Zauberei

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Alt, arm, krank, einsam – ein Plädoyer für verbotene Zustände

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Freitag, 28.11.2014. Eifel. Manchmal ist es in der Tat so, dass das eigene Leben von großen, gesellschaftlichen Umwälzungen berührt wird – unglaublich, oder? Kann man sich gar nicht vorstellen – aber wenn es zum Krieg der Nato mit Russland kommt (erst gestern hörte ich von einem Journalisten des österreichischen Standard, der öffentlich die Bombadierung russischer „Nachschublinien“ durch die Nato forderte – so weit sind wir schon), dann kann jeder damit rechnen, dass der Strom in Deutschland ausfallen wird. Ja – unsere Infrastruktur ist hier sehr empfindlich, wie man aktuell in den USA sieht, reicht schon ein Schneesturm aus, um hunderttausende von Menschen zu einem Leben ohne Elektrizität zu verurteilen … was wird da erst ein Krieg anrichten? Ja – da hatte mal wieder keiner dran gedacht: der Krieg wird aller Wahrscheinlichkeit nach ohne die allseits geliebte Tagesschau stattfinden, nach dem Einsatz von atomaren Waffen werden auch Autos nicht mehr funktionieren – dafür sorgen die elektromagnetischen Impulse. Ja – schon Ende 2015 kann das Pferd wieder voll in Mode sein … und jegliches Geld nichts mehr wert.

Doch es sind nicht die großen Räder der Geschichte, die einen kleinen Eifelphilosophen berührt haben, nein, es ist die persönliche Konfrontation mit der Verachtung der Gesellschaft, die ganz unverhofft über mich niederbrach – was mich, das sei zuvor gesagt – nicht sonderlich berührte.

Ja – seit einigen Monaten gehe ich sehr offensiv mit meinen Lebensumständen um: ich kann mir eine solche Offenheit noch leisten – weder Arbeitgeber (also auch Partei, Staat und Kirche) noch Jobcenter kontrollieren meinen Lebensstil … und ich erlaube mir auch, diese Freiheit öffentlich zu demonstrieren. Zwar ist mein langes Haar dem Wunsch einer ehemals geliebten Person zu verdanken, einen Lebenspartner mit langem blonden Haar zu haben („das kriege ich hin“ – meinte ich keck … nur dauerte der Wuchs länger als die Beziehung), aber ich behalte die einfach mal bei – trotz aller Nachteile im Alltagsleben, denn: ich sehe öfter Männer, die mich um diese Freiheit beneiden … und es hoch schätzen, dass es noch Menschen gibt, die sie offen demonstrieren: ja, offen gelebter Widerstand findet erstaunlich viel Anerkennung, was wiederum Hoffnung gibt, dass die Karre noch aus jenem Dreck gezogen werden kann, in den uns die Diätenkönige hineingetrieben haben – durch ihre Auslandseinsätze der Bundeswehr, ihre Deregulierung der Finanzmärkte, die Abschaffung der gesetzlichen Rente (ja: das merken momentan noch wenige, weil es als „cool“ gilt, die „Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen“ – das Erwachen wird jedoch für viele ziemlich bitter sein), die Vernichtung des Sozialstaates und den Umbau der Gesellschaft zu einem Arbeitslager.

Arbeitslager? Ist das zu weit gegriffen? Fragen sie mal jene, die keine Arbeit haben, was der Staat mit ihnen anstellt, weil sie sich der allgemeinen Arbeitspflicht oft ohne eigene Schuldigkeit entziehen: sozial ist das nicht gerade – und das wiederum erinnert an die sozialen Standards von Arbeislagern, wo gilt; maloche oder verrecke.

Doch wir wollen heute nicht zu weit in den Sphären der Sozialpolitik der selbstverliebten Obrigkeit wildern, wir wollen dicht am Menschen bleiben, genauer genommen an einem, der seit einiger Zeit sein Lebensmotto vorstellt, das lautet: er sei arm, alt, krank und einsam.

Ja, der Mensch war ich – und die Reaktionen auf diese Selbstbeschreibung hatten schon einiges in sich. Öffentlich wurde große Entgeisterung ob der „Affirmationen“ vorgetragen, die sicherlich für meinen  Zustand direkt verantwortlich sind, weniger öffentlich kamen Menschen, die mir helfen wollten, mein falschen Denken, mein falsches Fühlen, ja, mein ganzes falsches Sein zu ändern und wunderten sich, dass sie auf großen Widerstand stießen: ich fand mein Sein völlig in Ordnung, ja, war selbst verblüfft, welch´ harsche Kritik aus Ecken kam, die ansonsten jede Missstände der Welt (inklusive der Schicksale armer Hunder und verlassener Katzen) lautstark anprangern.

Ist es nicht natürlich, dass Missstände jeder Art Elend jeder Art hervorbringt, dass sich in der Tat dann in konkreten Menschen manifestiert? Oder ist es nur … „schick“, sich zu empören?

Natürlich – das darf man nicht vergessen – ist jeder Mensch gemäßt den Gesetzmäßigkeiten moderner, neoliberaler Zauberkunst für sein Schicksal völlig selbst verantwortlich, gemäß den Gesetzen der Resonanz zieht jemand, der sich für alt, arm, krank und einsam hält genau jene Zustände an! Gerade in Deutschland trifft diese Lehre auf fruchtbaren Boden, denn: wir haben gerne Schuldige, die wir durchs Dorf jagen können – wir wollen keine Probleme lösen, wir gefallen uns darin, eine schuldige Sau durchs Dorf zu treiben und sie auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leibe zu verbrennen, damit sie sieht, was sie davon hat! Ist also jemand arm, alt, krank und einsam, so darf er zurecht gejagt werden, beleidigt, bevormundet, in den Suizid getrieben – als ob Armut, Krankheit, Alter und Einsamkeit nicht schon Strafe genug sind!

Das man mit solchen Einstellungen christliche Werte wie Mitleid, Nächstenliebe und Empathie mit Füßen tritt, wird billigend in Kauf genommen – ja, es fällt eigentlich schon keinem mehr auf: die neuerliche Umerziehung des Volkes zu egomanen Miniteufeln ist gut gelungen. Anders als Jesus Christus (hier mal als Kulturstifter vorgestellt) haben sie ihre Seele dem Teufel verkauft – nicht für die ganze Welt, sondern für ein paar Glitzerperlen und falsche Versprechungen: „folget uns, und ihr werdet ewig jung sein, superreich, kerngesund und unsterblich!“ … so tönen die Bilder der Werbung jeden Tag und erziehen das Volk um.

Ja – das „Gesetz der Resonanz“. Ein schöner, abergläubischer Traum von magischen Kräften, die einem Reichtum und Ruhm verschaffen sollen … und da sitzen doch in der Tat auf einmal führende „Esoteriker“ mit führenden Großkapitalisten und Ausbeutern in einem Boot – auch wenn erstere oft bitterarm sind, aber trotzdem gern – völlig unreflektiert – die Botschaft ihres neuen Gottes in den Äther pusten und des Lebensglück ihrer Mitmenschen damit verseuchen. Ja – in ihrer Ethik, in Wille und Absicht unterscheiden sich die Apostel der Resonanz in nichts von den Ausbeutern der Niedriglöhner, sie sind genaus egoman und geldgeil wie ihre großen Vorbilder – nur die Methoden, mit denen sie jenen nacheifern, sind ein wenig anders: Zauberei statt Arbeit wird da gepredigt.

