Donnerstag, 19.5.2016. Eifel. Erst kürzlich habe ich eine kleine Umfrage gemacht, einfach mal ein paar Leser gefragt, welche Themen sie noch interessieren würden. Ich war überrascht, was für ein vielfältiges Interessenbild sich dort abbildete. Einer – kam sogar direkt mit dem Feind der Menschheit an. Nein: nicht Dr. No oder Ernst Stavro Bloefeld (nur original mit Katze), nicht Putin oder Hitler, nicht Weganer (also: Invasoren von der Wega) oder Islamisten, sondern den absoluten Frontkämpfer der Weltvernichtung, den Feind allen Lebens und aller Lebendigkeit. Ich zitiere mal:
„Erklärbäreltern. „nein jason-kevin, mach bitte die Motorsäge aus. “ Hurra-der -Wolf -ist-wieder -da-schreier mit Reihenhausbiotop in Recklinghausen-mitte….“
Nun: das ist recht einfach, weil – aufgrund der inneren Logik der Vernichtung – die Erklärbäreltern dieselben sind, die auch den Wolf lieben -und ein Reihenhausbiotop in Recklinghausen-Mitte haben.
Ich möchte über die beiden mal ein wenig erzählen. Wie sie heißen? Dieter und Daniela Biermann. Daniela ist medizinische Fachkraft in einer urologischen Praxis (also: Arzthelferin). Dieter arbeitet im Großraumbüro einer Versicherung. Sie haben zwei Kinder: Jason-Kevin (den kennen wir schon) und die bezaubernde Diana.
Was beide auszeichnet, ist ihr gemeinsamer Geschmack, was Musik, Filme und Fernsehen angeht: als sie sich darüber austauschten, hatte es sofort gefunkt. Dieter und Daniela schauen und hören nur das Beste, nur das Beste ist für sie gut genug. Zu Hause und im Auto haben sie jederzeit die Top Ten der aktuellen Charts griffbereit, in ihrer privaten Videothek finden wir den Gesamtbestand der meistverkauften Filme der letzten zehn Jahre, Filme, die sich Dieter und Daniela jedes Wochenende anschauen.
Ja: sie gehen nicht ´raus am Wochenende. Es ist nicht sicher da draußen, das ist ihnen klar. Ungern erinnern sie sich an die Zeiten, als sie noch Untermenschen waren, „Mieter“, und gezwungen waren, mit Fremden in einem Haus zu leben. Es waren einmal sogar Ausländer darunter. Türken. Dieter und Daniela haben nichts gegen Ausländer, sie sind – wie die Kanzlerin es angeordnet hat – öffentlich „für Flüchtlinge“ – aber doch bitte nicht im eigenen Haus. Oder der eigenen Straße.
Mit der Straße haben sie Glück gehabt: es ist eine kleine Seitenstraße in der Innenstadt von Recklinghausen, direkt in den Siedlungen am Kuniberg, hinter dem Bahnhof. Nur Deutsche dort, die türkische Enklave beginnt weiter nördlich, wo die alten Zechenhäuser stehen. Alles ordentliche Leute dort – so erzählt Dieter gerne im Büro. Was war das für ein Triumph, als sie dort endlich ihr Reihenhäuschen beziehen konnten: 700 qm2 Garten, Carport, Gerätehäuschen, ein kleines Beet, dass Daniela in ihrer Freizeit bearbeitet. Sie haben so ein wenig den Traum vom Selbstversorgertum, fernab der Zivilisation, eine große Ranch mit endlosen Weiden – aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg und solange muss das Beet den Traum von großer Freiheit auffangen.
Letztes Jahr haben sie drei Sonnenkollektoren angebracht – mehr gab das schmale Dach nicht her. „Für die Umwelt“, meinte Dieter und erzählte jedem im Büro, dass er jetzt auch Unternehmer ist, „Stromproduzent“. Er war sehr stolz darauf.
Dieter spricht nicht gern über seine Arbeit. Er ist Sachbearbeiter einer Versicherung – und dicht dran an einer Beförderung. Seine Spezialgebiet, seine herausragende Fähigkeit: Ansprüche gegen die Versicherung abwehren. Da läuft er zur Hochform auf, das hat ihm schon einige Boni und Gehaltserhöhungen eingebracht. Da ist er schon ein Spezialist – und besonders stolz darauf, dass er sogar erst letzte Woche einen Akademiker „geknackt“ hat, der seinen Wasserschaden durch seine Hausratsversicherung bezahlt haben wollte. Da kam er bei Dieter gleich an den Richtigen, schnell war klar, dass die Firma nicht für menschliches Versagen zahlen konnte. Es war sein erster Akademiker, daraufhin gab es gleich ein großes Grillfest für die engere Nachbarschaft – nur die Bonnermanns, die Hofmeisters und die von Grüneburgs, die angeblich adelige Vorfahren in der Tschechei hatten (was auch der eigentlich Grund war, weshalb man mit ihnen Beziehungen pflegte: es war immer gut, den Adel an seiner Seite zu wissen).
Akademiker mochte Dieter nicht, die konnten sogar die mühsam verklausulierten Standardverträge lesen und verstehen und kamen oft genug mit ihren überzogenen Ansprüchen durch, weil sie gleich zum Anwalt rannten. Gott sei Dank gab es genug alte Leute, die die Pleiten bei den Akademikern wieder ausbügelten, denen konnte man noch klar machen, dass sie nur Zahlvieh waren – und Dieter ihr Meister.
Ja: so sah er sich. Als Meister. Er – an der Spitze der Nahrungskette, ganz dicht vor der Abteilungsleitung. Und wenn er die erstmal bekommen würde, dann würden einige in der Abteilung ganz schön dumm aus der Wäsche schauen. Immerhin: er tat alles, um an die Spitze zu kommen, das war schon harte Arbeit. Dieter – und selbstverständlich auch Daniela – taten alles, was angesagt war. In allem teilten sie die Meinung der Mehrheit und aus Themen, wo die Mehrheit noch keine Meinung hatte, hielten sie sich einfach heraus.
Dieter deckte im Small-Talk alle männlichen Themen ab: Fussball, Investment, Auto und das Grill-Event während Daniela sich in den weiblichen Themen vorarbeitete, um hier die ethische Überlegenheit der Biermanns zu demonstrieren: Tierschutz, Yoga und Ernährung. Dieter war sehr stolz auf Daniela: seit vier Monaten war sie Veganerin, was den Bonnermanns, Hofmeisters und von Grüneburgs ordentlich Respekt einflößte. Sie kaufte ihr Gemüse nur in edelsten Bioläden, vermittelte Hunde aus der Tötung über Facebook und beschäftigte sich intensiv mit Tarotkarten. Letzteres schien nur im ersten Zug etwas seltsam zu sein, aber da Daniela die ganze Nachbarschaft mit ihrer Tarotarbeit beglückte (vor allem jene Frauen, die ihren Yogakurs besuchten), bekamen die Biermanns so detallierten Einblick über privateste Dinge – was gelegentlich von unschätzbarem Vorteil im Streitfall war.
Sie waren natürlich emanzipiert, sogar schon weit über die Emanzipation hinaus: bei den Fahrradausflügen fuhr Dieter natürlich immer vorne weg, dann Daniela, dann die Kinder. Im Auto saß Daniela immer auf dem Beifahrersitz – und bei Wanderungen ging sie immer hinter Dieter her. Immerhin war er der Mann – und man selbst war ja aufgeklärt darüber, welche Fehler die Emanzen immer gemacht hatten, weshalb die auch keinen so tollen Mann wie Dieter abbekommen haben.
Sie hatten zwei Kinder – und besonderes Glück mit ihnen: einer war ein Junge und sollte ein kleiner Dieter werden, das andere ein Mädchen, perfekt geschaffen für eine kleine Daniela. Der Junge hatte Montags Fussball, Dienstag Ergotherapie, Mittwoch Tennis, Donnerstags Nachhilfe, Freitags war er bei der Jugendgruppe des technischen Hilfswerkes, Samstag half er im Flüchtlingsheim und Sonntags trug er Zeitung aus, beides mit seiner Schwester, die Montags beim Ballet war, Dienstag Klavierunterricht hatte, Mittwoch einen Nähkursus besuchte, Donnerstag zum Hiphop in die Tanzwerkstatt ging und Freitag bei Danielas Yogakurs assistierte. Perfekte Kinder eben. Die allerbesten. Natürlich beide auf dem Gymnasium. Sie waren die besten Freunde ihrer Eltern und liebten sie heiß und innig – jedenfalls wurde das von ihnen erwartet, immerhin ließ man ihnen ja alle Freiheiten, die möglich waren. In den Ferien bekamen sie sechs Stunden Nachhilfe täglich, Dieter hatte eine Lehrerin angestellt – eine von jenen, die in den Ferien bei Hartz IV landete, weil sie nur befristete Verträge bekam. Natürlich zahlte er ihr den Mindeslohn, da ließ er sich nicht lumpen.
Dreimal im Jahr ging es in den Urlaub. Frühjahr: Wanderung in den Alpen. Österreich. Herbst: Wattwanderung an der Nordsee, Holland. Sommer: Türkei. So wie man es halt macht.
Ihr ganzer Stolz war Herrmann, der Hund. Daniela hatte ihn gerettet, ein Mischling von der Größe eines Schäferhundes. Dieter war ihr sehr dankbar dafür und führte ihn am Wochenende aus. Es gab ein unglaubliches Gefühl von Macht, mit Herrmann eine Einheit zu bilden: der Herr und sein Hund waren als Team unschlagbar. Herrmann konnte viel erledigen, was Dieter untersagt war: die Kinder der Schönfelds ankläffen (die hatten fünf Kinder – sowas von asozial; was die an Kindergeld und Zulagen bekamen, war unerträglich: Schönfeld war Beamter) – einmal hatte Herrmann fast den alten Schönfeld selbst gebissen. Natürlich hatte sich Dieter dafür entschuldigt – aber es hatte Dieter noch monatelang ein Triumphgefühl der Extraklasse beschert. Zudem half Herrmann seinem Herren beim Nachbarschaftsrating: jene Nachbarn, die nach einer Sanktion verlangten, bekamen – in Häufigkeit fein abgestuft nach Grad der Sanktionsgrundes – Herrmanns Häufchen auf ihr Grundstück verpasst. Am häufigsten waren jene dran, die keinen Zaun hatten und nicht oft genug den Rasen mähten. Das … ging gar nicht. Diese Langhaarigen, zwei Straßen weiter. Surfer, Autoschrauber, Musiker – arbeitsloses Gesindel, das dem Steuerzahler auf der Tasche lag: die bekamen eigentlich bei jeder Runde eine Ladung ab.
Die Biermanns hatten auch eine Katze – „Bärchen“. Allerliebst. Sie brachte oft Vögel und Mäuse an, die sich auf die kleine Terrasse ablegte, was ihr immer ein Extraleckerli von Frauchen einbrachte: erfolgreiche Jagd musste belohnt werden – jedenfalls, wenn es im Dienste der Biermanns war, die keine Mäuse im Haus duldeten und keinen Vogelschiss auf ihren Sonnenkollektoren wünschten.
Ein Aquarium rundete Dieters Reich ab. Natürlich Seewasser. Ausgewählte Exoten tummelten sich da drin, deren lateinische Namen er gerne auswendig wüsste.
