25.03.2022 / Die wichtigsten Nachrichten des Tages. Die täglichen „Nachrichten AUF1“ werden präsentiert von Nora Hesse, Vivien Vogt, Tina Gloria Wenko, Isabelle Janotka und Bernhard Riegler
Europa: Wirtschaftskrieg stellt Energieversorgung in Frage + Aktion gegen Zwangsgebühren-Sender: Jimmy Gerum im AUF1-Exklusivinterview + Und: Kuriose Polizei-Schikanen gegen Corona-Maßnahmenkritiker in Mondsee
Wir sind unabhängig und kritisch, weil Sie uns unterstützen:
IBAN: AT50 2032 0321 0058 6713
BIC: ASPKAT2LXXX
Der Zensur zum Trotz: Folgen Sie uns auf Telegram (https://t.me/auf1tv) und tragen Sie sich jetzt in den zensurfreien Newsletter von AUF1 ein, um rechtzeitig vorzubauen: https://auf1.tv/newsletter
Corona ist aus den Schlagzeilen: Doch das System zieht seine Agenda knallhart durch + Russland-Sanktionen: Zerstört sich der Westen mit dem Wirtschaftskrieg selber? + Und: Rohstoffexperte Thomas Bachheimer rät in der Krise zu Edelmetallen
Samstag, 11.10. 2014. Eifel. Vorgestern gab es eine Nachricht im Handelsblatt, die mich aufhorchen ließ. Um wurde 13.18 Uhr unter der Rubrik „Unser Thema in 99 Sekunden“ mit der Überschrift „Vorsicht bei Mittelstandsanleihen“ darauf hingewiesen, dass Anleger bereits eine halbe Milliarde Euro bei Mittelstandsanleihen verloren haben, insgesamt 27 Anleihen von 23 bankrotten Unternehmen seien bereits ausgefallen. Nun – wenige Menschen investieren viel Zeit in ausführliche Lektüre des Wirtschaftsteils der Zeitung, noch weniger begreifen wirtschaftliche Zusammenhänge, noch weniger merken, dass sie selbst davon bald direkt oder indirekt betroffen sein werden.
Am 10.10 legte das Handelsblatt noch einmal nach und verkündete eine heranrollende Pleitewelle bei mittelständischen Unternehmen (siehe Handelsblatt). Welche Botschaft bleibt hängen? Nun – natürlich die fett gedruckte: „Vorsicht bei Mittelstandsanleihen“ – und „Pleitewelle“. Warum gab es die überhaupt? Nun – wie das Handelsblatt erläutert, sind diese Anleiheformen 2010 eingeführt worden, zu einer Zeit, wo die mit Staatsgeldern übersättigten Banken anfingen, dem Mittelstand die Kredite zu kürzen. Das tat dem Mittelstand nicht gut, viele Geschäfte werden über Kredite abgewickelt, auch, um die Zeit zwischen Leistungserstellung und Zahlungseingang zu überbrücken: die Angestellten, die die Leistung bringen, müssen schon vorher finanziert werden – dazu kommt noch die wachsende schlechte Zahlungsmoral, die vor allem bei großen Unternehmen aufgrund einer arroganten Ausnutzung der Markmacht sehr schlecht ist (siehe haufe.de).
Zahlt der Kunde später (oder gar nicht) können ganze Unternehmen schnell an den Rande des Bankrotts kommen – wenn die Banken nicht helfen. Auf die mögliche Hilfe der Banken durch den jetzt bevorstehenden Ausfall des Anleihemarktes für den Mittelstand (Sie glauben doch nicht wirklich, dass nach DEN Überschriften noch jemand dort investiert?) wird ja direkt in dem Artikel des Handelsblattes verwiesen – wieso also die Warnung vor der Pleitewelle?
Nun – die haben den Artikel in der Welt vom 5.10.2013 gelesen (siehe Welt). „Es kann eng werden im Mittelstand“ heißt es da: während gleichzeitig der Markt für Mittelstandsanleihen weg bricht, führen die Banken mit Basel III neue, schärfere Richtlinien für die Mittelstandsfinanzierung ein – was vielen Mittelständlern das Genick brechen wird:
Schon jetzt führen bei 55 Prozent der Mittelständler fehlende oder nicht ausreichende Sicherheiten zu einer Verschlechterung der Finanzierungsmöglichkeiten. Vor zwei Jahren gaben nur 43 Prozent der Firmen Probleme in dem Bereich an. Hinzu kommt, dass die Banken ihre Kreditvergabe auch von einem höheren finanziellen Eigenanteil der Unternehmen abhängig machen. Fast jeder dritte Mittelständler klagt darüber.
Horrorzahlen, oder?
Der Mittelstand – das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Wer es noch nicht weiß: ein Blick nach Wikipedia kann helfen (siehe Wikipedia, Originalquellen sind allerdings nicht mehr erreichbar).
Der Mittelstand in der Bundesrepublik Deutschland umfasst nach quantitativer Definition
Bricht der Mittelstand mangels Unterstützung der Banken weg, sind knapp 66 Prozent der Arbeitsplätze in Gefahr, zusätzlich 83 Prozent der Ausbildungsplätze. Gut – es werden nur 38 % der Umsätze erwirtschaftet … was zeigt, wie sehr sich unsere Wirtschaft vom Volk entfernt hat. Deute ich die Zahlen richtig, erwirtschaften nämlich 0,3 % der Unternehmen 61,7 % des Umsatzes … und das sind gerade die mit der schlechten Zahlungsmoral.
