Supergau

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Holger Strohm – Atomkraftwerke und ihre wahre Gefahr

Einer der besten Vorträge auf der Konferenz der Antizensurkoalition:

Den Film „Friedlich in die Katastrophe“ gibts übrigens hier:http://shop.friedlich-in-die-katastrophe.de/

Fukushima – Nur damit es nicht vergessen wird

Das Ende ist ein wenig Esoterisch. Die Informationen leider nicht, die sind Real:

[Video, bitte Artikel anklicken]

Holger Strohm im Gespräch

Und bei uns ist Atomkraft sicher

Hier eine nette Sammlung:

http://blog.fefe.de/?q=Atomkraft

Ein paar Auschnitte:

Thu Jun 9 2011

  • [l] Aus der Reihe „bei UNS ist Atomkraft SICHER“: Ein AKW am Missouri schaltet ab, weil der Fluss zu hohes Hochwasser führt. Naja gut, noch nichts passiert, denkt man sich jetzt, schalten die halt ab, was kann da schon passieren. Das hier kann passieren: Kühlpumpen fallen aus. Aber natürlich nur gaaaaanz kurz, und es bestand selbstverständlich zu keiner Zeit eine Bedrohung für das Personal oder die Bevölkerung.Die Ansagen von denen sind allerdings ein bisschen konfus. Erst heißt es, sie haben einen Diesel, aber der musste nicht angefahren werden. Dann heißt es, sie hätten den Strom zur Pumpe innerhalb von ca zwei Stunden wiederhergestellt. Das sagt die Regulierungsbehörde, der Betreiber redet von „nur“ einer Stunde. Äh, dafür ist der Diesel genau da, in Fällen von Stromausfall sofort anzuspringen und zu übernehmen. Das riecht alles ein bisschen, wenn ihr mich fragt.

    Aber wartet, geht noch weiter:

    Pools at most nuclear plants hold several times more spent fuel than originally intended.

Mon May 30 2011

  • [l] Aus der beliebten Reihe „bei UNS ist Atomkraft SICHER“: Im AKW Philippsburg funktionierte ein Brandmelder nicht, wegen einer fehlerhaften Lötstelle. Aber selbstverständlich bestand zu keinem Zeitpunkt irgendeine Gefahr für die Mitarbeiter oder Bevölkerung. Im Übrigen ist dieser Vorfall eh kaum der Erwähnung werden, denn:

    Der Einstufung des Kraftwerkbetreibers nach handelt es sich um Meldekategorie N (Normalmeldung). Es handelt sich demnach um einen Vorfall geringer sicherheitstechnischer Bedeutung.

    Genau. Was kann schon passieren bei so einem Brand im Atomkraftwerk. (Danke, Justin)

  • [l] Aus der beliebten Reihe „bei UNS ist Atomkraft SICHER“: Die Amis stellen ihr erstes AKW auf digitale Leittechnik um, auch für den Sicherheitsbereich.Bisher war das alles analog. Grund:

    It has taken nuclear power plants so long to go digital because regulators wanted assurances the new control systems were as reliable as the old ones and could not be compromised by hackers.

    Aber jetzt wird das anders. Trotz Stuxnet. Grund:

    The goal of going digital is to save money.

    Erstklassige Priorisierung, liebe Amerikaner! Da weiß man, was man hat. Obama hat offensichtlich gegenüber Bush noch weniger Industrieregulierung. Change we can believe in!

Thu May 26 2011

  • [l] EU-weite Stresstests für Atomkraftwerke? Da lassen die Briten Sellafield lieber nicht teilnehmen.

    “The answer is no,” said a British government spokeswoman in Brussels when asked whether Sellafield would be examined.

    Die Begründung ist immerhin nicht völlig abwegig.

    She explained the decision by saying the plant is now engaged in nuclear fuel reprocessing and no longer generates power. “It’s just for existing generation sites,” she said of the tests.

    Klar, wenn die da nur Wiederaufbereitung machen, dann ist das ja kein Reaktor im herkömmlichen Sinn, was kann da schon passieren! Könnte man denken, wenn man nicht dieses Blog hier regelmäßig liest und sich daran erinnert, dass das auch eine Wiederaufbereitungsanlage war.Aber hey, die Briten werden schon wissen, wieso sie Sellafield keinem Stresstest unterziehen wollen. Und wenn den Briten das zu gefährlich ist, dann sollten wir auf sie hören. Und natürlich Sellafield gleich ganz zumachen. Ich hoffe ja, dass jetzt auch die ganzen anderen Länder so indirekt zugeben, welche Installationen ihnen zu unsicher für Stresstests sind. Temelin z.B. wäre ein Kandidat, der mir spontan einfällt, oder das belgische AKW Doel, und die Franzosen werden sicher auch ein paar Kandidaten haben. *grusel* (Danke, Florian)

  • [l] Zwischen den ganzen Captain Obvious- und Told-You-So-Meldungen gibt es gelegentlich auch mal etwas echt unerwartetes. Das hier z.B. hätte ich nicht gedacht:

    Israel’s daily Maariv published a poll showing about 57 percent of voters believe Netanyahu should have supported Obama’s initiative, rather than opposing the president.

    Natürlich wird sich Netanjahu nicht danach richten, das ist wie mit den Grünen und der Atomkraft. Dessen eines Thema ist der Krieg gegen die palästinensischen Terroristen. Das wird er keinesfalls zulassen können, dass das in seiner Amtszeit gelöst wird.

 

Und in Fukushima qualmt es

Wo wir gerade beim Thema sind:

Sicherlich auch erstmal ganz harmlos… bis sich die Wahrheit nicht mehr verheimlichen lässt. Vielleicht sollte man doch alle Atomkraftwerke abschalten. Wobei, wie man bei Stuttgart 21 gerade sieht, hilft Grüne wählen da ja eher nicht. Na ja, ohne Atomstrom wären die ja auch obsolet. Und ganz komisch ist: in Italien funktioniert das. Ausgerechnet.

Fukushima nun auch in Amerikanien?

 

Zu meiner Schande muß ich gestehen, daß ich Teil 3 nicht gefunden habe. Das gesamte Video dürfen wir uns wegen der Gema in Deutschland nicht anschauen. Wobei… in den ersten 2 Teilen war gar keine Musik.

Na ja, was dort wirklich passiert erfahren wir erst, wenn es nicht mehr zu leugnen ist. Da hilft leider nur das (länderübergreifende) St. Florian Prinzip.

Neue Rekord-Strahlung in Fukushima

Reaktor 1 streut nun Radioaktivität nach allen Seiten 

Von Karl Weiss

Die stückchenweise Wahrheit, die uns die Tepco über die Reaktoren in Fukushima zukommen lässt, wurde durch ein neues Detail bereichert: In Block 1 ist die Radioaktivität nun so hoch, dass ein Arbeiter dort nach vier Minuten bereits die Jahresdosis abbekommen hätte.

Ein Roboter hat diese hohe Dosisleistung gemessen: 4000 MilliSievert pro Stunde oder 4 Sievert pro Stunde. Das ist weit über jener Schwelle, die schon nach wenigen Minuten Krebs erzeugen kann, als Jahresdosis ist das also völlig inakzeptabel, aber wir sind nun ja schon gewohnt: Die Atom-Mafia weiss nicht, was Krebs ist. („Krebs? Was ist das?“)

Eine so hohe akute Strahlung ist der klare Beweis: Der ganze Reaktor ist bereits geschmolzen, der Sicherheitsbehälter durchlöchert und der Betonmantel ebenso:

Der geschmolzene Kern ist bereits ausserhalb des eigentlichen Reaktormantels und verbreitet sich in Form von Wasserdampf (es wird ja immer noch versucht mit Wasser zu kühlen und damit steigt immer viel Wasserdampf aus dem Reaktor ins Freie), vom Wind bewegten Teilchen und vom Wasser ausgewaschenen Teilchen, die mit dem Wasser in den Untergrund sickern und von da wahrscheinlich ins Meer gelangen.

Die gesamte Menge Radioaktivität, die dort vorhanden ist, wird an die Umwelt abgegeben. Das ist deutlich mehr als bei einer Atombombenexplosion von einer Bombe der Hiroshima-Grösse.

Das ist auch deutlich weit mehr als bei der Tchernobyl-Katastrophe, denn dort wurde ja im Einsatz von Zehntausenden von Helfern ein riesiger Betonmantel über das ganze Atomkraftwerk gebaut.

In Fukushima ist das mit dem Betonmantel nicht anwendbar, denn man hat es ja unmittelbar ans Meer gebaut. Hier müsste zusätzlich eine Betonmauer von einigen Hundert Metern Tiefe zwischen Reaktor und Meer geschaffen werden, um das Absickern in die Tiefe und anschliessende seitwärts Sickern ins Meer zu verhindern.

Auch in diesem Fall zeigt sich wieder: Man hat vorher nicht durchgedacht, was man im Falle eines Gau oder Super-Gau machen würde, sonst wäre ein Atomkraftwerk unmittelbar am Meer schon ausgeschlossen worden.

Voraussehende Vorsichtsmassnahmen, wie sie bei jedem anderen Gebäude Selbstverständlichkeit wären, werden bei Atomkraftwerken nicht vorgesehen. In jedem modernen höheren Gebäude werden z. B. brandgesicherte Treppenhäuser mit Eisentüren eingebaut, um eine Katastrophe im Falle eines Brandes zu verhindern und Fluchtwege offen zu halten, aber vergleichbare Massnahmen bei einem Atomkraftwerk zur Verminderung der Folgen bei einem Gau oder Supergau gibt es nicht!

Man baut Atomkraftwerke (und das gilt nicht nur für Fukushima, sondern auch für alle anderen Atomkraftwerke), ohne auch nur die mindesten Massnahmen gegen das Auftreten eines Gaus oder Super-Gaus vorzusehen und sieht ebenso keine Sicherheitsmassnahmen für den Fall eines solchen Unfalls vor.

Man kann also nicht mehr davon ausgehen, dass es sich um Fehler oder Irrtümer handelt. Es ist ein Terroranschlag gegen viele Menschen!

