Wasp

This tag is associated with 2 posts

Bürgerkrieg und Hexenjagd in Deutschland: die unaufhaltsame Dämmerung der totalitären Kultur

Digital StillCamera

Freitag, 29.7.2017. Eifel. Willy Wimmer hat mir ein Buch geschenkt. Sein Buch. Akte Moskau heißt es, erschienen dieses Jahr im Zeitgeistverlag. Ich habe spontan meine Lesepläne umgebaut und muss sagen: es hat sich gelohnt. Willy Wimmer? 33 Jahre im Deutschen Bundestag – für die CDU. Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verteidigung und Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der KSZE/OSZE. Was machen die? Mit 57 Mitgliedstaaten daran arbeiten, dass eine Milliarde Menschen in Frieden leben können (siehe osce.org). War auch für den Mittelmeerraum/Nordafrika angedacht – doch die USA hatten daran kein Interesse … dabei sieht man heute, wie dringend das gebraucht worden wäre, um Kriege zu verhindern.

Schon jetzt kann ich sagen: es lohnt sich, das  Buch zu lesen. Man erfährt nebenbei von einem kleinen Eklat: während einer militärischen Großübung wurde von unseren Verbündeten der Atomangriff auf Dresden und Potsdam simuliert, fester Bestandteil der militärischen Abwehrplanung – Willy Wimmer bewog die Bundesregierung zum Ausstieg. Man erfährt, dass schon damals die Bundesregierung nicht erfreut davon war, wenn Bundestagsabgeordnete zu viel wussten (was damals noch üblich war) und lieber „Regierungswissen“ für sich behalten hätte (was man auch „Herrschaftswissen“ nennt und in einer Demokratie nichts zu suchen hat). Wie das heute ist: einfach mal die Interviews zu Abgeordneten angesichts der Bankenrettung anschauen – die wissen nichts mehr, stimmen dafür für alles.

Es ist sehr entspannend, wenn man im Plauderton erfährt, was für ein bescheidener Charakter der viel gehasste Putin ist – der einen ganz anderen Auftritt hinlegt als seine westlichen Kollegen: menschennah, bescheiden, freundlich und verbindlich. Es wundert ein wenig, dass nicht ganz breit in der Öffentlichkeit diskutiert wurde, dass die USA sich aus allen Friedensprozessen verabschiedet hatten (die Folgen davon sieht man in Nordafrika, dem Balkan und der Ukraine) und auch 1990 die enge Zusammenarbeit mit der BRD aufkündigten – was erklärt, warum wir nun wie Irak und Nordkorea abgehört werden, ohne dass die Bundesregierung sich aufregt: unser Atompapa hat uns aus der Familie herausgeschmissen, schickt uns aber Privatdetektive hintereher.

Es ist erfreulich, einen Mann zu lesen, der Ahnung hat – und nicht nur Meinung. So etwas macht ihn heute schon verdächtig. Früher hätte man ihn „links“ geschimpft, heute „rechts“. Das passt auch, wenn man sich den USA anbiedern will: neben dem Kampf gegen den Sozialismus haben die sich den Kampf gegen Nazis auf die Fahne geschrieben, Filme, Bücher, Theaterstücke formen einen gigantischen Mythos des heldenhaften Kampfes der kleinen US-Kavallerie gegen die überlegenen, unmenschlichen, sadistischen Schlächter der Waffen-SS – einen Feind, den man insgeheim bewundert und dessen Kriegsstrategien noch heutzutage an allen militärischen Akademien gelehrt werden: „Blitzkrieg“ hatte gezeigt, wie eine unterlegene Armee mit durchschnittlichem Material unglaubliche Erfolge erzielen konnte – das lernt jeder US-Offizier und ist voller Bewunderung. Doch davon lesen wir selten in unseren Medien.

Ein Satz von Willy Wimmer ist mir besonders hängengeblieben … bzw eine Frage (a.a.O., Seite 58):

„Was hat sich in unserem Land eigentlich so verändert, dass die Bundeskanzlerin die Motive für ihr Handeln oder Nichthandeln nicht öffentlich darlegen muss? Rede und Antwort stehen: das zeichnet ein demokratisches Gemeinwesen schließlich aus.“

Ganz richtig – und deshalb darf es auch keine geheimen TTIP-Verhandlungen geben, keine vier-Augen-Gespräche mit dem US-Präsidenten, über deren Inhalt wir nichts erfahren, keine geheimen Bundeswehroperationen in der Ukraine, keine privaten Geburtstagsfeiern im Kanzleramt mit dem Hochadel der Wirtschaftsverbrecher und Steuerhinterzieher.

Und doch gibt es das alles.

Wir wissen, dass Deutschland lückenlos von der NSA überwacht wird: hier macht niemand auch nur ein Telefonat, ohne dass ein Geheimdienst mit nicht immer ehrbaren Absichten davon erfährt. Wir wissen von dem wahnhaften Mythos der USA, einen ewigen Krieg gegen den Nazi zu führen (den man insgeheim bewundert und dessen Methoden zur Bevölkerungskontrolle man – neben dem Blitzkrieg – auch gerne nachahmt – aber über die „Homeland-Security“ dürfen wir ja ebenfalls kaum reden).

Was hat sich eigentlich in unserem Land so verändert … seit 1990?

Nun – wir haben eine Bundeskanzlerin und einen Bundespräsidenten aus den neuen Bundesländern, die einen frischen Wind in die Politik gebracht haben. Darf ich vermuten, dass hier auch ein großer Einfluss aus den USA eine Rolle spielte – jenen USA, die viel diktiert haben, um ihre Zustimmung zur Wiedervereinigung zu erhalten? Verschwörungstheorie? Ich bitte Sie: da die Regierung immer mehr privates Herrschaftswissen anhäuft und die offene Kommunikation mit dem Volk zugunsten der Austeilung von Parolen und Sprechblasen aufgegeben hat, bleibt mir auf dem Weg zur Wahrheitsfindung gar nichts anderes übrig, als Theorien zu bilden – und Willy Wimmer zu lesen.

