Talkshow

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Studentenfutter #2: Über marktkonforme Zerschwätzung oder den Sinn und Zweck von Talkschlangenshows

194 schlange pixabay

Immer noch an den Bürostuhl gefesselt, greife ich in meine neben dem Bildschirm stehende Schüssel mit Studentenfutter, um Treibstoff für das Rat Race in unserer alternativlosen Leistungsgesellschaft zu tanken. Während ich die Hasel- und Paranüsse kaue, erlaube ich mir ab und zu auch einen Blick in die sozialen Medien. „Talkshow“ war das Stichwort, das mir heute von einem geschätzten Kollegen aus der Facebook-Timeline entgegenleuchtete. Dazu konnte ich es mir nicht verkneifen, eine kleine Paranuss beizusteuern.

Meine Hypothese: Die Talkschlangengruben von Anne Will, Maischberger, Lanz & Co. dienen lediglich dazu, um diejenigen Dinge zu zerschwätzen, mit denen uns gerade der Garaus gemacht werden soll. Wer in diese Talkschlangengruben hineingreift bzw. hineinguckt, riskiert, dass er damit ebenfalls das marktkonforme Viperngift in die Adern injiziert bekommt, das derzeit einen großen Teil der Bürger herablähmt und außer Gefecht setzt – und sie sogar dazu bringt, ihren eigenen Metzgern entgegenjubeln.

Wenn dann doch einmal ein echter Experte in einer dieser Schlangengruben landet, der aufgrund unabhängiger Forschung erschütternde Fakten zu berichten hat wie z.B. Manfred Spitzer über die sich gerade im Zeitraffer vollziehende digitale Degeneration einer ganzen Generation, dann setzt man diesem Experten gleich vier konzernwirtschaftlich alimentierte Kontrahenten gegenüber, die an gepflegter Diskussion und Erkenntnisgewinn genau Null Interesse haben, sondern die ihren Auftrag darin sehen, kritische Stimmen gegen ihr Geschäftsmodell platt und lächerlich zu machen.

Gäbe es die Talkschlangengruben von Anne Will & Co. nicht und müssten wir uns also eine eigenständige Meinung bilden, dann würden wir zu dem, was derzeit nach dem Willen von Industrie und Politik auf uns an „Fortschritt“ zurollt, sagen: „Hey, das ist ja reiner Wahnsinn, das wird uns den Garaus machen.“ So aber sieht man in den Shows, wie dort eloquente Weiblein und Männlein amüsiert und überlegen lächelnd allen möglichen Wahnsinn begrüßen. Man wird dann einsehen, dass es ja für alles Pro und Contra gibt und dass man die Pros und Contras auf der Ledercouch auch mit solch entwaffnender und evidenzbasierter Überzeugtheit vorbringen kann, dass man als nichtwissenwollenschaftlich domestizierter Schulabgänger gar nicht anders kann als den heranrollenden Fortschritt dann doch irgendwie als alternativlos anzuerkennen.

Auch die Tatsache, dass einem selbst und seinen Kindern dabei demnächst das Fell über die Ohren gezogen wird, hat ja auch ihr unbestreitbar Gutes – z.B. fürs Klima, für die CO2-Bilanz, für die transatlantischen Fellhändler, für die Aasgeier und Organhändler, die sich dann an unseren Innereien weiden können etc. – ist eben alles nur eine Frage des Standpunkts und der Perspektive.

Auf diese Weise kann uns selbst der hellste Wahnsinn wie Geoengineering, die Robotisierung des Menschen / Transhumanismus, 5G (siehe „Welcome to the final Show“) etc. schmackhaft gemacht werden.