Dazu kommt jetzt auch noch: Tepco gibt zu, dass in den Resten der Atomkraftwerke Fukushima in offenen Becken riesige mengen stark radioaktiv verstrahlten Wassers (um die 100 000 Tonnen) gelagert sind. In der bald einsetzenden jährlichen Regenperiode befürchtet man, würden sie überlaufen.

Und nun ist auch noch das passiert, woran vorher niemand gedacht hatte, nämlich der Super-Gau in vier direkt nebeneinander liegenden Atomkraftwerken, die zusammen den Haupt-Komplex von Fukushima ausmachen. Das gleiche, was jetzt in Reaktor 1 passiert ist – das Abgeben der gesamten Radioaktivität an die Umwelt – wird auch in Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 4 passieren (oder läuft schon ab).

Im Fall von Nr.3, der mit plutoniumhaltigen Brennstäben ausgerüstet war, wird zusätzlich noch eine kaum enden wollende Lawine von Plutonium freigesetzt! Plutonium ist nicht nur zusätzlich zur Radioaktivität extrem giftig, es hat auch eine Halbwertszeit von Zehntausenden von Jahren. Man wird als o in der Umgebung von Fukushima noch erhöhte Radioaktivitität im Jahre 21 000 messen können!

Das sind also vier Mal weit mehr Freisetzungen von radioaktiven Teilchen als in Tchernobyl plus die ganze Plutonium-Last, eine Katastrophe ungeahnten Ausmasses!

Selbst die Umweltschützer (wie der Bürger-Journalist), die bereits vor Jahrzehnten vor den möglichen Folgen von Unfällen in Atomkraftwerken gewarnt hatten, konnten sich nicht in den schlimmsten Alb-Träumen eine solche Extrem-Katastrophe vorstellen.

All dies wird nun von den Medien weitgehend unberücksichtigt gelassen. Zwar werden noch von Zeit zu Zeit kleine unverdauliche Happen von Informationen über Fukushima abgegeben, aber der Zusammenhang wird nirgendwo hergestellt.

Denn sonst würden sich noch mehr Menschen für das sofortige Abschalten aller Atomreaktoren einsetzen und sich nicht mit der Stillegung einiger und dem Weiterfunktionieren vieler anderer für Jahrzehnte zufrieden geben.

Die Atomreaktoren sind Terror gegen die Menschheit! Weg mit den Terroristen! Weg mit dem Kapitalismus!

Wir wollen leben! Wir wollen keinen quälenden Krebstod!

Hier Links zu den anderen Artikeln im Blog von Herrn Weiss im Zusammenhang mit dem Super-Gau von Fukushima

– Nur ein bisschen harmlose Radioaktivität?

– Radioaktivitätswerte dürfen nicht mehr veröffentlicht werden.

– Super-Gau Japan 3

– Fukushima – Es wird immer gruseliger

– Radioaktivität? – Alles unschädlich

– Was war der Auslöser des Fukushima-Super-Gaus?

– Strahlende Teilchen in Kanadas Trinkwasser – Fukushima 7

– Fukushima – Kernschmelze im Reaktor 4

– Fukushima – Düster, düsterer

– Streit um die Fukushima-Artikel dieses Blogs

– Nach Fukushima nun Kashiwasaki – Kariwa?

– Fukushima – Die Atom-Mafia

– Atomreaktor: 50 Jahre Abklingzeit

– Der Deutsche Atom-Gau

– Fukushima: Nuklear-Explosion?

– Fukushima: Vor einem neuen Ausbruch?

– Fukushima: Jetzt scheint es passiert zu sein

– Fukushima: Mein Gott, Walter

– Fukushima: Bei weitem das grösste Atomunglück aller Zeiten

– Fukushima: Jetzt hat es auch die ‚Süddeutsche‘ bemerkt

– Die japanische Tragödie

Wiederum Mit Dank an Herrn Weiss

Der deutsche Atom-Gau

25-jahre-tchernobyl-1986

Schachtanlage Asse läuft voll

Von Karl Weiss

Während wir alle gebannt nach Japan zum Super-Gau von Fukushima gucken, hat sich heimlich, still und leise ein deutscher Gau direkt unter unseren Füssen herangeschlichen. Im unterirdischen Lager „für leicht- und mittelschwer strahlende“ Atom-Abfälle in der Schachtanlage Asse wurden hohe und höchste Strahlungswerte gemessen.

Das angeblich wasserdichte Ex-Bergwerk wurde von einem unterirdischen Wasserlauf „gefunden“ und läuft jetzt voll. Dabei laugt es wasserlösliche Teile des Atom-Mülls aus den Fässern mit dem Müll, die natürlich verrosten und allen Inhalt der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Und die wasserlöslichen Anteile des Atommülls sind eben gerade jene, die besonders tükisch sind, vor allem Strontium 90 und Cäsium 137.

Die „Welt“ meldete am 24. April 2011, dass vor der Kammer 12 Höchstwerte von Cäsium 137 gemessen wurden, die selbst an Orten, wo Atombomben explodierten, noch nicht vorkamen: Das Wasser enthielt 266 000 Bequerel pro Liter Cäsium 137!

Das wäre nicht möglich, wenn dort, wie eigentlich vorgesehen, nur schwach und mittel strahlender Müll abgelagert wurde. In Wirklichkeit, das wird jetzt immer deutlicher, hat man Asse zum Teil als (nicht genehmigtes) Endlager für hoch radioaktives Material wie Brennstäbe und ähnliches genutzt.

Nur ein Beispiel (aus einem Artikel hierzu, http://politikprofiler.blogspot.com/2011/04/ist-die-asse-das-deutsche-fukushima-700.html , in diesem Artikel auch weiterführende Links):

„ … in einer Liste vom 18. Januar 1977 ist vermerkt, dass 49 Atommüllfässern eine Strahlung von 550 bis 700 Sievert pro Stunde an der Außenseite aufweisen [Das ist mehr als im Inneren der Atomkraftwerke in Fukushima.].

Der Begleitschein gibt lediglich Auskunft darüber, dass es sich um ein- betonierten Schrott aus dem Kernforschungszentrum in Karlsruhe handelt. In den Jahren um 1977 arbeiten Forscher an einem Pilotprojekt zur Wiederaufbereitung von Brennstäben. Vielleicht galten zur damaligen Zeit Brennelemente noch als Atomschrott, wenn sie aus einer Forschungsanlage stammten? Heute will das Keiner mehr wissen und die Papiere geben keine Auskunft darüber.“

Hier noch einmal einiges Grundlegende zu Asse und Cäsium 137:

„In einem Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz an das Bundesumweltministerium wird betont, bereits vor 13 Jahren – und damals war Frau Merkel dort Ministerin – wurde das Ministerium über die mögliche Gefahr einer Verstrahlung des Trinkwassers durch das Atommülllager Asse informiert.
Was Frau Merkel daraufhin unternahm, war – nichts. Sie vertraute einfach darauf, dass sich Probleme selbst erledigen. Sie saß das Problem nach dem Vorbild von Kohl aus. Nur, was bei politischen Problemen manchmal funktioniert – man ignoriert sie einfach und sie werden mit der Zeit vergessen – ist bei wirklich realen Problemen eben nicht so. Sie hätte damals umfassende Untersuchungen über die Gefahren anstellen lassen müssen und dann entsprechende Maßnahmen in Gang setzen.

Sie war aber so damit beschäftigt, CDU-Vorsitzende und dann später Bundeskanzlerin zu werden, dass sie dafür keine Zeit fand. Das werden nun weite Teile der bundesdeutschen Bevölkerung büßen müssen. Auch das typisch für unsere Politiker-Brut. Ihre Fehler büßen immer wir.

Das Atommülllager Asse wurde nämlich völlig unsachgemäß mit immer neuem Atommüll vollgestopft, obwohl dafür überhaupt keine Genehmigung vorlagt. Die Betreibergesellschaft hielt sich nicht an vereinbarte Regeln, bestreitet heute, dass es solche Regeln überhaupt gab, was alles nur noch schlimmer macht.“

Zitat aus: „Die zweite Leiche in Frau Merkels Keller“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5949444/ )

„Die Grundidee war und ist: Man könne die strahlenden Atom-Abfälle in tiefen aufgelassenen Bergwerken einlagern. Dort würden sie für alle Zeiten sicher lagern und man könne das Problem vergessen. Dumm nur, dass die Geologen (die nicht gekauft waren) sofort widersprachen: Sie sagten: Der gesamte Untergrund auf der Erde ist von Wasseradern durchzogen, die zusätzlich noch andauernd (manchmal alle zehn Jahre, manchmal alle 100 Jahre, manchmal nach Hunderten von Jahren) Weg und Richtung des Flusses ändern. Und fast all dies Wasser kommt irgendwann an irgendeiner Stelle wieder an die Oberfläche – und zwar im Einzelfall unvorhersehbar. Der Untergrund arbeite, er sei nicht auf Dauer stabil. Wo es grosse Kavernen gibt, werden diese irgendwann vom „Bergdruck“ geschlossen und alles, was darin ist, zermalmt. Eingelagerte Behälter würden dann die radioaktiven Stoffe freigeben und das Wasser würde sie aus den Höhlungen laugen und an irgendwelchen Stellen an die Oberfläche bringen.“

„Nur um dem Nichtfachmann eine Idee zu geben: Wenn dieses Wasser mit Cäsium-137 an irgendeiner Stelle einen Trinkwasserbrunnen oder ein Grundwasser verunreinigt, aus dem Trinkwasser gewonnen wird, dann werden Hunderte, vielleicht Tausende, vielleicht Zehntausende, im schlimmsten Fall Hunderttausende Menschen mit geringenMengen des hochradioaktiven Isotops verstrahlt. Dessen Salze sind wasserlöslich und unser Körper baut sie, als wären es Kalium-Atome, in den eigenen Körper ein (Kalium ist eines der lebenswichtigen Spurenmetalle). Dort können dann selbst winzigste Mengen, 10, 20 oder 30 Milligramm (tausendstel Gramm) ihre Langzeitwirkung durch Strahlung entfalten.

Die mit geringen Mengen von Caesium 137 verstrahlten aus der Nähe von Hiroshima und Nagasaki haben zum Teil die fürchterlichsten Schicksale von allen gehabt. Entsetzliche Schmerzen – Gliedmassen faulen ab, müssen amputiert werden, Organe entfernt. Krebs! Mehrere Krebse entwickeln sich zur gleichen Zeit. Wer das überlebt, ist noch schlimmer dran. Es gibt Fälle, wo Menschen 15 Jahre lang entsetzlich litten, bevor der Tod sie erlöste.

