Der Aufbau eines Überwachungsstaates und die besorgniserregende Einschränkung der Freiheit durch immer schärfere Gesetze sind nur ein Teil der Methoden, die Gesellschaft durch Angst zu beherrschen. Es werden so viele Vorschriften erlassen, dass niemand mehr in der Lage ist, sie alle zu kennen und einzuhalten, damit kann jeder zu jeder Zeit kriminalisiert werden, ein perfektes Druckmittel. Und die mittels immer ausgefeilte Technik möglich lückenlose Überwachung tut ein übriges, Unbehagen und Angst zu schüren.
Ein Blick nach Amerika zeigt ein düsteres Bild, mehr als 2,1 Millionen Amerikaner sitzen in Haft, etwa 4 Millionen Häftlinge sind auf Bewährung frei. Die Botcamps/Erziehungscamps sind dort noch nicht mit hineingerechnet. Das sind mehr Häftlinge als in China und Europa zusammengenommen. Die Gefängnisindustrie ist mittlerweile der größte Arbeitgeber Amerikas, es beschäftigt zurzeit 530.000 Personen. Häftlinge haben in diesen Anstalten kein Zuckerschlecken, sie müssen einen Dienst an der Gesellschaft ableisten, sie werden verliehen an Firmen wie Boeing, Dell, Nike, McDonald’s, Microsoft, für einen Stundenlohn von circa 0,20 $!
Ganz eindeutig sind die Gewinner dieses Systems die großen Aktiengesellschaften und vor allem die Gefängniskonzerne wie zum Beispiel Fema.
Unter Bill Clinton hat sich die Situation noch mehr verschärft, denn in den USA hat Lobbyarbeit dazu geführt das Sozialleistungen nur noch fünf Jahre gewährleistet werden, danach gibt es keinen müden Dollar mehr. Dies bedeutet wiederum das viele Menschen keinen anderen Ausweg sehen und in die Beschaffungskriminalität abrutschen, da freut sich natürlich Fema.
Und wenn ich mir die Hetzkampagne gegen das Unwerte Hartz IV-leben in Deutschland vor Augen führe, indem sich besonders Professor Gunnar Heinsohn hervorgetan hat,er will die Hartz IV Leistungen auch auf fünf Jahre begrenzt sehen, kann einem wirklich nur angst und bange werden. In der öffentlichen Diskussion hat sich noch einer sehr hervorgetan, Volkswirtschaftsprofessor an der Universität Bayreuth, Peter Oberender, fordert die Freigabe des Organhandels mit der Begründung:
„Wenn jemand existenziell bedroht ist, weil er nicht genug Geld hat, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu finanzieren, muss er meiner Meinung nach die Möglichkeit zu einem geregelten Verkauf von Organen haben.“
Und der Tag wird kommen da werden nachkommende Generationen so sozialisiert das solche Schlagzeilen „Organhandel in China: Hinrichtung auf Bestellung“ als Normalität gelten. Das wird der Dienst der Hartz IV-Empfänger an der Gesellschaft sein, denn wer nicht arbeitet hat auch kein Recht auf Leben.
Wir leben ja im Paradies. Doch wirklich. Viele werden es nicht glauben, weil sie unter individuellen Wahrnehmungsstörungen leiden, aber: wir leben im Paradies. Und: die Rente ist sicher.
Jetzt gehen sogar die Arbeitslosenzahlen zurück. Und bald haben wir gar keine Arbeitslosen mehr. Die Bertelsmannstiftung hat das ja jetzt bewiesen:
Als Berufe mit guten Zukunftsaussichten nennt die Studie zum Beispiel Gesundheitsberufe wie Altenpfleger, Krankenschwester und Sprechstundenhilfe oder sozialpflegerische Berufe wie Heimleiter oder Sozialarbeiter.
Quelle: Welt
Natürlich werden wir ein Problem mit dem Sozialbudget bekommen, denn all diese Jobs mit Zukunft werden gerade eben aus diesem Budget bezahlt. Machen wir als aus Hartz-IV-Billigstüberlebenden bezahlte Arbeitskräfte im Gesundheitsbereich (was ja heute schon ginge, der Bedarf ist da) , so explodiert des Sozialbudget erst recht. Gesundheit ist teuer, deshalb haben wir soviele Kranke im Land.
