Superklasse

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Die planetare Zivilgesellschaft

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Dienstag, 3.11.2015. Eifel – und Welt. Ich sage es Ihnen gleich zu Beginn: Kritik ist hier nutzlos. Ich weiß, Sie werden sich aufregen, Sie werden versucht sein, sich in der bundesweit gepflegten Kunst des Nörgelns zu versuchen, empört sein, tausend Gefahren sehen, aber ich sage Ihnen: an der planetaren Zivilgesellschaft, der großen Menschheitsfamilie, geht kein Weg vorbei. Das wissen wir schon lange, das ist alles andere als neu. Als sich der Philosoph Immanuel Kant Gedanken über die Funktionsweisen, Chancen und Grenzen der menschlichen Vernunft machte, fiel ihm – quasi als Abfallprodukt – ein Regelwerk für den Frieden in die Hände, er nannte es „Zum ewigen Frieden“ und besagte kurzerhand eines: irgendwann in der Zukunft wird der Krieg für immer ausgemerzt sein, weil der Mensch durch den Gebrauch der reinen Vernunft dies als die sinnvollste Lösung ansehen wird. Dies kann früher oder später geschehen – auf jedem Fall gibt die bekannte Geschichte ihm bislang recht.

Entwickelt hat sich der Mensch zuerst als Familie – einer sozialen Ordnung, der man, sofern man lebendig sein will, kaum entkommen kann. Die Vernunft gebot, aus der Familie ein Dorf zu machen: die Schätze von Mutter Erde waren so vielfältig, dass ein einzelner Arbeiter sie niemals hätte alle gebrauchen können, ihr Nutzen aber versprach einen deutlichen Vorteil gegen Raubtier und Kälte, gegen Langeweile und Missernte, es wäre unvernünftig gewesen, darauf zu verzichten. So konnte sich einer auf das Heilen von Menschen konzentrieren, einer auf das Schmieden von Metall, einer auf den Ausbau der Ernte, einer auf die Jagd nach großer Beute, einer auf den Bau der Behausungen, einer auf Spiel, Gesang und dem Erzählen von Geschichten – die Arbeit wurde geteilt und man merkte: die Summe der gemeinsamen Arbeit war größer als die Arbeit der Einzelnen – Reichtum entstand.

Je mehr man die alten Feinde in den Griff bekam, sich eigene, warme Höhlen in Flussnähe baute, die jagenden Raubtiere zum Ziel der eigenen Jagd machte, mit Waffen und Werkzeugen seine Macht über die Unbillen der Natur stabilisierte, mit Spiel und Gesang für ein frohes Gemüt sorgte, um so mehr bildeten sich neue Feinde heraus: Menschen mit Raubtierbewusstsein, nicht sehr vernünftig, aber verschlagen, hinterlistig und asozial. Sie bildete die unvernünftige, unnatürliche Raubtierklasse, die als Bande ins Land einfiel, es zum Eigentum erklärte, sich eine Burg darin baute und mit Gewalt die Ernte einfuhr, die legitim durch Arbeit entstanden war: so kam der Adel  ins Land, ein Adel, der später den Adel der Seele für sich beanspruchte, um seine Herrschaft zu legitimieren – dabei war jener Adel der Philosophen unter ihnen überhaupt nicht zu finden, im Bauern jedoch allgegenwärtig.

So wurde aus dem Dorf die Stadt, die den Raubrittern Einhalt gebot: Stadtluft machte frei – von Sklaverei. Geleitet durch die Vernunft bauten die Dörfler Städte, die größer waren als die Festungen des Adels und nur schwer zu erobern. Der Adel reagierte, vereinte Raubritterburgen zu Ländereien, zu Fürstentümern, zur Nation, die Städter reagierten, breiteten den Gedanken der Stadt aus und machten aus dem Land einen Staat. Die schweizer Pikeniere zeigten dem Hochadel in ganz Europa, wie leicht man ihn aus dem Sattel stoßen konnte, wenn man nur vernünftig vorging: der Adel verlor Schlacht um Schlacht gegen sie, sie wurden die gefürchtetsten Söldner des Mittelalters und erhielten so die Ehre, die Garde des Papstes stellen zu dürfen: ein revolutionäres Signal der Kirche an den Adel. Der Kampf gegen die Raubtierklasse währte lang, wurde zum Kampf um den Sitz an den Schalthebeln der Macht im Staat: sollte dort ein König sitzen – oder ein Bürger? Die Vernunft setzte sich durch – wie nicht anders zu erwarten. Der Mensch als vernünftiges Wesen kann letztlich  nicht anders. als nach seiner Natur zu handeln: 1789 fegte ein breites Bündnis von Bauern, Städtern, niederen Raubmenschen und Söldnern der Herrschenden den König und seine Diener für kurze Zeit aus dem Amt und hätte fast – unter der Führung eines kleinen korsischen Leutnants – ganz Europa vom Adel befreit.

