Wall Street

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Rekordstand des US-Börsenindex Dow Jones

Ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft oder ihres Untergangs?

Ein Kommentar von Rainer Rupp.

Am Mittwoch dieser Woche hat der Leitindex der US-Börse, der Dow Jones Industrial Average, die schwindelerregende Rekordmarke von 30.000 Punkten übersprungen. Man sollte meinen, dass historische Höchststände der Börsen etwas mit boomender Wirtschaft, Vollbeschäftigung, guten Einkommen und lebhaftem Konsum zu tun haben, verbunden mit außerordentlich positiven Aussichten für die politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität. In einem früheren Leben, als noch nicht alles auf dem Kopf stand, so wie heute, war das mal so.

Noch vor kurzem galt die 30.000 Marke für den US-Leitindex als unerreichbar. Das lässt bei den Finanzjongleuren an der Wallstreet und den „Ein-Prozentern“ die Champagnerkorken knallen. Die Superreichen sind noch mal ein Stück superreicher geworden, obwohl die US-Wirtschaft erneut im Abwärtstrend liegt, die hohen Arbeitslosenzahlen weiter ansteigen, die durch Corona-Zuschüsse verdeckte Arbeitslosigkeit enorm ist und die Plage des Hungers sich im ganzen Land wie eine Epidemie von den Ärmsten in die einstige Mittelschicht der Bevölkerung ausbreitet.

So gut wie in allen US-Bundesstaaten gehören inzwischen endlose Warteschlangen vor Suppenküchen und Ausgabestellen von kostenlosen Lebensmitteln zum Alltag. Die meisten werden von religiösen und weltlichen Nichtregierungsorganisationen finanziert. Zugleich sind die Aussichten auf eine wirtschaftliche Verbesserung der Lage angesichts der zunehmenden aber je nach Bundesstaat unterschiedlichen Lockdown-Maßnahmen alles andere als rosig. Das geschieht vor dem Hintergrund der aufrührerischen und brandschatzenden Aktionen von „Black Lives Matter“ und „antifa“ einerseits und den Auftritten der schwer bewaffneten konservativen und teils rechtsradikalen Milizen andererseits.

DIE 0BAMA TÄUSCHUNG

Der Dokumentarfilm von Alex Jones „The Obama Deception Die Obama Täuschung ist ein knallharter Film welcher komplett den Mythos zerstört, dass Barack Hussein Obama im besten Interesse der amerikanischen Bevölkerun…

Spiel im Schatten – oder die geheimen Strippenzieher der Wall-Street als die größten Kriegstreiber der Menschheit

veritas1_agents wkII pixabay


[Autor: Michel Veritas Quichotte]

Wäre es verfehlt zu behaupten: Im Mittelalter litten die Menschen unter der Pest, seit Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Wall-Street?! Reichlich unverschämt, so etwas zu behaupten, da doch jeder weiß, dass die Welt ohne Captain America und seine Kumpels schon längst und gleich mehrfach von irdischen und außerirdischen Terroristen in die Luft gesprengt worden wäre.

Wer dem Autor angesichts dieses zugegeben etwas polemischen Einstiegs in diesen Beitrag jetzt sofort „revisionistische“ oder „schuldabwälzende“ Absichten unterstellen möchte, den frage ich: Wird irgendeine individuelle Schuld relativiert, wenn man nach den Kräften fragt, die Hitler und dem Nationalsozialismus den Weg bereitet haben?

Das Richten überlässt der Autor gerne dem lieben Gott bzw. dem Jüngsten Gericht, da dieses Gericht wohl über mehr Information und Sachkompetenz verfügen wird als jeder Historiker, da er nicht über den Nächsten richten darf und möchte. Aber wenn er in der Wahrheit leben will, dann muss, darf und will er Fragen stellen, gerade dann, wenn sie im Mainstream nicht auftauchen.

Es sei vorweggenommen: Das offizielle Geschichtsbild muss in wesentlicher Hinsicht ergänzt und damit „revidiert“ werden, damit das Gesamtbild der Ursachen der beiden großen Weltkriege des 20. Jahrhunderts endlich weniger lückenhaft wird. Diese Aufgabe ist von allergrößter Wichtigkeit, wenn die Katastrophe weiterer militärischer Konflikte und insbesondere eines weiteren Weltkriegs abgewendet werden soll. Zu lange haben sich regelrechte Schattenwesen im Dunkel der Geschichtsschreibung versteckt, nachdem sie zuvor selbst systematisch alle für sie kontrollierbaren Scheinwerfer umgedreht haben, die diese Schattenreiche ausleuchten könnten.

Wer einen gebildeten Zeitgenossen darauf hinweisen möchte, dass es durchaus lohnenswert ist danach zu fragen, ob die Bewegung des Nationalsozialismus nicht von Anfang an nicht nur „auch“, sondern insbesondere durch mächtige ausländische Geldgeber finanziert worden ist, der wird wohl nicht selten mit dem schon reflexartig erhobenen Einwand (in Verbindung mit einem erhobenen Zeigefinger) konfrontiert werden, dass man bei solchen Überlegungen doch auf keinen Fall die deutsche Schuld für die vielen Kriegsverbrechen im 2. Weltkrieg vergessen dürfe. Bitte doch immer bei der deutschen Schuld anfangen, immer, so haben wir es schon in der Schule gelernt. Nachdem man dann das Mantra „Wir Deutschen sind schuld“ mindestens 10 x aufgesagt hat, dann darf man sich vielleicht auch fragen, ob auch bei Nicht-Deutschen vielleicht ein kleines bisschen Schuld zu finden ist, zumindest ein klitzekleines bisschen.

Schließlich gingen viele deutsche Städte – nicht unbedingt die Werkshallen, an denen US-amerikanische Unternehmen beteiligt waren – mit unzähligen unschuldigen Menschen in Flammen auf, und viele andere Verbrechen an Deutschen – auch nach dem 2. Weltkrieg – würden ebenfalls eine umfassende Würdigung und Verankerung im öffentlichen Bewusstsein verdienen.

Aber es geht in diesem Beitrag nicht um die Folgen des 2. Weltkriegs, in dem die Gesetze der Menschlichkeit immer wieder suspendiert worden sind, sondern um seine wahren Ursachen.

Es bestehet auch keine wirkliche Gefahr, der Deutsche könne vergessen, welche Schuld viele seiner Vorfahren vor Gott und den Menschen auf sich geladen haben, besteht aktuell wohl kaum: Der Deutsche hat von Kind auf gelernt, nicht nur für die Gräuel der Konzentrationslager, sondern im Grunde für alle Übel des 20. Jahrhunderts verantwortlich zu sein. Die „Schuld“ des 1. Weltkrieges wurde ihm schon (ohne offizielle Klärung der Schuldfrage) angelastet, und die alleinige Schuld am Aufstieg Hitlers und am Ausbruch des 2. Weltkrieges (diesmal auch mit den Nürnberger Prozessen) sowieso.

Es wurde bereits gewürdigt, dass das Deutsche Reich der Jahre 1871 bis 1918 für den Ausbruch und die Fortsetzung des 1. Weltkrieges nicht verantwortlich gemacht werden kann:

https://www.nachrichtenspiegel.de/2019/02/16/die-geschichte-des-1-weltkrieges-als-urkatastrophe-des-20-jahrhunderts-hatte-ganz-andere-ursachen-und-verantwortlichkeiten-als-es-die-etablierte-hochschulwissenschaft-jahrzehntelang-behauptet-hat/

In der Tat dürfte es in Kreisen des rituellen Missbrauchs einem alten Ritual entsprechen, den niedergeschlagenen Opfern auch noch einzureden, in Wahrheit doch selbst für die erlebte Vergewaltigung verantwortlich zu sein. Wenn die Widerstandskraft eines Landes erst einmal gebrochen ist, dann werden auch seine eigenen Historiker und Beamten in den Kultusministerien den Schülern und Studenten die Geschichte lehren, die von den Siegern geschrieben worden ist, so lange, bis jeder diese Geschichte glaubt, und wenn auf Seiten der Sieger nahezu die ganze Welt eingespannt worden ist, dann wird es auch außerhalb der besiegten Nation schwierig werden, überhaupt noch einen Historiker zu finden, der dem offiziellen Narrativ von der alleinigen deutschen Schuld widersprechen würde.

Abermals: Jedes Schulkind hatte schon ausgiebig Gelegenheit, die unfassbaren Verbrechen von SS und Wehrmacht vor und während des 2. Weltkrieges zu reflektieren. Wohl niemand wird dementieren, dass es diese Verbrechen gab und die Erinnerung an solche Ereignisse und ihre Ursachen aufrecht erhalten werden muss, damit sie sich nicht mehr wiederholen. Genau aus diesem Grunde wurde dieser Beitrag verfasst. Die Strukturen, die für solche zivilisatorischen Katastrophen verantwortlich sind, bestehen immer noch, und bis in die Gegenwart hinein sind Kriege aus rein wirtschaftlichen Gründen geführt worden, alle möglichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit inklusive. Der schmutzige Krieg gegen Syrien ist dafür ein hervorragendes und zugleich unendlich trauriges Beispiel.

Für besseres Verständnis der Ereignisse des 20. Jahrhunderts und für die Lösung der Probleme der Zukunft ist es somit dringend geboten, sich der Frage zu stellen, welche Kräfte seinerzeit maßgeblich den rasanten Aufstieg Hitlers vom vormaligen Bewohner einer Obdachlosenunterkunft zum zeitweise mächtigsten Mann Europas ermöglicht haben und mit warum – mit welchem Ziel – dieser Aufstieg gefördert worden ist.

Nur sehr wenige Historiker sind dieser Frage nachgegangen, jedenfalls „offiziell“ durch die Veröffentlichung fachwissenschaftlicher Beiträge, und wenn sie dies taten, so war dies ihrer Karriere und ihrem Ansehen in der Fachwelt nicht gerade förderlich. Ein Historiker, der den Mut hatte, sich dieser Aufgabe zu stellen, war Antony C. Sutton, an dessen Werk mit diesem Beitrag erinnert werden soll, da seine Erkenntnisse nichts von ihrer Aktualität verloren haben.

Von seinen drei Büchern über die „Schattenspiele“ der Wall Street:

„Wall Street and the Rise of Hitler“,

„Wall Street and FDR (= Franklin D.Rosevelt, 32. Präsident der USA von 1933 bis 1945)“ und  „Wall Street and the Bolshevik Revolution“

liegt nur das erstgenannte mit dem Titel „Wallstreet und der Aufstieg Hitlers“ in deutscher Übersetzung vor.

Sutton nennt viele Namen von Privatpersonen und Firmen, zeigt die Verflechtungen von US-Firmen mit deutschen Firmen ab den 20er Jahren bis Kriegsende auf, folgt den Spuren des Geldes und dem Transfer von kriegswichtigem Knowhow an deutsche Firmen und verweist hierzu auf zahlreiche eindeutige Beweismittel, so dass er u.a. zu folgenden Schlussfolgerungen gelangt:

1.

Die Wallstreet hat die deutschen Kartelle, insbesondere die IG Farben, seit Mitte der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts finanziert, die wiederum Hitler mit an die Macht brachten. Der deutsche Chemiekomplex IG Farben war am Vorabend des 2. Weltkrieges „das größte Unternehmen der Welt zur Herstellung von Chemikalien, mit einer außergewöhnlichen politischen und wirtschaftlichen Macht und Einflussnahme innerhalb von Hitlers nationalsozialistischem Staat. …. Ohne das von der Wall Street gelieferte Kapital hätte es in erster Linie gar keine IG Farben gegeben und fast sicher nicht einen Adolf Hitler und einen zweiten Weltkrieg.“ (Sutton, ebenda, S. 35)

2.

Die Finanzierung Hitlers und seiner NS- und SS-Schergen entsprang zum Teil den Partner- und Tochterfirmen von US-Firmen, wozu Zahlungen von IG Farben, Generel Electric (AEG), Tochterfirmen der Standard Oil of New Jersey und ITT an den Freundeskreis Heinrich Himmler bis in das Jahr 1944 hinein zählten. Henry Ford unterstützte Hitler bereits im Jahre 1922.

3.

Die unter der Kontrolle der Wall Street stehenden multinationalen US-Firmen zogen gewaltige Gewinne aus Hitlers militärischem Aufbauprogramm der 30er Jahre (bis mindestens 1942).

4.

Die Wallstreet-Banker nutzten ihren politischen Einfluss in den USA, um ihre Kollaboration mit Hitler-Deutschland während des Krieges zu verschleiern und unterwanderten zu diesem Zweck den US-Kontrollrat für Deutschland.

Sutton stimmt mit dem Historiker Caroll Quigley darin überein, dass das von den Vertretern der angloamerikanischen Hochfinanz geschaffene System nicht weniger war (Zitat) „als die Schaffung eines Weltsystems der finanziellen Steuerung in privaten Händen zur Beherrschung des politischen Systems eines jeden Landes und der Wirtschaft der Welt als gesamter“. (Sutton, ebenda, S. 29).

Hierzu führt Sutton weiter aus (Zitat):

„Dieses Feudalsystem funktionierte in den zwanziger Jahren, so wie es heute funktioniert, durch das Medium der privaten Zentralbankiers in jedem Land, die die Geldschöpfung der Wirtschaft des jeweiligen Landes steuern. Während der zwanziger und dreißiger Jahre übten das New Yorker Federal Reserve System, die Bank of England, die deutsche Reichsbank und die Banque de France mehr oder weniger indirekten Einfluss auf den politischen Apparat ihres jeweiligen Landes durch die Steuerung der Geldmenge und der Gestaltung der monetären Gesamtumstände aus. Ein direkterer Einfluss wurde durch die Bereitstellung oder Entzug politischer Fonds  für Politiker und politische Parteien ausgeübt. In den Vereinigten Staaten gab beispielsweise Präsident Herbert Hoover 1932 dem Entzug der Unterstützung seitens der Wall Street und deren Umschalten auf Finanzierung und Beeinflussung Franklin D. Roosevelts die Schuld an seiner Niederlage.

Politiker, die für die Ziele des Finanzkapitalismus zugänglich sind, und Wissenschaftler, die reichlich Ideen zur Beherrschung der Welt produzieren, wie sie den internationalen Bankiers nützlich erscheinen, werden durch ein System der Belohnung und Strafe bei der Stange gehalten. Anfang der dreißiger Jahre war die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel / Schweiz das führende Vehikel dieses internationalen Systems finanzieller und politischer Steuerung, das Quigley als „die Spitze des Systems“ bezeichnete. Die BIZ-Spitze setze ihre Arbeit während des Zweiten Weltkrieges als Medium fort, durch das die Banker – die anscheinend nicht gegeneinander im Krieg standen – einen gegenseitig nutzbringenden Austausch an Ideen, Informationen und Plänen für die Nachkriegswelt fortsetzen konnten.“(Sutton, ebenda, S. 29).

In jedem Land dieser Erde, in dem es ein Strafrecht gibt, werden nicht nur die Täter, sondern auch alle Mittäter, Anstifter und Gehilfen bestraft, stets abhängig von ihrem Tatbeitrag.

Auch wird sich die Strafrechtspflege überall dafür interessieren, ob ein Täter, wenn er nicht bloß aus eigenem Antrieb gehandelt hat, vielleicht sogar kriminelle Strukturen eingebunden ist und wie diese Strukturen beschaffen sind.

Warum wurden diese Fragen nicht bei der Aufarbeitung des 2. Weltkrieges gestellt?

