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Die Anschläge von Brüssel: Ursachen, Hintergründe und Aussichten

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Mittwoch, 23.3.2016. Eifel. Wer gestern aufmerksam das Programm der ARD von 19.45 bis 20.10 verfolgt hat, wurde innerhalb kurzer Zeit über Ursachen, Hintergründe und Aussichten bezüglich der Anschläge in Brüssel informiert. Wie gesagt: man musste aufmerksam zuhören und das normale Berieselungsgefühl für einen Moment aussetzen. Über die Ursachen erfuhr man vom ARD-Börsenmann, der sinngemäß formulierte, dass wir uns unsere Werte durch den Terror nicht zerstören lassen werden, sie seien stärker als der Terror. Das ist schon ziemlicher Unfug, denn mit Bomben kann man natürlich wesentlich mehr zerstören als mit Werten, ja, Bomben können sogar Werte zerstören – wie die unseren. Sie sind schon nach den Anschlägen von Paris zerstört worden, noch immer herrscht der Ausnahmezustand in ganz Frankreich – noch bis Ende Mai (siehe Tagesschau). 66 Millionen Franzosen wurden ihrer Werte beraubt (der Bürgerrechte in einem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat). Der Kommentator wies jedoch darauf hin, was uns unsere Freiheit wirklich bedeutet: jederzeit überall hinfliegen zu können, wo wir wollen.

Ja: da war er wieder, der alte imperialistische Geist der Kolonialzeit, den wir jederzeit hinzunehmen bereit sind, so sehr, dass wir gar nicht merken, wenn er wieder deutlich auftritt. Unsere „Werte“, jederzeit überall hinfliegen zu können wo wir wollen, beinhaltet die Forderung, dass wir jederzeit in jedes Land der Welt wie die Heuschrecken einfallen können, wenn uns gerade danach ist. 55 Millionen Deutsche breiten sich so jedes Jahr über die Welt aus, 76 % Prozent davon ins Ausland (siehe Statista): das sind 41,8 Millionen. Vergleichen Sie hierzu mal die Zahlen der Flüchtlinge, die nach Deutschland strömen: Sie werden sehen – das ist ein Witz.

Natürlich werden Sie jetzt einwenden, dass der Tourist kein Eroberer ist. Er tritt ja dort nur kurz auf und zieht weiter, außerdem bezahlt er ja dafür. Hier muss ich energisch wiedersprechen: er tritt eben nicht nur kurz auf. Er hinterläßt Hotelburgen, die weiter Teile einer ursprünglich reizvollen Naturlandschaft für immer verwüsten und greift somit in den Alltag, die Lebensqualität der Eingeborenen massiv ein. Natürlich passt er sich auch nicht der einheimischen Kultur an, die gelegentlich ja mal „züchtige Kleidung“ für ganz normal hält, ebenso wie maßvolles Essen oder den sparsamen Genuss von Alkohol. Die Unmengen an Nahrung, die in Hotels regelmäßig im Rahmen eines „Buffets“ weggeschmissen werden, sind ein Schlag ins Gesicht eines jeden normal arbeitenden Menschen, der mit karger Ernte zur Sparsamkeit gezwungen ist – in manchen auserwählten Urlaubsgebieten könnte man mit diesen Resten sogar effektiv Hungersnot bekämpfen – wenn es denn gewollt sein würde.

Strenggläubige Muslime sehen in den Touristen sogar Träger (Botschafter) der westlichen „sozialen Dekadenz“ (siehe Schattenblick zu einer Konferenz über Kulturimperialismus): empfinden dies also wirklich als Invasion. Solche Invasionen sind in der Geschichte bekannt: erst kamen die Missionare, dann die Soldaten um die Missionare zu schützen: so wurden Kolonien gebildet – von Gutmenschen, die nur das Beste im Auge hatten … jedenfalls offiziell.