Ja: sein Reich. Wie sehr genoss es Dieter, wenn sie zusammen im Wohnzimmer saßen und den erfolgreichsten Film der Saison sahen: die Biermanns – bei allen ganz vorn, mit ihm an der Spitze, die Tiere zu Füßen. Natürlich sahen sie auch alle Ratingshows, in denen junge „Talente“ um ihren künstlich geschaffenen Platz kämpften und sich überall anbiedern mussten – und jene Talksendungen, in denen die Untermenschen aus ihrem Leben erzählten: herrlich war das, einfach herrlich, täglich sehen zu können, wie weit oben man war – und wie tief unten die anderen.
Das Leben war fast perfekt – es fehlte nur noch eins. Ein Makel hatte das Leben noch: der SUV war von einer koreanischen Firma. Es musste natürlich ein SUV sein: groß, bullig, mächtig, herrschend, triumphierend, jederzeit bereit, den Gegner zu zermalmen, während man selber unbehelligt blieb – die Rüstung des modernen Raubritters, der der Menschheit zeigte, wo der Hammer hing. Doch das Budget erlaubte nur einen Koreaner. Dieter schauderte bei dem Gedanken, dass die Bonnermanns vielleicht bald einen Deutschen hätten. Er wusste auf jeden Fall, was SEIN Wagen war – der neue Audi. Allein schon die Beschreibung erzeugt bei Dieter Gänsehaut (siehe Spiegel):
„Den rechten Fuß nur ein paar Millimeter bewegt, schon beschleunigt der wuchtige SUV explosionsartig, der 435 PS starke SQ7 rennt davon wie von Sinnen. Weil schon bei 1000 Touren ein maximales Drehmoment von 900 Nm an den Rädern reißt und den Schotter beim unbedachten Start auf losem Grund meterweit spritzen lässt, werden die 2,2 Tonnen Gewicht zu einer virtuellen Größe. Herkömmliche Dieselmotoren erreichen kaum mehr als die Hälfte dieses Wertes und brauchen dafür deutlich mehr Drehzahl.“
Mit diesem Wagen – wäre Dieter der König der Straße. So in drei- bis fünf Jahren wäre er möglich, vorausgesetzt, die Akademiker versauen ihm nicht die Abteilungsleitung. Natürlich nur gebraucht. Dieter hatte die Hoffnung, dass vielleicht Danielas Chef – der Arzt – sich einen neuen SQ7 kauft, den er dann nach ein paar Jahren übernehmen könnte: das war sein großer Traum, die Krönung seines ganzen Lebens.
Es gibt vieles, was Dieter und Daniela nicht interessiert. Umwelt – zum Beispiel. Die weltweit großen Fischsterben, die immer beunruhigendere Ausmaße annehmen (siehe konjunktio) und auch vor Fischteichen nicht Halt machen (siehe Nordkurier) ignoriert er mit festem Blick auf sein Aquarium, wo nur selten ein Fisch verendet. Dass die Türkei gegen Flüchtlinge Selbstschußanlagen installiert (siehe FAZ), interessiert ihn nicht – sie haben Kinderkleidung für Flüchtlinge gespendet, ganz, wie von der Regierung gewünscht – da ist man ganz auf einer Linie mit der Kanzlerin. Dass in den USA Mitarbeiter in der Geflügelindustrie Windeln tragen, um ihre Arbeit nicht unterbrechen zu müssen (siehe Zeit), ändert nichts an seiner Überzeugung, dass die Kanzlerin TTIP jetzt schnell durchpauken muss (was sie vorhat, siehe Spiegel), denn: „von den USA lernen heißt siegen lernen“ – und da bald jeder zweite Arbeitsplatz in Deutschland durch Technik ersetzt wird (erst recht in Dienstleistung und Verwaltung, siehe Welt), braucht man dringend neue Hoffnung aus Übersee.
Dieter ist nicht beunruhigt von den Nachrichten einer schrumpfenden und vom endlos wachsenden Kapital zerquetschten Mittelschicht (siehe Zeit), erstmal bilden er und Herrmann ein Superteam, zweitens sind sie die Biermanns, die immer ganz vorne sind und drittens hätten sie gerne selbst mehr Kapital. Er liebt Nachrichten wie die über „Mesut T“, „der sich mit den Falschen angelegt hat und durch eine Autobombe im fließenden Verkehr zerfetzt wurde (siehe Berliner Zeitung): so sollte es allen gehen, die sich mit den Falschen anlegen – das hat er auch im Büro erzählt.
Das in England Jugendämter gegen Prämie Adoptionsquoten zu erfüllen haben (siehe Muttis Blog), findet er gut: man kann das Pack nicht früh genug zerschlagen, dem Pöbel nicht früh genug zeigen, wo der Hammer hängt. Es beruhigt ihn, dass von jedem Internetnutzer ein Dossier existiert (siehe thema.voralberg.at), so kann man rechtzeitig erkennen, wenn einer anfängt, aus der Reihe zu tanzen, er findet Schäuble gut, der die Leistungsträger dieses Landes schützt, in dem er Informaten über Briefkastenfirmen abblitzen läßt (siehe Spiegel). Es ist ihm egal, dass Adenauer seinerzeit die Naziopfer aus den Ämtern drängte, um der Funktionselite des Nationalsozialismus breiten Zugang zu Schaltstellen der Macht in der jungen Bundesrepublik zu geben (siehe Zeit), dass führende Genomforscher im Geheimen über die Schaffung künstlicher Menschen diskutieren, berührt ihn nicht (siehe nytimes) noch versteht er, was das für ihn bedeuten kann: warum auch – Herrmann und Dieter sind zusammen unschlagbar und bilden den unzerstörbaren Kern der herrlichen Biermanns.
Ja – das mit der Kettensäge, letztes Jahr im Baumarkt. Da haben sich ein paar Spießer drüber aufgeregt, weil Jason-Kevin sie ausprobierte, aber kaum halten konnte. Aber Dieter ist souverän eingeschritten und wies Jason-Kevin aus der Ferne an, die Säge wieder hin zu legen: nicht zu streng jedoch, denn Jason-Kevin war ein Biermann – und er sollte schon früh lernen, dass er auserkoren war, zu herrschen – so, wie es Dieter.
Der Wolf jedoch – das war das geheime Totems der Biermanns – und auch ein geheimer Grund für die symbiotische Beziehung von Dieter und Herrmann. Der Wolf – hing als großes Poster im Wohnzimmer, heulend vor dem Vollmond. Der Wolf – war heilig. Der Wolf – war Natur, war Kraft, war List, war Verschlagenheit, war … GOTT. Die Biermanns liebten den Wolf, wären gerne wie er: frei und wild durch die Wälder streifend, im Biermannrudel, unbesiegbar, schneller als der stärkere Bär, stärker als der listige Fuchs und hinterhältiger als die verschlagene Wildkatze – allem Überlegen, was beim Kampf um die Beute Konkurrenz bedeutet. Was wäre das für ein Leben: als Herren der Wälder über alles zu herrschen, was da kreucht und fleucht, frei, unabhängig, unbesiegbar.
Und vielleicht – kommt ja noch einmal eine Zeit des Wolfes, vielleicht bekommt des große Rudel aller Biermanns der Republik bald wieder einen Führer, der Vegetarier ist und Hunde liebt, erste Zeichen kündigen ihn schon an (siehe Kopfumkrone.at):
„Die Tendenz in diese Richtung wächst deutlich. Ich glaube, dass wir momentan eine zu kurzsichtige Diskussion führen – nicht nur in Österreich, sondern auch in Deutschland. Die Frage lautet: Wie schaut es um den Bestand unseres demokratischen Systems, so wie wir es seit 1945 kennen, überhaupt aus? Ich befürchte, dass dieses System sich gerade in aktuer Lebensgefahr befindet. Ob man daran noch etwas ändern kann, weiß ich nicht. Derzeit sprechen alle Indikatoren dagegen. Immer mehr Menschen hinterfragen unser demokratisches System an sich – insbesondere in Zeiten wie diesen, in denen wir immer größer werdenden politischen Herausforderungen, ökonomischen Verwerfungen und gesellschaftlichen Problemen gegenüberstehen. In Österreich, europaweit, ja weltweit. Sei es nun die aktuelle Flüchtlingskrise oder die in Wahrheit bis heute ungelöste Finanzkrise – all das sind die großen Probleme, die große Entscheidungen abverlangen. Es stehen mitunter bahnbrechende Weichenstellungen und nötige große Umwälzungen an, die uns regelrecht dazu zwingen werden, unser gesamtes kapitalistisches und schuldenbasiertes Wirtschaftssystem auf den Kopf zu stellen. Denn es funktioniert schlichtweg nicht mehr. Obwohl wir das wissen, wollen wir es nicht wahrhaben. Vor allem unsere Politiker nicht. Es zweifeln immer mehr Menschen daran, ob unser derzeitiges demokratisches Parteiensystem all diese großen Umbrüche schultern kann. Diesen Zweifeln müssen wir uns stellen.“
Und dann wird man endlich wieder Wolf sein können und sich den Schafen im Land mit aller Aufmerksamkeit unter dem Schutz des großen Rudelführers artgerecht widmen können.
Doch solange der Führer noch im Dunklen ruht, bleibt noch der Weg zur Abteilungsleitung, zur Verbesserung der Chancen beim Straßenüberlebenskampf und der Ausbildung der Biermann-Jugend zum omnipotenten Werkzeug der Elite.
Dass die Biermanns mit ihrer Lebensweise zu jenen Gestalten gehören, die ganz vorne bei der allgemeinen Ressourcenvergeudung dieses Planeten mitmischen, wird fein von Sonnenkollektoren und veganen Würstchen verdeckt – doch in ihrer selbstverliebten Herrlichkeit werden sie wahrscheinlich nie etwas davon merken, dass wir 1,5 Planeten verheizen, aber nur einen haben. Sie haben halt die Gnade, direkt am Königshof zu wohnen (dem „Westen“), wo man erst ganz zuletzt merkt, dass es gewaltig brennt.
Und außerdem: sind ja die Biermanns, eine Sekte für sich, die alles richtig machen und immer tun, was angesagt ist. Und wer sie nervt, kann schnell ihren Herrmann richtig kennen lernen – so wie jene hassenswerten Arschlöcher, die gegen den Wolf sind, wie der Wolfsmonitor aktuell berichtet (siehe Wolfsmonitor). Die – kommen als erste dran, denn der Wolf, der Schafe und Ziegen reißt, Pferde und Schweine anfällt und auch vor dem Hirsch, dem König der Wälder nicht zurückweicht, ist der Biermanns großer Liebling – und ihr Idol … dessen Wiederkehr sie orgiastisch feiern.
…
(PS: sollte es wirklich ein Paar mit Namen Dieter und Daniela Biermann geben: ihr seid nicht gemeint. Entschuldigung – aber irgendwelche Namen brauchte ich ja. Ansonsten – ist alles eine erfundene Geschichte. Fast … jedenfalls).
(PS2: Dieter geht wirklich nur zu Weihnachten mit den Kollegen ins Bordell, sonst nicht. Und nur zu freien Sexarbeiterinnen. Von den Behauptungen der Aussteigerinnen, dass Prostitution immer Missbrauch ist und meistens chronisch kranke Menschen zurück läßt, hält er nichts (siehe linksunten.indymedia.org).