Bei den Nürnberger Kriegsverbrecherprozessen wurden die deutschen und nicht die amerikanischen Mitglieder des Vorstands der amerikanischen Konzerne verurteilt (Sutton, ebenda, S. 49), so dass Sutton feststellt (Zitat):

„Wenn die Direktoren eines Großunternehmens für die Aktivitäten des Unternehmens gemeinsam verantwortlich sind, dann hätten auch die amerikanischen Direktoren zusammen mit den deutschen Direktoren in Nürnberg verurteilt werden müssen – das heißt, wenn der Zweck der Prozesse darin bestand, die Kriegsschuld zu ermitteln. Wenn allerdings der Zweck der Prozesse darin lag, die Aufmerksamkeit von der amerikanischen Verwicklung in die Machtergreifung Hitlers abzulenken, dann haben sie natürlich ihr Ziel sehr erfolgreich erreicht.“

Der große Nachteil einer derart selektiven Aufarbeitung der Geschichte und Bestrafung der beteiligten Täter besteht freilich auch darin, dass die Frage offen bleibt, warum die angloamerikanische Hochfinanz Hitler überhaupt aufgebaut hat. Die Antwort auf die Frage dürfte sich aber aus der Würdigung dessen ergeben, was Hitlers – gemeinhin bekannten – Pläne waren und wie der Krieg verlaufen ist:

Hitler wollte Lebensraum im Osten schaffen und den Kommunismus zerschlagen.

Es dürfte ebenfalls im Interesse der Wall Street Banker gelegen haben, den Kommunismus der UdSSR zu zerschlagen und eine direktere Kontrolle über dieses riesige Land und seine Reichtümer zu erlangen.

Denn genau aus diesem Grunde hat das US-Imperium in den letzten Jahrzehnten einen „Regime-Change“ nach dem anderen herbeigeführt, so wie dies aktuell wieder einmal vor den Augen der ganzen Welt ganz offen in Venezuela versucht wird.

Und zu diesem Zweck hat sich die angloamerikanische Hochfinanz dann des Werkzeugs „Nationalismus“ mit einem äußerst radikalen Außenseiter wie Hitler bedient. Ein anderer radikaler Fanatiker hätte es sicherlich auch getan, wenn sich seine Interessen nur den Interessen der Hochfinanz eingepasst hätten.

Natürlich ist ein Weltkrieg auch ein phantastisches Geschäft für alle Banken und Firmen, die Produkte herstellen oder Leistungen anbieten können, die ein Land oder gar einen ganzen Kontinent zerstören und dann wieder aufbauen können. Aber wer von der Weltherrschaft träumt, der will Kontrolle über alles und jedes. Und dieses Ziel sollte offensichtlich über den 2. Weltkrieg und die Errichtung totalitärer Systeme errichtet werden, die letztlich nur an den Strippen der unter der Kontrolle der Hochfinanz stehenden Banken und Firmen stehen.

Ist dieser Beitrag nun „antisemitisch“, weil er die Machenschaften der Hochfinanz geißelt? Dieser Gedanke soll schon jetzt wie folgt zurück gewiesen werden:

Dieser Beitrag fragt nicht danach, welcher Religion die Männer angehört haben, die die beiden Weltkriege aus rein finanz- und machtpolitischen Gründen losgetreten haben. Zu den Förderern von Hitler gehörten Personen wie Henry Ford, die für ihren Antisemitismus bekannt sind. J.P. Morgan und John D. Rockefeller waren ebenfalls keine Juden.

Nach der Überzeugung des Autors glauben Menschen, die aus rein machtpolitischem und wirtschaftlichem Kalkül einen Weltkrieg initiieren und damit unendliches Leid über Millionen Menschen bringen können, mit absoluter Gewissheit nicht an denjenigen Gott, der in allen Religionen und Hochkulturen aufgrund von Attributen wie unendlicher Liebe und Gnade verehrt wird. Das heißt aber nicht, dass diese Herrschaften an gar keinen Gott glauben – es gibt ja bekanntlich auch dunkle Götter. Die genannten Plutokraten sind ohne jede Empathie und haben ihre Seele offenbar an den Satan des Geldes verkauft und glauben an gar nichts – sofern sie nicht explizit dunklen Kulten angehören wie zuletzt der Eliten-Bankier Ronald Bernard berichtet hat-, so dass es überhaupt keine Rolle spielt, ob diese Personen auch noch die Dreistigkeit besitzen, sich als Angehörige einer Glaubensgemeinschaft zu bezeichnen, die den Menschen den spirituellen Weg zum Gott der Nächstenliebe aufzeigen will.

Da wir für die dunkle „Religion“, der die von R. Bernard beschriebenen Finanzplutokraten huldigen, im Duden bzw. Wikipedia noch keine passende Bezeichnung finden, nennen wir sie vorläufig vielleicht einfach „Anti-Essener“. Denn den Grundsatz der Essener: „Darum sage ich euch, verschwendet keinen Gedanken daran, weltliche Güter anzuhäufen, Besitz, Gold und Silber, denn dies bringt nur Verderben und Tod.“ (Quelle: Dr. E. Bordeaux Székely, Schriften der Essener – Buch 2, S 81) haben die „Anti-Essener“ in ihr Gegenteil pervertiert und suchen geradewegs durch das Geschäftsmodell „Verderben und Tod“ weltliche Güter und Reichntum anzuhäufen.

Es ist verdienstvoll, wenn Autoren über die illegalen Kriege der NATO und wichtige Beiträge zur Aufklärung der Ursachen von Kriegen und Weltkriegen beisteuern. Aber diese Bemühungen müssen dazu führen, allen Menschen zu verdeutlichen, dass die Welt neue, menschliche Strukturen in der Welt der Wirtschaft und Finanzen braucht.

Es entspricht keiner Ideologie, sondern schlicht gesundem Menschenverstand und einer Würdigung der wahren Geschichte der Kriege der letzten Jahrhunderte, wenn man fordert:

Keine Gesellschaft darf zulassen, dass zentrale Bereiche der Wirtschaft und der Daseinsvorsorge in private Hände geraten, so dass einzelne Private so viel Vermögen aufbauen können, dass sie – und sei es auch nur auf kommunaler Ebene – die Kontrolle über die Einrichtungen erlangen können, die von den Menschen dazu bestimmt worden sind, ausschließlich dem Wohl der Allgemeinheit zu dienen.

Die zinsbasierten Zentralbanken waren übrigens bei der Erschaffung der Welt noch nicht vorhanden, sie kamen erst sehr viel später.

So wie die im Mittelalter revoltierenden Bauern unter Bezugnahme auf die Bibel die Frage stellten:

„Als Adam grub und Eva spann,
wer war da der Edelmann?“

So ließe sich im Hinblick auf die Entwicklung der Welt in den letzten Jahrhunderten aktuell die Frage stellen:

„Als Adam grub und Eva spann,
wo war denn da der (Zentral-)Bankkaufmann?“

Es ist also höchste Zeit, dass die Menschen offen diskutieren, wie man nicht nur die Wirtschaft, sondern die gesamte Gesellschaft gestalten sollte, damit wirksam verhindert werden kann, dass die Entscheidung über Wohl und Wehe ganzer Völker nicht in der Hand einiger weniger Superreicher liegt, über deren wahres Wirken niemand wirklich Bescheid weiß und die von niemandem gewählt und legitimiert worden sind.

 


Bild: pixabay / CC0

Boko Haram, Sybille Berg und das fortschreitende Elend der Welt

Boko Haram, Sybille Berg und das fortschreitende Elend der Welt

Dienstag, 13.5.2014, Eifel. Kürzlich wurde ich mit einer erschreckenden These konfrontiert: ich würde das entsetzliche Leid entführter Frauen in Nigeria ignorieren. Es war die von mir sehr geschätzte Sybille Berg, die diesen Ausspruch tat (siehe Spiegel):

Während die westliche Welt den Konflikt in der Ukraine im Netz diskutiert, sind die von Idioten entführten Mädchen in Nigeria immer noch entführt. Neue Opfer sind dazugekommen, aber wie alle Aktionen abartiger Dumpfköpfe, die sich gegen Frauen wenden – Zwangsverheiratung von Kindern, Vergewaltigung, Verstümmelung -, ist das kein brennendes Thema. Für keinen.

Ein schwerwiegender Vorwurf: kann einem das wirklich egal sein? 200 Frauen entführt – von „Boko Haram“?

Nun – ich könnte sagen: ich war gerade mit etwas anderem beschäftigt. Auch mit Afrika – aber mehr  mit den Kindern als mit den Frauen. Manche der Kinder sind übrigens weiblich und werden mal Frauen. Ich war beim World Food Programme, habe Zahlen zum Hunger erfahren müssen.

Hunger ist das größte Gesundheitsrisiko weltweit. Mehr Menschen sterben jährlich an Hunger, als an AIDS, Malaria und Tuberkulose zusammen.

Überraschend, oder? Wo wir doch dachten, Afrika wird von AIDS ausgerottet.

Unterernährung trägt jährlich zum Tod von 2,6 Millionen Kindern unter fünf Jahren bei – ein Drittel aller Sterbefälle von Kindern weltweit.

Die ermorden wir. Ja – ich spreche hier von Mord. Und es ist ein außerordentlich schmerz- und leidvoller Tod, zu vergleichen mit Zwangsverheiratung, Verstümmelung und Vergewaltigung. Vielleicht sogar: ein ganz klein wenig schlimmer. Es sind zudem … ganz kleine Menschen, die besonders niedlichen und hilflosen – die unter fünf Jahren.

Jedes vierte Kind weltweit ist von “stunting” beeinträchtigt, einer zu geringen Körpergröße im Vergleich zu gesunden Gleichaltrigen.

Die, die den Hunger überleben, sind lebenslänglich von ihm gezeichnet. Afrika ist – neben Asien – eins der Hauptstützpunkte des Hungers.

In Entwicklungsländern gehen 66 Millionen Vorschulkinder hungrig in die Schule, allein in Afrika sind es 23 Millionen.

Warum ich von Mord sprach – sogar von Massenmord? Nun – die Antwort ist einfach:

Es kostet WFP nur 20 Cent am Tag, ein Kind mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen, die es braucht um gesund aufzuwachsen.

20 Cent am Tag. 6 Euro im Monat. 72 Euro im Jahr – und wir hätten 2,6 Millionen tote Kinder weniger. Zwei Milliarden Euro für die Ernährung der Kinder Afrikas ausgegeben – schon wären die Leichenberge der Kinder weg.

Ich folge in der Anklage Jean Ziegler, der eindeutig beschrieb, wer die Täter sind, siehe Tagesspiegel:

Wir alle, wenn wir schweigen. Zu den Tätern zählen auf jeden Fall die Banditen in den Banken und Hedgefonds, die an den Rohstoffbörsen mit Agrarrohstoffen spekulieren und die Preise hochtreiben. Deshalb können sich 1,25 Milliarden Menschen in den Slums, die mit weniger als 1,50 Dollar am Tag auskommen müssen, nicht mehr genug Nahrung kaufen. Diese Spekulanten sind Massenmörder.

Es sind aber nicht nur die Spekulanten, die das Geld für die Rettung der Kinder verbrennen. Wir alle tun es. Täglich.

Aber dieses Raubgesindel hat auch das Finanzsystem ins Chaos gestürzt, und die westlichen Regierungen mussten dafür mehr als 1000 Milliarden Dollar bereitstellen. Gleichzeitig wurden die Beiträge zum UN-Welternährungsprogramm heruntergesetzt, das den Menschen bei akuten Krisen hilft. Die Folge ist, dass, nur zum Beispiel, in Nordkenia die Helfer jeden Tag Hunderte von Familien zurückweisen müssen, weil sie von den reichen Regierungen des Nordens nicht genug Geld bekommen, um das teure Getreide zu kaufen. Und …… dazu kommt der Wahnsinn mit den Agrartreibstoffen. Die Amerikaner verbrennen 40 Prozent ihrer jährlichen Maisernte in Automotoren. Und auch in Europa werden zig Millionen Tonnen Getreide zu Biodiesel, Bioethanol und Biogas verarbeitet. Das bringt für den Klimaschutz gar nichts, ist jedoch ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, solange so viele Menschen hungern. Nur die Agrar- und Energiekonzerne verdienen daran.

Ja, wir verbrennen deren Nahrung einfach zu zum Spaß. Und Konzerne, die sich selbst mit irrsinnigen Spekulationen in den Bankrott getrieben haben (während ihre  Mitarbeiter rücksichtslos in die Boni-Kasse griffen), helfen wir mit der irrsinnigen Summe von 1000 Milliarden Dollar. Um das mal klar zu machen:

das wären 15000 Euro für jedes hungrige Vorschulkind in der Welt. Davon könnte es 208 Jahre gesund ernährt werden.

5 Milliarden Dollar im Jahr – und schon hätte man die hungernden Vorschulkinder weltweit ernährt. Das könnte Bill Gates aus seinem Privatvermögen zahlen. Die Besitzer von Aldi, BMW oder der Metro auch.  Oder die USA würden ein Prozent ihres Rüstungshaushaltes opfern, um das zu lösen.

Die Zahl der hungernden Menschen weltweit ist in den letzten Jahren zurückgegangen, das stimmt. Das ist aber auch nur eine Momentaufnahme, denn auf der anderen Seite marschieren Hunger und Armut voran. Erscheinungen, die früher undenkbar waren, werden heute Alltag. Damit rede ich nicht von Griechenland, Spanien oder Portugal, sondern von den USA selbst.

Ein Drittel der New Yorker hatten 2010 nicht genug Geld für Lebensmittel (siehe Süddeutsche) – ein Hohn in der reichsten Stadt der Welt, an deren „Wall Street“ absolute Spitzengehälter gezahlt werden. Aktuell machen US-Studenten Schlagzeilen (siehe Spiegel) – der Hunger erreicht die Spitzen der westlichen Gesellschaft:

Wie verbreitet existenzielle Sorgen unter US-Studenten sind, zeigen Umfragen: So gaben an der City University New York im Jahr 2011 knapp 23 Prozent der Studenten an, aus finanziellen Gründen manchmal hungrig zu sein. An der ländlich gelegenen Western Oregon University an der US-Westküste teilten laut einer aktuellen Umfrage sogar fast 60 Prozent der Studenten die Sorge, nicht genügend Geld für Lebensmittel zu haben.

Der Hunger ist im Vormarsch … und darum, liebe Frau Sybille, diskutieren wir im Netz über die Ukraine. Wir sehen, wie die „Economic hit man“ ein Land nach dem anderen unter ihre Kontrolle bekommen – entweder mit Bestechungsgeldern, mit Mord und Umstürzen oder mit direktem Einsatz der US-Armee. Wir haben – wie der deutsche Bundestag auch – John Perkins „Bekenntnisse eines Economic hit man“ gelesen. Anders als der deutsche Bundestag – der den Inhalt dereinst auch für die Abgeordenten online gestellt hatte – haben wir die Erfahrungen in unser Weltbild eingeflochten und berücksichtigen sie bei der Beurteilung des Weltgeschehens.

Deshalb wissen wir, dass die Wall Street ohne weiteres bereit ist, weitere 200 Millionen Menschen in den Tot zu schicken, nur um ihre Boni zu sichern. Wir kennen auch die Methoden: erst gibt es Kredite für korrupte Regierungen (die können dann damit unsere tollen Produkte kaufen – was oft genug direkt verlangt wird), deren Rückzahlung diese dann mit „Sparprogrammen“ aus ihrem Land herauspressen müssen. Geschah früher in der Dritten Welt – gibt es aktuell aber auch in Europa.

Über die Folgen der so geschaffenen Armut in Griechenland konnte man sich Anfang des Jahres in der Süddeutschen informieren: drastische Anstieg der Selbstmordrate, eine aktuell drohende Flut von Obdachlosen und eine unerträgliche Erpressung der Bürger durch die Regierung: wer nicht gehorcht, fliegt. Demokratie wird brutal mit ökonomischer Macht hinweg gefegt, mitten in Europa wird Hunger als Waffe gegen das eigene Volk missbraucht.

