The US Federal Government executed its first death row inmate in 17 years the other week after the Supreme Court refused to hear a challenge to the case. Lee looks over the grotesque history of execution technology in the US including Thomas Edison’s experiment with an electrified elephant, and the all-too-common experience of racist false convictions.
Montag, 5.9.2016. Eifel. Kennen Sie Himmler? Heinrich. Heinrich Himmler, ja genau. Reizender Mann. So sensibel. Gymnasiast, Burschenschaftler (Apollo München, die existiert heute – nach Fusion mit zwei anderen Burschenschaften – als Burschenschaft Franco Bavaria). Erinnere mich noch heute an eine Geschichte aus dem Geschichtsfernsehen über ihn. Er besuchte Massenexekutionen in Polen oder Russland (oder sonstwo, die gab es damals überall) und – wirklich – etwas Hirn von einem Erschossenen fiel auf Heinrichs frisch gewichste Stiefel. Was hat der gekotzt. Säuberungsaktionen organisieren, Massenmord verwirklichen: kein Problem für Heinrich – aber Hirn auf dem Stiefel: da hört der Spaß auf. Wie kam ich jetzt auf Himmler? Ach ja, richtig, in Deutschland wurde wieder einmal gewählt. Diesmal in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bild ist klar: es gibt nur Verlierer – und einen Gewinner – die AfD. Leider gibt es Blog.de nicht mehr, dort hatte ich 2009 geschrieben, dass dies die logische Folge eines Sozialstaatsabbaus ist – und ebenso hatte Otto Graf Lambsdorff (FDP – nicht etwa „Kommunistischer Bund Westdeutschland) argumentiert. Ja – es gab damals häßliche Beschimpfungen … ich würde doch wohl nicht alle Arbeitslosen für „rechts“ halten. Nein, das tat ich auch nicht, aber mir war klar, dass sie – nach ihrer Enteignung und der Aberkennung zentraler Bürgerrechte – nach Gerechtigkeit in einem Land rufen, das versprach, Demokratie zu sein; und mir war klar, dass es Gestalten geben wird, die ihren Zorn, ihre Frustration, ihre Enttäuschung missbrauchen werden.
Akutell ist es der Armutsforscher Christoph Butterwege, der klare Zusammenhänge zwischen den Erfolgen der AfD und der „Agenda 2010“ erkennt – jenem Gesetzeswerk, das aktuell eher als „Hartz IV“ bekannt ist (siehe Deutschlandfunk).
Was man selbst heute noch kaum glauben kann: nur ein Bruchteil der Arbeitslosen hat ihren Arbeitsplatz selbst abgebaut, das machten die Konzerne (und der Staat selbst – mit einem Stellenabbau in Millionenhöhe) ganz ohne Rückfrage, weil sie lieber in China (dem alten, kommunistischen Klassenfeind) produzieren ließen als in Krefeld. Bestraft für diesen Stellenabbau wurden dann die, die ihre Stelle verloren hatten, was zu der absurden Situation führte, dass Erwin Schulz (fiktiver Charakter ohne Ähnlichkeit mit lebenden Menschen), 48, Einkaufsleiter für Stoffe eines mittelständischen Bekleidungsunternehmens nach dem Auflösen seiner Firma auf der Straße stand – mit Millionen anderen – und hauptverantwortlich für die Folgen der Globalisierung gemacht wurde. Der Sozialstaat, die Gemeinschaft der Versicherten, für die er dreißig Jahre lang bezahlt hatte, lies ihn im Regen stehen – aufgrund staatlicher Anweisung. Angeführt wurde dieser Griff nach den Versicherungsleistungen von Sozialdemokraten und Grünen, ein klassischer Verrat an ihren Wählergruppen (wie auch die Bombenangriffe auf Jugoslawien).
Vielleicht haben sich einige Wähler sogar erst kurz umentschlossen: es gab ja wieder neue Gesetze, die während der sportlichen Ablenkungsevents durchgewunken wurden. Es gibt nun einen neuen Straftatbestand (ja – modern heißt das „Sanktionen“), der nennt sich „sozialwidriges Verhalten“ (siehe Spiegel)- und ist so schwammig definiert, dass er schlichtweg alles beschreiben kann, was dem Fallmanager gerade nicht passt. Die Folge einer Bestrafungsaktion? Das Opfer muss seine Versicherungsleistung für drei Jahre zurückzahlen. Gestattet sind Ratenzahlungen, die seinen Lebensunterhalt 30 Prozent unter das Existenzminimum senken. Ein spannender Feldversuch: welche Krankheit wird wohl aufgrund welcher Mangelernährung zuerst durchbrechen, da der Delinquent erstmal drei Jahre durchhalten muss, wird man auch Daten darüber erhalten, ab wann er zur Selbstentleibung neigt. Gilt auch – wie der Spiegel explizit beschreibt – für alleinerziehende Mütter mit Kindern.
Man denke sich mal folgenden Fall: Jobvermittler vermittelt Frau ins Rotlichtmillieu (z.B. in Aachen schon geschehen, jener Stadt, in der Graf Lambsdorff geboren wurde), die sagt „Nein, igitt!“ – und wird für drei Jahre dem Feldversuch „Unterversorgung“ zugeordnet … samt ihrer Kinder. Gleiches kann Erwin Schulz geschehen, der infolge des Jugendwahns in deutschen Unternehmen keine Anstellung bekommt und mit seinem Bandscheibenvorfall zum Straßenbau geschickt wurde … wie jener Einarmige, den man in Dortmund zum Müllsammeln geschickt hatte und der den Müllsack halt mit den Zähnen halten sollte. Sagt er „Nein!“ – darf er hungern. Ja – auch Lebensmittelgutscheine müssen dann zurückbezahlt werden … von Menschen, die man schon bis aufs Hemd ausgeplündert hat. Die Politik mag Spaß und Freude an solchen Aktionen haben – der Bürger jedoch sieht Unmenschlichkeit, Asozialität und Ungerechtigkeit wie eine giftige Fäulnis durch den Staatskörper wachsen und will auf jeden Fall, dass das wegkommt – egal durch wen. Immerhin steht „Demokratie“ und „Sozialstaat“ auf der Produktbeschreibung.
Mehr und mehr bricht sich ein Denken Bahn, das „Vermarktbarkeit“ als höchste Qualität eines Menschen beschreibt. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ – das wurde uns von den Vätern des Grundgesetzes mit auf den Weg gegeben, nicht als inhaltsleeres Geschwätz und lebensferne Philosophie sondern als Resultat einer historischen Epoche, die die Würde des Menschen maximal in den Schmutz getreten hat. Gerne verweise ich auf Götz Aly´s „Hitlers Volksstaat“ (Fischer Verlag, Taschenbuchausgabe, 2.Auflage Frankfurt 2011), um noch mal die Methoden zu erinnern: erst wurden die Juden enteignet und entlassen, ihre Geschäfte wurden geschlossen, ihre Vermögen von einem Fond verwaltet, der den deutschen Staat finanzierte. Dann, nach dem man ihnen alles genommen hatte außer das nackte Leben, wurden sie auf einmal lästig, weil sie sich ja nicht länger selbst finanzieren konnten – ohne Job ist das in einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung mit gewissen Problemen verbunden. Schnell kam das Wort von „Parasiten“ auf (nein, damals nicht von der SPD, deren „Superminister“ hat das nur wieder neu auf den Tisch gebracht – siehe z.B. Stern), weil sie als „unnütze Esser“ ja „allen nur auf der Tasche lagen“ – so dass man sie letztlich still und heimlich komplett entsorgte, ohne dass jemand sich groß darüber beschwerte – wieso auch, es gab Häuser, Grundstücke, Geschäfte, Möbel, Kleidung und Geschmeide zum Schnäppchenpreis.
Ja, ich weiß: man soll nicht die heutige Zeit mit der NS-Zeit vergleichen – so jedenfalls argumentieren führende Juden. Und ich gestehe ja: ich bin ein Judenfreund, schätze ihre Musik, ihre Kultur, ihre geistige Größe und den gewaltigen Impuls, den ihre Religion vor 3000 Jahren in die Weltgeschichte getragen hatte, als die griechische Philosophie noch verzweifelt gegen eine im Alltag enorm belastende und beängstigende Vielgötterei ankämpfte … eine Angst, die auch im Katholizismus noch fortlebte und erst langsam überwunden wird. Nur … auch als Judenfreund muss ich sagen: wir dürfen nur aus Angst vor einer Verharmlosung des Holocaust nicht den neuen wieder möglich machen – und unsere neue Wirtschaftsordnung hat nun mal die „Ballastexistenzen“ wieder eingeführt … und das macht Angst, dass sie halt logischerweise ebenso entsorgt werden könnten wie frühere „Ballastexistenzen.“
Genau – so kam ich auf Himmler.
Deutschland hatte ja viele Pläne mit den eroberten Gebieten im Ausland. Alles stand unter dem Gebot der absoluten Effizienz und Nützlichkeit des Menschenmaterials. Es gab „Richtlinien für die Eindeutschung polnischer Familien des SS-Führers im Rasse- und Siedlungswesen beim Höheren SS- und Polizeiführer/Südost“, die erklärten, was für die Eindeutschung verlangt wurden (siehe Götz Aly, Vordenker der Vernichtung, Fischer Taschenbuchverlag, 5. Auflage 2004, Seite 139):
„Die Famillie muss durch Haltung, Fleiß, Sauberkeit und Gesundheit, auch bei ärmlichen Verhältnissen, aus der übrigen polnischen und volksdeutschen Bevölkerung hervorstechen“.
Ja – die Hervorhebung des „und“ steht im Original. Schon damals ein Akt der Globalisierung: deutsche Arme mussten mit polnischen Armen um die Wette putzen, um den Führerpreis für Sauberkeit (und die deutsche Reichsbürgerschaft) zu bekommen.
„Entscheidend bewerte der RKF Aufstiegswillen und Anpassungsbereitschaft, nicht etwa Merkmale der nationalen Herkunft. Dazu sagen die Richtlinien ausdrücklich: „Fehlende Deutsche Sprachkenntnisse oder politische Vergangenheit sind keine Hinderungsgründe““
RKF? „Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums“. Name? Heinrich Himmler. Aufstiegswille und Anpassungsbereitschaft? 2016 Grundforderung jedes Personalverantwortlichen.
Das Ziel: der Versuch, „eine in ihrem sozialen, infrastrukturellen und wirtschaftlichen Gefüge möglichst effiziente Gesellschaft mit Gewalt und auf Kosten anderer Menschen zu verwirklichen.“ (siehe Aly, Vordenker, Seite 126-127).
Eine Aufgabe, der heute führende Unternehmensberatungen nachkommen. Erstaunlich – jedenfalls für mich – wie wenig Rassismus, Hass, Wahn oder reine Idiotie in der Planung der Umorganisation der europäischen Gesellschaften zu finden sind – dafür aber klassische, moderne Maßstäbe für die gewinnoptimierende Organisation von Arbeit und Staat. Kein Wunder, dass die RKF-Zentrale in Berlin von einem erfolgreichen Unternehmer geleitet wurde. Lauschen wir dem Herrn Aly noch etwas weiter:
„Im Mittelpunkt der Arbeit des RKF stand also Bevölkerungspolitik – positive und negative, ihre Opfer wurden diskriminiert und „ausgemerzt“, ihre Nutznießer priviligiert und gefördert.“ (Aly, Vordenker, Seite 127)
Also – nicht fanatischer Rassenwahn … sondern nüchterne betriebswirtschaftliche Kalkulation.