Wären die Auftragsbücher voll, die Zahlungsmoral erstklassig, die Zukunftsaussichten glänzend: man könnte gelassen bleiben.
Doch dem ist nicht so.
Das Herbstgutachten der deutschen Wirtschaft zeigt, dass die deutschen Exporte wegbrechen und die Wirtschaft deshalb deutlich an Fahrt verliert (siehe Wiwo). Schon am 4.10. warnte das Handelsblatt deutsche Anleger davor, dass jetzt stürmische Zeiten bevorstehen (siehe Handelsblatt), nur sechs Tage später ist der Börsengewinn eines ganzen Jahres weg – Tendenz: weiter sinkend (siehe Manager-Magazin).
Und die Zukunftsaussichten der Weltwirtschaft? Erschreckend düster, denn die Welt blickt auf den Konjunkturmotor Deutschland (siehe Manager-Magazin):
Die Weltwirtschaft steht angeblich am Abgrund. Nur Deutschland könne den Sturz verhindern, weigert sich aber. Dieser Tenor herrscht auf der Herbsttagung von IWF und Weltbank vor.
Nun – einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es für die großen, globalen Konzerne: gemäß einer Studie der Deutschen Bank droht dem Euro ein massiver Kursverfall (siehe Welt). Interessant: bei der Lektüre erfährt man auch, dass die Wall Street den Euro nicht mag und deshalb Goldman-Sachs „zum Angriff auf die Gemeinschaftswährung blies“.
Gut, ein billiger Euro macht deutsche Autos im Ausland noch billiger … allerdings macht ein schwacher Euro alle Importe in den Euroraum teurer – wie es aussieht, kann der deutsche Mittelstand hier mit Kostensteigerungen um 25 % rechnen, Kostensteigerungen, die vor allem bei der Beschaffung von Rohstoffen anfallen.
Angesichts dieser Aussichten ist es klar, dass weder Banken noch Anleger gerne Geld in den Mittelstand stecken.
Goldman-Sachs schießt sich auch weiter auf die Eurozone ein – lange wird man seine Augen nicht mehr davor verschließen können, dass hier ein brutaler Wirtschaftskrieg tobt. Die „weltweit führende Investmentbank“ warnt vor „jahrelanger Stagnation“ im Euroraum (siehe Welt). Ratingagenturen pflichten dem bei, die US-amerikanische Ratingagentur Standard & Poors hat den Ausblick für Frankreich von „stabil“ auf „negativ“ gesenkt (siehe Handelsblatt), damit wird Deutschlands größter Partner im Euroraum zu Ramsch.
Blöd – denn Frankreich ist unser wichtigster Handelspartner weltweit (siehe agitano), allein 2012 haben wir Waren im Wert von über einhundert Milliarden Euro dorthin verkauft (siehe statista). Kein Wunder, dass in der wohl informierten deutschen Wirtschaft die Stimmung ständig sinkt – entgegen der Prognosen der „Wirtschaftsexperten“ (siehe Spiegel).
Gibt es noch Hoffnung? Wo sollte die herkommen. Hören Sie doch mal den Wirtschaftsnobelpreisträger Edmund Phelbs in einem Interview, das am 25.8.2014 in der Welt veröffentlicht wurde (siehe Welt):
Europa hat seinen ökonomischen Schneid verloren. Der Kontinent scheint nicht länger in der Lage oder willens zu sein, neue Sachen zu entdecken, unbekannte Territorien zu erobern, innovative Dinge zu kreieren und nach dem eigenen Glück zu streben. Was ich hier sehe, ist alarmierend und macht mich traurig.
„Intellektuell bankrott“ seien die Europäer … meint Herr Phelbs und kriegt von anderer Seite her unvorhergesehene Unterstützung – und zwar von dem Professor für Unternehmensführung Fredmund Malik (siehe Handelsblatt):
Von den etwa drei Millionen Führungskräften in Deutschland – Männer wie Frauen – hat aber nur eine kleine Minderheit eine ernsthafte Ausbildung in richtigem Management.
Eine gigantische Krise kommt auf die deutsche Wirtschaft zu – und wir haben nur ein Heer von Luschen, sie zu bewältigen. Was sie machen werden? Was sie immer machen, wenn es Probleme gibt: die Kosten kurzfristig durch Massenentlassungen senken, um selbst möglichst lange sicher im Boot sein zu können.
Kaum jemand wird in der Lage sein, adäquat auf die drohende Megakrise zu reagieren – eine Krise, die in den Augen des Nobelpreisträgers für Wirtschaft Joseph Stieglitz das Komplettversagen des gesamten kapitalistischen Modells darstellt, siehe Manager-Magazin:
„Wenn es weiterhin so schlecht läuft, werden große Teile der Bevölkerung irgendwann vom wirtschaftlichen und sozialen Leben ausgeschlossen sein. Die Anfänge lassen sich bereits beobachten.“ „Wir sind schon lange kein Land der unbegrenzten Möglichkeiten mehr.“ Der „Kapitalismus nach amerikanischem Modell“ habe „versagt“.
Wie es aussieht, hatte Hans-Ulrich Jörges Recht mit seiner Behauptung, dass die spannendsten Informationen im Wirtschaftsteil der Zeitung stehen.
Was uns erwartet?