Auch in Deutschland hungern Kinder per Gesetz. Absurd – wir haben nur noch so wenig Kinder, dass Schulen und Kindergärten massenhaft schließen … aber selbst die wollen wir nicht mehr ernähren, weil wir das Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Ja, wer Kinder hat – bemerkt schnell, wie dicht der Hunger schon vor der Tür steht.

In diese Bedrohungslage kommt nun die Nachricht von 200 entführten Frauen aus Nigeria, die uns besonders entsetzen soll. Natürlich ist das schlimm – aber nicht nur in Afrika. Das gibt es auch in Deutschland – in deutlich höherem Ausmaß. Interessiert nur keinen. Wir sind hipp, cool, aufgeklärt, tolerant und brauchen unsere Bordelle allein schon für die Tourismusindustrie. 640 Opfer wurden 2011 für Deutschland ermittelt (siehe Mission Freedom), in der EU sind es – zwischen 2008 und 2012 – 23000 Opfer von Menschenhandel, die offiziell registriert wurden (siehe wiwo).

Die werden nicht tagtäglich medienwirksam ins Bild gesetzt, weil der Herr Redakteur sie im Anschluss an seinen Artikel eben nochmal gerne missbrauchen möchte – und wehe, ihre Show ist dann nicht überzeugend genug, sie bieten dem Kunden nicht die vollendete Vergewaltigung ihrer Seele … dann findet man sie halt in den Wäldern um Hamburg tot an einen Baum gefesselt. Ist kein brennendes Thema – für keinen.

Ebenso wenig stört man sich groß daran, dass Jean Ziegler einfach mal wieder als Redner von den Salzburger Festspielen ausgeladen wird, weil seine Anklagen den Nachtisch vermiesen könnten (siehe Zeit).

Für 200 entführte Nigerianerinnen bleibt da kaum noch Raum – obwohl es kein harmloses Verbrechen ist. Wir wissen auch noch nicht mal, wer Boko Haram überhaupt ist – ein mit über 200 Quellen gut belegter Artikel in Wikipedia läßt Zweifel darüber aufkommen, ob es überhaupt eine islamische Sekte ist, die Duldung dieser Sekte durch die Regierung ist verwirrend … und die Tatsache, dass eben jene Regierung aktuell durch aktive Folter auf sich aufmerksam macht (siehe den Bericht von Amnesty International, z.B. Spiegel), scheint zudem darauf hinzudeuten, dass der Konflikt dort viel mehr Facetten hat, als wir hier begreifen können.

Demgegenüber stehen 7000 Kinder unter fünf Jahren, die JEDEN TAG verhungern.

Wie wirkt da der enthusiastische Einsatz für die von irgendwem verschleppten Mädchen? Wie ein Feigenblatt. Ein erbärmliches Feigenblatt. „Seht – wenn die Not groß ist, dann helfen wir!“.  Dafür entwickeln wir sogar einen „Hashtag“ – „bringbackourgirls“.

„Bringbackourchildren“ gibt´s nicht. Klar – Tote kommen nicht zurück.

Aber wir haben das Gefühl, mal wieder so etwas richtig Gutes getan zu haben – diesmal sogar MIT den sonst bösen USA gegen die ultrabösen Islamisten. Das die Mädchen Opfer des Kreuzzuges einer Wirtschaftsmacht gegen eine Weltreligion sind – soweit kann kaum noch einer mitdenken. Schön aber, dass von dem eigentlichen Problem abgelenkt wird: der Armut (siehe Wikipedia):

Offiziell wird die Bedeutung von Boko Haram kontrovers diskutiert. So bestreitet die amerikanische Historikerin Jean Herskovits, dass Boko Haram eine islamistische Terrorgruppe sei, denn einige Verbrechersyndikate, auch aus dem vorwiegend christlichen Süden Nigerias, nutzen gerne den Namen ‚Boko Haram‘. Sie macht für die Gewalt hauptsächlich die Armut in Nigerias islamischem Norden verantwortlich.

Und diese Armut breitet sich direkt vor unserer Haustür aus. Dafür aber – gibt es keinen „Hashtag“.

Jetzt klar, warum die westliche Welt im Netz über die Ukraine diskutiert?

Wir wollen die Plünderung der Staatskassen, die in Nigeria für Erscheinungen wie „Boko Haram“ gesorgt hat, in Europa aufhalten – bevor auch noch die letzten Reste einer Kultur verschwinden, die sich um vergewaltigte Frauen sorgt und sie nicht nur als gewinnbringende Ware begreift.

 

Grundeinkommen rettet Europa – und sonst nichts.

Sonntag, 3.3.2013. Eifel. Ich war vorgestern zu einem Film eingeladen. "James Bond" - klassisches europäisches Kulturgut. Wie so oft, hat mich der Film nicht interessiert, sondern mehr die Bilder. War schon mal jemand in Shanghai? Ich nicht. Meine Firma hatte mich mal zu einer zweiwöchigen Chinareise eingeladen, aber da ich dafür den Urlaub mit meinen Kindern (zu Hause im Garten) hätte streichen müssen, habe ich lieber meine Entlassung riskiert und die Annahme der "Prämie" verweigert. War vielleicht blöde, weil ich so etwas sehr Wichtiges verpasst habe. Wirklich - schauen Sie sich den Film mal an - und die Bilder von Shanghai. Und dann vergleichen sie diese chinesische Provinzstadt mit unseren Städten ... ich garantiere, sie werden sich erschrecken. All unsere stolzen großen deutschen Städte sind im Vergleich zu dieser "Billigproduzentenmetropole" dreckige, dunkle Löcher. Da kann man Zukunft erleben, dort wird Zukunft gemacht. Und wie reagiert die deutsche Politik auf diesen Tatbestand? Immerhin gaukelt man uns doch vor, WIR seien die reiche Industrienation (fast so reich wie die USA). Wie kann es dann sein, das die armen Chinesen (und all die anderen "Billignäher) so wunderbare Paläste in ihren voll beleuchteten Städten haben, während uns noch nicht mal im dunkelsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen ein Licht aufgeht? Warum fragt sich keiner, wieso DIE so etwas haben und WIR nicht? Oder ist das Geheimnis vielleicht ... der Kommunismus, der jetzt locker am Westen vorbeizieht?

Sonntag, 3.3.2013. Eifel. Ich war vorgestern zu einem Film eingeladen. „James Bond“ – klassisches europäisches Kulturgut. Wie so oft, hat mich der Film nicht interessiert, sondern mehr die Bilder. War schon mal jemand in Shanghai? Ich nicht. Meine Firma hatte mich mal zu einer zweiwöchigen Chinareise eingeladen, aber da ich dafür den Urlaub mit meinen Kindern (zu Hause im Garten) hätte streichen müssen, habe ich lieber meine Entlassung riskiert und die Annahme der „Prämie“ verweigert. War vielleicht blöde, weil ich so etwas sehr Wichtiges verpasst habe. Wirklich – schauen Sie sich den Film mal an – und die Bilder von Shanghai. Und dann vergleichen sie diese chinesische Provinzstadt mit unseren Städten … ich garantiere, sie werden sich erschrecken. All unsere stolzen großen deutschen Städte sind im Vergleich zu dieser „Billigproduzentenmetropole“ dreckige, dunkle Löcher. Da kann man Zukunft erleben, dort wird Zukunft gemacht. Und wie reagiert die deutsche Politik auf diesen Tatbestand? Immerhin gaukelt man uns doch vor, WIR seien die reiche Industrienation (fast so reich wie die USA). Wie kann es dann sein, das die armen Chinesen (und all die anderen „Billignäher) so wunderbare Paläste in ihren voll beleuchteten Städten haben, während uns noch nicht mal im dunkelsten Winter seit Beginn der Aufzeichnungen ein Licht aufgeht? Warum fragt sich keiner, wieso DIE so etwas haben und WIR nicht? Oder ist das Geheimnis vielleicht … der Kommunismus, der jetzt locker am Westen vorbeizieht?

Der Wind, der in Europa weht, ist aber ein anderer. Hier bereitet man sich auf eine Zukunft vor, die Professor Gunter Dueck in seinem Werk Aufbruch kurz skizziert hat und seitdem in vielen Vorträgen in Deutschland immer weiter verbreitet: die Aufspaltung der Bevölkerung in eine winzig kleine Elite … und den riesengroßen Rest, dessen Arbeitskraft in einer vollautomatisierten Welt nichts mehr Wert ist – eine Entwicklung, die auch zunehmend die einst so gelobte „Dienstleistungsgesellschaft“ betrifft.

Vielleicht sollte man die Zukunft Deutschlands anhand eines Bildes von New Dehli illustrieren, welches ich mir von Georg Diez leihen möchte, siehe Spiegel:

Das Goethe Institut hatte Christopher Roth und mich hierhin eingeladen, eine Konferenz zum Thema „What happened 2081?“ zu veranstalten, und dauernd überfällt einen dann die Zukunft an unerwarteten Orten, beim Abendessen im touristischen Herzen der Riesenstadt, in der Metro auf Betonstelzen hoch über den Müllkippen und den mit Stacheldraht geschützten Gärten der Reichen hinweg, in der Auto-Rikscha, in der man den Straßenverkehr als vernunftfreie Zone erleben kann, die man nur heil durchquert, wenn man alles ganz buddhistisch geschehen lässt: totale Aufmerksamkeit bei totaler Gelassenheit.

Das ist im Prinzip jene Welt, die schon Vivianne Forrester beschrieben hatte: wir marschieren in Europa mit großen Schritten darauf zu – und die Entscheider in Politik und Wirtschaft geben ihr Bestes, diesen Prozess zu befördern. Neunzig Prozent der Bevölkerung leben von dem Müll der übrigen zehn Prozent: das ist das Endstadium des „american way of life“ für seine ökonomischen Kolonien. Wann es bei uns soweit sein wird?

Nun – in Teilen ist es schon soweit bei uns. Das Handelsblatt berichtet darüber: über das Schicksal jener Menschen, die den Beruf des Friseurs ergreifen. Wissen Sie eigentlich, das dieser Beruf zusammen mit dem Arztberuf gleiche Wurzeln in den reisenden Barbieren hat, die nebenbei auch Krankheiten kurierten? Irgendwann haben sich dann alle niedergelassen – aber getrennt. Die einen kriegen 10 000 Euro im Monat, obwohl sie nur als lokale Verteiler für Produkte der Pharmaindustrie fungieren und weit entfernt von einem Zustand sind, wo sie Krankheiten „heilen“ können, die anderen arbeiten den ganzen Tag in einem sensiblen und intimen Bereich, der den gesamten Außenauftritt eines Menschen, seine gesellschaftliches Ansehen und seine Karrieremöglichkeiten bestimmt und bekommen dafür sage und schreibe 511 Euro netto im Monat.

Davon noch Miete, Wasser und Strom bezahlt (was alles beständig teurer wird) und schon ist man unter Hartz IV-Niveau.

Wieso lassen das Menschen mit sich machen?

Weil der Staat sie dazu zwingt. Die schneiden quasi umsonst anderen die Haare, damit sie nicht in die Fänge der Jobcenter und damit in die Sphären von Obdachlosigkeit und Hungertod fallen. Sicher, es sterben nicht ganz so viele wie möglich, aber die Medien sorgen dafür, das Meldungen über EINE MILLION SANKTIONEN in jedem Teil des Landes gehört werden.

Die Botschaft?

Wir machen Euch Sozialschmarotzer alle platt – es sei denn, ihr arbeitet umsonst für uns!

Das ist deutscher Alltag … und es wundert, das das nicht in breiter Front als Diktatur gekennzeichnet wird. Nichts anderes ist es.

Das merken auch die Mitarbeiter in den Jobcentern selbst. Inge Hannemann – einer Frau, die ich sofort für das Bundesverdientskreuz mit allen Beilagen empfehlen möchte – berichtet darüber. Sie ist selbst Jobcentermitarbeiterin, erlebt und beschreibt den systematischen Unfug in der Behörde, der Millionen von Menschen zum ersten ohne Geld dastehen lässt (Leiharbeiter betrifft das regelmässig). Was sie in ihrem Blog allerdings noch beschreibt, ist die Angst in der Behörde:

Nun stellt sich aber die Frage, warum Mitarbeiter sich anonym äußern müssen. Auf Nachfrage bei den anonymen Schreibern aber auch Nichtschreibern, ergibt sich ein einheitliches Bild. Sie haben bei offener Äußerung große Angst um ihren Arbeitsplatz sowie Angst vor Repressalien durch ihren direkten Arbeitgeber vor Ort, den Standortleitern oder auch Kollegen. Gesprochen wird hier von einer Angst vor Mobbing, Bossing (Schikane durch den/die Vorgesetzten) oder als sogenannter Whistleblower betitelt zu werden. Ist zum Teil diese Angst, insbesondere bei befristeten Arbeitsverträgen nachvollziehbar, ist es ein Unding, sich vor möglichen Repressalien von oben sich nicht äußern zu dürfen.

Sind das Zustände in den Behörden eines demokratischen Landes?

Nein.

Das sind Zustände einer Kultur der Angst, wie sie nur in den Ganovenstaaten dieser Welt vorherrschen sollten – und der Umkehrschluss, das wir zu einem dieser Ganovenstaaten geworden sind (aber auch Angst haben, darüber sprechen – wie im Dritten Reich über das Schicksal der jüdischen Mitbürger) liegt nahe.

Sehen wir das aber in einem größeren Rahmen (womit ich wieder in Shanghai oder Neu-Dehli bin), dann zeichnen sich Zusammenhänge ab, die die gesamte Situation noch gruseliger gestalten, aber zeigen, das ein brutaler politischer Wille – über alle Parteigrenzen hinweg – Deutschland in ein Niedriglohnland voll Zwangsarbeiter verwandelt und der Zustand unserer Städte im Vergleich zu den blühenden Metropolen Asiens (und Arabiens) die Situation des ganzen Landes wiederspiegelt.

Um die Bewegung zu erkennen, müssen wir einen Blick in die Aachener Zeitung werfen – obwohl so etwas eigentlich in die Tagesschau gehört.

Die Städte an Rhein und Ruhr müssen auf Druck der EU-Kommission rasch ihre Stickstoffdioxid-Belastung reduzieren – notfalls auch mit drastischen Maßnahmen. So könnten etwa über zehn Jahre alte Autos aus den Innenstädten verbannt werden oder die Parkgebühren deutlich erhöht werden.

Was plant die EU-Kommission? Die Vertreibung der armen Bürger aus den Städten. Sollen die irgendwo auf dem fernen Land dahinvegetieren, wo es garantiert keine Arbeit mehr für sie gibt, sollen sie mir ihren zwanzig Jahre alten Autos in Mecklenburg-Vorpommern nach Jobs suchen, bei Parkgebühren von dreissig Euro die Stunde wird man sie auch nie wieder in den Städten finden, in denen die Superreichen ihre Funktionseliten untergebracht haben.

Flächendeckend wird ein Krieg gegen die Armen geführt, die es nur dank staatlicher Gewalt überhaupt gibt. Man stelle sich ein Land vor, das noch nach solidarischen Prinzipien funktioniert und der Armut selbst den Krieg erklärt – schon merkt man, wie der Hase anders laufen könnte.

Es ist gut und schön wenn ein Herr Albrecht 70 Milliarden mit einer Geschäftsidee macht. Das gönne ich ihm auch. Was nicht ok ist, wenn er die Folgekosten seines Raubzuges der Allgemeinheit aufbürdet. Die Folgekosten? Nun – die lokalen Versorger sterben großflächig aus, man braucht viele neue Autos und neue Straßen, um die Aldi-Märkte zu füttern und dort einkaufen gehen zu können, viele Menschen verlieren die Basis ihrer beruflichen Selbständigkeit, ihre Arbeit – um nur ein paar Folgen zu nennen.

