Eitelkeit eindeutig meine Lieblingssünde.
Für wen trägst Du eigentlich diese schwere Steine durch die Gegend – für den „Frieden“? Ist es dass – „Frieden“?. Dann pass mal gut auf. Ich geb Dir jetzt einmal ein paar Insider-Informationen über die Demokratie. Die Demokratie sieht gerne zu, sie ist ein Voyeur, denk mal darüber nach. Sie gibt den Menschen Vertrauen und Halt. Die Demokratie gibt Euch diese außergewöhnlich fantastische Freiheit und was tut es dann? Ich schwöre Dir, nur zu seinem eigenen Vergnügen, als sein eigenes privates kosmisches Schmierentheater, verändert es die Regeln, stellt sie einfach um – der größte Beschiss aller Zeiten.
Denken, aber nicht hinterfragen, erkennen aber nicht demonstrieren, demonstrieren aber nichts verändern. Und während Ihr verzweifelt von einem Fuß auf den anderen springt, was tut es da? Es lacht sich seinen kranken verfluchten Arsch ab – das System ist ein Spießer, es ist ein Sadist, es lässt Euch allein hier unten, so etwas verehren niemals. Ich habe hier auf der Erde von Anfang an meine Finger im Spiel.
Ich habe alle Empfindungen genährt und gefördert zudem der Mensch je inspiriert worden ist. Ich zeigte Interesse für seine Wünsche und habe Ihn niemals verurteilt – wieso? Weil ich Ihn niemals zurückgewiesen habe, obwohl er all diese Schwächen und Fehler hat. Ich bin ein Fan der Menschheit. Ich bin Humanist vielleicht ja sogar zuletzt Humanist. Wer, der noch bei Verstand ist, kann mit reinem Gewissen leugnen, das das 20. Jahrhundert alleine mir gehört hat? Alles, was war – gehörte mir. Ich bin auf dem Höhepunkt. Das ist meine Zeit …
In Anlehnung: im Auftrag des Teufels
Heute gehe ich mit den Kindern ins Kino: Harry Potter muss es sein. Die Sage vom Kampf des Guten gegen das Böse. Als jugendlicher Atheist stand ich einst sehr verwundert vor dem Phänomen: Star Wars, der Herr der Ringe – so etwas sagte mir nichts. Billige Märchen für kleine Kinder … und doch musste ich wahrnehmen, das die Menschen – die modernen, aufgeklärten Bürger eines säkularen und durchrationalisierten Rechtsstaates – diese Märchen lieben. Der Grund scheint einfach: solange das Böse erlebbar ist, fällt es schwer, nicht daran zu glauben. Wenn die Kultur selbst im Kampf gegen das Böse völlig versagt, dann muss sich das Gemüt auf andere Weise Luft verschaffen: zum Beispiel durch Märchen, die die Hoffnung fördern, das es neben den finsteren Superwesen auch Engel gibt, Zauberer, die für die Menschheit streiten.
Die Muster für diese Geschichten sind uralt, zieren die ältesten Mythen der Menschheit: der Zauberer im Kampf gegen die finsteren Mächte, die sich als Krankheit oder Wahnsinn in der menschlichen Gemeinschaft manifestieren können. Wir sehen das heute noch genauso. Der Mönch Anselm Grün vergleicht in einem älteren Werk den Kampf der „Wüstenväter“ mit den Dämonen mit psychoanalytischen Kategorien – und stellt keinen Unterschied fest. Die einen nennen das so, die anderen so – das Phänomen jedoch ist das gleiche.
In der Philosophie ist man solche Perspektiven gewöhnt. Auf der einen Seite stellt der Vatikan eine Zunahme der dämonischen Aktivitäten fest und forciert die Ausbildung von Exorzisten, um die schlimmsten Auswüchse zu verhindern. Auf der anderen Seite beschreiben wir eine Zunahme psychischer Beeinträchtigungen – Einweisungen wegen Depressionen haben sich in zehn Jahren in Deutschland verdoppelt, weltweit sind es gerade die reichen Länder, die die Statistik anführen. Glück kann man eben doch nicht kaufen … vielleicht sogar gerade nicht.
Es ist in erster Linie die naturwissenschaftliche Kultur, der wir die Hilflosigkeit im Umgang mit dem Bösen zu verdanken haben – und auch seine Förderung. Wir kümmern uns sehr detalliert um die Hardware, um das Gehäuse und die Leistungsdaten des PC. Die Software hat gefälligst von selbst zu laufen. Der Fall der Massenmorde in Norwegen zeigt, das selbst die ausgeklügelte Hardware die Bösen nicht aufhält, finster formuliert könnte man sagen: die Naturwissenschaften sorgen nur für ihre bessere Bewaffnung, für bessere Werkzeuge der systematischen Überwachung und Unterdrückung, doch das Böse selbst können sie nicht aufhalten.
Sie können es noch nicht mal theoretisch erfassen, darum sind sie so oft fassungslos, wenn sie ihm begegnen. Da ist der Schamane oder indianische Zauberpriester gefestigter, er weiß sofort, was los ist: Depressionen, Massenmord oder Wirtschaftskrise – da ist der Teufel am Werk. Sie haben es gut, diese magischen Menschen: ein Zauberspruch hier, ein Kräuterchen dort, etwas räuchern – schon ist sie fort, die Depression, der Geist im Massenmörder gebannt, der Fluss der Wirtschaftsgüter harmonisiert.
Wir hingegen züchten „Bloodlands“ … eins nach dem anderen. Wie es dort unter anderem aussieht, beschreibt die Welt in einem Artikel über „die Ökonomie der Apokalypse“:
Die Verhungernden aßen zunächst ihre Haustiere, dann Gras, schließlich machte sich der Kannibalismus breit. Eltern aßen ihre Kinder, Kinder ihre Eltern. In einem Waisenhaus entdeckte die Erzieherin, dass die Kinder über das schwächste Kind hergefallen waren und an ihm knabberten, während es selbst aus dem eigenen Körper Fleischstücke riss und in den Mund stopfte.
Wundert man sich über die Genese des neuen Mythos: der Zombie, der sich von seinen Mitmenschen ernährt? Er berührt reale Ängste. Hitler und Stalin betrieben die Ökonomie der Apokalypse (Deutschland hat dabei den ersten Platz gemacht – aber dankenswerterweise den Krieg verloren) – ebenso wie die Bundesrepublik Deutschland durch Hartz IV: die Streichung der Regelsätze ist im Prinzip (noch nicht in der Dimension – aber das ist der kleinere Schritt) ein Teil der Ökonomie der Apokalypse, der zu solchen Erscheinungen führen kann, wie wir sie im russischen Waisenhaus vorfanden: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“.
Das ist einfach nur Böse – und das ist die Kategorie, in die der Massenmord von Oslo gehört. Da geht es nicht um den albernen Streit von „rechts“ und „links“, in dem es lediglich darum geht, wer dieses Jahr etwas mehr Geld bekommt: der angestellte Manager oder die angestellte Fachkraft weiter unten, hier geht es um allergrundsätzlichste Erscheinungsformen des Bösen – über das man als Phänomen auch nicht weiter diskutieren muss oder diskutieren kann, eine Grenze die auch die Psychologie nicht überschreiten kann:
Da er offenbar nicht manifest schizophren oder wahnhaft ist, muss man aus psychiatrischer Sicht von einer schweren Form einer schizoiden Persönlichkeitsstörung ausgehen, die vordergründig „normal“ daher kommt.
Persönlichkeitsstörungen (Hitler, Goebbels, Pol Pot, Kim Jong-il etc., die Liste ist sehr lang) können in ihrer Gefährlichkeit wesentlich aggressiver sein als wahnhaft-schizophrene Erkrankungen.
Normale Menschen kennen „das Böse“ als emotionale Wahrheit – es ist ein Problem der Software. „Schwere Form einer schizoiden Persönlichkeitsstörung“ ist eine schöne Worthüle, die im Prinzip nichts aussagt, als genau das: das war ziemlich böse.
Wie böse nun die Erfinder von Hartz IV waren, entscheidet sich an ihren Intentionen, da sie aber im Prinzip die Waffe „Hunger“ als legitimes Mittel im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit im eigenen Volk eingesetzt haben, können sie schon mal in jene Schublade gesteckt werden, in denen die Stifter von „Bloodlands“ liegen.
Der Massenmord von Norwegen, die deutschen Hungersanktionen oder die Zunahmen an Geisteskrankheiten der weitgehend untödlichen Art sind jedoch nicht die einzigen Erscheinungsformen des Bösen – der US-Haushaltsstreit kann schon in wenigen Wochen zu einem Kollaps der Weltwirtschaft führen und zu einer Wirtschaftskrise, die mehr Hunger in die Welt setzt als alle anderen Krisen zuvor. Eine Gesinnung, eine Haltung, die solche Möglichkeiten billigend in Kauf nimmt, ist schlichtweg – böse, so böse wie der Gebrauch von Massakern als Marketinginstrument – gleichwohl ist es auch sehr vernünftig – einfach mal die Täter selbst fragen.
Es ist nicht nur ein Attentäter, der uns auf besonders drastische Art und Weise klar macht, das das Böse durch Technik nicht aufzuhalten ist. Aus der Sicht anderer Kulturen ist es eine breite Offensive des Bösen, die die Welt des weißen Mannes überrollt, aber der weiße Mann selbst kann das nicht mehr sehen. Er liegt tot im Gras, obwohl er das teuerste und modernste Handy der Welt besaß. Das Handy … hätte ihn aber auch nicht vor dem Hunger beschützt.
Den „Experten“ in den „Talkshows“ mag dies alles entgehen, aber ich glaube, das die ganz normalen Menschen dieses Gefühl für das Böse mit anderen normalen Menschen aus anderen Kulturkreisen teilen – wo man Babys als Pfand behält, ist etwas sehr Böses am Werk. Die Menschen fühlen sich allein gelassen mit ihrem Erleben (und trotz der Exorzisten merke ich diese Tendenz auch bei Katholiken), das in den gigantischen naturwissenschaftlichen Theoriengebäuden keinen Platz findet, Theoriengebäuden, die in erkenntnistheoretischer Hinsicht noch luftiger sind als die Channelingphantasien der Esoterik – die Erforschung „extrasolarer Planeten“ wird zwar staatlich finanziert (um nur ein Beispiel zu nennen) – aber hat auch nur einer mal einen gesehen? Es sind Theorien, die sich auf Hypothesen, Annahmen und Vermutungen stützen, aber aus Kreisen und Politik und Wirtschaft gerne als „Wahrheit“ durchgesetzt werden, wobei man jene, die sie anzweifeln, gerne mal als „psychisch krank“ darstellt.
Soll es etwa gesund sein, Geld für die Erforschung extrasolarer Planeten auszugeben, wofür man Kindern von Arbeitslosen den Hartz IV-Satz streicht?
Es sind auch Erfahrungen dieser Art, die den Menschen das Gefühl vermittelt, das etwas Böses umgeht – und ich vermute, das sie deshalb in die Passivität versunken sind. Das Böse hat eine Nebenwirkung, die jeder kennt: es macht Angst, Angst wie die vier Reiter der Apokalypse, gerne als Krieg, Pest, Hunger und Tod dargestellt – wobei der vorzeitige Tod gemeint ist, nicht der Alterstod. Der dritte Reiter steht im Übrigen auch für … Inflation.
Nun kann man die Frage stellen: sollen wir jetzt eigentlich alle den Exorzisten zu Hilfe rufen?
Ich hoffe, das man so weit nicht gehen muss.
Aber wir könnten den Blick für das Böse schärfen und es benennen, wo wir es antreffen – und all jenen Versuchen widerstehen, des es verharmlosen wollen, es als absurden Sonderfall der Geschichte verniedlichen und möglichst so schnell wie möglich verdrängen wollen. Dazu gehört, das wir ein kritisches Auge auf jene Menschen haben, die das Böse bewußt und gezielt fördern: einfach, weil sie es „geil“ finden:
Schaut man sich Breiviks Steuererklärungen aus den vergangenen Jahren an, fällt auf, dass er schon seit 2006 kein offizielles Einkommen mehr hatte. Trotzdem explodierte sein Vermögen im Jahr 2007 von 7471 auf 631.663 Kronen – rund 81.000 Euro. Eine Erklärung dafür gibt es bislang nicht.