Wie es aussieht, nichts anderes als schon Ende der zwanziger Jahre: ein bankrotter Staat, Massenarbeitslosigkeit, galoppierende Inflation, Hunger, steigende politische Radikalisierung … den Rest kennt man.
Meine persönliche Hoffnung? Das die Initatoren von TREEEC WORLD PROJEKT ihre neue Form des Wirtschaftens schnell genug umsetzen können.
Hierzu später mehr.
Sonntag, 12.2.2012. Eifel. Wieder einmal … mitten im Krieg. Das sind wir hier gewohnt. Wann immer es in Europa Auseinandersetzungen gab, waren wir mitten drin. 1913 hatten wir hier um die Ecke den ersten Militärflughafen – keiner weiß mehr, wo genau. Vorher hatten wir hier Franzosen, Landsknechtshorden und Römer. Letztere haben hier sogar stattliche Villen gebaut. Was die hier gesucht haben, weiß ich nicht so genau. Hier haben wir 177 Regentage im Jahr – den Rest schneits. Italien scheint mir da gemütlicher. Die anderen Horden kamen nur aus einem Grund: sie mussten hier durch, um ihre Feinde zu treffen: zum Beispiel 1914, 1940 und 1944. Von hier aus konnte man gut und überraschend durch die Ardennen marschieren, das hatte dann zweimal fast zum Untergang Frankreichs geführt. 1940 war eine ähnliche Situation wie heute: die demokratischen Kräfte Europas wussten, das man den Feind nicht auch noch Polen besetzen lassen durfte. Ab 1944 wäre die reichsdeutsche Marine so stark gewesen, das sie eine ernsthafte Bedrohung für die maritimen Interessen Englands bedeutet hätte – das durfte man nicht riskieren: also erklärten Frankreich und England Deutschland den Krieg – im sicheren Glauben an die Unüberwindlichkeit der Maginotlinie, einer gigantischen Festungsanlage in Frankreichs Osten. Leider hatte man nicht bemerkt, das auch der Krieg sein Gesicht ändert: der alte Stellungskrieg war out – und die Ardennen bildeten eine tödliche Lücke in dem östlichen Wall. 2012 läuft der Krieg noch anders ab als 1940, wieder hat er sein Gesicht geändert – man weicht ab von den alten ritterlichen Tugenden des Kampfes „Mann gegen Mann“ und kämpft lieber abstrakter: Wille gegen Wille, Macht gegen Macht … bislang mit nur wenigen Schüssen aber viel Informationskrieg. Darum reden hier auch nur wenige Menschen vom Krieg – in Griechenland ist das schon anders, siehe Tagesschau:
Auch weitere Parteiführer warben eindringlich um Zustimmung für das Sparpaket: Giorgios Papandreou, Chef der sozialistischen PASOK und Ex-Regierungschef, sprach von einem „Krieg um Griechenland“, der jetzt gewonnen werden müsse.
Man muss in diesen Tagen schon genau hinhören, um zu merken, das wieder Krieg ist. Die alten Definitionen greifen da nicht so genau – auch wegen politischer und propagandistischer Überlegungen:
Ob eine bewaffnete Auseinandersetzung – u. a. in den Medien – als „Konflikt“ oder als „Krieg“ bezeichnet wird, ist oft von politischen oder propagandistischen Erwägungen abhängig. Eine Auseinandersetzung, die schon den politikwissenschaftlichen Kriterien eines Krieges entsprechen würde, kann z. B. in der Sprachregelung von Drittstaaten bewusst weiterhin als Konflikt bezeichnet und behandelt werden, um sich damit besser einem Beistandsversprechen „im Kriegsfalle“ oder anderem angemessenem Druck auf die Konfliktparteien entziehen zu können. Bei der Höherstufung eines einfachen bewaffneten Konflikts zu einem Krieg gilt analog das Gleiche.
Wer eigentlich das Recht hat, solche „Höherstufungen“ vorzunehmen (oder entsprechende „Herabstufungen“), erfahren wir nicht so genau. Wir dürfen auch nicht so sehr darüber nachdenken, weil wir damit schnell das seit dem 11.9.2001 gültige Verschwörungstabu des US-Präsidenten anrühren … was man in diesem Zeiten niemanden empfehlen kann, der seine Sinne noch beieinander hat.
Worüber wir aber reden dürfen, ist der „Wirtschaftskrieg“ – jedenfalls hoffe ich, das man dafür noch nicht mit dem „Kirchenbann“ der etablierten Bezahlmedien belegt wird:
Frühe Wirtschaftskriege standen seit der Antike regelmäßig in Zusammenhang mit der Kolonialisierung fremder Länder und hatten vor allem das Ziel, fremde Ressourcen zu erobern ohne einen langwierigen bewaffneten Konflikt zu führen. Mit oftmals geringen militärischen Mitteln, jedoch weitreichenden einseitigen Handelsvereinbarungen konnten Rohstoffe und die Arbeitsleistung des kolonialisierten Landes im weiteren Verlauf oft ohne den Einsatz von Waffen ausgebeutet werden, da die einheimische Bevölkerung die Tragweite ihrer Zusagen zunächst nicht erkannte. Wurde die Ausbeutung bemerkt, hatte sich der aggressive Wirtschaftspartner bereits weitreichenden Einfluss auf Gesetzgebung und/oder Exekutive verschafft.