Wer letztlich für den Erfolg der Zauberei auf Geld verzichten muss: darüber wird nie nachgedacht. Eine Welt, in der jeder Milliardär ist, können sich diese Apostel gut vorstellen … weshalb „denken“ bei ihnen als Kunstform auch nicht hoch im Kurs steht.

Ich gestehe: ich Rahmen der Antropologie und der Erkenntnistheorie habe ich mich oft mit Zauberei auseinandergesetzt und habe im Laufe der Jahre einen gewissen Respekt vor ihr entwickelt (zusammen mit dutzenden von Wissenschaftlern, die sich damit kritisch auseinandergesetzt haben), aber „denken“ war in keiner jener alten Kulturen verboten: im Gegenteil: „denken“ ist als eine enorme Bereicherung der Lebensqualität verstanden worden, ohne die man die Erfahrungen in anderen Welten überhaupt nicht verarbeiten kann … und oft mangels ausgebildetem Willen einfach auch dem Wahnsinn verfiel.

Doch wir wollen uns nicht mit den modernen Hexern auseinandersetzen, die – in Folge eigener Willensschwäche und mangelnden Selbstbewusstseins – für viel Unglück ihrer Mitmenschen verantwortlich sind, mir ist daran gelegen, erstmal ein Plädoyer für ein paar existentiell wertvolle Lebenserfahrungen zu führen, menschliche Erfahrungen, die in der heilen, künstlichen Mythenwelt des Neoliberalismus keinen Raum mehr haben.

Fangen wir an mit dem Alter.

Unsere Kulturform des feudalen und religiösen Monetarismus (der das größere Werte- und Wirkumfeld des Kapitalismus umschreibt, in dem Geld heilig geworden ist und sein Besitz adelt) kann mit der menschlichen Qualität des „Alters“ nichts anfangen. Sie aktzeptieren nur das „jetzt“, kennen kein werden und vergehen, nur immer dauerndes Wachstum – ein Zustand, der gegen jedwede Natur ist und den wir im medizinischen Sinne zurecht als Krebs bezeichnen würden. Für das Geschenk des Lebens müssen wir einen Preis bezahlen – und diesen Preis zahlen wir, sobald das Wachstum abgeschlossen ist, ja: schon nach der Pubertät fängt der Körper an, zu zerfallen. Was aber wachsen kann, ist das Denken, die Intelligenz, die – um Kreativität zu erzeugen, immer viel Chaos um sich braucht. In jungen Jahren haben wir eine fluide Intelligenz, die uns hilft, neues Wissen schnell und gründlich anzueignen – später wechselt das über zu einer kristallinen Intelligenz (siehe Zeit), d.h. die Fähigkeit, Informationen unterschiedlicher Art miteinander zu verknüpfen, wächst kontinuierlich mit dem Erfahrungsschatz bis zum Eintritt des Todes an.

Für Denker – paradiesische Aussichten, da wir Alter zu einem sehr begrüßenswerten Zustand: was wollen wir auch mit endlich angehäuften Zutaten in der Küche, wenn wir nicht irgendwann auch mal Kuchen backen?

Kommen wir zur Armut.

Wir wissen: das ist ein relativer Begriff, in der politischen Auseinandersetzung wird er oft missbraucht – und nur selten in seiner ganzen Tiefe ausgelotet. Wissen Sie, wie arm ein Mensch wirklich ist, der vierzig Jahre seines Lebens in einem Großraumbüro verbringt – selbst bei guter Bezahlung? Der Mensch ist ein sinnliches Wesen, dafür ausgerüstet, die Vielfalt der natürlichen Welt (ihre feinen Klänge, ihre raffinierten Gerüche und Geschmäcke, ihre überwältigenden Farben und Formen und ihre beeindruckenden Erlebnisse der sensorischen Art im Bereich der Haut) zu genießen … wieviel hat man davon in einem Büro? In einer Fabrik? Im Auto?

Arme Schweine, unsere reichen Leute, die täglich länger für die Bewältigung ihres täglichen Bedarfes arbeiten müssen als ein Amazonasindianer, der mit drei Stunden Arbeit am Tag auskommt. Doch damit nicht genug: die Befriedigung der unendlichen Bedürfnisse, die eine geschickt manipulierende Industrie täglich aufs Neue in den Fokus der Aufmerksamkeit stellt, zerstört unsere natürlich Lebensgrundlage, produziert Gifte, Abfälle, Müllberge und ewig vor sich in seuchenden Atommüll: da wird Armut zur ersten Bürgerpflicht … wenn man es ernst mit den Bekenntnissen meint, man wolle den Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.

Was auf der Strecke blieb? Die 3000 Jahre alte Erkenntnis, dass nur jener wirklich arm ist, der einen Mangel an Achtsamkeit hat, einen Mangel an Bewusstheit, einen Mangel an Denk- und Vorstellungsvermögen, da hilft, zu erkennen, dass wahrer Reichtum in der Beherrschung der eigenen Bedürfnisse liegt – einfach ausgedrückt: wer mehr hat, als er zum Leben braucht, ist reich … völlig unabhängig vom Kontostand. Gemessen an dem ist die jedoch absolute Mehrheit der Menschheit arm (auch viele Superreiche): was ist also an diesem – im Prinzip solidarischen, umwelt- und ressourcenschonenden Zustand so verurteilenswert, zumal er effektiv davor schützt, sich von der Freizeitindustrie ohne Not von der Nutzung seiner kristallinen Intelligenz abbringen zu lassen?

Gehen wir über zur Krankheit.

Zugegeben – wer braucht das schon? Der Autor dieser Zeilen hat einige Krankheiten aufzuweisen, was im 55. Lebensjahr nicht sonderlich unnatürlich ist. Eine gigantische Industrie verspricht uns ewige Gesundheit, produziert aber keine Gesundheit, sondern „Therapien“, die nicht viel bringen und von denen viele sogar enormen Schaden (bis hin zum Tod) anrichten. Was wenig beachtet wird: unser Körper führt schon vor seiner Geburt einen Krieg mit seiner Umwelt die ihn zu vernichten trachtet. Ohne Immunsystem würden wir tot geboren werden – oder wenige Tage nach der Geburt sterben, weil Viren und Bakterien uns als willkommene Mahlzeit betrachten. „Krankheit“ – ist ein Normalzustand des Menschen, der mit der Geburt beginnt – und im Verlauf der Jahre beständig zunimmt. Wir sind uns dieses Zustandes nicht bewusst – bis die Abwehr des Körpers in der einen oder anderen Hinsicht zu schwach geworden ist. Ewiges Leben ist hier nicht vorgesehen – und in den meisten Fällen kommt der Tod in Raten: Auge, Ohr, Knochen, Muskeln … überall findet der natürliche Zerfall statt, nach und nach versagen wichtige Organfunktionen: bei dem einen früher, bei dem anderen später, eine Erkenntnis, die die meisten der großen und kleinen Religionen zu der Überzeugung geführt  hat, dass diese Welt von finsteren Dämonen beherrscht wird und wir uns diesen Zustand klar vor Augen führen sollten, um mit unseren Ansprüchen von ewiger Jugend, ewiger Gesundheit, ewigem Leben (und ewigen Reichtum) nicht kläglich zu scheitern.