Wir haben uns von der sozialen Marktwirtschaft verabschiedet und uns in Richtung US-System auf den Weg gemacht: der deutsche Sozialstaat war dem Bankenclan schon immer ein Dorn im Auge, er schützte die Deutschen vor der Ausbeutung ihrer Lebenskraft durch skrupellose Geschäftemacher. Statt Sozialstaat haben wir nun eine eigene „Homeland-Arbeits-Security“, die pauschal Hausarrest verhängt, allgemeine Reiseverbote erteilt und verdeckte Todesurteile (vornehm: Sanktionen genannt) aussprechen kann, um die Masse der Bevölkerung zu disziplinieren. Absolute Befehlsgewalt wegen Leistungsverweigerung – als ob nicht jeder von denen gerne ein Jahresgehalt von 100 000 Euro hätte. Wissen Sie eigentlich, wie viele Deutsche 2012 in den Archiven der ARGE erfasst waren? Schade, dass wir uns nicht live sehen, ich würde sie gerne raten lassen. 42 Millionen waren es 2012. Nicht alle sind arbeitslos – aber existieren in ihrem Lebensumfeld. 42 Millionen absolut gläserner Bürger – weil die Kinder Hartz IV beantragen. Macht Ihnen keine Sorge? (die Zahl entstammt einem Artikel von Alan Posener über Beamte, von einem Beamten im Jobcenter, der die Zwangsenteignungen von Arbeitlosen „pervers“ nennt, siehe Welt).

Was hat sich noch geändert?

Nun – wir dulden seit Jahrzehnten subersive Lobbyorganisationen, die ungehemmten Zugriff auf höchste Regierungsämter haben und deren Aktivitäten … wie üblich … geheim sind. Sie sind öffentlich bekannt – doch nichts kann sie dazu zwingen, ihre Aktivitäten öffentlich zu erklären. Trilaterale Kommission, Atlantikbrücke, Bilderbergertagung: unsere politische Welt ist völlig durchsetzt von undurchschaubaren Netzwerken höchster staatlicher, militärischer, politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Macht, die die absolute Kontrolle über die Geschicke der Völker ermöglichen … weshalb wir es fraglos hinnehmen, wenn Fußballer und Sangeskünstler eine breite mediale Front bekommen, um politische Urteile zu fällen (oder für Konsumartikel Reklame machen) … obwohl sie von der Thematik keine Ahnung haben. Da könnte man besser meine Kinder fragen, die werden vom System nicht fürstlich für ihre Meinung belohnt. Es wird doch wohl nicht einen unter Ihnen geben, der die Märchen glaubt, dass all´ diese teuren Treffen nur aus Jux und Dollerei finanziert werden (mal abgesehen davon, das wir unsere Politiker nicht dafür bezahlen, dass sie mit unbekannten Gruppen aus unbekannten Gründen unbekannte Themen behandeln – aus völlig unbekannten Motiven heraus). Nein: das ist noch keine Verschwörungstheorie – ich kritisiere nur allgemein den Rahmen, der ist schon daneben, selbst wenn die nur über die Qualität der gereichten Buttercremetorte diskutieren.

Wir wissen über die „Plutonomie“ Bescheid. Wir wissen, dass z.B. die Atlantikbrücke sich als Agenten dieser Plutonomie verstehen (ja- ich drehe den Spieß hier mal um … und frage mich nebenbei, wo denn unsere Moskau- und Pekingbrücken bleiben), die die Interessen der zweihundert reichsten Familien der USA in Deutschland vertreten – und eine enormen, ja, beherrschenden Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ausüben, so sehr, dass unsere „soziale Marktwirtschaft“ in einem Putsch (oder Blitzkrieg) einfach hinweg gefegt werden konnte. Als ausführendes Organ dieser Macht braucht ein Bundeskanzler wirklich nicht mehr mit dem verhartzen Volk zu reden – im Gegenteil, Zug um Zug wird der Bürger in die Enge getrieben, von Agenten der Plutonomie an der Nase herumgeführt, einfach mit dem Ziel, an sein Geld zu kommen – was schon großflächig gut gelungen ist. Übrigens – nicht dass wir uns falsch verstehen (ich muss mich hier gegen aufdringliche Leser von Rechts schützen, die hier gerne mal herumwildern): „Plutonomie“ ist ein Begriff, den amerikanische Banken (Citybank) erfunden haben – er hat nichts mit dem Märchen der großen jüdischen Weltverschwörung zu tun, das Kapital in den USA (und die politische Macht) ist WASP: white anglo-saxon Protestant … und somit nicht jüdisch. Doof für eure Märchen, aber das ist halt Fakt.

Zurück zu Deutschland, zurück zu der Frage, was sich hier geändert hat.

Ich finde, die Antwort ist einfach: wir fallen – diesmal unter dem großen Banner des Kampfes „gegen Rechts“ – wieder zurück in urfaschistische Verhaltensweisen. Es gibt nur noch „gut“ (der Gutmensch) und „böse“ (der Nazi), wir haben ein Konfliktlösungsniveau und soziales Klima wie zu Zeiten der Hexenverbrennungen: es reicht ein Ruf – „die ist eine Hexe“ – und der Mob marschiert los, Folter, heiße Glut und gellende Schreie im Sinn. Ja, hört sich hart an: aber so endet Hysterie, wenn man sie nicht frühzeitig bremst, brennen lebendige Menschen an Laternenpfählen (oder in Gaskammern). Ein Grund, weshalb ich den „Gutmenschen“ sehr skeptisch betrachte, weil er ohne Selbstreflektion irgenwelchen Parolen hemmungslos und voller Inbrunst hinterher rennt – wie den Befehlen seines Führers. Demokratie aber – ist anders. Demokratie ist das harte Ringen um eine für alle tragbare und lebensfähige Wahrheit, eine Wahrheit, die auch den politischen Gegner einschließt; Demokratie ist Erörterung – und kein Parolenbrüllen.

Beispiele für die Hexenjagd?