Foto: Pixabay/CC0

Die Piratenpartei, die Arbeitslosen und die Medien: Skizzen einer Jagdlandschaft

Die Piratenpartei, die Arbeitslosen und die Medien: Skizzen einer Jagdlandschaft

Samstag, 27.10.2012. Eifel. Es gibt Meldungen in den Kaufmedien, die verdienen eine viel größere Beachtung, als sie erhalten, Meldungen, die so wichtig sind, das sie jeden Menschen auf dieser Erde betreffen. Damit meine ich  nicht die Meldung, das Arnold Schwarzenegger wieder Conan den Barbar spielen wird (die Rolle hat er doch eigentlich nie abgelegt?), sondern die Meldung über die „betörende Nahtoderfahrung eines Hirnexperten„. Obwohl sich das viele wünschen, ist es nach dem Tod doch wohl nicht vorbei. Wie so oft kann man nur sagen: schade, das der Glaube nicht die Wirklichkeit steuern kann – auch nicht der Glaube an das große Nichts im Jenseits. Spannend auch die Meldung, das wir offenbar doch die Fähigkeit der Vorahnung haben – jedoch finden wir diese Meldung nur im engagierten Bürgerfunk, der öffentliche Funk predigt da lieber nach wie vor das Märchen vom Menschen als hirnloser Biomaschine. Immer mehr Menschen verhalten sich ja auch so: ohne korrekte Anweisungen darüber, was man heute trägt, welche Farbe die Wohnungseinrichtung zu dominieren hat, was momentan auf dem Speiseplan „in“ oder als Reiseziel unverzichtbar ist, liegen viele Zeitgenossen doch schon hilflos zappelnd herum wie ein Fisch auf Land. Leider eine Tatsache – und die große Klagerei über Hartz IV erschöpft sich doch bei den Meisten darüber, das sie nicht genug Geld haben, um alle Anweisungen korrekt ausführen zu können – was aber in der Tat auch eine Sauerei ist. Die Anweisungen über korrektes Leben hätte man mit Veröffentlichung der Agenda 2010 auch freundlicherweise einstellen können, sie beizubehalten, grenzt an seelische Grausamkeit. Einer der gezeigt hat, das man trotz Hartz IV noch lebendig sein kann, ist ein Herr namens Johannes Ponader, ein Hartz IV-Empfänger wie er im Buche steht.

Von seiner Art gibt es viele. Zum Beispiel Iris Bücker, Autorin mehrerer Bücher, hochqualifizierte Fachfrau aus der Unternehmensberaterbranche mit internationalen Erfahrungen. Jetzt Hartz IV. Oder Eckhard Freuwört, Autor mehrer Bücher, Fotograf, IT-Experte und … Hartz IV-Empfänger. Oder eben Johannes Ponader, Fachkraft aus einer Branche, die – nur aufgrund politischer Entscheidungen – finanziell außerordentlich schlecht aufgestellt ist und traditionsgemäß seit Gründung der BRD zwischen Arbeit und Sozialamt hin- und herpendelt … zum Wohle aller, muss man sagen, denn sonst hätten wir uns schon längst von weiten Teilen der deutschen Kultur verabschieden können.

Herr Ponader hat nun das getan, was man eigentlich allen Hartz-Bedrohten (also allen, die weder Beamte noch Millionäre sind) raten sollte: er ist in die Politik gegangen, zur Piratenpartei – wohin auch sonst. Zwar ändert man politische Entscheidungen im postdemokratischen Deutschland eher durch Lobbyismus (inklusive Reisen, Bargeld und Pöstchenhuberei) als durch mühsame Parteienarbeit, aber anständig ist dieser Weg der Parteienbildung natürlich immer noch. Damit geschah etwas, was man eigentlich von jeder aufrechten demokratischen Partei in Deutschland erwarten sollte: das Prekariat hat eine Stimme bekommen – und ein Gesicht. Nicht wie üblich das Gesicht des von den Medien so gerne verbreiteten besoffenen Obdachlosen, sondern das Gesicht eines sensiblen Intellektuellen, eines Menschen, dem man nach seinem Auftritt bei Günther Jauch abnehmen konnte das er es ehrlich meint mit der Politik und den Botschaften, für die die Partei stand.