Der Reichskommissar hatte eine gewaltige Macht inne, RKF hatte direkte Befehlsgewalt über Polizei, SS und allen Hauptämtern (Aly, Vordenker, Seite 129). Er betrieb eine Politik der „Eindeutschung“ im besetzten Polen, bei der „wertvolles Menschenmaterial“ „abgeschöpft“werden sollte.
„Der RKF orientierte sich dabei weit eher am ökonomischen Nutzen als an einem fundamentalistischen Verständnis der Nazi-Ideologie“ (Aly, Vordenker, Seite 135) – wobei man meines Erachtens nach nicht vergessen sollte, dass die Reduzierung des Menschen auf seine reine Nützlichkeit (auch als Goldzahn- und Haarlieferant) jenes Moment war, dem wir den ersten Absatz unseres Grundgesetzes über die unantastbare Würde zu verdanken haben.
Wer konnte kein Deutscher werden?
„Geisteskranke, soziale Schwache, noch aktive Kommunisten, in Mischehe lebende oder sonstwie Unangepasste“ (Aly, Vordenker, Seite 139), wobei man „sonstwie Unangepasste“ auch wie folgt übersetzen kann: „Menschen mit sozialwidrigem Verhalten“.
Also – ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber mir läuft es kalt den Rücken herunter, wenn ich diese Passagen lese. Warum? Nun – ich bin 56 Jahre alt, chronisch krank und nicht mehr sonderlich effizent einsetzbar.
Extra für mich gibt es da einen Passus aus den Jahren 1942/43 – für Menschen über 45.
„Das deutsche Volk belastet sich mit derartigen Personen, nicht nur in bevölkerungspolitischer Beziehung (Hypothek des Todes nach Burgdörfer), sondern auch rein sozial. Die betreffenden Perosnen sind in den wenigsten Fällen voll arbeitseinatzfähig, und, da sie fast keine Nachkommen mehr erwarten lassen, nur eine überflüssige Belastung des Volkskörpers“. (Aly, Vordenker, Seite 140).
Ja – Menschen über 45 sind „Kosten auf zwei Beinen“. Das haben viele Arbeitslose schon am eigenen Leib erfahren.
Himmlers Kriterien und Karteien für die Eindeutschung (auch: „Bekenntnis zum deutschen Volkstum) werden übrigens heute noch bei Imigranten angewandt, dazu gibt es ein Arbeitsbuch für Behörden, Gerichte und Verbände geschrieben von einem Vizepräsident des Bundesverwaltungsamtes (siehe Aly, Vordenker, Seite 146). Er erhiel 2004 das Bundesverdienstkreuz. Damit kann man leben – so etwas fällt den staatsfinanzierten, modernen „Kämpfern gegen Rechts“ nicht auf, die „kümmern“ sich lieber um Friedensfreunde, Kapitalismuskritiker, Impfskeptiker und Gegner der Genmanipulation, sogar die Verwendung des Begriffes „Ukraine-Krise“ soll einen schon als „Nazi“ entlarven (siehe Amadeu-Antonio-Stiftung). Da ist sie wieder: die Hetzjagd auf „sonstwie Unangepasste“.
Und ich soll mir Sorgen um die AfD machen?
Wissen Sie, was mir wirklich Sorgen macht? Das in unserem Land eine Behörde existiert, die Menschen selektiert, Menschen, wie jene schwerbehinderte, dreiundfünfzigjährige, einarmige Frau, die nach Operation der verbliebenen Hand nicht mehr genügend Bewerbungen zwecks Arbeisaufnahme schreiben konnte. Das Jobcenter sanktionierte sie zu 100 Prozent. Das Sozialgericht Karlsruhe rettete ihr dann das Leben (siehe juris). Noch wirken die Mechanismen, die die Siegermächte in Deutschland installiert haben, um einen neuen Horror zu vermeiden – doch der Wille des Gesetzgebers verheißt da nichts Gutes für die Zukunft, „sozialwidriges Verhalten“ ist so schwammig und beliebig auslegbar wie „sonstwie Unangepasste“.
Die Effektivität der Jobcenter bezüglich der Integration in den Arbeitsmarkt wurde übrigens aktuell im Rahmen einer Doktorarbeit untersucht. Das Ergebnis? Niederschmetternd. Jobcenter behandeln ihre Kunden (also: den Einkaufsleiter Erwin Schulz) wie kleine Kinder (siehe Zeit)
„So wie die Hilfe derzeit angelegt ist, richten die Jobcenter großen Schaden an. Sie machen mehr kaputt, als dass sie helfen. Das ist ein ganz zentrales Ergebnis meiner Arbeit.“
„Ihre komplette bisherige Berufsbiografie wird vom Amt entwertet. Das sind ja alles Erwachsene, mit einer eigenen Lebens- und Berufserfahrung. Man könnte diese Erfahrung als Basis nutzen, aus der sich etwas Neues entwickeln kann. Aber in der standardisierten Fallbearbeitung der Jobcenter findet sie gar nicht mehr statt. Die Erfahrungen der Leute werden als Defizit angesehen, als etwas, das es zu beheben gilt.“
Mag man den Fall der einarmigen Frau noch als Ausrutscher ansehen, so erkennt der Experte hier System. Keine Boshaftigkeit – aber serielle Unfähigkeit. Möchten Sie mal etwas über diese „Defizite“ hören? Eine Akademikerin hat sie aufgelistet (siehe Blätter):
„Dann kündigt er an, ohne mir in die Augen schauen zu können, dass ich entweder eine der angebotenen Hilfstätigkeiten annehmen oder an einer „Maßnahme“ (sein Vorschlag lautet auf Umschulung zur kaufmännischen Fachkraft, sprich: Sekretärin) teilnehmen müsse (womit ich prompt aus der Statistik fiele), damit wir die „Eingliederungsvereinbarung“ unterschreiben könnten. Ich frage, in was ich eingegliedert werden soll. Wie er meinem Lebenslauf entnehmen könne, sei ich bereits vollständig in das akademische Leben eingegliedert, werbe immer wieder erfolgreich Forschungsgelder ein, habe lange an verschiedenen Hochschulen unterrichtet, publiziere regelmäßig, halte international Vorträge, arbeite an einem Buch, organisiere aktuell eine internationale Konferenz. Nur eben immer wieder ohne einen Cent Gehalt. Nicht weil ich beschäftigungslos sei, sondern weil ich selbstständig, das heißt nicht als Mitarbeiterin eines professoral geführten Teams, Projekte einwerbe, der Kampf um Drittmittel in der Abwesenheit von Stellen und der anständigen Bezahlung für Lehre immer absurder werde, und damit die Abstände zwischen bewilligten Projekten immer länger, säße ich hier. Was er mir vorschlage, sei faktisch eine Zwangsausgliederung aus dem wissenschaftlichen Leben.“
Geschichten einer Fachkraft im Landes des Fachkräftemangels. Fachkraft mit Doktortitel: mit Steuergeldern hochqualifiziert, um im Anschluss mit Steuergeldern zur Erdbeerpflückerin dequalifiziert zu werden – wie sie selbst schildert. Arbeitet regelmäßig – nur zahlt der Staat pro Halbjahr nur noch 280 – 700 Euro für den Lehrauftrag. Die Verantwortung für diese fachkräftefeindliche Politik schiebt man der zukünftigen Sekretärin zu.
Auch in den Gerichten ändert sich einiges. Kennen Sie Jan Robert von Renesse? Er ist Richter. Wollte Holocaustüberlebenden Renten zuerkennen – und reiste persönlich zu den alten Menschen, um ihre Geschichen anzuhören. Das Bundessozialgericht gab ihm Recht – immerhin gab es jede Woche Tote, die keine Rente mehr bekommen konnten – und mit der deutschen Bürokratie nicht zurecht kamen. Seine engagierte Arbeit brachte ihm einen negativen Vermerk in die Personalakte und aktuell eine Anklage wegen „Rufschädigung der Sozialgerichtsbarkeit“ (der ganze Fall: siehe Zeit). Das macht Sorge, wenn man in die Zukunft schaut: ein Drittel der Jurastudenten einer Uni waren nach einer Befragung für die Todesstrafe. Grund für diese – weit außerhalb unserer Verfassung liegender – Verrohung? Die Medien (siehe Spiegel):
„Ein Grund ist sicher, dass in den Medien sehr viel und mit oft drastischen Bildern über schwere Verbrechen berichtet wird und auch in TV-Serien oder Filmen Kriminalität eine inzwischen übergroße Rolle spielt. So etwas löst in vielen Zuschauern Mitleid mit den Opfern aus – und daran anknüpfend oft Wut und Vergeltungswünsche gegen die Täter.“
So argumentiert jedenfalls ein Kriminologe.
Zurück zur AfD. Zurück zum „Ruck nach Rechts“. Augenblicklich werden die Erfolge dieser Partei auf das Thema „Flüchtlinge“ reduziert – obwohl Merkel schon drastisch zurückgerudert ist und diese Menschen bald übel im Regen stehen werden (dazu später mehr … möchte dazu noch ein paar Wochen die Entwicklung beobachten). Was völlig ausgeblendet wird: dass es immer mehr Menschen gibt, denen egal ist, wer die Verhältnisse mit welchen Mitteln ändert – Hauptsache ist: sie werden geändert. So erklärt sich auch der Erfolg eines Donald Trump in den USA. Für viele Menschen ist die Lage so übel, dass sie alles in Kauf nehmen würden, um „das System“ zu verändern – und die Jobcentermitarbeiter müssen per Gesetz täglich daran arbeiten, dass es immer mehr werden – sonst landen sie umgehend auf der anderen Seite des Schreibtisches.
Darf ich nochmal daran erinnern, wie groß die Reichweite dieser Behörde inzwischen ist? 2012 waren es 42 Millionen Datensätze (halt nicht nur Arbeitslose, sondern auch alle, die in ihrem Umfeld standen – zur Zahl siehe Welt). Das macht keinem Sorge?
Hätte man noch etwas Empathie – man würde Erwin Schulz verstehen, erkennen, wie er sein Land erlebt, jenes Land, in dem Leute, die auf Steuerkosten leben, mit 56 in Rente gehen und bestimmen, dass jene, die nicht auf Kosten des Steuerzahlers leben, bis 70 Steuern erwirtschaften müssen (siehe Epochtimes). „Es muss erst alles anders werden, bis es besser werden kann“ – und treu diesem Spruche (zugeschrieben Georg Christoph Lichtenberg) wurde in Mecklenburg Vorpommern gewählt. Und wäre auch ohne „Flüchtlinge“ gewählt werden, denn: was die AfD hauptsächlich verspricht ist: sie fegen die alten Säcke weg. Und wenn wir nicht bald zu klassischen westlichen Werten wie Vernunft, Nächstenliebe und Verantwortung zurückkehren, werden wir bald 50 Prozent für diese Partei erleben – dazu braucht die sich weiterhin nur opportunistisch verhalten und den Zeitgeist richtig erkennen.
Und den über die Wirtschaft einsickernden Altfaschismus („Kosten auf zwei Beinen“) können die dann perfekt ausleben. Und wenn es die AfD nicht macht … dann eben eine andere Gruppierung. Wir säen mit unserer „Sozialpolitik“ täglich genug Hass, dass die Saat irgendwann aufgehen wird.
Samstag, 22.8.2015. Eifel. Wir unterbrechen unser laufendes Programm wegen einer Eilmeldung: Deutschland hat wieder die Todesstrafe eingeführt. Nein – natürlich nicht öffentlich. So macht man das heutzutage nicht mehr. Wir sind eine Mediengesellschaft, als Staat stolz auf unser bröckelndes Werbeschild „Demokratie“, bei uns werden Menschenrechte hochgehalten, Empörung ist unser Grundgefühl bei jeder Art von Ungemach, dass Mensch und Tier zugefügt werden: in einem solchen Klima, in einem solchen historischen Umfeld muss die Todesstrafe zur Disziplinierung des Bürgers leise eingeführt werden … leise und schön verpackt.