Es wird auch Arbeitsplätze in vielen anderen Lebensbereichen geben, vor allem Akademiker werden sehr glücklich und unermeßlich reich, obwohl ….
Arbeitsplätze in der Produktion werden zwar weiterhin ins Ausland verlagert, dennoch sind die Berufsaussichten für qualifizierte Arbeitnehmer in Deutschland gut.
Als Laie fragt man sich einfach mal so nebenbei: womit verdienen wir denn dann das Geld? Autos und Maschinen bauen doch andere. Was machen wir dann, wir kriegen wir Kapital ins Land, wer zahlt letztlich für unsere Arbeit?
Dazu kämen Dienstleister wie Gästebetreuer, Hotel- und Gaststättenpersonal oder Flugbegleiter. Besonders zukunftsfest seien auch die Arbeitsplätze von Kaufleuten in der Datenverarbeitung, im Speditions- und Rechnungswesen, im Fremdenverkehr oder der Werbung, meinen die Autoren der Studie.
Wer nichts wird, wird Wirt, das wußte man schon früher. Aber auch der Wirt braucht doch zahlende Kundschaft. Sicher, Frau Schavan möchte ja jetzt noch zusätzlich Arbeitskräfte aus dem Ausland einfliegen, damit die ARGEn nicht völlig abgeschafft werden müssen. Sechs- bis acht Millionen Arbeitslose sind ja in Deutschland so erfolgreich auf der Flucht vor zehn Millionen Jobs, das die ARGEn alle Hände voll zu tun haben, diese Leute einzufangen.
Wenn ich die Autoren richtig verstehe, haben wir eine gewisse Zukunft in der Altenbetreuung und der Reisebranche. Reisen mit Alten hat Zukunft, das könnte ich mir vorstellen, wenn … ja wenn nicht Vater Staat schon jetzt in die Rentenkasse greift. Gerade deshalb wird die Rentengarantie ja auch in Frage gestellt.
Wieso?
Nun, Hartz IV-Abhängige bekommen doch keine Rentenzahlungen mehr. Rentenzahlungen von Arbeitnehmern fließen aber nicht auf das Sparbuch oder zum Ackermann, sondern direkt in die Rentenkasse, die das sofort wieder auszahlt. Von den Beiträgen werden die Renten JETZT bezahlt. Bezahlt also die ARGE keine Rentenbeiträge mehr (und das betrifft immerhin eine Gruppe vom 16 Millionen Menschen, die – laut Angabe der Bundesanstalt für politische Bildung – zwischen ARGE und Niedriglohn hin- und herpendeln) dann wird es JETZT schon enger mit den Rentenzahlungen.
Zwei Euro im Monat für jeden Hartz-IV- Abhängigen macht 12Millionen Euro im Monat weniger in unser aller Rentenkasse, sind 144 Millionen weniger im Jahr – Raus aus unseren Rentenkassen, rein in das Budget der ARGEn. Die Rentenkasse braucht das aber auch wieder. Von wem sie das wohl nimmt? Ach ja, Brüderle hat ja schon die Rentengarantie in Frage gestellt – zeitgleich zum Streichen der Hartz-IV-Rentenbeiträge. Dazu kommt ja noch, das die Ausblicke auf die Bezahlung der Jobs, die Bertelsmann im Zukunft im Bereich der Altenreisen und ihrer Verwaltung sieht, nicht gerade berauschend sind, denn Fakt ist: wir verwandeln uns Schritt für Schritt in ein Land, bei dem andere sich die Hemden nähen lassen.
Dumpinglohnland Deutschland? Laut einer Studie arbeiten mehr als 20 Prozent aller Beschäftigten für weit weniger als zehn Euro in der Stunde – viele sogar für unter fünf Euro. Minijobber, Frauen, Ausländer und junge Leute sind am häufigsten betroffen.