Wer mit Cäsium 137 verstrahlt wird, speziell mit kleinen Mengen, so dass er nicht schnell stirbt, wird die Gefolterten von Abu Ghraib und von Guantanamo beneiden.“

Zitat aus: „Jetzt offiziell: Atomkraftwerke: Unberechenbares Risiko“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5181793/ )

„Dass dort Decken einstürzen, sagt nämlich, das ganze ehemalige Bergwerk wird unter dem Druck des umliegenden „Gebirges“ zermalmt. Außerdem wissen wir auch bereits, dass das angeblich von allen Wasserquellen isolierte Salz-Bergwerk bereits massiv von Wasser geflutet wird (im September 2008 waren es 12 000 Liter pro Tag, inzwischen schon deutlich mehr, wahrscheinlich schon über 20 000 Liter pro Tag). Das Zusammenwirken dieser beiden Fakten ist eine Katastrophe. Das Wasser wird bald Zig und dann mehrere Hundert Meter hoch im Bergwerk stehen und alle Abschottungen werden vom Bergdruck zerstört worden sein. Das bedeutet, das Wasser wird Zugang zu den hochradioaktiven Abfällen haben und wird dort wasserlösliche Salze von Caesium-137 herauslösen [ Diese Voraussage von damals ist jetzt eingetroffen.] und mit sich führen (dazu auch feine Schwebeteilchen anderer, nicht wasserlöslicher strahlender Substanzen).

Der hohe Wasserdruck wird in den unteren Teilen des Bergwerks zu irgendeinem Zeitpunkt zum Ausbruch des Wassers führen: Das Wasser wird durch Felsspalten sickern und wird außerhalb des Bergwerks den Weg nach oben finden. Und nach oben heißt: Es wird irgendwann in einem Grundwasserstrom anlangen. Und das heißt Caesium-137 im Grundwasser!“

Zitat aus: „Ob die Decke über Ihnen einstürzt?“ ( http://karlweiss.twoday.net/stories/5990650/ )

Es ist seit Jahren bekannt: In der Asse wurde auch hochradioaktiver Müll eingelagert. Das für wasserdicht gehaltene Bergwerk ist nicht mehr wasserdicht. Das Wasser steht jetzt schon hoch im Bergwerk. Viele der Betonabsperrungen von gefüllten Kammern sind bereits zerstört. Es hätte bereits vor 15 Jahren alles aus der Asse herausgeholt werden müssen, um eine Verstrahlung von Grundwasser sicher zu verhindern. Doch die Politik verlängerte statt dessen die Laufzeiten der Atommeiler, deren Müll keinen Platz hat, wo er sicher abgelagert werden kann.


Wenn der erste Grundwasserstrom in Deutschland Cäsium 137 führt, wird man sagen, wie jetzt in Japan, die Strahlung sei so gering, dass keine Gefahr bestünde.

Und dann kommen die vielen Fälle von Kindern mit Krebs, vor allem Leukämie. Und die Politikerbrut wird weiterhin sagen, es sei nicht bewiesen, dass Radioaktivität aus der Asse die Ursache ist.

Und die Familien werden an den Gräbern ihrer Kinder stehen und weinen.

Der deutsche Atom-Gau!

Mit Dank an Karl Weiss, in dessen Artikel mehr Bilder zu sehen sind.

Fukushima schlimmer als Tschernobyl – Aktuelle Meldungen zur Atomkatastrophe

Fukushima ist gefährlicher als Tschernobyl
Sebastian Pflugbeil (Gesellschaft für Strahlenschutz) hält Fukushima für viel gefährlicher als Tschernobyl. In Tschernobyl war die Bevölkerungsdichte gering. Ganz anders in Japan. Er fordert eine umfangreiche Evakuierung. Die Radioaktivität wurde mit dem Kühlwassers in Meer geleitet.

Ein Sarkophag ist in Fukushima momentan noch nicht möglich. Erstens durch die hohe Strahlenbelastung und zweitens durch die erhöhte Explosionsgefahr. Experten zufolge, leiden etwa 600.000 Millionen Europäer unter den Auswirkungen der Strahlung. Bis zum Jahr 2056 werden etwa 240.000 neue Krebsfälle in Europa erwartet. Mehr unter www.cecu.de

 

Gespenstisches reales Horrorvideo: Reporter fährt durch Evakuierungszone um AKW Fukushima
Vermummter Reporter fährt mit Kollegen durch Evakuierungszone um AKW. Geigerzähler auf Armaturenbrett. Gähnende Leere, wo früher Menschen und Verkehr waren. Szenen wie in einem utopischen Horrorfilm. Verlassene herrenlose Haustiere. Atemberaubende Stille. Nur der Geigerzähler im Auto knattert, rattert, rasselt, tickt und knistert. Und schlägt Alarm. Immer lauter. Immer schriller.
Wann sieht es bei Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe so aus?
Quelle: Analyse + Aktion

 

Wie Fukushima zu Tschernobyl wurde
Vertuschen, vortäuschen, verschweigen: Das Versagen der japanischen Atomkraftwerkbetreiber und der Behörden wird mit jedem Tag offenkundiger.
Weiterlesen auf Tagesanzeiger

Bis zu 630.000 Terabecquerel an Strahlung
Die japanische Regierung hat Fukushima in die höchste Gefahrenstufe wie Tschernobyl eingestuft
Allmählich scheint man in Japan entweder die Dimension der Atomkatastrophe in Fukushima zu realisieren oder bereit zu sein, das Ausmaß zuzugeben, nachdem die Hoffnungen, die Sache doch noch in den Griff zu bekommen, nicht mehr aufrechtzuerhalten sind. Während man zuvor von bis zu 10.000 Terabecquerel pro Stunde sprach, wurden die von den Reaktoren 1, 2 und 3 ausgehende Strahlung nun auf zwischen 370.000 bis 630.000 Terabecquerel angegeben.
Weiterlesen auf heise.de

Strontium – Leukämieauslöser – in Boden und Pflanzen bei AKW Fukushima entdeckt
Slight amounts of strontium, a heavy radioactive metal that could lead to leukemia, have been detected in soil and plants near the crippled Fukushima Daiichi nuclear plant, Japan’s science and technology ministry said on Tuesday.
Japan has already detected radioactive elements including iodine, cesium and plutonium, in areas near the plant operated by Tokyo Electric Power after reactors there were crippled due to a loss of power that disabled cooling functions.
Quelle: Yahoo (Reuters)

Außerhalb Evakuierungszone Fukushima Radioaktivität VIERMAL höher als innerhalb der Evakuierungszone von Tschernobyl
Japan lässt Menschen ausserhalb seiner Evakuierungszone in bis zu VIERMAL HÖHERER Radioaktivität vegetieren als die wahrlich nicht besonders zimperliche Sowjetunion Menschen bei Atomkraftwerkskatastrophe Tschernobyl zumutete. Die Sowjetunion evakuierte bei viermal niedrigeren Verstrahlungsdosen als sie die Regierung Japans Menschen zumutet. Der Reis, der dort gepflanzt wird, ist verseucht für die nächsten Jahrzehnte.
Weiterlesen auf Analyse + Aktion

Japan /Fukushima meldet schwere Schäden und keine Meldung in den Medien
Die Werte für Jod 131 und Cäsium steigen in Deutschland an, obwohl wir über 9000 km von Fukushima entfernt sind. Ein Teil wurde bereits vom Regen aus der Luft gewaschen und gelangt in den Boden und in unser Trinkwasser. Es ist deshalb nur nicht mehr in der Luftmenge messbar. Es verschwindet aber nicht. Die Grenzwerte werden nicht überschritten, aber das ist die Variable in diesem Spiel. Wir verlassen uns weiterhin auf eine Wissenschaft, die vor 4 Wochen noch daran glaubte, dass Siedewasserreaktoren wie in Fukushima keine Kernschmelz erleben können. Das Risiko sei nahezu NULL. NULL erleben wir gerade in Fukushima.
Weiterlesen auf Polit-Profiler

Nach satten vier Wochen stuft Japan Atomruine Fukushima auf die höchste Gefahrenstufe herauf
Japan gibt jetzt, nach satten vier Wochen, zu, dass das AKW Fukushima die höchste Gefährdungsstufe hat. Nach vier Wochen gibt Japan endlich zu, dass Fukushima die gleiche Gefahrenlage hat wie Tschernobyl, wobei der Unterschied ist: Tschernobyl hatte nur einen Reaktor, Fukushima hat vier plus vier „Abkling“becken. Die Regierung Japans ist mental retardiert oder sie steckt mit der Atommafia unter einer Decke. Ich nehme an es ist beides der Fall. Was Japan widerfährt interessiert mich immer weniger weil ein Volk, das derlei Verarschung sich gefallen lässt – andauernde Desinformation und Verniedlichung der Tatsachen – sich selber sein eigenes trübes Schicksal schmiedet.
Weiterlesen auf Analyse + Aktion

Fukushima – Was kommt nach Stufe 7?
Fukushima ist zu einem radioaktiven Vulkan geworden. Experten rechnen damit, dass es noch 10 Jahre dauern wird, bis das AKW abgebaut werden kann. Das sind Hoffnungsmeldungen. Tschernobyl steht heute noch und strahlt.

Der Sarkophag sollte längst erneuert werden. Zwar wurde in Japan nicht die Menge an Radioaktivität in große Höhen transportiert wie durch Tschernobyl, dafür ist aber das Meer sehr hoch radioaktiv belastet. Wir dürfen nicht glauben, dass in Deutschland eine bessere Informationspolitik herrschen würde, wenn es bei zu so einer Nuklearkatatstrophe kommt.

Auch wir werden nicht umfassend über jeden Störfall der Stufe 0 bis 3 informiert. Der plötzliche Sinneswandel des öffentlichen Bekenntnis zu Stufe 7 ist höchst wahrscheinlich Greenpeace zu verdenken, denn seit einigen Tagen werden über diese Organisation Strahlenmessergebnisse veröffentlicht.