Solche Menschen gibt es nicht?
Oh doch. Die Krone unserer Gesellschaft (bzw. der US-Leitkultur) pflegt einen solchen Kult, in der symbolische Kinderopfer vor einer Eulenstatue dargebracht werden. Erinnert man sich, das die Eule u.a. die kinderfressende Dämonen Lillith darstellen kann. Ob und wie diese Kultisten nur in ihrer College-Vergangenheit schwelgen oder aus Überdruss und Langeweile zum puren Vergnügen einfach mal das fördern, was Alltags verboten ist (… wer meint, das wäre ein befremdlicher Zug, der sollte sich mal den Kölner Karneval genauer anschauen …) kann letztlich nicht beurteilt werden, solange Geheimhaltung oberstes Gebot dieser Zirkel ist.
Solche Menschen aber … werden Wirtschaftskrisen nicht verhindern.
Sie finden sie „geil“ – gibt Superbilder im Fernsehen, Splatterhorror vom Feinsten … alles live und real. Für solche Bilder geben auch heute schon Menschen viel Geld aus.
Die naturwissenschaftliche Kultur wird die Massenvernichtung von Menschen nicht aufhalten können – aus naturwissenschaftlicher Sicht spricht nichts dagegen … eher etwas dafür: die genetische Vielfalt könnte sich erhöhen, wenn man den Menschenanteil am genetischen Material reduziert. Manch einer wollte schon als tödlicher Virus wiedergeboren werden, um die Welt vor den Menschen zu schützen – wer weiß, was solche Leute jetzt gerade wieder anrichten. Die naturwissenschaftliche Kultur ist ratlos, fassunglos und machtlos, wo sich das Böse entfaltet, weil … das Böse eben ein geisteswissenschaftliches Problem ist, das aber nicht durch die Tatsache verschwindet, das die eigene Wissenschaft keine Kategorie hat, die es erlaubt, es wahrnehmen zu können.
Für Naturwissenschaftler sind aus dieser Sicht extrasolare Planeten realer als Massenmörder – letztere sind einfach viel zu unvernünftig, als das man sie ernst nehmen könnte. Andererseits ist das Massaker als Marketinginstrument
Und schon wissen wir, das es einen ganz einfachen Grund für die Zunahme des Bösen in der Welt geben könnte: wir ignorieren es bewusst – bis es uns tötet.
Deshalb scheint es mir verständlich, das die Menschen sich Mythen zuwenden, in denen das Böse direkt bekämpft wird, anstatt das man nur dauernd über seine schlimmen Folgen klagt.
Philosophie ist das spannendste und ertragreichste Studium, das ich mir vorstellen kann, dicht gefolgt von Ethnologie. Keine andere Wissenschaft erlaubt soviel gedankliche Freiheit … und fordert gleichzeitig so viel gedankliche Freiheit, denn man muß einiges aushalten können. So ist eine Sparte der Philosophie die Religionsphilosophie, die sich wiederum unterteilen läßt in viele kleine Unterkategorien, von denen eine der Atheismus ist, eine Glaubensform, die – wie auch aus dem Wort zu entnehmen ist – eine irgendwie geartete Form von „Theismus“ braucht, gegen die er dann dagegen sein kann. Dann gibt es die Theisten (häufig als „Monotheisten“ anzutreffen), die aber in entschiedenem Gegensatz nicht zu den Atheisten (was deren Ego sehr ankratzt) leben, sondern einerseits im Gegensatz zu Theisten mit einem alternativen Götterangebot oder auch andererseits – noch schlimmer – in der Auseinandersetzung mit Pantheisten, Neuheiden, Naturmystikern, Nihilisten, Animisten, Freimaurern und was die lebendige Vielfalt der Welt sonst noch so hervorgebracht hat existieren.
Eine andere Sparte ist die politische Philosophie, bei der wir die gleiche Vielfalt vorfinden – der eine träumt von einem gerechten König, der nächste will überhaupt einen König, egal ob gerecht oder ungerecht, wieder der nächste kommt daher und will die Diktatur des Proletariats anstelle der Diktatur des Königs und wieder andere wollen die Herrschaft des Menschen über den Menschen ganz abschaffen.
Was es da auszuhalten gibt? Nun – für einen Philosophen haben sie alle recht. Jeder hat – in seinem Denksystem unter vollständiger Anerkennung aller Parameter und aller Voraussetzungen des Systems völlig recht – und wenn es eine politische Aufgabe der Philosophie gäbe, dann jene, ein System zu erhalten, in dem auch weiterhin JEDER RECHT HABEN DARF … auch wenn man ihn persönlich auf den Tod nicht ausstehen kann. Hier dürfte die Philosophie den nächsten Schritt machen (und wieder zurück zu ihren Wurzeln finden) und nicht nur beschreiben, sondern sie – nach Marx – verändern, was problematisch wird, wenn man nicht weiß, wohin denn genau man was warum verändern sollte.
Solche Erwägungen führten unter anderem dann früher schon mal zum Ideal des Philosophenkönigs, ein Ideal, das „gut gemeint“ war, wobei wir uns erinnern, das „gut gemeint“ das Gegenteil von „Böse“ ist, denn zum schnellen kraftvollen Handeln eines Kriegerkönigs eignet sich der philosophische Geist nicht, er muß und soll versuchen, alles gleichzeitig zu sehen und gleichzeitig im Blick behalten, das seine eigene Sicht sehr eingeschränkt ist – mit dieser Mentalität führt man keine Menschen erfolgreich in einen Krieg, mit dieser Mentalität bleibt man friedlicher menschenfreundlicher Kleinbauer oder – wenn die Maschinen sich das Ackerland erobert haben, eben Kleinbürger, wiewohl man weiß, das es eigentlich die Aufgabe des Philosophen wäre, die Welt nicht nur zu verändern sondern … sie zu verbessern.
Das dies unmöglich ist, leuchtet jedem sofort ein – aber doch ist es nicht unmöglich, denn was man tun kann ist, die jeweiligen Systeme (und die Menschen, die sich Bruchstücke der Systeme auf ihre kleinen Fähnchen schreiben und damit durch die politische Welt rennen und hoffen, das ihnen alle oder – aus Gründen der Wahlkampfkostenerstattung – möglichst viele folgen) nach ihren eigenen Maßstäben zu beurteilen … immerhin gibt es nur ganz wenige kulturelle Strömungen, die im düstersten Sinne satanisch oder menschenfeindlich oder noch schlimmer sind (es gibt aber Menschen, die genau so etwas betreiben, das muß man der Vollständigkeit halber erwähnen, Menschen, die ein Weltbild haben, in denen dunkle, lebensfeindliche untote Götter hinter den Schleiern der Wirklichkeit lauern und deren betreiben es ist, genau jene Götter auf die Welt loszulassen – einfach mal bei AMAZON in der Esoterikabteilung bei den magischen Schriften gucken), die meisten wollen Frieden, Glück und Heil für alle – nur die Methoden unterscheiden sich.
Unsere bürgerliche Zivilgesellschaft stand beispielsweise mal ganz vorne als Leuchtturm von Freiheit und Aufklärung und versteht sich als christliche Kultur. Das ist ihr Anspruch. Die Wirklichkeit … sieht ganz anders aus – obwohl es ja eigentlich keiner will. Die Wirklichkeit sieht so aus, das wir gerade dabei sind, die möglicherweise intelligentesten Wesen dieses Planeten auszurotten … die Delfine, hier bei News.de:
Die US-Forscherin Lori Marino von der Emory Universität in Atlanta analysierte die graue Masse von drei Großen Tümmlern (Tursiops truncatus). Das Ergebnis ihrer Studie: Gemessen an ihrer Größe haben Delfine etwas weniger Hirnmasse als der Mensch. Dafür ist ihr Hirn stärker gefaltet und hat eine größere Oberfläche, eine Eigenschaft, die die fehlende Masse wettmachen könnte. Die Faltung betrifft vor allem die Neocortex, eine Hirnstruktur, die komplizierte Denkvorgänge und das Selbstbewusstsein steuert. Keine andere Art der Welt hat ein so gewundenes Gehirn wie Delfine, berichtete Marino auf der Jahrestagung des amerikanischen Wissenschaftsverbandes AAAS in San Diego.
In der Philosophie wurden schon (oder besser gesagt: noch) vor dreissig Jahren Seminare über die Intelligenz von Delfinen abgehalten, schön zu sehen, das sie heutzutage immer noch aufs Neue bewiesen wird. Vielleicht entdeckt man auch wieder, das die Walgesänge in ihrer Struktur der Komplexität von Opern ähneln … bevor sie ausgestorben sind.
Da suchen wir mit viel Geld nach Intelligenz im Weltall und haben sie möglicherweise gleich nebenan. Ihr Pech – sie verhält sich nicht so, wie wir es erwarten, dabei … würden wir nicht auch gern den ganzen Tag singend in der Badewanne liegen? So fremd ist uns das Lebensgefühl als Delfin doch nicht, oder?
Doch wie würden Christen eine Kultur nennen, die diese Intelligenz (zum Teil gezielt) verfolgt, vernichtet und ihnen die Badewanne so vergiftet, das sie aussterben … sie und viele viele andere Arten, mit denen man sich ursprünglich das Raumschiff Erde teilte? Da ihr Gott ein Gott des Lebens, ja, sogar das Leben selbst ist … eine Kultur des Teufels.
Wenn ihr denn Christen seid, warum betreibt ihr dann eine Kultur des Teufels? – diese Frage müssen sich viele Menschen der Neuzeit gefallen lassen, auch von Menschen, die selbst nicht an den Teufel glauben. Nun kennen monotheistische Kulturen keinen Teufel, weil es ja eine Art „Gegengott“ wäre und somit ein unzulässiges Element im System. Es sei denn, sie wären Katharer (die „Reinen“), die meinten, es gäbe hier nur den bösen Weltenschöpfer … aber die Kirche hat sie ja zusammen mit den Bogomilen (die ähnlich dachten) ausgerottet, wie wir die Wale und Delfine ausrotten. Aber als jener Versucher, der Christus die Herrschaft über alle Länder der Erde anbot (was dieser dankend ablehnte), muß er irgendwie (wenn auch mit Zähneknirschen, ich weiß) in das System implementiert werden, wenn auch nur als Sinnbild für eine zutiefst lebensfeindliche Kraft, die – verblüffender Weise – bewußt und gezielt erst seit 150 Jahren angebetet wird, seit jener Zeit, da der Satanismus als Religionsform, als Gegenreligion zur Kirche geschaffen wurde (und die Maschinen dem Adel die Herrschaft stahlen).
Hier schließt sich ein seltsamer Kreis, der aus den treibenden unreligiösen Kräften der Moderne – Naturwissenschaft, Materialismus, Fortschritt, Vernunft – eine in der Theorie lebenszerstörende Religion macht … was ihrer Wirkung in der Welt und der Kultur entspricht. Aber im Lichte dieses Kreises ist sehr verständlich, warum „Arbeit“ ein heiliger Fetisch und Gottesdienst geworden ist…. und ich denke, es wird viele politische Prediger der Moderne überraschen, das sie eigentlich die Kategorie der Religion nie verlassen haben, obwohl ihre Aufgabe eigentlich die Kategorie der Politik gewesen wäre. Wer aber aus der Kategorie der Politik gegen Esoterik predigt (ein Geschäft, das man bei Linken gerne findet, wodurch sie automatisch nebenbei religiöse Menschen – die absolute Mehrheit – vergraulen und so sicherstellen, das sie für immer und ewig unbedeutende Opposition spielen dürfen trotz der Mehrheitsfähigkeit ihrer politischen Werte) muß wissen, das er nicht mehr in der politischen Welt seine Basis hat, sondern in der Welt der Religionen. Nur doof, wenn man dann gar keine eigene hat … außer einer vorsichtig geäußerten Vermutung (manchmal mit großem Krach trotzig vorgetragen), das da GAR NICHTS ist.
