Wiedervereinigung

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Deutschlands Elite: Raffkes, Lumpen, Halsabschneider

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Montag, 18.10.2015. Eifel. Ein wunderbarer Moment: 250000 Bürger (von der Zensur bereinigt: 150000) marschieren in Berlin gegen TTIP, dem nächsten Schritt im Krieg Reich gegen Arm, der die Staatenwelt gegenüber der Plutokratie (oder Plutonomie, wie die Citybank schönrednerisch vorschlug) weiter entmachten soll, der weiterhin aus vollwertigen Staatsbürgern von einer gigantischen Unterhaltungsindustrie ungelullte Funktionssklaven machen soll, die die besten Jahre ihres Lebens damit verbringen sollen, kritiklos und entmündigt an der Bereicherung der Allerreichsten mit zu arbeiten, bis sie ein Unfall, ein Burn Out oder das schiere Alter sie zum Prekariat werden läßt: zum widerlichen Pack, für das in Deutschland (oder sonstwo auf dem Planeten) kein Platz mehr ist.

Die Antwort der Politik kam sofort von für Handelsfragen und TTIP zuständigen EU-Kommissarin: mit „eiskalter Arroganz“ zeigte sie ihre „häßliche Fratze“ (siehe Finanzmarktwelt) und tat kund, dass sie ihr Mandat nicht vom Volk erhielt, ergo ihr alle Aufmärsche (auch wenns Millionen sein sollten?) völlig egal seien. Sie steht damit in guter Tradition wie der des Bundeskanzler Helmut Kohl, der seinerzeit jeglichen Demonstrationen ihren Sinn abgesprochen hat durch seine bürgerfeindliche Äußerung: „Die Hunde bellen, aber die Karawane zieht weiter“ – womit er auch der Presse den Boden unter den Füßen weggezogen hat.

Seitdem können wir uns sicher sein, dass die Meinungsfreiheit in diesem Land zwar – in Grenzen – gewahrt bleibt, sie aber keinerlei Einfluss mehr auf die Gestaltung der Politik und des öffentlichen Lebens hat. Erst kürzlich hat ein Regierungspräsident dies in Kassel deutlich gemacht, als er vor 800 Bürgern zur aktuellen Flüchtlingskatastrophe sprach und jedem Bürger, der den „Werten“ der Regierung widersprach, empfahl, das Land zu verlassen: da sieht man was jahrzehntelange Filzbildung in der Politik angerichtet hat. Auch er berief sich darauf, dass er mit dem Volk gar nichts zu tun hat: er wird vom Ministerpräsidenten eingesetzt oder entlassen (siehe HNA).

Man kann sich heute sicher sein: wenn man Teil der Lumpenelite ist (die sich selbst Leistungselite nennt, wobei sich „Leistung“ nur auf das Vermögen bezieht, dass sie durch Lumpereien zusammengerafft haben),  hat man es geschafft, man ist sicher, hat einen sicheren Logenplatz an den Fleischtöpfen der Republik (oder den Biogärten): „die Wirtschaft“ fängt einen jederzeit mit leistungslosen Kommandopöstchen auf, wenn mir sie nur zuvor gut genug bedient hat. Ja: es ging um die „Flüchtlingsfrage“ in Deutschland, die – wie in der Politik seit Jahrzehnten üblich – nicht im gesellschaftlichen Diskurs kontrovers bearbeitet sondern durch Ausgabe von Parolen „von oben“ angeordnet wird: da zeigt sich wirklich, wieso „Flexibilität“ eine der zentralen Fähigkeiten des Bürgers im Neoliberalismus sein muss – wer gestern noch den Horrorstories über den bösen, frauenverachtenden, primitiven, menschenfeindlichen Islam gehorchte, soll heute Millionen von Einwanderern aus diesen Gebieten überschwänglich begrüßen … tut der das nicht, ist er das Urböse persönlich … jedenfalls dass, was Hollywood seit fünfzig Jahren als das Urböse darstellt.

Es ziemt sich nicht – nein, es ist strikt untersagt – zu diesem Thema auch nur Fragen irgendwelcher Art zu stellen, der Filz aus Medien/Wirtschaft/Politik, das heimliche Kartell der Besserverdienenden (die sich in jedem Kreis dieser Republik durch ihr energisches Engagement für die Beibehaltung der kaiserlichen Schulteilung „Bauer/Bürger/Edelmann“ – also: Hauptschule/Realschule/Gymnasium – auszeichnen) straft dies umgehend ab – wie aktuell im Spiegel:

„Aber es ist einfach zu unangenehm, sich die Zusammenhänge genau anzuschauen. Ein Jahr Pegida bedeutet eben auch: Die Integration von Teilen der ostdeutschen Bevölkerung hat nicht funktioniert – auch 25 Jahre Einheit haben nicht gereicht, um Menschen, die in einem totalitären System aufgewachsen sind, die Grundlagen von Freiheit, Demokratie und Menschenrechten beizubringen.