Ist es wirklich so vermessen, zu fordern, das diese Kosten  nicht vom Steuerzahler bezahlt werden sollen? Ich finde: so vernünftig, das einzusehen, sollten auch die Gebrüder Albrecht sein – und nicht nur die.  Der Staat kann so ein Sozialschmarotzertum (ich behalte den Gewinn und lasse die Kosten andere bezahlen) nicht ewig bezahlen, also muss eine Solidaritätsgebühr her, die einen Ausgleich für die Schneise der Vernichtung schafft, die die clevere Geschäftsidee als Nebenwirkung verursachte.

Alle Forderungen nach einem bedingungslosem Grundeinkommen werden auf einmal finanzierbar, wenn die Täter sich an den Folgekosten ihrer „Errungenschaften“ beteiligen müssen. Geld genug für Gewinne bleibt doch immer noch übrig.

Ebenso müssten die Finanzmärkte eine Solidaritätsgebühr errichten, eine Schadensersatz für die Verheerungen, die sie in der Realwirtschaft produzieren. Es geht nicht an, sich mit cleveren Rechentricks immer reicher zu rechnen und der Realwirtschaft so das dringend benötigte Kapital für Investitionen zu entziehen. Schon 1990 hat Doug Henwood auf die Schwächen der modernen Finanzsysteme hingewiesen:

Einerseits, so Henwood, erfülle das U.S.Finanzsystem seine angebliche Aufgabe, die Ersparnisse der Gesellschaft in Richtung der besten Investitionen zu lenken, nur höchst kümmerlich. Das System sei wahnsinnig teuer, gebe eigentlich falsche Signale zur Lenkung der Kapitalströme und habe überhaupt kaum etwas mit wirklicher Investitionstätigkeit zu tun. Auf der anderen Seite aber würde der Finanzmarkt etwas sehr gut machen: er bewirke die Konzentration von Reichtum. Der Mechanismus ist einfach: mithilfe staatlicher Verschuldung werden Einkommen von unten, von den einfachen Steuerzahlern, noch oben, zu den reichen bondholders verschoben. Statt die Reichen zu besteuern, borgen die Regierung von ihnen und bezahle für dieses Privileg auch noch Zinsen. 

(zitiert nach: Krymanski, Hirten und Wölfe, Seite 98)

Wir als Bürger haben die Warnung Henwoods  überhört, während in Deutschland die rot-grüne Regierung diesem Finanzsystem Tür und Tor geöffnet hat.

2013 haben wir den Salat, den der italienische Politiker Beppe Grillo derzeit drastisch beschreibt, siehe Spiegel:

„Ich gebe den alten Parteien noch sechs Monate – und dann ist hier Schluss“, sagte der Komiker dem „Focus“. „Dann können sie die Renten nicht mehr zahlen und auch die öffentlichen Gehälter nicht mehr.“ Den Altparteien unterstellte der 64-Jährige, keine ernsthaften Reformen zu wollen. „Sie bluffen nur, um Zeit zu gewinnen.“

Italien werde von seinen Staatsschulden erdrückt und müsse daher die Kredite neu aushandeln. „Wenn die Zinsen 100 Milliarden Euro pro Jahr betragen, sind wir tot“, sagte Grillo. Wenn sich die Bedingungen nicht änderten, solle Italien den Euro aufgeben.

Auch das Heimatland des Finanzterrorismus erfährt gerade, wie gesund es ist, Superreiche aus der eigenen Wirtschaftskraft heraus zu züchten – das ganze Land stirbt, obwohl in den deutschen Nachrichten überraschend wenig darüber berichtet wird. Es entfaltet sich eine Militärdiktatur, weil die Gemeinden und der Staat Pleite sind – sogar die einst blühende Metropole Detroit kommt unter den Hammer, siehe Spiegel:

Ab Samstag gilt der Milliarden-Sparzwang im US-Haushalt – viele Kommunen und Landkreise sind schon seit langem in größter Not. Mit am schlimmsten geht es der einst stolzen Autobauer-Metropole Detroit. Jetzt musste der Gouverneur durchgreifen. Er entmachtete den Bürgermeister.

Die Bürger selbst erleben die „Sparmaßnahmen“ als Diktatur.

Karen Lewis, Manager eines Lebensmittelgeschäfts empfindet die Maßnahme als Diktat der Republikaner, das nur dazu diene, die betroffenen Bürger auszubeuten: „Sie wollen unser Geld, unser Land. Niemand kümmert sich um uns“.

Warum erfahre ich das eigentlich nicht täglich aus der „Tagesschau“? Weil niemand von den „Entscheidern“ Interesse daran hat, das die Schafe von dem Schlachthof erfahren. Sollen die Dschungelcamp, Schlag den Raab oder Elton versus Simon gucken – da merken die auch nicht, das die seit zwanzig Jahren keinen Kaufkraftgewinn mit Arbeit erzielen konnten … von wegen: Leistung soll sich wieder lohnen.

Wer nun Rettung von politischen Parteien hofft, der hofft vergebens. Eine der ganz wenigen glaubwürdigen Gestalten in der deutschen Politik, Johannes Ponader, wurde jetzt von den Beamten und Ex-CDU-Mitgliedern der Piratenpartei gezielt abgeschossen – was mich von meinem Versprechen entbindet, den Karrieristenhaufen noch einmal zu wählen. Aber – das sehen Millionen andere ja ähnlich.

Wir brauchen auch eigentlich keine neue Partei – wir brauchen eine Bewegung, die im Namen der Demokratie die Macht der Parteien in Deutschland bricht, weil nur durch sie die Macht der Finanzeliten in jede deutsche Familie einbrechen konnte. Dort ist auch der erste Ort, aus dem man die politische Macht der Finanzjongleure wieder vertreiben muss.

Das geht auch einfach, die Idee ist schon da – und äußerst erfolgreich ausprobiert worden. Seltsam, das in Deutschland keiner auf die Idee kommt, oder? Ich meine, anstatt viel Papier und Wichtigtuerei über ein bedingungsloses Grundeinkommen zu produzieren, könnte man es doch einfach mal einführen (aber diesmal bitte nicht auch noch im Osten, wäre schön, wenn der Westen auch mal wieder etwas Aufmerksamkeit bekommt).  Gelsenkirchen wäre da ein schöner Ort, diesen Test zu machen: einfach mal – aber bitte nur auf Rechnung deutscher DAX-Konzerne – die Bevölkerung mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ausstatten … jedenfalls jene, die vom Markt nicht mehr aufgenommen werden, wie unsere deutsche Friseurin.

In Kanada ging das – das war das Mincome Programm, das so erfolgreich war, das es lange Zeit verborgen gehalten wurde. Im Zentrum des Experimentes stand die Frage, ob sich dann eigentlich alle auf die faule Haut legen, siehe Dominionpaper:

Initially, the Mincome program was conceived as a labour market experiment. The government wanted to know what would happen if everybody in town received a guaranteed income, and specifically, they wanted to know whether people would still work.

It turns out they did.

Only two segments of Dauphin’s labour force worked less as a result of Mincome—new mothers and teenagers. Mothers with newborns stopped working because they wanted to stay at home longer with their babies. And teenagers worked less because they weren’t under as much pressure to support their families.

The end result was that they spent more time at school and more teenagers graduated. Those who continued to work were given more opportunities to choose what type of work they did.

Das ist sie ja, die Riesenangst der urdeutschen Sozialneider, der „Sozialschmarotzer“ würde mit einem bedingungslosen Grundeinkommen nur auf der faulen Haut liegen, während man selber ungerechterweise für sein Geld arbeiten muss.

Tat er aber nicht. Nur die alleinerziehenden Mütter widmeten sich mehr ihren Kindern – und die Kinder stellten die Kinderarbeit ein und gingen lieber zur Schule und machten einen Abschluß.  Der Mensch an sich ist eben kein asoziales Wesen, auch wenn er von Politikern gerne so gesehen wird – die wahrscheinlich zu oft von sich auf andere schließen.

Ein nützlicher Nebeneffekt: die Krankheitsrate sank enorm. Armut macht krank – das wissen wir. Grundeinkommen rettet Gesundheit – uns spart Milliardenbeträge bei der Behandlung der Folgekosten von Armut ein.

Gut, das Experiment stammte aus den siebziger Jahren – und es handelte sich eher um eine negative Einkommensteuer. Wichtig ist, zu begreifen, das all´ die Ängste, die unsere Apostel des ungebremsten Kapitalismus mit sich herumschleppen, völlig aus der Luft gegriffen sind. Außerhalb der Sphäre der „Entscheider“ begegnet man verantwortungsvollen, sozialen Wesen, die gerne an der Entwicklung des Gemeinwesens mitarbeiten … wenn von dieser Arbeit auch etwas für die Allgemeinheit übrigbleibt und nicht alles für die künstliche  Millionärszüchtung ausgegeben wird, die für unsere Politiker das Allheilmittel gegen die Krise zu sein scheint.

Diese künstliche Millionärszüchtung ist es aber gerade, die aus unseren Städten Slums macht, während der Rest der Welt an seiner Zukunft baut. Im Zustand unserer Städte spiegelt sich der Zustand unserer Wirtschaft viel besser wieder, als in den Analysen der „Wirtschaftsexperten“.

Wir haben in Europa auch keine Alternative mehr zu diesen „Experimenten“ – wie gerade jedes Land merkt, wirken die von Henwood beschriebenen Mechanismen perfekt – und vernichten in Folge den ganzen Kontinent (und ebenfalls ihr Heimatland). Eine Zukunft droht, in der ganz wenige Superreiche in ihren Burgen leben, während die Leibeigenen vor Ort im Müll leben.

Das alles hatten wir schon einmal.

Schieben wir dem einen Riegel vor.  Man fordert ja auch nichts Unflätiges, sondern einfach nur die Einhaltung der sozialen Menschenrechte, deren Dimensionen von Kapitaleignern gerne klein geredet werden. Schauen wir sie uns einfach noch mal an, sie enthalten keine überzogenen Ansprüche, siehe Wikipedia:

In hochindustrialisierten Ländern braucht man für diese Rechte vor allem zwei Dinge: Frieden – und GELD. Dort, wo GELD ALLES ist, müssen auch ALLE GELD HABEN.

Hört der staatliche Zwang nur Sklavenarbeit auf, erlischt auf einen Schlag der Niedriglohnsektor. Ganz tolle Nebenwirkung: LEISTUNG WIRD SICH WIEDER LOHNEN – auch für Friseure.

Der Weg zu dieser gerechten, zukunftorientierten und leistungsfördernden Gesellschaft wird nicht leicht sein, weil wir sechzig Jahre lang geschlafen haben. Jetzt aufgewacht, sehen wir eine Welt, die bis ins letzte Detail jemand anderem gehört: den menschlichen Wölfen und Blutsaugern. Es wird ein Weg sein, der blutig werden wird, viel Arbeit erfordert, viel Disziplin und Durchhaltevermögen.

Aber hier wäre das Wort „alternativlos“ mal richtig eingesetzt – jedenfalls dann, wenn man Zustände wie im Feudalismus beseitigen will, bevor sie so festzementiert sind, das wir uns wieder devot in den Dreck werfen müssen, wenn die Kutsche des Anlagebetrügers an uns vorbeirollt.

Was Mut macht, ist lediglich die Tatsache, das 90 % der Bevölkerung auf unserer Seite sein werden – wenn sie erstmal verstehen, wohin die Reise geht, wenn wir den Kurs nicht ändern.

Also: wann brechen wir auf?

Und: welche Farbe wird die Partei haben, die wir gründen, um den sozialen Menschenrechten in Europa zum Durchbruch zu verhelfen … und nebenbei die Realwirtschaft vor den Finanzbanditen zu schützen und Europa wieder zu einer gesunden Hochleistungswirtschaft zu machen?

Eine Partei natürlich, die sich auf dem Höhepunkt ihres Erfolges zusammen mit allen anderen politischen Kampfverbänden auflösen sollte, um einer echten Demokratie Platz zu machen …

 

 

 

Die Obama Täuschung – Ein Film von Alex Jones (deutsche Version)

In diesem Dokumentarfilm wird gezeigt, für wen Obama arbeitet, welche Lügen er erzählt hat und was seine wirkliche Agenda ist. Wenn man interessiert ist die tatsächlichen Fakten zu kennen, die marktschreierische Anpreisungen zu durchschauen, dann ist dieser Film der richtige.

[Video, bitte Artikel anklicken]

Europa, das Reich des Bösen – und die Methoden seiner Feinde

Montag, 23.1.2012. Es gibt ja auch mal gute Nachrichten in der Welt: Schlecker ist pleite. Für die Mitarbeiter ist das natürlich keine gute Nachricht - obwohl die Leiharbeiter unter ihnen, die nach ihrer Kündigung für halben Lohn wieder eingestellt worden sind und die, die auf den internen Abschusslisten standen, die Nachricht wohl gelassener hinnehmen werden. Die Rettung naht jedoch - in Form von Heuschrecken, die durch den Kauf ihrer eigenen Kredite noch Gewinne machen. Das möchten wir Bürger sicher auch gerne mal machen, oder? Wir kaufen unsere eigenen Kredite und machen dadurch einen guten Schnitt. Für uns bleibt jedoch nur der Privatkonkurs - jener Privatkonkurs, der auch Anton Schlecker jetzt droht und sein monatliches Einkommen auf 1669, 37 Euro reduziert.  Immer noch ganz schön viel für jemanden, der seine Mitarbeiter schikanierte und tausende von ihnen um den gerechten Lohn betrog - aber so sind wir halt. Wir sind Sozialstaat ... und das macht uns  zum Reich des Bösen.

Montag, 23.1.2012. Es gibt ja auch mal gute Nachrichten in der Welt: Schlecker ist pleite. Für die Mitarbeiter ist das natürlich keine gute Nachricht – obwohl die Leiharbeiter unter ihnen, die nach ihrer Kündigung für halben Lohn wieder eingestellt worden sind und die, die auf den internen Abschusslisten standen, die Nachricht wohl gelassener hinnehmen werden. Die Rettung naht jedoch – in Form von Heuschrecken, die durch den Kauf ihrer eigenen Kredite noch Gewinne machen. Das möchten wir Bürger sicher auch gerne mal machen, oder? Wir kaufen unsere eigenen Kredite und machen dadurch einen guten Schnitt. Für uns bleibt jedoch nur der Privatkonkurs – jener Privatkonkurs, der auch Anton Schlecker jetzt droht und sein monatliches Einkommen auf 1669, 37 Euro reduziert.  Immer noch ganz schön viel für jemanden, der seine Mitarbeiter schikanierte und tausende von ihnen um den gerechten Lohn betrog – aber so sind wir halt. Wir sind Sozialstaat … und das macht uns  zum Reich des Bösen.