Das erste Mal hatte das Prekariat in Deutschland eine reale Chance, an der Gestaltung der politischen Wirklichkeit teilzuhaben – ein Herausforderung, an der die LINKE auf breiter Front kläglich gescheitert ist. Das war ein politisches Signal, das dieses Land dringend gebraucht hat, um sich aus den klauen finanzwirtschaftlicher Unvernunft und Barbarei befreien zu können – die Partei schien ihr Potential voll zu entfalten, das man 2008 schon erahnen konnte. Leider hatte man – wie üblich – die Rechnung ohne den Wirt gemacht – und ohne die Medien. Die feiern aktuell den „Doppelrücktritt“ im Bundesvortstand der Piratenpartei als große Aktion gegen Johannes Ponader, dessen Arbeitslosigkeit sich als Riesenproblem für die westliche Wertegemeinschaft erwies. So ähnlich hätte Hitler reagiert, wenn ein Jude in Deutschland Karriere gemacht hätte.

In der FAZ schildert Herr Ponader die Vorgänge selber:

Wenige Tage nach der Sendung erhält Bernd Schlömer, Parteivorsitzender der Piraten, einen Anruf von Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Er fragt, warum die Partei mich nicht bezahlen könne, deutet an, dass das Jobcenter mich härter anpacken müsse, wenn öffentlicher Druck entsteht. Er spricht von Eingliederungsmaßnahmen und Sanktionen.

„Öffentlicher Druck“ entsteht recht schnell – immerhin will hier ein Arbeitsloser ins Parlament einziehen und sich so dem Lagerleben entziehen: das bedroht die neue postdemokratische Ordnung im Land. Schnell verbreitet sich die Hetze in den Medien, auf N-TV  wettert die Bundesagentur gegen den „Lebenskünstler“ und spricht ihm die Existenzberechtigung in den Heerscharen der durch politische Gewalt Verarmten ab – wohl ohne daran zu denken, das Herr Ponader dann verhungern müsste, wenn die Behörde ihre Ansichten durchdrückt. Die Möglichkeit, hier existentiell bedrohliche Gewalt auszuüben, hat der Gesetzgeber ja geschaffen. Das sieht auch der Betroffene selbst, hier im Spiegel:

„Ich werde vom Sozialsystem heftig hinterfragt, weil ich mich politisch engagiere und trotzdem Sozialleistungen beziehe. Das ist eine extreme Entartung des ganzen Systems“

Hier drohte ein Krieg Agentur gegen Bürger. Es gibt genug, entwürdigende, gesundheitsschädliche oder zeitlich umfassende Jobs, die einen Johannes Ponader in die Knie gezwungen hätten – auch finanziell, denn solche Arbeit wird ja besonders gerne auch als Praktikum angeboten. Sein Schritt war also logisch – und eher als Selbstschutzmaßnahme zu verstehen. Nach den Drohungen der Bundesagentur war dieser Schritt auch alternativlos, immerhin hätte man ja auch sagen können: wir akzeptieren, das Herr Ponader ein Praktikum bei der Piratenpartei macht. Irgendwann wird der schon irgendwo im Parlament oder Behörde zu jenen Arbeitslosen stoßen, die auf der Sonnenseite des Lebens in schier unbegrenzter Überversorgung ihrer Diäten leben.

Man hatte sich aber anders entschieden, was Herrn Ponader dazu verführte, eine innerparteiliche Hilfeaktion zu starten, um nicht während der übernächsten Sitzung wegen Unterernährung ins Koma zu fallen. Er hätte sich ja auch mit einem Schild um den Hals am Frankfurter Bahnhof hinsetzen können, aber dann hätte er genau jene Arbeit nicht mehr leisten können, für die er großes und überraschendes Lob aus der Partei bekommen hatte, wie hier im Fokus erwähnt:

Wer als Pirat in einer Talkshow auftritt, muss normalerweise mit brutalen Reaktionen auf Twitter rechnen – Shitstorms sind fast schon normal. Anders bei Johannes Ponader. Seine Aussagen bei Günther Jauch sorgen für regelrechte Lobeshymnen im Netz…

Das erste Mal, das ein Pirat in der Öffentlichkeit erfolgreich war. Und dann auch noch ein Arbeitsloser – das durfte nicht sein. Politik wird im neuen Deutschland von Reichen für Reiche gemacht, da haben Arme nichts verloren.