Die Todesstrafe gilt auch nicht für jeden. Mörder, Zuhälter, Vergewaltiger, Diebe, Terroristen, Psychopathen, Kinderschänder, Anlagebetrüger Drogenhändler – sie alle sind uns viel wert, für sie gelten andere Rechte, sozialere, menschlichere. Wir hatten halt gelernt aus den Verfehlungen der Justiz in den letzten Jahrhunderten, können akzeptieren, das Menschen vom Wege abkommen, gelernt, dass Menschenrechte auch für sie gelten – und das kein Mensch das Recht hat, sie zu töten. Ja – wir waren weit gekommen. Sie sind uns auch finanziell viel wert, die Steuerhinterzieher, Meineidigen, Mafiosi, Frauenhändler und Kriegsverbrecher: jeder erhält einen staatlich bezahlten Anwalt, jeder – nach Bedarf – psychologische Betreuung, die fein ausmisst, in wie fern der Delinquent überhaupt schuldfähig ist, jeder erhält eine kostenintensive Verhandlung – alles im Dienste der Gerechtigkeit.
Wir dürfen ruhig mal stolz sein auf das Niveau, dass unser Gerechtigkeitsempfinden inzwischen erreicht hat – bei echten Verbrechern.
Auch der Strafvollzug ist bar jeder Unmenschlichkeit – und uns sehr teuer. 100 Euro pro Tag kostet die Unterbringung eines Gefangenen zum Beispiel in der Haftanstalt Krümmede in Bochum. Die Häftlinge erhalten kostenlos Unterkunft, Verpflegung, Strom und Heizung und dürfen sogar noch arbeiten gehen: zusätzliche 13,80 Euro pro Tag können sie sich so verdienen, 5,91 davon dürfen sie für Tabak ausgeben – oder wonach ihnen sonst der Sinn steht – der Rest wird für sie gespart, damit sie nach der Entlassung Startkapital haben (entnommen aus: Der Westen). Das sind 2879,85 Euro pro Haftjahr – bei richtig schweren Verbrechen entlassen wir ziemlich reiche Leute ins Leben.
Wir haben auch gute Gründe dafür. Wir wissen, dass das Leben einem manchmal ordentlich zusetzen kann. Wir wissen, dass der Mensch mit seinem psychischen Grundgerüst den Herausforderungen des modernen Lebens nicht immer gewachsen ist, manchmal wächst einem alles über den Kopf und man ist nicht mehr stark genug, um wirklich jeder Versuchung erfolgreich widerstehen zu können … und manchmal ist man auch einfach unschuldig und sitzt trotzdem jahrelang im Knast. Dem Vater eines Freundes ist dies geschehen, er war ein bekannterer Sänger – also: war mal im ZDF – hatte Familie, besaß einen eigenen Betrieb, hatte nur leider die falschen Freunde. Eine von ihnen war ein Einbrecher, wurde gefasst – und hatte zu seiner eigenen Entlastung seinen nichts ahnenden Freundeskreis der Mittäterschaft beschuldigt. Der Staat griff hart durch, zerstörte die Familie (mit sehr grausamen Folgen für das Kind, das bis heute gezeichnet ist), vernichtete durch jahrelange Untersuchungshaft eine ganze Existenz … zu Unrecht, wie sich viel zu spät herausstellte. Solche Fälle gemahnen uns, sehr vorsichtig mit „Tätern“ umzugehen – denn manche sind keine.
Zelle ausgestattet mit Fernsehen, Büchern, Postern – gäbe es nicht auch bedrückende Berichte von realer Unmenschlichkeit (siehe z.B. Spiegel), die jede geplante Resozialisierung unmöglich erscheinen läßt könnte man meinen, wieder ein behütetes Jugendzimmer bei seinen Eltern zu haben.
Härter greift der Staat bei einer anderen Klientel durch: den Arbeitslosen, die schon Adolf Hitler ein Dorn im Auge waren – auch wenn man das heutzutage kaum erwähnen darf, da wir sehr gerne überhaupt nicht mehr über diese Zeit reden, damit wir einige ihrer Grausamkeiten ungestört wiederholen können.
Für Mörder ist uns nichts zu schade … aber Arbeitslose verfolgen wir mit der ganzen Wut der Wohlstandsgesellschaft. Sie machen auch etwas Schlimmeres als nur Kinder zu missbrauchen, Menschen zu foltern, Waffen zu liefern oder Frauen zu rauben: sie verweigern sich unserem degenerierten und völlig entartetem Götzenkult, dem „Tanz ums goldene Kalb“, der oberste Bürgerpflicht ist und von sämtlichen Oberschichtsmedien tagtäglich auf allen Kanälen gepredigt wird. Ein absurder Kult, für Religionswissenschaftler ein Rückfall in finsterste vorchristliche und vorjüdische Zeiten – doch der Deutsche ist anfällig für solche Dämlichkeiten:
„Und wenn die neue Glaubensvariante sich gut genug in die Tendenz der jeweiligen Gewohnheiten des Arbeitslebens einpasst, wird die Gruppe der Anhänger nun in eine derart furchtbare, populär religiöse Bewegung expandieren, dass sie allgemeine Glaubwürdigkeit finden und zu einer anerkannten Glaubensformation werden kann.“
„Auf diese Weise werden sich viele an der neuen religiösen Imagination ausrichten, die selbst niemals und unter keinen Umständen ein solches Garn aus ihrer eigenen Wolle hätten spinnen können; die Glaubensvariante kann dann vielleicht sogar den ursprünglichen Kult, aus dem sie hervorgegangen ist, ersetzen.“ (aus: Preparata, Wer Hitler mächtig machte, Perseusverlag, 3.Auflage 2012, Seite 122)
Zitiert wird hier der Sozialwissenschaftler Thorstein Veblen, der bekannt wurde durch seine harsche Kritik der herrschende Oberklasse – aber bei näherem Studium das Aufkommen des Faschismus schon kommen sah, als der erste Weltkrieg noch gar nicht sein Ende gefunden hatte. „Feudalistische Ideale“, „herrische Großmäuligkeit“ und „räuberische Herrschsucht teutonischer Eroberer“ sah er im wilhelminischen Deutschland toben (siehe Preparata, a.a.O. Seite 121) – Eindrücke, die Deutschland exakt 100Jahre später im Jahre 2015 im europäischen Ausland aufs Neue erzeugt.
Der neue Kult ist der Arbeitskult, Arbeit ist jene Form des Götzendienstes, zu denen Arme per Gesetz verpflichtet werden und deren Nichteinhaltung mit dem Tode bestraft wird. Führende Politiker bekennen sich zu dem Kult und der Angemessenheit der Strafe bei Verweigerung des Götzendienstes: „Wer nicht arbeiten will, soll nicht essen“ und gilt als „Schmarotzer“ der dem Volkskörper schadet. „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ wird öffentlich von allen Oberschichtsmedien praktiziert und führt zu üblen Beschimpfungen, Verachtung und Schmähungen der Betroffenen im realen Alltag, künstlich wurde eine – oft durchaus gebildete – Unterschicht definiert und zum verbalen Abschuss frei gegeben, ohne dass die Sicherheitssysteme der Demokratie griffen: zu groß war der Götzenkult geworden, der den christlichen, jüdischen Gott nahezu vollständig aus dem Bewusstsein der Menschen verdrängte – jener Menschen, die aufschrieen, wenn einem deutschen Hund Unbill widerfuhr, aber kalt ignorierten, dass Millionen Kinder im eigenen Land am Rande des Existenzminimums leben mussten, weil ihre Eltern – oft ohne es zu wollen – keinen ausreichenden Götzendienst leisten konnten.
Die Todesstrafe nun – und darum lesen Sie ja den Artikel – kommt sanft daher, leise, auf eine äußerst bequeme und bestriebswirtschaftlich günstige Art und Weise, ja, sie ist noch billiger als Gas: in einer Welt, in der Geld der einzige Zugang zu Nahrung, Obdach und Wärme ist, Grundbedingung der menschlichen Industrieexistenz wurde wird einfach der Zufluss von Geld gestrichen … schrittweise auf Null gefahren, bis das Opfer verhungert, erfriert, verdurstet oder seiner erbärmlichen Existenz selbst ein Ende setzt.
Nun schauen Sie nicht so blöd: Sie haben diese Morde – die man in einer glücklicheren Zukunft wohl treffend als „Sozialmorde“ bezeichnen wird – selbst zu verantworten und sie geschehen tagaus tagein um Sie herum. Natürlich nennt man sie nicht so, man nennt sie fein „Sanktionen“ …. international wurden so ganze Staaten in die Knie gezwungen und 500000 irakische Kinder ermordet, dass Prinzip „Sanktion“ ist inzwischen ganz offiziell als Mittel der Kriegsführung wiederentdeckt worden, früher hatten wir es „Belagerung“ genannt. Früher mussten dazu tausende von Söldnern angeworben werden, der Organisationsgrad unserer Kultur erlaubt es, den gleichen Effekt durch ein paar Knopfdrücke zu erzielen: die Maschinenkultur machts möglich.
Das wird Ihnen jetzt zuviel, nicht wahr? Zu Unheimlich, oder? Dabei sind genaus SIE das Ziel dieses Vernichtungsapparates, der das Letzte aus Ihnen herauspressen soll. Sie sollen tanzen bis zum Umfallen (also: bis zum „burnout“, wie man das modisch nennt), bis sie zu krank oder zu alt sind, die Forderungen einer Oberklasse zu erfüllen, derem eigenem Schmarotzertum, deren eigener dekadenten Geltungssucht und grenzenlosem Prunkwahn keine Grenzen gesetzt sind … wie schon zu Veblens Zeiten.
Sie glauben mir nicht, oder?
Geben Sie mal den Namen Ralph Boes in eine Internetsuchmaschine ein. Ja, er ist offiziell als „Deutschlands frechster Hartz IV-Schnösel“ abgestempelt und zum Abschuss freigegeben worden und hungert jetzt schon seit 53 Tagen. Der Grund? Absichtlicher Verweigerung sinnlosen Götzendienstes, öffentliche Verteidigung der allgemeinen Menschenrechte auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, mehrfache widerholte Befehlsverweigerung gegenüber der allmächtigen Agentur für Arbeit, jenem Behördenmoloch mit 100000 Mitarbeitern und 50 Milliarden Euro Budget, der seinen Chefs Prämie auszahlt, wenn nur genügend Sanktionen fließen – ja, auch das ist Alltag in diesem Land, dass mit 100000 Augen darüber wacht, ob Sie noch nicht zu alt oder zu krank sind, um fleissigst ums Kalb zu tanzen – und ob Sie auch genügend Begeisterung dabei heucheln. Arbeit ist ein Grund zum täglichen Jubeln, ein Dankesgeschenk unsere neuen Götter, für das wir gnädigerweise noch bezahlt werden – wer dies nicht zu sieht, nicht so empfindet, kritisch ist … wird virtuell gejagt, verjagt, vertrieben.