Donnerstag, 12.5.2016. Eifel. Wer uns aufmerksam beobachtet, wird feststellen, dass wir uns „Nachdenkmagazin“ nennen. Also: eigentlich etwas philosophisches darstellen. Bevor nun alle zur Philosohie hinlaufen: es hat seinen Grund, warum ich nicht mit Hochdruck an einer akademischen Karriere festgehalten habe. Es stimmt schon, dass man dort … etwas weltfremd ist. Und weit davon entfernt, die Welt zu verändern, wie es Marx der Philosophie ins Auftragsbuch geschrieben hat. „Schöngeisterei“ wird dort betrieben – und nur all zu oft aus zehn Büchern zur Philosophiegeschichte ein elftes gemacht … um alles, was gedacht wurde, nochmal ganz neu durchzumischen. Kann man machen – muss man aber nicht.
Nun sind philosophische Erwägungen nicht nur für den Elfenbeinturm gemacht, sondern für den normalen Bürger gedacht – eine Einstellung, mit der man sich an der Universität keine Freunde macht: Kaiser Wilhelm wird sich schon was dabei gedacht haben, als er – wie später Hitler und die Stahlbarone der frühen Bundesrepublik – eine Universität im Ruhrgebiet ausdrücklich verbot: nachher würden die Malocher ihre Kinder noch dorthin schicken – und die würden da erfahren, wie fürstlich die feine Gesellschaft auf dem Rücken ihrer Eltern lebt. In meinem Fall kann ich nur sagen: stimmt genau.
Der Nutzen von Philosophie – nun leicht beschrieben: sie bringt nichts, erspart einem aber vieles, ein Satz, der von Artur Schopenhauer stammt. Und ersparen – ja, ersparen hätten wir uns einiges können, wenn wir so zurückschauen. Vor allem: viel Geld. Da wir hier aber nicht nur Federball im Elfeneinturm spielen wollen, haben wir gelegentlich auch mal – abgesehen von dem Großbildschirm der Weltpolitik, der schwer genug im Auge zu behalten ist – den Alltag der normalen Menschen im Sinn, denen die Philosophie dienen sollte, was sie dereinst – als „gesunder Menschenverstand“ – auch tat und so die Revolutionen anschob.
Mehrere Fälle waren es in der letzten Zeit, die vor allem die Vernichtung von Existenzen durch „Sozialgesetzgebung“ ins Auge fasste – ein Thema, welches alle angeht, aber zu selten außerhalb der Propaganda der immer ganz toll fehlerfrei funktionierenden Ämter beschrieben wird. Denken wir an den Fall Kikki W. Geiß – zu dem es nicht viel Neues gibt. Kikki kämpft verzweifelt um ihr nacktes Überleben, bekommt immer noch keine Leistungen, wie sie die letzten drei Monate überlebt hat – wer will das schon wirklich wissen. Sie hat inzwischen aufgrund des Drucks und des Mangels massive Sprachstörungen, die sich auch im Internet dokumentiert, die letzte Meldung war: das Jobcenter gibt an, dass sie fortlaufend Leistungen bezieht – und verweigert deshalb die Rückerstattung der von Freunden und Förderern geleisteten Nothilfe. Das dies eine Lüge ist, kann jeder nachlesen.
Oder der Fall Meike Deutschmann, der ehemaligen Mitarbeiterin der Tagesschau. Drei Jahre ohne Krankenversicherung, zwangsweise den Versorgungsanspruch an die schwer behinderte Mutter abgetreten, die nun den Sozialstaat ersetzen darf. Hier wird gerade ein Anwalt gesucht, der viel Arbeit leisten kann – für den üblichen geringen Lohn. Es sollte ein Fachanwalt für Sozialrecht sein – mit viel Zeit.
Oder der Fall von „Maria B.“, die – so darf ich inzwischen sagen, Sarah Beinroth heißt und mit aller Kraft versucht, ihre Tochter vor dem Zugriff des Jugendamtes zu schützen. Hier wurde – so wurde uns gemeldet – ein Richter wegen Befangenheit ausgetauscht, ein neuer Richter (bzw. Richterin) wollte Sarah selbst anhören, doch seit gestern ist bekannt, dass die neue Anhörung über die Sorgerechtsfähigkeit von Sarah wieder ohne sie stattfindet. Wozu braucht man auch die Mutter, wenn das Jugendamt schon entschieden hat, dass sie geistig krank ist? Sarah ist auf der Flucht. Sie macht als Inhaberin des Aufenthaltsbestimmungsrechtes ihrer kleinen Tochter von diesem Gebrauch und ist mit Hilfe von Facebookfreunden untergetaucht.
Oder den Fall von „Ellen“, die nach schweren Schicksalsschlägen in den Fängen der Kirche landete, die … sich noch an ihr bereicherte, ihr dafür aber Würde und Selbstachtung nahm. Hier gibt es etwas Positives zu berichten, durch die Vermittlung des Autors dieser Zeilen gelang es, Ellen eine Wohnung zu besorgen: der tödliche Kreislauf „keine Arbeit, keine Wohnung, keine Wohnung, keine Arbeit“ ist durchbrochen – und Arbeit haben wir hier auch. Ja: sie zieht in meine Nachbarschaft. Wenig genug, was man da tun konnte.
Es sind Fälle, die zeigen, wie wenig von dem Mantra der deutschen Bundeskanzlerin „Deutschland geht es gut“ im bundesdeutschen Alltag erfahrbar ist. Nun: darum muss man diese Sichtweise ja auch zentral anordnen.
Vor knapp einem Jahr erhielt ich nun eine Notmeldung aus der Eifel – es ging um tote Kühe. Ich schrieb zurück: das wäre was für ein lokales Magazin. Wie ich weiß, ist dies ja auch ein brisantes Thema – Kühe. Seit der zentral gesteuerten Veganeroffensive in Deutschland ist klar: jeder, der Milch trinkt, ist ein emotionsloser, psychopathischer Verbrecher, vor dem man keinerlei Achtung hegen muss und bei dessen Entsorgung keinerlei Rücksicht zu nehmen ist. Bin erst kürzlich selbst von frisch geschlüpften Veganern massiv persönlich angegriffen worden, weil ich auf diverse Lücken im Denkgebäude dieses us-amerikanischen Kultes hingewiesen habe, der Tierleid missbraucht, um Herrschaft zu erlangen und Menschen zu geisseln. In ihrem grenzenlosen Menschenhass (der einzige Grund für ihre Ernährungsgewohnheiten, den ich bislang herausarbeiten konnte) schrecken sie vor nichts zurück – erst Recht nicht vor Gewaltphantasien, die eines Mengeles würdig wären. Gilt übrigens auch für Hundehalter, wie ich erfahren musste. Wohl nicht für jeden (das wäre noch zu beweisen) aber für einige. Wie soll man sich also in diesem Thema sachlich um Kühe austauschen können – die entweder Milchkühe sind – oder Fleischkühe.
Dann besuchte ich eine Freundin in der Eifel – Monate später – und auch sie sprach mich auf die toten Kühe an. Sie ist eine engagierte Kämpferin gegen den Faschismus – und zwar eine echte, nicht so eine aufgeblasene Medienkuh, die sich wichtig machen will, sondern jemand, der einen klaren Blick für die gesellschaftlichen Realitäten in Deutschland hat – und viele Erfahrungen mit ihnen. Ich sorge mich gelegentlich um ihr Leben, das schon mehrfach in Gefahr war. Klar, dass ich nun einen weiteren Blick auf die toten Kühe warf – sicheren Wissens, damit Hassobjekt jener Veganer zu werden, die ihre eigene Heiligkeit kaum ertragen können.
Die Antwort führte weit zurück in die deusche Vergangenheit, genau genommen in den Zweiten Weltkrieg und seinen Westwall. Es geht um das kleine Eifelörtchen Scheid, dessen beste Zeiten 1871 waren: da hatte man noch 161 Einwohner, aktuell sind es noch 134 (siehe Wikipedia), bald wohl weniger. Sehenswürdigkeiten des Ortes? Nun – ein Altar und … Westwallreste. Der Ort wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört, war Teil des Westwalls – und überstand die Wirren des Krieges nicht, wie viele Eifeldörfer. Es waren übrigens meistens die Deutschen selbst, die die Orte zerstörten, um dem Feind die Orientierung zu nehmen wurden auch hier im Umkreis die Kirchen gesprengt: „Krieg“ kennt halt keine Freunde.
2006 zog nun ein Holländer in dieses Dorf. Was man bundesweit kaum weiß: Deutschland gilt inzwischen als Billigland. Waren es früher die Deutschen, die dank ihrer Wirtschaftskraft Immobilien im Ausland erwarben, so hat sich der Wind schon lange gedreht: nun sind wir das unterentwickelte Land, in dem man sich ansiedeln kann, weil man aus einem Land kommt, in dem noch ordentlich verdient werden kann. Es ist erstaunlich, welche Preise hier auf einmal gezahlt werden können – und nicht alle Einheimischen sind glücklich über die „Invasoren“, die alles aufkaufen, was nicht niet- und nagelfest ist. „Deutschland geht es gut“ – fällt hier deshalb auf keinen guten Boden, obwohl unsere Arbeitslosigkeit sehr gering ist.
Nun sind die Niederländer ein freundliches, weltoffenes Volk, das die Natur liebt und dem Bauernstand noch eine hohe Wertschätzung entgegenbringt – anstatt sie in Serienformaten wie „Bauer sucht Frau“ als unterentwickelte Deppen dazustellen, die ohne Hilfe eines gigantischen Medienapparates kaum zu einfachsten sozialen Akten in der Lage sind – wie die Gründung einer Familie. Einer von ihnen erwarb einen Hof in Scheid, besiedelte dieses sterbende Dorf in der Eifel (die seit hundertfünzig Jahre der „Osten“ des Kaiserreiches ist, lange bevor es die DDR überhaupt gab) – und machte wundersame Erfahrungen. Hier der Auszug aus dem Bericht, der uns von einer anderen Niederländerin zugeschickt wurde:
Nachstehend lesen Sie die Geschichte von meine Landsleute, einer niederländischen Familie,die im Jahre 2006 in die Eifel umzog. Die Familie kaufte sich damals einen Bauernhof. Viele Sachen stimmtenseinerzeit nicht, und auf Holländisch ausgedrückt, hat die Familie, viele Leichen aus dem Keller geholt — aber mit harter Arbeit und neuen Investitionen gelang es der Familie, das Geschäft am Laufen zu halten. Von Anfang an waren die Kühe nicht richtig fit, und es war unklar, weshalb das so war. Nach dem Umzug im Jahr 2006 bemerkte die Familie, dass Wasser unter dem Fahrsilo herauskommt, wobei dies immer intensiver wurde. Das Wasser, so wurde festgestellt, hat einen sehr hohen Mangangehalt, und weil der Boden des Silos gerissen war (was beim Kauf des Bauernhofs nicht zu sehen war, da die Futtersilos zu dem Zeitpunkt gefüllt waren), fungierte das Futter quasi als Schwamm und wurde dabei verschmutzt. Dadurch wurden 43 Kühe so krank, dass sie getötet werden mussten. Die niederländischen Hofeigentümer kontaktierten telefonisch und schriftlich sämtliche Instanzen, um herauszufinden, woher das Wasser kam, doch bekamen sie von den zuständigen Beamten immer wieder dieselbe Antwort: „Wir wissen es nicht, aber es ist Ihr Grundstück, und Sie müssen das Wasser beseitigen.“ Seit 2009 weiß die Familie nunmehr, woher das Wasser (ungefähr fünf Kubikmeter pro Stunde) unter dem Silo kommt. Sie untersuchte selbst den kompletten Bereich und fand heraus, dass das Wasser vermutlich aus einem alten Telefonkabelgraben zwischen zwei Bunkern aus dem zweiten Weltkrieg heraustritt.