Es verbindet sie nichts mit diesem System, das wird immer deutlicher. Man hat ihnen einfach nicht erklärt, was das alles soll, die Demokratie, und wenn man die Bilder sieht aus Nauen oder Meißen, dann sieht man, was das für ein Fehler war.“

Dies sagt Georg Diez, ein von mir hoch geschätzter Beobachter der gesellschaftlichen Entwicklung – und produziert so ein Dokument, das den dümmlichen Charakter der politischen Parolen ungewollt deutlich offenbart. Ja, es war nicht klug oder weise, einfach so zu tun, als wären 17 Millionen Ostdeutsche sofort – dank Banane, Videorekorder und Golf GTi – aufrechte Demokraten. Und weil man den Fehler nicht noch einmal machen will, fragt man eben nun angesichts der neuen Einwanderungsparolen nach Klugheit und Weisheit, damit Herr Diez diese Worte nicht in 25 Jahren wiederholen muss – allerdings mit anderen Bezugsgruppen als den „blöden, faulen, maulenden Ossis“.

Man will aber gar nicht wissen, welche Werte die neuen Zuwanderer mitbringen – oder ob sie gewillt sind, sich den Werten des Westens – den Werten einer aufgeklärten, säkularen, friedlichen Bürgergesellschaft – zu unterwerfen, ja, man hat ganz übersehen, dass wir – rein rechtlich – nur Asly gewähren dürfen … politisches Asyl … und trotzdem rechtsfern immer von „Zuwanderung“ reden, weil es die Lumpenelite in Medien, Wirtschaft und Politik so befiehlt. Warum eigentlich? Was reizt sie so daran, an der Entvölkerung Syriens und Afghanistans mit zu wirken? Die Antwort ist einfach in der Tagesschau zu finden:

„Das Schicksal von Fadi und anderen Flüchtlingen ist heute Abend Thema in einer Reportage des Berichts aus Berlin  – es geht um die Ausbeutung von Flüchtlingen in Deutschland, sie arbeiten illegal zu Dumpinglöhnen. Von 350 Euro monatlich für tägliches Schuften in einer Restaurantküche berichtet der 23-jährige Syrer Fayez aus Aleppo: „Vom Mindestlohn und 8,50 Euro die Stunde können wir nur träumen.““

Darum geht es, darum sind sie hier: Arbeitssklaven für „die Wirtschaft“ … bzw. das Kartell der Besserverdienenden, dass jetzt günstiger an Putzfrauen kommt. Darum die grenzenlose Begeisterung in den bildungsfernen Schichten aus Medien, Wirtschaft und Politik, die sich dadurch auszeichnen, dass sie jenseits der Parolen produzierenden Gier keine Werte mehr hat: die unbegrenzte Selbstbereicherung am Geld des Bürgers (und aller, die man in seine Finger kriegen kann) ist höchster Wert … wem das nicht passt, der soll das Land verlassen.

Übrigens: Fadi ist kein Einzelfall. Als schwächstes Glied einer demokratischen Wohngemeinschaft kann es ich nur am Wenigsten wehren: käme es ihm in den Sinn, kann er jederzeit in die Hölle zurück, die deutsche Waffen in seiner Heimat errichtet haben, die die Bomben deutscher Verbündeter dort aufrecht erhalten: solche Verhältnisse, wo Zwang, Sanktion und Durck regieren, hat die Lumpenelite gern.

Hören wir dazu Alim, Syrer, in den Stuttgarter Nachrichten:

„Die Arbeitgeber präsentieren sich oft als Retter in der Not. In Wirklichkeit sind die Asylbewerber für sie nur billige Arbeiter. „Sie benutzen uns“, sagt Alim. „Das wissen wir.“ Die Anwaltskosten belaufen sich auf über 1000 Euro. „Ich will nicht schwarzarbeiten“, sagt Alim. „Aber . . .“ Der 25-Jährige hat Syrien nicht verlassen, um in Deutschland reich zu werden, sondern um zu überleben. Im Krieg in seinem Heimatland sind zwischen März 2011 und April 2014 über 190 000 Menschen gestorben. „Bomben töten schnell“, sagt Alim. „Das Warten, die Ungewissheit im Asylbewerberheim töten langsam.“ Auch darum will er etwas tun.“

Ja – so treibt man Menschen in die Illegalität. Übrigens: nur mal zum Vergleich – die Zahl der „iatrogenen“ (= vom Arzt verursachten) Tode im gleichen Zeitraum in Deutschland betrug (schätzungsweise, ermittelt wird hier gar nicht) 210000 Menschen … vieler wegen der Operationssucht einer geldgeilen Lumpenelite, die halt gerne und oft neben schwarzen Anzügen auch weiße Kittel trägt.

Ja: so ist sie, die deutsche Elite: frei von jeglicher Sozialromantik beutet sie alles und jeden aus so gut sie kann – vor allem den Steuerzahler. Die Flüchtlingskatastrophe, die tausenden von Menschen das Leben kostet, ist für viele, die viel Geld haben, eine wunderbare Gelegenheit, noch reicher zu werden. Allein durch Vermietung einer winzigen Vier-Zimmer-Wohnung lassen sich durch eine Flüchtlingsfamilie 9000 Euro Gewinn im Monat erbeuten … durch eine deutsche Firma, die landeseigene Wohnungen billig anmietet und dann teuer zurückvermietet (siehe BZ): dagegen protestiert niemand. Ebenso wird es rar mit Engagement, wenn die Flüchtlinge erstmal untergebracht sind: in Berlin ging ihnen tagelang das Essen aus, ohne das sich jemand darum kümmerte (siehe Tagesspiegel): folgt man der Logik der Parolenbrüller, dürfte schon jetzt erkennbar sein, dass die jetzigen Zuwanderer bald genauso die Nase voll haben werden wie die Sachsen – doch das interessiert niemanden, Hauptsache, man kann abkassieren, sich durch genehme Artikel dem Gelde anbiedern, um auch eiligst einen Platz im Biogarten zu bekommen.