Es kann sein, das „da gar nichts ist“ – auch wenn die erkenntnistheoretische Sparte der Philosophie uns bei solch absoluten Urteilen zur Vorsicht mahnt – wir sind schlichtweg zu blöde, um solche Urteile zu fällen, mal kurz und knapp gesagt. Aber das „gar nichts“ gehört zum Kreis der denkbaren Möglichkeiten. Wenn da aber gar nicht ist … wenn der Mensch nicht mehr die Krone der Schöpfung ist, ihr verantwortungsvoll und liebevoll handelnder Hirte (was der jüdischen Vorstellung vom Königstum entspricht, aus deren Vorstellungswelt das Bild entliehen ist), dann gibt es nichts, was einen hindern könnte, mordend, plündernd und brandschatzend durch die Welt zu ziehen, wann immer man Lust dazu hat … und es gibt erst recht keinen Grund, dann vor dem Menschen halt zu machen.
Und schon sind wir – letztlich – bei der Agenda 2010 als Werk des Teufels angelangt, schon kann Genozid neben Fußball zum beliebten Volkssport werden, wenn man sich nur vorher auf eine konkrete Opfergruppe geeinigt hat, ein oft durchlebter gesellschaftliche Prozess, vor dem uns auch „die Vernunft“ nicht schützen kann.
„Vernunft“ als solche zeigt nur Wege auf, sie entwirft an sich keine Ziele. Ich kann ein Kind aus vernünftigen Gründen retten (zum Beispiel weil es mehr Leben vor sich hat als der Erwachsene, den ich nicht gleichzeitig auch noch retten konnte) oder es töten (weil seine Eltern die falsche Religion haben, die falsche Partei wählen oder es selbst zur falschen Bevölkerungsgruppe gehört) – Beides kann sehr vernünftig sein. Ich kann aus vernünftigen Gründen Tiere schützen oder ausrotten, kann für beliebig viele Thesen beliebig viele Antithesen formulieren, die dann beliebig viele Synthesen ermöglichen – mit mehr oder weniger Leichen, wobei es – ja nach Grundüberzeugung, mal vernünftiger ist mehr Leichen zu produzieren (weil weniger Esser übrig bleiben) oder auch mal weniger Leichen (weil sie häßlich sind und stinken). Aus vernünftigen Gründen kann ich die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte heilig sprechen („nie wieder Ausschwitz!“) oder sie verwerfen („Ist doch unbezahlbar„) – womit wir wieder bei der Agenda 2010 wären.
Aber das ein Teufel böse ist und eine teuflische Kultur der Verbesserung bedarf (und verbessert werden kann) versteht jedes Kind und jeder Mensch – außer den eingefleischten Satanisten, die glauben, das da GAR NICHTS ist und bestrebt sind, auch GAR NICHTS am Leben zu lassen, damit der Satz wieder stimmt – ist auch sehr vernünftig, aus ihrer Perspektive heraus.
Wer übrigens noch Zweifel an dem Zusammenhang zwischen Religion und Kommunismus hat, der gönne sich mal eine Reise in die Eifel zum Geburtshaus von Karl Marx in Trier und schaue sich die Gesichter die Chinesen an, die dort – fast täglich – ihre Andacht verrichten. Laßt noch mal tausend Jahre ins Land gehen, dann gibt es Gebete, Heiligenbildchen und einen Schrein für seine Knochen, heilige Orden und Inquisitoren, die die Reinheit der Lehre wahren, gibt es schon jetzt.
Aber nicht das man mir jetzt auf die Idee kommt, wieder alles schön zu vereinfachen und mit der Fahne „Marx = Satan“ loszuziehen. In Wirklichkeit würde es der Welt schon sehr helfen, wenn niemand mehr mit irgendwelchen Fahnen herumlaufen würde (außer – zur Not – mit seiner ganz eigenen Privatfahne) . Vielleicht ist gerade das die große Herausforderung der Zeit und der kommende – notwendige – Schritt der Evolution.
Ach ja – Evolution. Wenn wir großes Pech haben … dann stammen wir wirklich vom Affen ab:
Bleibt das Wettrennen zwischen Mensch und Delfin um die höchste Intelligenz zunächst noch unentschieden, steht doch zumindest ein Verlierer schon fest. Menschenaffen wie Schimpansen und Gorillas fallen im Vergleich zu Tümmlern und anderen Delfinen deutlich zurück. Das Affenhirn ist nur doppelt so groß wie das durchschnittliche Hirn von anderen Tieren dieser Größe. Das Hirn der Delfine ist dagegen fünfmal größer, als bei ihrem Körper zu erwarten wäre. Der Mensch besitzt im Vergleich zu Tieren ähnlichen Gewichts sogar die siebenfache Hirngröße. Auch in Bezug auf die Struktur und andere Merkmale des Hirns bleibt den Menschenaffen nach den jüngsten Erkenntnissen vom Delfin nur ein weit abgeschlagener Platz drei.
Aber vielleicht gibt es ja auch eine Verwandschaft zum Delfin … wenn man nur weit genug zurückschaut.
Arbeiten ist doch was scheußliches an sich. Ich weiß, darüber redet man nicht mehr gern, bzw. darüber darf man nicht mehr reden. Sowohl Kommunismus als auch Kapitalismus und auch Nationalsozialismus haben Arbeit heilig gesprochen, letzterer hat aus Arbeit sogar einen (tödlichen und grausamen) Weg in die Freiheit gemacht. Schon die alten Germanen wußten, das Arbeit Kacke ist (um das mal sprachlich mit Emotionen aufzuladen), bei den Slawen war das auch nicht besser, sie Wiktionary
germanisch: arbaiþis, gotisch: arbaiþs, althochdeutsch: arapeit, mittelhochdeutsch: arebeit, arbeit = Mühe, Beschwernis, Leiden, wahrscheinlich gemeinsame Herkunft mit Altkirchenslawisch работа (rabota: Mühsal, Sklaverei)
Arbeit – ein mühsame, schweres Leiden. Den Menschen, der auftritt, die Menschheit von der Arbeit und ihrem rabota/Roboterdasein zu erlösen, müßten ja eigentlich alle zujubeln – zum Beispiel diese vielen jubelnden Gesichter, die man Montag Morgens auf dem Weg zur Arbeit im Auto, in der Bahn oder im Bus sieht. Die feiern ja schlichtweg innere Partys vor Glück, das wieder Montag ist.
Tage an denen wir nicht arbeiten, nennen wir ja immer noch Feiertage. Es müßten Leidenstage sein angesichts der positiven Propaganda zum Thema Arbeit. Möglicherweise ist das der Grund, warum der Lehrerkalender „Forum“ von „Clairefontain“ für uns nur mickrige 11 arbeitsfreie Feiertage ausweist, für Frankreich 14, für Japan 17 und für das Boomland China 21. Na ja, in China regiert sich das Volk durch die Partei selber, während in Deutschland die „Arbeitgeber“ durch die Parteien regieren – da merkt man den Unterschied der Systeme. Bevor der Deutsche aber jetzt wieder jammert, weil er nicht nur länger arbeiten muß sondern auch weniger feiern darf: Irland hat nur sieben Feiertage – also immer nach Irland schauen, bevor man wild wird.
Arbeit macht krank, auch das ist bekannt … und es sind dabei nicht nur die Berufskrankheiten, die ins Gewicht fallen.
„Wer mechanische Arbeit am eigenen Leibe kennengelernt hat, wer das Gefühl kennt, das sich ganz und gar in einen geschlossenen Minutenzeiger einbohrt, das Grauen, wenn eine verflossene Ewigkeit sich in einem Blick auf die Uhr als eine Spanne von zehn Minuten erweist, wer das Sterben eines Tages nach einem Glockenzeichen mißt, wer Stunde um Stunde seiner Lebenszeit tötet, mit dem einzigen Wunsch, daß sie rascher sterbe, der wird das Märchen von der Arbeitslust mit Hohn beiseiteschieben“ – sagte einst Walter Rathenau.
Oder wie es Nietzsche formulierte:
Die Arbeit ist eine Schmach, weil das Dasein keinen Wert an sich hat.
Kein Wunder also, das soviel Mühe und Erfindungsreichtum darauf verwendet wurde, sich die Arbeit vom Hals zu schaffen und jenen göttlichen Fluch etwas zu vermindern. Darum sind aus uns lustig reisenden Nomaden saßhafte Bauern geworden – war viel weniger Arbeit. Darum haben wir uns Pferde, Kühe, Schafe und Hunde dienstbar gemacht: eine deutliche Arbeitserleichterung. Wir haben den Handel entwickelt und den Frieden schätzen gelernt, den der Handel braucht wie wir die Luft zum Atmen, um aus der gleichen Arbeit noch viel mehr herauszuholen … und uns noch viel mehr Feiertage leisten zu können.
Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte des Kampfes gegen die Arbeit … aber jetzt denke man sich mal, man würde damit an die Öffentlichkeit gehen: mit der Forderung der Abschaffung der Arbeit – oder zumindest der Forderung der deutlichen Reduzierung von Arbeitszeit und deutlichen Verbesserung von Arbeitsqualität.
Mit der Forderung, das sich jeder seinen Arbeitsplatz gestalten kann wie er möchte und vor allem auch die Zeit, wann er zur Arbeit kommt. Ausschlafen ist für die menschliche Gesundheit sehr wichtig … jedenfalls haben früher, als Medizinier noch automatisch „Anwälte des kleinen Mannes“ waren, Wissenschaftler dies behauptet – und auch die Revolutionäre der französischen Revolution von 1789 wollten neben König, Adel und Pfafferei auch noch die Uhren zerschlagen, weil sie der Meinung waren, das ihre Tyrannei schlimmer sei als selbst die schlimmste menschliche Diktatur.
Ob sie recht haben, kann jeder für sich selbst entscheiden – ich habe noch nicht von Jubelrufen angesichts des Weckerklingelns gehört und bewege mich selbst morgens eher roboterhaft.
Biblisch gesehen war Arbeit mal ein Fluch – Gottes Strafe, die Konsequenz der Verbannung aus dem Paradies. Arbeit und Paradies – das merkt man selber schnell – sind Gegensätze. Aus diesem Grund – aus dieser Perspektive … und auch nur aus dieser Perspektive – müßten Arbeitgeber Teufel sein, die diesen schlimmen Fluch Arbeit täglich weitergeben und darauf achten, das auch jeder immer mehr davon bekommt.
Was wir aber in einer christlichen Kultur mit 70% irgendwie gläubigen Menschen zurecht sagen dürfen ist: Arbeit ist ein Werk des Teufels, und jeder, der dagegen spricht, tut sein Werk.
Es gibt wohl auch Zusammenhänge zwischen Arbeit und Geld, wie Alfred Döblin bemerkt, als er eine Analyse der Banknoten, der Dokumente des Kapitalismus fordert:
„Was hier an unschuldigen Kleinen um Ziffern spielt, als Göttinnen Gesetzestafeln hält und an gereiften Helden vor Münzeinheiten sein Schwert in die Scheide steckt, das ist eine Welt für sich: Fassadenarchitektur der Hölle.“
Die moderne Welt …. eine Hölle. Jedenfalls für die, den Fluch Arbeit noch am eigenen Leibe erleben. Jene, die Arbeit nur noch verteilen oder von ihren Früchten leben, jene kleinen und großen Teufel, die einem das Leben schwer machen wollen – die finden sich hier vielleicht ganz gut zurecht, all jene, die in Verbänden, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen an irgendwelchen Organisationsspitzen leben eint, das sie alle von der Arbeit anderer leben und das irgendwie ganz Klasse finden.
Vielleicht erklärt das, warum alle Versuche, das Leiden zu ändern, immer nur dazu führen, das es seine Gestalt ändert – jedenfalls war das die Meinung von Arthur Schopenhauer.
Es ist aber gut zu sehen, das wir diese primitive abergläubische Ablehnung von Arbeit seit kurzem hinter uns gelassen haben – jedenfalls offiziell. Arbeit ist zu unserem Lebenssinn geworden, zum Zwecke unseres Daseins, das verloren geglaubte Paradies ist zu uns zurückgekehrt und wir empfangen es lächelnd und voller Glückseligkeit … jedenfalls tun wir so, sobald wir den Arbeitsplatz betreten. Und das man diesen Jubel von uns noch erwartet, zeigt vielleicht am ehesten, wie tief wir schon gesunken sind.