43 tote Kühe. Eine Kuh kostet – 1600 Euro. Da waren schon mal 70 000 Euro weg. Interessant auch die Reaktion der Behörde, die – reinweg von Steuergeldern finanziert – dafür da ist, den Bürger vor Gefahren zu schützen – auch vor den Gefahren, die noch im Erdreich als Vermächtnis unseres letzten Versuches, die Welt zu belehren, liegen: anstatt bei der Beseitigung der Gefahr zu helfen, verordnen sie lieber Bußgelder (erinnert daran, dass auch verarmte Selbstständige erstmal Busgelder bekommen, wenn sie die Raten ihrer Krankenversicherung nicht mehr bezahlen können). Sie können sich das übrigens selbst anschauen, im Netz stehen Filmdokumente dazu, Sie finden sie am Ende des Artikels.
Sie hätten jetzt wahrscheinlich etwas anderes erwartet – haben aber den neuen Geist in Deutschland nicht verstanden – jenen Geist, weshalb es „uns gut geht“. Ja, Sie sind nicht „uns“, ganz richtig vermutet. „Uns“ sind jene, die viele Beitragsgelder einziehen (Steuern, Krankenkasse, Versicherungen) aber im Leistungs- und Schadensfalle auf „Selbstverantwortung“ pochen – ohne nur im Mindesten darüber nachzudenken, wer eigentlich ihre Pöstchen in Regierung, Verwaltung und Behörde finanziert. Raubtiergedanken auf höchstem Niveau – und ein Grund, warum unser Bauer keine Chance auf Hilfe hat. Nun – wer soll sich auch schon für ihn interessieren? Die CDU? Ist schon lange weg vom Bauern – und außerdem ist ein Niederländer ein Ausländer, die man vor nicht all zu langer Zeit gerne „raus“ haben wollte. Die SPD? Für die ist der Bauer ein Unternehmer, sie sind nur noch für VW-Arbeiter zuständig – wenn die einen unkündbaren Arbeitsvertrag haben. Für die FDP sind Bauern zu arm, für die Grünen nicht „Bio“ genug, für die Linken sind sie Großgrundbesitzer. Man merkt: Politik wird nur noch aus dem Blick der Penthäuser der Großstadt gemacht, weniger mit Blick auf den wichtigsten Stand, den jede Gesellschaft hat: jenen Menschen, die mit sieben-Tage-Wochen für die Ernährungssicherheit im Land sorgen. Ja: wer Kühe hat, kann sich Urlaub gar nicht leisten. Oder Wochenende. Oder überhaupt: Freizeit.
Nun – unsere Zeugin weiß noch mehr zu berichten:
“ Sie hat bis heute vergeblich versucht, Informationen zu den Bunkern und Rohrleitungen zu bekommen, doch jede zuständige Behörde gab und gibt sich bedeckt. An dieser Geschichte will sich womöglich keine Behörde „die Finger verbrennen“, und deshalb regiert das große Schweigen. Vermuten ist das der Ortsgemeinde die alte (Telefon)Kabelbgraben benutzt hat für den Wasserbeseitigung von das Neubaugebiet Distelweg. Abgesehen davon, dass die Familie einen hohen persönlichen Schaden erlitten hat (Ankauf neuer Kühe, Tierarztrechnungen, Medikamente, jahrenlang fehlende Einnahmen usw.), macht die Verbandsgemeinde Obere Kyll sie verantwortlich für Straßenschäden, die durch das besagte Wasser entstanden sind. Seit mittlerweile zehn Jahren bemüht sich die niederländische Familie bei der Verbandsgemeinde Obere Kyll um eine Lösung für die Beseitigung des Wassers, doch sie findet keine Behörde und keine Beamten, die bereit wären, diese Angelegenheit zu untersuchen, sprich: woher dasWasser genau kommt. Auch die Bürgermeisterin der VerbandsgemeindeObere Kyll macht die Familie verantwortlich für die genannten Straßenschäden, wobei es sich um einen Schadenssumme von mehreren tausend Euro handelt, die in denvergangenen Jahren entstanden ist. Ich schreibe diese Geschichte auf, da die Familie nach zehn Jahren des Streites finanziell und emotional am Ende ist, Zudem hoffe ich, das ssich die Verbandsgemeinde Obere Kyll endlich bereit findet, diese Angelegenheit von unabhängiger Seite fachkundig untersuchen zu lassen.
Es ist auch nicht mehr ganz richtig, dass sich niemand darum kümmert, am 21.11. bekam ich eine kleine „Entwarnung“ zugeschickt:
„Vielen Dank für Ihren E-Mail, ich schick Sie nachstehend E-Mail Schriftverkehr über diese Geschichte. Nach meine Rundschreiben haben Herr Benno Hauck, Persönlicher Referent des Präsidenten Landtag Rhelinland Pfalz und Staatsministerin Frau Ulrike Höffken sich gemeldet. Frau Höffken hat das Ministerium beauftragt ein Termin vor Ort zu vereinbaren mit der SGD Nord (Wasserwirtschaft), Verbandsgemeinde Obere Kyll und Ortsgemeinde Scheid. Diese Termin hat am 27. Oktober statt gefunden wobei der SGD Nord klar gesagt hat das die Gemeinde verantwörtlich ist für beseitigung „natürliches Wasser“ was hoch kommt bei die Familie, auch ist der Verbandsemeinde Obere Kyll verantwörtlich für die Schaden die entstanden sind“
Wenn sich der Landtag und die Staatsministerin sich melden: dann ist ja alles in Ordnung. Die Verantwortlichkeiten sind geklärt.
Nur – das war auch alles. Aktuell droht der Familie der Bankrott, denn: nichts bewegt sich.
Und es gibt es noch ganz andere Gründe, die Angelegenheit nicht weiter hochkochen zu lassen, Gründe, von denen die Familie wohl noch gar nichts weiß. Ich spreche hier nicht über die weiteren Bunker (von den 210 vor Ort installierten Anlagen konnten überhaupt erst 104 lokalisiert werden – das muss man sich mal vorstellen: 71 Jahre nach Kriegsende könnte man dort immer noch auf Leichen stoßen – siehe Heimatjahrbuch-Vulkaneifel – dem man auch entnehmen kann, warum nun ein Teil der Westwall-Höckerlinie von Scheid in Galveston, Texas steht) oder den Hang der lokalen Bevölkerung, diese Bunker als wilde Müllhalde zu gebrauchen, sondern von dem Mangan im Trinkwasser.
Mangan … ist Bestandteil mancher Sprengstoffe (in Verbindung mit Schwefel, Schwefelantimon und Kalimchlorat – die Quelle verlinke ich mal lieber nicht, möchte nicht zu Experimenten einladen). Und das Thema „Sprengstoffe“ führt zu einem sehr düsteren Kapitel in der Nachbarschaft von Scheid: dem Ersten Weltkrieg. Ganz in der Nähe befand sich eine Granatenfabrik, in der es am 29.5.1920 zu einer gigantischen Explosionserie kam – vermutet wurde schlampige Lagerung der zum Teil mit Giftgas gefüllten Granaten. Diese flogen weithin durch die Landschaft – und sorgten noch in den siebziger Jahren für die Austeilung von Gasmasken an die Bevölkerung (siehe Wisoveg.de). Erst 2008 wurde die Angelegenheit „offiziell“ für beendet erklärt (siehe Kölner Stadtanzeiger):
„Immerhin konnte damit vorerst ein Schlussstrich unter eine Katastrophe gezogen werden, die im Mai 1920 mit der Explosion der riesigen Munitionsfabrik Espagit zwischen Kehr und Hallschlag begonnen hatte. In der Folge war das Umland mit einer Masse von umhergeschleuderten Granaten belastet, die dicht unter der Erdoberfläche schlummerten. Der eigentliche Kernbereich unmittelbar an der ehemaligen Sprengstoffproduktion war derart chemisch verseucht, dass Fachleute in den 90er Jahren dringend davor warnten, dort in großem Stil nach Granaten zu suchen. Es bestand die Gefahr, dass das Grundwasser schwer und nachhaltig belastet werden könnte.“
Und da kommt jetzt einfach so ein Bauer daher … und hat Mangan im Trinkwasser. Nach dem diese Katastrophe schon 54 Millionen Euro gekostet hat (also: der Bundesrepublik), will man wohl darüber nicht noch mehr hören. Man denke nur, was das für die Baulandpreise bedeuten kann. Besser ist, man macht die Bauersfamilie für die Beseitigung des verseuchten Wassers verantwortlich – das bei denen nur austritt, aber ganz woanders verseucht wird. Vielleicht – kauft ja nach dem Bauer ein Investmentbanker das Land – und baut sich ein Ferienhaus da drauf. Mit Teich vielleicht: dann wäre Platz für das Manganwasser – und Ruhe im Land. Ruhe, die man dringend braucht – denn Experten haben die Lösung der Landesregierung bezüglich des Problems schon in den neunziger Jahren als völlig unzureichend kritisiert.
Und erst recht: was sollen die Leute sagen – in einer Gegend, die vom Tourismus lebt, wenn man gewahr wird, dass dort immer noch – in weitem Umkreis – Gasgranaten unter der Erde schlummern, die jederzeit von spielenden Kindern oder ausschachtenden Häuslebauern gefunden werden können – niemand weiß, wie weit die Granaten wirklich geflogen sind. Und das Kerngebiet? Aus Kostengründen wurde beschlossen, es nur „oberflächig“ zu sanieren – und dann einen Deckel drauf zu tun. Mit eigener Kläranlage für Oberflächenwasser.
Und so – sind 71 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg immer noch Niederländer Opfer dieses Krieges – oder Opfer jenes Krieges, der vor einhundert Jahren die Gegend verwüstete. Und wie es aussieht – interessiert dies niemanden groß.
Wer will auch schon wirklich wissen, was da wirklich für Mangan im Wasser sorgt.
Ach ja: Galveston, Texas. Ja: auch darüber sollte man ein Wort verlieren – es war ein reicher Amerikaner, einer, der schon eine Statue von Saddam hat – und eine von Stalin. Und nun auch noch ein Stück Höckerlinie – gegen den Protest von Denkmalschützern und Biologen (siehe ksta). So was kann man machen, wenn man zu viel Geld von anderen hat.
Es gibt da auch noch einen Bericht von der TAZ aus dem Jahre 1989, wonach die CDU vorhatte, auf dem verseuchten Gelände einen Gewerbepark zu errichten – damals lag dort das TNT noch ganz offen herum (siehe Bildung.freepage.de).
Man muss auch lange suchen, um heraus zu finden, ob die Ortschaft Scheid überhaupt Opfer der Explosion war – doch eine Wertpapierseite hat die Information noch bewahrt (siehe HWPH AG):
Am 29. Mai 1920 brach ein Brand im Werk aus und sprengte dieses in die Luft. Beträchtlicher Schaden entstand auf dem Gelände und in den Ortschaften Losheim, Scheid, Hallschlag, Krewinkel und Manderfeld.
Und wer sich über die Gefahr detallierter – mit Karikaturen unterstützt – informieren möchte, findet hier (siehe bildung.freepage) eine Seite, die zeigt, dass die Behörden schon seit Jahrzehnten … seltsam reagieren, wenn es um dieses Thema geht. Und das syrische Spione an dem immer noch aussickerndem TNT sehr interessiert waren.