Quelle und mehr: Polit-Profiler

 

Fukushima – Fuc* You Shima
Die Menschheit wird von einer dunklen Energie in Schach gehalten, und die meisten Menschen dienen unwissentlich einer Maschinerie, die zur Zerstörung der Welt anstiftet. Auch die Reaktorkatastrophe in Fukushima ist auf deren Einfluss zurückzuführen. Dr. Richard Sauder berichtet in diesem exklusiven Artikel über seine schamanistische Vision vor dem Unglück und seine visionären Einsichten.
Weiterlesen auf nexus-magazin.de

Südkorea schliesst Schulen wegen der Strahlung
Weil sie das am nächsten liegende Nachbarland zu Japan sind, machen sich die Südkoreaner grosse Sorgen wegen der Radioaktivität. Deshalb wurden einige Schulen geschlossen, weil es in weiten Teilen des Landes regnet und man den radioaktiven Niederschlag fürchtet. Andere Schulen wurden aufgefordert, ihre Aktivitäten im Freien einzuschränken, damit die Kinder nicht mit den tödlichen Partikeln in Kontakt kommen oder einatmen.
Weiterlesen auf Alles Schall und Rauch

Radioaktivität im Meerwasser vor Fukushima noch höher
Der Betreiber des Atomkraftwerks, Tepco, teilte nach Angaben des Fernsehsenders NHK mit, am Donnerstag seien nördlich von Fukushima Eins in Meerwasserproben 110 Becquerel des radioaktives Jods-131 pro Kubikzentimeter festgestellt worden. Diese Zahl liege 2800mal höher als der Grenzwert. Am selben Ort seien am Dienstag das 600fache und am Mittwoch das 1000fache des Grenzwertes registriert worden. Die Atomsicherheitsbehörde Nisa wies Tepco an, seine Kontrollen zu verstärken, um eine mögliche Belastung des Pazifiks abzuklären.
Weiterlesen auf Tagesanzeiger

Radioaktive Strahlung so hoch, dass Messgeräte nutzlos
In Atomruinie Fukushima ist die radioaktive Strahlung dermaßen hoch, dass Meßgeräte versagen, weil der Bereich, auf den sie ausgelegt sind, überschritten ist. Das berichtet ein Überwacher der Radioaktivität. Er sagt Arbeiter dort seien Radioaktivität ausgesetzt, die so hoch ist, dass sie wegen dieser Höhe unmessbar ist. Also als wenn man mit einer Briefwaage das Gewicht eines Lastwagens messen wollte.
Weiterlesen auf Analyse + Aktion

Japan: Monitor enthüllt Lügen von Tepco & Co. zum neuen Beben
Erstmals geben Dokumente der französisch-deutschen Atomfirma AREVA Einblick, was im havarierten Kernkraftwerk Fukushima wirklich passiert ist. AREVA ist einer der drei Hauptgeschäftspartner der japanischen Betreiberfirma TEPCO. Nach diesem Bericht geht die Hauptgefahr von den Abklingbecken aus, in denen hunderte Tonnen von abgebrannten Brennstäben gelagert sind.

Mindestens zwei dieser Lager sind explodiert. Als Folge kann sich radioaktives Plutonium, Cäsium und Strontium ungehindert verbreiten. Wurde dieser Gefahr durch die Atomkonzerne bewusst unterschätzt? Zu viel, zu lang: Experten kritisieren die Praxis, abgebrannte Brennstäbe in Abklingbecken aufzubewahren — aus Kostengründen. Quelle und weiteres: http://www.wdr.de/tv/monitor/

 

Deutsches Atomkraftwerk Biblis: Stromausfall, Notstrom mit Dieselgeneratoren
Neue Panne im hessischen AKW: 50 Minuten lang musste das Kraftwerk den Angaben zufolge auf die Notversorgung aus den Dieselaggregaten ausweichen. Bei den Grünen weckt der Vorfall Erinnerungen an Japan.
Weiterlesen auf Frankfurter Rundschau

EU legt strengere Grenzwerte für Lebensmittel aus Japan fest
Nach heftiger Kritik von Verbraucherschützern haben sich Europäische Kommission und EU-Mitgliedsstaaten auf strengere Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebens- und Futtermitteln aus Japan geeinigt. Wie die Kommission in Brüssel am Freitag mitteilte, entsprechen die Strahlungswerte den strengeren japanischen Normen. Das bedeutet nach Angaben des Bundesverbraucherministeriums, dass die Grenzwerte für Jod, Cäsium und Plutonium deutlich abgesenkt werden.
Weiterlesen auf Ärzteblatt

US-Luftwaffe übt Luftkämpfe über AKW Grafenrheinfeld
Nur wenige Flugsekunden von Kernkraftwerken entfernt, trainieren deutsche und amerikanische Kampfjets den Abwurf von Übungsbomben und Luftkämpfe. Schon lange versetzen die riskanten Manöver die Anwohner in Schrecken. Offiziell sind die modernen Atommeiler gegen Abstürze von Kampfflugzeugen geschützt. Doch die Katastrophe von Fukushima bringt alte Gewissheiten ins Wanken.

Die Reaktorsicherheitskommission hat nun den Auftrag, von Neuem zu prüfen, welche Folgen der Absturz eines Militärflugzeuges tatsächlich haben könnte, doch währenddessen jagen die Militärjets weiter im Tiefflug an Kernkraftwerken vorbei. Die Luftwaffe beteuert, dass die Kampfpiloten im Tiefflug einen Mindestabstand von 1,5 Kilometern von jedem Kernkraftwerk einhalten müssten. Kritiker halten dies angesichts der Fluggeschwindigkeiten von 200 Metern pro Sekunde und mehr für unzureichend.

 

Atomkraft: Risiken schon im Normalbetrieb
Die atomkritische Ärzteorganisation IPPNW warnt vor Gesundheitsgefahren beim Brennelementwechsel in Atomkraftwerken. Am Wochenende ging das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld zum Brennelementwechsel und zur jährlichen Anlagenrevision vom Netz. Bei einem Brennelementwechsel wird der Deckel des Reaktordruckgefäßes geöffnet. Dabei entweichen neben radioaktivem Kohlenstoff weitere radioaktive Stoffe wie Tritium, Jod 131, Caesium 137, radioaktive Edelgase sowie das schwer zu messende Strontium 90 und Spuren von Plutonium 239.
Weiterlesen auf IPPNW

Mit Dank an:

Gesundheitsapostel
Gesundheitliche Aufklärung

Originalartikel

Auch die Ausserirdischen fliehen aus Japan

Hmm, wenn selbst die Ausserirdischen Japan verlassen, sollte uns das doch irgendwie zu denken geben, oder?
Wo gehts hier nochmal zum nächsten Raumschiff?

Radioaktivität? – Alles unschädlich!

Genau wie vorhergesagt

Von Karl Weiss

Die Verharmlosungskampagne hat begonnen. Wir werden von allen Seiten mit „Fachmeinungen“ unter Beschuss genommen, die uns erklären, die Radioaktivität, die sich ausgehend von Fukushima über die ganze Welt verbreitet, sei „gering“, „harmlos“, „nicht gesundheitsschädlich“ usw. usf.

(mehr …)

Ethikkommission: Merkel, Töpfer und die Halbwertszeit des Vergessens

Ein Kommentar von Hartz4-Plattform Sprecherin Brigitte Vallenthin ehemals BBU-Vorstandsmitglied für Mütter nach Tschernobyl

Tiefer in die Mottenkiste der Atom-Schönredner hätte die Bundeskanzlerin nicht greifen können, als sie Klaus Töpfer zum Vorsitzenden ihrer so
genannten Ethikkommission benannte. Zugegeben, Angela Merkel hat das Licht der Bundesrepublik erst im vierten Jahr nach dem
Tschernobyl-SuperGAU erblickt. Deshalb hatte sie das PR-Supertalent Töpfer zu der Zeit nicht unmittelbar miterleben können, als
„Unbedenklichkeit“ eigentlich zum Wort des Jahres hätte werden müssen. Irgendeiner muss es ihr aber verraten haben: der ist erste Wahl, wenn es
um die Vernebelung der Bevölkerung in angeblich unbedenkliche Fukushima-Wolken geht. Immerhin: der Mann hat einschlägige Erfahrung – er hat bereits vor knapp 25 Jahren einen entsprechenden Testlauf erfolgreich absolviert.

Fast ein viertel Jahrhundert ist es her, da hatte ich persönlich das „Vergnügen“, den Schönredner in Sachen „friedliche“ Nutzung der Atomenergie, Klaus Töpfer, damals Bundesumweltminister, hautnah zu erleben. Im hessischen Hungen war er auf PR-Tour mit hochradioaktiv strahlenden „Molkezügen“, unzähligen Eisenbahnwaggons randvoll mit Molkepulver von kontaminierter Milch – dem lange nach dem SuperGAU nicht mehr zu verleugnenden „Rest“-Risiko, das um’s Verrecken niemand haben wollte. Alleine dem Umstand, dass es damals noch nicht das Internet gab, kann es Klaus Töpfer verdanken, dass die später Geborenen oder die, die damals noch nicht erwachsen waren und vielleicht auch die, für die der Tschernobyl-Schock im Unterschied zu heute noch nicht groß genug war – dass all die Menschen selbst im weltumspannenden Informationsnetzt fast gar nichts über den damaligen Eifer zur Verdummung des heute quasi als deutscher Umwelt-Papst gefeierten erfahren.

Grund genug, mich an meine damaligen Erfahrungen als Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) – zu der Zeit „die“ Dachorganisation der Umwelt-Verbände und Bürgerinitiativen zu erinnern. Mein Arbeitsschwerpunkt – als selbst betroffene Mutter – war die Interessenvertretung der Initiativen der Mütter nach Tschernobyl. Nahezu wortgleich hörten wir 1986/87 zunächst die Beschwichtigungs-Propaganda – irgendwann zaghafte Eingeständnisse – immer wieder: „außer Kontrolle“ nur weit weg, „aber nicht bei uns“ – allmählich sickerte durch, dass Strahlenbelastung auch bei uns angekommen ist – erst wurde sie „unbedenklich“ genannt, später ganz vorsichtig zugegeben, dass der Regen nach Tschernobyl auch für uns und unsere lebensmittelproduzierenden landwirtschaftlichen Flächen ein „gewisses“ Problem sei – schließlich: die Warnung vor Wild, Waldpilzen – die sind heute noch radioaktiv belastet und werden es noch Jahrtausende bleiben. Irgendwann wurde Tschernobyl aufgegeben und bleibt unbewohnbar für undenkbare Zeit. Und das wahre ausmaß der unzählbaren Gesundheits- und Todesopfer durch menschliche Hybris und Geldgier werden in Statistiken vertuscht.