Oder durch Entzug der Lebensgrundlage „Geld“ hingerichtet, laut Sozialgericht Berlin (siehe Grundrechte Brandbrief) ist das auch völlig legal. Als kleines Feigenblatt zur Wahrung des Vernichtung wollenden Gesichts dient eine kleine „Kann-Leistung“: der Vollzug der Todesstrafe durch Totalsanktionierung (die auch den Wegfall der Wohnung und der Krankenversicherung bedeutet) KANN durch die Ausstellung von sogenannten „Lebensmittelgutscheinen“ nach Gutdünken des Exekutors für eine Weile ausgesetzt werden … kann, muss aber nicht. Völlig unbeachtet dabei bleibt, dass das Opfer sich durch diese äußerst mangelhaften Formulare (siehe Grundrechtebrandbrief zum Thema „Lebensmittelgutscheine“) der öffentlichen Verachtung durch Einlösung derselben auszusetzen hat – vor dem Vollzug der Todesstrafe darf es noch einen Spießrutenlauf durchführen, sozusagen „Dschungelcamp“ ohne Menschwürde bei Aldi durchleben – zur Belustigung der Antichristen im Laden.
Bleiben wir hier mal auf dem Teppich. Früher – zu Zeiten der Neandertaler – war Arbeit der Zugang zum Überleben, bis weit in die Neuzeit hinein. Im Industriezeitalter – jenem Zeitalter, in dem täglich mehr Arbeit von Maschinen übernommen wird, ersetzt „Geld“ „Arbeit“ vollständig. Nahrung, Obdach, Wärme, Gesundheit, soziale Achtung: ohne Geld undenkbar und kaum zu machen, „Selbstversorger“ zu sein ist kaum möglich, denn es setzt vor allem erstmal viel Geld zum Erwerb von Grund und Boden voraus – und Geld, um die Grundsteuer B zu begleichen. Wer versucht, nur durch seine Hände Arbeit in der Natur seinen Lebensunterhalt zu verdienen, wird schnell merken, dass der Gesetzgeber hier viele Stacheldrahtzäune errichtet hat, die einem das Naturrecht entziehen.
Vor diesem Hintergrund bedeutet der Entzug des Geldes die vollständige Vernichtung des Menschen durch den Staat – bewusst und absichtlich herbeigeführt. Lesen Sie mal das Urteil des Sozialgerichtes Berlin: ganz offen wird da von „Vollzug“ gesprochen. Mehrfach. Vollzug … der Todestrafe wegen Arbeitsverweigerung – was natürlich nicht öffentlich ausgesprochen wird. Unsere Sprachcodes sind anders – auch unter Hitler wurden Juden nicht vergast, sondern „umgesiedelt“ … damit später alle ruhig sagen konnten: „Wir haben von Nichts gewusst“.
Sicher, sie wird noch selten durchgeführt. Zwar steigt die Zahl der Sanktionen gegen vermeintlich staatsfeindliche Bürger ständig, doch Todesfälle sind noch selten zu beobachten: noch helfen Familien, einzelne Vereine oder Nachbarn, den staatlichen Vernichtungswunsch zu vereiteln – doch Fakt ist:
das Todesurteil in Form einer Totalsanktion ohne Lebensmittelgutscheine ist in Deutschland wieder möglich.
Es ist rechtlich angemessen, stellt den Willen des Gesetzgebers da und stellt den Arbeitslosen weit unter Mörder, Zuhälter, Vergewaltiger, Diebe, Terroristen, Psychopathen, Kinderschänder, Anlagebetrüger Drogenhändler und andere kriminelle Elementen, denen wesentlich mehr Schutz, Verständnis und Gnade entgegengebracht wird. Die Todesstrafe kann jederzeit ausgesprochen werden, gegen jeden, der seinem Arbeitgeber nicht mehr gefällt: wir kriegen gesellschaftliche Zustände wie im Inneren eines Konzentrationslagers, wo die einen Häftlinge Aufsicht über die anderen führen, wo „Arbeitgeber“ eine nie geahnte Macht über den Staatsbürger erhalten, in dem sie ihn jederzeit der Vollzugsbehörde ausliefern können.
Noch – werden die Todesurteile nur selten verhängt.
Doch was ist, wenn der Götzenkult noch weiter um sich greift? Was ist, wenn er – wieder mal – völlig durchdreht? Wir leben in Deutschland – wie Veblen erkannt hat, ist hier sowas möglich … und wurde auch schon mal exzessiv durchlebt.
Kein deutsches Gericht kann uns dann vor der Vernichtung von Millionen Arbeitsloser schützen … denn die Todesstrafe ist in Deutschland wieder rechtmäßig. Nur noch beten kann helfen … oder eifriger Götzendienst.
Wollen Sie mal ein Beispiel für das „Schönsprech“ der Exekutivbehörde haben? Gern (siehe Wir-sind-Boes):
„Ich bedauere außerordentlich, dass Herr Boes für dieses politische Ziel bereit ist, seine Gesundheit aufs Spiel zu setzen. Dies beruht jedoch auf seiner freien Willensentscheidung und ist nicht Folge des
Verwaltungshandelns.“
Klar. Er hätte auch einfach gehorchen können. Kaum vorstellbar, wie die Welt aussehen würde, wenn jeder so argumentieren würde. Vergewaltiger zum Beispiel: „die Gabi hätte ja auch so mit mir schlafen können, es war ihre freie Willensentscheidung, dies nicht zu tun: nur deshalb musste ich Gewalt anwenden“.
Ralph Boes verhungert in aller Öffentlichkeit aufgrund des Vollzugs einer staatlichen Sanktionsmaßnahme … nicht aufgrund seiner freien Willensentscheidung.
Wissen Sie noch, was mal die christliche Grundlage unserer Existenz war? Ich kann Ihnen da auf die Sprünge helfen:
„Wir brauchen die Erlaubnis, einfach zu sein, einfach zu leben. Sonst definieren wir uns nur noch von unserem Dienstverhältnis, von einer Funktion oder von einer Rolle, die wir in der Gesellschaft spielen“
„Steige aus dem Erwartungsdruck der Menschen aus. Gleich, was andere von mir wollen: Ich darf mir erlauben, mein eigenes Leben zu leben, ohne Rücksicht auf das, was nützlich ist oder Geld bringt“
„Abstand zur Arbeit zu finden, tut gut. Solange wir innerlich aufgewühlt sind, können wir die Energie nicht wahrnehmen, die in uns strömt. Es braucht die Ruhe, um die Kraft zu entdecken, die in uns liegt“.
(aus: Anselm Grün, „365 Tagesimpulse“, Herder 2012, Seite 103.)
Das sind die letzten Stimmen des alten Kultes, der – wie Veblen schrieb – gerade durch den neuen verdrängt wird. Mal wieder. Hier darf niemand mehr aussteigen, niemand mehr einfach leben, niemand nutzlos sein – sonst droht die Todesstrafe.
So einfach ist das in Merkeldeutschland 2015.
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Ein Update vom Regenbogenbieger:
Ich habe zwar arge Zweifel, daß eine Frau wie Andrea Nahles irgendetwas auf des Volkes Wünsche gibt oder auch nur ein Quentchen Mitgefühl besitzt (siehe IK-News), aber wer es trotzdem versuchen will:
Hier gehts zur Change.org Petition
„Frau Nahles, beenden Sie SOFORT die Sanktionierung von Herrn Boes und aller anderen Hartz IV Empfänger – es geht um Leben oder Tod!“
[einfach anklicken].
Freitag, 31.10.2014 Kaum zu glauben, dass man mal was zur Rettung des deutschen Mannes schreiben muss. Sicher – er ist immer noch omnipräsent – aber ein Auslaufmodell. Die „Finanznachrichten“ haben unlängst drüber berichtet. Es geht um den Lebensberechtigungsschein. Ha – Scherz beiseite. Diesen Schein hatte meine Generation sich in den siebziger Jahren ausgedacht, als kluge Köpfe aus dem Science-Fiction-Bereich einen Blick auf unsere Zukunft warfen. „2022 – die überleben wollen“. Der Film stammt aus dem Jahre 1973, wirft einen Blick in eine völlig verarme Zukunft, in der Demonstranten mit Schaufelbaggern beiseite geräumt werden …. und alte Menschen staatliche Sterbehilfe bekommen, einen schönen Abgang – mit Kino und allem drum und dran. Fad nur: nach ihrem Abgang werden sie zu Keksen verarbeitet, die man an die Bevölkerung verfüttert.
Es gibt bei Wikipedia noch einen alten Kommentar zu dem Film:
„Wer möchte, der kann in diesem Film einen spannenden Krimi sehen. Mittels brutal-nachhallender Szenen verdeutlicht der Regisseur jedoch eine weitaus tiefere Wahrheit […] Soylent-Green muss also als eine Metapher gefasst werden. Es ist das radikale Bild des sich selbst verzehrenden Wahnsinns kapitalistischer Produktionsweise. Die notwendigen Folgen der Verdinglichung von ‚Menschenmaterial‘ bis hin zur Selbst-Vernichtung werden dem Zuschauer eindrücklich vor Augen geführt.“
„Der sich selbst verzehrende Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweise“ … das stammt nicht aus dem kommunistischen Manifest, das stammt aus einem normalen Filmlexikon.
Lexikon der britischen und amerikanischen Spielfilme in den Fernsehprogrammen der Bundesrepublik Deutschland 1954–1985. Band 2, Spiess, Berlin, S. 642
Wer nun denkt, dieses Lexikon stehe nun unter dem Einfluss der damaligen Studentenunruhen, der irrt: es kam 1989 heraus, geschrieben von einer Frau Irmela Schneider. Also: ein Jahr vor der deutschen Einheit konnte man noch über den sich selbst verzehrenden Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweise schreiben. Heute würde man den Film wohl anders beschreiben (Kubrick´s „Eyes wide shut“ wird – obwohl er hauptsächlich von der Macht einer Geheimgesellschaft in den USA handel – ebenfalls so ungeschrieben): die „Geschichte von dem heldenhaften Kampf des Polizeioffiziers gegen den Niedergang der Kultur im New York des Jahres 2022“ käme mir da in den Sinn.
Warum ich heute morgen auf diesen Film zu sprechen komme?
Nun – ich habe vor einigen Tagen einen Artikel aus den Finanznachrichten zugeschickt bekommen, mit dem ich erstmal nichts anfangen konnte. Er ging mir aber auch nicht mehr aus dem Kopf. Ich zitiere mal eine entscheidene Passage (siehe Finanznachrichten):
Der Hochrechnung zufolge, die der „Welt am Sonntag“ (26. Oktober 2014) vorliegt, ist die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 30,12 Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent oder 528.000 neuen Jobs. Von diesen Jobs gingen mit 234.000 rund 44 Prozent an Ausländer, deutsche Frauen besetzten 203.000 der Arbeitsplätze und damit 38 Prozent.
Deutsche Männer erhalten nur noch 19 % der neuen Stellen.
Wissen Sie, was das ist?
Ein Selektionsprozess. Der „Markt“ greift ein.
Bevor nun besonders vorwitzige Leute (in der Piratenpartei waren mal ein paar dieser „Männerbündler) auf die Idee kommen, hier seien feministische Weltverschwörungen am Werk, die die Spezies „Mann“ ausrotten wollen (kenne allerdings auch wirklich Feministinnen, die das gerne tun würden … und zwar noch aus den siebziger Jahren), sei eingeschoben: das ist ein ganz normaler Prozess des „sich selbst verzehrenden Wahnsinns kapitalistischer Produktionsweise“, den wir heute bequemerweise einfach mal „Markt“ nennen.
Frauen und Ausländer arbeiten halt für jeden Hungerlohn. Die einen flüchten vor ihren doofen schlagenden Ehemännern (ja – häusliche Gewalt nimmt wieder zu, siehe WDR), die anderen vor den Folgen deutscher Spardiktate im Ausland. Bleiben wir kurz bei den Frauen: eine „Heldin der Arbeit“ macht gerade Schlagzeilen (siehe Focus).
Multijobberin Maria Fernandes hatte drei Jobs in verschiedenen Dunkin‘ Donuts-Filialen. Zeit, nach Hause zu fahren, blieb dabei kaum. Sie schlief in ihrem Auto – und wachte eines Tages einfach nicht mehr auf.
