Wirtschaftsleistung

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BENJAMIN FULFORD: WOCHENBERICHT VOM 10.05.2021

Ohne einen moralischen Kompass kann der Westen nicht gewinnen

Heute geht es u. a. um einen satanischen Kult, der behauptet, er sei reptilischen Ursprungs, der aus dem alten Babylon stammt und von Nachkommen Jesu Christi geführt wird.

Was kommt nach der Jahrhundertrezession?

Wie geht es weiter? Was kommt auf uns zu?

Ein Standpunkt von Christian Kreiß.

Als vor einigen Wochen die neuesten Wirtschaftsdaten zum zweiten Quartal 2020 erschienen, wurde eine „Jahrhundertrezession“, der stärkste Wirtschaftsabsturz innerhalb eines Quartals in der Weltwirtschaftsgeschichte festgestellt.1 Doch was bedeutet das für uns? Und vor allem: Wie geht es nun weiter?

Vor Kurzem wurden in diesem Zusammenhang zwei interessante Studien veröffentlicht: Am 16.9. von der OECD: „Coronavirus: Leben mit Unsicherheit“2 und am 17.9. von Save the Children/ Unicef eine Untersuchung mit dem Titel „150 Millionen Kinder zusätzlich in Armut gestürzt durch Covid-19“.3

Laut der OECD-Studie schrumpfte die Weltwirtschaft in den Monaten April bis Juni 2020 gegenüber Ende 2019 um über 10 Prozent. Die Wirtschaftsleistung lag damit im zweiten Quartal 2020 um etwa 12 Prozentpunkte niedriger als Ende 2019 von der OECD prognostiziert worden war. Das heißt, die Wirtschaftskraft lag um beinahe ein Achtel niedriger als noch kurz vorher erwartet worden war. Ein Achtel ist eine ganze Menge. Stellen wir uns vor, wir hätten von einer Woche auf die andere ein Achtel weniger Geld in der Haushaltskasse, das macht sich bei den meisten Menschen im Alltagsleben doch ziemlich bemerkbar.

Wirtschaftscrash 2014: jetzt live (und leise) im Euroland

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Dienstag, 6.10.2014. Eifel. Nun ist es heraus: die nächste Runde der Wirtschaftskrise bricht über uns herein.  Wieder einmal rücken ganz neuartige Weihnachtsgeschenke in den Bereich der Möglichkeiten: Kartoffeln, Reis, ein Päckchen Butter – Alltagliches kann ganz schnell wieder zu einem kleinen – überlebenswichtigen – Wunder werden. Zu wild gedacht?

Die Verteilung unserer von 6000 Firmen produzierten Lebensmittel hängt von 4 (in Worten VIER) großen Handelsketten ab: Aldi, Lidl, Edeka und Rewe (siehe Spiegel), im Schnitt versorgt jeder dieser Ketten 20 Millionen Menschen. Brechen diese vier weg – ist Schluss mit der Nahrungsmittelverteilung in Deutschland (außer bei Norma, will  ich hoffen – ich gehe da immer gerne hin, weil es da so schön leer ist).

Warum sollten die nun Zusammenbrechen?

Nun … die Banken haben wieder einmal Probleme. Große Probleme … man redet nur nicht so offen drüber. In der Flut der Nachrichten erfahren wir nebenbei, dass der Goldman-Sachs-Mann Mario Draghi für Billion Euro Ramschpapiere zur Entlastung der Bank kaufen wollte. Ramschpapiere? Ja – „forderungsbasierte Kreditverbriefungen“ sind der Ramsch, mit dem man uns hier herreinlegen will.

Darf ich das kurz mal erläutern?