Quelle: Spiegel
So mag es zwar sein, das wir in Zukunft Millionen von reichen Chinesen durch das Land karren, aber … davon werden wir selbst nicht reich. Wir haben nur viel Arbeit – den Spaß haben andere.
Und wenn es nach Roland Springer geht, dann wird der Spaß für die, die noch Arbeit haben, jetzt auch aufhören:
mm: Aber muss man gleich von Erziehen sprechen?
Springer: Wenn sich die Mitarbeiter falsche Verhaltensweisen angewöhnt haben, dann muss man sie umerziehen. Das gehört zum lebenslangen Lernen dazu, ob es einem gefällt oder nicht.
mm: Und wie bringt man es den Mitarbeitern bei, die Standards einzuhalten?
Springer: Indem man Grundsätze formuliert und beispielsweise systematisch auf Ordnung und Sauberkeit hinweist. Und indem man immer wieder deutlich macht, dass die Einhaltung dieser Standards der Geschäftsführung sehr wichtig ist.
Quelle: Manager Magazin
Na, dann wissen wir doch jetzt, wie unsere Zukunft aussehen soll. Wenig Geld, ordentlich und sauber karren wir für wenig Geld alte kranke Leute durchs Land. Das sieht doch richtig gut aus. Wir können und freuen, an so einer Zukunft mitgestalten zu dürfen. Ich persönlich bin jetzt schon ganz aufgeregt, wer in Zukunft in meiner Rikscha sitzt und wen ich als Reiseleiter mit Reanimationskenntnissen und Kreditkartenleser an der Rikscha durch ein ganz neues Deutschland ziehen darf.
Wenn … ja, wenn da nicht diese Unken vom Handelsblatt wären
Die Staatsschulden sind wie ein Krebsgeschwür, die Aussichten für die Weltkonjunktur immer düsterer. Glaubt man Experten, dann stehen den Finanzmärkten schlimme Jahre bevor. Robert Shiller etwa, Professor an der weltbekannten Universtität in Yale, ist davon überzeugt, dass die kommenden Probleme die aktuelle Krise in den Schatten stellen werden.
Quelle: Handelsblatt
Ich schicke dem Shiller mal die Studie von Bertelsmann, da wird der sich wieder beruhigen, denke ich. Unsere Reiseleiter werden die Welt retten.
Ordentlich, sauber und diszipliniert werden wir Indern und Chinesen zeigen, was eine Rikscha ist und wie schnell man damit werden kann. Die werden noch staunen!
Nur eins macht mich noch etwas nervös.
Roland Springer nennt sein Buch: Survival of the fittest. Überleben der Tüchtigsten. Damit ist der Sozialdarwinismus – dessen Ausprägungen gerade wir Deutschen im Detail 1933 – 1945 studieren durften – in der bundesrepublikanischen Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts angekommen.
Ganz offiziell.
Der Sozialdarwinismus wurde zur Rechtfertigung von Imperialismus undRassismus herangezogen und führte in Deutschland zu Bestrebungen, psychisch Kranken, geistig Behinderten oder schwer Erbkranken zur Vermeidung der genetischen „Degeneration“ oder „Entartung“ das Lebensrecht abzusprechen.[129] Dies führte in der Zeit des Nationalsozialismus schließlich zu systematischen Zwangssterilisationen, zum Genozid, der massenhaften Ermordung „lebensunwerten Lebens“ oder „minderwertiger Rassen“ wie der jüdischen Bevölkerung Deutschlands und weiter Teile des restlichen Europas. Dabei fanden sich nach Auffassung des Bielefelder Soziologen Peter Weingart im Sterilisationsgesetz von 1933 und den ‚Nürnberger Gesetzen‘ des Hitler-Régimes von 1935 alle wesentlichen Elemente sozialdarwinistischer Züchtungsutopien wieder.[130] Die Begründung, soweit eine solche wahnhaft versucht wurde, ruhte auf der als natürlich angesehenen Vormachtstellung einer ethnischen Gruppe über eine andere, die nicht als Folge gesellschaftlicher Umstände, sondern als Folge einer grundsätzlicheren Überlegenheit der mächtigeren Gruppe gedeutet wurde.