Gern. Ich bleibe bei der Linkspartei – normalerweise sollte man dort eine Bastion der Vernunft, des Verständnisses und der Menschenliebe vorfinden – erst recht, wenn man schaut, was einst Basis dieser Bewegung war. Da haben wir aktuell eine Sarah Wagenknecht (diese Frau habe ich mal live erlebt – ich finde ihre Reden aber nicht so zündend), die „Hexe“ geworden ist. Bevor wir jetzt alle wieder in den Hysteriemodus verfallen („verbrennt die Hexe!!!!“), will ich ganz kurz auf der Metaebene bleiben. Was ist geschehen? Frau Wagenknecht hat die Allmacht Angela Merkels öffenlicht angezweifelt – und wird dafür von einer breiten Front ihrer eigenen Parteigenossen und einer breiten Front merkeltreuer Medien angegriffen (siehe Spiegel) … dabei sollten diese Lumpenluschen doch eigentlich Opposition sein. Was hat sie eigentlich gesagt, diese Sarah Wagenknecht, die das erstaunliche Potential hat, durch nüchterne Faktenanalyse auch Unternehmer und politische Gegner zu beieinflussen (siehe Spiegel):

„Die Ereignisse der letzten Tage zeigen, dass die Aufnahme und Integration einer großen Zahl von Flüchtlingen und Zuwanderern mit erheblichen Problemen verbunden und schwieriger ist, als Merkels leichtfertiges ‚Wir schaffen das‘ uns im letzten Herbst einreden wollte.“

Die Aufnahme und Integration von 1,5 Millionen Menschen – viele traumatisiert, einige hochfanatisch, einge mit völlig überzogener Anspruchshaltung – soll irgendetwas anders sein als hochproblematisch? Dieses Mammutprojekt soll durch eine einzige Parole „wir schaffen das“ zu lösen sein? Ich kenne Menschen, die arbeiten – leidenschaftlich und mit hoher Motivation – vor Ort an der Integration im Rahmen der Erwachsenenbildung … und sind verzweifelt, weil die jungen Männer von Frauen keine Anweisungen entgegennehmen. Man ist hoch geachtet als Lehrer – aber halt „Frau“. Also: vier Kamele wert. Zudem … haben wir hier eine Million pubertierender Jünglinge ohne Aufsicht, weitab von ihren Eltern, denen sie Respekt schulden – völlig ohne Blick auf Religion, Herkunft, Hautfarbe muss man sagen: jeder Pädagoge, jeder Lehrer auf Klassenfahrt weiß, wie brisant so eine Mischung ist – selbst wenn es eine Million Biodeutscher wären. Und machen wir eigentlich wirklich viel anderes, als sie in ein Lager zu sperren und sich allein zu überlassen? Dieses „wir schaffen das“ reicht noch nichtmal aus, den neuen Bürgern die Benutzung einer mitteleuropäischen Toillette zu erklären … weshalb sie dann aus reiner Not die Duschrinne dafür benutzen, worüber sich dann gleich jeder aufregt (ja: das erlebt man in der Eifel). So – schaffen wir gar nichts.

Aber vielleicht will man ja auch gar nichts schaffen – bis heute hält Angela Merkel geheim, welche Absichten ihr spontaner Entschluss, geltendes Recht zu brechen, verfolgte. Dafür aber … bereitet man sich gezielt auf einen Bürgerkrieg vor, der … Reichen einen ungeheuren Vorteil verschafft, wenn das Volk wirklich völlig ausrastet. Einerseits – wird eine Privatarmee geplant (siehe NTV):

„Laut Grundgesetz darf die Bundeswehr nicht im Inneren eingesetzt werden. Um im Krisenfall trotzdem schnell reagieren zu können, hat die Bundesregierung offenbar Pläne zur Aufstellung einer Reservisten-Armee in der Schublade.“

Begründet wird dieser Schritt durch „islamistisch motivierte Anschläge“… die man auch als Ausraster von Pubertierenden interpretieren könnte – wenn man wollte.

Doch man will noch mehr (siehe NTV):

„Die Bundeswehr will sich künftig für Flüchtlinge öffnen. Diese sollten in zivilen Fähigkeiten ausgebildet werden, so Verteidigungsministerin von der Leyen.“

Eine deutsch-syrische Brigade wurde von Jochen Bittner schon vor über acht Monaten gefordert (siehe Zeit) – ja, jener Bittner, dessen Vernetzungen die ZDF-Sendung „Die Anstalt“ so unvorteilhaft dargestellt hatte, dass Aussagen darüber nun verboten sind.

Wissen Sie, was ein anderes Wort für diese Armee aus Syrern ist, die im Inneren eingesetzt werden? „Fremdenlegion“. Junge Menschen ohne Verankerung in einem fremden Land an der Waffe auszubilden und gezielt Einheiten aus ihnen zu machen, stellt eine gewaltige Bedrohung der Bevölkerung dar, die in dieser besonderen Brigade keine Brüder, Onkel, Vettern oder Cousins hat, vom Idealbild des „Bürgers in Uniform“ verabschieden wir uns damit völlig, denn: diese Rekruten sind gar keine Bürger.

Umso mehr beunruhigen mich dann Wimmers Worte, dass bei strategischen Planungen auch Flüchtlingsströme genauestens eingeplant werden. Diese Flüchtlinge – und die Art, wie sie als heilige Kühe behandelt werden – werden das Gesicht des Landes verändern, das wurde ja schon gesagt. Aber vielleicht ganz anders, als man sich das vorstellt. Heilige Kühe? Ja – wer etwas „gegen Flüchtlinge“ sagt, ist eine Hexe. Es reicht sogar schon, wenn man „Flüchtling“ sagt. Soviel Politikunterricht hat hier wohl niemand mehr, um sofort umsetzen zu können, zu welcher Form von Politik Denk- und Sprechverbote gehören – völlig unabhängig, welches Thema es betrifft. Da soll wieder stramm im Gleichschritt marschiert werden – und Linke sorgen für Disziplin in Reih´ und Glied.