Den letzten Satz habe ich nochmal deutlich hervorgehoben. Die Einflussnahmen auf Gesetzgebung und Exekutive gehört zu den zentralen Elementen eines erfolgreichen Wirtschaftskrieges, der im Übrigen deutlich mehr Profit bringt als ein „heißer Krieg“ – aber die gleichen Ziele verfolgt: fremde Ressourcen zu erobern. Kriege aus Spaß an Mord, Vergewaltigung und Totschlage führen nur Psychopathen wie Hitler, Himmler, Heydrich und viele andere „moderne“ Wahnsinnige, die ich hier nicht nennen darf.
Wir müssen uns noch etwas detallierter mit den Definitionen von „Wirtschaftskrieg“ befassen, sonst haben wir keine Chance, schon jetzt zu bemerken, das wir wieder mitten drin sind.
Eine in die Zukunft gerichtete Frage im Zusammenhang betrifft die geplante Möglichkeit, mit Hilfe von Patenten das menschliche Erbgut handelbar zu machen. Die Aussicht mit Hilfe der Gentechnologie wirtschaftliche Interessen zur Monopolisierung von vitalen Versorgungsinteressen einer Volkswirtschaft im Gesundheitswesen zu verwenden, würde aller Erfahrung nach aufgrund der Beobachtung bedeutender Wirtschaftsteilnehmer nicht vordringlich zum Nutzen des Menschen eingesetzt werden, sondern zur Erlangung wirtschaftlicher Macht, auch als Waffe gegen Nationen und Unternehmen vor dem Hintergrund renditeorientierter Interessen von Aktionären und anderen Stakeholdern.
Hier erfahren wir ein wenig, das es „treibende Kräfte“ hinter dem ansonsten sie niedlich und possierlich daherkommenden Begriff „die Märkte“ gibt, Kräfte, die nur eins wollen – unser Bestes, sprich: unser Geld. Sie würden noch nicht einmal davor zurückschrecken, das menschliche Erbgut zur Ware zu machen, womit der Gedanke der Sklaverei eine völlig neue Dimension der Barbarei erreichen würde.
Menschen, die so denken, können wir zurecht als „böse“ bezeichnen, weil sie gezielt gegen die Grundbedingungen menschlicher Existenz vorgehen – und zwar ganz gezielt:
Die Umverteilung von Ressourcen wird im Wirtschaftskrieg geplant. Parallelen der Planung können sein:
Kehren wir nun nach Griechenland zurück. Dort geschieht gerade eine erhebliche Zerstörung auf wirtschaftlicher Ebene, die auch von führenden Kapitalisten angeprangert wird, siehe Spiegel:
Die Konjunktur in den europäischen Krisenstaaten müsse mit Finanzspritzen belebt werden, anstatt die Regierungen nur zum Sparen zu zwingen. „Sonst wiederholen wir die Fehler, die Amerika 1929 in die große Depression geführt haben. Das versteht Angela Merkel einfach nicht“, sagte der Spekulant. Eine Beteiligung des Internationalen Währungsfonds an der Lösung der Euro-Krise lehnt Soros ab. „Europa sollte in der Lage sein, seine Probleme selbst zu lösen. Der IWF wird dazu nicht gebraucht.“ Das gelte erst recht, da die Fehler der europäischen Politik die Krise verursacht hätten.
So sei es falsch gewesen, Griechenland nur gegen die Zahlung hoher Zinsen Hilfskredite zu gewähren. „Deswegen ist das Land heute gar nicht mehr zu retten. Und genauso wird es Italien ergehen, wenn wir das Land in die Zwangsjacke gewaltiger Zinszahlungen stecken.“
Plausibel, oder? Das verstehen auch Bauern in der Eifel: mit immer weniger Geld kann man nur immer schlechter über die Runden kommen. Für ostdeutsche Pfarrerstöchter scheint diese Weisheit jedoch noch zu hoch zu sein – oder sie verfolgen einfach andere Ziele.
Wir dürfen nicht mehr darüber nachdenken, das es Menschen mit Macht gibt, die strategisch denken. Wir dürfen zwar wahrnehmen, das der gleiche Konzern, der die griechische Schuldenkrise aufzubauen half, auch bei der Lösung der Krise hilft – nur Schlussfolgerungen aus diesen Fakten sollen wir nicht mehr vornehmen. Wir könnten sonst auf die Idee kommen, das der europäische Bürgerkrieg gezielt gesteuert wird, um die Renditen der Anleger zu steigern. In der Welt erfahren wir, das die Banken nicht nur der Regierung ihre Kredite aufgeschwatzt haben:
„Die Banken drängten einem damals die Kredite förmlich auf“, erinnert sie sich. „Dauernd rief eine Bank an und fragte, ob man nicht einen Kredit will.“
Jetzt kann sie die Raten nicht mehr zahlen. Wie so viele andere Griechen auch: 80 Prozent der Haushalte sind Eigentümer ihrer Wohnung.
Damit sind die Griechen jetzt an einem weiteren Punkt des Wirtschaftskrieges angekommen – darf ich nochmal wiederholen?
Mit oftmals geringen militärischen Mitteln, jedoch weitreichenden einseitigen Handelsvereinbarungen konnten Rohstoffe und die Arbeitsleistung des kolonialisierten Landes im weiteren Verlauf oft ohne den Einsatz von Waffen ausgebeutet werden, da die einheimische Bevölkerung die Tragweite ihrer Zusagen zunächst nicht erkannte.