Da kam erstmal der Parteichef, der zuvor mit Herrn Alt von der Bundesanstalt für Arbeit gesprochen hatte und empfahl Herrn Ponader, doch einfach mal arbeiten zu gehen, siehe Spiegel:

Schlömer macht sich Sorgen um die Außenwirkung des umstrittenen Geschäftsführers. „Für Menschen, die einem Beruf nachgehen, ist es nicht nachvollziehbar, wenn sich jemand durch Spenden alimentieren lassen will und auf Privilegien setzt, die für andere nicht erreichbar sind.“

Den Satz sollte man sich zweimal durchlesen … und dann überlegen, das er von einem Berufsbeamten kommt, dessen Bezüge in der Tat „Alimente“ heißen. Man schaue sich auch mal den Lebenslauf von Herrn Alt an: noch jemand, der sich sein Leben vom Staat durchgehend alimentieren ließ und auf Privilegien setzt, die für andere nicht erreichbar sind. 

Lobend erwähnt wird jedoch in der Berichterstattung Sebastian Nerz, der direkt von der CDU zu den Piraten gekommen ist und durch qualitativ hochwertige Twittertexte auf sich aufmerksam macht:

„Er hat nichts – aber auch absolut gar nichts – verstanden. NULL. NADA. NICHTS. Das ist unglaublich. Einfach nur *gar nichts*. Krass.“

Dabei berührt man hier ein zentrales Problem der Piratenpartei, die im sozialen Umgang miteinander wohl das Asozialste darstellt, was die Parteienlandschaft zu bieten hat. Während die öffentlichen Medien sich noch an dem Arbeitslosen Ponader abarbeiten, hat der schon längst erkannt, woran es in der Partei wirklich krankt. Der Spiegel hatte auch darüber berichtet – aber diesen Artikel wohl lieber zugunsten der Parteikarrieristen a la Nerz verdrängt.

In der Tat: Das laute Spotten über Twitter und Mailinglisten verstört zunehmend Anhänger und verprellt Parteifreunde. Die Ex-Grüne und Neupiratin Anke Domscheit-Berg twitterte etwa: „FlauschCon ist für mich ein Wegweiser und Hoffnungsfaktor.“ Sie werde täglich auf die Kommunikationsprobleme der Piraten angesprochen. Organisatorin Simon sagt: „Unser Ton ist manchmal zum Abgewöhnen.“ Und der gebeutelte Geschäftsführer Ponader sagt: „Entscheidend ist nicht, ob wir in den nächsten Landtag einziehen, sondern ob wir unsere Basisdemokratie ohne ständigen Streit hinbekommen.“ Das ist also die Ausgangslage für das Bielefelder Kuschel-Camp. 

Das Problem hat auch Konsequenzen für die Personalaufstellung der Partei:

Wir müssen nun losmarschieren, sagt Simon. „Jetzt wo es um die aussichtsreichen Plätze für den Bundestag geht, könnte alles schlimmer werden. Wir müssen verhindern, dass die Guten weggebissen werden.“ Ihr selbst ist das mal passiert. Sie hatte eine Mailingliste für Frauen gegründet, das brachte ihr einen zweiwöchigen Shitstorm ein. Danach machte sie anderthalb Jahre lang gar nichts für die Partei. Jetzt startet sie einen neuen Versuch.

Man kann der Partei nur wünschen, das sie weit unter der fünf-Prozent-Hürde landet, damit die pöstchengeilen Politkarrieristen wieder in der Versenkung verschwinden bzw. in die Arme der Hartz-Parteien SDP/GRÜNE/CDU/CSU/FDP/LINKE zurückkehren.