Sie war so übermüdet, dass sie vergessen hatte, den Motor abzustellen, Dazu dann noch ein paar Benzindämpfe, ein sehr geschwächter Körper: schon war das Leben zu Ende – mit 32 Jahren.
Ein „Sieg Heil“ Dunkin´ Donats!
Ein „Sieg Heil“ dem Niedriglohnsektor!
Ein „Sieg Heil“ dem „sich selbst verzehrenden Wahnsinn der kapitalistischen Produktionsweise“.
Dabei sollte Maria doch froh sein: immerhin hatte sie Arbeit bis ans Lebensende. Was für ein Segen. Viele wären froh, so etwas von sich sagen zu können.
Wissen Sie, wie man das nennen sollte? Mord. Sozialmord. (Wow – wieder mal einen neuen Begriff gefunden. Bitte verbreiten!).
Die bewusste Tötung einen Menschen mittels gesundheitsschädlichem Umbaus seines sozialen Umfeldes.
Gut, das waren jetzt die USA. Wir sind ja hier in Deutschland. Schauen wir mal, wie es jenen Ausländern geht, die gerade Gewinner am Arbeitsmarkt sind. Die Süddeutsche hat ein paar beim Paella essen gefunden (siehe Süddeutsche):
Die Paella ist Miguels Lösungsansatz für das Problem zweier spanischer Krankenpfleger an einer Klinik in Brandenburg. Sie haben sich über Facebook bei ihm gemeldet. Sie seien am Ende, sagt Miguel. Zwölf-Stunden-Schichten, kaum Pausen. Außerdem haben sie herausgefunden, dass sie fünf Euro pro Stunde weniger bekommen als die deutschen Kollegen. Sie wollen kündigen. Aber ihnen droht mal wieder: „la multa“. Die Strafe. „Wie viel?“, fragt einer schräg gegenüber von Miguel. „Zwölftausend“, sagt Miguel.
Deshalb stellt keiner mehr den deutschen Mann ein. Coole Erfindung deutscher Leistungsträger: „die Strafe“. Wer kündigt, ist sofort bankrott. Fünf Euro pro Stunde weniger – da ist massig Rendite drin. Die kann man sogar in Zahlen ausdrücken: von 2000o Euro, die die Krankenkassen aus dem Topf der Beitragszahler (also: von uns allen!) für einen Pflegefall zahlen, bleiben 14000 Euro für die Rendite übrig. 70 % Rendite durch die Verheizung von Spaniern in 12-Stunden-Schichten – da kann der „Markt“ einfach nicht wiederstehen.
Ich verstehe langsam die Schilder, auf denen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als Adolf Hitler dargestellt wird: der deutsche Geist erhebt sich wieder über Europa, die Massenarbeitslosigkeit in Spanien (55 % bei Jugendlichen, steht in dem Artikel) wird zum „Glücksfall“ für die deutsche Pflegeindustrie.
Ach ja – Arbeitslosigkeit. Wahrscheinlich ist es Ihnen beim Lesen schon selbst aufgefallen? Nein. Schauen sie noch mal nach oben, dass Zitat bei den Finanznachrichten. Ach komm – ich schreib´s nochmal:
Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze im Juli im Vergleich zum Vorjahr auf 30,12 Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von 1,8 Prozent oder 528.000 neuen Jobs.
Miguels Krankenpfleger haben solche Jobs. „Versicherungspflichtige Arbeitsplätze“ – 30 Millionen. Aber beständig meldet die deutsche Bundeskanzlerin samt Wirtschaft, dass wir ein Beschäftigungshoch haben: 42,89 Millionen Menschen sollen angeblich Arbeit haben (siehe Finanznachrichten.de).
Alle jubeln.
Aber nur 30 Millionen haben „versicherungspflichtige Arbeitsplätze“ – da sind aber auch Niedriglöhner drunter (darin sind wir „Europameister“ – siehe Handelsblatt), Leiharbeiter, Teilzeitjobs … wieviel Prozent bleiben da eigentlich übrig, die noch richtig ordentliche Arbeit haben?
Was haben die 12,89 Millionen Menschen momentan für „Arbeit“, die noch nicht mal mehr versicherungspflichtig ist? Wäre es zu vermessen von mir, sie – mangels ordentlichem Einkommen – den Arbeitslosen zuzurechnen, weil ihre gesellschaftliche Teilhabe nicht gesichert ist? Wir hätten dann – inklusive der offiziellen Arbeitslosigkeit – eine reale Arbeitslosigkeit über 30 % (nach anderen Zahlenspielereien kam ich auch schon mal auf über 60% – aber das ist jetzt ein anderes Thema … passt aber zu den 42 Millionen Datensätzen, die „Jobcenter“ schon letztes Jahr von deutschen Bürgern gesammelt hatten).
Und es werden noch mehr Arbeitslose werden … der IWF warnt gerade vor einer neuen Weltwirtschaftskrise (siehe Focus). Wie der Artikel andeutet, könnte sie schlimmer werden als die vorherige: sicherheitshalber gibt es dort auch schon mal Tips, wie man seine eigene Stromversorgung sicherstellen kann – die Redakteure schauen wirklich weit in die Zukunft.
Ja – die Zukunft.
Immer noch Zweifel an der „Soylent-Green“ Variante?
Dann möchte ich Ihnen jetzt mal ein paar Fakten über ihre Zukunft verraten – die wird nämlich heute schon geplant. In einem Dokument der Otto-Brenner-Stiftung über „Union-busting“ (die gezielte Verhinderung oder Vernichtung gewerkschaftliche Aktivitäten durch „die Märkte“ und „die Wirtschaft“ als Geschäftszweig) finden wir spannende Vorschläge für die Zukunft:
Hilmar Schneider – Leiter der Abteilung Arbeitsmarkt im IZA (Institut zur Zukunft der Arbeit, Dirk Niebel und Thilo Sarrazin gehören zu dem Netzwerk des Instituts, Präsident ist der wegen Steuerhinterziehung verurteile Klaus Zumwinkel – ja, der, der sich seine Rente in einer Einmalzahlung von 20 Millionen Euro auszahlen lies und trotz Milliardenverluste des Unternehmens als einziger noch Boni kassierte, Direktor ist Klaus F. Zimmermann, über dessen kreative Arbeitsweise der Spiegel einst berichtete) schlägt für die Zukunft der Arbeit eine „Arbeislosenauktion“ vor, wo Arbeitslose für Dienstleistungen jeder Art von jedermann ersteigert werden können.
Was noch im Rahmen einer Agenda 2020 vorgesehen ist?
Zwangsarbeit für Hilfeempfänger jeder Art, „Reduzierung der Normarbeitsverhältnisse“ (Sie sehen: das ist kein Zufall!), längere Arbeitszeiten für jedermann bei gestiegener „Lohnflexibilität“ (also: Ausbau des Niedriglohnsektors), länger Lebensarbeitszeiten für jedermann (ab siebzig ist momentan im Gespräch – da wird aber sicher noch bald 80 draus: Wolfgang Clement – einer der Exekutoren der Agenda 2010 – war schon mal dafür, siehe Spiegel), mehr Flexibilität für Hochqualifizierte (also: Niedriglohnbereich auch für Akademiker) – so stellen sich die feinen Herren unsere Zukunft vor.
Die Agenda 2020 soll übrigens europaweit durchgesetzt werden – nach dem erfolgreichen Testlauf in Deutschland ist das Modell reif für den Export. Widerstand ist nicht zu erwarten, Frauen und ausländische Arbeitslose arbeiten gerne zu den ständig miserabler werdenden Bedingungen, Widerständler werden aktuell schon mit dem Hungertod bedroht.
Ach ja – Agenda 2010. In der Zeit erschien in diesem Monat ein Gastbeitrag von Arnd Pollmann über die Verfassungswidrigkeit der Hartz IV-Gesetzgebung – es geht gezielt um die „Sanktionen“ (siehe Zeit):
Abgesehen davon, dass diese Sanktionen fast immer kontraproduktiv sind: Durch sie wird hunderttausendfach ein Versprechen gebrochen, das sich die Sozialgesetzgebung selbst auferlegt hat. „Die Grundsicherung für Arbeitsuchende soll es Leistungsberechtigten ermöglichen, ein Leben zu führen, das der Würde des Menschen entspricht“, heißt es im SGB II. Die Sanktionen konterkarieren diesen Grundsatz: Wenn die in voller Höhe gezahlte Leistung ein Leben in Würde ermöglichen soll, dann senkt jede Reduktion des Regelsatzes das Lebensniveau in Richtung „nackten Überlebens“. Und werden die Bezüge auf null gesetzt, so scheint nicht einmal mehr nacktes Überleben möglich. Eine solche Sanktionspraxis verträgt sich nicht mit dem als „absolut“ zu verstehenden Anspruch aus Artikel 1 des Grundgesetzes – die Würde des Menschen ist unantastbar.
Ja – wir haben 2014. Staatliche Arbeitsmarktpolitik gefährdet schon jetzt die Würde des Menschen und treibt ihn zum Kampf ums „nackte Überleben“ – während das Vermögen der Ausbeuter ständig neue Rekorde erreicht. Grundgesetz, Sozialgesetzbuch, Menschenrechte – EGAL.
Wollen Sie wirklich wissen, wie es 2022 aussieht, wenn der sich selbst verzehrende Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweisen neue Höhepunkte erreicht?
Nun – ganz genau kann ich es Ihnen selbstverständlich nicht sagen. Aber ich kann Ihnen sagen, wer dann zur Funktionselite gehört. Juristen, zum Beispiel – die jetzt konkrete Vorstellungen von der deutschen Zukunft haben. Martin Kringst hat was dazu geschrieben (siehe Zeit):
Diese Nachricht der vergangenen Tage erschien eher versteckt und wurde öffentlich kaum wahrgenommen. Dabei müsste sie gewaltiges Erschrecken auslösen. Sie rüttelt an unserer freiheitlichen Grundordnung: Jeder dritte Jurastudent, so eine neue Studie, ist für die Wiedereinführung der Todesstrafe. Und jeder zweite meint, die Anwendung von Folter sei unter bestimmten Voraussetzungen durchaus gerechtfertigt, zum Beispiel zur Rettung eines Menschenlebens oder zur Verhinderung eines Terroranschlags. Ausgerechnet jene, die eines nicht allzu fernen Tages unser Recht auslegen, anwenden und verteidigen sollen, stellen derart fundamentale Prinzipien wie das ausnahmslose Verbot von Todesstrafe und Folter in Frage.
Ja – da wächst – gezüchtet von deutschen Steuergeldern – eine grausame, degenerierte, verwahrloste Juristenklasse heran, ideal dafür geeignet, den Geist von Soylent Green und der Agenda 2022 durchzusetzen. Ungeheuerlich – darf ich die Einführung einer Gewissensprüfung für Juristen fordern? Immerhin stellen sie – neben Lehrern – den mit Abstand am meisten vertretenen Beruf im Bundestag dar (siehe Statista), hier wächst ein Mordgesindel heran, das wie geschaffen ist zur Perfektionierung des Sozialmordes.
Gilt das nur für Juristen?
Nein. Natürlich nicht. Der Spiegel berichtet über die Qualitäten der neuen Studentengenerationen – jener Leute, die 2022 politische Verantwortung tragen und die Funktionselite des „sich selbst verzehrenden Wahnsinns kapitalistischer Produktonselite“ darstellen (siehe Spiegel):
Studenten sind politisch engagiert, eher links und tolerant? Nicht unbedingt, wie nach SPIEGEL-Informationen eine neue Regierungsstudie zeigt.
Die neuen Studenten haben auch ein klares Lebensziel: konsumieren bis zum Umfallen.
