Unfall

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Seltsamer Tod des Mittelstandspräsidenten

Ein politischer Nachruf auf Mario Ohoven

Ein Standpunkte von Hermann Ploppa.

Am Samstag, den 31. Oktober verunglückte der langjährige Präsident des Bundesverbandes Mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, mit seinem Bentley tödlich. Rettungsmannschaften versuchten den mit dem Tode Ringenden aus dem vollkommen zerstörten Auto zu befreien – ohne Erfolg. Ohoven befand sich auf einem übersichtlich gradlinigen Teilabschnitt der Autobahn 44 zwischen Ratingen und dem Autobahnkreuz Düsseldorf-Nord, als seine Luxuskarosse aus bisher nicht weiter geklärten Gründen von der Fahrbahn abkam und mit der Leitplanke kollidierte. Es handelt sich um einen sogenannten Alleinunfall, das heißt: andere Verkehrsteilnehmer waren in diesen Unfall nicht verwickelt.

Über die Begleitumstände und die Ursachen dieses tragischen Unfalls kann im Augenblick noch nichts Endgültiges gesagt werden. Ob der vierundsiebzigjährige Ohoven einen Schwächeanfall erlitten hat, oder ob das Auto versagt hat, oder ob andere Ursachen verantwortlich gemacht werden müssen – wir wissen es nicht. Soviel kann aber eindeutig gesagt werden: Der plötzliche Tod von Mario Ohoven kommt in einem sehr entscheidenden Augenblick. Ohoven war seit 1998 Präsident des Bundesverbands Mittelständische Wirtschaft.

Totalschaden

Totalschaden

Totalschaden

© Werner Menne

Nachrichten vorm Wochenende

Wenig, weil viel anderes zu tun…

Da weiss man, was von der Aussagen zur Fukushima-Katastrophe „Kann hier nicht passieren. In Deutschland gibt es keine Tsunamis.“ zu halten ist (das verlinkte PDF unbedingt lesen):

Kurz vor dem Jahrestag der multiplen Reaktorkatastrophe in der japanischen Küstenstadt Fukushima hat die deutsche Sektion der IPPNW, der [ http://www.ippnw.de/ Internationalen Ärztinnen und Ärzte zur Verhütung eines Atomkriegs], eine lesenswerte Studie vorgelegt. Detailliert wird darin zusammengetragen, was über die Ursachen und das Ausmaß der Schäden bekannt ist.

 Das tät mir stinken:

Einen folgenreichen Unfall hat ein Streifenwagen auf der A 5 bei Darmstadt verursacht. Das Polizeiauto war am Montag (05.03.12) auf einen mit Dixi-Toiletten beladenen Lastwagen aufgefahren.

Über Occupy:

Im Gegensatz zu seinen britischen und amerikanischen Pendants ist Occupy-Germany noch nicht aus seinen Winterschlaf erwacht. Während in den letzten Wochen Camps der Bankenkritiker in London, Washington und auch Spanien mit zum Teil derber Polizeigewalt geräumt wurden, schlagen sich die deutschen Aktivisten mit gänzlich anderen Problemen herum.

Abgesehen vom medialen Abgesang – viele Beobachter haben im Sinne Joachim Gaucks den Bankenprotesten schon eine kurze Lebensdauer und ihr abebben attestiert – ist derweil in den Netzdebatten der deutschen Occupy-Aktivisten ein Kampf um die Deutungshoheit innerhalb der Bewegung entbrannt. Angesichts der Heterogenität der Aktivisten ist ein solches Phänomen kaum verwunderlich, und nicht zuletzt die taz warnte im Oktober des vergangenen Jahres unter der Überschrift „Die dunkle Seite des Bankenprotests“ vor einer „Unterwanderung“ der Occupy-Bewegung durch die obskure US-Vereinigung namens Zeitgeist-Bewegung.

Zum Thema Frauenquote:

Fällt bald auch die letzte Bastion männlicher Dominanz? Anlässlich des Weltfrauentages fordern mehrere feministische Gruppen die Einführung einer Frauenquote für Strafgefangene. Mit ihrer Hilfe soll die Zahl weiblicher Häftlinge bis 2022 schrittweise von 5,7 Prozent auf über 30 Prozent gesteigert werden.

Ein paar Militärangehörige gegen den Iran-Krieg:

Am gleichen Tag an dem Obama sich mit Netanyahu im Weissen Haus traf (Samstag), erschien in der Washington Post ein ganzseitiges Inserat, in dem ehemalige ranghohe US-Militärs und Geheimdienstexperten sich gegen den Irankrieg aussprechen.

Herr Präsident, sagen Sie Nein zum Krieg der Wahl gegen den Iran!