Insofern ist jeder Krankheit ein Lehrmeister … der uns gemahnt, uns mit unserem Ende auseinanderzusetzen, jenem Ende, das der Monetarismus so gern verdrängt oder schlichtweg leugnet: dem Tod. Ja – wir sterben … und wer sich dessen nicht bewusst ist, hat einen üblen Tod zu erwarten, der voller Reue ist. Zur Reue von sterbenden Menschen finden wir aktuell was im Tagesanzeiger, bemerkenswerte Aussagen, die einen Blick auf ein lebenswertes Leben geben … vor allem fünf Dinge sind einer Krankenschwester ins Auge gefallen, die zur Reue führten:

– die Reue darüber, nicht sein eigenes Leben geführt zu haben (sondern das, was die Umwelt vorschrieb)

– die Reue darüber, zu viel gearbeitet zu haben (kein Wunder, dass in Deutschland solche Artikel nicht in den Vordergrund gestellt werden)

– die Reue darüber, dass man sich nie erlaubt hat, seine Gefühle auszudrücken

– die Reue darüber, dass man den Kontakt zu seinen Freunden nicht gepflegt hat

– die Reue darüber, dass man sich nicht erlaubt hat, glücklich zu sein.

Jede Krankheit – und mag sie noch so klein sein – hat das Potential, uns vor dieser Reue zu schützen und zu einem Leben zurückzuführen, das es Wert ist, zu leben … selbst dann, wenn die Krankheit mit Schmerzen einhergeht und die Beweglichkeit einschränkt … wie beim Autor dieser Zeilen.

Merken sie … dass nicht ein einziger unerfüllter Konsumwunsch bereut wird? Und trotzdem lassen wir uns von dem Teufel „Reichtum“ durchs Leben peitschen und vergeuden kostbare, für immer verlorene Lebensjahre mit der Jagd nach Dingen, die niemand braucht … was schon Sokrates wusste. Nun – vielleicht haben „sie“ ihn deshalb umgebracht.

Was bleibt zuletzt?

Die Einsamkeit.

Mal ehrlich: wer in dieser Gesellschaft arm ist (und die degenerierte Geschenkekultur nicht mitmachen kann), alt (und somit Gestalt geworden Mahnung an die Vergänglichkeit des Lebens ist) oder krank (eine ebensolche Mahnung wir der Tod, doch mit deutliche früherem Auftritt) wird das Übel der Geselligkeit nicht lange ertragen müssen – hier wird schnell und zielstrebig aussortiert, weil man den Aberglauben des Monetarismus gefährdet. Was wenig gelehrt wird in heutiger Zeit: die Weisen der Welt (also: jene Menschen mit einem Höchstmaß an kristalliner Intelligenz) suchen die Einsamkeit ganz gezielt auf – manche schon in sehr jungen Jahren … in einer monetaristisch degenierten Gesellschaft ist Einsamkeit zudem ein notwendiger Seinszustand, um sich von dem umgreifenden Wahn in Sicherheit bringen zu können und seinen Charakter nicht zu gefährden (der bei reichen und neureichen Menschen extrem gefährdet ist … siehe die Beobachtungen zu Investmentbankern im Tagesanzeiger oder Studie zum degenerierten Sozialverhalten von Kindern aus reichem Elternhaus – siehe Spiegel).

„Einsamkeit ist beides: der Schmerz darüber, allein zu sein, aber auch die Chance, tiefer in das eigene Herz und in die eigene Seele zu gelangen“ (Anselm Grün, 365 Tagesimpulse, Herder 2012, Seite 141) … und das war der wahre Grund der Weisen, die Einsamkeit zu suchen, sich den Ablenkungen des weltlichen Treibens so weit es ging zu entziehen: jenseits der Genüße der Leiblichkeit lockten noch ganz andere, erstaunliche Glückseligkeiten, die einen mit jeder Form von Leid, von Armut, von Krankheit aussöhnten, weil man dort sein Herz erleben konnte … und erfahren konnte, was es bedeutet, eine eigene Seele zu haben – eine unsterbliche Seele, die fast verdorrt wäre (und vielleicht sogar gestorben), hätten einen Alter, Armut und Krankheit nicht … behütet.

Ja – und wer sich noch weiter hinaus traut auf die Meere der Ewigkeit wird merken dürfen, dass die Nachtodbeschreibungen großer und kleiner Zivilisationen einen kleinen, beunruhigenden Haken haben: sowohl im alten Tibet, im alten Ägypten, im Christentum oder bei den Zauberern der Tolteken findet man Aussagen, die sehr nachdenklich stimmen.

Auf einen Nenner gebracht, würden sie lauten … das ewige Leben der Seele ist abhängig davon, ob sie während ihrer Reise durchs Leben genug Kuchen gebacken hat, genug Charakter erworben und Seele entwickelt hat. Vergleichen Sie das mal mit den Dingen, die Sterbende bereuen … und sie werden verstehen, was gemeint ist.

Doch so weit wollen wir gar nicht denken, wir bleiben auf dem Niveau der epikureischen Lebenslust, die mit wohl ausgeformter Seele zu deutlich gestiegender Lebensqualität führt – und zur Ausformung dieser Seele sind Armut, Alter, Krankheit und Einsamkeit unverzichtbar: „Wer ein Omlett will, muss ein paar Eier zerschlagen“.

Und das Gesetz der Resonanz?

Nach meiner Lebenserfahrung ist es besser, geregelten Stuhlgang zu haben, als das Denken, Fühlen, Hoffen und Glauben soweit künstlich zu regulieren, dass jener Stuhldrang verschwindet.

Letzteres könnte in der Tat übel in die Hose gehen.

Habe Kinder – weiß, wovon  ich spreche.

 

 

 

 

„The Secret“ – das Gesetz der Anziehung … ein tödliches Geheimnis.

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Sonntag, 26.10.2014. Eifel. Ja – Sonntag ist. Der Tag, der dem Gebet vorbehalten ist, der Ruhe, der Entspannung und der Besinnlichkeit. Es sei denn: man hat ein Handy und einen „engagierten“ Chef, E-Mail reicht auch … oder einfach Wochenenddienst. Ja – war doof, dass wir nicht gemerkt haben, dass Besinnlichkeit vor Arbeitsterror schützt – dafür wurde sie speziell geschaffen und mit harten Kämpfen gegen die Obrigkeit durchgesetzt. Bald wird der Sonntag ein Tag wie jeder andere sein: die Maschinen fordern ihn, die Rendite verachtet ihn, die Menschenfeinde genießen seine Demontage. Anstelle eines unsichtbaren, liebevollen, allmächtigen und sehr weisen Vaters (der im aramäischen Original noch Vater/Mutter war) haben wir nimmersatte Maschinen und virtuelle Werte zu Göttern erhoben … bzw. zu obersten, nicht mehr hinterfragbaren Instanzen.

Wir merken noch nicht mal mehr, dass wir direkt wieder in die selbstverschuldete Unmündigkeit marschieren, die wir während der Zeit der „Aufklärung“ verlassen haben, weil unsere Tage mit Lärm überfüllt sind (manches davon nennt man Musik, vertreibt aber auch die Gedanken), der unsere Besinnlichkeit zerstreut (die strikt Stille fordert – oder die seichte Geräuchkulisse des Sommerwaldes). Dieser Marsch führt uns direkt in primitivste magische Vorstellungen hinein, in Formen schwärzester Magie, vor der weise Menschen nicht umsonst schon seit Jahrtausenden warnen.