Das Ziel ist klar und wird auch offen formuliert: Bürgerkrieg. Das jedenfalls will der „IS“ in Europa erreichen (siehe Spiegel). Es ist jedoch nicht der IS, der den Irak destabilisierte – und Syrien oder Libyen. Es ist auch nicht der IS, der den Ausnahmezustand für Frankreich erklärte. Es ist auch nicht der IS, der wegen 1000 Putschisten (viele davon Wehrpflichtige ohne Ahnung) 10000 Soldaten und 50000 „sonstige“ verhaften läßt – verhaften und foltern (siehe Spiegel).

Ach ja: heilige Kühe. Als Antifaschist habe ich etwas gegen die Implementierung von Herrenmenschen – denn damit fängt der ganze Wahnsinn an: mit den „besseren“ Menschen. Wenn sich eine Sprecherin der Linksjugend bei ihren Vergewaltigern bedankt (siehe z.B. mmnews) und so Vergewaltigung als nebensächliches Kaverliersdelikt darstellt, dann haben wir wieder Herrenmenschen im Land – und die waren schon als „groß-blond-blauäugig“ eine absolute Seuche – ich nehme nicht an, dass die in anderen Farben besser sind.

Wir erleben die Widergeburt eines abscheulichen Totalitarismus im Land, der „Refugees“ nur als willkommens Mittel missbraucht, eine ganz neue Staatsform durchzusetzen, eine „urdeutsche“ Staatsform. Urdeutsch? Ja, das habe ich von einem Syrer gelernt, der unseren Wahn – akademisch geschult – etwas von außen beobachtet (siehe audiatur-online.ch):

„Ich lebe seit 54 Jahren unter Deutschen und auf der Basis dieser Erfahrung glaube ich, ein Urteil fällen zu können. Ich beobachte, dass die Deutschen unausgeglichen sind. Entweder sie sind für etwas oder dagegen. Ein Mittelmass gibt es nicht. Das sage aber nicht nur ich. Zwei deutsch-jüdische Philosophen haben dasselbe beobachtet. Helmuth Plessner schrieb, dass die Deutschen immer wieder «dem Zauber extremer Anschauungen verfallen». Theodor W. Adorno spricht von einer deutschen Krankheit, die er «Pathos des Absoluten» nennt.“

Der neue „Jude“, die neue „Hexe“ wird als „rechts“ bezeichnet (war früher gleichbedeuend mit „Kommunist“) – ohne ihm die Chance zu geben, seine politische Position zu erklären, ohne ihm einen Prozess zu gestatten, in dem er seine Meinung differenziert darlegen kann, ohne Erörterung des für- und widers seiner Ansichten: eine totalitäre Kommandowirtschaft etabliert sich, die nun bald auch ihre eigene Privatarmee im Inneren einsetzen kann … wenn sie will.  Es läuft auf einen Bürgerkrieg hinaus – für den sich die „Elite“ jetzt schon rüstet (siehe hierzu auch: Informationsstelle für Militarisierung zur laufenden flächendeckenden Militarisierung der zivilen Bereiche der bundesrepublikanischen Zivilverwaltungen).

Was charakterisiert den Feind?

Die Ablehnung des totalitären Führungsanspruches der Bundeskanzlerin. Völliger Irrsinn, oder? Wird – so sieht man an der Kritik der Linken an Frau Wagenknecht – auch von führenden Linken getragen, die sich hemmungslos hinter die Bundeskanzlerin stellen. Soviel zu unserer „Opposition“.

Da nun der Autor dieser Zeilen auch unter Verdacht gerät, eine jüdisch-kommunistisch-rechte Hexe zu sein, ein paar persönliche Worte über meine Erfahrungen vor Ort. Mein privater Park (das Freibad in dem Dorf Rurberg, wo ich meinen Sommerurlaub verbringe) ist voller Menschen aus Kriegsgebieten. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, die Frauen und Kinder zu sehen, die hier Sonne und Natur genießen können – fernab der Bomben der durchgeknallten Großmächte. Es ist unterhaltsam zu sehen, wie die Refugee-Jungmannen splitternackt (nein, ist hier nicht erlaubt) in den See springen und sich mit den gleichen pubertären Allüren gebärden wie ihre biodeutschen Altersgenossen (was in meinen Augen das wirkliche Problem ist – wäre Mama in der Nähe, würden sie sich anders verhalten – aber Mama ist ja in Syrien, dem Irak oder Afghanistan … wird also Zeit, sie einzuladen, um nach ihren Kindern zu schauen). Gleichsam macht es sehr nachdenklich, dass völlig irritierte Verhalten von gläubigen Familien beobachten zu müssen, die züchtig gekleidet neben fast völlig nackten deutschen Badenixen lagern und keine Sprache finden, das ihren ebenfalls sehr züchtig gekleideten Kindern erklären zu können. Seltsam ist die Erfahrung, dass die Flüchtlingshilfe vor Ort (CDU-Mitglieder und ihr nahestehende bürgerliche Kreise) meine Mitarbeit bei der Sprachschulung ablehnen und keinen Bedarf für meine Kleiderspenden sehen … dafür war ich wohl zu links, Flüchtlingshilfe soll von der CDU besetzt werden.

Dabei denke ich dann an die Kinder, die immer noch im Mittelmeer ertrinken – und die ich lieber ausgelassen mit ihren deutschen Freunden im Park spielen sehen würde: da geschieht Integration ganz automatisch. Das weiß auch die Regierung (siehe Zeit):

„Hundert Familien ließen sich besser integrieren, als hundert allein reisende Männer. „Die Kinder haben eine hohe Integrationskraft“, betonte Schwesig. „Sie leben sich schnell in Kita und Schule ein und bauen ihren Familien Brücken.““ – so Frau Schleswig, deren Meinung nicht als rechtsradikal gilt, obwohl man sie leicht „gegen Flüchtlinge“ interpretieren könnte. Nun – Minister dürfen das vielleicht, trotzdem hat die Regierung beschlossen, den Familiennachzug auszusetzen … was deutlicher als alles andere zeigt, dass hier keine humanitären Absichten im Spiel sind, allen Propagandasprüchen zum Trotz.