Und heute? Was wird aus Fukushima, was aus Tokio? Am liebsten würde ich den Menschen zurufen: Nehmt eure Familien, nehmt eure Kinder und rettet euch noch rechtzeitig in den hoffentlich weniger belasteten Süden.

Unterdessen warnt bereits der Präsident der 1990 gegründeten „Gesellschaft für Strahlenschutz“ vor dem „schleichenden SuperGAU“. In einer Pressemeldung vom 23. März der nicht im Verdacht übereilter Horrormeldungen stehenden internationalen Fachgesellschaft heißt es:

– die bereits jetzt messbare „Ausdehnung dieser Zone in Japan ist vergleichbar mit der Sperrzone westlich von Tschernobyl“und weiter:

– „Wir haben es jetzt mit dem SuperGAU zu tun. Die Vergleiche mit Tschernobyl werden ernst.

– Weitere Evakuierungsmaßnahmen sind dringend erforderlich. Es wird vor weiterer Bagatellisierung der Kontamination des Meeres gewarnt.“

Dabei haben wir es – im Unterschied zu Tschernobyl – jetzt vermutlich erst mit Vorahnungen auf die endgültige Katastrophe zu tun. Denn das gegenüber Tschernobyl deutlich höher belastete Strahlenmaterial ist ja offensichtlich noch nicht einmal gänzlich ausgetreten. Darüber hinaus stehen in Japan sechs Reaktoren vermutlich vor der vollständigen Strahlenfreisetzung und nicht „nur“ einer wie in der Ukraine.

Zurück zu Merkels Rettungsanker Töpfer: Der hat es zwar nicht in Hungen, schließlich aber doch in Lingen geschafft, das Ionen-Austauschverfahren zur so genannten Dekontamination von tonnenweise Strahlen-Molkepulver durchzusetzen und Bundesregierung sowie Atomwirtschaft das leidige Problem verstrahlter Lebensmittel vom Tisch zu schaffen. Das später für angeblich unbedenklich erklärte Molkepulver ist wahrscheinlich den Tieren ins Futter und uns ins Essen gemischt worden. Die Radioaktivität sei ausgewaschen worden, hieß es. Wohin dann aber die Spül-Reste gelangt sind, das hat der Radioaktivitäts-Reinwäscher niemals verraten. Ist es Soweit ich weiß, bleibt alles, was wir an „Mist“ produzieren in unserem geschlossenen System der Erde. Nichts und niemand kann uns von den Exkrementen unseres Wachtums-Wahns befreien. Denn eine Klo-Spülung ins Weltall gibt es nicht.

Literatur-Tipp: „Die Wolke“, Gudrun Pausewang, 1987, Ravensburger Buchverlag

Brigitte Vallenthin
Hartz4-Plattform

Sensation! Grüne retten AKW´s vor Abrissbirne Roland Koch! Kein Aprilscherz!

Heute ist für Nachrichtenleser ein besonders gefährlicher Tag. Irgendwo in der Welt der Medien lauern heute die ganz fiesen falschen Nachrichten. Wer mit der Sensation "MERKEL SCHWANGER" zum Bürofrühstück aufläuft, muss Tags später mit viel Spott rechnen. Oder wer der neuen Meldung der Agentur für Arbeitslose glaubt, siehe Welt:

Heute ist für Nachrichtenleser ein besonders gefährlicher Tag. Irgendwo in der Welt der Medien lauern heute die ganz fiesen falschen Nachrichten. Wer mit der Sensation „MERKEL SCHWANGER“ zum Bürofrühstück aufläuft, muss Tags später mit viel Spott rechnen. Oder wer der neuen Meldung der Agentur für Arbeitslose glaubt, siehe Welt:

Die Bundesagentur für Arbeit hat nach Informationen der „Berliner Zeitung“ im vergangenen Jahr so viele Hartz-IV-Empfänger beim Schummeln erwischt wie noch nie.

Manche mögen denken, dies sei ein neuer Schachzug der antisozialen Lobby dieses Landes, die versucht, das Problem der Arbeitslosigkeit als Problem jener genetisch minderwertigen Unterrasse der kriminellen, sozial schwachen „Minderleister“ darzustellen, ich jedoch halte es für den ersten Aprilscherz, den ich gefunden habe.

Hat man aber nun eine absonderliche Nachricht, die aber wichtig scheint, so hat man an diesem Tag ein Problem: niemand wird sie glauben. Alle würden sie als Witz abtun und sie gerät schnell in Vergessenheit. Es gibt aber solche Nachrichten, siehe Welt:

Die Beteiligung der baden-württembergischen Landesregierung am Energiekonzern EnBW könnte nach Ansicht des ehemaligen Grünen-Fraktionschefs im Bundestag, Rezzo Schlauch, für die zukünftige grün-rote Regierung teuer werden. In einem Interview mit dem Internetportal „Entermagazin“ sagte er: „Wenn Sie sich als Anteilseigner eines solchen Konzerns, der zu 50 Prozent von AKW abhängig ist, sofort radikal von Atomenergie verabschieden – was das Ziel ist und das Ziel sein muss –, dann vernichten sie Kapital“.

Ich hoffe, man kennt Rezzo Schlauch noch.

Nach der erfolgreichen Wiederwahl der rot-grünen Bundesregierung war Schlauch drei Jahre lang bis 2005 Parlamentarischer Staatssekretär für den Mittelstand im Ministerium für Wirtschaft und Arbeit unter Wolfgang Clement (SPD). Heute arbeitet Rezzo Schlauch als Anwalt in Stuttgart.

Sein ehemaliger Chef Clement sitzt ja auch bei den Energieversorgern im Vorstand … und schon bekommt man einen kleinen Ausblick auf den Zusammenhang zwischen Hartz IV und Atomkraft.

Nun sitzt Rezzo Schlauch nicht mehr für die Grünen  in Amt und Würden irgendwo herum und verbraucht Steuergelder, aber als Grüner der ersten Stunde zeigt er schon an, wohin die Reise geht, setzt neue Maßstäbe: Atomausstieg nur, wenn´s nichts kostet. Die ersten Grünen fangen an, die Atomkraftwerke zu schützen. Und das hat einen guten Grund. Es könnte GELD fließen, siehe ZEIT:

Die Unterstützung durch die Unternehmen war seit jeher die Machtbasis der bürgerlichen Parteien. Nun fällt ausgerechnet die Wirtschaft vom Glauben ab.

Einer, der sich zitieren lässt, ist Patrick Adenauer, Chef der Kölner Baufirma Bauwens und Präsident des Verbands der Familienunternehmer. »Viele von uns Unternehmern haben durch die wankelmütige Politik der Bundesregierung ihre politische Heimat verloren«, sagt er.

Und es kommt noch besser:

Ebm-papst wird also ein Gewinner der Energiewende sein, und Firmenchef Hans-Jochen Beilke verheimlicht gar nicht, dass er die Grünen gut findet. »Ich hätte mir gewünscht, dass wir eine schwarz-grüne Regierung bekommen«, sagt er. Die Kombination ist gut fürs Geschäft.

Gut möglich, dass am Ende sehr viele Unternehmer in Deutschland ganz genauso denken.

Ja, da schau her! Die Unternehmer suchen eine neue politische Heimat, die Grünen suchen Macht und Geld … da läßt sich doch sicher was arrangieren? Zum Beispiel ein Atomausstiegsverlängerungsmoratoriumsstop. Wäre jedenfalls denkbar, wenn nicht … der Roland Koch schon andere Pläne hätte, siehe FAZ:

Der Umbau der deutschen Energieversorgung eröffnet dem Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger Chancen. Das machte der Vorstandsvorsitzende Herbert Bodner bei der Vorlage der Bilanz deutlich. Auf dem langen Weg in die regenerative Energieversorgung werde es viele neue Entwicklungen geben. Sowohl im Bereich Kraftwerksdienstleistungen als auch im Bereich Ingenieurbau würden sich dadurch auch in Zukunft „große Chancen“ eröffnen, sagt Bodner.

Mögliches Potential für den zweitgrößten deutschen Baukonzern sieht der scheidende Vorstandsvorsitzende auch in der Abschaltung von Kernkraftwerken auf seinem Heimatmarkt. „Geschäftsschädigend wäre das für uns nicht.“ Ein Rückbau könne mehr Geschäft zur Folge haben als die Arbeiten im Zusammenhang mit der Wartung und Instandhaltung. Der Konzern ist in den meisten Atommeilern in Deutschland tätig und erzielt damit rund 20 Millionen Euro Umsatz.

Roland Kochs neuer Konzern verdient super an den Atomeiern und will jetzt an dem Abriss auch noch verdienen. Ich sehe schon jetzt Grüne Bundestagsabgeordnete Menschenketten vor Atomkraftwerken bilden, um den von Roland Koch höchstpersönlich gesteuerten Abrissbagger aufzuhalten.

Das Atomkraft weiterhin die Zukunft der Menschheit bestimmen wird, steht indirekt schon längst fest, auch wenn jetzt die Grünen in Baden-Würtemberg den Ministerpräsidenten stellen werden. Lauschen wir doch mal der ehemaligen japanischen Verteidigungsministerin in der WELT:

Jetzt wissen wir, dass das Undenkbare möglich ist. In der Folge haben die Probleme in Fukushima Daiichi den weltweiten Boom der Stromerzeugung aus Kernkraft jäh gestoppt. Momentan gibt es auf der Erde 443 Atomkraftwerke – eine Zahl, die sich in den nächsten 15 Jahren hätte verdoppeln sollen.