Nun – bevor wir uns aber dem Kernthema zuwenden, brauchen wir ein paar Vorbemerkungen, denn ich merke schon, wie die Anhänger des primitiven dogmatischen Materialismus sich die Hände reiben, weil sie sich erhoffen, dass die „Esoteriker“ wieder eine Abfuhr erteilt bekommen. Haben Sie sich schon mal Gedanken darüber gemacht, woraus diese „Materie“ besteht? Ja – da müssen Sie sich Gedanken machen, es ist im Kleinen wie im Großen: vertrauen Sie nur der reinen Anschauung, so ist die Erde eine Scheibe, um die sich die Sonne dreht (und diese Beobachtung ist enorm seriös: Milliarden von Menschen machen sie jeden Tag: die Sonne geht auf, zieht über uns hinweg und geht wieder unter – ein Narr, wer etwas anderes denkt) – und das ganze Firmament.

Ich war mal beim Institut für Hochenergiephysik in Österreich (ja, Internet macht´s möglich – auch ohne großen Reiseaufwand inklusive Umweltzerstörung), habe mich über das Atom aufklären lassen:

Allerdings wissen wir schon längst, dass ein Atom alles andere als unteilbar ist. Es baut sich auf aus einer Atomhülle, die je nach Element aus verschieden vielen Elektronen besteht, und einem Atomkern. Interessant sind dabei die Größenverhältnisse: während die Hülle (und damit das Atom selbst) typischerweise 10-10m durchmisst (das ist ein Zehnmillionstel Millimeter), ist der Kern noch etwa zehntausendmal kleiner. Wäre der Atomkern ein Fußball, so wäre die Atomhülle so groß wie etwa 440 Fußballfelder.

Also ist das Verhältnis Atomkern zu Atomhülle 1: 10000. 1 Teil Atom gegen 10 000 Teile gar nichts, bzw. keinerlei festen Substanz – das wollen wir erstmal festhalten.

Sicher, unsere Anschauung sagt uns, dass alles herum fürchterlich dicht und fest ist: aber zur Feststellung dieser (falschen) Tatsache verfügen wir nur über sehr grobschlächtige Instrumente („Augen“, zum Beispiel), die uns eine Illusion von Materie vermitteln, die genauso irreal ist wie die „Scheibenwelt“.

99,999 % der Welt bestehen aus … GAR NICHTS. Ein Wunder, dass wir nicht sofort zum Erdkern heruntersinken …. aber scheinbar gibt es da noch mehr Elemente als „Materie“, die wir zu berücksichtigen haben. Das zu erklären, wollen wir mal der Physik überlassen. Wir wollen aber mal eins festhalten: „Geist“ scheint in dieser Welt noch das Festeste zu sein, an das wir uns klammern können – der Rest scheint doch sehr hohl zu sein. Und weiter möchte ich folgern: wo Geist (mangels sonstiger fester Masse) auf einmal eine solche Dominanz erhält, ist Platz für viel echte Zauberei: da ist das „Über-Wasser-laufen“ noch eine der leichtesten Übungen.

Denken Sie selbst nach – und vertrauen Sie den nicht sektengebundenen Physikern (der „dogmatische Materialismus“ – gleichermaßen beliebt bei Kapitalisten und Kommunisten – ist eine Sekte … wie alles, was sich um ein religiöses Dogma schart) und ihre Messungen – sie werden sehen, dass sich Welten voller Zauber offenbaren: so impliziert doch die „viele-Welten-Interpretation“ der Beobachtungen des „Doppelspaltexperimentes“ das wir in jeder Millionsten Sekunde Billionen von Welten gebären:

Eine weitere Interpretation ist die sog. Viele-Welten-Interpretation. Dort geht man davon aus, dass sich unsere Welt zu jedem Zeitpunkt in unendlich viele parallele Welten aufspaltet, in denen jeweils ein bestimmter Ausgang des Experimentes realisiert ist (z.B. jeweils eine Welt für die Wege 1 und 2). Dies löst das Problem des Geistercharakters der Teilchen, da nun in jeder Welt die Position deterministisch bestimmt ist.

Völliger Irrsinn, oder? Und das ist nur der Anfang. Schon die Heisenbergsche Unschärferelation kam auf den „Wellencharakter der Materie“ … womit jede „feste Substanz“, die uns unsere primitiven Sinne täglich vorgaukeln, ins Reich der Phantasie verbannt wurde. Na ja – nicht umsonst haben Physiker eine mathematische Symbolsprache entwickelt, die außer ihnen keiner versteht: Anlagebetrüger arbeiten nach ähnlichem Muster.

Eine lange Vorrede – eine Vorrede, die zeigt, wie viel Platz für Magie und Zauberei in unserer Welt ist. Was mit Sicherheit „real“ ist, ist der menschliche Geist (ja, in der Tat auch sein Denken, aber nicht unbedingt sein denken in „Sprache“), er war nie etwas anderes als „Welle“, als Schwingung – als Geist, der im Moment des Todes lediglich die zeitlich sinnvoller Weise beschränkte Kooperation mit anders schwingenden Wellen beendet (die möglicherweise sogar nur durch seinen „Willen“ zusammengehalten worden ist, sich aber aufgrund ihres minderen Charakters nicht für längerfristigen Gebrauch eignen) und für sich auf anderen Ebenen des Seins weiterschwingt – wir werden noch ein paar Jahrhunderte brauchen, um hier klar sehen zu können, schätze ich mal.

Nun geschieht derzeit auf Erden etwas ganz Besonderes, ja, sogar historisch Einzigartiges: diese Welt der Magie, Mystik und Zauberei trifft auf das moderne „Ego“, eine künstlich in den fünfziger Jahren produzierte und der westlichen Menschheit mit großer Gewalt aufgedrückten Existenzform, die sich selbst als das einzig reale im Universum begreift.

Ja, genau: das hatten wir schon mal, diese Sichtweise erlebte schon unwillkürliche Höhepunkte bei den Denkern des Mittelalters, die sich als Zentrum des Universums sahen – aber halt nicht sich persönlich, sondern die Menschheit an sich. Heutzutage ist sogar dieses „Wir“ zuviel, heute gilt nur noch ein“Ich“.

Trifft nun dieses megagroße aufgeblasene aber kaum charakterlich ausgeformte „Ich“ auf die unfertigen Deutungen der Physik, geschieht etwas Besonders: eine absonderliche Mutation der Geschichte entsteht, eine verformte, deformierte und letztlich tödliche Religion erhebt ihr fürchterliches Haupt über die Welt um Tod und Verderben zu säen … und die Bande zwischen den Menschen zu zerschneiden.

Was es gemeint?

Nun – die US-amerikanische Kultur des Wunschdenkens. Sie kommt auf allen möglichen Wegen daher, dominiert auch die bundesdeutsche „Beraterkultur“ und „Selbsthilfeliteratur“ – mit erstaunlichen Ansprüchen (siehe sein.de):

 „Glücklich, so viel habe ich gelernt, bin ich dann, wenn ich das Leben mit allem, was es mit sich bringt, in die Arme schließe“, sagt Neale Donald Walsch in seinem neuen Buch „Glücklicher als Gott“.

Glücklicher als Gott. Vielleicht auch mächtiger als Gott?

Spinnen wir den Gedanken nicht weiter, bleiben wir bei der Technik: dem Gesetz der Resonanz oder der Anziehung.