Das Dorf brachte Frieden zwischen den Familien, die Stadt Frieden zwischen den Dörfern, der Staat Frieden zwischen den Städten, mehr und mehr Ländereien schlossen sich zu Staaten zusammen – und wiederholten ein altes Spiel: manche wurden Raubstaaten und plünderten die Welt aus: Frankreich, Spanien, England sind fürchterliche Beispiele dafür, wie der Raubgedanke die Vernunft beiseite drängte, gleichzeitig wurde klar, wie das Spiel enden wird: letztlich würde die Vernunft alle Staaten zu einem planetaren Staat formen, weil der Mensch als biologisches Wesen vernünftigerweise Werte wie Freiheit, Sicherheit, Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit Unwerten wie Sklaverei, Bedrohung, Krieg, Armut und Rechtslosigkeit vorziehen wird: letztlich … wird eine planetare Zivilisation entstehen und diese wird sich strikt vernünftig gegen die Raubtiere in den eigenen Reihen wenden, kommen sie nun als clevere Geschäftemacher, Anlagebetrüger oder Straßenräuber daher.

So wäre – kurz gesagt (und extrem verkürzt dargestellt) – die Geschichte der Menschheit. Die Charta der Vereinten Nationen bezieht sich im Großen und Ganzen auf diese „Schrift zum Ewigen Frieden“ – womit man mal wieder sehen kann, was Deutsche – neben Luther und Marx – zu leisten vermögen imstande sind. Aktuell ist der Stand folgender: nachdem der Mensch sich vom Jäger und Sammler zum Landwirt entwickelte, durch die Technik zum Dienstleister und Informatiker wurde, geht der Trend jetzt wieder zurück: wir sind aktuell Jobjäger und „Tafel“-Müll-Sammler, gezwungen durch staatliche Gewalt. Die Raubtierklasse hat sich neu formiert und hat zurückgeschlagen, ihre gegenwärtige Offensive gegen den Staat, gegen die Vernunft, gegen die Menschheit und sogar die gesamte natürliche Umwelt läuft enorm erfolgreich, sie beschert uns Klimawandel, Finanzkrisen, Flüchtlingskrisen, Umbau des Sozialstaates zum Zwangsarbeitslager und die Verblödung der Jugend … von denen 98 % bei der Geburt noch hochbegabt sind, bis die Schule dies auf 2 % nach Schulende herunterreguliert  hat. Ungeniert greift sich die Raubtierklasse Funktionsträger demokratischer Strukturen und erzieht sie sich zu Dienstleistern der eigenen Sache (Stichwort: Lobbyismus und „Drehtüreffekt“), rafft mehr und mehr Tauschmittel an sich, die vom Staat nie zum Zwecke des Raffens für einige wenige geschaffen wurden, sondern als Tauschobjekt für alle. Viele der Raubtierklasse entstammen dem „alten Adel“, viele rafften sich empor zu milliardenschweren Halbgöttern, die Staaten kaufen könnten und massiven Einfluss auf die höchsten Steuerungsebenen von Supermächten (genannt: Präsident) haben.

2015 scheint Kant widerlegt zu sein, wir bekommen seit den neunziger Jahren den Begriff des „failed state“: jenes Staates, der seine Aufgaben nicht mehr erfüllen kann, gescheitert ist, aufgelöst und abgewickelt gehört: die Raubtierklasse – die neuen Fürsten – nutzt ihre globale Macht, ihren alten Feind zu zerstören: die Stadt … bzw den Staat. Glauben Sie nun nicht, dass Sie in ihrem Deutschland sicher sind, nachhaltige Staaten gibt es nur eine Hand voll auf der Welt: Schweden, Irland, Finland, Norwegen, Österreich, Kanada, Australien und die Schweiz gehören dazu – Deutschland ist – wie die USA – lediglich momentan stabil, weite Teile Asiens, Afrikas und Südamerikas gleiten ab in Richtung „failed state“. Es wäre leicht zu beweisen, dass dies kein Zufall ist, dass eine globalisierte „Superklasse“ gezielt einen Großangriff auf die Idee des Staates durchführt, der letztlich wieder die alte Ordnung herstellen soll: der Halbgott in seiner Burg umgeben von Tagelöhnern, die im Müll nach Nahrung suchen, wenn seine Gunst sie nicht mehr am Leben erhält.

Beweise dieser Art finden sich in diesem Medium – dem Nachrichtenspiegel – und tausend ähnlichen Formaten zu hauf, dies möchte ich jetzt nicht noch weiter vertiefen, da es mir diesmal um den größeren Rahmen geht – und einen ferneren Ausblick.

Egal wie die aktuellen Turbulenzen aussehen: die planetare Zivilgesellschaft wird kommen. Der Mensch als vernünftiges (und soziales) Wesen kann gar nicht anders, als letztendlich am Ende seines politischen Weges den planetaren Staat auszurufen – der ähnlich vernünftig ist wie dieses „Deutschland“, dass als Staat die Kriege zwischen Preussen und Bayern (der letzte war 1866) undenkbar gemacht hat – wie auch „Europa“ Kriege zwischen Frankreich und Deutschland als völlig absurd erscheinen läßt.