Auch viele Mitglieder der griechischen Regierung haben wohl die Tragweite ihrer Zusagen nicht erkannt – noch tun sie es jetzt. So etwas soll es in der Geschichte der Menschheit schon öfter gegeben haben.
„Griechenland muss die Folgen zu spüren bekommen“ – fordert die Welt, womit konkret nichts anderes gemeint sein kann als der gezielte Abbau von Menschenrechten zugunsten der Rendite: wieviele Menschenrechte noch lebbar sind, wenn man kein Dach mehr über dem Kopf und kein Geld mehr in der Tasche hat, kann ja jeder mal selbst für sich durchrechnen.
Natürlich sind die Zahlen gigantisch: 130 Milliarden braucht Athen momentan, um die Zinszahlungen internationaler Gläubiger zu befriedigen. So jedenfalls stellen es die Bezahlmedien da. Das ist eine riesige Zahl, die uns alle erschreckt – und doch ist es nur Propaganda, vergleicht man es mit anderen Zahlen.
Schauen wir uns doch mal die deutsche Wirtschaft an, diesen Supermotor Europas, die Supersuperdaueraufschwungwirtschaft … die nur läuft, weil wir Geld auf Rekordniveau hineinpumpen, Geldmengen, gegen die die Griechenlandhilfen Peanuts sind:
164 Milliarden Euro sind 2010 laut Fokus allein in Deutschland an Subventionen ausgegeben worden, vieles davon war umweltschädlich oder völlig sinnlos, wie das Handelsblatt ausführt:
Brauereien und Brummifahrer bekommen sie, Hauserben, Matrosen und die Betreiber von Biogasanlagen auch: Der deutsche Staat subventioniert vom Freibier bis zur Zahnprothese (fast) alles. In zäher Lobbyarbeit haben sich ganze Branchen milliardenschwere Vorteile erstritten. Die 111 unsinnigsten Subventionen verschlingen jährlich 35,29 Milliarden Euro.
Wo sind eigentlich die Forderungen an die deutsche Wirtschaft, das diese auch mal „die Folgen zu spüren bekommt“ – die Folgen ihrer Unfähigkeit, ohne massive Staatshilfe wirtschaften zu können? Insgesamt 90% der Subventionen gelten als überflüssig – siehe Spiegel.
Für „Arbeit und Soziales“ – wir erinnern uns: der böse Kostentreiber – planen wir 2012 nur Ausgaben in Höhe von 126,5 Milliarden Euro, davon bekommen die wirklich Bedürftigen – die Arbeitslosen – nur ein paar Krümel, die man locker mehrfach durch Subventionskürzungen einsparen könnte.
Die größte Summe seines Haushalts verwendet das Ministerium von Dr. Ursula von der Leyen (CDU) erneut für die Finanzierung der Rentenversicherung, insgesamt sind 81,76 Milliarden Euro und damit 1,4 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr (80,34 Milliarden Euro) dafür vorgesehen.
Schlagzeilen, das wir zu teure Rentner und eine zu ineffektive Wirtschaft haben, findet man im Jahre 2012 jedoch noch zu wenig, stattdessen werden wir mit Ablenkungsmanövern überzogen und in Mehrfrontenkonflikte verstrickt – wie es sich für einen ordentlichen Wirtschaftskrieg auch gehört. Nur wenig vernehmen wir jene Stimmen, die den Ernst der Lage erkannt haben, siehe Süddeutsche:
Die Finanzkrise nimmt in Griechenland immer kuriosere Züge an: Der Vorstand der Gewerkschaft der Polizisten des Landes (POESY) droht mit der Festnahme der Kontrolleure der EU, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB).
Nach Ansicht der Gewerkschaft versucht die «Troika», mit den harten Sparmaßnahmen die demokratische Ordnung umzuwerfen. Zudem versuche sie, die «nationale Souveränität» zu verletzen und vom griechischen Volk wichtige Güter zu rauben.
Was aber nun, wenn die Griechen ernst machen … und wirklich die Troika verhaften? Werden dann deutsche Falschirmjäger wieder auf Kreta landen, um die Insel für „die Märkte“ in Besitz zu nehmen? Werden deutsche Panzer in Richtung Athen rollen, um deutsche Interessen zu schützen?
Man sollte der Welt zustimmen:
Es geht längst nicht mehr um die Höhe griechischer Renten und die Zahl der Beamten in Athen. Nicht um die Privatisierung von Staatseigentum und die Erhöhung der armseligen Quote, die die Verwaltung bei der Eintreibung von Steuern erreicht. Es geht um einen Machtkampf um die Hoheit im europäischen Haus.
Nur ist es kein Kampf zwischen den griechischen Bürgern auf der Straße und den deutschen Abgeordneten, wie das Blatt meint, sondern ein Kampf darum wer in einem Staat das Sagen hat: eine Wirtschaft, die ohne Rekordsubventionen nicht überlebensfähig wäre, oder der Bürger, der den Bereichungswahn aus Politik und Wirtschaft nicht mehr länger bezahlen kann.
Fällt Griechenland, wissen wir, wer die Hoheit im europäischen Haus innehat: die Banken und ihre Lobbyisten. Bis dahin aber befinden wir uns noch in einer anderen Phase des europäischen Bürgerkrieges:
Mit oftmals geringen militärischen Mitteln, jedoch weitreichenden einseitigen Handelsvereinbarungen konnten Rohstoffe und die Arbeitsleistung des kolonialisierten Landes im weiteren Verlauf oft ohne den Einsatz von Waffen ausgebeutet werden, da die einheimische Bevölkerung die Tragweite ihrer Zusagen zunächst nicht erkannte.