Zurück zur Tagesschau, Deutschlands beliebtestem Nachrichtenmagazin. Großformatig wurde dann über die Anschläge in Brüssel berichtet, der erste Fahnungserfolg gezeigt (ein Mann mit Hut und Weste) … und zehn Minuten lang wurde der Zuschauer mit absolut inhaltsleeren Sätzen konfrontiert. „Die belgische Hauptstadt wurde Opfer eines Terrorangriffes“ – so wird formuliert. Stellen Sie sich mal vor, wir würden das anders formulieren: „Im Rahmen der Kriegshandlungen unserer Wertegemeinschaft gegen die arabischen Länder und den Islam kam es zu Bombenangriffen auf die belgische Hauptstadt“. Ja: Bombenangriffe finden statt, wenn der Reiche mit Flugzeugen den Armen zerfetzt. Da der Arme mangels Flugzeugen die Bombe persönlich vorbeibringen muss, wird daraus auf einmal „Terror“, obwohl die Ziele militärische Ziele sind. Ja – Flughäfen und Infrastruktur sind die ersten Ziele in Bombenkriegen, dass ist nichts Ungewöhnliches, das kennt man seit dem Zweiten Weltkrieg. So formuliert könnten wir aber auf die Idee kommen, dass Krieg ist – und der Feind nicht so wehrlos wie erhofft. Wir würden Fragen stellen – und den dringend notwendigen Wunsch nach Frieden äußern. Vielleicht sogar die entscheidende Frage formulieren: warum hassen die uns so? Diese Frage formulierte ein amerikanischer Philosoph direkt nach den Anschlägen vom 11.9.2001 – und bezeichnete dies als die wichtigste Frage, die nun zu stellen sei.

Nun – wir haben uns andere Fragen gestellt: wir, die tolle, heilige Kultur des Westens. Die Frage, wen wir jetzt dafür ausrotten. Die Frage, wie sehr wir jetzt unsere Freiheit beschneiden lassen wollen – ein seltsam masochistischer Akt, der sich seitdem dauernd wiederholt: mutmaßliche Terroristen bomben zurück – und wir kastrieren uns millionenfach selbst dafür. Dieser Triumphzug des Terrors wird sich wohl so schnell nicht aufhalten lassen, bis eine Hand voll Bombenleger die eigentlichen westlichen Werte (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) ins Gegenheil verdrehte (Diktatur, Ungleichheit, Egomanie). Die Frage übrigens, warum sie uns hassen, kann ich ihnen gleich beantworten. Beenden wir zuerst die Betrachtung der „Tagesschau“: zehn Minuten inhaltsleeres Gewäsch, Phrasen, die man so schon hundert Mal gehört hat. Meinungen, Vermutungen, lang eingeprobte, unemotional vorgetragene Pauschalsätze, die man so auch bei der Beerdigung von Nachbars Oma präsentieren könnte.

Ich möchte Sie aber nicht im Regen stehen lassen. Versprochen waren Hintergründe, Ursachen und Aussichten, die dieser neue Anschlag nach sich zieht und dem noch weitere folgen werden: immerhin informiert uns die Tagesschau, dass noch weitere 470 „Gefährder“ in unserem Land sind, die jederzeit zuschlagen können. Doch doch, lauschen Sie einfach mal dem Terrorismusexperten der Tagesschau, da wird klar, warum heute in Deutschland wieder viele Maschinenpistolen den Alltag der Bürger begleiten (siehe Tagesschau).

Kommen wir zur ersten, entscheidende Frage: den Ursachen. Der Frage: „warum hassen die uns“. Kommen Sie einfach mal mit. Folgen sie mir nach Ghana. Sie kennen Ghana? Lauschen wir mal der Tourismusindustrie (hier bei dem Portal billiger-fliegen.de):

„Ghana ist ein Land im Westen des afrikanischen Kontinents. Im Süden besitzt Ghana eine lange Küste am Golf von Guinea. Die Kommunikation auf Englisch ist in Ghana kein Problem. Auf Grund des heißen Klimas in Ghana reicht für eine Urlaubsreise leichte Sommerbekleidung. Unerlässlich sind Sonnencreme und Sonnenbrille. Die Sonne Afrikas ist sehr intensiv. In Ghana finden Sie bei einem Billigurlaub sowohl tropischen Regenwald mit Mahagonibäumen und Ölpalmen auch Feuchtsavanne mit den bekannten Affenbrotbäumen. Hier finden Sie auch Großwild wie Elefanten, Büffel und Antilopen. Interessant sind auch die im und am Wasser lebenden Tiere wie Krokodile und Flusspferde.“