Die Krönung der menschlichen Geschichte, der gemeinsame Endpunkt von Kapitalismus, Kommunismus und Nationalsozialismus ist: der Mensch als Roboter. Der Streit geht doch irgendwie nur noch um die Farbe der Uniform und welches genetischen Material zur Roboterproduktion statthaft ist und welches nicht.
Schade, das wir halt arbeiten müssen um essen zu können, denn Essen wächst nicht auf Bäumen sondern liegt bei andern im Regal. Und schade, das wir alle Religion aus unserem Leben zu verbannen trachten … alle, außer die des Teufels.
Seine Religion heißt Arbeit, sein Fluch Arbeitslosigkeit … bzw. in Deutschland Hartz IV.
Diesen Satz haben viele von Ihnen sicherlich schon oft gehört: „Sorge Dich nicht, lebe!“ Überall laufen mitlerweile die Apostel des grundlosen Dauergrinsens herum und versuchen einem, ihre Philosophie zu verkaufen. Was sie dabei nicht erwähnen … diese Philosophie ist tödlich – für die eigenen Kinder, für den Nachbarn, für den notleidenden Fremden … und letztlich sogar für sich selbst.
Was ebenfalls wenige wissen: diese Philosophie wird bewußt und gezielt gefördert – aus politischen Gründen, denn ein größeres Geschenk kann man den Feinden der offenen Gesellschaft gar nicht machen, als mit diesem Gift das Denken zu benebeln.
Aber schauen wir erstmal, worum es geht, Amazon erklärt uns das gern:
Inhalt: Die Botschaften, die Carnegie seinen Lesern vermittelt, sind – wie er im Text immer wieder betont – den meisten Menschen in der Theorie bereits bekannt: »Sorgen machen krank« und »Der Erfolg ist in dir« lauten zwei seiner zentralen Thesen. Das Wissen um diese Erkenntnisse allein könne aber nicht zu einem erfüllteren Leben führen. Der Autor verweist daher immer wieder auf die Notwendigkeit der praktischen Umsetzung dieser Lebensweisheiten im Alltag. Anhand von anschaulichen Fallbeispielen, die er mit Anekdoten aus seinem Leben spickt, und in einfachen Worten zeigt Carnegie seinen Lesern den Weg zu einem zufriedeneren Leben.
Struktur: Carnegie gliedert sein Buch systematisch in mehrere Teile, die dem Leser Schritt für Schritt den Weg zu mehr Lebensqualität erklären. Nach kurzer Einführung, in der er seine Beweggründe darlegt und eigene Erlebnisse beschreibt, beginnt er in – mittlerweile – klassischer Ratgebermanier damit, dass er zunächst Grundbegriffe klärt, dann das Problem und seine Entstehung analysiert und schließlich seine praktische Methode zur Problembewältigung vorstellt. Im Anhang lässt er ehemalige Schüler zu Wort kommen, die von ihrer erfolgreichen Angstbewältigung berichten.
Wirkung: In Deutschland steht die inzwischen schon klassische amerikanische Anleitung zu mehr Erfolg im Leben seit über 1000 Wochen ununterbrochen auf der Bestsellerliste. Sorge dich nicht – lebe! wurde in 17 Sprachen übersetzt und allein in Deutschland 2,8 Millionen Mal verkauft. Carnegies Bücher werden weltweit in 38 Sprachen vertrieben, in mehr als 70 Staaten praktizieren Niederlassungen sein Trainingskonzept. J. D.
Und weiter:
In diesem Buch behandelt Carnegie das wohl drückendste Problem des heutigen Menschen: Sorge – Angst – Aufregung. Es ist ein fesselndes, leicht zu lesendes und in hohem Grade anregendes Handbuch zur Bewältigung unserer vielen Sorgen. In ihm legt der Autor die Grundsätze nieder, dank deren Befolgung der Leser sein Leben reicher und glücklicher zu gestalten vermag. Auch der Gesundheit sind diese Grundsätze dienlich, denn zahllose Menschen ohne organische Schäden „sorgen sich krank“. Zwar wissen die meisten, daß anhaltende Sorgen unsere Kraft verringern und das logische Denken beeinträchtigen; sie glauben aber nicht, daß man etwas dagegen tun kann. In diesem Buch beweist jedoch Carnegie auf Grund seiner erprobten und bewährten Technik, daß man etwas tun kann.Treffend wurde sein Wirken in einem Artikel charakterisiert, der nach seinem Tod in einer Washingtoner Zeitung erschien: „Carnegie wußte, was er tat, und er tat es mit erstaunlichem Erfolg. In seinen Büchern und Kursen hilft er Menschen, Hemmungen abzubauen und – wie es einer seiner Besteller ausdrückt – Freunde zu gewinnen. Millionen sind von seiner Philosophie des gesunden Menschenverstandes beeinflußt worden, die sich als wertvolle Hilfe zu Glück und Erfolg erweist.
Was einem nicht erklärt wird: Sorgen, Angst und Aufregung sind notwendige und natürliche Bestandteile des Lebens. Die Philosophie des „Sorge Dich nicht, lebe“ wird man in keinem Bauernhaus finden, denn Sorglosigkeit hat hier sofort Konsequenzen – dabei ist die Gestalt, die im Sommer mit der Weinflasche über das Feld tanzt und eben genau laut singend jene Philosophie der Sorgenfreiheit verbreitet, altbekannt…. als jener, den man nach der Schneeschmelze tot im Wald wiederfindet – verhungert, erfroren, endgültig sorgenfrei.
Darum mußte die Menschheit warten, bis es Wohlstand im Überfluß gab, bis die Arbeits- und Lebenszusammenhänge soweit entfremdet waren, das die Menschen hilf- und haltlos in der Gegend herumstanden, erst dann konnte man das Gift der asozialen Egozentrik und des lebenslangen Genießertums ohne Reue und Verantwortung in die Welt setzen – die Konsequenzen trug jemand anderes irgendwo am Ende der Wertschöpfungskette.
Jedem Rentner, jedem Arbeiter, Angestellten und jedem Manager, jedem der auch nur einen Euroschein in die Hand nimmt, müßte man eigentlich sagen: Es klebt Blut an Eurem Geld. Das Blut von Kindern in Afrika, von Frauen in Asien und Mittelamerika, das Blut von Indianern, deren Gold bis heute noch die Sicherheit für unser Geld darstellt, das Blut von Kindern in Europa, die mit ihrer Arbeitskraft die Industrie aufgebaut haben, das Blut der Trümmerfrauen, die ihr mit einer Minirente abgespeist habt.
So etwas hört man nicht gerne, das ist mir klar. Doch wenn man es nicht hört und begreift … wie sollte sich jemals was dran ändern. Am Ende der 25%-Rendite steht irgendwo ein blutiges Kind, eine geschändete Frau, ein verhungerter Mensch. Gott faxt dem Ackermann das Geld nicht zu. Aber noch bevor man sich Gedanken über die Zusammenhänge machen darf, kommt schon der erste vorbei und jubelt: „Sorge Dich nicht, lebe!“.
Dabei geht es gar nicht um Schuldverteilung. Wir alle – sind hereingelegt worden wie die Rinder, denen man Tiermehl untergejubelt hat. Rinder essen Gras, kein Fleisch – aber man hat sie hereingelegt. Heraus kam: Rinderwahnsinn.
Welche Form von Wahnsinn uns befallen wird, weil man uns Kinderblut in die Wertschöpfungskette gemischt hat, weiß ich noch nicht genau, aber ich bin mir sicher, das die Mehrheit der Menschen in unserer Zivilisation das ablehnen würde, wenn sie zuvor davon gewußt hätten. Haben sie aber nicht – und fühlen sich schuldig, wenn sie davon hören. Nun sind wir aber schon längst keine souveränen Menschen mehr – und das ist die Quelle unserer Sorgen. Der Bauer (der jeden Carnegie noch vom Land gejagt hätte, weil dieser Urvater aller Unternehmensberater nur jene Probleme lösen hilft, die man ohne ihn gar nicht hätte – jedenfalls als Bauer) wußte noch genau, warum er was tat. Er sah den Wert seiner Arbeit … und seine Arbeit machte noch wirklich frei (ein Satz der später zu einer teuflischen Fratze wurde). Je mehr er arbeitete, umso höher waren die Reserven und umso weniger brauchte er sich Sorgen machen.
Wir jedoch leben in einer anderen Situation. Wir „modernen Menschen“ haben alle – auch die Hartz-IV-Abhängigen – eher den Status von Höflingen. Wer von uns weiß denn noch, wie er sich notfalls vom Wald ernähren kann, bis sich die erste Ernte einstellt? Wer weiß, mit welchem Holz man schnell Feuer machen kann, um überhaupt erstmal die Nächte zu überleben? Wer weiß überhaupt noch, was Wald ist? In Deutschland … haben wir keinen mehr. Kleine Fleckchen noch, aber generell haben wir biologisch toten Nutzwald, der rund um unsere Agrarsteppen herumsteht. Obwohl wir viele Grüne in verantwortungsvoller Position haben, verarmt die Natur auch in Deutschland immer mehr … und je mehr sie verarmt, umso größer wird unsere Abhängigkeiten von der Versorgungsmaschinerie, die in Welt außerhalb der höfischen Demokratien über Leichen geht um unsere Preise niedrig zu halten.
Es stellt sich die Frage, ob wir uns überhaupt noch wehren könnten angesichts dieser erschreckenden Abhängigkeit. Nur die Gnade und die Großzügigkeit der Herrschenden bewahren uns doch noch vor dem Hungertod, kriegen wir keine Arbeit mehr (was schon geschehen kann, wenn wir nur gerechten Lohn fordern) … dann merken wir, wie unendlich hilflos und almosenabhängig wir sind. Ein erbärmlicher Zustand – erst Recht am Hofe des Königs der Welt, wo sich der Reichtum der Erde seit Jahrhunderten ballt bzw. zusammengerafft wird (und von dieser Diebesbeute gibt man uns ein wenig ab. Das nennt man dann: Verteilungsgerechtigkeit).
Aber wenn wir uns dessen bewußt werden, dann wissen wir, woher die Sorgen, Ängste und die Aufregung kommt – die Natur hat uns nämlich nicht umsonst mit diesen Gefühlen ausgestattet. Sie haben wichtige Funktionen, die uns zur Wachheit, Vorsicht und gezielter Lebensplanung anhalten. Wenn wir also Sorgen und Ängste haben … DANN STIMMT WAS NICHT. So einfach ist das. Brüllt der Löwe in der Nacht, ist´s mit dem Leben bald vorbei, wenn ich mir keine Sorgen mache. Teile ich mir meine Ressourcen nicht ein, droht der Hunger vor der nächsten Ernte. Höflinge natürlich … können sich eine andere Philosophie erlauben:
Positives Denken (nicht zu verwechseln mit „Positiver Psychologie“) geht von der Annahme aus: „Wer Erfolg erwartet, der bekommt Erfolg. Wer Misserfolg erwartet, der bekommt Misserfolg“. Ziel des positiven Denkens ist, durch Autosuggestionen das Bewusstsein und Unterbewusstsein zu beeinflussen. Durch die sog. „self-fulfilling prophecy“, die „sich selbst erfüllenden Prophezeihung“, soll positives Denken auch zu positiven Effekten führen. Ausgegangen wird von der Vorstellung, der Mensch sei programmierbar und es gebe für alle Menschen die eine „richtige Programmierung“.
Vertreter des Positiven Denkens und damit verwandter Themen sind u.a. Dale Carnegie, Joseph Murphy, Erhard Freitag, Oscar Schellbach, Napoleon Hill, Norman Vincent Peale, Anthony Robbins, Brian Tracy, Tom Peters, Vera F. Birkenbihl oder auch Jürgen Höller.