 Einmal abstimmen bitte:

Am 5. März 2012 veröffentlichte ein User auf der Webseite Direkt zur Kanzlerin eine provokante Anfrage: „Warum stecken wir Milliarden von Steuergeldern in kommerzielle Projekte der Energiewirtschaft, wenn wir doch die Technologie für eine saubere und kostenlose Energieproduktion bereits besitzen?“

Bewegte und unbewegte Bilder:

Die Bananenrepublik:

Ziemlich irrelevant, aber ich finds interessant. Ein Bericht über Area 51. In Ausländisch:

FNORD

Der Fall Chevron

Grösserer Öl-Unfall vor der brasilianischen Küste

Die brasilianischen Umweltbehörden haben soeben bereits die zweite millionenschwere Strafe gegenüber dem Konzern Chevron ausgesprochen. Eine weitere Klage, bei der eine Strafe von Milliarden US-Dollar gefordert wird, ist in Vorbereitung. Die Chevron hatte eine Konzession auf Bohrungen in einem Ölfeld im Meer vor der Küste von Rio de Janeiro erworben und begonnen zu bohren, als sich ein Unfall, vergleichbar mit dem der BP im Golf von Mexiko, ereignete.

Grosse Mengen von Öl liefern aus und die Chevron versprach, das Leck in kürzester Zeit zu schliessen. Aber vergleichbar mit der BP, das Leck ist weiterhin nicht völlig geschlossen und die Chevron gibt – genau wie die BP – keine ausreichenden Erklärungen, im Gegenteil, es wird frech gelogen. Eine Anzahl offensichtlicher Lügen wurden bereits von der zuständigen Staatsanwaltschaft registriert iund es wird gedroht, die Chevron auf mehr als 20 Milliarden US-Dollar an Schadenersatz zu verurteilen. Allerdings werden die Dinge meist nicht so heiss gegessen wie gekocht.

Der Bürgerjournalist hat nun seine Beziehungen zu einem Freund genutzt, der bei einer der Firmen beschäftigt ist, die jene Ölkonzerne  bei der Arbeit in tiefen Wassern unterstützen. Das Gespräch ergab etwa folgendes Bild:

Es gibt fünf supergrosse Ölkonzerne, das sind die Exxon, die Shell, die BP, die Chevron und die Total. Alle diese fünf Konzerne haben jährliche Reingewinne in der Grössenordnung von mehreren zig Milliarden US-Dollar (Millionenstrafen lassen die also kalt). Diese Konzerne stehen zwar in Konkurrenz zueinander, arbeiten aber auch in allen Fragen zusammen, die eventuell ihre Superprofite beeinträchtigen könnten (Monopolisierung).

Seit neue ergiebige Ölquellen fast nicht mehr gefunden werden, ausser in Meerestiefen über Tausend Meter, sind die Fragen der schwimmenden Bohr- und Förderplatformen in den Vordergrund gerückt. Will man mit grosser Sicherheit Unglücke mit Austritt von Öl ins Meer ausschliessen, so ist der Sicherheitsaufwand immens. Das beeinträchtigt die extrem hohen Supergewinne dieser Konzerne.

Sie haben sich darum darauf verständigt, die Vorkehrungen gegen solche Unfälle „etwas lockerer“ zu handhaben. Die US-Regierung kam ihnen dabei entgegen und erlaubte die Verringerung der Sicherheitsmassnahmen.

So ist es kein Zufall, dass der erste Mega-Unfall bei den schwimmenden Plattformen in US-Gewässern ereignete: Der grosse Unfall der BP im Golf von Mexiko.

In den Gewässern vor der brasilianischen Küste wurden mehrere grosse Felder mit zum Teil hochwertigem Erdöl gefunden. Es fällt allerdings auf: Die fünf Grossen, mit Ausnahme der Chevron, haben sich nicht an den Versteigerungen der Bohrrechte beteiligt.

Auch das Recht, das die Chevron erworben hat, ist nicht bedeutend.

Ganz offensichtlich handelt es sich hier um einen Versuchsballon. Man will testen, ob man nicht auch vor der brasilianischen Küste mit den verringerten Sicherheitsvorkehrungen auskommt. Die brasilianischen Behörden lassen jeden , der da bohren will, unterschreiben, die höchstmöglichen Sicherheits-Standarts nach internationalem Recht einzuhalten, doch wer kann das schon nachprüfen auf einer Plattform, auf die niemand ausser den Chevron–Leuten kommt.

Und so kam es , wie es kommen musste. Wie im Golf von Mexiko schon erprobt, führen die verringerten Sicherheitsstandarts mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu Unfällen und Öl tritt aus. Der zuständige Staatsanwalt prüft nun, eventuell die Chevron völlig aus Brasilianischen Gewässern verbannen zu lassen.

Bei Insidern geht sogar das Gerücht um, die Chevron habe durch eine Schrägbohrung versucht, das Öl des benachbarten Pre-Sal-Feldes anzuzapfen, wo zig Mal mehr Öl vorhanden ist als in dem ersteigerten Feld. Dabei sei der Unfall passiert. Das ist allerdings nicht bewiesen.