Was es besagt?

Nun – das ist im Prinzip ganz einfach: man macht aus dem Spruch „Gleiches zieht Gleiches an“ ein Naturgesetz. Man könnte auch einen anderen Spruch nehmen und so eine andere Religion aufbauen („Ungleiches ergänzt sich gern“). Auch das Prinzip des Verkaufens dieser Botschaften (die in aller Regel enorm teuer sind) ist immer das Gleiche, auch wenn es sich unterschiedlich realisiert: man argumentiert mit Fallbeispielen.

Vor Jahrzehnten habe ich mal eine eigene Philosophie in dieser Hinsicht entwickelt (ein Spaß, den ich oft erzählt habe … bis ich germerkt hatte, dass andere ihn zu einem Lebenshilfebuch verarbeitet hatten): die Macht des Klopfens. Ja – genau, klopfen Sie drei mal auf den Tisch, wünschen Sie sich dabei etwas (sollte schon ein innigster Herzenswunsch sein) – uns schon geht ihr Wunsch in Erfüllung. Ja doch, machen Sie mal das Experiment – und beschreiben Sie mir den Erfolg.

Ja, sicher, bei vielen passiert gar nichts. Aber … gemäß den ehernen Gesetzen der Wahrscheinlichkeit werden einige Erfolgsgeschichten mein zweites Buch füllen: dass nach dem Klopfen immer nur Negatives eintritt, ist extrem unwahrscheinlich. Nach dem zweiten Buch kommen dann Filme, Seminare, Vorträge. Wer keinen Erfolg hat, ist halt selbst schuld: falsch geklopft, falsch gewünscht, falsches Holz am Tisch, Menschen mit dunklen Gedanken im Zimmer – die Anzahl der Ausreden ist unendlich.

Das ganze reicht für ein paar Millionen Euro Umsatz … und eine Vielzahl von Menschen, die an ihrer Klopfunfähigkeit verzweifeln.

Auch die Philosophie des Herrn Walsch ist nichts Neues – schon seit Jahrtausenden empfehlen Herrscher den Untertanen ihr Schicksal zu aktzeptieren. In Deutschland ist eine Bärbel Mohr mit ihren „Bestellungen beim Universum“ berühmt geworden, leider verstarb sie früh (siehe Sein.de):

Was bedeutet es, wenn mit Bärbel Mohr eine der bekanntesten Protagonisten der „Bestellungen ans Universum“ an Burn-Out und Krebs verstirbt? Ein Einzelfall? Oder ist diese Philosophie vielleicht doch nur ein grandios gehypter Irrtum, der eine Menge Geld mit den Wunschträumen von Glückssuchern verdient? Was ist dran am Gesetz der Anziehung? Haben wir da was falsch verstanden?

Weniger egomane Kulturen hätten das als Wink der Geister, der Ahnen oder der Götter verstanden, den Lebensweg radikal zu ändern – nicht jedoch die „Gläubigen“, die wider aller Erfahrung der Geschichte … und wider alle Menschlichkeit, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft … ihren Alptraum weiter verbreiten wollen:

Dennoch glaube ich, dass diesen Theorien eine spirituelle Wahrheit zugrunde liegt. Dass Resonanz tatsächlich eines der grundlegenden Gesetze des Universums ist – gerade in unserer Zeit. Ich habe tausende Male erlebt, wie sich die äußere Realität nach inneren Durchbrüchen innerhalb kürzester Zeit radikal verändert hat. Wie durch das Begreifen bestimmter Lernaufgaben manche Situationen, (die sich vorher wie ein roter Faden durch mein Leben zogen) einfach nicht wieder aufgetaucht sind. Wie durch kleine Verschiebungen in meinem Inneren wahre Wunder im Äußeren passiert sind. Ich würde trotzdem niemals versuchen, solche Veränderungen mit meinem Willen „herbeizuführen“.

Die äußere Realität verändert sich in der Tat gerade in großem Ausmaß – weniger allerdings aufgrund der inneren Prozesse von David Rotter (Autor des Artikels zum Tode von Bärbel Mohr), sondern aufgrund von konkreten Entscheidungen von Menschen mit Macht – und hiermit sind wir beim zentralen Thema, denn darum geht es bei dieser Religion: um Macht und Selbstherlichkeit, um die Macht des Egos von David über den ganzen Rest des Universums.

Früher hatte man solche Typen „Schwarzmagier“ genannt, heute sind die Leitbild einer ganzen Kultur.

Natürlich hat David recht mit seiner Beobachtung: in der Tat geschehen manchmal auch positive Dinge um uns herum. Und manchmal geschehen sie sogar gleichzeitig mit Veränderungen im Inneren – nur ist der Schluß, dass das eine das andere bewirkt, sehr willkürlich. Ebenso können wir die Beobachtung machen, dass sich die Sonne um die Erde dreht: jeden Tag! Trotzdem ist das falsch.

Was aber viel schlimmer ist: völlig ausgeblendet wird in dieser Religion der „Andere“.

Kein Wunder: der Egomane hat keinen Blick für den anderen Menschen, hält ihn für eine Illusion – wie den Rest der Welt, ein belangloser Bestandteil eines Universums, das sich den eigenen Wünschen zu fügen hat. Der „Andere“ hat jedoch gelegentlich auch ganz eigene Wünsche … eigene, egomane Wünsche, kleine Träume von Reichtum durch Ramschpapiere, Waffenhandel, Frauenhandel, Drogenhandel und was es noch so an Ärgerlichkeiten gibt. Gelegentlich hat der Andere auch mal Lust auf Vernichtungslager oder Weltkrieg – da sind halt die Wünsche so verschieden, wie die Menschen, die sie haben.

Auch die großen Gurus der Selbsthilfeszene sitzen nicht glücklich im Wald herum und warten darauf, dass ihnen – wie im Schlaraffenland – die gebratenen Tauben in den Mund fliegen, nein, sie arbeiten hart und diszipliniert an ihren Verkaufsgeschichten, schreiben Bücher, drehen Filme, veranstalten Seminare und halten Vorträge … alle mit dem völlig irrationalen Verkaufsversprechen, dass man nach Zahlung des Geldes Aladins Wunderlampe in Händen hält.

Und die Preise der Gurus sind saftig (siehe Süddeutsche):

Auf seiner Website sendet der selbsternannte Trainer der nächsten Erfolgsgeneration Grüße von Richard Bransons Privatinsel und lädt ein paar Klicks weiter nach Hawaii ein, zu seinem Seminar „Billionaire-Bootcamp“.

Na ja, nicht ganz, ohne Flug und Unterkunft kostet der Spaß 10995 US-Dollar. Meine Friseurin war in diesem Jahr dabei und musste, mit Blumengirlande behangen, auf dem fiesen Teppich eines Konferenzsaals herumkrabbeln, „Ich tue es!“ rufend.

Tja – und wenn dann der Zauber nicht klappt, war man halt selbst Schuld,

Je weniger er klappt, umso miserabler ist man selbst. Holocaust, Tsunami, Weltkrieg … das kleine Ego bekommt die Verantwortung für jedes kleinste Missgeschick der gesamten Weltgeschichte

Auf kritische Fragen, wie denn Opfer von Katastrophen oder despotischen Systemen und todkranke Kinder ihre Tragödie auf schlechte Gedanken zurückführen sollen, kontern die Muntermacher: „Der Einzelne oder eine ganze Gesellschaft haben sich wohl auf eine Frequenz gebracht, die mit Unglück auf der gleichen Welle schwingt.“ Sie schlagen vor, dass andere diese schlechten Nachrichten meiden sollen, um sich von den „bad vibes“ nicht anstecken zu lassen. Macht man das am besten auch mit Freunden, die in einer Krise stecken?