Quelle: Wikipedia
In dem System ist kein Platz für Kranke. Und erst recht nicht für Alte. Die bleiben solange an der Macht, wie sie die Angriffe der Jüngeren abwehren können. Das System des Sozialdarwinismus auf die menschliche Gesellschaft angewandt, heißt: wir verwandeln uns absichtlich in ein Wertesystem, in dem jeder gegen jeden kämpft. Alte, Kranke, Behinderte … werden kostengünstig entsorgt. Das ist wirtschaftlich im Übrigen sehr vernünftig … nur … Paradies geht anders. Aber die Rente ist sicher. Für eine Handvoll Überlebender. Und die Staatsschulden … werden so auch geringer.
Na … paßt dann doch alles wieder, oder?
Darf ich nochmal an eins erinnern:
Gangsterbosse haben ein deutlich größeres Verständnis dafür, dass alle Krisen von den Menschen gemacht sind, die an dem System beteiligt sind.
So eine Entwicklung fällt nicht vom Himmel. Wenn wir in die Hölle gehen, dann haben wir uns entschlossen, diesen Weg zu nehmen. Es gäbe trotzdem Alternativen.
Kennt jemand den spanischen Bürgerkrieg? Nun, persönlich wahrscheinlich nicht, ich meinte auch nur die geschichtliche Legende (na, Legende halt deshalb, weil Geschichtsschreibung eigentlich immer Legende ist, wenn es um die Bewertung geht: die jeweiligen Sieger schreiben sie immer wieder um).
Nun, wer das Wissen vertiefen will, der findet etwas dazu hier, uns reicht erstmal dieses hier:
Die Ursachen für den Ausbruch des Krieges sind in den extremen sozialpolitischen und kulturellen Verwerfungen in der spanischen Gesellschaft sowie in regionalen Autonomiebestrebungen, etwa im Baskenlandund Katalonien, zu finden. Spanien erlitt seit Mitte des 19. Jahrhunderts zahlreiche gewalttätige Konflikte, die ungelöst blieben. Sie häuften und verschärften sich, als nach der Niederlage im Spanisch-Amerikanischen Krieg 1898 das Ansehen der alten Institutionen weitgehend verloren gegangen war. Den wenigen Anhängern der Zweiten Republik war es weder gelungen, die gravierenden sozialen Missstände zu verbessern, noch den Verfechtern einer autoritären Staatsordnung etwas entgegen zu setzen.
Spanien war von mehreren strukturellen Brüchen betroffen:
In der neueren spanischen Geschichte hatten friedliche Lösungen kaum eine Tradition. So standen sich katholisch-nationalistische, bürgerlich-liberale und sozialrevolutionäre Gruppierungen in langer Feindschaft gegenüber. Wegen der wirtschaftlichen Krise in Spanien und der sich verändernden Lage in Europa durch das Aufkommen des Faschismus verschärfte sich die Situation zusehends.
So eine historische Sichtweise würde ich mir für die momentane Zeit auch mal wünschen, leider ist Geschichte – wenn sie denn gerade passiert – immer so schrecklich unübersichtlich, weil auch ganz viele Informationen von politischen Gruppierungen in die Welt gesetzt werden um die Gegenseite propagandistisch niederzumachen. Der spanische Bürgerkrieg zeichnete sich dadurch aus, das viele fremde Truppen sich in Spanien aufhielten: Deutsche, Italiener, Amerikaner, Franzosen, Briten. Die Deutschen waren gleich zweifach vertreten: einmal als „Legion Condor“ und dann in den „Internationalen Brigaden“, bei denen man tolle Leute kennen lernen konnte: Pablo Picasso, Joan Miró, Ernest Hemingway, George Orwell, Albert Camus und André Malraux.
Afghanistan erinnert mich momentan sehr an diese Zeit … weiß allerdings nicht, ob irgendeine künstlerische oder politische Elite dort unten anzutreffen ist – aber vielleicht ja auf der Seite der Taliban. Ganz viele Kämpfer aus aller Herren Länder strömen momentan nach Afghanistan, die einen, um der Sache zu dienen (eine „Sache“, über die unsere Medien nicht gerne berichten), die anderen, um ihren „Job“ zu machen.