Da werden jetzt viele schlucken, denn das Reich des Bösen war ja mal die Sowjetunion. Das hatte Ronald Reagan gesagt. Das erste mal durfte ein Schauspieler direkt den Präsidenten spielen und aufsagen, was die Superklasse der USA – jener 200 Familien, die dort das Sagen haben – so denkt. Wenn man die Nachrichten aufmerksam verfolgt, merkt man, das dieses Thema immer noch brandaktuell ist, denn immerhin war unser Aussenminister jetzt gerade in den USA um sich genau für diese Vorwürfe zu rechtfertigen: wieder einmal bedroht der Sozialismus, das Reich des Bösen, die freie Welt – siehe Handelsblatt:

Bundesaußenminister Guido Westerwelle hat den Kurs der Bundesregierung in der Euro-Krise bei seinem USA-Besuch vehement verteidigt. Den Vorwurf der Republikaner im US- Präsidentschaftswahlkampf, Europa sei in den Sozialismus abgeglitten, wies er am Freitag in Washington entschieden zurück. „Den Sozialismus haben wir in Europa – übrigens auch dank der Hilfe der Vereinigten Staaten von Amerika – vor mehr als 20 Jahren abschließend überwunden“, sagte er. „Ich glaube auch, dass es viele Verbündete gibt in den Vereinigten Staaten von Amerika, die auch diese spitzen Töne gegen Europa in gar keiner Weise teilen.“

Wieso muss ein deutscher Aussenminister zu solch hanebüchenen Vorwürfen öffentlich Rechenschaft ablegen? Wieso muss er sich auf Verbündete in den USA berufen und die quasi um Hilfe bitten?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: weil die zweihundert reichsten – und überwiegend republikanischen – Familien nach dem ersten Reich des Bösen auch das zweite Reich des Bösen zu Fall bringen wollen. Dort sitzen Fanatiker, die von der Weltherrschaft träumen – und diesen Traum seit 2001 konsequent in die Tat umsetzen. Mord an Verdächtigen im Ausland, illegale Angriffskriege, Folter, illegale Inhaftierungen – kein Mittel ist ihnen zu ekelig, um ihre Ansprüche weltweit durchzusetzen … wir hören es täglich in den Nachrichten, nur dürfen wir nicht mehr über die Auftraggeber reden, denn die haben auch viele Freunde in Deutschland. Diese Freunde sorgen rund um die Uhr dafür, das wir nicht zu viele kritische Fragen stellen.

Immer wieder stößt man auf die Legende, das der militärisch-industrielle Komplex der USA die Sowjetunion einfach totgerüstet hat. Malte Lehming, Redakteur des Tagesspiegels, fasst dies kurz zusammen:

Darauf hatte Reagan mit seiner berühmten Juni-Rede von 1982 („Reich des Bösen“) zielstrebig hingearbeitet. Sein strategisches Ziel formulierte er klar und weitsichtig: „Die Sowjets wurden gezwungen, sich zu entscheiden: entweder ihre Politik der permanenten Konfrontation mit dem Westen zu beenden oder zunehmenden zerstörerischen Druck an der Heimatfront aushalten zu müssen.“ Massive Rüstungsinvestitionen plus der Ankündigung am 23. März 1983, eine Strategische Verteidigung (SDI) aufzubauen, brachten den ideologischen Gegner an den Rand des Ruins. Fußnote: Just in der Zeit publizierte ein SPD-Politiker namens Oskar Lafontaine ein Buch mit dem Titel „Angst vor den Freunden“. Er meinte die USA.

Schon seltsam, das wir dreißig Jahre nach dieser Rede wieder über Attacken aus den USA reden – diesmal jedoch Ratingattacken. Nun ja – jedenfalls müssten wir darüber reden, wenn uns klar werden würde, das die Maschinerie, die auf das Ende der Sowjetunion hingearbeitet hat, sich nicht einfach selber aufgelöst hat, als der Warschauer Pakt zerbrach. Die Netzwerke der Macht, die diese Entwicklung forciert haben, existieren höchstwahrscheinlich immer noch – und brauchen ein neues, lukratives Ziel. Europa zum Beispiel – liegt auch im Osten, hat auch sozialistische Züge und vor allem: es hat ganz viel Geld. Noch.

Es sind US-Fonds, die sich jetzt auf Schlecker stürzen werden – Fonds, die durch die Krise jetzt erstmal richtig tolle Chancen erhalten haben, da der Markt für „Distressed Fonds“ im ansonsten kerngesunden Europa lange Zeit ein Schattendasein führen mußte.

Wenig erfährt man auch über andere Totrüstaktionen, die in Europa gelaufen sind, die aber in diesem Zusammenhang gerade wieder aktuell werden.  Es waren in den achtziger Jahren die USA, die unter anderem Griechenland (aber auch alle anderen Natostaaten) dazu aufgefordert hatten, ihre Rüstungsanstrengungen zu erhöhen. Was hatten wir damals nicht alles für Lücken: Bomberlücken, Panzerlücken, Raketenlücken – zudem gab es ja auch noch den Krieg mit dem Natopartner Türkei, der zuletzt erst 1995 wieder auszubrechen drohte.

Seltsam, das niemand heute ernsthaft die Bedrohung des kleinen Griechenlandes gegen die übermächtigen Türken publizistisch aufgreift – oder das die große „moslemische Gefahr“ in dieser Hinsicht nie thematisiert wird, wo man sich doch sonst kaum bremsen kann.

So wurde das kleine Griechenland von seinen Verbündeten mit Geld versorgt, um sich Waffen gegen einen Verbündeten der Verbündeten kaufen zu können, die sie sich gar nicht leisten konnten. Doch auch dabei bekamen sie Hilfe, siehe Süddeutsche Zeitung:

Genau wie die amerikanischen Investmentbanken versuchten, aus der Überschuldung der US-Haushalte Profit zu schlagen, witterten sie Gewinnchancen im Pfuhl der griechischen Defizitsünden. Im Mittelpunkt steht einmal mehr der Branchenprimus Goldman Sachs. Goldman half Athen bereitwillig dabei, massive Schulden anzuhäufen und jahrelang über die eigenen Verhältnisse zu leben.

Die Regierung möchte eine starke griechische Streitmacht gegen Russland, im Streit mit den Türken lässt man die Griechen allein und Goldman Sachs lässt sich dann noch gut dafür bezahlen, die Situation schön zu reden.

Die Opfer: all jene Griechen, die nun obdachlos geworden sind. Totgerüstet – dank der Hilfe von Goldman Sachs.

Wäre die Wallstreet ein Nonneninternat, könnte man noch sagen: die waren so blöd und weltfremd, die haben von nichts gewusst. Allerdings zeugen die neuen Betrugsfälle von einem hohen Ausmass an krimineller Energie, das in dieser Branche herrscht. Kein Wunder: wer Volkswirtschaften totrüstet, der killt auch seine Oma – wenn es Gewinn bringt.

Wo wir gerade bei den Themen Rechenkünsten und Griechenland sind: hier deutet sich ja jetzt gerade an, das sich das Land auch noch künstlich arm gerechnet hat, um an europäische Gelder zu gelangen, mit denen man dann Goldman-Sachs wiederum Gutes tun konnte. Kein Wunder, das für Europa alle Wege zur Lösung des Griechenlandproblems nur noch „hässlich“ zu nennen sind.

Die USA jedoch – werden stetig reicher dadurch. Jedenfalls jene Superklasse, die schon Schauspieler zur Totrüstung der Sowjetunion angeworben hatten – eine Totrüstung, die gerade auch den USA dazu führt, das immer mehr Gemeinden undemokratische Notverwalter bekommen. Offensichtlich sollte die Demokratie auch totgerüstet werden.

Wo das enden soll? Es endet immer gleich. Sollte sich die Superklasse der USA (bzw. ihre Erfüllungsgehilfen in den Konzernen und Regierungen) mit ihrem Modell durchsetzen, dann droht uns allen letztendlich wieder das Übliche, siehe Spiegel:

Selektion an der Rampe: Ein SS-Arzt teilt die Ankömmlinge in zwei Kategorien ein – in die Arbeitstauglichen und die Arbeitsunfähigen. Der etwa vierjährige Junge vom vorherigen Bild wird hier gewaltsam von seinem Vater getrennt. Kleine Kinder, kranke und alte Menschen wurden unmittelbar nach ihrer Ankunft in Auschwitz zu den Gaskammern abtransportiert – im Bildhintergrund links zu sehen. Die „Arbeitstauglichen“ bilden die Gruppe rechts.

Liveberichte eines KZ-Häftlinges – als Skizzen überliefert.

Zu weit hergeholt?

Die Selektion findet gerade jetzt und hier in Deutschland schon wieder statt. Jene Menschen, die den Finanzheuschrecken hier Tür und Tor geöffnet haben, haben sie als Hartz IV eingeführt, die Schufa betreibt die Selektion in größerem Stil: anstatt nach Arbeitskraft wird nach finanzieller Ausbeutbarkeit selektiert. Warum haben wir Hartz IV eingeführt? Um den Forderungen des US-gesteuerten IWF nachzukommen, Forderungen, die in dem Sozialstaat ein teures „Monster“ sahen.

Gut, das Schröder, Fischer und Clement diesen Sozialstaat abgebaut hatten und nebenbei noch die Bundeswehr als Hilfstruppen für die US-Armee bereitstellten.

Man sollte sich wirklich mal überlegen, welche Skrupel Menschen haben, die in Griechenland zehntausende von Menschen obdachlos machen, um ein paar Dollar mehr zu machen. Und diese skrupellosen Menschen werden vom „Markt“ ja auch bestens bedient: Eigentumswohungen für 14000 Euro pro Qudratmeter (von dem Geld können die Kinder von Arbeitslosen 14 Jahre ihre Ernährung finanzieren), Yachten für mehrere Millionen Euro: für die Büttel der Superklasse ist das Beste gerade gut genug.

Und wir europäischen Normalbürger? Wir müssen uns damit abfinden, das uns bald der Strom ausgeht und wir mit 62 endgültig ausselektiert werden – weil wir dann schon als zu alt angesehen werden, um auch nur einen Hund halten zu dürfen.

Und wem das noch nicht reicht, der sei an den Ron Paul-Blog verwiesen:

Mittlerweile wurde die Geschichte bereits in einigen Mainstream-Medien veröffentlicht und dürfte daher bereits eine gewisse Verbreitung im „Allgemeinwissen“ haben: Der Großvater von George Bush, Prescott Bush, unterstützte seinerzeit den Aufstieg Adolf Hitlers und versuchte sogar in den USA, durch einen Staatstreich den damaligen Präsidenten Roosevelt zu stürzen und eine faschistische Diktatur zu errichten. Dies wurde buchstäblicher in letzter Sekunde durch General Smedley Butler, der von den Verschwörern eingeweiht wurde und die Putschpläne aufdeckte, verhindert.

500000 Mann sollte Butler erhalten – der Film „Corporation“ erwähnt dies und präsentiert

Butler in einem Filmdokument.

Nun, der Militärputsch schlug fehl, weil der General nicht länger Gangster für US-Konzerne spielen wollte – dafür kommen jetzt die Notverwaltungen.

Anton Schlecker hat die US-Geschäftspraktiken in Deutschland angewendet – und ist damit sehr reich geworden. Lohndumping, Gewerkschaftsverfolgung, Mitarbeiterschikane – die hässliche Fratze des „american way of live“ hat uns nicht nur dort Sklavenarbeit für Hungerlöhne eingebracht. Das er nun in die Insolvenz muss, ist ein wirklich gutes Zeichen.

Das die Superklasse auch an seiner Insolvenz verdient, nicht.

Europa ist für eine gewisse Kaste in den USA zum Reich des Bösen geworden und der Aussenminister ruft in den USA verzweifelt nach Hilfe.

Darf man wirklich so blauäugig sein und ignorieren, das diejenigen, die den Putsch gegen Roosevelt organisierten, die Hitler unterstützt hatten, immer noch aktiv die Fäden in den USA in der Hand halten? Darf man wirklich die Möglichkeit ignorieren, das Fanatiker aus diesen Kreisen am 11.9.2001 einen neuen Putsch in die Wege geleitet haben, der ihnen ungeahnte Möglichkeiten an die Hand gab, ihre wirtschaftliche Macht weltweit in politische Macht umzuwandeln?

Argentinien war mal so blauäugig, dem IWF zu folgen. Privatisierung von Staatseigentum, Reduzierung von Sozialleistungen zugunsten niedriger Steuersätze für Unternehmen: das was Griechenland jetzt durchführen soll, hatte auch Argentinien in den Abgrund gestürzt. Die kurze Phase des argentinischen Frühlings hatte auch Schröder und Konsorten zu den „Reformen“ in Deutschland angeleiert – die Folgen durften die Kunden von Lehman bezahlen … und alle, die für „die da oben“ „unten“ sind.

Hören wir abschließend eine Stimme aus jenen Kreisen, die unser Aussenminister jetzt wohl meint, wenn er von jenen Amerikanern spricht, die spitzen Töne gegen Europa nicht teilen:

Der Linguist Noam Chomsky veröffentlichte 1998 Profit over People – Neoliberalism and Global Order. Er vertritt darin, der Neoliberalismus habe seit Ronald Reagan und Margaret Thatcher weltweite Hegemonie erlangt. Dies habe zur Privilegierung weniger Reicher auf Kosten der großen Mehrheit geführt. Große Konzerne und Kartelle beherrschten das politische Geschehen in den USA. Der freie Markt bringe somit nicht im geringsten eine Wettbewerbsordnung hervor. Durch den politischen Einfluss großer Unternehmen auf die US-amerikanischen Parteien werde dauerhaft die Demokratie untergraben. Die US-Regierungen hätten dazu durch Subventionen und Importzölle beigetragen. Ein typisches Beispiel der Unterstützung von Großkonzernen durch die Regierung sei die Welthandelsorganisation.

Das ganze ist aber keine Verschwörungstherorie … das ist einfach nur Big Business. Mehr nicht. Die sortieren das „drüben“ nicht unter Politik ein (dann in dieser Kategorie würde es in der Tat Probleme geben) sondern in der viel unbedenklicheren Kategorie Wirtschaft.

Und damit die US-Wirtschaft florieren kann, müssen wir zum Reich des Bösen werden.

Kanzerlin Merkel nennt das dann auch gerne mal: marktkonforme Demokratie.

 

 

 

 

Wer die Welt regiert: Netzwerke der Macht

Wissen Sie, wer die Welt regiert? Mal ganz im Ernst? Interessiert es Sie überhaupt? Nein? Nun - sollte es aber. Es hat böse Konsequenzen für Ihr Wohlbefinden, wenn Sie dem Regenten im Wege herumstehen. Viele Firmen haben das gemerkt - und erst recht ihre Mitarbeiter. Wie jetzt - Sie wollen wissen, was Obama, Merkel und Sarkozy mit Ihrem Wohlbefinden zu tun haben? Nun ... gar nichts. Ich weiß auch nicht, warum Sie die Namen dieser Politentertainer ins Spiel bringen - ich wollte wissen, ob Sie wissen wollen, wer die Welt regiert, nicht, ob sie die aktuellen Regierungsbüttel alle beim Namen nennen können. Ich wollte wissen, ob Sie wissen wollen, wer die Macht hat. Was MACHT ist, hab Max Weber mal gesagt - hier bei Wikipedia:

Wissen Sie, wer die Welt regiert? Mal ganz im Ernst? Interessiert es Sie überhaupt? Nein? Nun – sollte es aber. Es hat böse Konsequenzen für Ihr Wohlbefinden, wenn Sie dem Regenten im Wege herumstehen. Viele Firmen haben das gemerkt – und erst recht ihre Mitarbeiter. Wie jetzt – Sie wollen wissen, was Obama, Merkel und Sarkozy mit Ihrem Wohlbefinden zu tun haben? Nun … gar nichts. Ich weiß auch nicht, warum Sie die Namen dieser Politentertainer ins Spiel bringen – ich wollte wissen, ob Sie wissen wollen, wer die Welt regiert, nicht, ob sie die aktuellen Regierungsbüttel alle beim Namen nennen können. Ich wollte wissen, ob Sie wissen wollen, wer die Macht hat. Was MACHT ist, hab Max Weber mal gesagt – hier bei Wikipedia:

„Macht bedeutet jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht.“

Sehen Sie – das meinte ich. Den eigenen Willen durchsetzen zu können, egal, wie asozial, gemein oder teuer das werden würde: das ich Macht. Und wer diese Macht hat, der regiert die Welt. So einfach ist das. Gehöre ich zur Superklasse und kann nebenbei locker mal zwei drei Zeitungen und eine Fernsehstation kaufen, dann habe ich Macht. Habe ich einen gut bezahlten Angestelltenposten in einer Firma, bin ich völlig machtlos, wenn mein Chef mich nicht mal ausnahmsweise machen läßt, was ich will.