PS: herzlichen Dank an unsere niederländische „Informantin“, deren Text ich an einigen Stellen etwas kürzen musste – dort, wo bislang unbewiesene Vermutungen über Betrug durch lokale Würdenträger standen. Vielleicht hilft er ja, der Angelegenheit etwas Aufmerksamkeit von professionellen Magazinen zu verschaffen, die mehr recherchieren können als wir. Andererseits: wer will schon im Reich der Gasgranaten buddeln?
Mit Dank an Herrn Flegelskamp.
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Auch wenn es vielen Menschen nicht bewusst ist, das Umlagesystem der Rentenversicherung ist mit Abstand das beste Rentensystem, aber es wird seit vielen Jahren kontinuierlich zerstört. Warum, das habe ich in einem der letzten Beiträge verdeutlicht, Ein Rentensystem ist eine Goldgrube für die Versicherungswirtschaft und deshalb ist eine der Forderungen der WTO mit GATS, dieses System weitgehend zu privatisieren. Entsprechende Verträge mit der WTO werden in Brüssel abgeschlossen, am deutschen Parlament vorbei und für die Wahlbevölkerung absolut intransparent. Was da gekungelt wird, darüber spricht kein Politiker und auch die Presse verhält sich bei solchen Themen, als wüsste sie von nichts.
Welche Maßnahmen mit welcher Verantwortlichkeit erfolgen, um die Deutschen in die private Versicherungswirtschaft zu drängen, werde ich nun versuchen, ein wenig aufzudröseln, denn sie gehen weit über die bekannten Vorgänge hinaus und auch das BVerfG ist maßgeblich an diesem Spiel beteiligt.
Propaganda
Schon merkwürdig, mit der Installation der WTO in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts tauchte plötzlich das Schlagwort vom Generationenvertrag auf. Diesen Begriff hat allerdings auch der so genannte Vater des Umlageverfahrens Wilfrid Schreiber bei der Argumentation für das Umlageverfahren verwendet, wenn auch in einem völlig anderen Zusammenhang. Er kannte das Mackenroth Theorem und deshalb wusste er, dass jede zu zahlende Leistung immer von den in Arbeit befindlichen Generationen getragen werden müssen. Ihm war auch die Demographie nicht unbekannt. Er wusste, dass die arbeitende Gesellschaft sowohl für die junge Generation als auch für die Rente der nicht mehr im Arbeitsprozess befindlichen Alten aufkommen muss. Sein Bestreben war auch, nicht viele unterschiedliche Alterssicherungssysteme aufzubauen, sondern ein möglichst einheitliches System zu installieren. Das wurde von Adenauer und Erhard hintertrieben.
Seine Meinung über den Generationenvertrag war, dass die Beiträge zur Rente nicht, wie bei einer kapitalgedeckten Rente gehortet werden sollten, vor allem im Bewusstsein des Umstandes, dass in der Zeit nach dem Krieg eine relativ hohe Inflationsrate ja ein anderes Rentensystem erst erforderlich machte, weil die zinsfreie Kapitaldecke und eine nicht dynamisch organisierte Rente keine Steigerungen kannte und damit deren Konsumwert durch die Inflation immer geringer werden ließ. Und er wusste auch, dass Währungsschwankungen und Umstellungen des Währungssystems einem kapitalgedeckten Rentensystem unweigerlich den Garaus machen würden. Diese Unwägbarkeiten waren schon lange bekannt und hatten auch in der Weimarer Republik eine entscheidende Rolle gespielt.
Das mittels Umlagesystem zu verhindern war seine Vorstellung. Seine Idee, die arbeitende Generation zahlt Rentenbeiträge und statt dieses Geld festzulegen, wird es vom Staat für die aktuell zu zahlenden Renten verwendet. Durch die Kopplung an die Einkommen der arbeitenden Generationen und die damit verbundene Steigerung der Beitragseinnahmen partizipieren die Rentner an den durch Lohnsteigerungen (als Inflationsausgleich) auch steigenden Beitragsleistungen und ihre Rente steigt daher in relativ gleichen Umfang mit.
Er meinte mit „Generationenvertrag“ nicht einen festgeschrieben Vertrag, sondern die Dynamisierung der Renten und deren Anpassung an die Inflation. So wurde übrigens auch die Änderung des Rentensystems von Adenauer verkauft. Das Ludwig Erhard sich mit diesem Rentensystem nicht anfreunden konnte, ist verständlich. Er war ein Ordo-Liberaler und ihm war klar, dass damit der Versicherungswirtschaft ein ordentliches Geschäft durch die Lappen ging.
Wenn Presse und Politik heute tönen, Generationenvertrag bedeute, dass die Jungen die Renten der Alten zahlen, ist das reine Propaganda, um damit den Abbau der Renten zu begründen. So wie seit Einführung des Umlageverfahrens die Beitragszahler ausschließlich für die eigene Rente ihre Beiträge entrichtet haben, ist das auch heute noch.
Es spielt auch keine Rolle, ob eine Familie 5 Kinder hat und diese Kinder später angeblich die Renten der Kinderlosen zahlen. Diese Argumentation ist derart blöde, dass ich nicht glauben will, dass es wirklich Leute gibt, die so etwas glauben. Eine Familie mit 5 Kindern (um beim Beispiel zu bleiben) hat 5 Alte in die Welt gesetzt, vorausgesetzt, alle 5 Kinder werden nicht durch Krankheit oder Unfall oder durch tödlichen Einsatz beim Militär vorzeitig abberufen. Haben die 5 das Rentenalter erreicht, fordern sie ihre jeweils auf Basis ihrer gezahlten Beiträge eigene Rente. Das bedeutet, die 5 Kinder sind später mal 5 Rentenbezieher, vorausgesetzt, sie steigen nicht in Berufe ein, die nicht in der GRV versichert sind. Dann nämlich zahlen sie niemals Beiträge in die Rentenkasse. Das gilt auch für den Nachwuchs, der auswandert.
Ob Generationenvertrag oder Kindersegen gegen Kinderlose, alles dient der Propaganda, um die Renten zu drücken. Die gesamte Gesellschaft leistet einen Beitrag für die Kinder, aber nur ein Fünftel der Gesellschaft zahlt in die gesetzliche Rente ein und das auch nur, um damit einen späteren Rentenanspruch zu haben. Diesem Fünftel der Gesellschaft wird keine Wahl gelassen, denn selbst wenn sie an die Propaganda der Politiker und der „Experten“ glauben, sie müssen Beiträge in die GRV zahlen, auch wenn sie das nicht wollen. Wenn ich für jede Lüge, die in den letzten 50 Jahren von Experten und Politikern ausgesprochen wurden, einen Cent bekommen hätte, wäre ich heute steinreich und würde in der Forbes-Liste wahrscheinlich noch vor den Aldi-Brüdern stehen.
Dass das alles Propaganda ist, sollte mit einem Blick auf die private Versicherungswirtschaft klar werden. Wovon zahlen die später die Renten und wovon ist die Höhe dieser Renten abhängig? Doch von nichts anderem, als von den eingezahlten Beiträgen. Nur dass diese Renten starr bleiben und ein heute abgeschlossener Versicherungsvertrag lediglich einen fixen Rentenbetrag garantiert. Mit lediglich einem (geringen) Anteil an den Gewinnen, die die Versicherung mit der Investition in oft dubiose Unternehmungen erzielt hat. Welche Kaufkraft die Höhe dieser Renten in 20 bis 50 Jahren haben wird, steht in den Sternen.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich nochmals, dass durch das Umlagesystem die Beitragsleistungen der Arbeitnehmer in Form von Renten sofort zurück in den Wirtschaftskreislauf gelangt und damit im Inland die Wirtschaft ankurbelt und nicht, wie bei den Privaten, irgendwo im Ausland wohlmöglich in Rüstungsbetriebe fließt. Weil die Beitragsleistungen sofort zurück in die Wirtschaft fließen, bekommt der Staat aus den Beiträgen auch sofort wieder Steuereinnahmen und vor allem der Einzelhandel profitiert davon, dass die Rentner damit ihren Lebensunterhalt bestreiten. Deshalb gibt es kein besseres Rentensystem.
Mathematik
Jedermann kennt die Prognosen über die Altersarmut. Begründet wird das mit der Demographie und den zu niedrigen Geburtenraten. Auch diese Aussagen sind reine Propaganda. Wir haben eine hohe Arbeitslosenrate, das ist Fakt, auch wenn die Politik mit allerlei statistischen Tricks die Arbeitslosenzahl schönrechnet. Wir haben weltweit über 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, mehr als 7 Milliarden Menschen, die Kleidung, Essen, Wohnung und Energie benötigen. Deutschland gehört dabei zu den dicht besiedelten Gebieten. Während man überall von Überbevölkerung spricht, behauptet man hierzulande, zu wenige Kinder würden geboren. Von der Überbevölkerung sprechen auch unsere Politiker, allerdings nicht im Zusammenhang mit Renten. Eigentlich ist die niedrigere Geburtenrate ein Beispiel, dem alle Länder dieser Erde folgen sollten, denn mehr als 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, dazu mit überzogenen Ansprüchen bedeuten einen Raubbau mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen, der nicht ungestraft so fortgesetzt werden kann, ohne Konsequenzen zu haben. Sogar Sand für die Bauwirtschaft ist inzwischen Mangelware und ein beliebtes Schmuggelgut. Ursache ist, dass der Wüstensand für den Bau nicht verwendbar ist.
Doch das ist ein anderes Thema. Die Zahl der Geburten hat nichts mit den Renten zu tun. Der Staat hat die Rentenbeiträge verwendet um damit fällige Renten zu bezahlen. Das ist der Sinn des Umlageverfahrens. Damit verbunden ist allerdings auch die Verpflichtung des Staates, diese Leihgabe später in Form von Renten zurück zu zahlen. Das ist nichts anderes, als die Pfandbriefe und Staatsanleihen, die der Staat jedes Jahr in Umlauf bringt, mit einer vordefinierten Laufzeit. Er muss die vereinbarten Zinsen und wenn die Papiere fällig werden, das Geld zurück zahlen. Er macht das in Form der Ausgabe neuer Schuldpapiere und weil haushalten noch nie die Stärke der Bundesregierungen war, reicht es nicht, in Höhe der fälligen Zahlungen neue Schuldpapiere in Umlauf zu bringen, also macht der Finanzminister zusätzlich Schulden. Er verweigert nicht die Rückzahlung der Schulden, die er so aufgenommen hat, auch nicht die dafür zugesagte Verzinsung mit der Begründung, die Fertilitätsrate sei gesunken. Das macht er nur bei Beitragszahlern der GRV und den Rentnern der GRV. Der Staat hat das Geld genommen, nicht die Rentner. Dass es dieses Geld gewesen ist, mit dem der Staat seine Verpflichtungen aus dem Umlagesystem erfüllt hat, muss den Beitragszahler nicht wirklich interessieren und tun seinem damit erworbenen Rentenanspruch keinen Abbruch. Er leiht dem Staat das Geld nur und dieses Geld ist Teil seines Brutto-Lohns, wird aber netto von seinem Gehalt einbehalten. Es ist kein Pseudogeld, sondern echter Lohn, der für ihn die Sicherung der späteren Rentenzahlung bedeuten soll. Das war vor 50 Jahren nicht anders als heute. Nun heißt es, dass die Hälfte des Beitrags durch den Arbeitgeber bezahlt wird. Doch in der Kalkulation ist dieser so genannte Arbeitgeberbeitrag auch nur ein Teil der Lohnkosten und wird in der Betriebskostenabrechnung insgesamt unter Lohstückkosten auf das einzelne Stück des produzierten Guts ausgewiesen. Über Lohnnebenkosten lassen sich Politiker und Arbeitgeberverbände gerne aus, aber haben Sie schon mal was von Maschinennebenkosten (Wartung, Reinigung und Reparatur) oder von Kreditnebenkosten gehört? Wenn eine Maschine verschlissen ist, wird sie durch eine neue mit einem erheblichen Kostenaufwand ersetzt, ist ein Arbeitnehmer verschlissen, wird er kostenfrei ausgetauscht.