Es wird vielleicht Zeit, das die Bürger Europas sich wieder an den spanischen Bürgerkrieg erinnern und „no pasarán“ rufen: fällt die älteste Demokratie in Europa den Märkten zum Opfer, wird das das Ende des demokratischen Gedankens in ganz Europa sein: die „marktkonforme Demokratie“ wird anstelle der demokratiekonformen (sozialen) Marktwirtschaft treten.
Was das bedeutet, hat der Inhaber des alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, unlängst vorausgesagt:
„Wenn wir so weiter machen, dann kommen neue Selektionsmechanismen zwischen Staaten, zwischen Rassen, zwischen Religionen, zwischen berechtigten Menschen und unberechtigten, zwischen wertvollen und nicht wertvollen Menschen, dann wird der monetäre Wert des Menschen irgendwann in den Vordergrund geschoben und dann beginnt ein neues Zeitalter der Barbarei. Das ist unausweichlich.“
Schade, das der tot ist … und niemand seine Worte ernst nimmt.
Dienstag, 6.12.2011. Eifel. Die Ereignisse überschlagen sich – aber das war vorauszusehen. Momentan wächst die Wahrscheinlichkeit, das die Leute von „Prison Planet“ Recht behalten und sich die Erde in ein von finsteren Mächten gesteuertes Riesenarbeitslager verwandelt von Tag zu Tag. Das merken nun auch Merkel und die CDU – jedenfalls manche von ihnen, siehe Welt:
CDU-Fraktionsvize Michael Fuchs hat die Drohung der US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) heftig kritisiert, Deutschlands Bonitätsnote herabzustufen. „Ich gehe davon aus, dass hinter dieser Entscheidung von S&P ein politisches Kalkül steckt“, sagte Fuchs „Welt Online“. Er habe das Gefühl, die USA wollten vor allem von ihren eigenen Problemen ablenken, die viel größer seien als die europäischen.
Was gestandenen Politikern nicht alles so herausrutscht, wenn sie sich mal aufregen. Merkt man, welche hanebüchenen Unterstellungen der Mann von sich gibt, ohne wegen „Verschwörungstheorien“ an den Pranger gestellt zu werden?
Erstmal unterstellt er, das S&P nicht gerecht, sorgfältig und achtsam mit ihrem Rating umgehen, sondern das dort Willkür und Beliebigkeit herrscht, die sich manchmal in verbrecherischer Absicht (so könnte man „politisches Kalkül“ auch deuten) ausdrücken. Das ist doch schon ungeheuerlich, denn … was ist denn dann mit den Ratings der letzten Jahre? Welches war denn korrekt – und welches nur vorgenommen, um Geschäftspartnern einen kleinen Zuverdienst in Milliardenhöhe zuzuschanzen?
Das allein könnte schon das Grundvertrauen in die Gerechtigkeit unseres gesamten Wirtschaftssystems erschüttern – doch damit nicht genug, denn: im Weiteren unterstellt Herr Fuchs, das die US-Regierung in das Rating von S&P steuernd eingreifen kann, das also „Ratings“ lediglich eine Waffe im Kampf der Nationen um die Herrschaft über die Ressourcen sind – eine Waffe, die die USA gerade gebrauchen, um den europäischen Kontinent wirtschaftlich zu vernichten.
Wie es scheint, ist im „Neuen amerikanischen Jahrhundert“ kein Platz für Europa vorgesehen – es sei denn, als Kolonie und Aufmarschgebiet für kommende Vergeltungsschläge gegen Gegner, die eher im atlantischen denn im pazifischen Raum zu suchen sind. Leider erfahren wir in Europa nur zu selten von diesen Entwicklungen, denn hier wird hauptsächlich mit großer medialer Gewalt ein Amerikabild geprägt, das sich eng an die Vorgaben von Disney anlehnt:
Dass eine dichte Verflechtung von wirtschaftlichen und politischen Einflüssen, auch auf Forschungseinrichtungen und die Medien, wenig mit „Vielfalt, Gewaltenteilung und Transparenz … im strengen Sinne auch nicht mit Demokratie“ zu tun hat, zeigt Bernreuther am Beispiel der Mitglieder des 1997 gegründeten Project for the New American Century (PNAC). Bleibt die Frage, wieso uns auch in deutschen Medien einige Amerikafundamentalisten unaufhörlich und ohne jegliche Relativierung einreden wollen, die USA seien die Heimat und der unbeirrbare Garant von Demokratie. Nicht zuletzt damit werden ja noch die amerikanischen Bomben und die von ihnen getöteten Zivilisten gerechtfertigt.
So der Freitag vor sechs Jahren.
Heute wissen wir mehr – und sehen, das das wiedervereinigte Deutschland zu einer exakten Kopie des US-Mutterlandes wird, eine Entwicklung, die hierzulande sogar mit sozialen Errungenschaften kollidiert, die wir – witzigerweise – dem Kaiserreich zu verdanken haben. Wenn die schon schlimmer sind als der Kaiser … wie schlimm werden die dann?