„Sich schöne Dinge leisten können“ steht für die Studenten zum Beispiel weit oben auf der Agenda. In einer ähnlichen Studie im Jahr 1995 fanden dies nur 31 Prozent wichtig, heute sind es 73 Prozent der Befragten.
Raten Sie mal, wer diese schönen Dinge letztlich bezahlen soll … nachdem er erstmal richtig schön für die Infrastruktur gezahlt hat, die ein Studium überhaupt erst möglich macht?
Ja – genau: Sie. Die asoziale Elite will richtig dicke Gehälter – als Chefs, als Jobcentermitarbeiter, als Ärzte, als Juristen, als Lehrer, als Pfarrer … alle wollen die „schönen Dinge“. Das Land der Dichter und Denker wird zum Land der asozialen Ausbeuter und Niedriglöhner – und bald auch wieder zum Land der Richter und Henker, die zur Rettung des Luxuskonsums via Sozialmord „Minderleister“ entsorgen.
Sollen die sich doch tot arbeiten, Hauptsache, ich kriege den neuen Audi, das I-Pad und meine Penthouse-Wohnung.
Nicht umsonst haben heute deutsche Jobcenterchefs mehr Geld in der Tasche als selbständige Elektromeister mit 30 Jahren Berufserfahrung.
Zurück zum deutschen Mann.
Ja – das ist die harte Wahrheit: sein Lebensberechtigungsschein wird in Zukunft nur noch selten ausgestellt. Gehört er nicht zur Funktionselite, die notwendig ist, den sich selbst verzehrenden Wahnsinn kapitalistischer Produktionsweisen weiter zielgerichtet am Laufen zu halten, so hat er keinen Platz mehr in diesem Land, das sich gerade auf die Ausbeutung von Frauen und Ausländern spezialisiert. Er hat nur noch die Chance, ins Ausland zu gehen – in der Hoffnung, dort eine andere Lumpenelite zu finden, die bereit ist, ihn auszubeuten – weil er eben dort Ausländer ist.
Revolution – na, die bleibt dann aus. Manche haben eben aus der Geschichte gelernt.
Und die anderen?
Denen droht eine Zukunft als Grundnahrungsmittel. Jedenfalls im Film. Vielleicht geht auch Dünger oder Viehfutter.
Wie die real entsorgt werden – ja, das werden wir in acht Jahren sehen, wenn die Konsumzombies aus den Universitäten über uns herfallen werden, um ihre Luxusbegierden zu befriedigen.
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PS 1. Bin mir aber sicher, Dieter Nuhr wird die laufende Prozesse mit einer gehörigen Portion Lustigkeit kommentierend begleiten – zur humorigen Befriedigung der Henkerkaste. Trainer wie Robert Betz werden uns beibringen, unser Schickals zu lieben, damit wir schön ruhig bleiben.
PS 2: Wirklich noch jemand da, der den Islam für die größte aktuelle Gefahr der momentan noch gültigen freiheitlich-demokratischen Grundordnung hält? Ist er nicht doch eher der Buhmann, der von den wirlichen Feinden ablenken soll, bis diese noch fester im Sattel sitzen? Wieviele deutsche Kinder tötet der Salafist in Deutschland jedes Jahr? Das Jugendamt – die deutsche, auf Hitler zurückgehende Kinderklaubehörde – kommt auf 150, siehe Archeviva:
“Schier unfassbare Zustände wurden jetzt in Deutschlands Jugendämter aufgedeckt. Mehr als 150 Kinder werden jedes Jahr erschlagen, oder zu Tode gequält – unter Aufsicht und Verantwortung der Jugendämter.
Demonstrationen: Null
Empörung: Null.
Nachrichtenwert: Null.
Die EU hat in Brüssel den Vertrag von Lissabon verabschiedet. Was bedeutet das und warum wissen wir nichts davon?
Alltägliches:
Wirklich mit einem GAU rechnet in der EU wohl niemand, in Großbritannien soll überdies die Laufzeit der alten AKWs verlängert werden. Ändern könnte sich die Haltung, wenn eine neue Studie von Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz Verbreitung findet und ernst genommen wird. Sie sagen, dass ein GAU nicht nur weitaus wahrscheinlicher sei, als man bislang glaubte, sondern dass gerade Westeuropa weltweit am gefährdetsten für schwere Reaktorunfälle sei.
Anscheinend werden doch einige zu früh gestorben und das dann auch noch ohne Rechtfertigung:
Endgültig bewiesen: Todgestrafter war unschuldig.
Die USA wussten dies, sie versuchten es so lange als möglich zu vermeiden, aber letztendlich musste es geschehen: Es wurde definitiv bewiesen, dass ein zur Todesstrafe Verurteilter und dann auch Hingerichteter nicht schuldig war.
Der Chef-Exorcist des Vatikans macht sich bei seinen Weisungsbefugten unbeliebt:
A teenage girl whose disappearance in Rome has remained a mystery for 30 years was kidnapped for sex parties by a gang involving Vatican police and foreign diplomats, the Roman Catholic Church’s leading exorcist has claimed.
Das Internet ist ein gefährliches Pflaster:
Viele Blogs verweisen im Rahmen ihrer Artikel regelmäßig auf Filmdateien, die auf externen Servern liegen, zum Beispiel bei YouTube.
Genau das ist dem Blogger und Rechtsanwalt Markus Kompa nunmehr vom Landgericht Hamburg untersagt worden.
Herr Mowitz mag Herrn Bartsch nicht. Kann ich verstehen:
Der nächste Linke-Vorsitzende eine sozialrassistische Sau, die sich nicht schämt, seine Kandidatur mit dem von ihm mitzuverantwortenden Niedergang der Linken zu rechtfertigen? Er, so sein parteiübergreifender Kalauer der nächsten Wochen, könne den Niedergang der Partei nicht länger mit ansehen. Mit Bartsch als Vorsitzenden, wird das auch keiner mehr lange müssen. Es würde über kurz oder noch kürzer den Tod der Linken in Deutschland bedeuten. Mit Bartsch und Co. als Führungsspitze, lässt die Linke ihre Daseinsberechtigung engültig den Bach runtergehen. Eine S?PD ist schon mehr als genug. Noch eine und das Chaos wäre vollkommen.
Geimpfte Affen bekommen öfters mal Autismus:
Lead investigator Laura Hewitson, PhD, probably dropped a bombshell when she and her colleagues completed a macaque monkey (primates) study of the very same vaccines given to children during 1994-1999, i.e., the Measles-Mumps-Rubella (MMR) vaccine and several Thimerosal mercury-containing vaccines injected into children during that time frame when the autism spectrum disorder skyrocketed.
Verschwörungszeugs, mit Vorsich zu genießen. Aber unterhaltsam:
Frechheit, die Russen entwickeln ein Verkehrsflugzeug daß funktioniert. Da muß doch was passieren:
Am 9. Mai zerschellte der russische Sukhoi Superjet 100 an einem Berg in Indonesien. Was war passiert? Die erste Auswertung des Voice-Recorders liegt nun vor. Wie RIA NOVOSTI schreibt, habe der Jet keinerlei technische Probleme gehabt – auch das Gelände-Kollisionswarnsystem war funktionsfähig und an. Wurde der Superjet 100 abgeschossen? Von wem? Und warum?
Wir wollen diesen Bericht mit einer speziellen Nachricht an den chinesischen Präsidenten Hu Jintao beginnen: Das chinesische Volk hat den Schöpfer gebeten, ihm einen friedvollen Aufstieg ins Zentrum der Weltbühne zu schenken. Wir haben erfahren, dass Sie versprechen mussten, Armut und Umweltzerstörung zu beenden. Sie sind nun der Präsident über eine der größten Perioden in Chinas langer und glorreicher Geschichte. Aber Sie waren nicht in der Lage, der Armut und Umweltzerstörung ein Ende zu setzen. Wir bitten Sie, den Leuten nicht im Wege zu stehen, welche diese Aufgaben nun erfüllen wollen. Insbesondere wünschen wir, dass Sie aufhören, das illegale und faschistische Obama-Regime mit chinesischem Geld zu unterstützen. Alleine im Jahre 2011 haben Sie 295 Milliarden Dollar an Subsidien gezahlt. Bitte hören Sie damit auf. Vielen Dank.
Herr Laursen glaubt nicht an die menschenverursachte Klimaerwärmung:
Immer wieder benutzen die Illuminaten die Klima-Lüge, eine gelogene von Menschen verursachte CO2-Erderwärmung, als Vorwand für die Reduktion / Vernichtung des Westens. Z. B.halten sie Menschen in Amerika für die schlimmsten Übeltäter, indem ihre Lebensstile den Planeten so schnell “verschmutzen”. In Wirklichkeit ist CO2 als Atmung der Pflanzen als das Gas des Lebens zu betrachten.
Multimedia
Herr Professor Dr. Dr. Wolfgang Berger, dem ich sofort ein Rhetorikseminar bezahlen würde wenn ich es mir leisten könnte, über die Gründe, warum ich es mir nicht leisten kann, ihm das zu bezahlen. Genau genommen über die Tatsache, daß das Zinssystem zwangsläufig scheitern muß und das das wohl jetzt gerade passiert:
Zum Thema Meinungsfreiheit (üble Qualität, aber wichtig):
Mehr dazu hier:
Die Neue Weltordnung schlägt zu
Ich weiß nicht, ob sich noch wer daran erinnert, aber einst brauchte das Land neue Männer. Die hat es dann auch bekommen. Westerwelle, Mießfelder, Sarrazin … so heißen die heute. Irgendwo gibt es auch noch ein paar Schönlinge fürs Auge, aber das spielt hier keine Rolle. Eher eine Rolle sollte spielen, das das Land freie Menschen braucht. Ist eigentlich klar – oder sollte klar sein – das eine Demokratie auf Dauer nicht mit Sklaven funktioniert.
Freiheit heißt natürlich auch immer Selbstverantwortung, was ja seit Jahrzehnten DAS Schlagwort der Neoliberalen ist und natürlich schön mit den Forderungen der Linken nach Selbstbestimmung korrespondiert.
In der Praxis sieht das dann so aus, das die Selbstverantwortung der Neoliberalen immer dann eintritt, wenn für vorher gezahlte Beiträge eine Gegenleistung fällig wird. Wäre von der Konsumentenseite her ungefähr so, als würde man unbegrenzt Ware aus einem Geschäft mitnehmen, aber kneifen, wenn es ans bezahlen geht … oder eben nur einen Mindestsatz zahlen. Konsum IV, sozusagen, das Gegenstück zu Hartz IV. Ich mache den Einkaufswagen immer randvoll, zahle aber pro Wagen nur 10 Euro. Ein gutes Geschäft. Der Bund der deutschen Unternehmer müßte dafür Verständnis haben – sie wollen ja auch immer mehr Arbeitskraft für immer weniger Geld.
Man kann nun Selbstbestimmung nicht völlig von Selbstverantwortung lösen, jedenfalls nicht, wenn man mit dem Denkansatz pragmatisch im Hier und Jetzt bleibt. Letzteres ist zwar oft ganz nützlich, aber nicht, wenn es um Prinzipien geht.
Essen … ist ein Naturrecht des Menschen. Essen wird von der Natur vorleistungslos geliefert. In Form von Ackerbau und Viehzucht können wir die Menge an Essen sogar noch weit steigern – hierzu brauchen wir aber freien Zugang zum Land … und da fängt es schon an. Ich kann nicht von den Menschen Selbstverantwortung verlangen, ihnen aber die Grundlage dazu nehmen: das Land.