Martin Seligman schreibt dazu in seinem Buch „Der Glücks-Faktor“: „Positives Denken besteht oft darin, sich Dinge einzureden wie «Jeden Tag, in jeder Weise, geht es mir besser und besser» und das auch – ohne jeden Beweis oder trotz dagegensprechender Beweise – zu glauben. Wenn Sie an solche Sprüche wirklich glauben können – bravo! Der Punkt geht an Sie. Vielen gebildeten und in kritischem Denken geschulten Menschen gelingt diese Art der Selbstüberhöhung jedoch nicht.“
Quelle: Glücksarchiv
Der politisch gewünschte Effekt jener krebsartig wuchernden Philosophie ist phantastisch: die Leute sitzen nur noch in ihren Wohnungen und denken sich die Welt schön. Ist ja auch viel einfacher, ohne Verantwortung durchs Leben zu gehen. Doch hier … kommt der Moment, wo das Kinderblut schuldig macht. „Bewußt nicht wissen wollen“ …. ist unverantwortlich. Es ist gemütlich, bequem und hilft bei der ausgelassenen Lebensfreude, ist aber einfach … verantwortunglos.
Und dieser Verantwortungslosigkeit haben wir vieles zu verdanken. Nicht umsonst ist Dale Carnegie Liebling von Handel, Banken und Industrie:
Carnegie ist in Deutschland hauptsächlich als Autor der Bestseller „Sorge dich nicht – lebe” und „Wie man Freunde gewinnt” bekannt. Er gilt aber auch als Begründer der weltweit größten Seminarorganisation für Kommunikations- und Führungstrainings, die heute in aktualisierter Form regelmäßig in 70 Ländern der Welt abgehalten werden.
ManagerSeminare machte sich im letzten Sommer auf in die Provinz, um über einen der etwa 120 jährlich in Deutschland stattfindenden Carnegie-Kurse zu berichten. Unsere Wahl fiel auf Osnabrück, der drittgrößten Stadt Niedersachsens. Dort sind Carnegie-Kurse seit genau 20 Jahren eine feste Einrichtung. Von Anfang an dabei: der Dale Carnegie-Lizenznehmer Hajo Sommerfeld (51) aus Stuhr bei Bremen, der in abwechselnder Kooperation mit der IHK, der Handelskammer oder dem Einzelhandelsverband Carnegie-Kurse durchführt. Seine Teilnehmer gewinnt Sommerfeld über Empfehlungen und Zeitungsanzeigen. Der Dauererfolg der Bücher Carnegies sorgt zusätzlich für Interessenten. Viele Osnabrücker Unternehmen, bei denen Sommerfeld auch interne Workshops zum Thema Qualitätsmanagement durchführt, schicken ihren Führungsnachwuchs „zu Carnegie”, so daß im halbjährlichen Rhythmus immer wieder neue Kurse stattfinden können.
Quelle: Managerseminare.de
Die Kunst, Freunde zu gewinnen, ist für Höflinge in der Tat überlebenswichtig … aber wie weit entfernt ist diese Ethik von derjenigen meiner bäuerlichen Vorfahren: Lewer dod üs slav: Lieber tot als Sklave sein.
Die Ethik des „Sorge Dich nicht, lebe“ führt auch direkt in die Wirtschaftskrise unserer Zeit: das Leben auf Pump, vor allen in den Quellenländern dieser Philosophie sehr beliebt. „Iß´ alles heute auf, der morgige Tag sorgt für sich selbst“…. das haben die dann auch gemacht. Heute kaufen, morgen bezahlen … übermorgen pleite.
Aber egal: Sorge dich nicht, lebe.
Der Vorläufer aller großen Bücher über Positives Denken ist das Werk von Dale Carnegie: Sorge dich nicht, lebe! Viele weitere Autoren folgten: Dr. Joseph Murphy, Napoleon Hill, Norman Vincent Peale und viele weitere.
Die simple Botschaft war stets: Wer Erfolg erwartet, der bekommt ihn. Wer Unglück erwartet, bekommt es auch. Modernere Bücher folgen ergänzend dem Wunsch, immer noch mehr zu nehmen und noch mehr zu genießen. „Nimm Dir doch einfach mehr vom Leben“ …
Quelle: Methode.de
„Nimm Dir doch einfach mehr vom Leben…“ Familien mit einer langen Wegelagerertradition wissen diesen Satz zu schätzen. Andere wissen, das Gott vor den Erfolg die Arbeit gesetzt hat (die uns nun auch noch von den Maschinen weggenommen wurde).
Und diese Philosophie wird – wen wundert es noch – weltweit mit steigendem Nachdruck verbreitet:
Dale Carnegie setzt auf praxisnahe Methoden und Prozesse. Wir entwickeln Programme, die unseren Teilnehmern umsetzbares Wissen, Fähigkeiten und Methoden vermitteln – und einen messbaren Mehrwert bringen, für Sie und Ihr Unternehmen. Dale Carnegie Training ist weltweit führend, Menschen wirklich weiterzuentwickeln und das Beste aus ihnen herauszuholen. Wir verbinden bewährte Lösungen mit den Herausforderungen des modernen Berufslebens – für Ihren Erfolg!
Quelle: dalecarnegie.de
Dort werden jene Geschäftsleute geschult, die lernen, nur auf den Erfolg zu schauen und nicht auf den Preis, den man selbst und erst recht andere dafür zahlen müssen – aber zahlen muß immer jemand.
Da die Methode aus den USA kommt, muß man sich nicht wundern, das auch der liebe Gott seinen festen Platz in ihr hat.
Man sollte denken, das Fernsehprogramm heutzutage wäre schon grausig genug und an Volksverblödung nicht mehr zu toppen. Doch die Kirchen belehren uns eines Besseren und so soll demnächst „Bibel-TV“ auf die Menschheit losgelassen werden. Wie Deutschlands größtes Volksverdummungsorgan meldet, soll heute der Vertrag zur Gründung der Betreibergesellschaft unterschrieben werden. Ab dem Herbst soll es losgehen, 24 Stunden am Tag. Laut Planung soll der Zuschauer mit Bibelversen und Jesus-Filmen beglückt werden. Die dreckigen Finger im Spiel haben – wer sonst? – natürlich die Kirchen, christliche Organisationen und ein Verleger, Norman Rentrop, der die Anteilsmehrheit halten wird.
Rentrops VNR Verlag für die deutsche Wirschaft, trat bisher mit erlesenen Veröffentlichungen wie Besser Leben – Neue Strategien für Ihren persönlichen Erfolg und Das Robbins Power Prinzip in Erscheinung. Dale Carnegie, bekanntgeworden unter anderem durch sein Machwerk Sorge Dich nicht – Lebe läßt grüßen. Im selben Stil geht’s weiter bei Benefit, hier verspricht die Verlagswerbung mehr Gesundheit, ein erfolgreicheres Arbeiten, neue Freunde, den Zustand der Glückseligkeit und die am besten gehüteten Geheimnisse rund um die Kohle. Weiter gibt der Verlag Ratgeber zum Umgang mit abhängig Beschäftigten und dessen Heuern und Feuern heraus. Die obligatorischen Börsentraktate runden den schlechten Eindruck ab. Der Weg des Psalmenfunks an die Börse dürfe dann auch nicht mehr weit sein. Mögen dann die Aktien noch tiefer in den Keller rutschen.
Quelle: Humanist.de
Der Rückgriff auf Religion ist in diesem Zusammenhang geschickt – und notwendig. Letztlich braucht es eine „höhere Macht“ als Garant für den Erfolg der Methode.
So kann es auch nicht wundern, das Bankgeschäfte Gottesdienst werden:
Im Interview outet sich Blankfein als Erfüllungsgehilfe einer höheren Macht: „Wir helfen den Unternehmen zu wachsen, indem wir ihnen helfen, Kapital zu bekommen. Unternehmen, die wachsen, schaffen Wohlstand. Und das wiederum ermöglicht es den Menschen, Jobs zu haben, die noch mehr Wachstum und noch mehr Wohlstand schaffen.“ Banken, so seine Schlussfolgerung, haben einen gesellschaftlichen Zweck und verrichten „Gottes Werk“.
Quelle: diePresse
Und gerade im Rückgriff auf die Religion zeigt sich, das „Sorge Dich nicht, lebe“ nur funktioniert, wenn man weite Teile der Realität auch der religiösen Systeme ausblendet:
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Während die Carnegies dieser Welt ihren Willen aufzwingen wollen – womit wir schließen wollen, das ihr Herr ein anderer ist als der, der offiziell genannt wird:
Matthäus 4,8–11:
Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit
und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.
…. für Christus gab es noch eine ganze Welt, für die kleinen Kinder Gottes … einen Parkplatz, eine Beförderung, eine Gehaltserhöhung, einen neuen Job?
Mir scheint, wenn die Legionen Carnegies den Kopf aus dem Sand nehmen würden, würden sie sehen müssen, das sie im religiösen Kontext eindeutig das Werk Satans tun. Da bleibt der Kopf lieber unten und man überläßt die Entscheidungen im Leben über Wirtschaftsordnungen, gerechte Sozialsysteme, Asylpolitik, demokratische Grundordnungen und anderen unwichtigen Kram lieber den Experten, während man sich selber … den schönen Dingen des Lebens zuwendet.
Politisch, ethisch, religiös eine Philosophie im Abseits. Eine Philosophie für verantwortungslose Egozentriker. Eine Philosophie, mit der man guten Gewissens Schrottimmobilien verkaufen und Blutgeld sammeln kann … was ja auch der Beweis dafür ist, wie gut sie funktioniert.
Wenn sie aber letztlich nur mithilfe eines Gottes funktionier und dieser Gott im Urteil der Religion derselben Menschen Satan ist … darf man dann die positiven Denker als Satansanbeter bezeichnen?
In ihrem eigenen Kontext: ja. Und nach welchem anderen sollte man sie sonst beurteilen außer nach ihrem eigenen?
Wunderts da noch, das die erfolgreichsten Männer der Welt im Bohemian Grove Rituale feiern, die an Kinderopfer erinnern … ein Ritual, das sie „Begräbnis der Sorge“ nennen?
Mich nicht.
Nach einem alten Sprichwort stinkt der Fisch immer vom Kopfe her.
Dieser Satz wurde mal Rudolf Augstein vom „Spiegel“ zugeschrieben. Genau sagte er: Eigentum ist kein Fetisch, sondern legitimierte und verrebbare Räuberei.
(Quelle: Dagegen, Hörner/Jonas, Eichbornverlag 2003, Seite 103)
Der Satz Eigentum ist Diebstahl stammt von Proudhun. Wenn ist diesen Satz höre, denke ich immer gleich: jetzt wollen die Kommunisten auch noch meine Plattensammlung. Andere, die das jetzt lesen, denken: jetzt will der Eifelphilosoph an mein Eigentum.
Beides stimmt. Gerne würde ich jedem alles gönnen, aber leider sind bei der Verteilung Lumpen am Werk gewesen, weshalb wir über Eigentum noch einmal ganz von vorne nachdenken müssen.
Früher hatten wir mal ein Dorf. Jeder hatte ursprünglich mal ein Dorf, denn Menschen sind nicht blöd und allein nicht überlebensfähig. China, Indien, Afrika … alles voller Dörfer, bewohnt von Stämmen.
Gehörte jedem alles?
Nein, natürlich nicht. Es gab Dinge, die wurden Menschen geschenkt um ihre Leistung zu würdigen. Ein besonderes Fell, ein besonderer Pfeil, ein hübsches Pferd … Dinge von echtem Wert, keine Orden a´la Held der Arbeit.
Manche bauten auch Zäune. Je wilder die Tierwelt, umso wichtiger war der Zaun. Eigentum wurde also deutlich gekennzeichnet. Eigentum? Nein. Kennzeichnung? Nein. Der Zaun sollte den Löwen von den Kühen fernhalten. Die symbolische Signalwirkung von Zäunen, die ja heutzutage überall herumstehen, war für den Löwen nur mit Mühe zu verstehen – und da er Hunger hatte und keine Lust auf Rätsel, hätte er sich um sie auch nicht groß gekümmert. Für die, die Ackerbau betrieben, waren Zäune ebenfalls wichtig. Zäune und Hunde. Gerne ging die Kuh auch mal ins Getreide um sich einen richtig schönen Tag zu machen, das war nicht im Sinne derjenigen, die mit Hilfe ihrer Arbeitskraft ein Feld geschaffen hatten.