Alle Gauner, Lumpen, Mörder, Vergewaltiger und Zuhälter werden den Gurus zujubeln; endlich haben sie eine Welt, in der sie sich hemmungslos austoben können.

Nächstenliebe … ist etwas für Sozialromantiker.

Die Verantwortung für jede böse Tat – und sei sie noch so brutal, pervers und abartig – wir allein den Opfern zugeschrieben: das Paradies für brutale, perverse und abartige Menschen ist nah.

Es wird die Hölle auf Erden werden … und darum stehen diese Gedanken unter der Rubrik „Politik“.

„The Secret“ … und wie seine ganzen Abarten und Vorgänger auch noch heißen mögen … ist ein tödliches Geheimnis.

Und für religiöse, magische, mystische Menschen die dunkle Seite der Macht, der Teufel, Cthulhu persönlich, der Antichrist … oder einfach erschreckend dämlich.

Das Gegenteil des Geheimnisses „wünsch Dir was“ ( mit dem der Satan laut christlicher Legende schon den Sohn Gottes verführen wollte)?

Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.

Politisch gesehen: Sozialstaat für alle statt Vernichtungslager für die Minderwünscher, die es einfach nicht gebacken bekommen und der Welt nur auf der Tasche liegen.

Natürlich gibt es Menschen, die diese Religion gut finden: jeder, der was hat, wird zum Gott erhoben, jedem, der nichts hat, wird versprochen, dass er bald alles hat, was der hat, der schon jetzt was hat: eine irrationale Kultur grenzenloser Gier, für die wir im Prinzip wirklich jede Sekunde unendlich viele Universen entstehen lassen müßten.

Und was ist nun mit der wirklichen, echten, realen Zauberei?

Nun – die ist wohl ein wirkliches, echtes, reales Geheimnis. Ist ja auch logisch: wäre sie bekannt, wäre sie nicht mehr geheim.

Eine Tip möchte ich jedoch geben: es mag sein, dass alle Not nur dazu dient, den Charakter zu formen, ihn so stark zu machen, dass der Geist ohne Schmerzen über die Schwelle des Todes treten kann – in jenes lockerer gestrickte Reich, wo seine Gedanken Realität werden können … weshalb nur charakterlich starke Wesen Einlass finden – wie Gandhi, Alber Schweizer oder Mutter Theresa.

Doch hierüber sprechen wir ein ander mal.

 

 

 

Das Bewußtsein schafft Realität – oder nicht?

Das Bewußtsein schafft Realität - oder nicht?

Dienstag. 18.3.2014. Eifel. Bin heute mal wieder hereingefallen – auf den Spiegel. Behauptet der doch, bei einem Talk von Günter Jauch sein von einer ehemaligen Justizministerin zwischen zwei Arten von Sozialschmarotzern unterschieden worden: den guten Millionären und den bösen Hartz IV-Empfängern. Wäre das so – es wäre in der Tat wieder ein Skandal. Leider war das eine Lüge. Die SPD-Frau hat nur darauf hingewiesen, dass der parasitäre Millionär wahrscheinlich im Gefängnis anders behandelt wird als der Hartz IV-Schwindler. So leicht kann man in die Irre geführt werden … und so leicht kann man mich dazu bringen, eine erbärmliche Talk-Show zu gucken. Natürlich werden Menschen aus dem Opfermilieu der Kranken, Alten, Ausgebrannten, mit Familie belasteten Untermenschen von denen, die noch nicht krank, alt, ausgebrannt oder mit Familie (pflegebedürftige Eltern oder Kinder) belastet sind, anders behandelt.

Erst gestern habe ich zu dem Thema eine E-Mail bekommen: eine Frau mit Vermittlungshemmnissen (was ich mal voraussetze, denn JEDER, der in Hartz IV landet, hat solche – sonst hätte er schon längst wieder eine Anstellung) will ihren Sohn besuchen – und dazu ihr Dorf verlassen. Dazu braucht sie – als per Willen der Regierung Ausgestoßene – eine Reisegenehmigung vom Jobcenter, einen Passierschein, sozusagen. Kehrt sie zurück in ihr kleines Paradies, muss sie sich persönlich bei der Behörde zurückmelden … wie Strafgefangene beim Bewährungshelfer.

Natürlich gibt es einen Unterschied zwischen Hoeneß und dem Rest der Welt: die Nicht-Millionäre stehen schon mit einem Bein im offenen Strafvollzug, nur weil sie normale Arbeitnehmer mit dem Risiko der Arbeitslosigkeit sind – und dieses Land nennt sich ernsthaft noch „demokratisch“.

Nun gibt es Menschen, die haben eine ganz hervorragende Idee gehabt, diese Idee im Kreise des Managementes diskutiert und viel Geld dafür bekommen, sie unters Volk zu bringen.

Die Idee war einfach: man schenkt dem Volk eine neue Philosophie – die US-Philosophie des „positiven Denkens“. Jeder kann es schaffen, jeder ist Millionär, jeder schafft mit der Kraft des eigenen Bewusstseins seine eigene Umgebung., seine eigene Realität, seine eigene Wirklichkeit. Nichts soll den neuen „Göttern des reinen Geistes“ unmöglich sein – so das Versprechen der Heilsbringer.

Die Reichen finden diese Philosophie klasse, zeigt doch ein Blick auf ihren Kontostand, dass sie wirklich zu den Auserwählten gehören, zu den Lieblingskindern ihres Gottes, ja, dass sie selbst zurecht die neuen Götter auf diesem Planeten sind, eine neue Spezies, die die alte zurecht verdrängt … und möglicherweise auch drastisch dezimieren wird, jenes unwerte Leben, das noch nicht mal richtig denken kann.

Und nebenbei hat diese Philosophie auch noch einen sehr angenehmen Nebeneffekt: anstatt nach möglichen Ursachen einer ungerechten Reichtumsverteilung zu schauen (purer Raub oder Betrug sind hier oft die einzigen Ursachen – auch wenn er vor langer Zeit geschah: der in Großbritannien zirkulierende Reichtum stammt auch heute immer noch aus den Taschen Millionen opiumsüchtiger Chinesen – wie auch der Reichtum Europas, auf den wir oft so stolz sind, noch aus den Kolonien stammt), schaut der Bürger nur noch auf sich und die Minderwertigkeit seines eigenen Denkens, seines Lebens und seines Seins – einer Minderwertigkeit, die sich zurecht in einer finanziellen Minderausstattung zeigt.

Man weist auch auf Erfolge hin – zum Beispiel in der Krebsbehandlung. Louise L. Hay ist da eine der führenden Autorinnen – geboren 1926, an Krebs erkrankt und immer noch lebendig, scheint sie in der Tat den Krebs überwunden zu haben … nur durch Änderung ihrer Gedanken. In Deutschland ist „Psychoonkologie“ zur Sterbebetreuung degradiert worden, man akzeptiert keine Zusammenhang zwischen der menschlichen Psyche und Krankheit- als Mann vom Fach kann ich garantieren, dass das die Pharmaindustrie auch nie zulassen würde: blühender Krebs ist ein Milliardengeschäft, das man sich nicht durch systematisierte „spontane Selbstheilung“ von Krebs kaputt machen läßt. Die „Spontanheilung“ bleibt so für die deutsche Medizin ein Wunder, das gelegentlich den Therapieplan versaut und Abrechnungsmöglichkeiten ruiniert … mit empfindlichen finanziellen Einbußen für den behandelnden Arzt.

