Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier:
https://apolut.net/heulen-und-zaehneknirschen-in-der-partei-die-linke-von-rainer-rupp
Ein Kommentar von Rainer Rupp.
Der biblische Begriff „Heulen und Zähneknirschen“ ruft starke Emotionen hervor (1). Er wird im Neuen Testament insgesamt siebenmal benutzt, um zu warnen: Wenn du so weitermachst wie bisher, dann…. Der Begriff soll die Qualen beschreiben, die die von Gott dem Herrn Verdammten in der Hölle erleiden.
Von den sieben Versionen, bei denen der Begriff benutzt wird, passt das Gleichnis vom schlechten Knecht am besten auf die vernichtende Wahlniederlage der „Linkspartei“: Denn dabei geht es um den schlechten Knecht, der trinkt und seine Kollegen schlägt und der dafür büßen wird, denn er rechnet nicht damit, dass der Herr, nämlich der Wähler, nach seiner Ankunft mit ihm abrechnen und „ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen wird. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.“ (Matthäus 24,51)
Die Linke hat an alle anderen Parteien – inklusive an die Nichtwähler – große Stimmenanteile verloren. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl haben sich die für die Linke abgegebenen Stimmen sowohl in absoluten Zahlen als auch prozentual beinahe halbiert.
Am meisten hat die Partei bei ihrer linken Kernwählerschaft verloren, denn die neue Führung wollte unbedingt in der neoliberalen und pro NATO geprägten deutschen Parteienlandschaft ankommen und auf Augenhöhe akzeptiert werden. Laut dem Nachrichtensender ARD hatte das Meinungsforschungsinstitut „Infratest dimap“ noch am Wahlsonntag herausgefunden, dass die Linkspartei von allen im Bundestag vertretenen Parteien mit großem Abstand bei Arbeitern am schlechtesten (2) und bei Arbeitslosen unverändert als zweitschlechteste Partei abgeschlossen hat. —