In diesen Zeiten sollten wir uns nicht entmutigen lassen von den Rückschlägen, die die planetare Zivilgesellschaft aktuell erdulden muss – und derer sind es viele: die demokratischen Verwaltungsstrukturen der Staaten werden von einer globalisierten Klasse der Superreichen unterlaufen, korrumpiert und für eigene Ziele eingesetzt … im Prinzip erdulden wir die Wikingerüberfälle erneut, die größere Mobilität (wir reden hier über Menschen, die in New York aufwachen und beschließen können, dank der eigenen Gulf Stream V in Venedig zu frühstücken, in Dubei zum Mittagessen abzusteigen und den Abend am Strand von Rio an Bord der eigenen Yacht zu genießen) bringt hier den entscheidenden Vorteil gegenüber der großen Zahl der Ausgebeuteten, die globalisierte Raubwirtschaft plündert hunderte von Millionen Menschen weltweit aus, produziert immer mehr immer billiger für immer weniger Lohn zum einzigen Vorteil der Profiteure ohne Rücksicht auf die begrenzten Ressourcen dieses wunderbaren Planeten: der Kollaps ist vorprogrammiert, weil immer mehr Menschen immer weniger Geld haben, um die Warenmassen abzunehmen. Jedoch sind das Erfahrungen, die man immer im Laufe einer Offensive macht: der Gegner scheint schier übermächtig: so erging es den Streitkräften der russischen Revolution, als sie sich den Konterrevolutionären gegenüber sahen, die von Tschechen, Briten und Franzosen unterstützt wurden, so erging es der russischen Armee im großen vaterländischen Krieg, als die Wehrmacht in den ersten Tagen des Krieges mit ihren 3600 Panzern 20000 russische Panzer vernichtete: trotzdem gewannen sie letztlich, auch wenn es zwischendurch nicht gut aussah.

Worauf wir den Blick richten sollten, ist die Zukunft – jene Zukunft, auf die wir uns unabänderlich seit 10000 Jahren  hinbewegen: die Gründung der großen, planetaren Zivilisation, die schon jetzt weltweit anwächst. Der Begriff – obwohl in Kant´s Schriften schon immanent vorhanden – wurde 2008 angesichts der Proteste gegen den G 8-Gipfel von dem UN-Kommissar Jean Ziegler (einem führenden Kritiker der Raubtierklasse, wie ich den modernen Adel mal nennen möchte) geprägt (siehe Spiegel):

„Die „planetare Zivilgesellschaft“ wachse überall auf dem Planeten, sagt Ziegler enthusiastisch“, „Der gewaltlose Zug der Aufständischen ist unterwegs“, sagt Ziegler – tosender Beifall.“

Der Raubtierklasse ist klar, dass diese Entwicklung kommen wird – weshalb der Spiegelautor als Mitglied der untersten Dienstklasse der Raubtiere auch eifrigst spöttelt. Sie weiß, dass diese Entwicklung so unaufhaltsam ist wie der Aufgang der Sonne – und dass diese Entwicklung ihr Ende sein wird, weil die demokratische Zivilgesellschaft sich die geraubten „privatisierten“ Ländereien (ja: privare ist lateinisch und steht für „rauben“ – die waren noch weise, die Lateiner) zurückholen werden – ebenso wie sie die Wirtschaftsordnung revidieren werden, die kleingeistigen, dümmlichen Raub der vernünftigen nachhaltigen Lebensweise vorzieht. Sie wissen, dass aktuell 88 (!) Prozent der Deutschen sich – vernünftigerweise – eine neue Wirtschaftsordnung wünschen (siehe Spiegel, hier mit Beispielen, wie die neue Wirtschaftsordnung gerade wächst) , die auch schon längst vielfältig durchdacht wurde (siehe beispielsweise Treeec, wo ein globales, kooperatives Genossenschaftsmodell mit zinsfreiem Geld für die Effektivierung von Lebensqualität für jederman – und nicht nur für eine Superklasse – sorgt und schon viele Elemente der planetaren Zivilgesellschaft vorgedacht wurden).

Ich weiß selbst: es gibt viele Bedenken gegen die planetare Zivilgesellschaft, die unter dem Stichwort „NWO“ gesammelt werden – doch alles, was dort an Kritik geäußert wird, betrifft nur die Bestrebungen der Superklasse, sich schon jetzt (und schon seit vielen Jahrzehnten) führende Plätze in dieser Zivilisation zu kaufen und sie so zu formen, dass sie ein Exekutivorgan der Superklasse wird. Letztlich aber wird die Superklasse wie auch der Adel grandios scheitern: dies kann friedlich durch Gebrauch der Vernunft geschehen (auch der eigenen Vernunft der „Superreichen“ und „Ultramächtigen“, die als Menschen ebenso vernunftbegabt sind wie der künstlich als „aussätzig“ definierte Arbeitslose), oder auch gewaltsam (was seit dem Siegeszug der Vernunft oft geschehen ist und immer wieder geschehen wird, wenn die Vernunft die Raubtiere wieder mal ausrottete, weil ihre Vernichtung betriebswirtschaftlich sinnvoller ist als der ewige Kampf gegen sie).

Gerade Deutschland – das Land in dem die meisten unsere Leser leben (die zweitmeisten leben in den USA – wo es sehr viele, ganz wunderbare planetare Bürger gibt, auch wenn der Staat momentan durch nine-eleven immer mehr zum Instrument der Superklasse umgebaut wird) – kann hier eine ganz besondere, historisch gewachsene Rolle spielen: wir haben die meisten Erfahrungen mit der logischen Entartung der Zivilgesellschaft, wenn der Staat völlig als Instrument der Raubtierklasse umfunktioniert wird (Stichwort: Drittes Reich), wir haben das Potential zweier langjähriger Gegner im Kampf der Systeme (BRD gegen DDR) – und wir haben das geistige Erbe jener Menschen, die die planetare Zivilgesellschaft von oft vorangetrieben haben (wie schon erwähnt: neben Kant auch Luther und Marx … und nur einige zu nennen), sind als Land der Dichter und Denker eigentlich prädestiniert, das Erbe des alten Griechenlands zu übernehmen – und wir haben durch die Flüchtlingskatastrophe (die wir letztendlich nicht bewältigen können, wenn sich 300 Millionen planetare Bürger auf den Weg machen, um hier ihr Glück zu suchen – oder mehr) jene Herausforderung, die wir nur im planetaren Zusammenspiel der Bürger miteinander lösen können und die deshalb der Zündfunke für die Etablierung der planetaren Zivilgesellschaft seien kann.