Aufbauend auf die Theorien der Psychoimmunologie (die im Prinzip besagen, dass das Immunsystem durch die geistige Befindlichkeit des Menschen so weit gesteuert werden kann, dass es auch bösartigste Tumor in Nichts auflöst – ein interessanter Ansatz, der meinem Vater fünf Jahre Leben schenkte, während die Schulmedizin ihm noch drei Wochen gab … allein die Nebenwirkungen der Medikamente waren schon schwer zu ertragen) hat Frau Hay mit ihren Kameraden gleich ein neues Weltbild, eine neue Physik, eine neue Religion erschaffen: „gutes“ Denken erschafft ein „gutes“ Leben, „schlechtes“ Denken erschafft ein problematisches Leben.

Die Politik und die Konzerne jubeln. Sie bauen Mist – der Bürger hat Schuld.

Weltkrieg?

Schlecht gedacht.

Hugersnot?

Schlecht gedacht.

Weltwirtschaftskrise?

Schlecht gedacht.

Hartz IV?

Ein Anzeichen von Geisteskrankheit, völliger Lebensuntüchtigkeit aufgrund der gezielten Pflege unreiner Gedanken.

Genmais in Deutschland, Deutsche Soldaten in Afghanistan, NSA-Spione im Wohnzimmer, Weltkrieg durch Problem in der Ukraine, beständiges Absinken der Lebensqualität an allen Lebensbereichen?

Nun – die Antwort kennen Sie schon. Sie finden sie im Spiegel Ihres Badezimmers.

Andererseits … ist die Philosophie, die die USA hier weltweit vermarkten, schon länger bekannt – und findet möglicherweise Bestätigung in der modernen Quantenphysik, wobei ich hier an die Interpretation der Physik des Burkhard Heim durch Illobrand von Ludwiger denke: demnach gibt es zwölf Dimensionen (von denen sechs nur rein mathematisch notwendig sein sollen). Die ersten vier setze ich mal als bekannt voraus – sie bilden in ihrer Gesamtheit die Raumzeit, die unseren Lebensalltag bestimmt. In der fünften Dimension (entsprechend der Ideenlehre Platons) finden wir das Reich der Formen – hier ist der Mensch als einziges Wesen auf der Erde bewusst schöpferisch aktiv (was Computer niemals können werden), er bringt Formen in die Raumzeit, die es so vorher hier nicht gab (Autos, Flugzeuge, Schiffe – um nur ein paar zu nennen), in der sechsten Dimension hingegen finden wir eher „Geschichten“, also Lieder und Melodien, die die Art des Zusammenspiels der fünf Dimensionen bestimmen … so, wie es ältestes mythisches Denken der Menschheit schon immer behauptet hat.

Emanuel Swedenborg hat diese Kraft am Beispiel von „Engeln“ verdeutlicht, welche er im Jenseits beobachtet haben will: sie sind in der Lage, um sich herum Eigenrealitäten zu schaffen, in denen sie fünf- und sechsdimensionale Gegebenheiten selbst definieren können.

Und haben nicht Luther und Marx gezeigt, wie sehr ein paar Gedanken die Welt verändern …. und ihre Geschichte umschreiben können?

Verführerische Gedanken – mit dem Versprechen der Gottähnlichkeit und Unsterblichkeit versehen.

Und stimmt es nicht, dass für den einen das Glas halb voll ist – und für den anderen ist es halb leer?

Ja, das stimmt – aber die Bedeutung das Glases ändert nichts an seinem Inhalt: es bleibt halb leer und wird dem Körper deutlich weniger Flüssigkeit zur Verfügung stellen können, es als ein volles Glas täte – was dazu führt, dass er früher verdurstet, wenn er das Problem des Wasserverlustes nicht in den Griff bekommt.

Andererseits – wenn das Bewusstsein der deutschen Bevölkerung ihre Realität bestimmt, wenn mein Bewusstsein meine Realität bestimmt – warum kostet der Sprit dann nicht 10 Cent pro Liter und wird aus Wasserstoff gewonnen … um nur ein Beispiel zu nennen?

Nun – die Antwort ist klar: das Volk denkt falsch. Würde es richtig denken – der Traum vom Wassersprit wäre schon längst Realität.

Wie denkt man richtig?

Einfach auf die Promis schauen – wie bei Jauch: die sind alle reich und berühmt, als werden sie schon richtig denken: trotz unterschiedlichster politischer Positionen.

Nebenbei bemerkt: es ist eine Vorform des massenvernichtenden Faschismus, die wir hier wachsen sehen: von dem Ruf nach der Vernichtung des unwerten Lebens nur noch einen Schritt entfernt; der grauenhafte, jedes Mitleid und jede Nächstenliebe negierende Kampfbegriff „Sozialromantik“ entspringt direkt aus dem Herzen dieser Philosophie, die im Grunde ihres Herzens – aus ethischer Sicht – nur teuflisch und satanisch genannt werden kann oder – aus medizinischer Sicht – psychopathisch.

Über die Gründe der Spontanremissionen bösartiger Tumore können wir hier nicht urteilen – sollten uns aber beständig daran erinnern, dass es so etwas gibt … und das kaum jemand Geld dafür ausgibt, dieses Wunder der Natur zu erforschen – und das obwohl die Zahl der Krebstoten jährlich steigt.

Über die Gründe des Zustandes der ganzen Welt können wir aber schon urteilen – auch in diesem Kontext.

Darf ich nochmal daran erinnern?

In den letzten vierundzwanzig Stunden sind auf unserem Planeten 80000 Hektar Regenwald zerstört worden. Volle 13000 Tonnen giftiger Chemikalien wurden in unsere Umwelt entlassen. Mehr als 45 000 Menschen sind verhungert, davon 38000 Kinder. Und mehr als 130 Pflanzen- oder Tierarten sind durch menschliches Handeln ausgelöscht worden. (Ein Artensterben von diesen Ausmaßen fand zuletzt beim Untergang der Dinosaurier statt).

(Aus: Thom Hartmann, Unser ausgebrannter Planet, Riemann Verlag, 2000, Seite 23 – dort findet sich auch des Zitat des erfolgreichen Pazifikkriegers).

Natürlich kann ich positiv denken, „Reichtumsbewusstsein“ demonstrieren und sagen: aha – es sind also noch Arten da, die aussterben können – und Kinder, die verhungern können.

Natürlich sind alle diese Entwicklungen Folgen von Entscheidungen und somit Folgen von Gedanken – Folgen der Entscheidung von Menschen für ein Wirtschaftssystem, dass den an sich gesunden marktwirtschaftlichen Wirtschaftskreislauf in ein tödliches Haifischbecken verwandelt, in dem ein Vernichtungskampf aller gegen alle stattfindet … zugunsten einiger weniger, die Zeit und Muße haben, abends bei Jauch in gemütlicher Runde über die Welt zu philosophieren. Es sind bewusste Entscheidungen, zum Zwecke der Machtentfaltung Genpflanzen auf den Markt zu bringen, die Bauern für immer und ewig in die Abhängigkeit von Konzernen bringen – weil auch die so indirekt erzeugten resistenten Schädlinge das besonder Gift des Konzerns brauchen. Es ist eine bewusste Entscheidung, durch den Einsatz chemischer Massenvernichtungswaffen Krieg mit der Natur zu führen, anstatt harmonischere Wege zu erforschen, die viele Kleingärtner noch kennen.