Doch wir wollen nicht über Flüchtlinge reden, sondern über die Elite, die gerade bundesweit Flüchtlingsliebe befiehlt – was soweit geht, dass Pfarrer Gratisprostituierte für Asylbewerber fordern (siehe Focus), über die Elite … und ihre Werte. In der Zeit klärt der Bundesrichter Thomas Fischer darüber auf:

„Die Notenbanken erfinden pro Monat 50 oder 100 oder 200 Milliarden Euro, um die „Stimmung“ der „Anleger“ anzuregen, doch einen Kredit (zu Fast-Nullzinsen) aufzunehmen und irgendetwas Essbares damit hervorzubringen. Doch ach: Die „Anleger“ nehmen all das Geld und investieren es in sich selbst: In die Anteilsscheine an ihren eigenen Unternehmen oder in einen Wohnwagenpark in Illinois oder ein Schrotthotel in Hoyerswerda. Ist doch egal, solange man einen findet, der morgen einen Euro mehr für denselben Schrott bezahlt und einen entsprechenden Kredit kriegt. Das ist jetzt, sehr geehrte Chefvolkswirte, natürlich sehr einfach dargestellt, aber für unsere Zwecke reicht es.“

Das ist der Kern unseres wirtschaftlichen Erfolges, der Kern unserer „Werte“. Und diese Werte haben entsprechende Folgen:

„Sehr viel interessanter und aufschlussreicher hingegen sind Abwasseruntersuchungen auf Rückstände. Danach verbrauchen etwa 38 Millionen Rhein-Anrainer an die 11 Tonnen Kokain pro Jahr. Hochgerechnet auf Deutschland sind das, sagen wir, 25 Tonnen. Nach den oben dargestellten Zahlen ergeben sich daraus 2.500 x 3,5 Millionen, also 8,75 Milliarden Euro.“

Um sich diesen Koks leisten zu können, braucht man eben viele Arbeitssklaven aus dem Ausland – oder dem Prekariat. Nur mal zum Vergleich: für Hartz IV (im April 2015 7,6 %, siehe Statista; also über 6 Millionen Menschen) beträgt der Bundesanteil 19 Milliarden Euro im Jahr – 4,7 Milliarden davon sind ständig steigende reine Verwaltungskosten, also: Superhonorare für die Führungsspitze, die Kontrollorgane der Lumpenelite für Arbeislose.

Die zugekoksten Lumpenelite schreckt vor nichts zurück: so unter kriminellen Drogen stehend, scheint es kein Wunder zu sein, dass sie auf die Idee kommen, Staat, Bürger und Kunden in gigantischem Ausmaß zu betrügen, wie es jetzt bei VW geschehen ist … einer Firma, die sich schon vorher als staatsnaher Hort krimineller Geister wie dem Herrn Peter Hartz (der den Betriebsratsvorsitzenden durch großen Geldmengen versorgte und auch dessen Geliebte mit einem hoch dotierten Job versah) hervorhob, dessen direkter Einfluß auf die Gesetzgebung der deutsche Zivilgesellschaft neuen Mauer (kaum noch West/Ost, dafür umso mehr oben/unten) beschert hat, wie die saarländische Armutskonferenz anläßlich des Weltarmutstages formulierte (siehe sr-online):

„Harzt IV hat die Arbeitslosigkeit nicht verringert, sondern nur versteckt und die Spaltung der Gesellschaft verstärkt“

Eine Spaltung der Gesellschaft, die von der Lumpenelite bewusst in Kauf genommen (oder gezielt angesteuert) wurde … und mit unglaublicher Dreistigkeit beständig verstärkt wird, wie aktuell in dem gemeinsamen Kampf für „gute“ Flüchtlinge gegen „böse“ Ossis, der nicht weniger rassistisch ist als den Hass, den man kritischeren Stimmen unterstellt. Unterstellt? Nun – ich bin kein Freund der AfD (die betrügen ihre Wähler), kein Freund der Sachsen (die Sprache!) und kein Freund von „Pegida“ (auch nur Parolen), aber Hass … sieht anders aus. Den kann man aktuell in Syrien und dem Irak studieren, wo es wieder gang und gäbe ist, den politischen Gegner zu köpfen oder bei lebendigem Leibe zu verbrennen: dort feiert Hass täglich Triumphe – dank deutscher Waffen und Natobomben gibt es auch kaum noch staatliche Ordnung, die ihn in die Schranken weisen kann – und der mögliche Import dieses Hasses – und der ihn begleitenden menschenverachtenden (aber nicht elementar muslimischen) Kultur nach Deutschland darf auch beunruhigen … bevor wir in zwanzig Jahren wieder jammern, dass die Integration (wie beim „Ossi“) nicht geklappt hat.