Die Bedenken gegen die planetare Zivilgesellschaft sind auch 10000 Jahre alt: es sind die Bedenken des Meisters der Schmiedekunst, ob er nicht hungern wird, wenn er den ganzen Tag nur schmiedet aber nichts anbaut, die Bedenken der Bayern, ob sie nicht unterjocht werden, wenn sie mit den Preussen einen Staat gründen, die Bedenken von Minderheiten, ob sie nicht von gesichtslosen Mehrheiten unterdrückt und ausgerottet werden – solange wir Menschen als Raubtiere dulden, anstatt jene unmenschliche (weil unvernünftige) Form der Existenz konsequent einer pathologischen Diagnose zuzuordnen, werden wir auch mit solchen Erscheinungen übergangsweise leben müssen – aber nur übergangsweise.

Die Ausformung der planetaren Zivilgesellschaft kann nun nie das Werk eines Einzelnen oder einer Elite sein: das spräche der Vernunft zuwider, die in allen Menschen zuhause ist – auch in Arbeitslosen, Niedriglöhnern und Hausfrauen – und auch im „Lumpenproletariat“ … jenem Begriff, mit dem Karl Marx aus der kommunistischen Bewegung eine neue Raubtierklasse schuf: das gewählte Raubtier, den (unvernünftigen) Absolutismus der „Macher“ und Kommissare – ein Grund, weshalb heute sich die unterste Dienstklasse der Raubtiere von „bildungsfernen Schichten“ abzugrenzen versucht: als hätte ein Professor für Maschinenbau auch nur ansatzweise einen Anspruch auf das Prädikat „Bildung“, dass eher auf den geisteswissenschaftlichen Bereich, auch den Menschen an sich abzielt und in dem ihm ein ständig lesender Hilfsarbeiter schnell weit überlegen sein kann – eine einfach Nebenwirkung des Buchdrucks, der der Elite den Vorteil der Schnelligkeit des Wissenerwerbs entzog.

Sie wird das Ergebnis von Kommunikation sein, ein dauernder Prozess, dessen Ausformung abhängig ist von den Herausforderungen, die die Zukunft mit sich bringen wird – und die können vielfältig sein.

Was wir aber jetzt machen können – als Menschen, als vernunftbegabte Wesen: wir können uns schon heute dazu bekennen, dass wir uns als Bürger der planetaren Zivilgesellschaft verstehen, diese „Staatsbürgerschaft“ über alle privaten, nationalen, egoistischen Interessen stellen und unsere politische Meinung als planetare Bürger bilden und mit abschätzigem Blick auch die sterbenden Reste der Raubtierkultur blicken, die untergehen wird: in zehn Jahren, in hundert Jahren … nein, tausend Jahre wird es nicht mehr dauern. Wir können – und dürfen – wissen, dass unsere Art letztlich den Sieg davon tragen wird – auch wenn wir auf empfindliche Rückschläge zurückblicken müssen. Unsere „Art“ – das ist die Art von vernunftbegabten Wesen, die immer das Große und Ganze im Blick haben können. So kann die große Evolution (oder Revolution der Evolution der Raubtierklasse) genau HEUTE beginnen – mit einer Hand voll Menschen, die ganz bewusst auf ihr Wesen blicken, auf die unabänderliche Zukunft des Triumphes der reinen Vernunft, die mit absoluter Sicherheit kommen wird – und die (das wird jetzt manche erschrecken) dem Sozialismus viel näher stehen wird als dem Feudalkapitalismus der Moderne. Wir können uns schon heute als Agenten jener Macht begreifen, die seit 10000 Jahren die menschliche Kultur lenkt, schon heute aufstehen und sagen: wir sind schon heute Teil jener Bewegung, die der politischen Welt den ewigen Frieden bringen wird – und eine Welt, die dem sehr nahe kommt, was wir dereinst als Paradies verstanden haben … und wer würde nicht im Paradies leben wollen, vernünftigerweise?

Je mehr das heute schon tun – umso sanfter wird der Weg dahin. Ansonsten werden wir noch ein paar häßliche Apokalypsen erleben dürfen, an denen aktuell die Raubtierklasse feilt (siehe Spiegel):

„Es gebe Kräfte in Europa und in den USA, die kein Interesse an der Beilegung des blutigen Konflikts hätten. „Denen wollen wir keine Chance geben.““ – womit der deutsche Vizekanzler das erste Mal die Existenz kriegstreibender Gewalten innerhalb der Nato gegenüber Wladimir Putin zugab, denen wir hilflos ausgeliefert sein werden, wenn wir weiterhin der Superklasse den Ball überlassen.