Ich denke, das werden wir schon sehen. Erstmal wird die Gesellschaft mit äußerster Gewalt transformiert, damit man die wirtschaftliche Grundlage für eine effektiv funktionierende US-Kolonie schaffen kann – siehe Spiegel:
Das oberste Zehntel der Bevölkerung verdient achtmal so viel wie das unterste: Laut einer OECD-Studie haben die Einkommensunterschiede in Deutschland so stark zugenommen wie in kaum einem anderen Industrieland. Die soziale Kluft nähert sich damit den Verhältnissen in den USA an.
Wir sind nicht die einzige Gesellschaft, der das widerfährt. Türken, Franzosen und – bezeichnenderweise – Griechen hatten erlaubt, sich anders zu entwickeln, aber der Rest der „zivilisierten Welt“ marschiert zurück in den Feudalstaat, wo nicht der Adel sondern der Krämer den Lord stellt.
Die US-Kultur dehnt sich weltweit aus und markiert ihren Besitz – wie man an den überall aufgestellten McDonalds-Leuchtreklamen unschwer erkennen kann.
Sonderlich nützlich für die Stabilisierung der Eurozone war diese Aktion von S&P natürlich nicht – aber wer sollte das im Namen eines „Neuen amerikanischen Jahrhunderts“ eigentlich wirklich noch wollen? Die USA sicherlich nicht – Europa ist lästige Konkurrenz um Öl, seltene Erden und … Wasser.
Ein ganzer Kontinent voller „Kosten auf zwei Beinen“.
Der kann weg, klarer Fall. Zum Wohle der Nation. Die Politiker im Euroraum wissen das, siehe Handelsblatt:
Die Drohung durch die Ratingagentur sei ein K.O.-Schlag für alle Staaten, die sich bemühen, ihre Haushaltsdefizite zu senken, sagte der Luxemburgische Regierungschef am Dienstag in einem Interview mit dem Deutschlandfunk.
Vor allem der Zeitpunkt der Drohung kurz vor einem entscheidenden EU-Gipfel zur Schuldenkrise sein „erstaunlich“.
„Erstaunlich“ ist dies nur für die Wundergläubigen des öffentlich-rechtlichen Wohlfühlrundfunks und der privaten Nutzviehmedien – für die, die die Strömungen in der US-Politik ernst nehmen und nicht romantisch verklären, ist klar was läuft: Europa wird auf Bonsai-Niveau zurechtgestutzt. Michael Moore hatte davor gewarnt – aber leider viel zu spät:
„Die amerikanischen Verhältnisse sind ein Menetekel für den Rest der Welt. Ahmen Sie nur nicht Amerika nach. Sonst werden Sie immer mehr Gewalt und mehr Idioten bekommen“, sagte Moore im Interview mit der „Wirtschaftswoche“. Die republikanischen Regierungen hätten den Bildungsetat zusammengestrichen, „um eine Nation von Idioten zu schaffen, die sich leicht manipulieren lassen“.
Immer mehr Gewalt und immer mehr Idioten haben wir schon – und einen „neuen“ amerikanisierten Guttenberg im Nacken, der beständig Visionen einer neuen deutschen rechten Partei, die die deutsche Parteienlandschaft aufmischen könnte hervorruft – eine erfolgversprechende Vision, wenn sie genug US-Kapital hinter sich vereinen könnte.
Und während wir Deutschen uns noch in Ruhe wiegen (ohne recht wahr haben zu wollen, das wir in Europa ausführendes Organ des „Neuen amerikanischen Jahrhunderts“ werden) baut eine harmlose „Schutzgemeinschaft“ Deutschland in einen Horrorstaat mit gläsernem Bürger um: die Schufa praktiziert, wovon der Verfassungsschutz nur träumen darf – siehe Handelsblatt:
Doch auch Privatpersonen kann es treffen: Hier gibt die Schufa Auskunft. In der Regel geht es um bisherige Kreditabwicklungen, Einkommenssituation (Höhe, Arbeitgeber, Sicherheit des Arbeitsplatzes), Ausgabensituation (Miete, Kreditrückzahlungen), Vermögenssituation (vorhandene Vermögensbestandteile), Schuldensituation (Kredite, übernommene Haftungen); Güterstand.
Das scheinen die zu wissen. Wieviel ich verdiene, wie hoch meine Miete ist, was ich an Wertpapieren und Edelmetallen auf der Bank habe, was meine Briefmarkensammlung wert ist und wie sicher mein Arbeitsplatz ist. Sie sind auch stolz darauf:
Die SCHUFA unterstützt mit Ihren Produkten und Services dabei solche Kreditgeschäfte schnell und sicher abzuschließen. Mit kreditrelevanten Daten zu 66,2 Millionen natürlichen Personen (darunter auch Freiberufler und kleingewerbetreibende) sowie zu etwa 1,5 Millionen im Handelsregister eingetragenen Unternehmen, schaffen wir das erforderliche Vertrauen. Unternehmen können so sichere Kreditentscheidungen auf Basis fundierter Daten treffen und das Risiko von Zahlungsausfällen reduzieren.