Ich wünsche mir gelegentlich sogar, dass die Integration nicht klappt – denn gerade dies könnte eine Bereicherung der korrupten deutschen Koks- und Nuttenkultur sein, die nicht davor zurückschreckte, sich auch mal eine Fußballweltmeisterschaft zu kaufen (siehe Spiegel), Zinssätze zum Schaden aller zu manipulieren (wie die Deutsche Bank, siehe Spiegel), kriminelle Geldwäsche in großem Stil zu betreiben (oh – wieder Deutsche Bank, siehe n-tv) oder den Rest der Welt zum Zwecke des gegenseitigen Abschlachtens mit Waffen zu versorgen (siehe waffenexporte.org): Syrien, Libyen, Irak, Afghanistan, Iran – wir liefern wohin es nur irgendwie geht: Koks ist halt teuer und die Eintrittspreise für den Investmentzirkus zur Selbstbereicherung sind hoch.

Ja – anders als die westdeutsche Bessermenschenkultur habe ich „den Ossi“ – trotz meiner enormen Vorbehalte zur „Wiedervereinigung“ (die in erster Linie eine feindliche Übernahmen und Ausschlachtung war) – als Bereicherung im Alltag empfunden: er war noch wesentlich weniger von dem Gift der Gier und Korruption befallen (oder von der Drogensucht) als der Bessermensch des Westens, der beständig an seinem narzistisch überhöhten Selbstbild arbeiten muss, es mag gut sein, dass ein dicker Schuss islamischer Religiösität die praktisch (nicht theoretisch) antichristliche Kultur des „Westens“ dämpfen kann … zum Wohle echter, globaler, humanistischer Werte.

Wie pervers die deutsche Kultur geworden ist, sieht man in einem kleinen Beitrag des Deutschlandfunks, wo Jugendämter in Jubel ausbrechen über 30000 unbegleitete Kinder, die die Flucht überlebt haben: sie können eine große Chance für Deutschland sein (siehe Deutschlandfunk) … so das Jugendamt:

„Es sind aber überwiegend hoch motivierte, tolle junge Menschen, und wenn es uns gelingt, dafür zu sorgen, dass die sehr schnell die Sprache kennenlernen, dass sie Ausbildung bekommen, dass sie in Arbeit integriert werden, dann schätze ich die Aussichten eigentlich sehr gut ein und als einen Gewinn auch für unser Land.“

Dass diese Kinder nicht hier sind, um unserem Land Gewinn zu bescheren, ist schon völlig aus den Augen geraten, dass es vielleicht menschlich und sinnvoll wäre, nach ihren Eltern Ausschau zu halten – die sich sicher Sorgen machen – kommt gar nicht in den Sinn: die Kinder sind gute Ware für den Arbeitsmarkt, gute Ware für Pflegefamilien, die daran gut (Steuergelder) verdienen. Wenn diese Kinder unsere „Werte“ (Ausbeutung um jeden Preis) irgendwann mal verstehen, kann das schnell eine ganz neue Dimension des Hasses geben – eine Dimension, die unsere Elefanten schießenden (siehe Stern) zugekokst autobahnrasenden Blechnazis so überraschen würde wie der Aufstand des „Clubs der Ungeliebten“ (zu diesem diffamierenden Begriff: siehe Heise), der aktuell für zunehmende Verrohung im Lande sorgt – auf beiden Seiten.

Wie sehr wir in den Fängen einer abgeschotteten Elite leben, werden wir alle im nächsten Jahr merken, wenn wir mal wieder kräftig zur Kasse gebeten werden – auf ungeheuerliche Art und Weise. Kaum zu glauben, aber wahr: die Bundesnetzagentur verspricht Investoren einen dicken Batzen Geld … Verbrauchergeld (siehe Spiegel):

Für Investitionen in Strom- und Gasnetze garantiert der Staat den Betreibern derzeit eine Eigenkapitalrendite von neun Prozent.

Ich möchte die Bundesnetzagentur dazu persönlich zitieren (siehe Bundesnetzagentur):

„Der Vorwurf, in Deutschland seien Investitionen in die Netze nicht attraktiv, sollte nun endgültig vom Tisch sein. Wir senden mit unserer Festlegung das Signal an Pensionskassen, Versicherungen und andere institutionelle Anleger, dass es sich lohnt, in Deutschland in die Strom- und Gasnetze zu investieren.

Für die Verbraucher bedeutet dies: kalte Enteignung. Preise und Gewinne werden ohne jeden Wettbewerb monopolistisch zum Nutzen des ganz großen Geldes festgelegt und öffentlich angepriesen. Ganz selbstverständlich im Lande der Raffkes, Lumpen und Halsabschneider. Versuchen Sie mal, mit ihren Spargroschen eine Rendite von neun Prozent zu erwirtschaften … oder auch nur an dem großen Deal teil zu haben: diese leistungslose Supereinkommen ist nicht für Sie bestimmt, dass teilt die Elite ganz öffentlich unter sich auf.

Und das ist unser eigentliches Problem: der Fisch stinkt immer vom Kopfe her – und dieser Gestank ist die Quelle des Ungemachs, das durchs Land zieht, nicht der Hass, der Rechtsextremismus (gegen den in Deutschland noch nie jemand ernsthaft etwas unternommen hat, während die Linken völlig ausgelöscht und durch Liberale jeder Art ersetzt wurden) oder die „Bildungsferne“.