Der Vernunft (und diesem Planeten) ist es übrigens egal, wie lange es dauert, bis sie das ihr gemäße kooperative, kommunikive, symbiotische System errichtet hat, um in der Evolution weiter voranschreiten zu können: sie kennt „Zeit“ nur als eine ihr untergeordnete Kategorie, auf die sie keine Rücksicht nehmen braucht.

Das wichtigste Instrument zur vollendeten Etablierung der planetaren Zivilgesellschaft liegt übrigens vor Ihnen: das Internet.

Wenn im Übrigen jemand gerade Lust auf Abenteuer hat: gerne sei zur Disskussionsrunde aufgerufen, die Plattform Facebook gibt uns genug Raum, Millionen Menschen zu erreichen – solange, bis die planetare Zivilgesellschaft sich eigene Räume schaffen kann, bis hinreichend Ressourcen vorhanden sind, nicht mehr auf das sterbende System zurückgreifen zu müssen. Hier kann diskutiert werden, geforscht, geträumt, informiert, beraten und geplant:

https://www.facebook.com/Die-planetare-Zivilgesellschaft-1637060316581470/

Mehr – kann ich dazu kaum leisten. Nun – ist die planetare Zivilgesellschaft gefragt. Es werden viele Antworten gesucht: und die Gegenwart bietet erstklassige Fragen dazu und exzellente Instrumente. Fangen wir also an zu handeln. Das wird spannender als Fernsehen gucken. Versprochen.

 

 

 

 

„Islamischer Staat“ – Sturm auf Europa … finanziert durch Petrodollar

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Donnerstag, 20.8.2015. Eifel. Verstehen Sie noch die Welt?  Nein? Ich auch nicht. Mir persönlich ist das besonders peinlich, weil sich eine meiner Aussagen über die Prophezeiungen des Nostradamus als völlig falsch erwiesen haben. Ich finde sie nicht im Netz – was auch nicht weiter stört, da jeder Ausleger des Nostradamus eigene Interpretationen für das Ende der Welt anfertigt. Die, um die es mir damals ging, besagte, dass der Islam die nächste große Gefahr für Europa werden wird, sah islamische Kämpfer die europäischen Hauptstädte fluten. „Was für ein Quatsch“, so empörte ich mich Anfang der achtziger Jahre und referierte detalliert über die Streitkräfte der Nato – allein der italienische Grenzschutz schien stark genug, um Europa vor muslimischen Horden zu schützen – mal davon abgesehen, dass Muslime damals als introvertiert, weltfremd und völlig friedlich galten. Das lernte man ja noch in der Schule: die Religion war Schuld an der Rückständigkeit und verantwortlich für die Schwäche der arabischen Völker.

2015 sieht die Welt anders aus – und es sieht so aus, als hätte die Welt endlich jene Bösewichter bekommen, die sie braucht, um den Islam zu hassen, endlich … denn „Al Kaida“ gab dafür leider nicht genug her. „Wie aus dem Nichts“ fielen sie über die irakische Stadt Mossul her und nahmen sie mit einer Hand voll Kämpfer ein. Der Deutschlandfunk beschreibt – systemkonform – in einem Bericht über ein Buch, dass das „Kalifat des Schreckens“ zum Thema hat, wie wir die Entwicklung zu sehen haben (siehe Deutschlandfunk):

„“Im Juni 2014 errang der IS mit der Einnahme der Stadt Mossul den bisher größten Erfolg seiner Geschichte. In den frühen Morgenstunden des 6. Juni nahmen 1.500 bis 2.000 Kämpfer die Stadt am Tigris mit ihren rund 1,5 Millionen Einwohnern im Sturm.“

Die Einnahme Mossuls kam völlig unerwartet, heißt es weiter, unerwartet für die irakische Regierung und den Nahen Osten, für die USA und die Weltöffentlichkeit.“

Ein Verhältnis von 1: 1000, Angreifer gegen Verteidiger – und das in einer Großstadt, die als das schwierigste Terrain innerhalb der Herausforderungen der modernen Kriegsführung gilt – jedenfalls hieß es so, als die US-Truppen Bagdad angriffen. Gnädigerweise hatte die irakische Armee die Stadt verlassen, war vor den brutalen Horden geflüchet. Wäre blöd für die kleine Truppe gewesen, wenn da jemand zurückgeschossen hätte. Die Geschichte wirkt ja fast wie ein kleines Märchen, so, als ob Allah selbst die unbesiegbaren Krieger aus dem Himmel herabgesandt hatte, um die Ungläubigen zu strafen.

