Zweite Welle

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Die dritte Welle – wird die Welle der Frühdemenz sein! (Von Brzezinski lernen heißt siegen lernen)

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Yes we can(cel)!

Die zweite Welle ist gegessen. Eine medial-pharmazeutisch-lauterbachernde Übermacht will sie sich nicht nehmen lassen und manifestiert sie jetzt mit aller zu Gebote stehender Gewalt. Yes we can!, würde Obamas PR-Agentur, die für ihre elektrisierende Präsidentschaftskampagne auch den großen Preis der US Werbeindustrie gewonnen hat, ausrufen. Das Gebein, das diese zweite Welle hinterlassen wird, wird gewaltig sein. Aber es ist müßig, noch über darüber zu reden. Wer Erich Kästner gelesen hat, weiß, dass man eine Lawine gleich zu Beginn stoppen muss. Wenn sie schon ins Rollen gekommen ist, ist es zu spät. Lassen wir also die zweite Welle Schnee von gestern sein und reden wir über die dritte. Gegen diese dritte Welle wird uns die zweite womöglich wie eine Rutschpartie im Wellnessbad vorkommen.

Auch diese dritte Lawine bereitet sich gerade vor. Im Gegensatz zur zweiten befindet sie sich aber in einem Stadium, in dem wir sie eventuell noch stoppen können. Zumindest kann der Einzelne als Individuum entscheiden, ob er Teil der Lawine werden und damit mit ihr untergehen will oder ob er lieber einen anderen, wenn auch beschwerlicheren Weg ins Gebirge wählt.

Wenn wir sie nicht aufhalten, könnte sie uns alle canceln: Cancel Culture. Einige Experten für alpinen Lawinenverbau wie Milosz Matuschek treffen zum Glück bereits Vorkehrungen, um das Schlimmste zu verhindern (siehe „Appell für freie Debattenräume“). „Cancel Culture“ hat vielleicht nicht umsonst die gleiche Wortwurzel wie „Cancer“ – vielen dämmert mittlerweile, dass dieser Ungeist des Denunzierens Andersdenkender gewissermaßen Krebs für unsere Diskussionskultur ist und wir schleunigst etwas gegen diese Krankheit unternehmen sollten. Insofern auch der „Cancel God“ (siehe oben) nicht nur ein kopfloser, sondern auch ein zutiefst kranker Geist ist. Wer sich von ihm infiltrieren lässt, ist eigentlich arm dran. Er kann zwar als Vassalle dieses Ungeists in seinem Umkreis durchaus einigen Schaden anrichten (und am Gwupsofa gemeinsam mit Sheldon Coopers Kumpels auch Spaß daran haben), aber übersieht, dass er dabei den allergrößten Schaden sich selbst zufügt.

Indem man sich von diesem Umgeist leiten lässt, praktiziert man das Gegenteil von dem, was an sich gesundes Menschsein wäre: interessiert und wertschätzend auf seine Mitmenschen und neues Gedankengut zuzugehen, sich mutig auch unangenehmen Wahrheiten zu stellen. Wer hingegen in dem verharren möchte, was Vaclav Havel als Lebenslüge (*) bezeichnet hat und alle Anlässe zum Umdenken, die einem heute ja reichlich begegnen, brüsk abwehrt, stattdessen weiter die Lösemittelschwaden aus den Klebstofftüten der Relotius-Narrenspiegel und Südtäuschen Zeitungen inhaliert, um sich die Illusion des „guten & gernen“ Lebens aufrechtzuerhalten, der wird sich mit der Zeit selbst intoxinieren und den Garaus bereiten. Denn eine gesunde Verschaltung von Nervensynapsen ist in einer solchen Atmosphäre von Argwohn, Hass und Nichtwissenwollenschaft schlichtweg nicht möglich. Man weiß es aus der Umweltmedizin: Das Einatmen von Lösemitteldämpfen (VOCs) wirkt nicht nur betäubend, sondern zersetzt langsam das Zentralnervensystem.

Da es gar nicht so wenige sind, die diese Lösemitteldämpfe der Konsens- und Dissensmanufakturen lustvoll inhalieren und sich von der Cancel Culture willfährig instrumentalisieren lassen, sehe ich leider Massen an Frühdementen auf unsere Gesellschaft zukommen. Das, und nicht der Coronavirus, könnte unser Gesundheits- und Sozialsystem dann wirklich wie befürchtet sprengen.