Aber der Rest der Welt … war frei.
Tausende von Jahren später ist schon mal umverteilt worden. Wesen mit blauem Blut stiegen aus dem Dunkel der Geschichte hervor und riefen:
„Alles meins!“. Unter Zuhilfenahme von Lumpengesindel, Waffentechnik und Burgenbau (auch heute noch eine gefährliche Kombination) erfanden sie etwas ganz Neues: „Besitzanspruch auf Land“. Und dazu: Zins, Steuern, Pacht und was ihnen sonst noch so alles einfiel, um anderen die Früchter ihrer Arbeit zu stehlen. Normalen gottesfürchtigen Menschen wäre das nicht in den Sinn gekommen. Die Welt gehört Gott und damit allen, aber die Legionen Satans waren da anderer Meinung.
Aber selbst unter diesen Umständen hielt sich die gute Sitte, das Arme, Kranke, Witwen und Waisen ihr eigenes Vieh auf der Gemeindwiese halten durften, damit sie nicht verhungerten. Erschwerten die Legionen Satans auch den Alltag, so war es für den Einzelnen doch kein Grund, unmenschlich zu werden. Auf der Gemeindewiese steht heute ein Supermarkt.
Das wäre nicht weiter schlimm, denn die Gesellschaft hat einen Weg eingeschritten, der alle von dem biblischen Fluch der Arbeit befreien könnte.
Große Maschinen leisten überall Arbeit, mehr, als alle Menschen zusammen je könnten.
„Puh„, sagt der Bauer, „Endlich Schluß mit der Plackerei. Ist ja auch für unsere Armen gut, jetzt kann ja endlich jeder genug haben, um nicht zu leiden„.
Ein sehr vernünftiger Mann, der Bauer. Waren sie schon immer. Sie können sich Irrtümer nicht leisten, sonst überleben sie den Winter nicht.
Leider ist der Adel anders. Als Berufsstand, der es sich auf die Fahnen geschrieben hat, für immer und ewig von der Arbeit der anderen zu Leben, kann er natürlich nicht dulden, das die Befehlspyramide ins Wanken gerät. Erfunden wird: die BESCHÄFTIGUNG. Völlig sinnfreie Tätigkeiten, mit denen wir heute zum Aschenputtel werden:
Eugen Drewermann: Die Geschichte vom Rumpelstilzchen spricht von einem Mädchen, das vom Vater einem König versprochen wird mit der Kunst, Stroh in Gold spinnen zu können. Und wenn dieses Kind das nicht schafft, wird es hingerichtet werden. Die Märchen der Brüder Grimm sind voll von Geschichten armer Leute, die auf sozialen Aufstieg hoffen, aber dabei Unglaubliches leisten müssten, viel mehr als sie vermögen. Das Märchen vom Rumpelstilzchen erzählt nun, dass es vielleicht sein kann, den Leistungsförderungen der Umgebung perfekt sich anzupassen, aber nur um den Preis des Opfers, der eigenen Gefühle, der eigenen Kindheit, der eigenen Persönlichkeit. Am Ende muss dieses Mädchen sich selber mit dem Kind, das es zur Welt bringt, versprechen einem Gnom, der ihm dabei behilflich ist, bei dem Kunststück, wie man aus Nichts Goldwertes schaffen könnte, behilflich zu sein, nur wenn man den Namen dieses Gnoms kennt. Zweierlei liegt in meinen Augen darin. Das Wirtschaftssystem, das wir heute haben, anerkennt überhaupt keine Werte mehr. Alles ist in den Händen des Kapitalismus wie Stroh. Brennende Urwälder, Elend in unglaublicher Form, die für nichts gilt, wenn man nur Gewinne damit einheimsen kann, und gleichzeitig aus diesem Nichtigen muss eben Gold gesponnen werden ohne Rücksicht auf die Menschen. Eine Geschichte, die über 190 Jahre alt ist, und doch so modern, wie sie nur irgend sein kann.
Vielleicht erkennt der eine oder andere in dem Gnom seinen Vorgesetzten wieder, doch diesen Gnom trägt man auch in sich selbst:
Heinemann: Wer spielt denn heutzutage die Rolle dieses Gnoms, dieses Rumpelstilzchens?
Drewermann: Ich denke alle Gefühle, die wir opfern müssen, um Karriere zu machen, lassen sich repräsentieren in diesem Zwergenwesen unserer selbst, in dieser Homunkulusgestalt, die immer trickreich ist, immer fleißig, jede Nacht durcharbeitet. Die Müllerstochter, die hoffte auf diese Art Karriere zu machen, muss nach und nach alles von sich opfern. Wie viele Frauen vor allem kenne ich, die an Gicht leiden, an Arthrose unter dem Dauerstress, in den man sie gestellt hat, um Beruf und Familie, um Karriere und Kind miteinander unter einen Hut bekommen zu können. Sie leiden endlos und sie opfern ständig. Sie sind am Ende mit 50 so ausgebrannt und leer, dass sie kaum noch wissen wofür sie existiert haben. Die Kinder sind schon wieder aus dem Hause, aber sie haben sie kaum kennen gelernt. Was das Märchen vom Rumpelstilzchen dabei sagen kann sind dringende Warnungen. Höre auf dein Herz und lass dich nicht ein auf einen Pakt, der in den Märchen sonst beschrieben wird als ein Pakt mit dem Teufel. Man kann dabei sehr reich werden, verliert aber seine Seele.
Und da stehen wir nun: angepaßt, leistungsorientiert, in Kenntnis aller Dinge, die „man“ machen muß. Obwohl Maschinen uns die Arbeit abnehmen, haben wir weniger Zeit als zuvor. Unsere Großeltern kannten noch die 60-Stunden-Woche … sechs Tage a´ zehn Stunden.
Viele von uns wären doch froh, wenn sie das hätten! Nur noch sechzig Stunden arbeiten. Offiziell arbeiten wir weniger, das stimmt. Aber dann haben wir zusätzlich soziale Zwänge erschaffen, die uns erwürgen. Wir feiern uns zu Tode, da unsere Feiern den Ansprüchen des Adels genügen müssen, wir aber kein Personal haben, das die Feiern für uns gestalten sind wir …. sehr beschäftigt. Weihnachten, Ostern, Geburtstage, Karneval, Halloween … und wer Kinder hat, bekommt noch einen dicken Packen oben drauf. Unser eigenes kleines Rumpelstilzchen hat uns voll im Griff.
Frühere Generationen wußten das … und erzählten sich deshalb Märchen, um sich zu warnen. Frühere Generationen wußten sogar, das Eigentum Diebstahl ist, denn der Eigentumsanspruch auf LAND ist der Eigentumsanspruch auf alle Gewächse, die dort ohne Zutun des Menschen wachsen. Er ist der Anspruch auf das Essen der Menschheit, der so absurd ist wie der Anspruch auf die Luft. Wir brauchen Tiere, um uns zu erinnern:
Drewermann: Die Geschichte von den Bremer Stadtmusikanten ist in aller Munde des berühmten Satzes wegen „was besseres als den Tod findest du überall“. Aber die wirkliche Weisheit dieser Geschichte, die Revolution, die in ihr liegt, besteht in der Feststellung, die jedem sonnenklar sein könnte und dennoch stets verschwiegen wird, dass ein Wirtschaftssystem nicht Recht haben kann, das Menschen festlegt und überhaupt nur leben lässt durch ihre Leistungsfähigkeit, durch die Effizienz ihrer gesellschaftlichen Aktivitäten. Und das erleben zumindest die alt gewordenen spätestens. Die Geschichte ist deshalb überraschend, weil die Hausbesitzer entlarvt werden als Räuber. Eigentum ist Diebstahl. Und die Räuber, die da im Hause sitzen und sich vollprassen und mästen, anerkennen in ihrem Unbewussten, dass sie Diebe sind. Der Hahn, den sie hören, oben auf dem Dach, nachdem die Tiere das Haus besetzt haben, erscheint ihnen wie der oberste Richter, der schon die Festnahme der Schelme in Auftrag gibt, und sie wagen nicht mehr zurückzukehren. Das ist wirklich märchenhaft, dass mal eine Revolution sei, die nicht sofort wieder von der Gegenrevolution kassiert wird wie etwa Allende durch Pinochet.
Es ist etwas, dessen wir uns erinnern müssen. Unsere Kinder brauchen Märchen, weil Märchen eine Tiefenstruktur haben, die der Germanist nicht mehr erfassen kann. Märchen sind Philosophie in Bildern….und deshalb sie sind wahr. Und so ist es sinnvoller, nicht auf die Partys der Seelenlosen zu gehen, sondern sich mit den Nachbarn über eine dringend notwendige Bodenreform zu unterhalten. Die Lumpen haben es in der Tat gewagt, die Gemeindewiese zuzubetonieren und jetzt wollen sie der armen Witwe, die sich so aufopferungsvoll um die Waisen und Behinderten im Dorf gekümmert hat, auch noch das Geld wegnehmen, das ihr Ersatz war für ihr Recht, ihr Vieh auf dem Gemeindeland weiden zu lassen.
Diese Geschichte stinkt zum Himmel! Und wir alle machen uns des Mordes schuldig, wenn wir tatenlos zusehen. Suchen wir also mal nicht nach einer neuen Möglichkeit zum Feiern, schmeißen wir eher mal ein paar Feste ´raus oder gestalten sie viel einfacher. Unsere Hartz IV-Witwen und Waisen können sich keine aufwendigen Geschenke erlauben, wir beschämen sie durch unsere Kultur – und das ist ein Übel, das WIR in die Welt setzen. Es wäre schon ein gutes Zeichen, die materielle Geschenkekultur abzubauen. Das tut keinem weh und bringt vielen Nutzen. Den Kindern … kann man auch so nebenbei was schenken. Und je mehr wir uns diesem Terror entziehen, umso freier werden wir, umso schwächer wird jener kleine Terrorgnom in uns, der uns durchs Leben jagt – und jener Gnom gilt als erstes entsorgt. Sein Weg bringt uns in eine unglaubliche Armut: die Armut der Seele. Wir werden wie Wesen, denen man Augen und Ohren nimmt, damit sie nur weiter kräftig das Mühlrad treten können. Was bringt mir dann der ganze Reichtum, wenn ich keine Muße habe, ihn zu genießen und der Traum vom Eigenheim zum Alptraum wird?
Heinemann: Aber Stichwort Aktualität. Nicht jeder, der mit Mühe sein Eigenheim abstottert für seine Familie, ist doch gleich ein Dieb.
Drewermann: Das mag sein und man hat sicher nichts zu sagen gegen die kleinen Leute, die versuchen, in diesem System zurecht zu kommen. Aber Adornos Satz gilt natürlich: Man kann im Verkehrten nichts Richtiges machen. Wir alle sitzen in einer Tretmühle, an deren Rändern 50 Millionen Menschen jedes Jahr an Hunger sterben. Wir könnten für 20 Milliarden Euro, die Hälfte des Wehrhaushaltes der Bundesrepublik, allen Menschen Zugang zu Trinkwasser schaffen. Wir könnten ungefähr für die gleiche Summe die Slums um die Großstädte der Welt auflösen. Sao Paulo, Rio, Bombay einmal vorgestellt ohne Slums. Wir könnten wirklich etwas tun für den Frieden, für die Einheit der Menschen, für eine Globalisierung der Humanität und der Verantwortung und genau das Gegenteil tun wir. Die kleinen Häuslebauer müssen alleine für die Kredite, die sie aufnehmen, endlose Zinsen zahlen und wieder mästen sie dabei die schon Reichen mit überflüssigen Abgaben und werden dabei immer ärmer.
(Quelle Drewermanninterview: Deutschlandfunk)
Und wenn wir den inneren fiesen Gnom erschlagen haben und uns aus den Ketten der Zeitdiebe befreien konnten … sollten wir uns mal wieder Gedanken über eine Bodenreform machen. Der Boden … gehört uns allen. Wie die Luft und das Sonnenlicht. Wenn ich jedoch … in manche Fabriken hineinschaue, in manche geschlossene psychiatrische Anstalten oder manche Großraumbüros so sehe ich, das man schon jetzt anfängt, Menschen sogar noch Luft und Licht wegzunehmen.