Die schlauen Kerle der Bankenindustrie sind immer auf der Suche nach Geschäften. Dabei haben sie nicht immer ausschließlich das Wohl des Unternehmens im Auge, sondern vor allem die reichlich fließenden Boni. Darum ist es kein Wunder, dass Banker gerne 50 Milliarden Dollar an Krediten herausgeben, wenn dafür ein paar Milliarden Boni Verkaufsprovision fließen. Damit die Boni fließen, darf man nicht so genau hinschauen, wie gut eigentlich die Bonität des Kreditnehmers ist. Dann jedoch hat man ein Problem: irgendwann bricht das Kartenhaus zusammen und die Bank bleibt auf 50 Milliarden Dollar Schulden sitzen. Eine neue Idee muss her: forderungsbasierte Wertpapiere.

Man nimmt hundert Kredite (faule, ganz faule und weniger faule), bündelt sie in einem Karton zusammen und macht daraus ein Wertpapier – das man wieder gegen gute Boni verkaufen kann! Was man braucht, ist ein gutes Rating für das Papier – was aber leicht zu bekommen ist: die Mitarbeiter von Ratingagenturen sind nicht gerade die Krone der Schöpfung, sie gleichen eher Beamten im Postamt – wer versehentlich mehr drauf hat, geht an die Wallstreet (siehe M. Lewis, The Big Short, Goldman 2011, Seite 209).  Für die schlauen Banker ist es ein leichtes, die dummen Ratingleute davon zu überzeugen, dass es sich hier um erstklassige, absolut sichere Produkte handelt – die ein AAA-Rating verdienen.

Das bekamen sie dann auch – und so wanderten die Tretminen durch die Welt, bis sie in den Tresoren deutscher Banken landeten (wie ich mich erinnere, haben sich auch Stadtkämmerer daran verschluckt) – oder auch in den Tresoren von jetzt nicht mehr vorhandenen US-Banken.

Alle hatten Boni, alle waren froh – bis auf die paar Leute, die auf einmal Wertpapiere gekauft hatten, die nichts wert waren. Da war dann die Altersversicherung gleich fort – aber Hauptsache, die Banken hatten ihre „Risiken“ ausgelagert.

Das war 2008.

Nun haben wir 2014. Was haben wir aus der Krise gelernt?

Nichts.

Das Unglück ist, dass die spannendsten Geschichten im Wirtschaftsteil der Zeitungen stehen. Den liest kaum jemand aus dem großen Publikum. Dort kann man zum Beispiel lesen, dass im vergangenen August in Deutschland etwa 884 000 verschiedene Finanzderivate gehandelt wurden, aber nur zum kleinen Teil an der Börse, der Rest ging unkontrolliert über den Banktresen. Alles Wettscheine. Irre. (Hans Ulrich Jörges, „Über uns schwebt ein großer Hammer“ in Dirk C. Fleck, Die vierte Macht. Hoffmann und Campe 2012).

Wie sollen die paar US-Ratingagenturen auch 884 000 verschiedene Finanzprodukte bewerten? Schaffen die 800 am Tag, wären die trotzdem 1000 Jahre unterwegs, selbst mit Überschichten und der Bewertung von 8000 am Tag könnte man erst im Jahre 2114 das Urteil der Ratingbeamten erwarten … und bis dahin sind Millionen neuer Produkte auf dem Markt.

Dieser Entwicklung haben wir es zu verdanken, dass auch 2014 wieder Ramschpapiere in den Tresoren der europäischen Banken liegen. Wie kommen die dahin? Man wusste doch, dass man diese Pfui-Papiere nicht kauft, diesen „finanziellen Atommüll“ (siehe Handelsblatt):

Die EZB bewegt sich immer schneller auf einer abschüssigen Bahn, sagte der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, dem Handelsblatt (Online-Ausgabe). Er habe erwartet, dass die EZB ihr Aufkaufprogramm zunächst nur auf Papiere hoher Bonität beschränke, um erst einmal das Eis für solche Aktionen zu brechen. „Dass es dabei bleiben würde, hielt ich aber für unwahrscheinlich angesichts der Not, in der sich viele Banken Südeuropas befinden“, sagte Sinn weiter. „Sie können dem Druck der Wirtschaftsprüfer, Bilanzwahrheit herzustellen, nicht mehr allzu lange standhalten.“