Ein Paradies, oder? Habe mir auch gleich die Zimmerpreise angeschaut: 141 Euro pro Person pro Tag kostet ein Aufenthalt in den luxuriösen Botschaften westlicher Werte (siehe Holidaycheck.de). Schauen Sie hin: absolut gehobener Wohnkomfort, phantastischer, hoteleigener Sandstrand und ein auserwähltes Buffet, dass keine Wünsche offen läßt. Ein Ghanaer kann sich mit seinem Monatseinkommen dort noch nicht mal einen Tag Urlaub gönnen, er lebt von 117 Dollar im Monat (siehe Durchschnittseinkommen.net). Weil die dort so billig kochen und servieren, können wir uns dort preiswerten Urlaub leisten und deren Traumstrände für immer und ewig besetzen.

Was bringen unsere Botschafter westlicher Kultur den dortigen Völkern eigentlich sonst noch für eine Botschaft vorbei – außer der, dass wir uns jederzeit luxuriöse Residenzen an ihren schönsten Plätzen bauen können? Das ist kein Geheimnis, schon seit Jahren bekannt (siehe DiePresse):

„Weiblicher Sextourismus nach Afrika ist ein relativ neuer Boom in der Reisebranche. Beliebte Ziele dort für (meist reifere und gutbetuchte) Damen aus dem Westen sind neben Gambia auch Ghana, Südafrika und Kenia. Dort gibt es massenweise junge Männer, die auf weiße Frauen warten, um sie verwöhnen und abkassieren zu können. Was also viele westliche Männer bei jungen Frauen vor allem in Asien, etwa in Thailand, suchen, suchen immer mehr West-Frauen bei Männern in Afrika.“

Wir machen dort aus jungen Menschen Prostituierte. Systematisch. Beuten ihre Not aus, um wieder „begehrt“ zu werden. Was sagen wohl die Mütter dieser jungen Männer dazu, deren Verhältnis zur Sexualität lebenslänglich gestört sein dürfte? Was ihre Väter und Brüder?

Ich erzähle Ihnen noch mehr aus Ghana. Etwas aus der Hauptstadt, die auch beliebtes Reiseziel ist. Folgen Sie mir ins Möwenpickhotel Ambassador (englisch für: Botschafter) Acra, wo wir für nur 171 Dollar am Tag fürstlich residieren können (siehe Holidaycheck). Möwenpick ist ein milliardenschwerer Konzern, der seine fürstlichen Residenzen weltweit installiert hat. Ja, genau: das ist der Konzern, wegen dem die FDP aufgrund einer großzügigen Millonenspenden die „Möwenpickpartei“ genannt wurde – googeln Sie selbst, der Skandal war damals weithin bekannt.

Wir bleiben aber nicht im Hotel – wir wagen uns ein wenig nach draußen, wollen den Menschen nicht nur als Parasiten ihrer Natur begegnen, sondern sehen, wie der Alltag in Ghana ist (siehe Planet-Wissen):

Täglich kommen in Ghanas Tiefseehafen Tema Container voller Elektrogeräte an. Sie sind gefüllt mit Laptops, Handys, Kühlschränken und Fernsehern. Es ist der Wohlstandsschrott der Industrienationen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen fallen weltweit jedes Jahr zwischen 20 und 50 Millionen Tonnen Elektromüll an: Rechnerleistungen verdoppeln sich alle paar Jahre, Flachbildschirme verdrängen Röhrenmonitore, Smartphones lassen Handys alt aussehen – und all diese Altgeräte müssen irgendwie, irgendwo entsorgt werden.

Ein Großteil des Elektroschrotts aus aller Welt landet in Agbogbloshie, einem Slum am Rande der Hauptstadt Accra in Ghana. Glaubt man den Alten, war die Gegend hier früher eine Lagune. Jetzt ist es eine giftige Müllhalde.