Ach ja – Bildung. Bildung – für Philosophen ein gern gesehener Begriff. Er steht dem Parolenkult genau gegenüber … aber wer weiß dass schon noch von denen, die „Bildung“ für sich belegen, weil sie einmal im Jahr zum Wiener Opernball gehen. Schauen wir mal nach, was „gebildet sein“ mit sich bringt:

„Darüber hinaus setze Bildung Urteilsvermögen, Reflexion und kritische Distanz gegenüber dem Informationsangebot voraus. Dem gegenüber stehe die Halbbildung, oder, wenn es um Anpassung im Gegensatz zur reflexiven Distanz gehe, auch die Assimilation.“ (siehe Wikipedia)

Bildung (besonders: kritische Disztanz gegenüber dem Informationsangebot) nennt man in Kreisen der Lumpenelite neuerdings „Verschwörungstheorie“ (oder Rechtsextremismus), sie erreicht nur noch selten die Qualität von Halbbildung und bezeichnet aktuell den absoluten Gehorsam gegenüber den Parolen der verkoksten Lumpenelite.

Im Lande der Lumpen und Raffkes ist schwarz weiß geworden … bzw wird so genannt.

Doch sollte man sich selbst … nicht von den Begriffen der Lumpenelite irritieren lassen. Es sind nur … Lumpenbegriffe.

 

 

 

 

 

Wie die RAF den Investmentbanken den Weg frei bombte …

Wie die RAF den Investmentbanken den Weg frei bombte ...

Donnerstag, 7.2.2013. Eifel. In vielen Teilen Deutschlands beginnt heute das närrische Treiben. Man kann dabei so schön seine Probleme vergessen. Inzwischen bekommen wir immer mehr dieser Gelegenheiten, alles um uns herum zu vergessen – wahrscheinlich deshalb, weil wir sie brauchen, denn Probleme … die haben wir genug. Eins wird heute noch dazu kommen – dazu kommen müssen – weil es keinen Sinn macht, nichtalkoholische Pläne zur Bewältigung unserer Probleme zu machen ohne einen Blick auf ein paar „Global Player“ zu werfen, die auch hier in Deutschland enorm aktiv sind. So etwas gehört zur ganz normalen Marktforschung eines jeden Unternehmens: will man einen Markt erobern, muss man wissen, wer sich dort schon alles tummelt … und zwar GENAU. Mit den üblichen Nagelstudiogeschäftsplänen der Jobcenter kommt man da nicht weit. Bevor ich mit meinen Ausführungen beginne, erstmal jedoch ein Hinweis: wussten Sie eigentlich, das wir hier in Deutschland ein Amt zur Bildung von Verschwörungstheorien haben? Bezahlt von IHREN Steuergeldern? Nicht nur eins, sogar mehrere. Die bilden nicht nur ständig Verschwörungstheorien, die sind auch selbst mit der Planung, Organisation und Durchführung von Verschwörungen beschäftigt. JEDEN TAG! Dafür werden sie auch gut bezahlt – von uns allen. Sie haben nüchtern klingende Namen wie Bundesverfassungsschutz, Bundeskriminalamt, Militärischer Abschirmdienst oder Bundesnachrichtendienst. Ja, ich weiß, diese Behörden sind GEHEIM. Und weil sie so schön geheim sind, möchten Sie nicht darüber reden. Das finde ich auch herzallerliebst – aber ein paar Worte muss ich darüber verlieren, um verständlich machen zu können, warum dieses Land nicht souverän ist, warum Wahlen nie etwas ändern werden und wir jetzt mit der EU am Abgrund stehen.

Kennen Sie eigentlich Alfred Herrhausen? Vorstandssprecher der deutschen Bank? Nun – nicht der aktuelle Sprecher, sondern der von 1989. Herrhausen ist von der RAF ermordet worden – er wurde mit seinem gepanzerten Auto am 30.11.1989 in die Luft gesprengt. Irgendwie hatten die Terroristen herausbekommen, das die hinteren Türen noch keine Zusatzpanzerungen hatten und da irgendwer ihnen militärischen Sprengstoff (TNT) verkauft hatte und auch das vorausfahrende Sicherheitsfahrzeug an diesem Tag abkommandiert worden war, konnte man Herrhausen leicht in die Luft sprengen.

Nun werden Sie denken: „Aha, ja, jetzt kenne ich diesen Herrhausen – das war sicher so ein erzkapitalistischer Ausbeuterhund, der sich den Zorn der roten Terrorbanden zugezogen hat“.

Nein, das war er nicht. Zwar hat er sich Zorn zugezogen – aber in erster Linie den Zorn amerikanischer Investmentbanken wie Goldman-Sachs.  Es gab damals nämlich ein Schuldenproblem (kommt ihnen das irgendwie bekannt vor?) und Alfred Herrhausen hatte einen besonders cleveren Plan: er wollte den Dritte-Welt-Ländern einen Großteil der Schulden erlassen. Klingt edel und ritterlich (und hätte auch Millionen Menschenleben gerettet), war aber nur Teil eines viel größeren Planes: er wollte die Deutsche Bank zu einer der führenden Investmentbanken der Welt machen. Da amerikanische Banken viel mehr Forderungen offen hatten als die Deutsche Bank (die im Rahmen der Deutschland AG hauptsächlich national engagiert war), wäre die Deutsche Bank durch diesen Schuldenschnitt international nach vorne katapultiert worden. Das besonders Geniale an diesem Schachzug war: er war schlichtweg unaufhaltsam, schien er doch im Rahmen der Menschlichkeit und Vernunft geführt und hätte sich eine breite Mehrheit in der UNO-Vollversammlung sicher sein können … erst recht, wenn er von einem TOP-Banker mitgetragen wird.