„Hätte verdoppeln sollen“ hört sich positiv an, so als ob dies jetzt nicht geschehen würde. Weit gefehlt. Denn wenn man genauer hinhört, dann will man nur neue Richtlinien als Reaktion auf den nuklearen Supergau:

Allein China plante zusätzlich zu den bereits bestehenden 27 Kraftwerken den Bau von 50 weiteren. Japan, und insbesondere Politiker wie ich, sind nun dafür verantwortlich, dass unsere Erfahrung dazu beiträgt, Sicherheitsrichtlinien und -standards für den weltweiten Bau solcher Anlagen zu entwickeln.

Neue Vorschriften werden sicher dazu beitragen, das die Atomtechnologie sicherer wird. Vielleicht kann man diese Vorschriften auch zum Überdecken von nuklearen Lecks verwenden? Doch die ehemalige Ministerin gibt uns auch noch einen Rat mit auf den Weg, der uns wohl sagen soll, das wir uns ein Beispiel an den Japanern nehmen sollen:

Aber in der Arbeit auf eine Erholung hin hat Japan einen großen Vorteil. Der Schlüssel für eine solche Erholung wird im Japanischen Kizuna (Bindungen oder Bündnis) genannt. Sogar angesichts des riesigen Chaos dieser durch Erdbeben und Tsunami ausgelösten Katastrophe haben sich die Japaner im Sinne von Kizuna gegenseitig geholfen und unterstützt. Sogar als in der Region Stromsperren verhängt wurden und die Ampeln nicht mehr funktionierten, gab es beispielsweise kaum ernste Verkehrsunfälle.

Ich hoffe, dass eines Tages, wenn das momentane japanische Unglück Geschichte ist, der Begriff “Tsunami” in seiner Bekanntheit von “Kizuna” noch übertroffen wird.

Supergau? Egal – Hauptsache, die Bürger helfen sich nachher wieder untereinander. Warum auch Kriege verhindern, wenn man beim Aufräumen nachher so schön gemeinsam fegen kann?

Ich selbst zweifel langsam daran, ob diese Wesen oben an den Schalthebeln der Macht und wir hier unten überhaupt von der gleichen Rasse  sind.  Vielleicht ist Macht an sich auch wie eine Krankheit: sie verändert langsam das Wesen der Menschen, läßt sie wahnsinnig werden. Oder der Grund für meine Zweifel liegt anderswo, ich bin einfach zu alt für diese moderne Welt, siehe Welt:

Deutsche kommen täglich auf neun Stunden Medienkonsum. Während die Jugend mit der Informationsflut gut zu recht kommt, sind ältere Menschen oft überfordert.

Ich frage mich am Ende meines Medienkonsums nur: wie lange wird es dauern, bis die GRÜNEN sich der Alternativlosigkeit der Politik auch in ihrer zentralsten Frage – die nach dem endgültigen absoluten sofortigen Atomausstieg – ergeben werden?

Schon der letzte Ausstieg war ja sehr weich. Und wenn jetzt noch mehr GRÜNE merken werden, das das GELD kosten wird … na, wieviele werden dann wohl noch bei der Stange bleiben?

 

 

Goodbye Tokyo

meteomedia_japan_forecast

Klickt mal hier:

Japan Weather

und wählt unter den Worten „select Film“

„japan_zoom_emission_dispersion.flv“

Und dann wisst ihr, wo wir alle am Mittwoch Abend nicht sein wollen…


Wieso sehen wir das eigentlich nicht in der Tagesschau?

J_Kachelmann twittert übrigens süffisant: „Vorübergehend unpraktische Windrichtung“.

© der Abbildung: Meteomedia AG

Grenzwerte für radioaktive Belastung von Lebensmitteln aus Japan erhöht

Ja, nicht begrenzt, kein Importstopp – die Grenzwerte werden ERHÖHT. Ist das zu fassen?

Demnächst auf unseren Tischen:


Leuchtendes Gemüse aus Japan

Die Verbraucherorganisation foodwatch und das Umweltinstitut München e.V. haben die Informationspolitik der Bundesregierung über die Lebensmittelsicherheit nach der Reaktorkatastrophe in Japan kritisiert. Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner verweist seit Tagen auf „verstärkte Kontrollmaßnahmen“ und „spezielle Schutzstandards“ – sie informiert die Öffentlichkeit jedoch nicht darüber, dass die EU-weit geltenden Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln aus den betroffenen Regionen Japans am vergangenen Wochenende deutlich erhöht wurden.

 

In ihrer Verordnung vom 25. März 2011 (siehe Seite 2) legte die EU-Kommission nun fest, dass Nahrungsmittel auch aus radioaktiv belasteten Präfekturen Japans eingeführt werden dürfen. Diese Lebens- und Futtermittel müssen dabei nicht die üblichen Grenzwerte einhalten, sondern nur noch die Höchstwerte, die für den nuklearen Notstand festgelegt wurden.

Dieses Vorgehen ist absurd. Denn von einem Ernährungsnotstand kann bei einem Lebensmittelimportanteil von 0,05 Prozent aus Japan wohl kaum die Rede sein. Die EU-Kommission nimmt also völlig unnötig eine gesundheitsgefährdende radioaktive Belastung ihrer Bevölkerung in Kauf. Statt die Verbraucher zu schützen, werden diese bewusst gefährdet.

Muß man da noch erwähnen, daß die Plutonium- und Strontium-Belastung nicht überprüft wird?

Unfassbar, wer hat die gewählt?

Hier die gemeinsame Pressemitteilung von foodwatch und dem Umweltinstitut München e.V.

Und hier ein Artikel über radioaktive Lebensmittel und Grenzwerte im Nuklearunfallfall.

Daß heißt dann wohl, schnell einen Geigerzähler kaufen. Ok, vor Juni wird das wohl nix weil sie überall ausverkauft sind. Aber dann…

 

 

Photo ©: Werner Menne.

 

Japans Zukunft

„The eruption of Mt. Fuji causes a nuclear power plant to explode and release clouds of radioactive particles.“

Gefunden bei Politaia.org

Fukushima, Bombentote, Hartz IV: Wirklichkeiten ab 18

Am Wegesrand der Medienwelt blühen manchmal sonderbare Dinge, Dinge, die man fast tagtäglich wahrnehmen kann  und doch ... werden sie kaum bemerkt. So fand ich erst kürzlich die menschliche Seele und den menschlichen Geist, den es - jedenfalls bei Kindern - zu schützen gilt. 

Anliegen dieser Grundsätze ist die wirksame Durchsetzung der im Grundgesetz verankerten Meinungs- und Informationsfreiheit, insbesondere auch der Presse- und Kunstfreiheit, in Abwägung mit anderen Grundrechten, wie dem Grundrecht von Kindern und Jugendlichen auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit.

Am Wegesrand der Medienwelt blühen manchmal sonderbare Dinge, Dinge, die man fast tagtäglich wahrnehmen kann  und doch … werden sie kaum bemerkt. So fand ich erst kürzlich die menschliche Seele und den menschlichen Geist, den es – jedenfalls bei Kindern – zu schützen gilt.

Anliegen dieser Grundsätze ist die wirksame Durchsetzung der im Grundgesetz verankerten Meinungs- und Informationsfreiheit, insbesondere auch der Presse- und Kunstfreiheit, in Abwägung mit anderen Grundrechten, wie dem Grundrecht von Kindern und Jugendlichen auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit.

So die Absicht der FSK-Freigabe für Filme auf Spio.de. Man sah mich etwas verwundert angesichts dieser Zielsetzung, gibt es doch offensichtlich immer weniger Geist und eigentlich gar keine Seele in der materialistischen Weltsicht der Korporatokratie. Beides stört Aufschwung und Konsum. Wo kämen wir denn hin, wenn ganz Deutschland sich gegenseitig selbst geschriebene Gedichte vorlesen würde?  Nicht auszudenken, was das für den Binnenkonsum bedeuten würde. Und die Seele? Pures Gift für einen Leistungsträger. Wäre doch undenkbar, welche Auswirkungen die Existenz einer unsterblichen Seele für die alltägliche Geschäftspraxis hätte – nachher steht man im Jenseits noch all jenen gegenüber, denen man zum Wohle der Eigenkapitalrendite hinterrücks das Fell über die Ohren gezogen hat.

Natürlich gibt es die Unken, die uns laut Welt etwas anderes verkaufen wollen:

Auch seriöse Forscher behaupten: Die Seele gibt es wirklich, und das unsterbliche Bewusstsein ist genauso wie Raum, Zeit, Materie und Energie ein Grundelement der Welt.

Die haben sogar Geist gefunden, diese Physiker:

Auch Christian Hellweg ist von dem Quantenzustand des Geistes überzeugt. Der Wissenschaftler hat sich nach dem Abschluss seines Physik- und Medizinstudiums am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen jahrelang mit der wissenschaftlichen Erforschung der Hirnfunktionen beschäftigt. Seine These bringt er wie folgt auf den Punkt: „Die Eigenschaften des Geistigen entsprechen haargenau denjenigen Charakteristika, die die äußerst rätselhaften und wunderlichen Erscheinungen der Quantenwelt auszeichnen.“

Bewußtsein, Geist und Seele … Themen, die dank der freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft auf einmal doch noch Einlass in unser Denken finden. Gut zu sehen, das man auf das Wohl von Seele und Geist wenigstens an manchen Orten der Welt noch achtet, das nicht überall die materialistische Verrohung triumphiert, die es im Übrigen auch im edelgrünen Naturgewande gibt.

Schön wäre es, wenn es so etwas auch für die Wirklichkeit gäbe und nicht nur für die Unterhaltungsindustrie. Wenn Polizisten einen vierzehnjährigen Jungen erschiessen wollen, wozu es in der Welt ein Video gibt, dann wäre das doch wohl mindestens ab 18, wenn nicht sogar ab 21? Immerhin arbeiten Politik und Wirtschaft gezielt daran, das wir solche Verhältnisse auch in Deutschland bekommen: Hartz IV fiel ja nicht vom Himmel.