Läßt man ihre Taten auf sich wirken, so denkt man eher: „Mad Max“ ist wahr geworden, die Hölle hat ihre Pforten geöffnet und ihre engagiertesten Seelen auf die Erde ausgespuckt: massenhafte Versklavung und Vergewaltigung von Frauen, Massenmorde an Jesiden, Christenvertreibungen, Folterungen, Hinrichtungen – alles ist im Angebot (siehe Spiegel). Aktuell toben sie gerade in Libyen, über 1000 Kilometer entfernt von ihrem Heimatkalifat, getrennt von ihm durch Länder wie Israel, Jordanien, Saudi-Arabien und Ägypten (siehe Zeit):

„Zahlreiche Aufständische wurden quer durch die Stadt an Metallgerüsten gekreuzigt. Exekutierte hingen an Brücken und Hochstraßen. IS-Kommandos richteten 22 Verletzte in ihren Betten hin und steckten anschließend das gesamte Lazarett in Brand. Nahe einer Schule im östlichen Wohnbezirk Nummer drei, dem Zentrum des Aufstands, fanden Augenzeugen zwölf Leichen mit abgeschlagenen Köpfen.“

Wie kommen die wohl nach Libyen? Wer den zitierten Zeit-Artikel weiter liest, erfährt, dass die meisten Dschihadisten aus Tunesien stammen … was noch weiter westlich des „Islamischen Staates“ liegt. Und wer animiert sie zu solchen brutalen Exzessen, die sie zu Feinden der ganzen Welt machen? Wer stachelt sie dazu auf, ihre Gräueltaten auch noch ins Netz zu stellen? Wir können ja kaum noch Luft holen: schon kommen neue Horrormeldungen über die kleine Bande von Gewaltverbrechern, die – trotz aller Widerstände, Bomben und bösen Worte – ein neues Kalifat nach dem anderen errichtet … oder sagen wir Emirat. Über eins in Ostlibyen berichtet der österreichische Standard (siehe Standard):

Die „Shura der Islamischen Jugend“ hat ihre Gründung im April öffentlich gemacht. Maskierte Männer in Militäruniformen und mit schwarzer Fahne paradierten mit Pick-ups durch die Straßen und stellten ihr eindrückliches Waffenarsenal zur Schau: Maschinengewehre, Granatwerfer und Flugabwehr-Raketen.

Wer sind eigentlich die militärischen Berater dieser Aktivisten? Wer hat eigentlich dieses Konzept der schnellen Eingreiftruppen entwickelt, die mit leichten Fahrzeugen tief ins Feindesland vorstoßen – was möglich ist, wenn sie die richtige Ausrüstung haben? Das war die US-Armee mit ihrem Konzept der „leichten Infanteriedivision“, eine Streitmacht, die in „low-level-Konflikten“ enorme Erfolge versprach. Bedingung war: Ausrüstung mit Flugabwehrraketen und Panzerabwehrraketen. Schwere Kampfhubschrauber stecken die Kugeln von Maschinengewehren locker weg, können aber dutzende leichter Fahrzeuge risikolos vom Erdboden verschwinden lassen – ebenso wie ein einzelner Kampfpanzer ganze Kolonnen dieser „Pick-up-Trucks“-Armeen aufhalten kann – davor muss man sich zuerst schützen, dann aber ist der Durchmarsch möglich. Ideales Einsatzgebiet für diese leichten Infanterieeinheiten? Städte, Gebirge, Waldgegenden (siehe Militäry Technologie, Vol 8, Iss 10, 1984, Seite 53, Artikel von Lon Nordeen über die Qualitäten der neuen leichten US-Infanteriedivisionen).

Seltsam, dass diese „IS-Terroristen“ diese optimale Ausrüstung haben – und Ausbildung. „Blitzkrieg“ ist hier die Devise – ein Wort das bis heute bei US-Militärs hohen Respekt genießt – jenem Militär, dass sich bedauerlicherweise ebenfalls durch Scheußlichkeiten gegen Zivilbevölkerung und Gefangene auszeichnet – auch im eigenen Land.

Doch noch mehr verwundert. Da hört die NSA die ganze Welt ab – vor allem aber Nordkorea, die BRD und den Irak. Wie effektiv das ist, musste kürzlich erst eine junge Deutsche erfahren, der die Einreise wegen eines Facebook-Chat-Eintrages verweigert wurde (hierzu und noch zu anderen verweigerten Einreisen bitte mal den Urlaubsguru lesen) – und da soll man glauben, dass niemand bemerkt hat, dass sich dort ein perfekt ausgerüsteter Kampfverband in Regimentsstärke bildet … der wohl ein wenig gefährlicher ist als eine 19-jährige Abiturientin?

Doch damit nicht genug: die Medien übertreffen sich geradezu in Meldungen über die unbesiegbare Armee der Gotteskrieger, die damit drohen, Deutschland anzugreifen (siehe Der Westen) und letztlich durch einen Angriff auf Indien das Ende der Welt herbeiführen wollen (siehe Focus, der auf einen Artikel von „USA Today“ verweist). Es wirkt seltsam, dass sich die Gotteskrieger scheinbar hervorragend mit dem Kalachakra des tibetanischen Buddhismus auskennen: nur dort – im Rahmen des Mythos um die mystische Stadt Schamballa findet man die Geschichte von dem mystischen Endzeitkrieg zwischen den Buddhisten und den Muslimen, der jetzt laut Focus in die Realität umgesetzt werden soll … und angesichts meiner Erfahrungen wage ich gar nicht mehr zu sagen: was für ein Nonsens.

Seltsamerweise merkt man bei den Kriegern Gottes eine seltsame Zurückhaltung gegenüber den USA, obwohl die sie bombadiert, eher scheint Europa zum Ziel zu werden. Informiert man sich weiter über jene Gruppierungen, die sich so unerwartet und plötzlich aus dem Hyperraum beamten wie die Angreifer am 11.9.2001 (obwohl es zu dieser Annahme auch Gegenstimmen gibt, siehe NDR), so wird es noch verworrener – zum Beispiel was die Finanzierung angeht (siehe Deutsche Welle), im Irak vermutet man Saudi Arabien als Unterstützer, doch:

Die USA, Verbündete Saudi-Arabiens, weisen die Anschuldigungen von Iraks Premierminister zurück. Die Äußerung seien „ungenau und beleidigend“, sagte Jen Psaki, eine Sprecherin des US-Außenministeriums am Dienstagabend.