Gut – wir kommen jetzt in den Bereich des „Verbotenen Wissens“. Das ist bei uns wie im Mittelalter: das die Erde eine Kugel ist, ist eine Erkenntnis, die sich auch bei uns nur noch so lange hält, bis die Superklasse beschlossen hat, das sie eine Scheibe ist – auf jeden Fall ist das Wissen von und Gespräche über diese „Superklasse“ ein absolutes Tabu wie im Mittelalter die Kugelform der Erde. Es gibt sie nicht, wir dürfen nicht über sie reden, sie nehmen keinen Einfluß auf Wirtschaft und Politik, steuern nicht mit Billionen von Dollar die sozialen Umweltbedingungen unseres Planeten, verdienen nicht an jedem noch so kleinen Krieg Unsummen und fördern auch nicht weltweit den Abbau von Sozialstaaten, um ihr Vermögen noch weiter zu mehren: all solch ein Gerede wäre … „Verschwörungstheorie“ und ist damit tabu für uns kleine Angestelltenwürstchen und die Hirtenhunde in den Medien sorgen schon dafür, das das auch so bleibt.

Aktuell ist mal wieder eine kleine Information durch den Mediendschungel gesickert, die wir niemals hätten erhalten dürfen. Machmal geschieht so etwas, vor allem wenn es aus einer Ecke kommt, die noch nicht als „Verschwörungstheoretiker“ gebranntmarkt wurde … wie die Welt:

Das in einem ersten Aufsatz („The Network of Global Corporate Control“) präsentierte Ergebnis der Zürcher Forscher: Von 43.060 Konzernen dominieren 1318 Firmen vier Fünftel der am Umsatz gemessenen Weltwirtschaft: mit ihrem eigenem Umsatz und über von ihnen gehaltene Aktienpakete an durchschnittlich 20 anderen Großkonzernen. Die Elite der Elite besteht aus 147 Firmen, die nicht nur über ihr eigenes Schicksal entscheiden, sondern über rund 40 Prozent der Weltwirtschaft. 

1318 Firmen dominieren 80% der Weltwirtschaft, nur 147 bestimmen das Schicksal von 40% … Tendenz steigend. Und die Elite der Elite hat auch Namen … von großen Geldhäusern:

Die weitergehende Frage, wie verbundene Großkonzerne sich durch Abstimmungen, Personalentscheidungen und Geschäfte konkret kontrollieren, könnte ein ganzes Heer von Forschern beschäftigen. Fest steht, dass die Macht der Finanzkonzerne – im Kontrollranking weit über ihren Umsatz und volkswirtschaftliche Leistung hinaus vertreten – ungebrochen ist. Dies liegt vor allem auch an ihrer in der Rangliste nicht erfassten Verflechtung mit der Politik.

So etwas … nennt man MACHT. Ausführlich gibt es die Studie hier. Diese Macht wird gerade genutzt, um … sie noch weiter zu vergrößern. Das machen Imperien ja immer. Aktuell geht es um unser deutsches Geld – und das des restlichen Europas, also … genau genommen um das, wo sie noch nicht die Finger drauf haben. Wie das gemacht wird, schreibt Hans Olaf Henkel – wer den Mann kennt, weiß, das dies kein linksradikaler Verschwörungstheoretiker ist – im Handelsblatt:

Dass dadurch die Wahrscheinlichkeit, die vom Bundestag genehmigten 211 Milliarden ganz zu verlieren, auch entsprechend „gehebelt“ wird, haben diese von Banken und Industrie bezahlten „Wirtschaftswissenschaftler“ verschwiegen.

Wussten Sie das eigentlich? Also, das man Wissenschaftler kaufen kann wie Autos oder Brötchen? Gut, der Prozess ist etwas komplizierter, das geht über ein System von Erstaufträgen, Advisory Boards, Studien und … Folgeaufträgen, meisten für Vorträge, die sonst niemanden interessieren würde, aber das klappt ganz gut – ich habe das auch ab und zu gemacht, ich spreche da aus Erfahrung.

So kann man die Meinung kaufen – und verbreiten – die einem genehm ist. Und so wurde der ganze „Staatsverschuldungsbeutezug“ gerade organisiert und mit medialer Orchestrierung in die Tat umgesetzt … allerdings dürfen wir auch darüber nicht reden.

Sicher, das Risiko beim Euroschirm ist völlig unkalkulierbar, wie heute im Handelsblatt beschrieben. Kalkulierbar scheint nur eins zu sein: die Botschaft, die bei den Banken ankommt, siehe FAZ:

In der Finanzkrise haben die Banken Hilfe von den Zentralbanken bekommen, die ihnen Geld geliehen haben. Die Banken merkten: Wir bekommen Geld, dann können wir auch Risiken eingehen.

Nochmal zurück zu den Firmennetzwerken, die Hebel der Macht hinter den Euroheblern, die gerade unsere ganze Volkswirtschaft aus den Angeln heben wollen:

„Effektiv kann ein Prozent der Unternehmen 40 Prozent des gesamten Netzwerkes kontrollieren“, erklärt Glattfelder. Die meisten der Unternehmen sind Finanzinstitute. 

Finanzinstitute, die jetzt direkt oder indirekt mehr von unserem Geld bekommen. Das ist doch die einzige Wahl, die wir momentan haben: geben wir es ihnen direkt oder indirekt. Niemand denkt daran, diese Machtballung sofort zu verstaatlichen – wie es sich für eine Demokratie gehören würde. Auf einmal wären auch alle Probleme weg, jeder könnte seine Schulden bezahlen, man bekäme wieder ein ordentliches Gehalt, die öffentliche Kassen würden überfliessen vor Überschüssen – das Paradies wäre nah.

Die Superklasse hinter den Elitefirmen sieht das aber anders – und hat auch andere Ziele.

Wir wissen auch wo sie wohnen – bzw. ihr Hauptquartier haben, siehe Manager Magazin:

„Die erfolgreichsten, schlauesten, ehrgeizigsten jungen Männer haben in den vergangenen sechs Jahren das Investmentbanking verlassen und widmen sich nun Hedgefonds. Greenwich ist für die Herren des Universums das Zentrum der Hedgefondswelt und hat die Wall Street abgelöst.“

In diesem Hauptquartier sitzen auch Deutsche – was den engagierten Verschwörungstheoretikern wegen dem Namen „Rockefeller“ enormen Auftrieb geben dürfte:

Seit 25 Jahren ein Bürger dieser Stadt ist auch der frühere Bertelsmann-Vorstand Michael Dornemann, heute Verwaltungs- und Aufsichtsrat unter anderem bei Take Two Interactive, einem milliardenschweren Computerspielehersteller aus New York.

Mit Frau Inka und den beiden Kindern (10 und 13 Jahre alt) bewohnt der Deutsche ein 8000 Quadratmeter großes Anwesen an der Lake Avenue, das einst aus dem Grundbesitz der Rockefellers herausgelöst worden war.

Klar, die Rockefellers verkaufen ihren Besitz gerne mal einfach so, oder? Kein Zufall … das man an diesem Ort auf viele bekannte Namen stößt:

Prominente aus Wirtschaft und Sport, Mode, Unterhaltung und Politik beleben die Siedlung: Leute wie Justin Timberlake, Diana Ross und Tommy Hilfiger oder der Regisseur Ron Howard. Der einstige Citigroup-Chef Sandy Weill und der IBM-Veteran Lou Gerstner sind hier sesshaft und auch Richard Fuld, der Untergangskapitän von Lehman Brothers. Ganz in der Nähe hat sich auch der frühere Doktor und Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg mit Frau Stephanie und den Töchtern Anna und Mathilde niedergelassen.

Zugegen in der Nachbarschaft, comme il faut, sind Cécilia Ciganer-Albéniz, die Geschiedene des französischen Präsidenten Sarkozy, und der Deutsche Fred Langhammer, der einst bei Estée Lauder gewaltet und geschaltet hat.

Hier kann man ganz bequem beim Dinner die neuen Eckwerte für die Weltwirtschaft besprechen, ohne das es der Öffentlichkeit groß auffällt. Jetzt ahnt man vielleicht auch, warum Superstar Guttenberg gerade dort hingezogen ist: er tauscht die Scheinmacht des Ministers gegen die Realmacht des Netzwerkers.

Was dort beim Dinner besprochen wird?

Nun – vielleicht, das die Eurozone schon längst kollabiert ist und das es nun Zeit wird, Methoden zu präsentieren, nach denen man sich die Sachwerte der EU an den Nagel reissen kann.

Wer übrigens jetzt noch wissen will, wie diese Elite der Elite ihre Mitarbeiter rekrutiert, der sollte sich an diesen Herrn wenden – vielleicht braucht man ja gerade einen Job:

Der Weg in die Chefsessel der Wirtschaft führt über die Notizbücher der Top-Personalberater. Heiner Thorborg hat schon so manchen Dax-Vorstand platziert. Welche Manager sein Interesse wecken und was Karrieren befeuert.

Was das nun für Sie bedeutet, geschätzter Leser?

Nun … wenn Sie nicht dazugehören, werden ihnen diese Menschen ihre Sachwerte wegnehmen. Ganz einfach. Für uns ist Obdachlosigkeit angesagt – die Vermieterbranche redet da schon jetzt ganz deutlich, siehe Yahoo:

Dazu zählt auch eine äußerst sorgfältige Auswahl der Mieter. Sinkt die Finanzkraft des Staates, so steigt die Zahl der Mieter, die ihre Mieten nicht mehr zahlen können. Auf den Staat darf der Vermieter in diesem Fall nicht zählen. Denn seine oberste Priorität wird sein, die Bürger vor Obdachlosigkeit zu bewahren. Im Zweifelsfall wird er also die Rechte des Mieters weiter stärken und die Rechte des Vermieters weiter beschränken.

Auch das sogenannte Mietnomadentum dürfte in seiner Bedeutung weiter steigen. Mindern kann man die Gefahr durch die Vermietung hochwertiger Immobilien an Unternehmen, die diese wiederum ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Insbesondere eignen sich dafür internationale Großkonzerne mit ausländischen Mitarbeitern. Diese sogenannten Expatriates kommen üblicherweise für zwei bis drei Jahre nach Deutschland und bekommen von ihrer Firma ein Budget für Unterkunft zur Verfügung gestellt. Sie sind in aller Regel daher nicht besonders preisempfindlich, solange die angebotene Immobilie ihren Vorstellungen entspricht und in ihr Budget passt.

Da warnt jetzt die Branche schon vor Mietern, die nicht zur Konzernallianz gehören.

Noch fragen dazu, wer die Macht hat, wie und wo sie ausgeübt wird und was das für Folgen für unseren Alltag haben wird?

Sie werden es merken, wenn Sie nach der Zwangsversteigerung Ihrer Immobilie zwecks Finanzierung der Kanal- und Straßenkosten (von den „Rettungsschirmen“ mal ganz abgesehen) vor Ort wieder nach einer Mietwohnung suchen müssen … und nicht für einen der Elitekonzerne arbeiten.

 

Bankenkrise, Schuldenkrise, Eurokrise … wie 9/11nur ein US-Plan zur Machtentfaltung?

15.Oktober 2011, Eifel. Ich wollte heute keinen Artikel schreiben. Heute sollte man alles unternehmen, um sich an den weltweiten Protesten zu beteiligen und nicht vor den Bildschirmen sitzen und Empörungen anderer studieren. Heute ist der Tat, an dem man mal selber gefordert ist, an dem man ein Zeichen setzen kann: was ist mir wirklich wichtig. Mein Studium, mein Ausbildungsplatz, die Autowäsche am Samstag, das Fussballspiel der Lieblingsmannschaft, Omas Geburtstag, der Besuch des eigenen Kindes im Krankenhaus, die letzten Sonnenstrahlen auf dem Herbstmarkt genießen ... oder irgendwie nach Frankfurt oder Berlin kommen, um zu zeigen, das die Medien lügen: der Deutsche interessiert sich sehr wohl für seine Zukunft, er hat verstanden, was sich weltweit gerade wirtschaftlich und  politisch entfaltet .... und ist sich der Bedeutung für sein eigenes Leben jenseits der parteipolitischen Klüngeleien bewusst. Nun wird es einige geben, denen es wie mir schlichtweg an Mobilität fehlt. Ich selbst käme leichter nach New York als nach Frankfurt - wenn ich den Flug bezahlen könnte.  Für jene gibt es dann nochmal meine Form des Protestes, mit dem ich hier seit einem Jahr Speicherkapazität belege und Öffentlichkeit schaffe ... denn immerhin bewegt sich einiges in der Welt, was einem vor lauter Protest nicht entgehen sollte. Wir stehen an einem Scheideweg ... und es sieht sehr schlecht für uns aus.

15.Oktober 2011, Eifel. Ich wollte heute keinen Artikel schreiben. Heute sollte man alles unternehmen, um sich an den weltweiten Protesten zu beteiligen und nicht vor den Bildschirmen sitzen und Empörungen anderer studieren. Heute ist der Tat, an dem man mal selber gefordert ist, an dem man ein Zeichen setzen kann: was ist mir wirklich wichtig. Mein Studium, mein Ausbildungsplatz, die Autowäsche am Samstag, das Fussballspiel der Lieblingsmannschaft, Omas Geburtstag, der Besuch des eigenen Kindes im Krankenhaus, die letzten Sonnenstrahlen auf dem Herbstmarkt genießen … oder irgendwie nach Frankfurt oder Berlin kommen, um zu zeigen, das die Medien lügen: der Deutsche interessiert sich sehr wohl für seine Zukunft, er hat verstanden, was sich weltweit gerade wirtschaftlich und  politisch entfaltet …. und ist sich der Bedeutung für sein eigenes Leben jenseits der parteipolitischen Klüngeleien bewusst. Nun wird es einige geben, denen es wie mir schlichtweg an Mobilität fehlt. Ich selbst käme leichter nach New York als nach Frankfurt – wenn ich den Flug bezahlen könnte.  Für jene gibt es dann nochmal meine Form des Protestes, mit dem ich hier seit einem Jahr Speicherkapazität belege und Öffentlichkeit schaffe … denn immerhin bewegt sich einiges in der Welt, was einem vor lauter Protest nicht entgehen sollte. Wir stehen an einem Scheideweg … und es sieht sehr schlecht für uns aus.

Das ist schlecht für uns aussieht, merken wir selber. Immer mehr Deutsche müssen sich mit Nebenjobs über Wasser halten, die manchmal den Hauptarbeitsplatz gefährden – auch kleine Beamte müssen so dazu verdienen,  Ostdeutsche kriegen kaum noch Arbeit, selbst wenn sie Ingenieure sind, 500 000 Kinder hungern aktuell in Deutschland, wofür man auch direkt die Hartz-Gesetzgebung verantwortlich machen kann:

Heinz Hilgers, Präsident des deutschen Kinderschutzbundes, macht die zu niedrigen Hartz-IV-Sätze für Kinder verantwortlich. Wenn für einen 13-jährigen Jungen drei Euro pro Tag ausreichen müssten, „kann man das Kind kaum ausreichend ernähren“, sagte er der WAZ. Mit Hartz IV auszukommen, sei eine große Kunst. Das würden auch viele Eltern mit einem gehobenen Bildungsniveau nicht schaffen.

Rot/Grüne Sozialpolitik hat uns – unter dem Beifall von CDU/CSU, FDP, Unternehmerverbänden, Gewerkschaften und Sozialverbänden ein ganz einzigartiges Phänomen beschert: wir haben Somalia mitten in Deutschland:

Für 500 000 Kinder seien die Ernährungsbedingungen mit denen in Entwicklungsländern vergleichbar, sagte der Präsident des Ärzteverbandes, Wolfram Hartmann. 