Wenn wir erfahren, wie die Binnenwirtschaftskriegstreiber mit ihren Informationen umgehen, dann sollte das auch ab 18 sein – siehe Spiegel:

„Herr Schnappauf hatte seinen Laden nicht im Griff“, schimpft ein BDI-Insider. „Er überschätzt sich maßlos.“ Ganz offenbar habe der Hauptgeschäftsführer die Brisanz des Protokolls nicht erkannt – und es bedenkenlos unterschrieben. „Er hätte die betreffende Passage streichen müssen.“

Wenn was nicht paßt: einfach aus dem Protokoll streichen – schon ist es nie geschehen. Tarnen, täuschen und vertuschen – das ist inzwischen so selbstverständlich wie die üblichen Verharmlosungen des nuklearen Supergaus in Fukushima. Gestern war laut Spiegel noch das Meerwasser verseucht:

Die radioaktive Verstrahlung der Küstengewässer vor Fukushima hat einen neuen Höchstwert erreicht: Die Belastung übertraf die zulässige Grenze um das 1250fache.

Würde ein Mensch einen halben Liter Wasser mit einer solchen Jodkonzentration trinken, dann hätte er auf einen Schlag die Menge an radioaktivem Jod zu sich genommen, die er in einem Jahr aufnehmen könne.

Na, das hört sich doch noch gut an. Wer trinkt auch schon einen halben Liter Meerwasser. Heute jedoch … hört sich das schon ganz anders an, ebenfalls Spiegel:

Die Lage an der japanischen Atomruine Fukushima gerät völlig außer Kontrolle: Die Radioaktivität an Reaktor 2 ist jetzt zehn Millionen Mal höher als normal, meldet Betreiber Tepco. Die Rettungsarbeiten an dem Meiler wurden unterbrochen.

Wieviele Liter sind das jetzt genau? Also, konkret gefragt: wieviele Wassertröpfchen muß ich aufnehmen, um meine Jahresdosis zu erhalten? Kann man das noch in Zahlen ausdrücken – oder reicht ein einziger Atemzug?

Man sollte sich auch mal daran erinnern, worum es hier konkret geht und warum immer mehr Redereien den Hafen von Tokio meiden.

Die Lämmer kamen ohne Augen oder ohne Mäuler zur Welt. Bei einigen waren die Beine grotesk zusammengewachsen, andere hatten gar keine Beine. Viele waren Totgeburten. Allein in einer Nacht starben 31 Jungtiere.

Zur gleichen Zeit fand sich auf einer Weide eine tote, steife Kuh, die Beine in den Wind gestreckt. Ganz in der Nähe zogen die Yakama-Indianer Lachse mit drei Augen aus dem tiefblauen Fluss. Forellen waren übersät mit Krebsgeschwüren.

Und dann wurden die Babys krank.

So berichtet der Spiegel über die Strahlenruine Hanford. Das sollte man sich einfach mal konkret als Bild übers Bett hängen, damit man weiß, worum es hier konkret geht – nicht nur um ein wenig theoretische Strahlung, sondern um nackten brutalsten Horror, der als Film mit Sicherheit ab 18 wäre. Da lauern Bilder, die nicht gesund sind für Seele und Geist. Kein Wunder, das Leistungsträger Brüderles Satz aus dem Protokoll streichen wollten, nachdem das AKW-Moratorium nur ein Wahlkampfgag ist.

Natürlich braucht sich die Atomlobby keine Gedanken darüber machen, das ihre 500-% – Rendite in Gefahr ist. Sie haben mittlerweile Mittel und Wege, ihre Entscheidungen ganz direkt umzusetzen, wie man bei diefreiheitsliebe.de findet:

Der englischen Sunday Times ist es gelungen einen europäischen Abgeordneten der Korruption zu überführen. Die englische Zeitung konnte den östereiichischen Abgeordneten dazu bringen, dass dieser vor der Kamera aussagt, dass er zusammen mit spanischen Abgeordneten für bestimmte Gesetze stimmen würde, wenn dafür nur das nötige Geld fliesen würde.

Der AbgeordneteErnst  Strasser spricht von Netzwerken und davon wie er den spanischen Abgeordneten einweihte um den Lobbyisten den Weg zu planieren. Das er bereits 5 zahlende Kunden hätte, die Ihm jeweils 100.000 Euro im Jahr zahlen würden um von Ihm vertreten zu werden. Von sich selbst sagt er, dass er ein Lobbyist ist. Nach der Veröffentlichtung des Videos musste der Abgeordnete der ÖVP zurücktreten, seine Aussagen zeigen allerdings, dass er nicht der einzige korrupte Abgeordnete im europäischen Parlament ist.

Da kann man dann demonstrieren, Intiativen gründen, Gesetzesvorschläge einbringen – aber abgestimmt wird nach Kassenlage. So macht man heute Politik. Man wählt nur noch den Zahlungsempfänger.  So braucht es auch nicht zu wundern, das wir auf einmal wieder Bomben schmeißen – mit den üblichen Folgen, wie die Berliner Umschau meldet:

Nach den Angriffen westlicher Staaten auf Libyen wächst offenbar die Zahl ziviler Opfer. Das Fernsehen in Tripolis meldete eine hohe Anzahl von Toten durch die Luftschläge. Westliche Reporter, die sich in der libyschen Hauptstadt aufhalten, bestätigten massive Luftangriffe. Zudem seien sie von Behördenvertreter in Krankenhäuser geführt worden, in denen Verletzte liegen. Regierungssprecher Mussa Ibrahim nannte die Zahl von Hunderten toten Zivilisten seit Kriegsbeginn. Eine unabhängige Einschätzung der Lage vor Ort ist nicht möglich.

Man fragt sich, wer dafür bezahlt hat: die Wasserlobby oder die Öllobby?

Als Film? FSK ab 18, überhaupt keine Frage. Das Vertrauen in die politische Wirklichkeit wird durch solche Geschichten massiv erschüttert und Gewalt als einziges Lösungsmittel dargestellt. Die Briten haben das jetzt verstanden, da kann man sehen, wohin das führt, siehe Welt:

Bei Protesten gegen die Sparpläne der britischen Regierung haben sich Randalierer in London am Wochenende heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Hunderte vermummte Demonstranten bewarfen Polizisten mit Feuerwerkskörpern, Molotowcocktails und Farbgeschossen. Mindestens 214 Menschen wurden festgenommen, 84 wurden verletzt.

Nun – für Bomben auf Zivilisten im Ausland ist ja genug Geld da, da kann man schon verstehen, das der Bürger etwas ungehalten wird.

Was – nach meinem Dafürhalten – auf jeden Fall ab 18 sein sollte, ist Hartz IV samt Folgen, so wird Oskar Negt im ORF zitiert:

Negt analysiert, was dem Einzelnen, aber auch der Gemeinschaft als Ganzer, geschieht, wenn Arbeitslosigkeit droht, wenn Arbeitslosigkeit grassiert. „Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt“, sagt Negt, mit Folgen für die Psyche des Einzelnen, aber auch für das Vertrauen in die demokratischen Systeme.

Arbeitslosigkeit ist ein Gewaltakt. Atomare Strahlung auch. Bomben erst recht. Alles Ereignisse, die Geist und Seele nachhaltig schaden können. Nochmal die FSK:

Problematisch bleibt die Vermittlung sozial schädigender Botschaften. Nicht freigegeben werden Filme, die Gewalt tendenziell verherrlichen, einem partnerschaftlichen Rollenverhältnis der Geschlechter entgegenstehen, einzelne Gruppen diskriminieren oder Sexualität auf ein reines Instrumentarium der Triebbefriedigung reduzieren. Auch die Werteorientierung in Bereichen wie Drogenkonsum, politischer Radikalismus oder Ausländerfeindlichkeit wird mit besonderer Sensibilität geprüft.

Wäre schön, wenn man auch Wirklichkeiten sperren könnte, die Gewalt tendenziell verherrlichen, weil es gegen den bösen Diktator geht, die Arbeitslose diskriminieren, Prostitution samt Kokainkonsum, Korruption und Moslemfeindlichkeit leben.

Und auf einmal … sind wir wieder in der Welt der Leistungsträger.

 

 

 

 

 

 

 

Medialer Supergau versus Intuition: Deutsche Panzer rollen nach Moskau

Der Katastrophentsunami des Jahres 2011 rollte auch heute wieder weiter. Haushohe Wellen von schlechten Botschaften schwappen via Bildschirm und Zeitung ins Haus. Mannhaft kämpfen die Manager der vierten Macht auf verlorenem Posten, um zu retten was zu retten ist: den Reichtum der Elite. So kann es geschehen, das in Japan ein Atomkraftwerk explodiert und wir - trotz Internet und Informationsgesellschaft - nicht wissen, was dort aktuell gerade los ist.  Mal flüchten verstrahlte Arbeiter in Panik vom Gelände, dann wieder hat man noch 48 Stunden, den Supergau zu verhindern, der nach Expertenmeinung andererseits schon lange da ist - aber auch 96 Stunden später erfährt man nicht, was denn nun eigentlich geschehen ist.

Der Katastrophentsunami des Jahres 2011 rollte auch heute wieder weiter. Haushohe Wellen von schlechten Botschaften schwappen via Bildschirm und Zeitung ins Haus. Mannhaft kämpfen die Manager der vierten Macht auf verlorenem Posten, um zu retten was zu retten ist: den Reichtum der Elite. So kann es geschehen, das in Japan ein Atomkraftwerk explodiert und wir – trotz Internet und Informationsgesellschaft – nicht wissen, was dort aktuell gerade los ist.  Mal flüchten verstrahlte Arbeiter in Panik vom Gelände, dann wieder hat man noch 48 Stunden, den Supergau zu verhindern, der nach Expertenmeinung andererseits schon lange da ist – aber auch 96 Stunden später erfährt man nicht, was denn nun eigentlich geschehen ist.

So muß man sich zu den Zeiten gefühlt haben, als man noch von reitenden Boten abhängig war.

Mehr noch als die Unsicherheit und Gefährlichkeit von nuklearen Kochtöpfen zeigte der Supergau in Fukushima die faktische Zerstörung der Vierten Macht durch die Fünfte: Lobbyismus frisst Information.