Im Park erlebe ich einen alten Traum – den Sieg der Vernunft, die Etablierung einer planetaren Zivilgesellschaft, die Gestaltung eines „ewigen Friedens“.

Doch in den Medien erlebe ich die Etablierung eines (urdeutschen?) Wahns, die Herrschaft des Irrsinns, des willkürlichen Aburteilens, die Rückkehr des Kadavergehorsams und der öffentlichen Hexenjagd auf Andersdenkende.

Das dies nicht durch Zufall geschieht, sondern Teil eines größeren strategischen Planes des US-Militärs und staatstragender Kreise ist, ist eine Vermutung, die sich durch die Lektüre von Willy Wimmer nahezu aufdrängt. Ob es wahr ist, wäre zu erörtern.

Aber … das dürfen wir ausch schon nicht mehr.

Was wir nun brauchen, ist ein Aufstand der Anständigen (die gerne aus jeder Partei kommen können – außer NPD, dort gibt es keine Anständigen, meiner Meinung nach) – gegen den Putsch der kriegslüsternen Irren und ihrer treudoofen Mitläufer.

Aber dafür haben die Menschen jetzt schon zuviel Angst….was sehr bezeichnend ist.

Der Marschtritt der totalitären Kultur schüchtert halt alle ein … weshalb nun aktuell ein Buch über islamischen Faschismus nicht veröffentlicht wird. Aus Angst (siehe Spiegel).

Der „Nazi“ und seine gesellschaftspolitische Funktion in Deutschland und den USA

Digital StillCamera

Montag, 7.9.2015. Eifel. Derweil ist viel Aufregung im deutschen Land. Die einen fürchten ein Widererstarken des Nationalsozialismus (des „Bösen“), die anderen die Vernichtung ihres eigenen Lebensraumes. Als hätten wir keine anderen Probleme. Derzeit erreichen mich Gerüchte, nach dem namhafte deutsche Unternehmer und Politiker sich in Kanada einkaufen, „weil sie wissen, was kommt“. Ich will hoffen, dass ich hierzu bald Näheres erfahre, denn wenn die Ratten anfangen, dass Schiff zu verlassen, könnte es sein, dass wir bald mit einem Eisberg kollidieren. Es geht um Krieg, den Feind aller Menschen, den Feind der Menschheit an sich, der sich nahe der polnischen Grenze wieder breit macht. Während in Japan 120000 Menschen vor dem Parlament lagern, um ein Gesetz zu verhindern, dass der japanischen Armee wieder Auslandseinsätze erlaubt (siehe Spiegel), herrscht in Deutschland Totenstille. Man vermutet russische Soldaten, die inoffiziell in der Ostukraine kämpfen und schickt deshalb offiziell Soldaten in die Westukraine, verstärkt trotz Warnungen der Wissenschaft beständig die Streitkräfte an der Ostgrenze der Nato, riskiert täglich einen Krieg aus Versehen, an dessen vorderster Front deutsche Soldaten stehen werden und niemand regt sich auf. Das Nato- und EU-Mitglied Griechenland wird zur Ausplünderung freigegeben und muss seine wertvollsten Besitztümer an private Investoren verkaufen (siehe Handelsblatt) (warum eigentlich nicht an die Bürger jener Staaten verpfänden, die für die Schulden bürgen – ach, das ist ein anderes Thema, ich merke schon, dass verstehen nur Experten), während man der Regierung des Bürgerkriegslandes Ukraine problemlos einen gewaltigen Schuldenschnitt gewährt (siehe Spiegel), der es ihr erlauben wird, noch mehr westliche Waffen zu kaufen, für die der Bürger zahlt und der Reiche kassiert – für Empörung und Unmut von Seiten der Steuerzahler wäre hier Raum genug, auch für die Empörung von Müttern, die ihre Kinder nicht wieder von Panzerketten im russischen Matsch zermalmen lassen wollen.

Doch nicht nur der Krieg droht. Jenseits der Wohlfühlpropaganda deutscher Werbesender erleben wir einen Umweltkollaps ungeahnten Ausmaßes, ein Artensterben, wie es der Planet noch nie gesehen hat, eine Vergiftung unserer Lebensgrundlage in einem Ausmaß, als würden wir Krieg gegen uns selbst führen. Allein nur das Problem der Nanoplastik kann uns vollkommen den Garaus machen, es findet sich schon im Trink- und Regenwasser (siehe Welt), lagert sich im Körper an, wo es unschöne Sachen mit uns anstellt. Grausam, aber noch längst nicht alles.

Der dritte apokalyptische Reiter ist ebenfalls seit vielen Jahren schon unser alltäglicher Begleiter: der drohende Finanztsunami (siehe Heise). Dank „Rot-grün“ haben wir vollständig die Kontrolle über Billionen virtueller Währungseinheiten verloren, die jederzeit über die Märkte hereinbrechen und diese zerstören können, ohne das wir auch nur das Geringste dagegen unternehmen könnten: die Billionen sind international, wir jedoch – nur national. Sie sehen: wir haben ernste Probleme – und man fragt sich, warum dies den Deutschen nicht stört?

Nun – die Antwort ist leicht zu finden: die „satte Generation“ ist ganz zufrieden mit dem Zustand, immerhin räumt sie in dem Chaos richtig gut ab (siehe Spiegel):

„Das Ergebnis zeichnet das Bild einer satten „Generation Mitte“, die es sich in einem funktionierenden System bequem gemacht hat und deren Wunsch nach Veränderung eher schwach ausgeprägt ist.“

Das war auch 1933 – 1945 so. Viele hatten sich in einem funktionierendem System gut eingerichtet, der Wunsch nach Veränderung war eher schwach ausgeprägt, der Ehemann war Gauleiter, man selbst hat eine führende Position in der „Kraft durch Freude“-Organisation: wen kümmerte es da, was mit Homosexuellen, mit Juden, Sinti, Roma, Kommunisten, Kriegsdienstverweigerern und den übrigen „Anderen“ geschah, die sich nicht so gut an die neuen Zeiten anpassen konnten. Hauptsache, der Champagner floss, es gab Kaviar und Oper – wie heute.