Hilmar Kopper, der Nachfolger von Herrhausen und Ehemann der Witwe von Willy Brandt, hat diesen Kurs dann nicht weiter fortgeführt. Er kümmerte sich lieber um den Aufbau von kleinen Filialen in der ehemaligen DDR.

Ein weiterer Mann, der sich ebenfalls den Zorn der US-Investmentbanken zuzog, war Detlev Rohwedder, der am 1.4.1991 mit einem äußerst professionellen Schuss aus einem Scharfschützengewehr ermordet wurde. Rohwedder war Chef der Treuhand und galt als erstklassiger Sanierer: er hatte den maroden Hoesch-Konzern ohne Massenentlassungen aus wirtschaftlicher Not befreit – genau der richtige Mann, um tausende von DDR-Firmen wettbewerbsfähig zu machen, möchte man meinen. Doch während die Arbeiter im Osten noch debattierten, ob die Fabriken nicht eigentlich jetzt ihnen gehören könnten – wie schon immer – hatten anglo-amerikanische Investmenthäuser schon längst ein Auge auf das Geschäft geworfen, das nach dem Tode Rohwedders dann richtig flott losstartete und den US-Investmentbanken (durch großzügige Unterstützung der Bankierstochter Birgit Breuel) einen strategischen Schritt nach Deutschland erlaubte: während zuvor deutsche Banken deutsche Firmen finanzierten und die ihr Geld deutschen Banken anvertrauten, floß das Geld auf einmal in großem Stil ins Ausland ab.

Man stelle sich vor, die RAF hätte irgend wen anders erschossen – wir hätten heute keine Wirtschaftskrise. Wir hätten keine Massenarbeitslosigkeit im Osten, die Marke „Made in Germany“ würde uns als Produzenten von Qualität vor vielen Krisen verschonen. Auch unsere Staatsverschuldung wäre deutlich geringer – und über Hartz IV hätten wir nie gesprochen, da bin ich mir ganz sicher. Es hätte einfach zu wenig Arbeitslose gegeben.

Was hat das ganze jetzt mit Geheimdiensten zu tun? Wir wissen doch: das war die RAF. Sagt doch jeder.

Nun – das sagt zwar jeder, aber … das ist nur eine Theorie.

Bis heute fehlt von den Mitgliedern der „Dritten Generation der RAF“ nahezu jede Spur. 20 Aktivisten, 250 Unterstützer … selbst im Jahre 2013 gab es nicht einen, der mal daran gedacht hatte, sein Einkommen mit Geständnissen der Bildzeitung aufzubessern. Alle sind spurlos verschwunden. Am 20.4.1998 (Hitlers Geburtstag) gaben sie bekannt, den Kampf aufzugeben und sich selbst aufzulösen. Die Mörder von Herrhausen und Rohwedder? Bleiben für ewig unbekannt.

Hinterlassen haben sie uns ein kleines Detail, das mir schon früher aufgefallen ist – ich habe es bei Wikipedia gefunden:

Sehen Sie die Maschinenpistole im Inneren des Symbols? Kennen Sie sich aus mit Waffen? Wahrscheinlich nicht – deshalb erzähle ich Ihnen jetzt mal etwas über diese Waffe. Es ist eine MP 5 der Firma Heckler & Koch. Ich lasse mal Tom Clancy über diese Waffe sprechen, hier aus seinem Buch über die US-Marines (Heyne 07/2000, Seite 133-134):

„Okay, ich bekenne: als ich das Weapons Battalion besuchte, lief mir sprichwörtlich das Wasser im Munde zusammen, als ich sie auf dem Schießplatz erblickte. Sie ist die Heckler & Koch (H&K) Maschinenpistole-5 Navy Ausführung und sie ist die tollste Maschinenpistole der Welt“. 

So reden ganze Kerle über ihre Waffen – jedenfalls in den USA. Das grenzt schon fast ans Erotische.

Die Waffe hat aber auch Symbolcharakter.

„Inzwischen wurde die MP-5n von fast allen Kräften auf der ganzen Welt übernommen, die es mit Gesetzesdurchsetzung und Kommandoeinsätzen zu tun haben. Alle Eliteeinheiten im Bereich Geiselbefreiung (wie die SEALS`s, Delta Force, die deutsche GSG-9 und der SAS) haben genauso wie die SWAT-Teams der Polizei (FBI-Geiselbefreiungseinheiten, die deutsche Polizei, die Special Branche von New Scotland Yard usw) zu ihrer Nahkampfwaffe erhoben.“

Die MP-5 ist die Waffe des Feindes, möchte man meinen – jedenfalls aus der Sicht einer Roten Armee Fraktion, die mit ihrer Kalaschnikow eine bis heute ebenfalls weltweit bekannte Symbolwaffe besitzt. Warum hat man sie dann also in das Symbol eingefügt? Hat man etwa ähnliche Gefühle zu der Waffe wie Tom Clancy?