„Bilanzwahrheit“ … auf deutsch: die Einsicht, das die Sicherheiten im eigenen Tresor nichts wert sind, die Schulden aber real, die Einsicht, dass man pleite ist. Auch aus Deutschland kommt Kritik an dieser Praxis (siehe Handelsblatt):

In Deutschland wächst der Widerstand gegen den Kurs von EZB-Präsident Mario Draghi. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann kritisierte im Nachrichtenmagazin „Focus“, mit dem von Draghi angekündigten Ankauf von sogenannten „Ramschanleihen“ könnten Kreditrisiken „auf die Notenbank und damit den Steuerzahler verlagert“ werden.

Ja – genau das passiert gerade – die Kreditrisiken (also: das Risiko, dass die Kreditnehmer ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können, die Papiere also nichts wert sind und man gutes Geld zum Fenster herausgeworfen hat) wird freundlicherweise von der EZB getragen: zum Nutzen der Boni ganzer Etagen in den großen Bankhäusern. Erwähnte ich schon, dass Draghi früher Goldman-Sachs-Mann war? Darf ich fragen, wo der landet, wenn seine Dienstzeit beendet ist?

Nun – angeblich rudert Draghi jetzt etwas zurück – doch schaut man genauer hin, hört man Erstaunliches (siehe Manager-Magazin):

Die Papiere sollten als zweitbeste Note einer Ratingagentur mindestens „BBB-“ tragen. Ausnahmen gälten für Griechenland und Zypern, weil ABS aus diesen Ländern sonst kaum infrage kämen.

Also kaufen wir Griechenland und Zypern jeden Ramsch ab, damit das europäische Bankensystem nicht zusammenbricht. Keiner fragt, woher diese Ramschpapier eigentlich kommen – aber manche sehen schon schwere Zeiten auf uns zukommen. Was Draghi nicht ganz so deutlich sagt: die Staaten haben gerne Inflation – und zwar auch gerne viel. Der Bürger mag Deflation – endlich wird sein Geld auch mal von ganz allein mehr wert sein, wie es die Banker den Reichen tagtäglich möglich machen – aber der Staat mag die Inflation, je mehr, umso besser: die Staatschulden schmelzen dann wie Schnee in der Sonne.

Nun – ich versprach einen Wirtschaftscrash 2014, live und im Euroland. Dazu müssen wir jetzt ein wenig weiter schauen – alles gut dokumentiert durch die deutschen Leitmedien. Wir behalten in Erinnerung: Grundlage der Wertpapierpyramide ist der Kredit vor Ort: der Konsumentenkredit. Ja – das berichtete der Spiegel (siehe Spiegel):

Mitte Oktober, so kündigte Draghi an, wolle die EZB damit beginnen, den Banken der Eurozone Kredite abzukaufen – zunächst in Form von Pfandbriefen, die zum Beispiel mit Immobilien besichert sind, danach auch in Form von verbrieften Unternehmens- oder Verbraucherkrediten, sogenannten Asset Backed Securities (ABS).

Das ist ihr auf Pump gekaufter Fernseher, ihre auf Pump gekaufte Wohnung – und Kredite, die sich Unternehmen angesichts der guten Ertragslage gegönnt haben. Ach ja – am 15.6.2014 gab der oben erwähnte Jens Weidmann dem Focus ein Interview (siehe Focus):

„In einigen Ländern – auch in Deutschland – sehen wir die Gefahr einer Immobilienblase – und dann sollen wir als Eurosystem niederländische Immobilienkredite kaufen?“, so der Bundesbankpräsident.

Ja – die Niederlänger hatten schon ihre Immobilienblase – dort wird niemand mehr seine überteuerten Häuser los. Und JA: die aus diesen Krediten gebastelten Finanzprodukte will der Draghi jetzt den Banken abkaufen und somit die Verluste sozialisieren, um unter anderem die Staatsschulden der Euroländer durch Inflation weg zu bekommen.