Wollen wir das Prinzip Selbstverantwortung (und Freiheit!), dann müssen auch alle Menschen die Möglichkeit haben, so zu leben. Dazu gehört der ungehinderte Zugang zu Ackerland, das Sammel- und Jagdrecht in den Wäldern sowie den Anspruch auf Ausbildung in diesen Überlebensbereichen.
Dazu gehört natürlich in Folge … alles im Namen des Prinzips der Selbstverantwortung …. der Rückbau von großflächig betonierten und asphaltierten Flächen: Autobahnen, Parkplätze, Flughäfen … all das können wir uns nicht leisten, weil Ackerland wertvoller ist als Autoabstellfläche.
Ganz schnell würde man merken, das das Leben unbequemer geworden ist – für alle. Jeder könnte zwar nun zurecht selbstverantwortlich (und selbstbestimmt) leben, aber mit einem Traktor könnte man die Ernte schneller und mit weniger Arbeit einfahren.
Dafür müßten wir aber: eine Fabrik bauen und Leute dorthinschicken, die in Zukunft abhängig von unserem Ackerbau sind. Die bringen uns zwar viel Trecker, aber wissen nicht mehr, wie man Möhren zieht.
Kein Problem, wir sind faire gute Menschen – wir garantieren denen lebenslange monatliche Möhrenversorgung aus Ausgleich für die Fähigkeit zur Selbstbestimmung, die sie opfern, um unser aller Leben besser zu machen.
Die Geschichte war zwar nicht ganz exakt so … hätte sich aber auch so von unten entwickeln können – falls man den Arbeiter und Bauern nicht als Solchen für zu dämlich hält, sich so etwas auszudenken.
Die arbeitsteilige Gesellschaft entsteht … und hat einen Pferdefuß: niemand (oder nur wenige Halunken) hat noch die Fähigkeit, für sich selbst Sorgen zu können. Leichtfertig im Überschwang des Reichtumsbewußtsein wurde Ackerland aufgegeben und in Schloßparks verwandelt – was auch schön sein kann, wenn man immer bedenkt: ursprünglich brauchen Menschen diese Fläche auch zum Leben. Es ist ihr gottgebenes Recht, dort nach Möhren zu graben (oder sie anzubauen). Verzichten sie auf dieses Recht (zum Wohle aller), dann haben sie ein Recht auf einen Ausgleich dafür.
Und das ist der Grund, weshalb ein bedingungsloses Grundeinkommen eine Frage der Möhren ist … und eine Frage der Ehre.
Prostitution ist halt nicht jedermanns Ding. Sich für Geld anzubieten (und sei es auch nur die Arbeitskraft und – in der Dienstleistungsgesellschaft unverzichtbar: das Aussehen) ist nicht jedermanns Sache. „Lewer düd üs slaw“ war ein alter Wahlspruch meiner Familie – lieber tot als Sklave sein. Es ist eine Frage der Ehre und des Respekts, auch solche (zutiefst bürgerlichen, adeligen und menschlichen) Werte und Lebensentwürfe zu respektieren.
Wenn wir aber nicht die Repbulik wieder in einen Agrarstaat umwandeln wollen, dann müssen wir wohl oder übel (was zufälligerweise ja auch schön mit der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte zusammenpaßt) eine lebenslängliche Möhrenversorgung für alle ins Auge fassen.
Für alle?
Nein, natürlich nicht. Wer durch Treckerbauen einer jener seltenden sozialversicherungspflichtigen Vollzeitarbeitsplätze innehat, braucht das nicht.
Wer zu den oberen dreißig Prozent gehört, die durch Tricks, Betrügereien und Schiebereien (oder – selten – auch mal eine clevere Geschäftsidee) der Gemeinschaft Milliardenbeträge entzogen haben, braucht das auch nicht. Die zwanzig Millionen Rentner bekommen schon ihr Grundeinkommen, Beamte ebenfalls.
Übrig bleiben …. vielleicht zehn Millionen Menschen? Denen 10000 Euro im Jahr gegeben (wovon 19% als Mehrwertsteuer schon wieder zurückfließen) hätten wir Unkosten von 100 Milliarden Euro. Peanuts. Dafür kann man noch nicht mal eine einzige Pleitebank wie die HRE retten.
Wer den Schritt nicht gehen möchte – auch gut.
Dann verlangt die Ehre die Wiederherstellung des Naturzustandes – freier Zugang zum Möhrenanbau für alle. Wird dann zwar unbequemer, aber da müssen wir dann halt durch und den Preis zahlen.
Gut, ein paar Sachen sind dann nicht mehr möglich, zum Beispiel das hier, wofür der SPIEGEL Reklame läuft:
Die Weltraumfähre ist fertig, nun fehlt noch der Flughafen. Am Freitag ist zumindest die Startbahn für das „SpaceShipTwo“ von Virgin Galactic eingeweiht worden. Ab 2012 sollen Touristen vom Spaceport in New Mexico ins All starten können – für mindestens 200.000 Dollar.
Auch solche Phänomene, von denen die Welt berichtet, gehören dann der Vergangenheit an:
Die Ärzte verdienen gut wie lange nicht mehr – und sind dennoch unzufrieden. Von der Politik wollen sie einen erneuten Nachschlag.
Wer Möhren will, muß anbauen – gleiches Recht für alle, gleiche Pflicht für alle. Allein für die Vergütung der Ärzte bezahlen wir 30 Milliarden Euro im Jahr, pro Arzt sollen 100000 Euro ´rauskommen. Man sieht: Grundeinkommen wäre machbar, zumal die Kosten für unsere Lebensweise laut Fokus kaum noch beherrschbar sind:
Wie belastet sind wir durch persönlichen und gesellschaftlichen Stress? Welche Rolle spielen Leistungsanforderungen, Informationsflut, seelische Verletzungen, berufliche und persönliche Überforderungen oder auch andauernde Konsumverführungen?
19 Professoren und Klinikmanager aus dem Bereich Psychologie und Psychosomatik haben die Seelenlage der Nation analysiert und kommen zu einem erschreckenden Ergebnis: Mittlerweile leiden rund 30 Prozent der Bevölkerung innerhalb eines Jahres an einer diagnostizierbaren psychischen Störung. Am häufigsten treten Depressionen, Angststörungen, psychosomatische Erkrankungen und Suchterkrankungen auf. Allein die Kosten solcher Seelenkrisen explodierten in Deutschland 2008 auf 29 Milliarden Euro in den vergangenen Jahren. Dies betrifft laut den Experten alle entwickelten Industrieländer in ähnlicher Weise.
Arbeitslosigkeit macht Krank. Angst macht krank. Die Angst vor Arbeitslosigkeit macht erst recht krank. Dann doch lieber ein kerngesundes Grundeinkommen, das den Menschen die Freiheit gibt, sich selbstbestimmt für ein bescheidenes Leben ohne Weltraumtourismus zu entscheiden….bevor so etwas (gefunden bei yahoo) auch bei uns Alltag wird:
Eine Todesschwadron hat in der berüchtigten mexikanischen Grenzstadt Ciudad Juárez 14 Partygäste erschossen und 19 weitere verletzt. Die schwer bewaffneten Täter fuhren nach Angaben der Polizei in der Nacht zum Samstag in mehreren Geländewagen am Ort der Feier vor und feuerten auf die jungen Leute. Es war bereits das dritte Blutbad dieser Art in diesem Jahr in der an die USA grenzenden Stadt Ciudad Juárez.
Es wäre auch eine Frage der Ehre, all jenen Ländern, die sich noch (oder wieder) in einem Stadium der Gewalt befinden, zu zeigen, wie freie Menschen friedlich und glücklich zusammenleben können. Wie Banditen und Piraten Sklaven ausbeuten können, haben wir als Raubkultur zur Genüge bewiesen.
Wir können aber mehr – gerade jetzt. Und die Welt könnte so ein Beispiel brauchen. Wir hätten das Geld und die Macht und das Potential dazu – und als Erben von Dieben, Räubern und Piraten auch die Pflicht dazu.
Was haben wir stattdessen? Im Prinzip (aber nicht – noch nicht – praktisch) Todesstrafe für Arbeitslose, die sich einen letzten Rest Ehre und Würde bewahren wollen.
Nennt sich nur nicht so, heißt vornehm: Regelleistungskürzung.
Ist aber im Prinzip nichts weiter als die Todesstrafe für Menschen, die sich nicht verkaufen wollen … oder es auch einfach nicht können.
„Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ – so die SPD. Wer nichts zu essen bekommt, verhungert … aber diese Möhrenweisheit ist in den dekadenteren Sphären der Republik nicht mehr bekannt.
Unfreie Menschen eignen sich aber ganz schlecht für eine Demokratie. Wenn´s ganz schlimm kommt, dann gehen die noch nicht mal wählen, ob sie nun Hartz IV lieber vom rotgrünen oder vom schwarzen Kellner serviert bekommen möchten.
Es gibt ja Bücher, bei denen sollte eine Leseempfehlung stehen: nur ab 18, nur in Begleitung der Eltern, niemals mit gesundheitlichen Einschränkungen, auf gar keinen Fall mit Herzproblemen … denn die Lektüre kann tödlich enden. Für Filme gibt es so etwas, aber für Bücher?
Dabei können Bücher genauso gefährlich sein – wie z.B. die von Thomas Wieczorek. Das sind so Werke, da greift man schon während der Lektüre nach der Muskete und will nach Berlin marschieren (…bis man merkt, das es zu Fuß ziemlich weit ist und Musketen im Flieger verboten sind) – wobei man ja in guter Gesellschaft wäre, denn Amerikaner, Russen, Engländer, Franzosen, Belgier, Holländer, Australier, Griechen, Polen, Neuseeländer, Marokkaner und viele andere mehr sind ja auch schon mal nach Berlin marschiert. Die hatten aber Panzer und eigene Flugzeuge.
Viele halten ja Thomas Wieczorek für einen Linken. Er selber nicht, wie er auf „gute-Frage-net“ beschreibt:
Lieber Canifex, ich bin dieser Thomas Wieczorek und verstehe mich keineswegs als „Linken“, schon gar nicht im Sinne von Rot-Grün oder Linkspartei“, sondern als „radikalen Humanisten“ – sogar mit teilweiser Anlhenung an die „Bergpredigt“. Meine aktuellen Lieblingspolitiker sind Uwe Schummer (MdB) und Heiner Geißler – also CDU-Leute. Nun wird man natürlich gerade von den Leuten, deren Partei oder politisch-moralische Einstellung man angreift, als „linksradikal“ beschimpft – aber da muss man durch. Jedenfalls bemühe ich mich, anders als vielleicht Deine Lieblingsautoren – meine Aussagen möglichst akribisch zu belegen. Schöne Grüße Thomas Wieczorek Mail: wieczo72@t-online.de
Man kann ihm also auch persönlich schreiben und seine Meinung sagen. Was sich der gute Mann da alles anhören muss, möchte ich allerdings gar nicht wissen. Leute wie er leben gefährlich … er war mal bei der Bildzeitung. Und hält die Republik für so verblödet, das er sogar ein Buch darüber geschrieben hat:
So wenig Niveau war nie! Selbst Qualitätsmedien berichten ausführlich und mit Hingabe vom Dschungelcamp oder Deutschland sucht den Superstar. Gleichzeitig dürfen von der Wirtschaft finanzierte Professoren auch in der Tagesschau dreist als unabhängige Experten auftreten. Ihre Phrasen werden uns als alternativlose Wahrheiten verkauft – während kritische Politsendungen im Nachtprogramm verschwinden. In seinem neuen Buch deckt Thomas Wieczorek die Auswüchse der allgemeinen Massenverblödung auf. Und er geht der Frage nach: Wird sie bewusst betrieben? Und von wem? Und mit welchem Ziel? Das Ergebnis seiner Recherchen ist Aufklärung im besten Sinne.