Hören möchten das die meisten von uns nicht, denn gerade hungernde Kinder rufen ja direkt nach dem Griff zum eigenen Geldbeutel … jedenfalls in den meisten sozialen Kulturen dieses Planeten – wenn ich so die letzten 6000 Jahre Revue passieren lasse. Seit der gezielten Implementierung einer US-freundlichen Asozialkultur in Deutschland ist das anders.

Aber auch der kinderlose Normalbürger kann sich nicht mehr ruhigen Gewissens auf sein Leben freuen – wird er krank, wir er ebenfalls schnell alle gemacht, siehe Fokus:

In Deutschland nimmt die Zahl der Armen durch Krankheitsfälle zu. Laut einer Studie eines Finanzdienstleisters gibt es im Vergleich zum Jahr 2005 mehr als doppelt so viele Fälle von Armut, die durch Krankheit bedingt ist.

Nur noch junge, gesunde, schöne Menschen werden in unserer Gesellschaft geduldet, die damit ein asoziales Antlitz erlangt, das im Prinzip (aber erstmal auch nur im Prinzip – noch nicht in der Ausführung … wir laufen hier erst mit dem Frühling 1934 parallel) des Dritte Reich übertrifft, in dem zumindest viele der  alten und kranken rein arischen Deutschen ohne Weltkrieg eine bescheidene Zukunft gehabt hätten (es sei denn, sie wurden denunziert, weil sie ihrem Nachbarn nicht gefielen … als linker, arbeitsscheuer, geisteskranker  Systemfeind jüdischen Glaubens, der regelmässig Auslandsradio hört) . Aber selbst den jungen, gesunden, dynamischen Menschen (auch jenen mit Beziehungen, die aufgrund der Kontakte von Papa jene heiß begehrte auf ein Jahr begrenzte Mini-Anstellung bekommen anstelle des handelsüblichen entgeldlosen Praktikumsplatzes) droht Ungemach – George Soros, einer der Eliteräuber der US-Finanzszene, prognostiziert aktuell den totalen Zusammenbruch der Weltwirtschaft.

Anderen hingegen … geht es prächtig, siehe Blick:

Der Chef der belgischen Pleite-Bank Dexia, Pierre Mariani, lebt nun schon seit drei Jahren in der Junior-Suite des Hotel Amigo – das exklusivste Hotel der Stadt. Das berichtet die belgische Tageszeitung «De Morgen». Sie schätzt den Zimmerpreis pro Nacht auf 545 Euro. 

Alles Nachrichten, die einem auf den ersten Blick am heutigen Tag vor die Beine fallen. Die Ungerechtigkeiten erreichen wieder mal ein Ausmaß, das üblicherweise zu großen Revolten führt. Der eine verbrät 600000 Euro im Hotel, während Kinder in Deutschland im gleichen Zeitraum von 2923, 65 Euro ernährt werden müssen – in einem der reichsten Länder der Erde. Der eine wird vom Staat gerettet … die anderen zu Hartz-Dauerempfängern erzogen, um den Konkurrenzdruck für Politikerkinder auf dem Arbeitsmarkt zu minimieren.

Und eine kleine Nachricht am Rande, die im Wortgetöse der Medien fast untergegangen wäre aber in der Welt konserviert wurde:

Ein perfektes Ziel für Wagenknecht: „Es kann doch nicht sein, dass das Wohl und Wehe ganzer Staaten von den Launen einer Handvoll Investmentbanker und dreier Ratingagenturen abhängt“, ereiferte sie sich. „Mister Dax“ sprang ihr bei, er unterstellte den Ratingriesen, von der US-Regierung gesteuert zu werden.

Fast … hätte man das nicht gehört. Die US-Regierung soll Ratingriesen steuern? Nun – hat man etwa vergessen, das es da nachweisbare Zusammenhänge gab?

Vor einem Jahr konnte ich noch die Zeitschrift „Das Parlament“ zitieren … jetzt läuft der Link ins Leere. Wie gut, das ich die Zitate für die Nachwelt erhalten habe. Immerhin ist es schön zu wissen, was unsere Parlamentarier wissen können … und wissen sollten.

Ein Economic Hit Man (EHM) ist ein Spitzenmanager, der im Dienst eines US-Konzerns dafür zu sorgen hat, dass in anderen Ländern Profite gemacht werden, die ausschließlich der US-Ökomonie zugute kommen. John Perkins war viele Jahre lang ein EHM; er arbeitete als hochbezahlter Chefvolkswirt in Indonesien, Iran, Saudi-Arabien, Panama, Ecuador und Kolumbien, bis er, geplagt von jahrelangen Gewissensbissen und Schuldgefühlen, den Mut fand, über seine Arbeit Rechenschaft abzulegen.

Seine Bekenntnisse sind schockierend. Zum ersten Mal berichtet ein Insider, wie das mächtigste Land der Welt dabei ist, ein globales Imperium rücksichtslos auf Kosten vor allem der Entwicklungsländer aufzubauen. Wurde Weltmacht-Streben in früheren Jahrhunderten noch überwiegend über Kriege realisiert, so ist es heute die subtilere Methode ökonomischer Eroberungen.

Und wenn jetzt … die subtile Methode ökonomischer Eroberung auch bei uns angewendet wird? Während wir uns mühevoll um die Stabilisierung der Situation in Griechenland bemühen, erfolgen die Abwertungen von Banken und Ländern inzwischen wie mit der Stalinorgel vorgenommen: nach der Abstufung von Spanien, einer französischen Großbank droht aktuell – neben vielen weiteren europäischen Großbanken – sogar der Deutschen Bank der Fluch der Ratingpäpste … und als Krönung von allem die Herabstufung von Frankreich, womit im Prinzip das alte Europa wirtschaftlich erledigt wäre. Wer dann noch hofft, das China rettend einspringen wird, der wird enttäuscht werden: laut Welt taumelt China aufgrund eines umfangreichen kriminellen Schattenbankenwesens einem Finanzcrash entgegen, der

solche Ausmaße hätte, dass das Griechenland-Problem im Vergleich dazu ein Sonntagsspaziergang gewesen wäre“.

Und wer profitiert davon? Wir wissen es doch. Die Zeitschrift „Das Parlament“ hatte uns in der Ausgabe Nr. 47 von 2005 doch darüber informiert. Es sind genau jene ein Prozent in den USA, die laut Welt die größte Kapitalkonzentration seit 1928 aufgehäuft haben … und die auch eine deutliche Meinung zur Occupy Wall Street- Bewegung haben.

Sie sind „unamerikanische“, „marxistische Radikale“ (zur Not auch „Nazis“), die bald Banker und Konservative aufknüpfen und, so die starke Radiostimme der Rechten, Glenn Beck, „ärger wüten werden als Robespierre“.

Unamerikanische Nazimarxisten erobern die Welt … wenn Glenn Beck nur wüsste, wie Recht er damit hat. Nur hängt er das Schild an die falschen Hälse. Wo es wirklich hingehört, darf es nicht hin. Zehn Jahre nach den Attentaten von New York am 11.9.2011 wächst die Wahrscheinlichkeit, das die Verschwörungstheorien der US-Regierung ein Lügenmärchen waren, ins Unermessliche – aus rein wissenschaftlichen Gründen.

Kurz zusammengefaßt?

Die Türme wurden wie das dritte Gebäude (WT 7) gesprengt, Bin Laden hatte nichts damit zu tun, die vierte Maschine ist nie abgestürzt und Dick Cheney wußte scheinbar von dem Angriff auf das Pentagon BEVOR er überhaupt stattgefunden hat:

Secretary of Transportation Norman Mineta told the 9/11 Commission that, after he joined Cheney and others in the bunker at approximately 9:20 AM, he listened to an ongoing conversation between Cheney and a young man, which took place when “the airplane was coming into the Pentagon.” 
After the young man, having reported for the third time that the plane was coming closer, asked whether “the orders still stand,” Cheney emphatically said they did. The 9/11 Commission Report, by claiming that Cheney did not enter the PEOC until long after the Pentagon was damaged, implies that this exchange between Cheney and the young man – which can most naturally be understood as Cheney’s confirmation of a stand-down order – could not have occurred. 
However, testimony that Cheney was in the PEOC by 9:20 was reported not only by Mineta but also by Richard Clarke and White House photographer David BohrerCheney himself, speaking on “Meet the Press” five days after 9/11, reported that he had entered the PEOC before the Pentagon was damaged.
The 9/11 Commission’s attempt to bury the exchange between Cheney and the young man confirms the importance of Mineta’s report of this conversation.

Betrat er um 9.20 den Bunker und erzählte etwas von kommenden Flugzeugen, dann wusste er Bescheid.

Wir in Deutschland dürfen darüber aber noch nicht mal nachdenken, weil wir umgehend als „Verschwörungstheoretiker“ abgestraft werden. Genau so gut könnte man uns vorwerfen, wir hätten die Türme selbst in die Luft gejagt.

Es zeigt den gewaltigen Einfluss von „Wall Street“ (wenn wir dieses Konstrukt mal als sichtbares Zeichen jener Mächte ansehen wollen, die die wahre politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Macht in den USA ausüben) auf die deutschen Medien, das hier noch nicht mal seriöse Kritiker eine Chance haben, den „Bann“ der Täter zu überstehen. Kein Wunder, wenn man sieht, welche Dimensionen die politischen Verbrechen in Deutschland schon seit Jahren angenommen haben, siehe Wikipedia:

Die Journalistin Regine Igel hat für ihr Buch Terrorjahre. Die dunkle Seite der CIA in Italien italienische Justizakten gesichtet und Interviews mit Richtern und Staatsanwälten geführt. Sie vertritt die Auffassung, dass die RAF schon früher als von Wisnewski behauptet von Geheimdiensten unterwandert und instrumentalisiert worden sei, was im Fall der italienischen Roten Brigaden bewiesen sei. Dies stützt sie unter anderem auf Ermittlungsergebnisse der italienischen Justiz, die auf eine Zusammenarbeit der beiden Gruppen bei der Entführung von Aldo Moro schließen lassen. An der Entführung waren laut der Untersuchungskommission Terrorismus und Massaker des italienischen Senats und Erkenntnissen der italienischen Justiz mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Geheimdienste beteiligt. Die Tatsache, dass die Zusammenhänge zwischen der RAF und Geheimdiensten in Deutschland praktisch unbekannt seien und nie offiziell untersucht wurden, begründete Igel mit der gesetzlich festgelegten Weisungsgebundenheit der deutschen Staatsanwälte durch die Politik. Anders als in Italien würde auf diese Weise die Untersuchung der Verwicklung staatlicher Stellen in den Terrorismus blockiert. 

Siebzig Jahre deutsch-amerikanische Freundschaft hinterlassen halt Spuren, über die man nur reden dürfte, wenn es sie nicht gäbe.

Liegen jene Menschen richtig, die meine, das Geschehnisse der Weltpolitik seit Jahrzehnten von intelligenten Wesen gezielt gesteuert werden (und nicht etwa, wie deutsche Medien uns täglich predigen, mittels Los und Würfelverfahren ermittelt werden), dann erleben wir gerade das Stalingrad der demokratischen Wertegemeinschaft. Die Offensive der Schattenmächte hat nach nine-eleven Dimensionen angenommen, die wir uns früher nicht hätten träumen lassen … und sie trifft uns via „Meinungsbildung“ tagtäglich mitten ins Herz. Umso wichtiger ist es, seinen Verstand mit Gegenmeinungen zu versorgen und erstmal die Souveränität über das eigenen Denken wieder zu gewinnen. Hören wir dazu Naomi Klein in der Übersetzung von „Luftpost„:

Wir haben den Kampf gegen die mächtigsten wirtschaftlichen und politischen Kräfte unseres Planeten aufgenommen. Das kann schon Angst machen. 

Und weil diese Bewegung immer stärker wird, könnte die Angst (vor möglichen Repressionen) noch größer werden. Stellt Euch darauf ein, das Ihr in Versuchung kommen werdet, Euch leichter erreichbarenZielen zuzuwenden – wie zum Beispiel der Person, die auf diesem Treffen neben Euch sitzt. Diese „Schlacht“ wäre ja auch leichter zu gewinnen. Gebt dieser Versuchung nicht nach. Ich sage nicht, dass Ihr Euch nicht streiten sollt. Aber dieses Mal müssen wir so miteinander umgehen, als planten wir, den Kampf, der viele,viele Jahre dauern wird, Seite an Seite miteinander durchzustehen, weil die vor uns liegende Aufgabe uns das abfordern wird. Lasst uns diese wunderbare Bewegung so behandeln, als ob sie die wichtigste Sache der Welt wäre.

Weil sie das auch wirklich ist. 

Das ist das, was die Demonstranten heute machen. Sie kümmern sich um die wichtigste Sache der Welt. Nicht mehr – und nicht weniger. Sichtbar stehen nur ein paar Krakeeler auf der Straße herum … in Wahrheit beginnt aber heute der Kampf gegen die mächtigsten (und skrupellosesten) wirtschaftlichen und politischen Kräfte dieses Planeten, die den Bürgern des demokratischen Gemeinwesens an Macht und Möglichkeiten weit überlegen sind.

Der Kampf beginnt zwanzig Jahre zu spät und trifft auf eine Gesellschaft, die infolge von „Arbeitsmarktreformen“ um das Überleben ihrer Kinder kämpft, die inzwischen zur Rettung von Renditen, Boni und Diäten hungern müssen.

Umso höher ist der Mut jener anzusiedeln, die ihn jetzt auf sich nehmen. Man sollte sich ihre Namen merken … wenn in Zukunft wieder Bundesverdienstkreuze verteilt werden. Jeder Einzelne der Bewegung macht sich verdienter um Deutschland, Europa und die westliche Wertegemeinschaft als jene Funktionäre, die bislang das Blech geschenkt bekamen.

 

 

 

 

Griechenland, Hartz IV, der böse Geist der Massenvernichtung unwerten Lebens und die neuen Nürnberger Prozesse

Ich habe eine wunderschöne Wohnküche. Bunt, lebendig, mit Schafen und Obstbäumen vor dem Fenster - beides zum Greifen nah. In dieser Küche hängt - unaufdringlich in einem Erker - ein Brief. Er ist handgeschrieben, vom 26.1.1946, mittags. Er stammt von einem Ehepaar, das in den Nachkriegswirren meinen Vater aufgenommen hatte, der von seiner eigenen Mutter vor die Tür gesetzt worden war - das Essen war knapp. Dieses Ehepaar hatte meinen Vater wie einen Sohn behandelt und ihm viel Halt gegeben. Wenige Tag, nachdem sie diesen Brief geschrieben hatten, sind sie einfach verhungert. Mein Vater hatte den Brief nie erhalten, er war versehentlich an seine Mutter gesendet worden, die ihn nicht weitergeleitet hatte: es durfte keine Mutter neben ihr geben. Er starb vor ihr, mich hat der Brief durch meine Mutter erreicht, die den Nachlass ihrer Schwiegermutter nicht verwalten wollte.  Der Brief vergilbte, schmucklose Brief (den ich wegen altdeutscher Schrift kaum lesen kann) hängt in meiner Wunderküche als Mahnung und Warnung, das der hässliche Hungertod jederzeit vor der Tür stehen kann - und  das Menschen zu unglaublichen Gemeinheiten fähig sein können. Lese ich über Griechenland - oder Hartz IV - dann weiß ich, das die Warnungen und Mahnungen dieses Dokumentes der Zeitgeschichte hochaktuell sind.