Momentan sieht es so aus, als wären wir Deutschen wieder mal die Legion Condor. Auf jeden Fall wären wir es von der Ausrüstung her. Und wie es aussieht, sieht es nicht gut für uns aus. So jedenfalls z. B. im Stern zu lesen:
Eine Sammlung von 90.000 überwiegend geheimen Afghanistan-Militärdokumenten offenbart das Wiedererstarken der radikalislamischen Taliban im Krieg gegen die ISAF-Schutztruppe. Die US-Einheiten und deren Verbündete verlieren den Papieren zufolge in dem seit knapp neun Jahren andauernden Krieg am Hindukusch zunehmend an Boden – ihre Sicherheitslage ist prekär. Die afghanischen Sicherheitskräfte seien „hilflose Opfer“ von Taliban-Anschlägen. Die Lage verschlechtere sich auch im Norden des Landes, wo deutsche Soldaten im Einsatz sind. Die Dokumente belegen auch die Existenz einer US-Elitetruppe zur Liquidierung von Taliban-Anführern.
Ich brauche keine geheimen Dokumente um zu sehen, das der Inhalt korrekt ist – selbst, wenn die Dokumente als solche gefälscht sein sollten. Ich hatte darüber mehrfach geschrieben (und hoffe, das das Anreiz für manchen ist, sich der aussterbenden Kunst der Philosophie zu widmen). Aufgrund der vorliegenden Informationen bleibt kein anderer Schluss übrig und die Rückzug unserer Legion ist in steigender Gefahr – dies ergibt sich schon allein aufgrund der Äußerungen von Hamid Kharsai.
Schauen wir uns doch noch mal den Hintergrund des Einsatzes der Legion Condor II an, wie ihn die Zeitschrift Hintergrund beschreibt:
Wenn es heute um Afghanistan geht, dann ist von Bin Laden kaum noch die Rede. Auch hehre Ziele, wie Schulen für Kinder oder die Teilnahme von Frauen am öffentlichen Leben, entpuppten sich in erster Linie als propagandistische Legitimation des Feldzugs – und das nicht erst seit Bekanntwerden der Strategiepapiere der CIA, wie mit solchen Argumentationslinien Einfluss auf die europäische Öffentlichkeit genommen werden soll.(3) Auch der zwischenzeitlich ins Spiel gebrachte Kampf gegen den Drogenhandel ist kaum in der Lage, die Anwesenheit westlicher Truppen zu legitimieren, ist er doch erst unter ihrer Anwesenheit richtig aufgeblüht.
Als illusorisch haben sich also die Kriegsziele erwiesen, die der Öffentlichkeit aufgetischt wurden. Als Ex-Bundespräsident Horst Köhler der Öffentlichkeit reinen Wein einschenkte und die wahren Kriegsziele nannte, welche in erster Linie wirtschaftlicher und geostrategischer Natur sind, war der mediale Aufschrei groß. Obwohl Köhler nur das aussprach, was etwa in den „Verteidigungspolitischen Richtlinien“ – („ungehinderter Zugang zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt“) – seit langer Zeit schriftlich fixiert ist. (4) Doch was in solchen Richtlinien steht, wird im Gegensatz zu den Aussagen eines Bundespräsidenten in der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Offenbar sah Köhler sich nicht deswegen einer Welle der Kritik ausgesetzt, weil er etwas Unwahres und Falsches sagte, sondern weil er so dreist bzw. dumm war, etwas Wahres und Richtiges zu sagen, was allerdings nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt war.
Ich denke, diese Perspektive sollte man im Hinterkopf haben. Es gibt wieder Nachrichten für Merkel und Nachrichten fürs Volk. Spätere Historiker werden Afghanistan als ersten offensiven Raubzug der Nato anprangern….ein Raubzug, der allerdings nicht nur die Völker dieser Welt betrifft, sondern auch das eigene Volk. Wie soll es auch anders sein: Franko hat ja auch Spanier in Massen hingerichtet und sein Freund Hitler auch viele Deutsche. So sind die halt, die Herrenmenschen, so wird man Adel: den anderen soviel wie möglich wegnehmen, den eigenen Leuten so wenig wie möglich geben, die Differenz ist PROFIT. Und der ist in unserer Religion heilig und macht den Adel so richtig adelig.