(*) Zu Havels „Lebenslüge“:

Ein großes Missverständnis ist es wohl, wenn wir Wahrheit und Lüge als etwas Statisches ansehen. Damit soll Wahrheit nicht in die Beliebigkeit relativiert werden, was ein noch viel größerer Irrweg wäre, der heute auch eifrig beschritten wird. Was ich meine ist vielmehr, dass eine Einsicht, die gestern noch frisch und echt war, schon morgen ebenfalls zur Lebenslüge verholzt sein kann, wenn ich sie heute nicht neu erringe und weiterdenke. Wer sich gerade darüber wundert, warum so viele Künstler und kluge Menschen, die einstmals gute und brauchbare Gedanken formuliert haben und die man dafür zurecht geschätzt hat, heute ebenfalls verholzen, nur noch Abziehbilder ihrer selbst sind und sich als Multiplikatoren des zur Normalität erklärten Wahnsinns hergeben – das ist der schlichte Grund: sie haben sich auf ihren Lorbeeren bzw. auf ihrem kleinen Bauchladen an Liedern und Erkenntnissen ausgeruht, dachten, dass sie schon den Bogen `raus hätten und die Dinge checken. Sokrates, dessen Wahlspruch zeitlebens „Scio, nescio“ (Ich weiß, dass ich nicht weiß) war, hätte absehen können, wozu eine solche Haltung führt.

Doch man musste nicht einmal Philosoph sein, um das Schlammassel vorauszusehen, in dem wir jetzt stecken. Sogar ein verschlagener Fuchs wie der US Präsidentenberater Brzeziski hat lächend gemeint, dass die herrschenden Mächte von den Bürgern einer Demokratie nicht viel zu befürchten hätten und man die „aufgeklärten“ Bürger ruhig schwätzen lassen könne. Denn sie würden sich nach Ansicht Brzezinskis mit der Zeit schon selbst zerschwätzen.

Rechts: Zbignew Brzezinski (Public domain / U.S. Federal Government)

Brzezinskis Vorhersage ist nun auf breiter Front eingetroffen. Er wusste, dass die intellektuelle Eitelkeit den meisten Bürgeraktivisten zum Verhängnis werden wird, da diese im eigenen Wertekanon meist über allem anderen steht. Nicht wenige Intellektuelle und Panikrocker würden sich ja insgeheim wünschen, dass diese Coronapandemie nun in Form einer „zweiten Welle“ wirklich wahr wird, einfach, damit die Welt sieht, dass sie Recht gehabt haben, als sie auf dem Gaul der Drostologie mit der Papaya(„PCR“)-Testlanze als prechtige Ritter der Neuen Normalität davongaloppiert sind.

Doch das Zurückschauen auf diesen gordischen Koronaknoten soll nicht dazu führen, dass wir uns gegenseitig noch mehr Vorwürfe an den Kopf werfen. Das ist fruchtlos. Fruchtbar ist es einzig, wenn man das, was man einsieht, als erstes auf sich selbst anwendet. Und das besagte Verholzen kann man genausogut bei sich selbst beobachten und muss sich hüten, in diese Falle reinzutappen. Wie oft hat man nicht selbst schon eine Sache oder einen Menschen bloß aus seinem abgespeicherten Fundus an Erfahrungen und (Vor-)Urteilen beurteilt anstatt mit unbefangenem Interesse und Aufmerksamkeit? Machen wir es nicht sogar jeden Tag so? Und verpassen auf diese Weise nicht hundert wertvolle Gelegenheiten? Anstatt über eine kaum noch erträgliche gesellschaftliche Ignoranz zu klagen (und dafür wütende Reaktionen einzukassieren), steht einem diese Möglichkeit immer frei und niemand kann einen davon abhalten: Sich selbst an der Nase zu nehmen und sich aus der Ignoranz, die, wenn man ehrlich zu sich ist, auch im eigenen Keller nicht zu knapp gestapelt ist, jeden Tag ein Stück weit mehr zu befreien. – Gleichzeitig mit diesem Auftauchen aus dem Keller kann im übrigen auch der individuelle Immunstatus um einige Etagen nach oben fahren und braucht man sich vor allwinterlichem Virengewimmel nicht mehr zu fürchten.