Ich habe eine wunderschöne Wohnküche. Bunt, lebendig, mit Schafen und Obstbäumen vor dem Fenster – beides zum Greifen nah. In dieser Küche hängt – unaufdringlich in einem Erker – ein Brief. Er ist handgeschrieben, vom 26.1.1946, mittags. Er stammt von einem Ehepaar, das in den Nachkriegswirren meinen Vater aufgenommen hatte, der von seiner eigenen Mutter vor die Tür gesetzt worden war – das Essen war knapp. Dieses Ehepaar hatte meinen Vater wie einen Sohn behandelt und ihm viel Halt gegeben. Wenige Tag, nachdem sie diesen Brief geschrieben hatten, sind sie einfach verhungert. Mein Vater hatte den Brief nie erhalten, er war versehentlich an seine Mutter gesendet worden, die ihn nicht weitergeleitet hatte: es durfte keine Mutter neben ihr geben. Er starb vor ihr, mich hat der Brief durch meine Mutter erreicht, die den Nachlass ihrer Schwiegermutter nicht verwalten wollte.  Der Brief vergilbte, schmucklose Brief (den ich wegen altdeutscher Schrift kaum lesen kann) hängt in meiner Wunderküche als Mahnung und Warnung, das der hässliche Hungertod jederzeit vor der Tür stehen kann – und  das Menschen zu unglaublichen Gemeinheiten fähig sein können. Lese ich über Griechenland – oder Hartz IV – dann weiß ich, das die Warnungen und Mahnungen dieses Dokumentes der Zeitgeschichte hochaktuell sind.

Über Hartz IV gibt es jetzt einen spannenden Selbstversuch. Ein normaler, geistig gesunder Mitbürger hat mal versucht, von diesem Regelsatz ein normales, dem Niveau eines zivilisierten Industriestaates angemessenes Leben davon zu leben. Er ist gescheitert (wie nicht anders zu erwarten), hat aber interessante Bekanntschaften gemacht:

Nachhaltig bleibt ihm das Gespräch mit einer Frau in Erinnerung, die meinte, mit den Hartz IV Empfängern habe man so eine Art Sündenböcke geschaffen, die für jene, die gesellschaftlich besser gestellt sind, ein gutes Feindbild abgeben. Das eigne sich zudem als Drohkulisse, um Lohndumping durchzusetzen. „Früher drohten die Kirchen mit dem Fegefeuer, heute haben wir es vor der Tür“, zitierte Pantel die Frau.

Wer den Hartz-Hungertod stirbt, wird es schon verdient haben, oder? Das ist die bequeme Ansicht jener, die noch jung, gesund und in Arbeit sind. Warum mir da immer dreissigjährige Studienräte mit Hornbrille, Kaschmirpulli und Karottenhose in den Sinn kommen, die als Hobby eine Modelleisenbahn betreiben, weiß ich auch nicht.

Natürlich muss man sein Gewissen beruhigen, angesichts des Elends, das der Staat über seine Bürger bringt. Natürlich glaubt man den Lügengeschichten der Pressesprecher gern (und interessiert sich nicht dafür, das die ihre Geschichten womöglich auf ihren gemeinsamen Pressesprecherkonferenzen auch abstimmen – zum eigenen Vorteil): wer Hartz IV erhält, ist faul, gemein, hinterhältig, ein Untermensch wahrscheinlich – vielleicht sogar JUDE.

Früher wäre er mit Sicherheit auch JUDE gewesen – oder Sympathisant von Juden. Die heutige Wirklichkeit erfährt unser Mann im Selbstversuch:

So hörte er von einem ehemaligen Unternehmer, dass er über 30 Jahre anderen Arbeit und Brot gab und sich heute als Faulenzer beschimpfen lassen muss. 

Vielleicht kommt mir deshalb der Studienrat in den Sinn, weil er als staatlich alimentierter Kostgänger niemals von der Vermarktung seiner Arbeitskraft leben muss und mit fünfzig Jahren in Frührente geht (wegen der Nerven), während der Normalbürger mit fünfzig Jahren bei der ARGE landet – nicht, weil er nichts mehr kann, sondern weil die geschlossene Front der Personalchefs Menschen schon ab vierzig nicht mehr als arbeitsfähig ansieht. Die könnten dann ja mal kaputt gehen, sind beliebt wie Gebrauchtwagen vom Libanesen nebenan.

Man muss neuerdings aufpassen, ob man solches Gesochse nicht auch in seiner Familie hat. Ist der Vater kein Beamter, droht Gefahr, denn: HARTZ-Schulden sind anders als Bankenschulen VERERBBAR.

Erben seien grundsätzlich verpflichtet, die dem Erblasser in den zehn Jahren vor dem Tod gewährten Sozialleistungen aus der Erbmasse zurückzuerstatten, befand das Gericht (Aktenzeichen: S 149 As 21300/08). Daher sei die Forderung des Job-Centers rechtens. Das Schonvermögen komme nur dem Betroffenen selbst zugute und nicht den Erben. Das teilt die Arbeitsgemeinschaft Erbrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV) mit.

Das ist wirklich schon schlimmer als Fegefeuer – und vor allem: anders als die Höllenphantasien der Kirchenmänner ist es real.

Nun – mit Armut kann man leben. Viele Kirchenmänner leben freiwillig arm, weil sie die Welt und ihren schönen Schein als teuflische Versuchung verstehen. Da sie aktiv und offensiv mit ihrer Armut umgehen, sind sie für die Hartz-Hölle nicht mehr erreichbar.  Nach dem letzten Weltkrieg waren viele Menschen arm – aber die Menschlichkeit an sich blühte in den Trümmern auf. Armut schweißt zusammen – und der Mensch an sich ist ein soziales Wesen.

Womit man jedoch nicht leben kann, ist die hemmungslose Ausbreitung eines bösen Geistes, eines Geistes, den man zurecht teuflisch nennen kann – manche Indianer Nordamerikas nennen ihn – ihrer Tradition entsprechend – den „Wendigo“ oder „Wertiko“ … sie waren mit die ersten, die mit ihm Bekanntschaft gemacht hatten.

Insofern haben es die Indianer und die Kirchenleute gut – sie verlieren nicht den Glauben an die Menschlichkeit und die Menschheit, wenn sie sehen, das hemmungslos ganze Volksschichten und ganze Völker der Vernichtung preisgegeben werden. Beide wissen auch – oder können es wissen – das es die finstersten Kräfte sind, die das Denken der Menschen je formuliert hat, die nun zu wirken beginnen. Sie halten es für böse Geister (Teufel und „böse Winde“), während wir es als Bestandteil der menschlichen Natur auffassen müssen – was unsere Meinung zum Thema „Mensch“ nachhaltig beeinflußt.

Es macht es aber auch gleichzeitig leichter, diese „Menschen“ der Vernichtung preiszugeben: wer KZ´s baut, gehört doch zweifellos von der Erdoberfläche getilgt, oder?

Da macht man sich dann auch keine Gedanken mehr über die Zusammenhänge von Arbeitslosigkeit und Tod – obwohl man die Zusammenhänge kennt, siehe Spiegel:

Britische Soziologen analysierten 2009 alle Wirtschaftskrisen, die zwischen 1970 und 2007 in 26 EU-Ländern aufgetreten waren. Das Ergebnis: Eine Steigerung der Arbeitslosigkeit erhöht die Suizid- und Mordraten. „Es besteht ein geradezu lineares Verhältnis zwischen der nationalen Suizidrate und dem Bruttoinlandsprodukt“, sagte auch der US-Soziologe Harvey Brenner 2009 dem „New York Magazine“.

In Griechenland ist die Suizidrate um 40% gestiegen.

Wenn ich um diese Zusammenhänge weiß … dann wissen das die EU-Politiker, die Banker und Anlagevernichter auch. Wenn sie um diese Zusammenhänge aber wissen und sie billigend in Kauf nehmen, dann … sind sie Mörder.

Massenmörder.

Hierzu eine Nachricht aus der Tagesschau:

Wenige Tage vor ihrem Urteil über die Spar- und Reformbemühungen Griechenland erhöht die Experten-Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) den Druck auf das hochverschuldete Land.

„Es ist offensichtlich, dass das Programm nicht aufgeht, wenn die Behörden nicht den Weg nehmen, der viel strengere Strukturreformen bedeutet als die, die wir bisher gesehen haben“, sagte Poul Mathias Thomsen, der Leiter der IWF-Delegation in Athen, der „Welt am Sonntag“. Das Land gehe „zwei Schritte vor und einen zurück“. 

Was hier mit vielen schönen Worten abstrakt beschrieben wird, heißt konkret: „Wir wollen mehr Leichen auf den Straßen Griechenlands sehen“ – jedenfalls heißt das so für jene, die die Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Suizidrate kennen, für jene Menschen, die sich noch daran erinnern, das ARMUT auch heißen kann, das man versehentlich VERHUNGERT – oder an Krankheiten stirbt:

Zwischen 2007 und 2009 haben 14 Prozent mehr Griechen ihre Gesundheit als «schlecht» oder «sehr schlecht» beurteilt. Zudem hat sich die Zahl der hospitalisierten Griechen von 2009 bis 2010 um 24 Prozent gesteigert. Im ersten Halbjahr 2011 wurden acht Prozent mehr Menschen ins Spital eingeliefert als noch im Jahr davor.

Wieder muss ich an den deutschen Studienrat denken. Das Anfangsgehalt eines Lehrers in Griechenland beträgt … 575 Euro. In Deutschland bekommt er das Fünffache – und mehr.  Dafür hat der Deutsche auch mehr Freizeit … in Griechenland gibt es Anwesenheitspflicht für Lehrer.

Man mag sich als deutscher Studienrat (verbeamtet, verheiratet, zwei Kinder) ruhig zurücklehnen, wenn man in den Nachrichten von den wirtschaftlichen Nöten der „Anderen“ erfährt … wobei sich nur diejenigen zurücklehnen können, die Informatik, Sport und Mathe oder Chemie und Physik unterrichten. Der Lehrkräfte für Geschichte, Soziologie und Wirtschaft können die Nachrichten noch verstehen.

100 Milliarden Euro brauchen unsere Banken momentan für den Fall, das wir den Griechen kein Geld mehr für die Zinszahlungen geben können. Sie werden das Geld dann auch bekommen – siehe Welt:

Sieben Mal betonte Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Sonntagabend im Bundeskanzleramt, mit Kanzlerin Angela Merkel „voll und ganz“ einig zu sein. Merkel selber war weniger auskunftswillig, betonte aber, Paris und Berlin seien „absolut entschlossen“, die Arbeitsfähigkeit der europäischen Banken sicherzustellen. 

Und die Banken sind „absolut entschlossen“, dies hemmungslos auszunutzen – zumal sogar eine Änderung des EU-Vertrages in Aussicht gestellt wurde. Schon jetzt drohen sie zu „Dauerpatienten“ zu werden – siehe Handelsblatt. Da macht es schon mal Sinn, nach den Ursachen der Krisen zu schauen – siehe Freitag:

Die Situation könnte paradoxer kaum sein. Die imposanten Haushaltsdefizite nahezu aller EU-Staaten sind vor allem auch den groß angelegten Bankenrettungen während der Weltfinanzkrise 2008/09 zu verdanken. 

Bei den Tätern hingegen herrscht Hochstimmung, wie die Mittelstandsnachrichten berichten:

Eine heute veröffentlichte Studie der eFinancialCareers zeigt, dass die Zahl der Wall Street Beschäftigten, die für dieses Jahr gleichbleibende oder steigenden Boni erwartet, immer noch enorm hoch ist: 62 Prozent der Befragten sagten, dass sie im Jahr 2011 einen gleich hohen oder höheren Bonus als 2010 bekommen werden. Der Optimismus ist ungebrochen – wenngleich die Euphorie nicht mehr ganz so groß zu sein scheint wie noch im Vorjahr. Da gingen noch 71 Prozent der Befragten davon aus, dass im nächsten Jahr ihre Bonusauszahlungen ansteigen werden bzw. gleich bleiben.

Mit soviel Geld ist natürlich auch die Motivation da, sich noch mehr krumme Geschäfte auszudenken, an deren Ende … der Hundertod für „Andere“ eintritt. Das man das in Deutschland akzeptiert, verdanken wir der gezielten Reklame für das „Hartz-IV-Untermenschenbild“. Da fällt es uns jetzt viel leichter, die krepierenden Griechen zu akzeptieren und den Blick von der Tatsache abzuwenden, das Athens Gegenwart Berlins Zukunft sein wird – mit allen Folgen für uns, die die Griechen jetzt durchleben.

Dank der Hartz-IV-Gesetzgebung hat der deutsche Staat auch die Möglichkeiten (und notwendigen Werkzeuge), dann umfassend auf Privatvermögen zuzugreifen … auch auf das des Studienrates, falls seine Kinder mal keine Anstellung bekommen oder seine Eltern mit der dann gekürzten Rente nicht auskommen. Ob er es dann schafft, das mit seinem gekürzten Lehrergehalt auszugleichen, wird fraglich sein.

Mit Informatik, Sport und Mathe als Ballast im Genick kann man allerdings nicht hinreichend verstehen, was Barroso  gesagt hat – hier zitiert im Handelsblatt:

Die deutschen Steuerzahler forderte Barroso zur Solidarität mit hoch verschuldeten Euro-Staaten auf. Bisher habe Deutschland in der Euro-Krise kein Geld verloren, weil die Bundesrepublik Kredite und Garantien gewährt, aber keine direkten Zahlungen geleistet habe. Jetzt könne es sein, dass Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas für andere Staaten einstehen müsse.    

Barroso sagte, Deutschland habe am meisten vom Euro profitiert. Mögliche Belastungen seien am Ende gut für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. „Das ist verkraftbar im Vergleich zu dem, was uns blühen würde, wenn der Euro auseinanderbricht“, sagte er.

Das hört sich sehr sehr … sehr teuer an. Und wir sind jetzt schon hochverschuldet.

Darf ich mal einen Griechen zu dem Thema zitieren? Hier mal … Mikis Theodorakis. Er scheint die Täter zu kennen:

All das Gerede über die europäische Solidarität war nur eine Nebelwand, die dazu diente, die Tatsache zu verheimlichen, dass dies eindeutig eine amerikanische Initiative gewesen ist, mit dem Ziel, uns in einer weitreichende, künstliche finanzielle Krise zu stürzen, so dass unser Volk in Angst leben, ärmer werden, wertvolle Errungenschaften verlieren und schließlich das Knie beugen und einer Herrschaft durch Ausländer zustimmen würde. Aber warum dies alles? Welche Pläne sollen durchgeführt, welche Ziele erreicht werden? 

Daher sollen wir als Volk abgeschafft werden und dies ist genau, was heute geschieht. Ich fordere die Ökonomen, Politiker und Analysten, auf, mir zu beweisen, dass ich falsch liege. Ich glaube, dass es keine andere plausible Erklärung gibt, als dass eine internationale Verschwörung, mit der Teilnahme von pro-amerikanischen Europäern wie Merkel, der Europäische Zentralbank und der internationalen reaktionären Presse, stattfindet, die sich im „großen Plan“ verschworen haben, eine freie Nation zu versklaven. Ich finde jedenfalls keine andere Erklärung.

Ich schon. Griechenland erlebt gerade, das es Hartz IV jetzt auch für Länder gibt – und wir Deutsche erleben, das wir die Erben Griechenlands sind.

Obwohl die Ära 1933 – 1945 eine schlimme Zeit für Deutschland war (und die Jahre danach ebenfalls), haben die Nürnberger Prozesse gezeigt, das man Unrecht nicht untätig dulden muss. „Occupy Wallstreet“ ist sicher ein erster und wichtiger Schritt – aber wir sollten uns jetzt schon Gedanken darüber machen, ob auch wir wie 1945 die Todesstrafe für alle jene aussprechen wollen, die an diesem bald größten Verbrechen der Menschheit mitgewirkt haben. Letztlich geht es nämlich wieder um die Massenvernichtung unwerten Lebens … nur will man jetzt auch das Geld für Gas und Lager sparen.

Die Langzeitarbeitslosen und Pleitegriechen sollen das gefälligst selbst regeln – dafür baut man ja den „Druck“ schließlich auf.

Oder … man streicht ihnen einfach die Regelsätze.

Immerhin brauchen die Banken ihre Boni.

 

 

 

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