Nicht, dass wir heute nicht auch Not im eigenen Land hätten: der Kinderschutzbund warnt ja nicht umsonst davor, dass 2,5 Millionen Kinder in Deutschland armutsgefährdet sind – das ist fast jedes fünfte Kind (siehe dksb). Die Folgen sind gravierend: diese 2,5 Millionen Kinder verlieren völlig den Anschluss, weil sie von der sozio-kulturellen Teilhabe ausgeschlossen werden, enorm krankheitsgefährdet und in ihren Entwicklungsmöglichkeiten völlig eingeschränkt sind – hier wird künstlich eine Hartz-IV-Heer für die Zukunft gezüchtet, während die satte „Elite“ über Facharbeitermangel stöhnt.

Gezüchtet?

Ja. Hören wir dazu einmal einen Armutsforscher (siehe Tagesspiegel):

„Armut und Reichtum sind keine unsozialen Kollateralschäden der Globalisierung, wie man die Menschen glauben machen möchte, sie sind im kapitalistischen Wirtschafts- und Gesellschaftssystem vielmehr strukturell angelegt. Armut ist gewollt und bewusst erzeugt, weil sie die „Aktivierung“, Motivierung und Disziplinierung der Bevölkerungsmehrheit gewährleistet. Die (Angst vor der) Armut sichert den Fortbestand der bestehenden Herrschaftsverhältnisse. Während der Reichtum als Belohnung für „Leistungsträger“ dient, gilt die Armut als gerechte Strafe für „Leistungsverweigerer“, „Faulenzer“ und „Sozialschmarotzer“.“

Das ist die Alltagsrealität der Mehrheit der Deutschen: beständig auf der Flucht vor der staatlich durchgesetzten Armut. Selbst vor Kollateralschäden an 2,5 Millionen Kindern wird nicht halt gemacht in diesem Wahn, der aus Reichtum ein Gottesgeschenk macht, während er doch nur auf politischen Beschlüssen und Entscheidungen einzelner Unternehmerverbänden beruht.

Bekämen wir wie Griechenland eine Troika, so wäre hier direkt anzusetzen (siehe Spiegel):

„Weil die Höhe der Sozialversicherungsbeiträge im Gegensatz zu anderen Ländern gedeckelt ist, zahlen deutsche Gutverdiener weniger Abgaben als im OECD-Durchschnitt. Die Belastung von Armen und Mittelschicht liegt hingegen deutlich höher als in anderen Industriestaaten.“

Die Entwicklung verschärft sich zusehends, wie aktuelle Analysen zeigen (siehe Spiegel):

Die Kluft zwischen Arm und Reich ist in Deutschland besonders groß, größer als irgendwo sonst in der Eurozone. Neue Berechnungen zeigen, dass sie sogar noch weitaus stärker ausgeprägt ist als bisher angenommen: Die reichsten fünf Prozent besitzen mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens, die ärmsten 50 Prozent hingegen nur 2,5 Prozent. Kein Zweifel – Deutschland hat ein profundes Gerechtigkeitsproblem.

Nochmal zum Mitschreiben für die, die es nicht verstanden haben: Deutschland hat ein profundes Gerechtigkeitsproblem…das die satten Leistungsträger in vollen Zügen genießen.

Diese Situation muss man sich vor Augen halten, wenn man die aktuellen Entwicklungen in der Flüchtlingsdebatte verstehen will, das aktuelle Getöse um deutschen Rassismus oder das erstaunliche Phänomen, dass in einem Land, in dem jede Form von Mitleid bzw. Empathie als „Sozialromantik“ gebrandmarkt wird, auf einmal eine erstaunliche Ausländerfreundlichkeit zu Tage tritt, die man ansonsten eigentlich nicht erwartet hätte. Während man bei den Kindern der Armen jeden möglichen Cent einsparen möchte – und sie am liebsten ganz auf „Null“ setzen möchte, was ja via Sanktionen jederzeit möglich ist – hat man für Flüchtlinge plötzlich 10 Milliarden Euro über (siehe FAZ). Bedenkt man, dass die Flüchtlingsströme nicht aussetzen werden, sondern eher zunehmen, kann man hier in Zukunft mit einer Belastung rechnen, die die Kosten für Hartz IV (die ja unsere Kommunen zuvor noch so arg belasteten, dass die vor dem Kollaps standen – siehe t-online) übertreffen werden.

Der Zorn, der jetzt aus gewissen Teilen der Bevölkerung auf die Flüchtlinge losbricht, wirkt in diesem Rahmen gleich ganz anders – gar nicht so rassistisch, faschistisch und deutschnational, sondern erstmal nur als Ausbruch von Emotionen aufgrund eines im Land existierenden profunden Gerechtigkeitsproblems … das bewusst, gezielt und absichtlich von Regierung, Medien und Wirtschaft geschaffen worden ist. Man regt sich über Entwicklungen auf, die man selbst initiiert hat. Trotzdem ist das Geschrei groß: überall wird „der Nazi“ entdeckt – obwohl „der Nazi“ 1933 – 1945 mehr Fremdarbeiter ins Land geholt hatte als es Merkel je möglich wäre, doch das ist dem satten Wohlstandsbürger egal – seine politische Bildung hat er von Hollywood erhalten, das erklärt alles.

Was ist das eigentlich, ein „Nazi“? Ich kann Ihnen da eine Definition anbieten: jeder, der dem religiösen Kult zuspricht, der die Weltgeschichte als heroischen Kampf der arischen Herrenrasse gegen den jüdischen Untermenschen versteht. Einfach mal Horst Mahler fragen: der Ex-Linke hat diesen Mythos als Glaubensgrundsatz angenommen. Das ist auch die wahre Grundlage des „Rassismus“: der Glaube an eine bessere Rasse, die sich gegen eine minderwertige Rasse alles herausnehmen kann – auch ihre totale Vernichtung. Einfach mal in die USA schauen, wo aktuell die Mordraten in den Städten wieder massiv ansteigen (siehe Spiegel) nachdem der „tief sitzende Rassismus in den USA“ (siehe Zeit) wieder wahrnehmbar wurde.