Nach dem Motto „lerne klagen, ohne zu leiden“ bringen die Arbeitgeberverbände immer wieder die Lohnnebenkosten als Faktor für Störung der Wettbewerbsfähigkeit ins Spiel und in dieser Richtung ist die Politik ja auch bereits aktiv. Bei dem Krankenkassenbeitrag hat sie bereits die Höhe des so genannten Arbeitgeberbeitrags eingefroren und bei dem Rentenbeitrag wird das auch noch kommen. Doch zuvor hat man, mit Hilfe das BVerfG einen anderen Weg der Rentenkürzung eingeschlagen. Galt früher, dass die Rente nicht besteuert wird, bzw. nur ein geringer Teil als so genannter Ertragsanteil, so wurde als Folge einer Klage eines Richters oder eines Staatsanwalts (mal heißt es so, mal heißt es so) ein Urteil erlassen, in welchem das BVerfG eine nachgelagerte Besteuerung der Renten fordert. Die Begründung mag man dem Urteil entnehmen. Nun muss man den Richtern ja zugutehalten, dass sie Jura studiert haben und Mathematik nicht zwangsweise beherrschen müssen, aber ob das reicht, den Verfassungsrichtern Absolution zu erteilen?
Was heißt eigentlich nachgelagerte Besteuerung? Es bedeutet schlicht, dass Rentenbeiträge künftig nicht mehr vom Brutto, sondern vom Netto berechnet werden. Das BVerfG hat zwar in seinem Urteil auch bedeutet, dass das nicht von heute auf morgen passieren dürfte, weil dann eine verbotene Doppelbesteuerung vorläge, aber dieses Verfahren schrittweise eingeführt werden müsse, spätestens ab 2005. Das führte dazu, dass ab 2005 die Rentnerbesteuerung nicht mehr auf Basis des Ertragsanteils erfolgt, was für die meisten Rentner Steuerfreiheit bedeutete, sondern ab 2005 mit 50% zu besteuern sei. Alle Renten mit Beginn bis 2005 werden zu 50 % besteuert. Der steuerpflichtige Rentenanteil steigt in Schritten von 2 %-Punkten von 50 % im Jahre 2005 auf 80 % im Jahr 2020 und in Schritten von einem 1 %-Punkt ab dem Jahr 2021 bis 100 % im Jahre 2040 an. Der steuerpflichtige Rentenanteil beträgt somit 50 % bei Rentenbeginn im Jahr 2005, 52 % bei Rentenbeginn 2006 usw. und schließlich 100 % bei Rentenbeginn ab 2040.
Doch dieses Unrechturteil des BVerfG hat noch eine zweite Seite, denn so, wie die Rentenbesteuerung zunimmt, nimmt die Beitragszahlung vom steuerlichen Brutto ab und wird schrittweise immer stärker vom Nettoeinkommen berechnet. Das mag im Arbeitsleben ja sogar von Vorteil sein, weil damit der Auszahlungsbetrag des Gehalts ein wenig steigt, aber wenn das das „mehr netto vom brutto“ des Herrn Westerwelle sein sollte, ist das ein schlechtes Geschäft. Es ist nun mal so, dass das Nettoeinkommen nicht unerheblich niedriger ist, als das Bruttoeinkommen. Mit dieser Regelung sinken dann auch die Beitragszahlungen mit der Folge, dass die Renten kleiner ausfallen und dann auch noch voll versteuert werden müssen. Dass dabei auch die Beiträge der Arbeitgeber zur Rente geringer werden, verdoppelt den Effekt der niedrigeren Beiträge.
Mit diesem Urteil hat das BVerfG einen nicht unerheblichen Beitrag zur Altersarmut geleistet und ich mag einfach nicht glauben, dass den Richtern das nicht bewusst gewesen ist. Ein Verfassungsrechtler soll mal gesagt haben, das BVerfG spreche kein Recht, sondern mache Politik mit anderen Mitteln. Ich glaube ihm und eine ausführliche Ausarbeitung hat der Rentner Dr. Horst Morgan dazu in der TAZ dargelegt.
Demographie
Die Demographie ist eine der dicksten Propaganda-Keulen der Politik. Mit dem Begriff „Demographie-Wandel“ wird eine Panik ausgelöst, die den Politikern zuarbeitet, denn darunter verstehen die meisten Menschen nur die Mär von den immer älteren Generationen (zumindest glaube ich das). Aber Demographie ist die Wissenschaft über Bevölkerungen und ihre Entwicklung und wie alle Wissenschaften sind die Grundtendenzen Annahmen, Theorien. Und Einigkeit herrscht da keineswegs vor. Was aber sind die Theoreme der Demographie?
Da ist zunächst die Fertilität, also die Geburtenrate in einem Land
Danach kommt wohl die Mortalität, wobei eindeutig und unwidersprochen ist, dass die, die mal geboren wurden, auch irgendwann wieder sterben werden. Das Problem dabei ist nur, wann? Wie einfach wäre es, wenn jeder, der mal geboren wurde, pünktlich nach 50, 60 oder 70 Jahren abtreten würde. Aber da gibt es die Spielverderber, die, die direkt oder wenige Tage oder Wochen nach der Geburt wieder diesen Planeten (indirekt) verlassen und andere, die nach 100 Jahren noch immer da sind.
Die dritte Betrachtung der Demographie umfasst die Migration, also die Zuwanderung, aber auch die Abwanderung. Dabei spielt allerdings das Warum weniger eine Rolle, sondern eher das dadurch bedingte An- und Abschwellen der Population.
Eines sollte hierbei schon klargeworden sein. Demographen sind Statistiker, die sich aber darüber hinaus auch mit den Gründen befassen. Und da herrscht wieder der Konkurrenzkampf um die einzig mögliche Wahrheit. Die einen sehen ihr Arbeitsgebiet als Erforschung aus sozialpsychologischer Sicht, andere sind der Ansicht, man müsse die Fragen von der ökonomischen Seite her betrachten.
Kommt dann noch die Politik ins Spiel, dann nutzt sie beide Formen der Betrachtung für ihre apokalyptischen Prognosen. Dabei spielt die Fertilität allerdings nur eine Rolle bei den Aussagen über die zu wenig geborenen Kinder und der damit drohende Untergang der Deutschen und vor allem die damit nicht besetzten Arbeitsplätze als Bedrohung des Rentensystems. Wem fällt schon auf, dass dieses Thema offenbar nur für die abhängig Beschäftigten, also die Beitragszahler der gesetzlichen Rentenversicherung angesprochen wird. Das gilt ebenso für die Mortalität, also die Sterberate. Glaubt man der Politik, dann werden wir immer älter, obwohl dieser Umstand offenbar nur bei den GRV-Versicherten eine Rolle spielt und dafür wiederum Statistiken als Beweis angeführt werden, die die gesamte Gesellschaft umfassen, obwohl das Wann der Mortalität durchaus von etlichen Faktoren abhängt, z. B der Lebensweise, dem Stress, den Gefahren, denen man aufgrund verschiedener Faktoren z. B. im Arbeitsleben stärker ausgesetzt ist als andere, die ein eher beschauliches Leben führen. Auch die recht unterschiedlichen Faktoren der medizinischen Versorgung werden dabei nicht weiter beachtet.
Derzeit schwankt die Fertilitätsrate so bei 1,4 bis 1,5 Kind je gebärfähiger Frau. Aber kann heute schon jemand sagen, was diese Kinder später einmal beruflich machen? Stellen Sie sich vor, 1,1 dieser Kinder würde in Berufe wollen, die zur Pflichtversicherung der GRV gehören. Dann wäre aber Heulen und Zähneklappern angesagt, denn man hätte keine Jobs für sie weil heute Maschinen einen großen Teil der Produktionsarbeiten ausführen. Definitiv kann man sagen, eine höhere Geburtenrate würde die Renten keineswegs sichern, wie die Politik uns weismachen möchte, sondern sie würde die Probleme verschärfen und die Zahl der Arbeitslosen erhöhen. Es gäbe keine Probleme der Rentenkasse und auch keine Probleme der Gesundheitsvorsorge und noch weniger Probleme mit der Arbeitslosigkeit, wenn man verwirklichen würde, was man mit dem technischen Fortschritt so enthusiastisch beteuert hat, dass man dem Menschen mehr Freizeit durch die Arbeit der Maschinen verschafft. Es würde als reichen, die wöchentliche Arbeitszeit um 10 Stunden zu reduzieren, dann hätten alle Arbeit, würden in die Kassen einzahlen und die Konzerne würden immer noch genug verdienen.
Wer von Demographie spricht, sollte nicht vergessen, dass auch die ca. 20 Jahre, die Zeit von der Geburt bis zum Eintritt in das Arbeitsleben von der Gesellschaft zu einem nicht unerheblichen Teil finanziert wird, ohne dass dafür die Eltern Beiträge entrichtet hätten, wie das das andere Ende der Demographie getan hat, denn Rentenanspruch in der GRV hat nur, wer Beiträge gezahlt hat und auf Basis der einbezahlten Beiträge bemisst sich später auch die Höhe der Rente.
Rentenzuschuss des Staates
Gerne kokettieren Politiker mit den Zuschüssen, die aus Steuermitteln vom Staat in die Rentenkasse eingezahlt werden. Verschlossener zeigen sich die Politiker, wenn man sie dann auf die Fremdlasten anspricht, mit denen die GRV als einziges Alterssicherungssystem belastet wird. Fremdlasten sind Zahlungen für Aufwendungen der Rentenkasse der GRV, die eigentlich aus Steuermitteln zu bezahlen wären. Bereits die Kriegsfolgelasten wurden zu mehr als 100% ausschließlich aus dem neu eingerichteten Umlagesystem finanziert. Nun werden sie sagen, mehr als 100% geht ja nicht. Doch, das geht, denn neben den Renten für Kriegerwitwen, Versehrten- und Waisenrenten wurden auch Ausgleichszahlungen für NS-Unrecht aus den Beitragszahlungen der Rentenversicherten der GRV finanziert. Ähnlich verhielt es sich bei der Wiedervereinigung. Die Renten der DDR-Bürger wurden von einem Tag zum anderen voll aus der GRV bezahlt. Argumentiert wurde, dass ja nun auch die ehemaligen DDR-Bürger in die Rentenkasse der GRV einbezahlen. Nun, wer die Machenschaften der Treuhand nach der Wende noch nicht vergessen hat, weiß, dass in der ehemaligen DDR Arbeitslosigkeit durch den Ausverkauf der DDR-Unternehmen in einem unverantwortlichen Ausmaß provoziert wurde. Die wenigen Beitragszahler mehr konnten die Mehrbelastung der GRV nicht ausgleichen und auch nicht die Übernahme der bereits bestehenden Anwartschaften und die Ausgleichzahlungen für DDR-Unrecht.