Da stellt man sich schützend vor jemanden, den deutsche Experten für eindeutig schuldig halten:

Günter Meyer, der das Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz leitet, hat jedoch keinen Zweifel an den Geldflüssen. „Die wichtigste Quelle der Finanzierung war bisher die Unterstützung aus den Golfstaaten, allen voran Saudi-Arabien, aber auch Katar, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate“, so Meyer gegenüber der Deutschen Welle.

Man erfährt auch, warum Mossul so ein wichtiges Ziel war: dort haben die hirnlosen Rowdies zufällig die Zentralbank plündern können und so 429 Millionen Dollar erbeutet –  ein Bankraub im ganz großen Stil.

Ja – Saudi-Arabien. In der Zeit findet man dort eine Notiz, die seltsame Erinnerungen hervorruft (siehe Zeit):

„Saudi-Arabien bleibt ein entscheidender Geldgeber von Al-Kaida, den Taliban und anderen Terrorgruppen“, urteilte laut Wikileaks bereits 2009 die damalige US-Außenministerin Hillary Clinton. 15 der 19 Attentäter vom 11. September 2001 stammten aus dem Königreich, mittlerweile sind nach Schätzungen diverser Geheimdienste 3.000 bis 4.000 junge Saudis in Syrien auf heiligem Kriegspfad, die meisten in den Reihen der schwarzen Kommandos des Islamischen Staates (IS).

Ja – 15 der 19 Attentäter des 11.9.2001 waren Saudis. Deshalb wurde ja auch Afghanistan angegriffen und besetzt. Und der Irak vernichtet. Logisch, oder? Wenn mich ein Hund ins Bein beißt, schlage ich auch sofort nach Katzen und hasse Mäuse.

Auch die „Tagesschau“ erklärt uns – entgegen der Meinung der USA – dass Saudis hinter der Finanzierung der IS stehen (siehe Tagesschau):

Die IS-Terroristen versorgen sich aus US-Militärbeständen, die die Amerikaner bei ihrem Abzug im Irak beließen. Sie kaufen auf dem Graumarkt weitere Waffen und Munition durch Gelder, die sie vor allem von reichen Golf-Arabern beziehen. In den sunnitischen Ländern gibt es etliche religiöse Stiftungen. Über diese Stiftungen fließen die Mittel direkt an die IS-Rebellen. Es gibt Reiche Golf-Araber – vor allem aus Saudi-Arabien, in geringerem Umfang auch aus Katar und Kuwait – die die Dschihad-Kämpfer bewundern.

Zu welchem Zweck hinterließen die USA eigentlich Waffen im Irak – und wer hat den Gotteskriegern verraten, wo sie aufzutreiben sind? Nun – der Blick wird durch die Worte der Tagesschau geschärft: es ist nicht „Saudi-Arabien“, das den Terror finanziert, sondern „Reiche“. Nun – nach der kleinen Anschubfinanzierung durch … „irgendwen“ … und durch den gezielten Angriff auf die Zentralbank von Mossul (was nirgendwo die Frage aufwirft, woher die „primitiven“ Hirten eigentlich wussten, wo diese Bank zu finden ist … und woher sie wussten, dass man dort richtig absahnen kann) kann sich die „Terrororganisation“ jetzt angeblich selbst mit Geld ausstatten – durch den Verkauf von Öl in der Türkei (siehe Süddeutsche). Die Türkei selbst bombadiert als Maßnahme gegen diesen Terror die Stellungen jener Kurden, die gegen die IS kämpfen – schützt so den Verkauf des Rauböls im eigenen Land. Keiner bombadiert die schwerfälligen, großen Tanklaster, niemand hält sie an der Grenze auf – trotz massiven Aufmarsches der türkischen Armee in diesem Gebiet (siehe Spiegel). Dafür scheint es Beweise dafür zu geben, dass auch die Türkei, aus der scheinbar schon mal „Lebensraum im Westen“ gefordert wurde (siehe Nachrichtenspiegel) sich fleißig an der Ausbildung neuer Terrorkampfverbände beteiligt (siehe Spiegel).

Merken Sie, warum ich etwas verwirrt bin – mitten im Vierten Weltkrieg, dem „Weltkrieg gegen den Terror“? (siehe Welt). Wie soll ich da noch die Nachricht verarbeiten, dass die Türkei und die Ukraine zusammen eine „Internationale Brigade“ bilden (siehe Voltaire.net)? Ach ja – Voltaire.net …. das darf man gar nicht lesen, erst recht nicht diesen Artikel … denn dann wird man völlig konfus, garantiert (siehe Voltaire.net):

Die Beamten der Europäischen Union irren sich komplett bei den islamistischen Anschlägen in Europa und bei der Migration zur Union der Kriege fliehenden Menschen. Thierry Meyssan zeigt, dass das alles nicht die unbeabsichtigte Folge der Konflikte im Nahen und Mittleren Osten und in Afrika ist, sondern ein strategisches Ziel der Vereinigten Staaten.