Denjenigen, die das nicht machen, sollte man nicht zürnen. Man darf sie bedauern, sie werden sich von nun an selbst erledigen. Denn die Zeit, wo man mit einem Dosenbier vor der Umnachtungsschau („Tagesschau“) vor sich hindämmern und mit dem Round-up-ready Brei mitschwimmen konnte, sind vorbei. Die Investoren wollen Return of Investment, ihre Metzger wetzen bereits die Messer bzw. machen die Injektionsnadeln scharf. Nichtwissenwollen hat begonnen, tödlich zu werden. – Nicht mehr nur für die Menschen auf der anderen Seite des neoliberal vergewaltigten Globus.

Die zweite Welle – nein: Der Weiße Hai kommt!

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(Pixabay/CC0)

Viele sind ja der Überzeugung, dass die diesjährige Grippewelle besonders milde ausfallen wird. Immerhin würden doch Hygiene und Abstand großgeschrieben wie noch nie. Nach Beratschlagung mit mehreren Ärzten und Psychotherapeuten meines Vertrauens muss ich da leider dagegenhalten: Uns steht eine gesundheitliche Katastrophe ins Haus wie wir sie noch nicht gesehen haben und wie es sich nicht einmal die tollwütigsten Tierärzte und die wirrsten Virologen ausmalen hätten können.

Um es kurz zu halten: Alle diejenigen, die es sich entgegen aller äußeren Fakten nicht aus dem Kopf schlagen lassen wollen, dass wir eine furchtbare Pandemie haben, haben definitiv recht. Es ist sogar eine Pandemie biblischen Ausmaßes, die in ihrer Zerstörungskraft bisherige Menschheitskatastrophen und Kriege womöglich weit übertreffen wird und unserer Zivilisation das Genick brechen könnte. Breite Bevölkerungsschichten haben sich von dieser Pandemie anstecken lassen.

Da bis vor Kurzem verpönter Alarmismus mittlerweile oberste Bürgerpflicht ist, will auch ich mich in meiner Bilderwahl nicht zurückhalten. Gleichwohl verpflichte ich mich, politisch korrekt zu bleiben und niemanden als Schaf zu bezeichnen. Wie sollte man aufgeklärte, fernsehende und maskentragende Bürger auch für Schafe halten, wo sie doch wissen, wo sie auf Winterreifen 10% Rabatt bekommen und wie man via Proxy-Server noch billigere Urlaubsschnäppchen ergattert.

Schafe sind in der Tat womöglich unser geringeres Problem. Wir haben es derzeit mit einem ganz anderen Tierchen zu tun. Ich würde es eher mit einem vielarmigen Kraken vergleichen, der derzeit die Tentakeln nach uns ausstreckt. Oder mit dem bekannten Bild aus „Der weiße Hai“, wo Menschen fröhlich astroturfend an der Oberfläche paddeln und nicht ahnen, dass sich aus der Tiefe ein riesiges Ungeheuer nähert, das bereits sein gezahntes Maul aufgerissen hat und nach Beute lechzt.


(Pixabay/CC0)

Es ist zwar nicht das auf allen Titelseiten prangende Virus, das uns nun den Garaus machen wird, sondern eine unsichtbare, aber nicht minder reale Infektion. Der Großteil der Menschen hat sich mit ihr anstecken lassen und trägt diesen Keim nun in sich: einer irrationalen Angst und zersetzenden Entfremdung. Die Inkubationszeit dieses Keims ist vorbei, die ersten Symptome sind bereits sichtbar und werden sich vermutlich in nicht vorstellbarem Ausmaß steigern.

Die Menschen sind jetzt durcheinandergeschüttelt, ihr durch Stress, Masken und Existenzbedrohung herabgedämpftes Immunsystem macht sie nun anfällig für alles Mögliche. Ärzte berichten von maskenbedingten Lungenerkrankungen, darunter Mykosen (Verpilzung), das sind Krankheitsbilder, die bei normal ernährten Menschen in Europa bisher äußerst selten und nur im Falle extremer Immunschwäche aufgetreten sind. Das Immunsystem ist des Weiteren zuständig bei der Verhinderung von Zelldegeneration. Aus der Psychoneuroimmunologie weiß man, dass eine dem Leben entfremdete Haltung des ängstlichen Rückzugs vielschichtige körperliche Dysfunktionen nach sich zieht.  Es ist daher auch mit einer Zunahme von Krebserkrankungen zu rechnen.