Es sind auch bewusste Entscheidungen, die die Welt im März 2014 wieder an den Rand eines längst überwunden geglaubten nuklearen Armageddons führt.

Aber – jetzt sind wir irritiert?

Wie kann das gehen?

Es sind doch die Erfolgsmenschen (siehe: Kontostand!) mit dem „reinen Geist“, die die Entscheidungen treffen, die die Umwelt verseuchen, aus Arbeitlosen Strafgefangene machen, tägliches Massensterben von Kindern zugunsten goldener Wasserhähne im eigenen Bad billigend in Kauf nehmen und auch mit Hochdruck (siehe: Rüstungsausgaben) an der Vernichtung der gesamten Menschheit arbeiten. Wie kann ihr „reiner Geist“ solche Erfolge erzielen – obwohl sie doch durch ihre politische Macht (Gewehre), ihre wirtschaftliche Macht (Geld) und ihre wissenschaftliche Macht (Medien und Experten) ALLE Hebel in der Hand hätten, sich gegen die minderwertigen Übeldenker durchzusetzen?

Diese Frage … wird nicht gestellt.

Es geht ja auch niemand der Frage nach, warum die Spitzen der US-Gesellschaft so eigenartige magische Riten pflegen, siehe Prof. G. William Domhoff, Who rules America – wobei zu bemerken ist, dass jener Erforscher der Elitenkaste auch als Traumforscher bekannt ist uns sich somit auch auf ander Formen der Erforschung von Magie und Zauberei verlegt hat.

Magie und Zauberei?

Ja. Mit dem „positiven Denken“ sind wir mitten drin in der Welt magischen Wunschdenkens, in der Vorstellung, durch bloße Gedankenkraft (unterstützt durch Rituale, wie sie unter anderem die US-Elite jeden Sommer für zwei Wochen abhält – siehe Domhoff) die Wirklichkeit beherrschen zu können bzw. durch die Vorstellung, das arme, alte, kranke und ausgebrannte Menschen in Wirklichkeit nur schlechte Zauberer sind.

Überraschenderweise verlässt sich die führende Nation des positiven Denkens nicht allein auf die sorgenbefreienden Rituale des Bohemian Grove, Nuklearraketen, Nuklear-Träger und Atom-U-Boote sichern den Erfolg der Rituale gründlich ab.

Hätten die Armen dieser Welt ein solches Arsenal – ihr Kontostand sehe auch anders aus.

Und ja: da formt ein Geist die Welt. Der gleiche Geist formt aber auch … welch´ Überraschung – das Bewusstsein … von dem wir bislang annahmen, es forme nur selbst. Ganze Armeen von Unternehmensberatern, Entertainern, Experten, Wissenschaftlern, Journalisten und Publizisten sind minütlich dabei, dieses Bewusstsein, welches für alles verantwortlich sein soll, zu formen, damit es sich anders verhält, als es zu erwarten gewesen wäre anders, als es menschlich wäre.

Eine gezielte Umerziehung zum Unmenschentum, beginnend im Kindergarten.

Was nützt mir die Erkenntnis, dass das Bewusstsein die Realität verändern kann … wenn die „Mächte und Gewalten“ dieser Welt beständig mein Bewusstsein manipulieren?

Und warum tun dies diese „Erfolgsmenschen“ und „reinsten Denker“?

Vielleicht, weil die Herrschaft über das Bewusstsein der Bürger erfolgreich verhindert, dass diese Bürger ebenso erfolgreich werden wie man selbst? Immerhin: es ist nicht genug Geld auf der Welt vorhanden, um jeden zum Millionär zu machen. Der Egoist bemerkt das erst spät – wenn überhaupt – dem mündigen Weltbürger jedoch ist dies sofort klar: was ich mir Kraft meines Denkens zuviel an mich ziehe, fehlt den anderen. Machen das unendlich viele Menschen, sterben täglich 38000 Kinder.

„Positiv Denken“ schützt also noch nicht mal vor Massenmord an Kindern … wenn es nur dem eigenen Reichtum dient.

Kehren wir zurück zu unserer von dem üblen Schicksal der Arbeitslosigkeit gezeichneten Frau, die mit Hilfe ihres Denkens in der Lage sein soll, das Joch des Hausarrestes los zu werden. Was wäre … wenn die Regierung einfach den Hausarrest für Arbeitslose per Dekret aufheben würde? Könnte sie dann nicht frei und ungebunden reisen – unabhängig davon, wie sie gerade gedacht hat?

Was ist, wenn es im Universum auch „kranken“ Geist gibt? Psychopathisches Bewusstsein? Welche Realität würde dieses Bewusstsein schaffen … und, mal Hand aufs Herz: ähnelt unsere Gesellschaft mit ihrer Tendenz zur Massenvernichtung allen Lebens nicht dem Produkt eins sehr kranken wenn nicht sogar zutiefst bösen Geistes? Wäre das nicht eine plausible Erklärung dafür, dass wir – trotz aller Anstrengungen des 18. und 19. Jahrhunderts, möglichst gut, edel und gerecht zu denken auch in der Staatsform „Demokratie“ am Rande der Selbstvernichtung durch Krieg, Gift und Verteilungsungerechtigkeiten stehen?

Tja – da macht man die Kiste des „postiven Denkens“ auf … und auf einmal springt der Satan persönlich heraus.

Dabei waren wir uns doch sicher, dass er nicht existiert.

Braucht er auch nicht. Wenn die Elite der Gesellschaft – also jene Menschen, die an den Schalthebeln politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlich-medialer Macht sitzen – seinen Werten folgen, dann formt sich die Welt nach dem Willen des Antichristen – egal, ob es ihn gibt oder nicht.

Doch selbst wenn wir den modernen Zauberpredigern folgen wollen und als Menschen in der Tat in der Lage sein sollten, per gezieltem Zugriff auf den sechsdimensionalen Raum – wozu für fähig sein sollen – Realität zu gestalten … ändert das nichts an der Realität, dass es andere Denker gibt (mit hohem Kontostand), die ebenfalls der Wirklichkeit ihren Willen aufzwingen wollen und alles in ihrer Macht stehende tun, um uns unbewusst, dumm und blöd zu halten – weil sie unsere billige Arbeitskraft für die Erfüllung ihrer Träume brauchen.

Und darum kann unsere anfangs zitierte Frau so positiv denken, wie sie will: es gibt Menschen, die mit aller Macht dagegen denken.

Und das ist – jenseits aller Zauberei – das eigentliche Problem … das Problem, dass es ohne die großen Sozialschmarotzer die kleinen womöglich gar nicht geben würde – und das wir ohne ihre Machtausübung womöglich gar keine Zauberei bräuchten, um unser Leben glücklich und in Frieden zu leben.

Und selbst wenn Zauberei hülfe … die Herrenmenschen dieser Welt sind allemal geschickter darin, sie anzuwenden: siehe Kontostand.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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