Kommen wir jedoch zurück zu der Rolle der Medien, die bei der öffentlichen Hinrichtung des arbeitslosen Piraten mal wieder eine besondere Rolle spielen (und nicht umsonst lieber einen weiteren Politkarrieristen auf der Position des Herrn Ponader hätten – den Umgang mit denen ist man halt gewöhnt, die sehen aus wie alle anderen, denken, was man ihnen befohlen hat und tanzen nicht aus der Reihe).

Sie hätten es leicht gehabt, den Rücktritt des Piratenvorstandes anders zu deuten. Beide waren zuvor schon zum Rücktritt aufgefordert worden, der Vermögensberater Schrade wegen seiner mutmaßlichen Nähe zur FDP, Frau Schramm wegen Querelen um ihre Buchveröffentlichung. Auch für die sinkenden Umfragewerte hatte der Spiegel andere Erklärungen parat: es fehlt an Visionen, Strategie und Debatten, dafür gibt es aber Streit genug – und zwar Streit mit einer verbalen Streitkultur, über die sich Conan der Barbar gefreut hätte. Möglicherweise kommt es nicht ganz so gut beim Wähler an, das immer noch ein „Forum für nationale Sozialisten in der Piratenpartei Deutschlands“ exisitert (allerdings mit den Rentner-News im Impressum). Möglicherweise kommt es nicht gut an, das die Abgeordneten der Piratenpartei als erste Tat im Parlament erstmal für eine Diätenerhöhung stimmten, als sie im Landtag ankamen, das der Parteivorsitzende aus dem Berufsbeamtentum des Verteidigungsministeriums stammt (jenem Berufsbeamtentum, das hauptsächlich durch neue Schulden finanziert wird), das immer wieder gescheiterte Existenzen aus den Hartz-Parteien bei den Piraten aufschlagen, um dort doch noch einen Weg ins Parlament zu finden oder das die Partei im Parlament all zu oft einfach nur das mitbeschließt, was SPD und CDU vorgeben. Möglicherweise ist es auch einfach das soziale Niveau einer breiten Front von aktiven Piraten, die glauben, das die Welt ein Schulhof ist, wo man sich straflos völlig danebenbenehmen kann, weil Papa Zahnarzt ist, das die Wähler abschreckt.

Sobald man es auf den bequemen MdL-Posten geschafft hat, grinst man sich einen ob des blöden Wählers, der einen dort hingewählt hat – quasi ein klassischer Gerhard-Schröder-Trick, nicht?

So ein Zitat aus einem ausführlichem Kommentar auf dem Blog des Johannes Ponader, der zu seinen Aufruf zum „Shit-Storm-Stop“ als „Shitstorm-Heuchelei“ folgte. Der anonyme Kommentator listet dort einige Verfehlungen der Partei auf, die Stimmen kosten.

All das hätten Journalisten recherchieren können, bevor sie schreiben, das „das Piratenproblem Ponader  heißt“.

Die Piraten haben eher ein Problem mit dem Personal – und den Medien. Und das System der Medien, die Anzeigenkunden und Parteispender befriedigen müssen, hat ein großes Problem mit einem jungen Piraten, der „Lobeshymnen im Netz“ erntet.

Da droht mal wieder die Abschaffung der Fleischtöpfe, an denen sich alle so gerne laben.

Und das das ein Wert ist, der niemals hinterfragt werden darf, sollte niemanden wundern. Was mich nicht wundern würde, wäre, wenn die Nahtoderfahrungen von professionellen Piratenmobbern und Bezahljournalisten sich in jenen Höllenwelten erschöpfen würden, die der oben genannte Hirnexperte schilderte. Und ich habe da so eine geheime Vorahnung, das viele von ihnen jetzt schon dort leben, nochmal Welt:

Da war die Unterwelt, wie „schmutzige Götterspeise“, die nach Exkrementen, Erbrochenem und Blut roch, ein dunkler, feuchter Ort, im Hintergrund rhythmisches Pochen fern, aber laut, wie Metall auf Metall. Der Erzähler steckte da drin, nicht als Person, sondern wie ein Wurm, oder ganz körperlos, einfach nur seiend.

Wäre schade, wenn das so bliebe.

 

 

 

 

 

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