Hätte man das wiederum den Gebrüdern Grimm erzählt … sie hätten es nicht geglaubt. Die Geschichte unserer Welt könnten wir diesen Herren nur als Märchen vorstellen:
„Und einst kam der Fürst der Finsternis auf die Erde und alles wurde öde, wüst und leer. Baum, Strauch und Tier wurden getötet, die fruchtbaren Felder mit hartem Stein überzogen auf denen metallene Wölfe Jagd auf Menschen machten. Überall war ein Lärmen und Tosen, und Gifte in Wasser und Luft, so das die Menschen einsam Zuflucht in ihren kleinen Höhlen suchten – außer jenen, die dem Feind des Lebens dienten, sie bekamen Paläste die umso größer waren, mehr Land und Leben sie selbst zu vernichten bereit waren“.
(Quelle: Eifelphilosophs Reiseberichte aus der Stadt)
Und jetzt … müssen wir uns nur noch überlegen, wie das Märchen weitergehen soll. Wie soll unser Held sein … und wie sein erster Schritt?
Wie er aussieht weiß ich schon.
Schaut in den Spiegel, dort seht ihr ihn.
Ob er gewinnt oder versagt, entscheidet nur ihr selber.
Ach ja, und eins noch: der König ist schon tot. Aber seine Höflinge haben sich sprunghaft vermehrt und sind zur Plage geworden.
Man stelle sich vor, wir würden im Wilden Westen leben. Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts. Außer Geronimo und den Apachen haben wir die Indiander in den Griff bekommen – sie sind tot, im Lager oder hungern im Reservat. Kräht dank Auschwitz kein Hahn nach heutzutage.
In aller Ruhe können wir uns zivilisatorisch ausbreiten. Unsere Geschichte spielt im mitleren Westen. Eine staubige Straße. Eine kleine Stadt. Unsere Held reitet in die Stadt hinein. In den Seitengassen der Stadt sind hungrige Kinder in Lumpen. Sie dürfen den Bürgersteig nicht betreten, den er gehört den Bürgern der Stadt. Man sieht deutlich, das sich auch viele alte, kranke und behinderte Menschen in den dunklen Ecken verbergen – scheinbar ist auch ihnen das Betreten des Bürgersteiges untersagt.
Viele Menschen haben keine Arbeit und irren hungrig umher und fürchten sich vor dem nächsten strengen Winter, den die stellvertretende Bürgermeisterin von der Leyen hat ihnen den Heizkostenzuschuß gestrichen. Auch die Kinder werden frieren müssen, es sei denn, sie sind zum Sport oder beim Theater, was man ihnen jetzt gnädigerweise geschenkt hat. Oder sie verbrennen die Bücher, die man ihnen für die Schule mitgegeben hat. Auf den Bürgersteigen jedoch tummelt sich viel goldbehangenes Volk, allen voran fette Banker mit Zylinder und Zigarre, meist in Begleitung sehr leicht und exotisch gekleideter Damen – ebenfalls goldbehangen. Man sieht allein auf der Straße genug Gold um alles Elend aus der eigentlich reichen Stadt zu verbannen….doch das Gesetz der Prediger Schröder und Fischer will Anderes und Bürgermeisterin Merkel wacht streng darüber, das es eingehalten wird. Es gibt Tafeln für Arbeitslose und Läden für Menschen, bei den Tafeln für Arbeitlose entsorgen die Läden das, was sie sonst teuer entsorgen müßten und mißbrauchen so die Arbeitslosen als zweibeinige Müllentsorger.
Unser Held spuckt auf die Straße und reitet in den Saloon. Dort stößt er – noch finsterer blickend – die Tür auf. Das Saloon entspricht dem, was man erwarten konnte. Edle Hölzer, ein Klavier aus Europa, feinste Damenwelt, die jenseits aller Widrigkeiten des Lebens existiert und eine Wolke von Lumpen in Seide gehüllt. Böse Blicke begegnen ihm, denn man ist Fremden gegenüber nicht freundlich eingestellt, erst recht nicht, wenn sie den Kleidungscode der etablierten Leistungselite nicht einhalten…respektiert aber noch einen Colt Navy .45 – man lebt immerhin im Wilden Westen und Amerika ist ein freies Land von freien Bürgern (der eine oder andere der Anwesenden nimmt sich aber im selben Augenblick vor, das man das mal im Stadtparlament zur Sprache bringen muß).
Der Held schreitet an den Thresen, wo der Wirt wie in allen Saloons zu jener Zeit üblich die Gläser mit seiner eigenen Spucke reinigt. Er knurrt standarmäßig „Whisky“ weil Rolle und Umgebung dies erwarten. Er trinkt, dreht sich um wobei – wie ebenfalls üblich – der Poncho zur Seite rutscht und einen schnellen Zugriff auf den Revolver erlaubt um in einer Notwehrsituation entsprechend reagieren zu können.
Dann schaut er in die Runde und knurrt „Hier stinkts.“ Es folgt die übliche dramatische Pause. “ Das ist das dreckigste Kaff, das ich je gesehen habe. „ Er schaut sich um und man sieht ihm an, das er sich nach den Zeiten sehnt, als er mit seinen Neger- Mulatten- und Indianerkameraden raubend, brandschatzend und plündernd durch die Prärie gezogen ist.
Wieder spuckt er auf die Erde, während sein Blick ruhig und konzentriert auf der Menge ruht. „Hier regieren Angst und Terror. Da geht es ja den Roten im Reservat besser.“
In dem Moment steht die Vorsitzende des örtlichen Stadtverschönerungsvereins entschlossen auf.
„Also, das geht mir jetzt zu weit. Diese Worte – in unserer Stadt – das ist ungeheuerlich. Das ist links und überhaupt nicht objektiv. So etwas zieht mich einfach nur runter. Das höre ich mir nicht länger an“.
Sprichts und verläßt die Bühne.
Das ist nach wenigen Tagen die Essenz der Kritik am Nachrichtenspiegel … die mich sehr entsetzte. Nichtwähler kann ich ja noch verstehen, aber Menschen, die mit politischen Scheuklappen durch die Gegend laufen, machen mir Angst. Ich meine: wir erfinden die Nachrichten doch nicht. Wir laufen auch nicht jedem Gerücht hinterher.
Aber gut, das wir auch die Kategorie „Filmkritik“ hier haben. Die hatte ich zwar eher für einen der bekennenden Vielseher unter uns angedacht, aber ich kann jetzt auch selber mal eine schreiben alldieweil ich auch mal einen gesehen habe.
Filme sind ja Mumpitz. Genau wie unser Westerndorf. Alles nur Illusion, Projektion und Deutung. So soll ja auch unsere Wirklichkeit sein, sagen die Pysiker: wie ein gigantisches Hologramm. Wir sind so stolz auf unseren Materialismus – und was wir damit alles geschaffen haben – und da kommen einfach die Physiker daher und sagen: Bätsch, das gibt es alles nicht. Die Inder, Buddhisten und Anhänger Atons sagen das schon lange – aber wer hört schon auf die ältesten Völker der Welt. Alles Primitive, die ins Reservat gehören …. oder erschossen.
Der Materialismus ist wie ein Zaun um unser Westerndorf gezogen und auf ihm steht: hier draußen gibt es nichts. Und wer das anzweifelt, hört ein lautes „Recht hast Du!“ vom Dorfpfarrer, der gleich mit dem Klingelbeutel herbeigeeilt kommt um einem nicht nur nebenbei zu erklären, was genau dort draußen auf einen wartet sondern auch noch Eintritt dafür möchte.
Ein geniales, geschlossenes System. Wie ein Knast, nur größer … und eher für den Geist gedacht. Auf primitivste Sinnlichkeit ausgerichtet – man wundert sich, das die Erde trotzdem Kugel bleiben darf – aber höchst funktionabel.
Da freut es, das es manchmal Geschichtenerzähler gibt, die von Begebenheiten erzählen, die eine gewisse Transzendenz aufweisen. Dazu gehört für mich „Das Kabinett des Dr. Parnassus“. Ein wandernder Schausteller, ewig lebend, ringt mit dem Teufel um Seelen. Teufel gewinnt – häufiger. Oder immer – je nach Sichtweise. Der Film zeigt uns … wie erbärmlich arm wir geworden sind. Oder vielleicht habe nur ich mich daran erinnert, wie arm wir geworden sind. Mythen, Sagen und Legenden sind voller phantastischer Erzählstoffe, voller Abenteuer, emotionalen Herausforderungen und epischen Entscheidungen … schaut man sich im Vergleich dazu die erzählerische Vielfalt unseres Kinos an so erschrickt die geringe Themenbreite so sehr, das man vorsichtig fragen möchte: wo kommt eigentlich der Rückschritt her?
Ein wenig von dem Rückschritt sehen wir in dem Film … oder in seinen Hintergründen. Alte Häuser, verrottete Massensiedlungen, Müllberge (schon wieder kommt mir unser kleines Westerndorf in den Sinn und ich weiß, wie es jenseits der Hauptstraße aussieht), degenerierte Menschen in noblen Clubs: die Kulisse für Parnassus Kampf gegen den Teufel zeigt in Bildern die Herrschaft des Teufels über die Welt, die Geschichte erzählt den verzweifelten Kampf des Doktors um seine Tochter. Klassisches Happy End: die Cowboys mit den weißen Hüten gewinnen. Oder auch nicht.
Einer der Hauptdarsteller ist während des Drehs gestorben: Heath Ledger heißt er.
http://de.wikipedia.org/wiki/Heath_Ledger
Die Polizei schloss ein Fremdverschulden aus und prüfte die Möglichkeit des Todes durch eine Überdosis von verschreibungspflichtigen Tabletten, die neben seinem Bett gefunden wurden. Eine am Folgetag durchgeführte Autopsie lieferte zunächst keine schlüssigen Hinweise. Das später veröffentlichte Ergebnis der toxikologischen Laboruntersuchung ergab, dass der Schauspieler an der verstärkenden Wechselwirkung durch die missbräuchliche Einnahme von mehreren Schmerz- und Beruhigungsmitteln starb (zu den sechs Medikamenten, die im Körper des Schauspielers nachgewiesen wurden, zählten starke Schmerzmittel, Schlaftabletten sowie Medikamente gegen Angstattacken). Die Polizei geht von einem Unfall aus.
Insofern wird es die Welt freuen, das zumindest das deutsche Gesundheitswesen auch in Zukunft durch massive Steigerung des Sozialbudgets weiterhin für die notwendige Versorgung mit Medikamentenmassen zu überhöhten Preisen sorgt, damit solche „Unfälle“ auf weiterhin Arbeitsplätze schaffen … im konkreten Fall des Filmes wurde sein Arbeitsplatz u.a. von Jonny Depp besetzt. Und wie schön, das die Krankenkassen jetzt fast freie Hand haben, uns zusätzlich auch noch Geld aus der Tasche zu ziehen, damit ihre Direktoren ihre Gattinnen mit Gold überhäufen können.
Es ist Schade, das wir nicht auch so ein Kabinett haben. Allein schon der Kutschwagen des Dr. Parnassus hat mich sehr neidisch gemacht. All mein Hab und Gut würde ich dafür hergeben, so leben zu können – wenn da noch eine Dusche drin wäre. Aber sonst: schon dieses Fahrzeug ist ein Traum – ein liebevoll gestalteter Traum, der durch die Alptrauumgebung unseres Alltages noch deutlich an Reiz gewinnt. Aber viel lieber als mein Wohlbefinden wäre mir, das Kabinett würde real in unseren Städten erscheinen und Dr. Parnassus würde uns mit seinen Träumen zeigen, wem wir mit unseren alltäglichen Entscheidungen dienen – wobei es egal ist, ob es einen Teufel gibt oder nicht. Schlimmer wäre es, es gäbe keinen und wir wären das alleine.
Wir brauchen aber nicht so zu sein. Wir brauchen auch keinen Gott oder Teufel, noch hilft es, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, ob es den einen oder andern gibt.