Überhaupt sind die nun schon über ein halbes Jahr andauernden und nach dem Willen unserer Politiker auch nach dem Ende der Pandemie (der Impfung) fortzusetzenden Maßnahmen des „Social Distancing“  in jeder Hinsicht so ziemlich das exakte Gegenteil eines gesunden menschlichen Daseins. Der Mensch braucht, um gesund zu sein, freien Kontakt, freien Atem, freie Bewegung und freie Gedanken. Wer sich den Söder‘schen Maßnahmen fügt, wird in dieser Hinsicht sukzessive verkrüppelt.

Das kommende Desaster

Es sind damit leider die Voraussetzungen gegeben, dass selbst bei an sich gewöhnlichen herbstlichen Atemwegs-/Grippeinfekten alle möglichen Komplikationen und  schwere Verläufe auftreten werden. Und da Raider jetzt bekanntlich Twix heißt (einige Länder haben angekündigt, Influenza diesen Winter nicht mehr mitzuzählen, sondern nur noch Corona), wird klar sein, was schuld ist. Es stehen uns also dramatische gesundheitliche Verhältnisse ins Haus, bei denen sich die Befürworter der Coronapolitik womöglich auf voller Linie bestätigt sehen werden. Die zweite Welle, obwohl es sie eigentlich nicht gäbe, wird nun mit aller medialer und politischer Gewalt herbeigerufen und tatsächlich manifestiert. Wir haben bereits einen Grad an Hysterie erreicht, in dem Kinder, die husten und Erkältungssymptome zeigen, von ihren Mitschülern wie Pestkranke gemobbt werden und Erwachsene beim Anflug von Husten in Panik geraten und daran denken, ihr Testament zu machen.

Doch das gesundheitliche Desaster wäre noch nicht das Allerschlimmste. Eine regelrecht feindselige Atmosphäre hat sich über uns ausgebreitet. Psychische Störungen sind bereits jetzt unübersehbar und könnten demnächst überhand nehmen. Die in stündlichem Nachrichtentakt mit hoher Reichweite in die Köpfe transportierten Ängste, Manipulationen, Falschdarstellungen, Diffamierungen und regelrechten Volksverhetzungen werden ihren unweigerlichen Tribut fordern. Selbst ein kritischer Mensch kann die Masse und Raffinesse der derzeitigen medialen Meinungsmache kaum noch verarbeiten. Nicht wenige Bürger haben sich dieser Art von Meinungsmache ergeben und gehen nun selbst als Denunzianten und Hexenjäger auf die Jagd nach Andersdenkenden. Sie übersehen, dass das hierbei freigesetzte Gemisch aus Hass und Angst, auch wenn es sich in subtile Formen oder Satire kleidet, zuerst auch das eigene Nervensystem passieren muss und krank macht. Niemand kann in so einer feindseligen Atmosphäre auf Dauer gesund bleiben. Vor allem nicht diejenigen, die sich vermeintlich als Jäger verstehen. Diejenigen, die als Opfer dastehen, da sie dem kollektiven Irrsinn inneren oder auch äußeren Widerstand leisten und dafür gemobbt und womöglich sogar geschlagen werden, haben hingegen weitaus bessere Voraussetzungen, gesund zu bleiben. Denn sie haben sich vom Irrsinn nicht anstecken lassen. Viele Aluhutjäger mögen jetzt noch darüber lachen, aber ihnen droht ein irreversibler Dachschaden mit neurodegenerativen Erkrankungen, Depressionen und frühzeitiger Demenz.  Man vergönne ihnen also ruhig noch ein paar Takte Lachen und Schenkelklopfen. Es ist ein unschönes Schicksal, das auf alle jene wartet, die sich aus der Klebefalle des politisch Korrekten nicht befreien können.

Rendering wird Realität

Grafik: E-Gruppe Berlin

Auch die (fiktive, nicht real existierende) Form des Coronavirus, so wie es uns mittels 3D-gerenderter Computergrafiken präsentiert wird, hat etwas eminent Reales: Die hierbei zu sehenden polypenförmigen Ausstülpungen sind tatsächlich das, was der Pathogenese der derzeitigen Volkskrankheit entspricht: Unförmige, krankhafte Ausbeulungen, die nun dazu übergehen, zu platzen und das darin angestaute eitrige Sekret in die Umwelt und auf die Mitmenschen zu verspritzen. Es wird bereits geängstigt, gehatet, gemeldet und diffamiert, was das Zeug hält. Wer von diesem Sekret mit offenem Mund erwischt wird, wird ebenfalls infiziert und wandelt fortan als lauterbachender Superspreader durch die Straßen.