Wenn die EU-Politiker ein wenig gereist wären, nicht nur im Irak, in Syrien, in Libyen, im Horn von Afrika, Nigeria und Mali, sondern auch in der Ukraine, hätten sie mit ihren eigenen Augen die Umsetzung dieser strategischen Doktrin gesehen.

Ein großer Plan gewisser „Kreise“ in den USA zur Destabilisierung des europäischen Konkurrenten durch Terrorismus (der wieder schwunghaft europaweit rechtsradikale Nationalisten stärkt, mit denen die Nato in der Ukraine schon gemeinsame Übungen macht), Import des Terrorismus durch Maximierung der Zuwanderung? Unmöglich – und doch überrascht die Realität immer wieder, aktuell durch die Nachricht, dass wir anstatt 500000 Flüchtlinge plötzlich mit 800 000 Flüchtlingen (siehe Spiegel) oder sogar einer Million rechnen müssen, finanziert durch die USA (siehe Voltaire.net), eine Entwicklung, die bedrohlich wird, wenn man erfährt, dass die IS ihre Kämpfer gezielt nach Europa befiehlt (siehe Welt, die gerade Europa für das nächste Schlachtfeld hält).

Sind Sie nun auch durcheinander, wissen nicht, was Sie tun sollen? Verstehen die Welt nicht mehr?

Brauchen Sie auch nicht, denn was Sie zu tun haben, wird Ihnen von deutschen Prominenten und Kadern der Geheimdienste schon vorgelebt: Sie sollen sich vorbildlich um Flüchtlinge kümmern … und den Islam hassen. Für Ersteres sorgen die Medien, für Letzteres ehemalige Fotojournalisten der Bildzeitung und eine stetig wachsende Bande von ultrarechten Junggermanen, die gerne ihre geistige Nähe zur Ehtik der IS demonstrieren. Das Chaos, das den Norden Afrikas und den Vorderen Orient verwüstet, breitet sich gerade in unseren Köpfen aus.

Und wem nützt das? Wem nützt die Zerrüttung staatlicher Gemeinschaften in Afrika und Europa, die Schwächung des Zusammenhaltes der Menschen in den Ländern?

Vor lauter Hilflosigkeit schaue ich nochmal bei Voltaire vorbei (siehe Voltaire.net):

Das Prinzip dieser strategischen Doktrin lässt sich so zusammenfassen: das einfachste, um natürliche Ressourcen eines Landes über einen langen Zeitraum zu plündern, ist nicht, es zu besetzen, sondern den Staat zu zerstören. Ohne Staat, keine Armee. Ohne feindliche Armee, kein Risiko für eine Niederlage. Deshalb ist das strategische Ziel der US-Armee und der von ihr geleiteten Allianz, der NATO, die Staaten zu zerstören. Was aus der betroffenen Bevölkerung wird, ist nicht Washingtons Problem.

Plumper Antiamerikanismus. Was für ein Nonsens – oder?

Allerdings … ganz im Sinne einer kaum bekannten Studie der britischen Armee aus dem Jahre 2007:

„Ein überraschendes Ergebnis war, „dass die Militärs sich vor Neomarxisten in der globalen Mittelklasse fürchten“; „der Konflikt der Staaten geht, der Konflikt der Klassen kommt“ (Aus: H.J.Krysmanski, 0,1 %, Das Imperium der Milliardäre, Westend 2. Auflage 2013, Seite 56/57).

So könnte ein Schuh daraus werden, der nicht dauernd auf den Verstand drückt: die Superklasse stürzt die Welt ins Chaos, um den Neomarxisten präventiv den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dort findet sich auch die Kompetenz, wilde Hirtenkrieger zu Kommandostreitkräften im Sinne der leichten US-Infanteriedivision umzuformen … und aus dem Nichts einen Staat zu schaffen, der perfekte Strukturen aufweist (siehe Südddeutsche). Die Agenten der Superklasse in Saudi-Arabien, die dortigen Herren über die Petrodollars hacken übrigens schon seit Jahrzehnten Köpfe ab, ohne dass die Tagesschau sich groß empört (siehe Schwäbisches Tagblatt).

Von dort kamen auch die Attentäter des „nine-eleven“ … oder von ihren Brüdern in den USA – so gesehen ist es egal, welcher Verschwörungstheorie man folgt.

Darf ich Sie noch ein letztes Mal verwirren? Die strenge Form des Islam, der die Welt terrorisiert und in Saudi-Arabien fest verankert ist, gilt nicht für die Zöglinge der Superreichen. Es heißt:

„Die Ausschweifungen von Mitgliedern der Herrscherfamilie sind einer der Gründe, warum Osama bin Laden den al Sauds den Krieg erklärt hat. Er wirft der Familie vor, sich mit ihrem Lebensstil und ihrer Politik vom Islam abwendet zu haben. Jeder aufrechte Muslim habe daher die Pflicht, dieses Regime zu stürzen.“ (siehe Tagessspiegel).

Da wird mir plausibel, warum die eine eigene Waffen-SS aufbauen, eine eigene „schwarze Garde“, die „dort draußen“ Krieg gegen alle führt und vor allem den Pöbel ins Chaos stürzt – einem Chaos, in dem man dann mit eigenen Privatarmeen prächtig durchregieren kann.

 

 

 

 

 

 

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