„Schon in dem Augenblick, da man eine MP-5n in die Hand nimmt, kann man praktisch die deutsche Qualitätsarbeit und Ingenieurskunst fühlen (ein vergleichbares Gefühl hat man, wenn man eine Mercedeslimousine fährt). Wie von den sozusagen besten Waffeningenieuren der Welt nicht anders zu erwarten, ist alles an einer MP-5n funktionell, obwohl sie insgesamt gesehen auch noch komfortabel und elegant wirkt.“

Soviel Hochachtung für eine Waffe – die muss sich einfach niederschlagen. Diesem phantastischen Gerät muss man besonders huldigen … wenn man auf der Seite jener steht, die mit Kommandoeinsätzen zu tun haben.

Kaum zu glauben, das politisch hoch differenzierende Menschen so einen Fehler begehen, der auch auf Seiten wie rafinfo keine Erklärung findet – aber dort findet man einen Hinweis darauf, das es früher in der Tat eine politisch korrekte Kalaschnikow gewesen ist, die das Banner der Bande zierte. Heute ist sie nicht mehr auffindbar: vielleicht geheim?

Doch verlassen wir jetzt die Ebene der Kommanosymbolik und wenden uns der US-amerikanischen Zeitschrift COVERT ACTION INFORMATION BULLETIN Nr 3, 1979 zu, die uns Details über US-Außenpolitik vermittelt und uns darüber aufklärt, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn ein befreundetes Land herumzickt, die Gefahr nicht richtig begreift oder mit „fehlendem Nachdruck auf von US-Behörden übermittelte Informationen reagiert“:

In solchen Fällen müssen die US-Armee-Geheimdienste die Möglichkeit zu Spezialoperationen haben, die die Regierung des Gastlandes und die Öffentlichkeit von der Existenz und der Gefahr der Aufständischen sowie der Notwendigkeit von Gegenmaßnahmen überzeugen.

Aus diesem Grund sollten die US-Armee-Geheimdienste versuchen, die Aufständischen mittels Spezialagenten zu infiltrieren, um unter den radikaleren Flügeln besondere Einsatzgruppen zu bilden. Zu gegebener Zeit sollten diese Gruppen unter US-Aufsicht benutzt werden, um gewalttätige oder nicht gewalttätige Aktionen durchzuführen. Sollte die Infiltration der Führungskreise der Aufständischen nicht weit genug fortgeschritten sein, kann es im Sinne der Ziele hilfreich sein, ultralinke Organisationen zu instrumentalisieren“. 

(Zitiert aus: Das RAF-Phantom, Knaur 1993, 332-333)

Natürlich sind diese Informationen des Field Manual 30-31 geheim, weshalb wir auch nicht weiter darüber reden wollen. Reden wir stattdessen lieber über Bill Clinton, der sich über den Zusammenhang von Geheimdienst und Wirtschaft eindeutig geäußert hat, hier aus einem Vortrag von Prof. Heinz Michael Winkels von der FH Dortmund:

 „Um Gefahren für die amerikanische Demokratie und das wirtschaftliche Wohlergehen der Nation abzuwehren, muss die Geheimdienstgemeinde politische, wirtschaftliche, soziale und technologische Entwicklungen in jenen Teilen der Welt beobachten, wo es größere Amerikanische Interessen gibt und wo das Sammeln von allgemein zugänglichen Informationen nur unzureichende Ergebnisse bringt. 

Das ist das offene Bekenntnis eines US-Präsidenten, US-Geheimdienste in den Dienst der Wirtschaft zu stellen – und das richtet in Deutschland auch ordentlich Schaden an, siehe Alarm.de:

Im Visier der westlichen Dienste stehen vor allem die Sparten Chemie,
Kommunikation, EDV, Luftfahrt und Gentechnik. Der Schaden, der Deutsch-
land durch Wirtschaftsspionage entsteht, wird von Experten auf 18 bis
20 Milliarden Mark jährlich geschätzt. Sicherheitsfachleute gehen davon
aus, daß dieses Volumen in den kommenden Jahren noch um rund 25 Prozent
wächst. Vor allem über die Amerikaner ist Bonn seit langem verärgert.
Bereits 1995 soll Geheimdienstkoordinator Bernd Schmidbauer den dama-
ligen CIA-Direktor John M. Deutsch zur Mäßigung ermahnt haben. Offen-
sichtlich vergeblich.

Natürlich ist man in Bonn verärgert. Das kostet richtig Geld und vernichtet den Wirtschaftsstandort Deutschland. Das soll uns auch nur in dem Rahmen interessieren, in dem es darum geht, wie uns eigentlich unsere „Verbündeten“ sehen. Nehmen wir einfach mal einen CIA-Direktor aus einem älteren Artikel bei Heise:

Der ehemalige Direktor der CIA, James Woolsey, bestätigte am 7. März in Washington, dass die USA Wirtschaftsgeheimnisse stehlen, „mit Spionage, durch Abhören, durch Aufklärungssatelliten“, und dass es nun „verstärkte Anstrengungen“ bezüglich Wirtschaftsspionage gäbe.