Fast das ganze deutsche Volk hat solch eine „Rating“ über sich ergehen lassen müssen – ohne das wir es sonderlich groß merken. Keine Schulden? Kein Problem – wer Schulden hat, der wird sowieso nicht mehr mit einem finanziellen Verwertungskennzeichen beglückt, siehe Verbraucherzentrale Bremen:
Selbst wenn Sie sich nichts haben zuschulden kommen lassen (haben Sie schon negative Einträge bei der SCHUFA, wird der Score gar nicht erst berechnet), kann Ihre Bonität angezweifelt werden. Grund dafür ist das Prognoseverfahren der SCHUFA. Der Score (sinngemäß: „Punktezahl“, „Punktestand“) ist ein Prozentwert zwischen eins und Hundert, der per Computer ermittelt wird. Je niedriger der Wert, desto schlechter ist die finanzielle Prognose.
Toll, oder? Ein ganzes Volk gescannt, gescort und mit einer Nummer versehen, die Auskunft gibt über die Verwertbarkeit des Einzelnen. Damit hat man wirklich jeden in der Hand … denn das Scoring entscheidet über Alles. Wie das Scoring stattfindet, bleibt geheim, siehe Vergleich.de:
Die SCHUFA ist allerdings nicht bereit, die Berechnung des Scores zu veröffentlichen, da sie hierdurch Risiken für die Aussagekraft des Scores sieht. Denn „kriminelle“ Subjekte könnten dann Ihren SCHUFA Score zu Ihren Gunsten beeinflussen.
Die Qualität der Auskünfte ist dabei … weniger brilliant:
Der aus den Informationen errechnete „Score“ gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit einer Person. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, kurz Schufa, ist die größte Scoring-Firma, deren Datensammlung von Banken, Versicherern, Vermietern und Telefongesellschaften genutzt wird. Wer negative Schufa-Einträge aufweist, kann Schwierigkeiten haben, einen Kredit oder eine Wohnung zu bekommen.
Die Schufa weise in der Stichprobe eine Fehlerquote von 35 Prozent auf.
Man bekommt – kein Konto, keine Versicherung, keine Wohnung, kein Telefon … aber ansonsten natürlich alle staatsbürgerlichen Rechte, sofern der Postbote den Wahlschein unter die Brücke liefern kann, unter der man gerade liegt, obwohl man eigentlich genug Geld hätte, sich was anderes zu leisten. Geld reicht aber nicht, wenn das Scoring nicht ok ist.
Die Schufa ist übrigens zu über 50% im Besitz von Kredit- und Privatbanken – wohlgemerkt. Ja, genau jener Banken, die gerade dafür Sorge tragen, das wir alle täglich ärmer werden.
Und so … schreiten wir immer weiter voran in einen Prozess, der bald „biblisch“ genannt werden kann:
„Das Tier hatte alle Menschen in seiner Gewalt: Hohe und Niedrige, Reiche und Arme, Sklaven und Freie. Sie mußten sich ein Zeichen auf ihre rechte Hand oder ihre Stirn machen, so daß niemand kaufen oder verkaufen konnte als nur der, welcher dieses Malzeichen hat: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist Weisheit vonnöten. Wer Verstand hat, der kann herausfinden, was die Zahl des Tieres bedeutet, denn sie steht für den Namen eines Menschen. Es ist die Zahl 666.“
Wir können das auch modern ausdrücken, wie das der verstorbene SPD-Politiker Hermann Scheer getan hat:
„Wenn wir so weiter machen, dann kommen neue Selektionsmechanismen zwischen Staaten, zwischen Rassen, zwischen Religionen, zwischen berechtigten Menschen und unberechtigten, zwischen wertvollen und nicht wertvollen Menschen, dann wird der monetäre Wert des Menschen irgendwann in den Vordergrund geschoben und dann beginnt ein neues Zeitalter der Barbarei. Das ist unausweichlich.“
Merkt man jetzt, warum der anfangs zitierte Michael Fuchs so nervös wird?
Schon jetzt wird in Deutschland unter Führung der Banken des ganze Volk wieder einmal selektiert, jedem wird eine Nummer zugewiesen, die seinen „Wert“ ausdrückt, eine Nummer, die bestimmt, ob er wohnen darf, telefonieren, Geld besitzen oder Auto fahren kann … alles jenseits staatlicher Kontrolle und jenseits der Erlaubnis (oder überhaupt des Wissens) des Souveräns.
Wer weiß, wie die den Fuchs „scoren“, wenn die Europa schon so „raten“?
Da ist der Existenzberechtigungsschein ganz schnell futsch.
Beruhigen kann man alle, die jung sind, aus gutem Hause stammen, über Bildung verfügen und gut aussehen: für sie wird es einen Platz im Neuen Deutschland geben. Ariern ging es im Dritten Reich auch nicht schlechter als vorher – wenn sie keine Fehler machten.
Schade nur … das nicht alle auf ewig jung bleiben, oder?
Aber das wird sicher auch bald ein Bereich, über den die Medien nicht mehr berichten: Tod und Sterben ist im „Neuen amerikanischen Jahrhundert“ nur für die „Feinde“ vorgesehen.
PS: und jetzt bitte nicht bei der Schufa nachfragen – das könnte das Scoring schon sehr negativ beeinflussen, auch wenn die Gerichte diese Praxis untersagt haben.
Der Wirtschaftskrieg hat begonnen, mit dem Einzug die Agenda 2010 und den entsprechenden Hartz-IV-Gesetzgebungen. Dieser kleiner Filmbeitrag, so hoffe ich, wird so manchen zum nachdenken bringen. Recht herzlich möchte ich mich bedanken bei persiana451 der mich auf diese Informationsquelle aufmerksam machte, der im übrigen ein ausgezeichneten Blog betreibt, den ich nur empfehlen kann.