Ja – unser Müll. Der landet nicht nur in den Meeren, die inzwischen mehr Plastik als Plankton enthalten, die landen auch in Afrika – wie auch unser ganzer Autoschrott. Autos – das sind ökologisch betrachtet nur „Sondermüll auf Rädern“. Wir produzieren 5,6 Millionen davon im Jahr – die Basis unseres Wohlstandes. Ein Fluch für die, die das entsorgen müssen. Bleiben wir jedoch in Ghana, ich möchte, dass Sie informiert sind:

„Messungen haben damals ergeben, dass die Schadstoffbelastung in Luft und Boden auf der Müllkippe um das 50-fache über den als gesundheitlich unbedenklich geltenden Werten liegt. Über Agbogbloshie wabert den ganzen Tag ein toxischer Qualm. Die Pfützen schimmern in Regenbogenfarben und das Wasser mit Schwermetallen und Quecksilber fließt direkt ins Meer. In dem Fluss zum Atlantik befinden sich schon lange keine Fische mehr. Stattdessen treiben in der schwarzen Brühe alte Fernseher und Kühlschränke. Die Chemikalien aus den ausrangierten Geräten vergiften also nicht nur die Menschen, die Umweltkatastrophe hat auch zu einem Fischsterben vor der Küste Accras geführt.

Nach der Tagesarbeit verkaufen die Kinder und Jugendlichen das wertvolle Metall an die Schrotthändler in der Umgebung, was ihnen ein paar Euro bringt. Mit dem wenigen Geld für die gewonnenen Rohstoffe versorgen sie ihre Familien: ein halber Beutel Eisen bringt knapp einen Euro, Aluminium ist oft nur ein paar Cent wert, für Kupfer gibt es rund 80 Cent. Die Metalle sind begehrte Industrierohstoffe auf dem Weltmarkt, die Nachfrage steigt. Am Ende landen die recycelten Rohstoffe also wieder über Großhändler in den Industriestaaten.“

Natürlich haben die Kinder keine lange Lebenserwartung, erfahren aber in ihrer kurzen Lebenszeit etwas über ihren Wert in der Welt – deren Werte ja jetzt so sehr angegriffen worden sind: sie sind Abfallmenschen, Sklaven unserer Wohlstandsindustrie, die häßlichen alten Weibern für Sexdienstleistungen zur Verfügung stehen müssen, um der Chemiekloake ihres Slums zu entkommen.

Verlassen wir Ghana. Es ist sowieso nur ein Land von vielen, in denen man ähnliche Erfahrungen machen kann: der Herrenmensch ist wieder zurück. Droht Widerstand, fliegen Bomben. Jedes arabisch-afrikanische Land, dass sich mit den „Werten“ anlegt, geht ein enormes Risiko ein, dass ihm Bomben um die Ohren fliegen – oder Räuberbanden mit Sturmgewehren und schnellen Transportern nach dem Vorbild leichter US-Infantriedivisionen ausgestattet werden, mit denen große Geländegewinne gegen schwach bewaffnete Gegner möglich sind – vorausgesetzt, „der Russe“ greift diese Kolonnen nicht an – wie jetzt in Syrien geschehen.

Bleiben wir in der rassistischen Gegenwart, die für uns so alltäglich ist, dass wir sie gar nicht bemerken – es sei denn, es kritisiert jemand Merkels undurchdachte Flüchtlingspolitik: dann wird laut „Rassismus“ gebrüllt. Wissen Sie eigentlich, wie viele Menschen in Syrien ums Leben gekommen sind? In fünf Jahren Bürgerkrieg, der durch unsere „Werte“ (also: Waffen) so richtig hochkochen konnte? 257 Menschen. PRO TAG! Wussten Sie gar nicht, nicht wahr? Nun – das sind ja auch Untermenschen, Abfallmenschen, Müllmenschen. 470000 Tote hat der Bürgerkrieg in Syrien gekostet (siehe Süddeutsche). Hätten wir täglich solche Zahlen in der Tagesschau – mit entsprechenden Kommentaren von Merkel und Gauck – wir wüßten, warum die uns hassen. Und wir wüßten, dass jetzt FRIEDEN wichtig wäre, nicht „hartes, entschlossenes Durchgreifen“ – wie es Regierungsvertreter fordern. Und erst Recht nicht die Bestrafung von Millionen von Europäern durch Entzug ihrer Freiheitsrechte.