Und so wundert es nicht, das das Ausmerzen unwerten Lebens ebenfalls wieder Konjunktur hat … zum Beispiel in Deutschland in der aktuellen Diskussion über die anstehende Völkerwanderung von Langzeitarbeitslosen … auch hier der Hintergrund:
Der Wohnungsanspruch für Alleinstehende könne dabei vom bisherigen Richtwert von 45 Quadratmetern auf nur noch 25 Quadratmeter beschränkt werden, heißt es in dem Bericht weiter. Als Quelle nennt das Blatt die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag. Mit den Sparvorschlägen sollen die Kommunen entlastet werden. Im Herbst soll dazu ein Bericht der dafür eingesetzten Gemeindefinanzkommission vorgelegt werden.
Aber nicht nur die Arbeitslosen kommen ins Visier. Sie sind taktisch gesehen der beste Einstieg gewesen, alldieweil man hier eine schöne Legende ´drüberstülpen kann: das Märchen vom asozialen Sozialschmarotzer, der in der sozialen Hängematte vor sich hindöst. …die Vorlage zu dieser Lebenseinstellungen haben die entsprechenden Politiker und Journalisten übrigens in ihren örtlichen Golf- und Tennisclubs gefunden.
Die drastischen Sparvorschläge betreffen auch die Behinderten. Die ‚Arbeitsgruppe Standards’ habe in ihrem Zwischenbericht die kostenlose Benutzung von Bus und Bahn sowie den Zugang zu Behindertenwerkstätten für bestimmte Gruppen zur Disposition gestellt, schrieb die FTD.
Behinderte sind genauso unwertes Leben wie Arbeitslose. Aber es gibt da natürlich davon… noch mehr, wie das Handelsblatt berichtet:
In der Debatte um Einsparmöglichkeiten im Bundeshaushalt hatte zuletzt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ein Ende der Rentengarantie gefordert. Nun greift Wirtschaftsminister Brüderle die Forderung auf und ärgert damit nicht nur Finanzminister Schäuble.
Die momentan mal wieder vorherrschende Leistungsideologie läßt keinen anderen Schluß zu. Wer Leistung als obersten Wert setzt, der bekommt ein Problem mit wertlosen Minderleistern – Minderleister, zu denen wir alle mal werden. Langfristig müssen die weg – um jeden Preis. Sonst funktioniert das System nicht mehr. Wir hatten das aber alles schon mal, erinnert uns Wikipedia.
Eine wesentliche Grundlage der Rassenhygiene ist der Sozialdarwinismus. Er beruht auf der Übertragung zentraler Metaphern (struggle for life, auf Deutsch häufig mit „Kampf ums Dasein“ übersetzt) aus der vonCharles Darwin entworfenen biologischen Evolutionstheorie auf die menschliche Gesellschaft. Darwin selbst war kein Sozialdarwinist; denn Eigenschaften wie der Altruismus werden von Darwins Evolutionstheorie unterstützt. Das eigentliche Konzept des Sozialdarwinismus stammt von Herbert Spencer. Spencer prägte auch den (häufig fälschlich Darwin zugeschriebenen) Begriff vom survival of the fittest („Überleben der Geeignetsten/am besten Angepassten“ oder einfacher „Überleben der Stärksten“).
Im Jahr 1920 erschien die Schrift Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens von Karl Binding und Alfred Hoche, die über medizinische Fachkreise hinaus eine starke Wirkung auch auf Juristen und eine interessierte Öffentlichkeit ausübte.
Aber so blöde sind die Leute heute. Atheismus und Sozialdarwinismus gehen Hand in Hand. Gott ist der letzte Schutzwall vor der grenzenlosen Profitgier gewesen – und seine Abschaffung hat uns direkt in die Konzentrationslager geführt. Das hat sogar schon Kant gesehen und in seiner Kritik der praktischen Vernunft detalliert beschrieben, so detalliert, das es keiner lesen wollte. Kurz gefaßt: ohne den Glauben an einen gerechten und guten Gott gibt es für vernunftbegabte Wesen keinen Grund, moralisch zu handeln. Vernunft ohne ethische Bremse wird böse – könnte man auch sagen.