Nehmen wir das nächste Thema: die Unruhen im arabischen Raum. Wie lange muß man momentan suchen, um verlässliche Informationen über die Zustände in Tunesien, Jemen, Syrien, Bahrain und Lybien zu finden? So lange, das die gefundenen Nachrichten schon längst veraltet sind, wenn man sie mühevoll ausgegraben hat, denn die Herren der Bombergeschwader nehmen das Ruder jetzt erstmal selbst in die Hand: Demokratien werden Angriffskrieger, gerne auch im großen Stil, wie die Welt nun berichtet:

Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy ging noch weiter und drohte auch anderen Diktatoren. „Jeder Herrscher muss verstehen, und vor allem jeder arabische Herrscher muss verstehen, dass die Reaktion der internationalen Gemeinschaft und Europas von nun an jedes Mal die Gleiche sein wird“, sagte er. „Wir werden an der Seite der Bevölkerung sein, die ohne Gewalt demonstriert.“

Das ist eine offene Kriegserklärung gegen alle lobbyismusresistenten Regierungsformen. Kombiniert mit einer Nachricht aus kleinezeitung.at wird diese Ankündigung recht brisant … denn sie gilt ja nicht nur für den arabischen Raum:

US-Forscher haben Russland in einer Studie erneut schwere demokratische Defizite bescheinigt und vor einer ähnlich explosiven Lage wie im Nahen Osten gewarnt.

Da sehe ich doch in Zukunft deutsche Panzer schon wieder auf dem Weg nach Moskau. Ich verstehe auf einmal auch, warum Russland die Produktion von Luftabwehrraketen forciert, nachdem die Nato Lybien bombadiert hat – die sind halt nicht blöd, die Russen. Die können auch Zeitung lesen und wissen, das ihnen ein gleiches Schicksal drohen kann: sie haben Rohstoffe – und reagieren laut Welt angemessen:

Unter dem Eindruck der Luftangriffe auf Libyen päppelt Russlands Premier Putin die Rüstungsindustrie mit Milliarden. Vor allem die Luftabwehr soll modernisiert werden.

Da bekommen Sarkozys Worte doch gleich einen ganz anderen Klang, während im arabischen Raum zunehmend Missklänge auffallen:

Die Lage wird dadurch nicht besser, dass die Rebellen zwar die Kraft hatten für Hilferufe, aber nicht für politische und militärische Organisation. Das alles braucht Zeit und muss letzten Endes von innen kommen. Gegenwärtig fehlt es den wilden Gesellen in Bengasi an allem außer dem Mut der Verzweiflung. Damit droht eine Lage, in der entweder die Interventionskräfte die Rebellen ihrem traurigen Schicksal überlassen müssen oder aber der militärische Einsatz zu einer Landungsoperation auszuweiten ist. Normandie in Nordafrika?

So berichtet die Welt und läßt einen mit der Frage allein: was sind denn das eigentlich für „wilde Gesellen“, die man nun retten muß?  Man fragt sich auf einmal: wo ist die jene Kraft geblieben, jene Macht, die die Unruhen angestiftet, koordiniert, organisiert und bewaffnet hat? Wo sind die führenden Köpfe der Rebellen auf einmal hin? Vielleicht nach Brüssel? Die dortigen Unruhen verschwinden fast in den Medien, dabei haben sie scheinbar ganz ordentliche Ausmaße, siehe Manager-Magazin:

Gewaltsame Demonstrationen und das Aus der portugiesischen Regierung haben ihren Schatten auf den EU-Gipfel geworfen. Tausende Arbeiter lieferten sich in Brüssel Straßenschlachten mit der Polizei, um ihre Wut über von Europa verordnete Sparprogramme Luft zu machen.

Haben wir es hier vielleicht mit den gleichen Unruhen zu tun, die auch den arabischen Raum befallen? Ein Blick auf die Reichenuhr könnte dies bestätigen, siehe Frankfurter Rundschau:

Der Staatsverschuldung in Höhe von rund zwei Billionen Euro stehe derzeit ein „explodierendes Vermögen“ gegenüber. Den privaten Reichtum in Deutschland beziffert Körzell momentan auf rund 7,2 Billionen Euro – und er wachse jede Sekunde um 5888 Euro.

Trotz der hohen Staatsschulden − aktuell gut 1,9 Billionen Euro − sei bei den oberen zehn Prozent der Bevölkerung enormer Reichtum vorhanden. Die Staatsverschuldung wächst dagegen pro Sekunde um 2279 Euro – also etwa zweieinhalb mal langsamer.

Die oberen zehn Prozent erleben einen Reichtumstsunami, der – wenn die Medien darüber berichten dürften – in direktem Zusammenhang mit den Katastrophentsunamis steht, denn nach zwanzig Jahren gezielten Lobbyismus hat man Mechanismen geschaffen, die das Geldvolumen des Landes in nie geahnter Höhe umverteilen und Menschen über Nacht leistungslose Vermögen bescheren – durch Verdienste an Schrott-Akw´s, Waffenhandel und Ausplünderung der Staatskassen bei Aufräumarbeiten.

Nur erfahren wir das nicht im Detail, weil man mit soviel Reichtum einfach die Vierte Macht wegspülen kann.  Darum erreichen uns über die Mechanismen der Umverteilung nur unverständliche Botschaften wie diese hier im Manager Magazin:

Banken haben in den vergangenen Jahren darüber hinaus aber eine weitere Spielart der elektronischen Handelsplätze ersonnen, auf denen OTC-Deals zwar systematisch und regelmäßig ablaufen – nur eben ohne jede Transparenzpflicht. In der Branche spricht man von „unregulierten Dark Pools“ oder „Broker-Dealer-Crossing-Networks“ (BDCNs). „Das sind von Banken betriebene, hauseigene Systeme zur automatisierten Ausführung von Kunden- und Eigenhandelsaufträgen“, erklärt Stephan Kraus, Handelsexperte der Deutschen Börse. BDCNs fallen unter keine der Mifid-Kategorien, sind ein Zwischending aus MTF und Systematischem Internalisierer. Jedenfalls lassen sie sich bisher nicht sauber zuordnen.

Heißt auf Deutsch: Banken arbeiten an weiteren Mechanismen, Geld in großem Maße unkontrolliert umzuverteilen. Geht´s schief, haftet ja der Steuerzahler. Wüßten wir das im Detail, würden wir sauer werden. Wüßten wir genau, das Sarkozy gerade Russland gedroht hat, würden wir erst recht sauer werden. Würden wir konkret wahrnehmen, was die Geldvernichtung bzw. die leistungslose Turbovermehrung von virtuellem Kapital alles so anrichtet, würden wir ebenfalls sauer werden, siehe Der Westen:

Das Geld liegt auf der Straße – zumindest für Flaschensammler wie Peter H. aus Essen. Immer mehr Menschen suchen Verwertbares aus dem Wohlstandsmüll, um es zu Geld zu machen. Gerade im Sommer hat die Suche nach Pfandflaschen Konjunktur.

Aber: wir erfahren so etwas nicht. Die Wahrheit über die Verarmung Europas wird uns in dieser Form sowenig erreichen wie konkrete Informationen über Fukushima.

Das führt für uns Bürger zu besonderen Herausforderungen, die wir für Manager schon mal offener einfordern, weil von ihren Entscheidungen das Überleben der Superreichen abhängt. Darum fordert man hier gezielten Umgang mit „Intuition“, wie der Harvardbusinessmanager berichtet:

Die Intuition, nämlich die Fähigkeit, sich auch in komplexen, unscharfen und unterschwelligen Situationen ein Bild zusammenzufügen. Dabei hilft das emotionale Erfahrungsgedächtnis. Es trägt dazu bei, das richtige Repertoire zum richtigen Zeitpunkt abzurufen, sprich: Komplexe Situationen zu erfassen und zu strukturieren, um schnell effektiv entscheiden zu können. Oder wie es die in Zürich lehrende Psychoanalytikerin Maja Storch formuliert: „Klug entscheiden heißt: Inhalte aus dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis und bewusste Verstandestätigkeit miteinander zu koordinieren.“ Niemand muss alle Erfahrungen selbst machen, so wie niemand von Flugbegleitern erwartet, dass sie einmal abgestürzt sein müssen, um im Katastrophenfall gut reagieren zu können. Aber jeder kann die notwendigen Fähigkeiten entwickeln und üben.

Auf deutsch gesagt: wenn sich angesichts der aktuellen Nachrichtenlage ein schlechtes Gefühl entwickelt, das Gefühl, großflächig belogen und betrogen zu werden, dann … liegt man wahrscheinlich richtig. Wenn man das Gefühl hat, das hinter den Kulissen der Weltpolitik gerade die ersten Panzer auf die Rollbahn nach Moskau gesetzt werden, so liegt man wahrscheinlich richtig.  Wenn man das Gefühl hat, das die zufällige Aneinanderreihung von „Revolten“ im arabischen Raum ganz und gar nicht zufällig ist, so hat man wahrscheinlich Recht.

Wenn man das Gefühl hat, das sich die mediale, politische und wirtschaftliche Realität gerade in ein Narrenhaus verwandelt und auf eine gigantische Katastrophe zusteuert, an deren irrealem Zustandekommen die Historiker der Zukunft wieder lange herumrätseln werden, so liegt man wahrscheinlich richtig – auch wenn´s wehtut.

Das Bundesamt für Strahlenschutz zensiert Messwerte?

Durch die verschiedenen Medien, die mir so auf den Desktop plumpsen geistert seid Gestern ein Artikel einer (meiner Meinung nach rechtsradikalen) Webseite, die ich nicht verlinken mag.

In dieser Meldung ist die Rede davon, daß das Bundesamt für Strahlenschutz die Messungen der küstennahen Messstationen zensieren würde, um „Fehlinterpretationen zu vermeiden“. Klingt logisch und ist ein gefundenes Fressen für jeden Verschwörungsfan. Hinzu kam, daß bis heute Mittag der aktuellste Wert beim BfS vom 16.03 war.

Schade, war wohl anders:

Auf Anfrage teilte das BfS per Mail folgendes mit:

[…] haben Sie vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Messwerten.
Es werden keine Daten zurückgehalten, und zwischenzeitlich hat auch eine Aktualisierung stattgefunden.
Weitere Informationen, auch über unsere hochempfindliche Messstation auf dem Schauinsland, finden Sie unter www.bfs.de bzw. http://www.bfs.de/de/ion/papiere/schauinsland.html.

Also schauen wir in ein paar Tagen gespannt auf das Radioaktivitätsmeßnetz des Bundesamtes für Strahlenschutz und verfolgen die langsame Verseuchung des Bundesgebietes.

Wenn sie es nicht doch noch abschalten…

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