Eine Rückverfolgung dieser Superspreader des Fear Porn findet leider nicht statt und wäre beim derzeitigen Stand der Pandemie auch weitgehend aussichtslos. Der Wahnsinn hat sich bereits über die gesamte Welt verstreut und entfaltet nun eine reißende Eigendynamik, gegen die der letzte Tsunami im indischen Ozean wie ein leises Plätschern erscheint. Wie eine vielarmige Hydra ist er nun kaum noch zu stoppen. Schlägt man unter Aufbietung aller verbliebener Herkulen einen dieser Schlangenköpfe ab, indem man eine Falschdarstellung aufklärt, dann wachsen sogleich sechs neue Köpfe hervor, die umgehend damit beginnen, ihr lähmendes Gift zu verspritzen – freilich auf höchstem Niveau und mit guten & gernen Argumenten. Sollte der scheinbare Kern des wissenschaftlichen Wahnsinns, Drosten, unter der Last der um seinen Hals gehängten Bundesverdienstkreuze und Grimms Märchenpreise – ich meine natürlich: Grimme-Preise –, demnächst zusammenbrechen, dann steht schon am nächsten Tag ein neuer (Her)Mann Meyer auf der Bühne und lässt das Orchester der Alternativlosigkeit weiterspielen.

Keine Meier mehr

Dabei ist das Modell Meier, das uns derzeit unter verschiedenen Namen und Köpfen, die aber eben ausnahmslos alle meier sind, eigentlich ein Auslaufmodell. Heli Deinböck hat diesem Modell bereits einen schönen Abgesang gesungen („Wir brauch’n kaane Meier mehr“). Wenn wir diesen Meierköpfen weiter folgen, werden sie uns auf höchstem akademischem Niveau direkt in den Abgrund führen. Es sind nur noch wenige Schritte, die wir setzen müssen und wir haben ihn erreicht und werden ins Leere treten. Wir werden dann merken, dass es der Gravitationskraft vollkommen einerlei ist, ob wir versuchen, sie wegzulachen und im freien Fall noch ein paar Selfies mit Rezotilo-Smile zu posten. Die Gravitation wird gnadenlos ihr Werk verrichten und mit einer Fallbeschleunigung von exakt 9,81 m/s2 alle diejenigen, die sich ihr hingeben, Richtung Talsohle des Grand Canyon ziehen – die „Dummen“ genauso wie die „Gescheiten“. Wer glaubt, dass ihn die Gravitation verschont, nur weil er ein ausgewiesener Intellektueller ist, dessen diplomierter Verstand ihn bisher immer in luftleeren Höhen schweben hat lassen, hat sich gründlich getäuscht. Die 9,81 m/s2 muss auch er mit seiner Körpermasse multiplizieren, selbst der prechtigste Intellekt bringt bei dieser Rechnung kein Gegengewicht auf die Waage.

Den Schlangenkopf ausbrennen

Um dieser Hydra beizukommen, müsste man eventuell darüber nachdenken, was es mit der Analogie aus der Herkules-Sage an sich hat. Herkules brennt das Haupt der Hydra mit Feuer aus, sodass keine Schlangen mehr nachwachsen können. Damit das niemand missversteht: Das soll natürlich kein Aufruf zur Brandstiftung am RKI sein. Eine solche Brandstiftung würde geradewegs vier neue RKIs und Elfenbeintürme der Drostologie aus dem Boden schießen lassen und obendrein eine Überwachungskamera in jeder Bürgerwohnung. Es muss also ein anderes Feuer sein, mit dem wir der derzeitigen Pandemie des Wahnsinns beikommen.

Und man müsste es als erstes bei sich selbst entzünden. Doch es anzuzünden, kann auch für einen selbst zunächst sehr schmerzhaft sein. Denn im Schein dieses Feuers sieht man plötzlich sehr unangenehme Dinge, z.B. wie sehr man selbst der Lebenslüge zugetan ist und die süße Illusion der bitteren Wahrheit vorzieht. Denkt man sich den Audi, den Doktortitel, das Smart Home und das Smartphone weg, über die man sich in der Welt bewegt, dann ist es oft ein erschütternder Anblick, was dann noch übrigbleibt und wieviel Zeit man von seiner Sanduhr bereits in den Oktoberfestgulli verrinnen hat lassen. Nichts anderes als der Schrecken vor diesem Anblick ist es auch, warum so viele Bürger selbst angesichts der Tatsache, dass ihnen und ihren Kindern nun das Fell über die Ohren gezogen wird, dazu tendieren, die Schlachtung am Sofa zu wählen anstatt sich einen Weg in die Freiheit zu bahnen.