31 Tote hat der gestrige Tag gekostet. 31 Tote in Folge des „Krieges gegen den Terror“, den der Westen vor 15 Jahren in Afghanistan, im Jemen und im Irak begonnen hatte – und der jetzt Europa erreicht. Seltsamerweise nur Europa – und nicht mehr die USA. Acht mal soviele Syrer starben an dem Tag. Tausend mal so viele verhungern täglich – in Sichtweise unsere Luxusressorts. Doch – der wahre Terror überhaupt: ein Deutscher wurde leicht verletzt (siehe Spiegel). Das ist immer eine Meldung wert: der weiße Herrenmensch hat einen Kratzer abbekommen.

Denken Sie einmal wie eine Mutter aus Ghana. Nur für fünf Minuten. Der jüngste Sohn vergiftet sich für das Handy des weißen Mannes, der ältere dient als „Lover“ für das „Gammelfleisch“ (aktueller Jugendslang für alte Menschen – nicht meine Wortwahl) des Westens. Der weiße Mann selbst (oder die weiße Frau) dinieren währenddessen fürstlich im Möwenpick. Merken Sie, wie sich ihre Gefühle verändern – in Zorn, Wut, Ohnmacht – und großer Trauer über die eigenen Kinder?

Ja – wir sind hier bei den Ursachen der Anschläge in Brüssel. Die Jahrzehnte lang gesäte Saat geht auf. Millionen Deutsche säen jedes Jahr – in Verehrung des Götzen „Urlaub“ – mit daran.
Und die Aussichten?

Sind seit 1977 bekannt, als Robert Jungk seine Kritik über den Atomstaat formuliert hatte (siehe FAZ):

„Er hat sein Buch, wie er selber sagt, „in Angst und Zorn geschrieben. In Angst um den drohenden Verlust der Freiheit und Menschlichkeit, in Zorn gegen jene, die bereit sind, diese höchsten Güter für Gewinn und Konsum aufzugeben““<

Es ist nun nicht der Atomterrorismus, der uns unsere Freiheit und Menschlichkeit nimmt, sondern ganz „normaler“ Terrorismus, der in Zukunft noch sehr viele Menschenleben kosten wird. Unsere Gesellschaft braucht Frieden, um zu funktionieren. Sie ist – wie man bei Jungk nachlesen kann – gegen Terrorismus schlichtweg nicht zu verteidigen und fordert direkt den totalitären Staat, der seine Bürger bis ins kleinste Detail überwacht. Und Atomterrorismus ist hier jederzeit möglich – oder ein Unfall. In Folge des gestrigen Terroraktes hatte Belgien die Belegschaft der Atomkraftwerke sofort auf ein Minimum reduziert – diese Meldung existiert heute aber nur noch als Rest in der Suchmaske, im Originalartikel finde ich sie aktuell nicht

Ist ja auch besonders peinlich – denn: die Terroristen waren schon im Reaktor. Das jedenfalls meldete der Deutschlandfunk am 18.3.2016 (siehe Deutschlandfunk):

„Belgische Kernkraftwerke werden immer mehr zum Sicherheitsrisiko – nicht nur aufgrund der veralteten Anlagen. Ein aktives Mitglied einer Terrororganisation arbeitete über Jahre hinweg als Techniker im AKW Doel“

Gut, dass die Kraftwerke die Räumung des Personals so gut tolerierten und nicht wieder ein Störfall auftrat, der die Notmannschaft überfordert hätte. Wir hätten heute ganz andere Probleme … die in Zukunft aber auf uns zukommen werden, wenn es uns nicht gelingt, Frieden zu schließen.

Aber wir sollen wir das tun, wenn wir noch nicht mal verstehen, dass wir im Krieg leben?

Wir anderen, die die gestrigen Angriffe überlebt haben? Einige hundert Europäer haben jetzt wieder erleben müssen, dass ihr Alltag Schlachtfeld geworden ist – und Bomben ihr Leben jederzeit beenden können, so, als wären sie afghanische Ziegenhirten.

Die richtige Antwort wäre jetzt – spätestens jetzt – „Krieg dem Kriege“.

Aber ich denke, wir wissen alle, was uns wirklich erwarten wird. Unser Innenminister klärt uns gleich heute darüber auf (siehe Tagesschau):

„Datenschutz ist schön, aber in Krisenzeiten hat Sicherheit Vorrang“

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