Ich möchte nicht jede dieser Fremdlasten im Einzelnen ansprechen, sondern lediglich die vom DIW (dem man sicherlich keine linke Gesinnung unterstellen möchte) aufgestellte Aussage:
Ich finde, vor allem die ältere Generation sollte das bei ihrer Wahlentscheidung am kommenden Sonntag, dem 22.09. 2013 auch mal in Betracht ziehen. Wahlentscheidungen sollten nicht aus Gewohnheit erfolgen und auch nicht auf Versprechungen fußen, von denen jetzt schon klar ist, dass sie gebrochen werden.
Die Welt wird immer absurder, was hier auf nachrichtenspiegel.de wunderbar dokumentiert wird. Aufgrund der überwältigenden Informationsflut von Unstimmigkeiten, auf dieser eigentlich sehr schönen, einzigartigen Kugel im schwarzen Vakuum des Raumes, macht sich gerne ein Gefühl der Ohnmacht und Hilflosigkeit bei den Betroffenen breit. Bei mir ist es jedenfalls so. In Gesprächen mit Freunden/Bekannten erfahre ich, dass es ihnen ähnlich geht. Darum sind kreative Lösungen gefragt. In vielen Bloggs und sonstigen Webseiten veröffentlichen Leute ihre guten Ideen. Diese dann im Web zu finden, gestaltet sich dann als eher schwierig. Eigentlich sollte es eine zentrale „Lösungsbibliothek“ geben. Jeder kann dort seine Lösungsmöglichkeit zu einem gesellschaftlichen Phänomen, oder auch persönliche, hinterlegen. Viele kluge Köpfe haben gute Ideen und andere, welche Optionen suchen, können so von den kreativen Gedanken profitieren. Je grösser die Auswahl ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, etwas Passendes für sich zu finden. Dies so als grundlegender Gedanke.
Phasen
In der ersten Phase stehen Veränderungen an, die den momentanen Status Quo einer Person nicht oder wenig tangieren. Sinn und Zweck von den verschiedenen Phasen ist die Tatsache, dass Veränderungen am besten gelingen, wenn sie mit Leichtigkeit in das bestehende Leben integriert werden können. Daher ist Phase 1 recht einfach umzusetzen. Nachdem der erste Schritt/Phase getan wurde, hat man sich schon an kleine Veränderungen im Alltag gewöhnt und die grösseren Schritte von Phase 2 können angegangen werden. Der letzte Abschnitt, Phase 3, bewirkt grosse Umstellungen. Aber aufgrund der Erfahrungen beim Durchleben der ersten zwei Abschnitte und damit erworbenen „Durchhaltevermögens“, stellt der letzte Schritt der Abnabelung nur eine logische Fortsetzung der vorangegangenen Phasen dar. Am Ende erreicht man eine Lebensqualität und finanzielle Unabhängigkeit, die gesellschaftlich, wirtschaftlich, sozial und kulturell verträglich ist.
Geld
Unser Finanzsystem hat einzig den Grund, jeden unter- und mittelständischen Menschen finanziell abhängig zu machen. Das heisst, sobald man einen Kredit von einer Bank bezieht, begibt man sich in die Abhängigkeit der Bank – finanziell, vertraglich, körperlich und geistig. Es spielt dabei keine Rolle ob es eine Hypothek, Kredit, Kreditkartenbelastungen oder Leasing ist. Aufgrund des Kreditvertrages müssen Sie arbeiten gehen (körperlich) um die Raten und Zinsen zahlen zu können (Vertrag). Wie oft denkt ein Kreditnehmer an seine Verpflichtung, vor allem wenn es mal finanziell eng wird(geistig)? Oder wenn er Ferien nötig hätte aufgrund seiner körperlichen und geistigen Verausgabung, sich aber wegen der Bankverpflichtung keine leisten kann (körperlich und geistig). Um diese Abhängigkeit noch näher zu erklären, habe ich hier ein Link zu einem kleinen Film:
Möglichkeiten
– Beenden von Krediten/keine Neuen eröffnen
– So oft als möglich Bargeld benutzen
– Tauschgeschäfte suchen/kreieren
Personen, die eine oder mehrere Hypotheken laufen haben, ist das Beenden dergleichen nicht so einfach möglich. In der Schweiz wurde das Steuergesetz so gestaltet, dass jeder „Hüslibauer“ bis ans Lebensende verschuldet ist. Ansonsten könnte er sich ein Haus gar nicht leisten. Die Meisten jedenfalls nicht. Jeder muss den Eigenmietwert seines Hauses versteuern. Also lässt man die Hypothek so hoch, dass die Zinsschuld den Eigenmietwert übertrifft. Zinsschulden kann man vom Vermögen abziehen. So manövriert der Staat mit seinen Steuergesetzen die Immobilienbesitzer in die Abhängigkeit der Banken. Genau betrachtet, gehört praktisch jedes Haus in der Schweiz einer Bank. Lebenslang!
Banken
Mittlerweile ist das Ansehen der Banken in die Jahre gekommen und die einst als schön wahrgenommene Fassade bröckelt zusehends ab. Ihr Geld ist nicht so sicher, wie es Ihnen die Banken versprechen. Tausende von Sparern haben das schon schmerzlich erfahren müssen. Man sollte sich bewusst sein: Ausnahmslos alle Banken sind privater Natur. Sogar die Staatsbanken, die heissen nur so. Die Verknüpfung der Banken untereinander ist derart gross, dass man eigentlich nur von einer „Weltbank“ spricht und alle anderen „Filialen“ in den einzelnen Ländern sind. Wer dies nicht glaubt, kann sich den Film „Goldschmied Fabian – Geld, Banken- und Zinssystem erklärt“ ansehen:
Wenn nun eine Bank Konkurs macht und politisch uninteressant ist, verlieren auch sämtliche Sparer ihr Geld. Das Gleiche ist es, wenn Sie ein neues Auto bestellen, Lieferzeit vier Wochen, bezahlen und nach zwei Wochen meldet die beauftragte Firma Konkurs an. Ihr Geld sehen Sie in der Regel nie wieder. Hier schützt der Staat die Konkursmacher mit einer Forderungspriorität der Gläubiger. Sie als Kunde stehen ziemlich weit hinten. Dasselbe ist es bei den Banken. Keine Bank bürgt für Ihr eingezahltes Geld zu 100 Prozent, obwohl sie damit wirbt. Sie kann es nicht einmal, wie die Erfahrung gezeigt hat. Würden nur zehn Prozent der Kontoinhaber ihr Geld abheben, käme(n) die Bank(en) in ordentliche Schwierigkeiten. Vom Gesetzt her muss sie nur zehn Prozent des eingezahlten Betrages zurückstellen. Mit dem Rest kann sie machen, was sie will.
Da die meisten Banken seltsamerweise mit Geld nicht umgehen können, bleibt eigentlich nur ein Weg. Heben Sie ihr Geld ab und bringen Sie es in Sicherheit. Der Tresor eines Notars ist immer noch billiger als der Verlust des Ersparten. Oder verstecken es zu Hause. Verzichten Sie auf die Zinsen. Ihr Wohlstand wird dadurch nicht verringert. Hier offenbart sich noch ein weiteres Problem. Bei manchen Menschen könnte man das abgehobene Geld in Kubikmeter zählen, selbst wenn man die grössten Banknoten nimmt. Es gäbe hier eine einfache Faustregel als Lösung. Jeder Mensch sollte nur soviel Geld besitzen, wie er körperlich tragen kann. Dies hätte mehrere positive Wirkungen. Einerseits würden die Leute viel mehr auf ihre Fitness und Gesundheit achten, damit sie möglichst viel Geldscheine tragen können und andrerseits hätte jeder Erdenbürger plötzlich genug ,um für sich ein Leben lang ausgesorgt zu haben. Aber dies nur so am Rande.
Wenn Sie Wertpapiere haben, sind Sie auf Gedeih und Verderb den Banken ausgeliefert. Die Wenigsten tätigen die Börsengeschäfte selber. Also vertrauen die Meisten auf ihren Anlageberater und vergessen dabei, dass er nur das Beste für sich will und nicht für den Kunden. Man kann dieses Verhalten den Bankmenschen nicht einmal vorwerfen. Es ist ein natürliches Verhalten: Aus meiner Tätigkeit möchte ich den grösstmöglichen Ertrag bekommen. Das war bei den Neandertalern so und ist bei jedem heute auch so. Also stufen Sie ihre Risikobereitschaft ein, einem wildfremden Menschen ihr Vermögen anzuvertrauen und bekommen dafür ein Blatt Papier in die Hände gedrückt, dass einen materiellen Gegenwert gegen Null besitzt. Zudem unterschreibt für die Bank ein Anlageberater, der Angestellter ist und nicht einmal finanziell fähig wäre und sein muss, eventuellen Schaden mit seinem eigenen Vermögen oder dem der Bank abzudecken. In der Regel verstehen und bekommen Sie als Kunde keine zehn Prozent von den Informationen, die Sie eigentlich verstehen und bekommen müssten. Es wird Ihnen niemand sagen können, wo ihr Geld genau liegt, wie es genau verwendet wird und ob es überhaupt noch da ist. Sie haben nur einen Zettel der belegt, dass Sie Geld eingezahlt haben. Der Rest ist Fiktion. Das kann jeder Börsencrash bestätigen. Wenn Sie zu den glücklichen gehören, die einen Gewinn mit Wertpapieren erzielt haben, dann haben Sie aus meiner Sicht nur Glück gehabt. Es fragt sich, wie lange dieses Glück anhält. Auch hier bezeugen diverse Börsenabstürze diese Fiktion des schnellen Geldes mit „Nichtstun“. Machen Sie ihre Papiere zu Bargeld oder Gold. Das sind die sichersten Anlagen, auch in Krisenzeiten.
Versicherungen
Diese Institutionen arbeiten mit dem Angst und Glauben-Prinzip. Angst daher, weil der Versicherer viele Szenarien beschreiben kann, welche die finanzielle und gesundheitliche Situation des Versicherten übersteigen respektive überfordern würde. Der Glaube basiert auf dem suggerierten Glaubenssatz „ich bin ja versichert, mir kann nichts passieren“. Zum Teil stimmt er auch. Bei einer richtig gewählten Versicherungspolice ist der finanzielle Schaden abgewendet. Hier stimmt der Satz „mir kann nichts passieren“, jedoch nur aus finanzieller Sicht. Vor einem Schadensereignis kann einen keine Versicherung beschützen. Ich vermute im Unterbewusstsein und Verständnis des Versicherten bezieht sich der Satz/die Versicherungspolice auch auf das unerwartete, negative Ereignis mit seinen körperlichen Konsequenzen. Einige Aussagen von Auto-Vollkasko-Versicherten lauten „ich kann fahren wie ich will; bin ja Vollkasko versichert“. Wenn dann ein Unfall durch Eigenverschuldung passiert, sind die Betroffenen überrascht, dass sie trotz Vollkasko einen Unfall bauten.
Wenn man(n)/frau rücksichtsvoll und umsichtig fährt, reduziert sich die Eigenverschuldung praktisch gegen null. Wenn dennoch ein Unfall passiert, ist in der Regel der Andere Schuld und die Versicherung des Verursachers kommt für den Schaden auf. Also macht dann eine Vollkaskoversicherung keinen Sinn mehr. Die Restrisiken wie Diebstahl, Einbruch, Steinschlag usw. zu versichern, sind nur bei einem Neuwagen im ersten Jahr sinnvoll. Wie viele Leute kennen Sie, die Opfer eines solchen Ereignisses wurden? Wie oft waren Sie selber Opfer? Und hätten Sie, angenommen Sie würden keine Voll- oder Teilkasko besitzen, den entstandenen Schaden mit dem Geld das sonst die Versicherung bekommen würde, die Wiederherstellungskosten des Fahrzeugs selber berappen können? Die meisten können dies mit „ja“ beantworten. Also, wie viel Kasko brauchen Sie?