Das ist kaum ein Problem für die deutschen Bürger, die jetzt mit dem Etikett „Nazi“ um sich werfen, ohne zu verstehen, was man damit eigentlich anrichtet. Auch kein Problem ist es, dass in den USA immer noch eine NSDAP-Aufbauorganisation aktiv ist, der viele führende deutsche Nazis angehörten:  hier wird keine Petition entworfen, die USA zur Schließung aufzufordern, die dürfen weiterhin Reklame machen. Seltsam, dass die Nazi-Sauerei nur in Deutschland ein Problem ist … dabei ist die Ideologie doch länderübergreifend. Das bewies auch die Waffen-SS, Urbild des Bösen: einfach mal in den Wikipedia-Artikel über „Ausländische Freiwillige in der Waffen-SS“ schauen, dort finden sich Italiener, Finnen, Kroaten, Norweger, Niederländer, Schweizer, Belgier, Rumänen, Ungarn, Dänen, Russen, Kosaken – sogar Moslems sind dabei. Juden waren und sind halt in vielen Nationen unbeliebt.

Man sieht: der Nazi-Mythos kann international begeistern, die endgültige Auslöschung des jüdischen Volkes (inklusive des Staates Israel) ist immer noch der Traum vieler Gläubiger, die sich davon das Heil der Welt versprechen … doch warum wird der Nazi so gerne auf Deutschland beschränkt?

Die Antwort ist recht einfach … und weist auch auf einige Hintergründe zur aktuellen deutschen Pseudo-Nazi-Hatz hin.

„So grotesk es klingen mag: ohne die schemenhafte Silhouette des SS-Mannes (Darth Vader im Krieg der Sterne) hätte die amerikanische Identität eine zum Teil (meiner Meinung nach von Grund auf heilende) Neudefinition nötig. Der Schatten der bösen Nazis ist der ewige Joker in den Karten der US-Rhetorik; er ist das wesentliche Stück mythologischen Kapitals der Vereinigten Staaten…“ (aus: Preparata, Wer Hitler mächtig machte, Basel, Perseus 2010, Seite 388).

Man braucht den Hollywoodnazi (auch als „Stormtrooper“ mit MG 34 … ein verrückte Nebenannekdote zu „Star Wars“), das Urbild des absoluten Bösen, um sich selbst zur Lichtgestalt zu erhöhen … und von eigenen Massenmorden abzulenken. Je größer der eigene Mist ist, umso lautern muss man „Nazi“ schreien und auf irgendjemanden zeigen … dessen Intention womöglich gar nicht der Kampf gegen das böse Judentum war, sondern nur die Angst davor, dass man als armer Mann die neuen 10 Milliarden wieder aus eigener Tasche zahlen muss – doch wer will hier schon Dialog und Aufklärung?

Finanztsunami, Weltkriegsgefahr, Umweltvernichtung – welcher dieser apokalyptischen Reiter, die aktuell die ganze Menschheit bedrohen, geht vom „Nazi“ aus? Keiner. Würde man klar diejenigen trennen, die dem alten Nazi-Mythos folgen (das sind einige – und nicht nur in Deutschland … vielleicht haben selbst wir sogar nur noch recht wenige davon) von denen, die durch aktuelle Entwicklungen völlig überfordert sind, so würde man erkennen, dass die eigentliche „Nazi-Gefahr“ ziemlich gering ist und wir ganz andere Probleme haben … zum Beispiel ein gravierendes Gerechtigkeitsproblem wie in den USA, zu deren begeisterten Tochtergesellschaft wir zusehends werden … was – laut Preparata – eine gezielte Absicht der US-Regierung ist, die in ihrem mythischen Kampf gegen den unheiligen deutschen SS-Mann nur die deutsche Multi-Kulti-Gesellschaft tolerieren kann … jene Gesellschaft, die Kanzlerin Merkel einst für gescheitert hielt (siehe Spiegel).

Sind eigentlich die vielen Artikel vergessen, die den ordentlichen Deutschen zur Sorge antrieben … seitdem der „Islam“ im Rahmen des „Kampfes der Kulturen“ „nine-eleven“ verursacht hat? Suchen wir eigentlich auch nach „Nazis“ in jenen Redaktionen, die mit feuriger Begeisterung jede Bombe auf Afghanistan feierten, jede Rakete im Jemen und jede Kugel im Irak? Haben alle auf einmal vergessen, dass das Volk jahrzehntelang zum „Kampf gegen den Terror“ aufgerufen wurde … einen Terror, der arabische Gesichter und eine islamische Religion hatte? Und jetzt wundert man sich, dass die agressiv werden, wenn der „böse“ Moslem zu Hunderttausenden ins Land strömt – meist in Form junger Männer in wehrfähigem Alter und Multi-Kulti für Madam Merkel der letzte Schrei wird, während die eigenen Kinder zusehends verarmen (siehe Zeit)?

Noch bevor medial – ja erst vor kurzem – die bedinungslose, kritiklose Flüchtlingsfreundlichkeit ausgerufen wurde (die ich trotz aller Unkerei sehr begrüße – nur halt für verlogen halte) – musste man in deutschen „Leitmedien“ noch Folgendes lesen (siehe Spiegel):

„Einschüchterungen, Bedrohungen, Gewalt: In einer vertraulichen Analyse warnt die Duisburger Polizei nach SPIEGEL-Informationen vor No-go-Areas. Die öffentliche Ordnung sei „akut gefährdet“.“

„Mittelfristig werde sich an der Lage auch nichts ändern, so der Bericht. Dem stünden unter anderem die hohe Arbeitslosigkeit, die Perspektivlosigkeit von Zuwanderern ohne Qualifikationen für den deutschen Arbeitsmarkt und ethnische Spannungen unter den Migranten entgegen.“

Alles Nazis beim „Spiegel“ – und bei der Duisburger Polizei? Darf man schon zwei Monate später nicht mehr besprechen, diesen Artikel – schon ist man Nazi.