Er behauptete, dass Wirtschaftsspionage gerechtfertigt sei, da europäische Unternehmen eine „nationale Kultur“ der Bestechung hätten und dass sie „als erste im Verdacht“ stünden, „wenn es darum geht, Bestechungsgelder im Zusammenhang mit großen internationalen Aufträgen zu zahlen“.

Wir sind zwar Verbündete, Gastland, Waffenbrüder und was weiß ich nicht alles, aber wenn es ums Geschäft geht, dann hört die Freundschaft auf, da gibt es „verstärkte Anstrengungen“ die auch Erfolge haben, siehe ZDNet:

Ex-CIA-Boss Woolsey sagte in einer Rede vor dem “Center for Strategic and International Studies” im July 1994: “Ich lächle manchmal, wenn ich in der Zeitung lese, dass Unternehmen sagen, sie wollen keine Hilfe von den Geheimdiensten. Manchen von denen haben wir schon richtig große Aufträge gerettet.”

Richtig große Aufträge wie … die Privatisierung der DDR-Unternehmen? Oder die Verhinderung der Entstehung einer agressiven deutschen Investmentbank, die den Einbruch von Goldman-Sachs und Konsorten in den deutschen Markt erfolgreich hätte entgegenwirken können? Bei der Privatisierung des DDR-Vermögens haben viele anglo-amerikanische Investmentbanken goldenen Nasen verdient, während sich die Investmenttochter der Deutschen Bank Morgan Grenfell vornehm zurückhielt und auch im Folgenden die Erwartungen Herrhausens nicht erfüllt hat.

Jetzt leben wir in Deutschland und ich weiß, was Sie sagen werden: hier gibt es so etwas nicht. Sagen ja auch alle – und es findet auch seine Bestätigung in den Erkenntnissen von Regine Igel, hier bei dem Wikipedia-Artikel zu dem Buch Das RAF-Phantom:

Die Journalistin Regine Igel hat für ihr Buch Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien italienische Justizakten gesichtet und Interviews mit Richtern und Staatsanwälten geführt. Sie vertritt die Auffassung, dass die RAF schon früher als von Wisnewski behauptet von Geheimdiensten unterwandert und instrumentalisiert worden sei, was im Fall der italienischen Roten Brigaden bewiesen sei. Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt. Die Tatsache, dass die Zusammenhänge zwischen der RAF und Geheimdiensten in Deutschland praktisch unbekannt seien und nie offiziell untersucht wurden, begründete Igel mit der gesetzlich festgelegten Weisungsgebundenheit der deutschen Staatsanwälte durch die Politik. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert.

Hier in Deutschland weist die Politik an, worüber gesprochen werden darf – und nicht etwa Staatsanwälte oder Journalisten. Wo kämen wir da auch hin, wenn es anders wäre.

Wenn Sie sich aber jetzt alle Details dieser Ausführungen noch einmal durch den Kopf gehen lassen – wird ihnen vielleicht klar, warum Sie wählen können wen sie wollen (und es ja auch tun), sich aber in Wirklichkeit nichts ändert – noch nicht mal mit den eins linksradikalen Grünen in der Regierung?

Wahrscheinlich bekommt jeder, der wirklich etwas ändern will und es zu viel Macht und Einfluss bringt, einfach nur ein Photo auf den Tisch gelegt: Herrhausens Auto.

Daneben: ein Stapel Dollarscheine. John Perkins Buch über die Economic Hit Man beschreibt das deutlich genug – nur sind wir so naiv, das wir glauben, das das für Deutschland nicht gilt. Oder aber wir akzeptieren – herzallerliebst – das uns das alles nichts angeht, weil es ja „geheim“ ist, und das wird schon seine guten Gründe haben.

Die „dritte Generation“ der RAF ist seit 1998 verschollen. 270 Mann – einfach weg. Die hatten vielleicht noch etwas anderes zu tun – der 11.9.2001 musste vorbereitet werden, die internationale Staatengemeinschaft drohte, nicht mit gehörigem Nachdruck auf US-Informationen zu reagieren.

Das ist jetzt anders.

Bevor Sie jetzt aber diesen Aufsatz beiseite legen und sich sagen: „Alles nur blöde Verschwörungstheorien und deshalb rundherum gelogen“ – womit Sie  sich in bester Gesellschaft mit den „kritischen“ deutschen Medien befinden, die sich gegenüber der Politik inzwischen weisungsgebunden wie Staatsanwälte geben, möchte ich sie bitten, sich Gedanken darüber zu machen, warum wir eigentlich so viele teure Verschwörungsaufklärungsbehörden haben, wenn Verschwörungstheorien doch nur Lügen sind?

Eine gemeine Frage, ist weiß – führt sie doch direkt zu der Forderung der Abschaffung aller Geheimdienste. Die brauchen wir ja auch nicht: wir haben ja Regierungssprecher und den „Spiegel“, die werden uns schon sagen, wenn irgendwo eine Kleinigkeit nicht in Ordnung ist.

Und für den Rest … gibt es immer mehr Alkohol.

 

 

 

Alex

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Alex

Berlin, S-Bahnstation Alexanderplatz

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