Quelle: Buchredaktion
Ich brauche das Buch nicht zu lesen um zu wissen, das die Verblödung bewusst betrieben wird. Wer offenen Auges durch diese Republik zieht, sieht, das eine Superreichenelite und ihre Anhängsel gezielt politische Rückbildung auf breiter Front betreiben – mit Erfolg. Und das Volk jubelt. Fühlt sich bestens unterhalten. Römische Verhältnisse waren halt für die Zuschauer im Kolosseum ein Riesengaudi. Da wurden Langzeitarbeitslose noch von Löwen aufgefressen, da durfte man noch sagen: Das haben die verdient!
Heute macht man das subtiler….manche Dinge ändern sich eben. Wir bauen ja auch keine Belagerungstürme mehr, um damit Burgen zu erobern. Heute kommen die Opfer nicht ins Kolosseum, sondern ins Fernsehen, wo Supernannys, Superputzfrauen und Superidioten sie in aller Öffentlichkeit bloßstellen, ebenso wie die verbrauchten Aussortierten der Unterhaltungselite nochmal im Dschungelcamp verheizt werden … und sich verheizen lassen um bloß noch ein einziges Mal im Rampenlicht stehen zu dürfen – wohl eine Sucht, die nur Medienmenschen verstehen können.
Man braucht auch die verblödete Republik um die Macht zu übernehmen. Sowas macht man heutzutage ja auch anders als früher. Früher marschierte man mit Musketen gegen Berlin, heute …. kauft man Medien. Wir leben in einer Demokratie, man braucht den König nicht mehr zu erschiessen, man kann ihn abwählen. Ist insgesamt auch kostengünstiger und man kommt dafür nicht ins Gefängnis, wenn´s mal schiefgeht.
Nur in einer blöden Republik kann ein Verbund von Putschisten offen eine andere Republik fordern und mit beispiellosen Medienoffensiven und Wortverdrehungen Mehrheiten für sich aufbauen … Mehrheiten, die gar nicht mehr wissen, wofür sie da eigentlich stimmen.
Die INSM verfügt über eine breite Medienbasis, sogenannte „Medienpartnerschaften“:
Die INSM unterhält Medienpartnerschaften. Bisher gab es Medienpartnerschaften zwischen der INSM und der Financial Times Deutschland, der Wirtschaftswoche, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dem Focus, dem Handelsblatt und der Fuldaer Zeitung. Im Handelsblatt erschien zeitweise eine regelmäßige Kolumne des Kuratoriumsvorsitzenden der INSM, Hans Tietmeyer, und des KuratoriumsmitgliedsOswald Metzger.
Die Kooperation mit den Medien funktioniert ja auch aus Kostengründen sehr gut:
Die ARD-Sendung Monitor moniert „kritisch-selbstkritisch“ ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Journalismus und Public Relations (PR). [3] Der Medienwissenschaftler Siegfried Weischenberg sagte in dieser Sendung:„Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist höchst erfolgreich, weil es ihr gelungen ist, so einen neoliberalen Mainstream in den Medien durchzusetzen. Und das konnte auch leicht gelingen, weil die Medien kostengünstig produzieren müssen. Sie sind sehr darauf angewiesen, dass ihnen zugeliefert wird, hier gibt’s eine Lobby, die sehr wohlhabend ist. Das ist natürlich eine sehr, sehr problematische Geschichte, weil die Medien nicht das tun, was sie tun sollen. Die Journalistinnen und Journalisten fallen sozusagen aus der Rolle, weil sie nicht kritisch kontrollieren, weil sie die Interessen nicht transparent machen.“
Quelle: Wikipedia
So kann man also Meinungen kaufen … und das ohne große Anstrengung. Dabei ist das Ganze nicht ungefährlich, denn: es sterben Menschen dabei. In der Tat … Hartz IV überlebt nicht jeder. Das muß man in diesem Land noch sagen dürfen. Manche verhungern, manche halten den Druck nicht aus, manche die Verachtung. Es gibt noch keine Leichenberge … aber um die zu verhindern, haben wir ursprünglich die ganzen Geisteswissenschaften geschaffen. Weiß auch kaum noch einer. Kriege … können im Handumdrehen alles vernichten was wir aufgebaut haben.
Die Väter des Grundgesetzes haben noch einen erlebt, sie wußten, wovon sie sprachen. Sie wußten auch, wie gefährlich ein verblödetes Volk ist – und haben deshalb sie Volksabstimmungen nicht vorgesehen. Aber je blöder das Volk wird, umso lauter wird der Ruf nach Volksabstimmung.
Tödlich können auch die Forderungen des Oswald Metzger werden, die er momentan bei der INSM verbreiten darf.
Über Oswald Metzger habe ich ja schon mal was geschrieben, da möchte ich mich nicht wiederholen. Er ist so eine Art politischer Wanderpokal, von dem ich erwarte, das er bald bei der Piratenpartei auftaucht, weil ihn sonst keiner mehr haben will. Ein Mann ohne abgeschlossene Berufsausbildung auf der ständigen Suche nach leistungslosem Wohlstand auf Kosten des Steuerzahlers, wäre er nicht bei der INSM, wäre er ein Fall für die ARGE und den allseits beliebten Gabelstaplerfahrerschein.
Doch lauschen wir Metzger und dem INSM:
Die Demokratien in Europa befinden sich in einer Verschuldungsfalle – auch wir in Deutschland. In dieser Dekade muss Staatsverschuldung strukturell überwunden werden. Aber: Lassen Lobbys, Medien und wir Wählerinnen und Wähler es in der Demokratie überhaupt zu, öffentliche Leistungen einzuschränken, soziale Besitzstände zu reduzieren? Für die dringend notwendige nationale Konsolidierungsstrategie muss die Politik von einigen Lebenslügen Abstand nehmen, schreibt Oswald Metzger in einem Beitrag für den ÖkonomenBlog der INSM.
Schon diese Einstiegsformulierungen sind … ungeheuerlich. Die gute wirtschaftliche Vernunft auf der einen Seite … die bösen Medien, Wähler und Wählerinnen auf der anderen Seite – heißt im Klartext: schafft die Demokratie ab. Sagen die ganz offen, ohne das die Polizei kommt. Darum ist Verblödung zu wichtig für die. Doch kommen wir zu Oswald selbst. Was ist zu tun?
Der Staat muß weg. Bildung, Beamte, Rentner … alle müssen zur Kasse gebeten werden. Vor allem das mit den Rentner geht nicht so weiter:
Hier geht’s um die höchste Einzelausgabe im Bundeshaushalt: 80,8 Milliarden Euro fließen dieses Jahr als Zuschuss an die Rentenversicherung. Die Großzügigkeit“ der Politik muss bezahlt werden von allen Steuer- und Beitragszahlern. Beispiel Rentengarantie. Während die Bruttoeinkommen sinken, bleiben die Renten verschont. Ergebnis: weniger Netto vom Brutto. Auch die Krankenversicherung wird zu einem Fass ohne Boden. Wer hier nicht handelt, treibt die Beitragszahler in die nächste Abgabenerhöhung. Arbeit wird teurer – und der Sozialstaat fetter.
Die Agenda 2010 wurde medial ähnlich vorbereitet. Ein Jahr später wird das dann als „alternativlos“ akzeptiert. Und da soll man nicht meinen, das man in einer verblödeten Republik lebt. Die Bürger werden gerade von einer gewissenlosen Clique verraten und verkauft, während sie den Superstar suchen, schaffen gewissenlose Lumpen ihre Rente beiseite….man muß schon schön blöd sein, um solche Prioritäten zu setzen.
Nun erwähnt Metzger auch, das Kapitalerträge und Erbschaften mehr besteuert werden sollten. Auch das … verwundert nicht. Sind Renter, Jugend und Beamte genügend ausgeplündert, bleibt für das Feigenblatt genug Geld über … falls es dann nicht wieder heißt: Leistung muß sich wieder lohnen. Aber auch ansonsten: kommen die anderen Vorschläge politisch durch, wird die Inflation zurückgefahren und somit das Vermögen derjenigen, die zuviel haben, automatisch geschont.
Also … die Rente ist fort. Das sollte man schon mal überall verkünden. Die Demokratie auch.
Es wird Tote geben … wie schon bei der Agenda 2010 … und diesmal werden es mehr werden. 20 Millionen Rentner, die am Hungertuch nagen?
Was tun wir nicht alles für den Aufschwung … des Oswald Metzgers. Und damit auch alles reibungslos klappt, schaffen wir gleich die Demokratie mit ab, denn … das das Volk zu blöde ist, zu verstehen, was vor sich geht, meint ja neben Wieczorek auch das INSM.
Oswald Metzger hat über die bösen Bürger sogar mal ein Buch geschrieben:
Aufgrund langjähriger Erfahrungen im Politikbetrieb und anhand vieler Beispiele zeigt Oswald Metzger, dass es fast unmöglich geworden ist, in Deutschland notwendige Veränderungen durchzusetzen: weil in den Parteien der Opportunismus regiert und wir Bürger unbequeme Wahrheiten gar nicht erst hören wollen. Eine furiose Kritik an der herrschenden demokratischen Kultur – und ein leidenschaftliches Plädoyer für mehr Verantwortungsgefühl und Augenmaß in der Politik.
Oder der Ruf nach der Diktatur der wirtschaftlichen Vernunft gegen den Egoismus von Bürger und Partei.
Mir scheint, es herrscht Krieg in Deutschland. Bürgerkrieg. Es sterben auch schon Menschen …. obwohl nicht mehr geschossen wird. Es wird entwürdigt und erhungert. Der politische Wille für die Todesstrafe bei Arbeitslosigkeit ist zu erkennen. Und das alles ist … alternativlos.
Die Fronten dieses Krieges laufen allerdings quer durch alle Parteien … dafür ist die moralische Zuordnung einfacher.
Die Guten gegen die Bösen sind diesmal: Humanisten gegen Plünderer. Nochmal Thomas Wieczorek in der TAZ:
Was für ein Bild der führenden Elite haben Sie?
Es ist schwierig, Elite zu personifizieren. Wenn diese Leute erst einmal in einem System drin sind, dann haben sie relativ wenig eigene Entscheidungsmöglichkeit. Es sei denn, sie sind so ein Typ wie Obama. In der Regel arbeiten die Politiker aber für das System, und zwar auf eine Art, wie andere für Lidl jobben.
Sie meinen, die tauchen morgens auf, tun, was ihnen aufgetragen, und wollen am Monatsende ihr Geld aufs Konto?
Ja, und wie bei Lidl müssen sie genau wissen: Was darf ich sagen, um keinen Ärger zu kriegen. Das Hauptproblem ist, dass das meiste Geld bei uns verdient wird durch leistungsloses Einkommen. Die, die die Kohle abgreifen, die arbeiten gar nicht.
Und Ihre Gesamtthese ist: Die führenden Eliten leisten nichts und werden trotzdem bezahlt?
Innerhalb ihres Systems erfüllen sie ihre Pflicht. Die Frage ist, ob das System ein richtiges ist.
Da habe ich jetzt … keine weiteren Fragen, merke nur … das wir vom blutigen Teil des Bürgerkrieges vielleicht gar nicht mehr weit weg sind. Auf der Seite der Armen gibt es ja schon Tote – und eine Riesenzahl seelisch verletzter und durch gezielten Psychoterror emotional verkrüppelter Kriegsopfer, die ihres Lebens nicht mehr froh werden.
Wir sollten es schon jetzt Bürgerkrieg nennen, damit auch dem Blödesten klar wird, das es ernst ist. Wenn´s erst mal richtig brennt, ist´s zu spät für den Rauchmelder.