So wird langsam klar: Die Ölkonzerne gehören mit zum Mächtigsten, was es in dieser Menschheit gibt. Sie haben weltweit durchgedrückt, dass es nirgendwo staatliche Beaufsichtigung ihrer Bohr- und Förder-Arbeiten gibt. Während jedes kleine Restaurant von staatlichen Prüfern auf die Einhaltung der Regeln überprüft wird, werden Bohrarbeiten, die zum Absterben ganzer Meeresgebiete führen können, völlig unbeaufsichtigt betrieben.

So wird das Bild langsam klar: Die fünf Grossen beschränken sich auf schwimmende Platformen, die verringerte Sicherheits-Niveaus erlauben, während alle anderen kleineren Ölkonzerne (allein vor der Brasilianischen Küste sind das neben der halbstaatlichen Petrobras weitere 12) die höheren Sicherheitsstandarts einhalten müssen und damit einem enormen Kosten-Nachteil gegenüber den Grossen haben.

Wie gut für die Fünf, nicht?

 

 

Mit Dank an Karl Weiss

Amerikas (kleines) Fukushima – 1959

SSFL_SRE_Facility_1958

Nein, nicht Three Mile Island. Das war später.
Schon in 1959 gab es einen nuklearen Unfall mit einem experimentellen Natrium Reaktor in der Boeing-Rocketdyne Fabrik in Kalifornien.

Dies wurde erst 2006 bekannt, da damals selbst die Atomic Energy Commission offiziell verlautbaren ließ, daß nur ein Brennstab leicht beschädigt wäre und keine Radioaktivität ausgetreten sein soll. In Wirklichkeit waren 13 von 43 Brennstäbe geschmolzen. Und die haben damals den Reaktor in einer einfachen Fabrikhalle ohne besonderen Schutz gebaut. Daß hierbei auch noch jede Menge Chemikalien und Schwermetalle freigesetzt wurden, verwundert dann auch nicht weiter. Und das es nicht freiwillig zugegeben wurde erst recht nicht.

Und nun wundern sich alle, warum man den Beteuerungen der amerikanischen Behörden, daß beim überfluteten Atomkraftwerk in Nebraska keine Gefahr für die Bevölkerung besteht, keinen Glauben mehr schenken kann.

Ich mag nicht wissen wollen, was sonst noch alles vertuscht wurde bzw. wird.

Ach ja, Boeing sagt dazu:
“The 1959 Sodium Reactor Experiment (SRE) incident was not a ‘meltdown.’ Measurements and data taken at the time determined that releases were contained and controlled in accordance with regulatory guidelines. The SRE facility has since been properly decommissioned and cleaned up and has not adversely impacted the surrounding communities.”

Na dann ist ja alles Gut.

Mehr Info hier:

A Nuclear Incident “Worse Than Three Mile Island,” Covered Up For Forty Five Years

und (aktueller) hier:

News Blackout of flooded Fort Calhoun Nuclear Plant

 

© vom Bild der Fabrik: Public Domain, hergestellt 1958, bereitgestellt vom Department of Energy, USA.

Neues aus Japan – eine kleine Presseschau

Radioaktivitätsmessnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz

Ein paar Livestreams aus Japan sehen wir hier.

Tagesschau:
Explosion und Kernschmelze in AKW

Fefe hat eine ganze Menge an Informationen zusammengetragen – zu viele um sie einzeln zu verlinken:
blog.fefe.de

Alles Schall und Rauch (im wahrsten Sinne des Wortes):
Atomanlage in Fukushima explodiert

Analyse + Aktion:
Radioaktivität tausendfach gestiegen, Fukushima
Bei zweitem Atomkraftwerk in Japan ist die Kühlung ausgefallen, Name: Fukushima II

Basler Zeitung:
Japan ruft weiteren atomaren Notstand aus

ausgestrahlt.de
Das Bundesumweltministerium betreibt eine unerträgliche Desinformationspolitik. Auch die japanische Regierung hatte behauptet, ihre AKW seien erdbebensicher…

Telepolis:
In Fukushima I tritt radioaktives Cäsium aus
Reaktorhülle abgesprengt?

Und aus der Milliardärspresse:

Stern:
+++ Live-Ticker – Nach dem Erdbeben in Japan +++

T-Online:
Nukleare Katastrophe bahnt sich an

Spiegel online:
+++ Liveticker +++

Welt Online:
Erdbeben in Japan heizt neue Atomdebatte an

FAZ:
Dach und Mauern des Reaktors in Fukushima zerstört

Ein netter Kommentar, auch wenn der Autor die SPD vergessen hat, die selbstverständlich ebenfalls ohne zu zögern die AKW´s weiterlaufenlassen würde, wenn sie was zu sagen hätte:

Fukushima und das Ende konservativer Politik

 

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