Wenn Sie ihren Fahrstil auf Eigenverantwortung einstellen, sparen Sie Geld für die Police, schonen das Fahrzeug und die Umwelt, die Reifen halten länger, der Spritverbrauch geht zurück und Sie sind entspannter bei der Ankunft. Das heisst nicht, dass Sie jetzt nur noch im Schritttempo umhertuckern sollen, fahren Sie weiterhin zügig aber dies umsichtig und verantwortungsvoll. Sie sparen mindestens 1000 Franken pro Jahr bei durchschnittlich 10‘000 km/Jahr. Ich praktiziere diese Fahrweise ohne Kasko seit über zehn Jahren und bin bis jetzt sehr gut damit „gefahren“.
Leasing und Vollkaskoversicherung sind wahre Goldesel. Die Leasingkosten berechnen sich aufgrund des maximalen Einkaufwertes – keine Rabatte oder Prozente beim Kauf. Und etwas wird dabei gerne verdrängt. Das Fahrzeug gehört nie dem Käufer/Leasingnehmer. Er hat nur die Erlaubnis es zu benutzen. Die Leasingraten nicht bezahlen und der fahrbare Untersatz ist schnell weg und auch das bisher bezahlte Geld. Selbst wenn das Fahrzeug schon zum grössten Teil abbezahlt ist. Oder anders gesagt, wenn Sie ein neues Auto für 20‘000 Franken mit einem Kredit kaufen oder leasen, gehört es immer noch zu 100% der Bank auch wenn Sie bereits 19‘999 Franken abbezahlt haben. Die Bank holt sich nicht die abgetretene Fussmatte und beziffert sie mit dem fehlenden Franken, nein, sie holt den ganzen Wagen und ihre 19‘999 Franken sind futsch. Als Draufgabe durften Sie noch während der ganzen Abzahlungszeit noch den Geschäftspartner der Bank, nämlich die Versicherung mächtig finanziell unterstützen. Die meisten hätten die Versicherung nie gebraucht, weil sie mit einem Neuwagen tendenziell vorsichtiger fahren. Ich rede hier von den vernünftig fahrenden 90% des Strassenverkehrs.
Wenn Sie dieses Banken- und Versicherungssponsoring beenden möchten, bleibt eigentlich nur ein Weg. Sie geben den Leasingwagen zurück und/oder beenden den Leasingvertrag. Wenn der Wagen zwischen 500 und 1000 Franken Leasing pro Monat gekostet hat, ist in einem halben Jahr soviel Geld gespart für eine gebrauchte Schüssel. Oder verkaufen den mit Kredit erworbenen Wagen. Mit dem erhaltenen Geld können Sie die Restschuld begleichen und ein günstigeres Modell oder eine Occasion erwerben. Nur wäre da ein Problem denkt sich sicher der pflichtbewusste Kreditnehmer, ich darf kein Auto verkaufen, das nicht zu 100% mir gehört. Diese Klausel hat nur den Zweck, den Kreditnehmer solange wie möglich an die Bank zu binden. Wen kümmert es, wenn Sie das Auto vorher verkaufen, die Restschuld der Bank zahlen und somit wieder ein Stück Freiheit gewinnen? Niemanden! Die Bank hat ihr Geld wieder, basta! Verpflichtung erfüllt! Die Geldverleiher werden Sie zwar als Leibeigenen vermissen und immer wieder versuchen Sie erneut in die Abhängigkeit zu manövrieren, aber schlussendlich kann Sie nichts machen, was Sie nicht wollen.
Weitere Möglichkeiten beim Sparen von Versicherungen sind Sachwertpolicen. Vielen Menschen glauben, bei einem Verlust eines Sachwertes werde dieser von der Versicherung ersetzt. Wird er auch. Aber meistens nur der aktuelle Zeitwert. Beim Abschluss einer Police wird der Wert des/der Objekte(s) mit dem aktuellen Kaufpreis, in der Regel der Neupreis, festgelegt. Das heisst im Klartext, man zahlt die Versicherungsprämie in der entsprechenden Höhe des Kaufpreises mehrere Jahre lang. Der Wert des Objektes sinkt hingegen in dieser Zeit. Nach zehn Jahren ist eine teure Stereoanlage fast nichts mehr wert aber die Prämie ist immer noch so hoch als wäre die Anlage neuwertig. Die wenigsten Versicherungen passen die Prämien dem aktuellen Wert an. Sollte dann noch nach zehn Jahren die ehemals teuer erworbene Stereoanlage gestohlen werden, bekommt man nur den aktuellen Zeitwert vergütet. Obwohl Sie immer den versicherten Neuwert der Sache als Prämie bezahlt haben, bekommen Sie nur einen Bruchteil erstattet. Ausgenommen sind Dinge, die an Wert gewinnen wie Kunstobjekte, Raritäten und dergleichen. In diesem Fall passt sich die Versicherung nicht automatisch dem Zeitwert an. Bei Verlust des Objektes erhalten Sie den abgemachten Wert der Sache bei Vertragsabschluss, auch wenn er mittlerweile das Doppelte kostet. In diesem Fall wird der Zeitwert von der Versicherung nicht berücksichtigt.
Prüfen und/oder ändern Sie ihre Sachwertversicherungen und Sie werden auch hier Einiges einsparen können ohne den Lebensstandard zu ändern.
Krankenkassen
Die Prämien steigen Jahr für Jahr und die Politik schützt diese Entwicklung. Da man diesbezüglich von „Oben“ keine Hilfe erwarten kann, bleibt nur der Weg eine Eigeninitiative zu ergreifen. Ein gutes Mittel ist hier die Tatsache, dass Versicherungen sehr versicherungsfreudig sind. Nützen wir das doch einmal zu unseren Gunsten.
Ein elementarer Wert bei der Berechnung der Kassenprämie in der Schweiz ist die Höhe der Franchise, respektive des Selbstbehaltes. Setzt man diesen von 500 Franken auf 2500 Franken pro Jahr, reduziert sich die Prämie um fast die Hälfte. Wenn Sie dann die monatlich eingesparte Prämie mal zwölf rechnen, können Sie bei Bedarf den hohen Selbstbehalt meistens selbst decken. Aber eingespartes Geld möchte man ja zur Verfügung haben und nicht zur Seite legen müssen. Also nützen Sie die Versicherungsfreudigkeit diverser Anbieter. Versichern Sie den Selbsthalt. Ich selber bin mit meiner Franchise auf 2500 Franken und habe diese versichern lassen mit einer Prämie von 9 Franken im Monat. Egal mit welcher Zahl Sie hochrechnen, die Einsparungen sind enorm und der Lebensstandard wird wieder nicht beeinträchtigt.
Die oben beschriebenen Möglichkeiten betreffen ihr Umfeld. Als letzten Punkt für die erste Phase gilt es noch die eigene Gedankenwelt mit ihren Normen und Werten zu überprüfen. Wie gestalten Sie ihr Leben und was ist wichtig für Sie. Wenn Sie ihr bisheriges Leben betrachten, können Sie dann lächeln? Möchten Sie lächeln können? Diese Fragen können eine Veränderung bewirken, welche das eigene Agieren und Reagieren im täglichen Leben positiv beeinflussen. Auch hier kann man seine Lebensgewohnheiten und Vermögen beibehalten. Es gilt einzig ein paar neue Lebensgewohnheiten in die Bisherigen zu integrieren. Hier ein paar Beispiele:
Schalten Sie im Haushalt alle elektronischen Geräte ganz aus, die Sie nicht gerade benutzen. Den Kühlschrank und Ähnliches benutzen Sie weiterhin – im Sommer. Im Winter können sie ihn ganz ausschalten. 3 – 4 Monate lang kommen die Lebensmittel auf den Balkon oder so ähnlich. In Wärmephasen kann man ihn ruhig benutzen.
Waschen Sie ihre Kleidung nur im Sparprogramm bei tiefen Temperaturen. Bei normal verschmutzter Wäsche reicht dies völlig. Ausserdem kann man gewisse Kleidungsstücke auch mehrmals tragen, bevor sie in der Waschmaschine landen.
Achten Sie beim Einkauf auf die Verpackung. Auf Aluminium und Plastik als Verpackungsmaterial wenn möglich verzichten. Alles in Glas Abgepackte ist in Ordnung, auch energietechnisch gesehen.
Herkunftsland der Ware berücksichtigen. Alles was weiter als 1000 Kilometer hergebracht werden muss, ist ökologischer Blödsinn.
Ferien in fernen Ländern kann man machen, muss man aber nicht. Auch hier kann der 1000 Kilometerradius angewandt werden. Er ist ökologisch und ökonomisch sinnvoll und bringt dem Feriengast sowie dem Anbieter der Region enorme Vorteile.
Bauen Sie die menschliche Eigenschaft „Bescheidenheit“ so oft wie möglich in den täglichen Ablauf ein.
Es gibt noch viele solcher Möglichkeiten, die nur entdeckt werden können. Betrachten Sie ihr alltägliches Leben. Machen Sie es sich bewusst. Sie werden sicherlich Einiges entdecken, das sinnvoll ist beibehalten zu werden und Anderes welches einfach verändert werden kann. Schlussendlich soll eine Veränderung eine positive Bereicherung in ihrer Gedanken- und Erlebenswelt sein, sowie einen wirtschaftlichen Nutzen bringen.
Wenn Sie alle oben beschriebenen Möglichkeiten voll ausschöpfen, haben Sie zusätzlich tausende von Franken oder Euro im Jahr zum Ausgeben. Oder Sie gewinnen Freizeit im entsprechenden Gegenwert. Ihr Status in der Gesellschaft oder ihr Vermögen bleiben unverändert. Es wird vielleicht nicht mehr so stark wachsen oder sogar stagnieren, aus zeitlichen Gründen. Stagnation wird heute aber weitgehend als negativ betrachtet. Ich finde den Erhalt eines Wertes über einen längeren Zeitraum ebenso lobenswert, wie das Erzielen eines ehrlichen Gewinns. Denn der Erhalt eines Vermögens bedingt ja mindestens ein Plus in der Höhe der betrieblichen Kosten. Also ist Stagnation ein Erfolg. Beim Integrieren von neuen Gedankenmustern die ökologisch wie ökonomisch wertvoll sind, stellt sich schnell eine tiefe, anhaltende Zufriedenheit und Ruhe ein. Geniessen Sie diese Momente, wenn sie Ihnen bewusst werden. Sie sind eine der Quellen für ein glückliches Leben.
Es liegt mir fern, die in der ersten Phase genannten Möglichkeiten als die ultimativen Lösungen darzustellen. Wie gesagt, es sind Möglichkeiten. Jeder kann das für sich nehmen/umsetzen, was für ihn realisierbar ist. Vor allem bin ich überzeugt, dass es noch unzählige Ergänzungen gibt. Jeder hat da so seine Erfahrung, wie er sich mit seinen verschiedensten Künsten durch den Alltag bewegt. Teilen sie dieses wertvolle Gedankengut mit ihren Mitmenschen, im Web und persönlich. So können wir uns entwickeln.
Phase 2 folgt