Unsere Welt gleicht dem Westerndorf – im Kleinen wie im Großen. Und sie macht uns alle alle arm. Arm an Sinnlichkeit … und billiger Sex ist dafür kein Ersatz. Ich würde doch auch keinem Weinconnosseur einen selbstgebrannten Schnaps vorsetzen mit den Worten „Nimm das, macht auch besoffen.“
Allein heute morgen, als die ersten Sonnenstrahlen den Morgendunst golden färbten und unser Tal wie ein kleines Jenseits erstrahlte, wußte ich wieder wie unermeßlich reich wir sind. Ich konnte mich an viele Reisen erinnern, wo ich diese Sonnenaufgänge auf Autobahnraststätten sehen mußte … sie aber trotzdem gigantisch fand. Und ich konnte mich daran erinnern, das ich der Einzige war, der diesen Reichtum genoß. Die anderen hetzten sofort weiter. Die Taschen voller Gold und Juwelen, aber Hirn und Sinne nutzlos verdorrt. Welche Armut. Welche unermeßliche, erbarmungswürdige Armut. Die läßt sich auch mit 350 PS nicht kompensieren. Auch nicht der leise Verdacht, das es ein großer Geist sein muß, der diese Sonnenaufgänge (und viele viele andere Wunder für die Sinne) komponiert – und ein schrecklicher Ungeist, der mit lärmenden Autobahnen Landschaften vernichtet.
Genauso ein Ungeist wie der, der verantwortlich für die neue Gesundheitsreform zeichnet, die vor allem eins macht: das Sozialbudget auf Kosten der arbeitenden Menschen noch weiter ausdehnen. Der Doktor in unserer kleinen Westernstadt hat schon soviele Goldketten, das er eine Schubkarre braucht, wenn auf Hausbesuche fährt.
Was würde ich doch dafür geben, gäbe es ein Kabinett des Dr. Parnassus in dieser Welt. Einen Teufel brauchen wir nicht, wir haben Manager, Politiker, Anleger und Banker….und die sind schlimmer. Da ist der Teufel noch harmlos gegen … jedenfalls der Filmteufel.
Aber anstatt den Träumer Dr. Parnassus haben wir den Mediziner Dr. Rössler … und nach wie vor gilt, das eine Krähe der anderen kein Auge aushackt, weshalb wir bald alle den Ladenmüll bei den Tafeln konsumieren müssen, weil auch wir uns was anderes nicht mehr leisten können:
http://www.welt.de/politik/article8343034/Roesler-Reform-ueberzeugt-nicht-mal-Krankenkassen.html
Sogar der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen zeigte sich enttäuscht. „Insgesamt wäre mehr drin gewesen“, erklärte die Vorstandsvorsitzende Doris Pfeiffer. „Die Zusatzbelastungen der Versicherten könnten merklich geringer sein.“ Pfeiffer warf der Koalition vor, Ärzte und Krankenhäuser zu stark geschont zu haben. „Die Zusatzbelastungen der Versicherten könnten merklich geringer sein. Die Einnahmen der Ärzte und der Krankenhäuser sind so hoch sind wie noch nie.“ In diesen Bereichen wäre „eine echte Nullrunde angemessen gewesen“.
(Eifelphilosoph spuckt nochmal seinen Kautabak auf den Boden des Saloons, trinkt seine Whisky und geht zur Tür. Kurz bevor er die Szene verläßt, dreht er sich nochmal um – die Hand nähert sich unmerklich dem Waffengurt – und knurrt: Scheißkaff. Abtritt Eifelphilosoph.)
Seltsam, nicht wahr. Ich schreibe etwas und bitte, es nicht zu lesen. Das hat aber seinen Grund und der besteht nicht darin, Aufmerksamkeit zu erregen. Ich bin ein etwas seltsamer Typ, Dinge die ich Anfange, bringe ich auch zu Ende. Man sagt, ich sei dickköpfig, sturr und bissig wie ein Terrier. Ich nenne das konsequent.
Warum man es nicht lesen sollte, wenn man nicht ganz speziell in die Welt der Spermagnostiker eintauchen möchte, liegt einfach daran, das diese Welt ganz besonders ekelerregend ist.
ABER: ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, das in der Beweisführung zur religiösen Orientierung der Besucher des Bohemian Groves bzw. konkreter: der Gestalter des Rituals (denn wer da überzeugt mitmacht und wer nur zu geschäftlichen Zwecken dort ist, kann ich nicht beurteilen. Ich nehme an, 90 % der Besucher wollen nur Show und Geschäfte … eventuell weniger) ein Glied in der Beweisvernetzung fehlt:
warum Spermagnostiker?
Ich bin drauf gekommen durch die Sequenz in einem der seltenen inoffiziellen Filmchen über den Grove.
Eine Barszene. Der Pianist macht Witzchen über jemanden, der „angeblich sogar mit Frauen verkehrte“ und die Reaktion des Publikums deutete darauf hin, das Frauen … im wahrsten Sinne des Wortes dort „verpönt“ sind.
Alles verklemmte Homosexuelle? Nein. Den Zeitungsberichten nach sind zwar Strichjungen dort unterwegs, aber viel zu wenige. Außerdem sind diese Männer außerhalb des Groves alle verheiratet, mit Frauen, wie es sich für Konservative gehört. Und haben scheints auch Spaß daran.
Also spricht keine hohe Wahrscheinlichkeit für diese Interpretation.
Das Symbol der Eule und das Ritual des „Verbrennens der Sorge“ gibt aber einen Rahmen, in welchen Denkwelten man sich zu bewegen hat. Hinge dort ein Kreuz oder ein Halbmond oder eine Statue von Kali, wären es andere Denkwelten, gäbe es Blumen und Steine, wiederum eine andere.
Aber man hat sich für die Eule entschieden, die unter anderem ein Symbol für Lillith, die Kinderfresserin ist. Die Hure. Eine Position im negativen kabbalistischen Baum (den es übrigens für viele Kabbalistische Traditionen nicht gibt, nebenbei bemerkt). Die Gestaltung des Machtzentrums der USA Washington(Endstruktur des positiven kabbalistischen Baumes, soll göttliche Macht in der Welt verankern … einige der führenden Gründer der USA waren Kabbalisten – bei einem hat man allerdings auch Reste von Kinderleichen im Keller gefunden, fällt mir gerade ein) weißt darauf hin, das es eine mächtige Freimaurertradition in den USA gibt, so das kabbalistische Denkmuster bekannt – oder zumindest nicht völlig fremd sein dürften.
Lillith wiederum mit der Tatsache der Frauenverpönung in Verbindung zu bringen und nach Menschen zu suchen, die dieses als Positiv empfinden, funktioniert nur in gnostischen Gedankenwelten … und macht einen gehobenen Sinn in der Welt der Spermagnostiker….wie auch das Ritual der Sorge.
Für Gnostiker generell gilt die Marschroute: die Welt ist von einem bösen (alttestamentarischen) Gott erschaffen. Alles Mist hier unten. Für eine ältere (dafür aber wenigstens inhaltlich bekannteren) Ausrichtung der Spermagnostiker, den Barbelognostikern, war die Welt … weiblich.
Aufgabe des Mannes war nun, die Welt zu retten, in dem er seinem („guten“) Gott half, das in dem Sperma enthaltene „Pneuma“ von der bösen Welt zu befreien.
Hierzu war es notwendig, sich vor dem Samenerguß von der Frau zu trennen, die Dinge bzw. das Ergebnis selbst in die Hand zu nehmen, die so geschmückten Hände gen Himmel zu halten und erhobenen Hauptes unbekleidet von dannen zu schreiten, auf das das „Pneuma“ befreit würde.
Der Rest wurde dann gegessen, damit auch wirklich nichts verkommt.
Böse war es (und Anlaß zu großer Sorge!) wenn denn nun versehentlich doch ein Kind gezeugt wurde, denn dann mußte ein künstlicher Abort eingeleitet werden, der Fötus mußte mit speziellen Salben und Ölen gesalbt und anschließend von der Gemeinde gegessen werden, damit das gute Pneuma nicht wieder in böse Welt verwandelt wird.
Ich sagte ja … es wird ekelig.
Insofern ist die moderne Version eine Sorge los: keine Frauen heißt: (außer im Servicebereich, nach dem der Bruder eines Grovers geklagt hatte): keine Kinder, keine Kinder heißt: der besonders ekelige Teil kann niemals vorkommen. Insofern bekommt das Ritual des „Begräbnis der Sorge“ einen besonderen Sinn, denn diese Sorge ist man wirklich los.
Sind diese Menschen nun Satanisten? Nein. In ihrem eigenen Verständnis sind sie gut. Supergut sogar.
Sie sind (dank irgendeines erleuchteten Guru, der diese urchristliche Verirrung ausgegraben hat) sogar die eigentlichen Erlöser dieser bösen Welt … und das diese Welt böse ist und der Erlösung bedarf, glauben viele, auch manche von jenen, die dies hier gerade lesen.
Das ist auch der Grund, warum solche Rituale eingeführt werden: das schweißt auf eine unglaubliche Art und Weise zusammen. Man ist nicht nur reich und mächtig, sondern auch der Nachfolger Christi.
Paßt das zu den christlichen Strömungen des Landes? Auf jeden Fall…denn die haben da überall recht merkwürdige Ausprägungen von „Christentum“. Sehr merkwürdige, da würde diese eigentlich gar nicht weiter auffallen.
Ein Beispiel? Gesprochen beim eucharistischen Verzehr des Spermas:
„Dies ist der Leib Christi, dies ist das Passah, für das unsere Körper leiden und gezwungen sind, die Passion Christi zu bezeugen“. So die Barbelognostiker, bezeugt durch Epiphanes 335 n.Chr. Damals durften auch Frauen mitmachen und ihr Menstruationsblut essen, allerdings … hat man ohne Frauen eine echte Sorge weniger, die in der heutigen Zeit üble Konsequenzen nach sich ziehen würde, wenn man es wie damals praktizieren würde. Auf jeden Fall: so etwas kann man amerikanischen Christen locker verkaufen.
Warum macht man da mit? Kurz gefaßt, aus folgenden Gründen:
1. Wegen der politischen und geschäftlichen Vorteile
2. Macht Spaß, Sex sells, egal wie, auch die Auto-version
3. Elitäres Gefühl der Extraklasse mit eingebautem Erlöserego
4. Man schafft eine innigst verbundene Kaste von „Machern“, mit deren Hilfe man viel in der Welt
bewegen kann … und die nicht so leicht aus der Reihe tanzen
Und ich denke: das Erlöserego zieht ganz besonders. Wer übrigens sich mehr mit dem Orden „Skull and Bones“ beschäftigt, wird merken, das Spermarituale auch hier nicht unbekannt sind. Auch der Mickymausbush war dran beteiligt. Man sieht … alles gar nicht so abwegig, wenn man genauer hinschaut.
Hat Schmidt da mitgemacht? Ich denke, nicht. Ich denke, viele machen da nicht mit. Viele kriegen auch nicht viel mit. Was kann man denn schon sehen, außer vielleicht mal einen stinkbesoffenen onanierenden alten Herren. Gut, das zentrale Ritual können alle sehen … aber der Rest geht ganz leise.
Nur nicht … wenn Frauen auf dem Gelände herumlaufen, mit denen „etwas laufen“ könnte.
Darum muß man hier … und ich denke, das stinkt vielen, denn es gibt auch mächtige Frauen … auf das eine oder andere Geschäft verzichten. Aber dafür gibt es ja noch die Bilderberger und andere schöne Vereine.
Man wird sich die Gäste eine Zeit lang anschauen und sich für die „Arbeit“ gezielt diejenigen heraussuchen, die sich … besonders auszeichnen. So wie jede andere Sekte auch. Man darf hier nicht zu naiv denken. Immerhin handelt es sich hier … um absolut skrupellose realistische Machtmenschen.
Aber zu denen paßt eben auch diese besondere Art von „Gottesdienst“ eher, als die vergeistigteren Formen.
Literaturquellen: „Der Teufel, Wesen, Wirkung, Geschichte“, Alfonso di Nola, Hugendubel Verlag 1990, Seite 67-70
derselbe in „Enciclopedia delle Religioni“ Bd. II, S. 954-957 zu: Barbelognostiker