Immerhin lautet das Versprechen: „Deine Schlachtung wird bei Popcorn und Dosenbier vorm Flachbildschirm stattfinden. Du kannst jetzt noch fünf Tage Spaß haben und dir den Bauch vollschlagen. Wenn du hingegen versuchst, zu entkommen, dann ist der Spaß sofort vorbei und du hast die Hunde der Inquisition an den Fersen.“

Jeder Bürger hat diesen Deal vernommen. Ein entsprechendes Vertragsangebot wurde per Einschreiben an jeden Haushalt versandt, jeden Abend gibt‘s dazu einen Reminder der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. Die Entscheidung liegt nun bei jedem Einzelnen. So wie bei allem im Leben gilt nun auch bei dieser menschheitsgeschichtlichen Wegscheide das Prinzip: In seiner Entscheidung ist der Mensch vollkommen frei. Nur im Tragen der Folgewirkungen seiner Entscheidung dann eben ganz und gar nicht mehr.

 

Popcornfutternd im Fearporn-Kino … (Das Happy End naht!)

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In der Zeit, als der nackte Wahnsinn durchmarschierte und sich sogar viele der vormals scheinbar kritischsten Intellektuellen krallte, war Ulrich Mies so etwas wie ein rettender Anker. Er war einer der wenigen, die sich von der Panpanik nicht anstecken ließen, sondern den Irrsinn von Beginn an durchschauten (siehe z.B. Rubikon: „Die große Transformation“). Und wer darüber höhnt, warum sogar brillante Köpfe wie Ulrich Mies Beate Bahner verlinkt haben (deren „Umfallen“ von vielen Sofaintellektuellen ja höhnisch mit dem obligatorischen „Ich hab’s euch ja gleich gesagt“ quittiert wurde): Ulrich Mies war bewusst, dass man eine Lawine stoppen muss, wenn sie zu rollen beginnt.

Und da war die Initiative der Anwältin Bahner eben einer der wenigen Hoffnungshalme – der natürlich wie alle basisdemokratischen Initiativen durch eine mittlerweile hochprofessionalisierte Manufacturing Consent-Maschinerie in Rekordzeit zersetzt wurde. Jetzt ist es zu spät. Die Lawine rollt mit voller Wucht. Und viele der einstmals klügsten Kommentatoren des Zeitgeschehens haben dabei einen Bärendienst erwiesen, dessen sie sich nicht einmal ansatzweise bewusst sind, indem sie nach Kräften mitgeholfen haben, alle mundtot zu machen, die sich der Lawine entgegenstellen wollten.

Es hat sie eben zu Tränen gerührt, dass dieses fiese kapitalistische System, das bisher einen feuchten Kehricht auf ihr Wohlergehen gegeben hat und sie nur als Arbeits- und Konsumvieh behandelt hat, nun plötzlich alles tut, um sie zu „retten“. Auch sie als Mavericks und geächtete, einsame Wölfe durften nun unter Muttis Corona-Rock schlüpfen und ins Gute&Gerne&Alternativlose Leben der marktkonformen Demokratie einmünden. Popcorn und Coronacola gab’s für alle Zuseher gratis, während auf der Imax-3D-Kinowand der Angstporno flimmerte und alle Kinosaalbesucher nichts anderes tun mussten als sich bange die feuchten Hände zu reichen und immer tiefer in den plüschgepolsterten Lehnstühlen des Manufacturing Consent zu versinken. Gegen ein bisschen Grusel und Gänsehaut hatten die Fearporn-Voyeure nichts einzuwenden, denn aus der Kinoprogrammzeitschrift wussten sie bereits: Wenn auf der Titanic jetzt alle das tun, was Harald Lesch sagt: „Folgen Sie der Besatzung!“, dann gibt’s ein Happy End. Fehlt jetzt nur noch die erlösende mRNA-Spritze, dann können sie ihren Followern twittern: „Ende gut, alles gut!“

Bild: Facebook/Steve Cutts

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