Was ist aber, wenn man wirklich Ärger mit echten Nazis bekommt? Ja – seltsamerweise wachsen die immer wieder nach – bzw. logischerweise: solange die Aufklärung über das Phänomen „Nationalsozialismus“ in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckt bzw. auf den Dachboden zu den anderen unerwünschten Dingen verbannt wird, werden auch immer wieder junge Menschen von dieser Religion angezogen werden, die ihnen ein enormes Selbstwertgefühl geben kann: damit hatte die SA zu Zeiten der Wirtschaftskrise enorme Erfolge erzielt.

Ein Blogger aus dem Rheinland hatte diesbezüglich kürzlich eine unangenehme Erfahrung gemacht: er war von Unbekannten als Mörder denunziert worden, der angeblich seine eigene Frau umgebracht hatte. Was musste er feststellen? (siehe Generalanzeiger Bonn)

„Hoffnung, dass die Anrufer, die ihn und seine Familie versuchten einzuschüchtern, gefasst werden hat der Rechtsanwalt, der seit 1987 in Euskirchen eine Kanzlei führt, jedoch nicht. Auch Schutz für sich und seine Familie durch die Behörden sei nicht zu bekommen. „Und von den Institutionen kann man relativ wenig Unterstützung erwarten. Schutz von der Polizei zu bekommen, können Sie vergessen“, so Schmitz, der aber nicht nur die Polizei sondern auch seine Mitbürger angreift.“

Ja – die Mitbürger, die aktuell fleißige Nazi-Schimpfer sind und so im Ausland das Bild des bösen Deutschen wieder zusätzlich aufleben lassen, ohne zu verstehen, dass es sich hierbei nicht unbedingt um ein Phänomen der Wiederkehr des Nationalsozialismus handelt – sondern um ein Phänomen einer ungerechten, für viele einfach nicht mehr verständlichen Gesellschaft, die gestern noch Multi-Kulti und den Moslem verdammte und ihn einen Tag später hochleben läßt, die einerseits vor einem völligen Verlust staatlicher Autorität in Ballungsgebieten warnt, andererseits aber für neue Einwanderungsgesetze plädiert, einerseits die eigenen Kinder wegen Geldmangel verrotten läßt, aber flugs 10 Milliarden Euro für junge Erwachsene aus Krisengebieten auftreiben kann.

Was steckt dahinter? Hören wir nochmal den Blogger Heinrich Schmitz, der nun das Handtuch geworfen hat (siehe Tagesspiegel):

„Die Mehrzahl der Bevölkerung hat den Staat offenbar schon aufgegeben und begnügt sich damit, sich entspannt am Sack zu kratzen, während andere für sie die Kastanien aus dem Feuer holen sollen. Nicht mal zur Wahl schleppen diese Staatsbürger im Wellnessmodus. Es sind ja auch nur die leeren Flüchtlingsheime die brennen, nicht unsere Häuser. Und wenn als nächstes die Flüchtlinge selbst brennen, dann geht uns das doch gar nichts an. Wir gucken lieber DSDS und außerdem fängt nächste Woche ja die Bundesliga wieder an. „Lass mich doch in Ruhe mit Deinem Politkram, uns tut doch niemand was. Übertreib doch nicht. Die Gefahr sind doch nicht die besorgten Bürger, die Gefahr ist der Islam, der Ami, der Jude, der Euro, der Fremde.““

Da kann man ihm nur Recht geben. Vor allem, was die Klagerei über den Juden angeht, die in Deutschland jede Diskussion über die politische Brisanz des angehäuften US-Kapitals erstickt, weil sofort jemand die Stichworte „Ostküste“ und „Jude“ herausgibt … obwohl die führende Kaste in den USA aus weißen, angelsächsischen Protestanten besteht … die aber völlig unangreifbar sind, wie Guido Giacomo Preparata feststellen musste (siehe Preparata, Nachwort zur deutschen Ausgabe).

„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ wird in Deutschland schon seit Jahren wieder praktiziert, ohne dass sich der edle, satte Neureiche groß dran stört. Wer vor 5 Jahren die Studie von Heitmeyer über die Entsolidarisierung der deutschen Gesellschaft gelesen hatte – über die Meinung von 61 % der Deutschen, das „zu viele schwache Gruppen mitversorgt werden müßten“ (siehe Boell.de) – der hätte die Krawalle vor Flüchtlingsheimen voraussagen können. Die Fremdenfeindlichkeit hatte demnach abgenommen – aber der Hass auf Arme war gestiegen.

Kriegt der Arme nun richtig Angst, wird er zum Nazi abgestempelt – der Wohlstandsbürger fühlt sich als Held, als Partner der hellen und lichten USA und kann sich weiter „entspannt am Sack kratzen“.

Und man selber kann dann seinen Rassismus, seine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gegen Arme richtig schön ausleben.

Warum wurde Heinrich Schmitz angegriffen? Wegen einer Petition, die ein – strikt vernünftiges – Demoverbot vor Flüchtlingsheimen fordert. Wie viele der 80 Millionen deutschen Antinazis haben unterschrieben?

50000.

Einer davon bin ich.

Währenddessen wachsen die echten Nazis in Deutschland, die „Gläubigen des alten Kultes“, im Stillen stetig an: Antisemitismus ist in Deutschland ein wachsendes Problem … der gebildeten Schichten (siehe Frankfurter Runschau).

Davon kann man aber schön ablenken, wenn man den verunsicherten Kleinbürger als „Nazi“ beschimpft. Und auch die anderen – großen – Probleme werden auf einmal winzig klein … und man selbst kann sich ganz besonders groß fühlen.  Groß, gut, edel und heroisch, denn man weiß: sind ja gar keine echten Nazis. Die sind gefährlich … und da kneift man lieber vor Auseinandersetzungen, wie der Blogger Heinrich Schmitz an den Reaktionen seiner Mitmenschen erkennen konnte.

 

 

Die letzten 100 Artikel