Und jetzt passiert Folgendes (siehe Spiegel):

Die Nachricht klingt dramatisch – und vielleicht ist sie es auch: Um 5,7 Prozent sind die Aufträge der deutschen Industrie im August weggebrochen. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt im Januar 2009. Damals musste Deutschland gerade die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise verkraften. Die Wirtschaftsleistung stürzte im Gesamtjahr um rund fünf Prozent ab.

Im Januar 2009 hatte die deutsche Wirtschaft den Crash von 2008 verarbeiten müssen … und jetzt verarbeitet sie gerade den Crash von 2014. Während der Spiegel noch von steigendem Privatkonsum spricht, findet man im Handelsblatt angemessenere Darstellungen (siehe Handelsblatt):

„Nach dem guten Juli kommt im August das bittere Erwachen. Die konjunkturelle Dynamik in Deutschland ist zum Erliegen gekommen. Über die Exportseite werden wir in den kommenden Monaten eine Belastung spüren. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lässt auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein“, sagt Ulrike Karstens von Sal. Oppenheim. Die gesamte Stimmung dürfte sich weiter eintrüben, die private Konsumlaune lasse auch nach. Im dritten Quartal könnte die Wirtschaft erneut leicht geschrumpft sein.

Wird die Produktion zurückgefahren, gibt es weniger zu verdienen, gibt es weniger zu verdienen, kann man weniger kaufen, der Umsatz geht zurück, Läden müssen schließen, noch mehr Menschen fallen in die Arbeitslosigkeit, können ihre Kredite nicht mehr bedienen … und der ganz große Knall kommt, weil die Banken schon jetzt arg an den Grenzen sind – dank FORTLAUFENDER Geschäfte mit Ramschpapieren, die es nach den Erfahrungen von 2008 gar nicht mehr geben dürfte.

Irre, oder?

Was sagte die Politik dazu – vor drei Wochen (siehe Format):

„Zur Panik oder zur Depression ist kein Anlass“, betonte Schäuble aber. „Die wirtschaftliche Entwicklung ist laut den neusten Zahlen in Deutschland robust.“

Zudem befindet sich der Euro fast im freien Fall:

Noch vor wenigen Wochen habe die Währung bei rund 1,39 Dollar notiert, nun liege sie knapp unter 1,30 Dollar.

Heute liegt er bei 1,26 Dollar … und mit diesem immer wertloserem Geld kaufen wir jene Waren, die unsere Industrie braucht.

Verstehen sie nun, warum die Jugend Europas (und die Jugend der Welt) der Investorenlegende Marc Faber leid tut (siehe Handelsblatt)?

Und nicht nur die Jugend kann einem leid tun – die sich weiter ausbreitende Arbeitslosigkeit der Zukunft verführt wieder mal österreichische Politikaspiranten zu Phantasien des Größenwahn (siehe indexexpurgatorius):

“Warum braucht ein Alleinstehender eine Zweizimmerwohnung, die von der BH (Bezirkshauptmannschaft, Anm.) gestellt wird? Warum braucht ein Mindestsicherungsempfänger ein Handy, einen Fernseher oder einen Laptop?”, fragt der Abgeordnete. Seiner Meinung nach hätte etwa das Wiederbeleben von Armenhäusern Sinn

Da wird schon weit in die Zukunft gedacht – und dann werden wir merken, warum die Wirtschaftsteile der Zeitungen so wichtig gewesen wären.

Die Banken haben die  Tresore wieder voller Ramschpapiere, die Wirtschaft reagiert wie 2009, die Armen werden wieder gejagt und zu Sündenböcken gemacht: die Krise ist mit voller Wucht zurück.

Aber diesmal reden wir nur gang ganz leise darüber, denn DEUTSCHLAND GEHT ES GUT (Tagesbefehl A. Merkel).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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