Die Freigabe der Vernichtung unwerten Lebens ist die politische Herausforderung, der wir uns gerade gegenübersehen. In Afghanistan haben wir sie schon erlaubt, in Deutschland wird wieder an Lagern gearbeitet. Lager? Ja, bitte schön, das ist doch wohl jetzt klar erkennbar: erst 45m2, dann 25 m2 … die es nicht gibt, dann: Lager. Da wette ich meinen frisch erworbenen Adelstitel drauf. Das ist einfach logisch und vernünftig, ebenso wie die Forderung nach Ausschlachtung von Menschen zwecks Organspende.
Unsere Kultur wird im wahrsten Sinne des Wortes BÖSE … und nicht nur „kälter“ wie einige verniedlichend beim Kaffeekränzchen tuscheln.Viele merken das inzwischen am eigenen Leib…in Deutschland und Afghanistan. Aber das Böse gibt es ohne Gott nicht. Also ist doch alles in Ordnung, nichts kann wirklich böse sein und man kann die Maschinen zur Vernichtung unwerten Lebens schon mal in Position bringen, wie die Welt schreibt:
In einem Stuttgarter Altenpflegeheim werden erstmals „Care O-Bots“ getestet. Die Roboter sollen den Pflegern helfen und mit den Bewohnern Spiele spielen.
Fuchs und Gans ist das Spiel, das die Roboter in Zukunft am liebsten spielen. Oder Eichmann und Jude. Und damit letzteres wieder in den üblichen Trachten gespielt werden kann, schaut man schon mal nach einer neuen Partei, die diese Kluft dann nähen lässt. Namen wie Koch und Merz tauchen da auf einmal wieder aus der Versenkung auf, meinte jedenfalls die „Welt“
Angesichts der schlechten Umfragewerte für die Union sieht der Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner gute Chancen für die Gründung einer konservativen Partei rechts von CDU und CSU.
„Ausgerechnet die treuesten Unions-Wähler strömen derzeit in Scharen zu den Nichtwählern“, schreibt der Chef des Meinungsforschungsinstituts Emnid in einem Beitrag für „Bild am Sonntag“. Eine Partei der christlich geprägten Konservativen, die Wirtschaft mit Werten verbinde, könne auf Anhieb 20 Prozent Wähler gewinnen.
Deutschland bleibt Reichsgebiet (bald wieder mit neuer Nationalpartei) unwertes Leben wird Schritt für Schritt der Vernichtung entgegengebracht und wir gebären uns international schon wie Hitler zu seinen schlimmsten Zeiten.
Und da soll ich mir große Gedanken über Tote bei der Love-Parade machen?
Also … ich habe Wichtigeres zu tun. Und ihr?
Noch zwei Gedanken am Rande? Vier haben vier Billionen Euro Vermögen und 1,7 Billionen Euro Schulden:
(Quelle)
Wir haben also Geld genug für Pflegeroboter, das ist gar keine Frage. Aber … warum müssen wir eigentlich am Lebensnotwendigsten sparen – jetzt sogar an der Unterkunft der Bürger – wo wir doch so unermesslich reich sind? Und wieso bauen wir Pflegeroboter, wo wir doch Millionen von Menschen haben, die gerne in der Pflege arbeiten würden: mit mehr Menschlichkeit und Einfühlungsvermögen, als es Maschinen je könnten?
Und einen Hinweis auf die richtige Antwort möchte ich auch schon geben. Profigangster wissen da Rat:
Gangsterbosse haben ein deutlich größeres Verständnis dafür, dass alle Krisen von den Menschen gemacht sind, die an dem System beteiligt sind.
Wer meistert Krisen besser: Marlon Brando als der Pate oder Guido Westerwelle als der Aussenminister – das ist hier die Frage, die sich stellt.