Suizidalismus

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DJ Wombat Fatrider live on stage … (Liebe Götter, bitte lasst uns endlich den Himmel auf den Kopf fallen!)

egruppe grüne die totalitären


(Bild: E-Gruppe Berlin)

Lassen wir außen vor, dass die Graubraunen („Grünen“) an ihrem Bundesparteitag zwar vor der Kamera artig Maske tragen, aber dann in der Aftershow-Party einen feuchten Kehricht auf den feuchten Lappen geben. Wen juckt’s?

Lassen wir auch außen vor, zu was für einem Songtext da dem Bundesvorsitzenden der Graubraunen als DJ am Mischpult einer abgeht. Wen juckt’s?

Übersetzung aus dem Songtext: „Wenn dein Mädchen aufsteht, klatsche ich die Hure. Sagt euren Müttern, ich bin hier, um Bomben zu werfen … Yo, ich schlage ihm ein Auge aus, und dann nehme ich die Hure am Loch … Ich esse nie ein Schwein, denn ein Schwein ist ein Bulle“

Dass der Chef einer ehemaligen Friedenspartei, der nicht nur für „internationale Impfgerechtigkeit“, die kompromisslose Konfrontation mit Russland und schwere Waffen für die Ukraine plädiert (mit denen rechtsextremistische Kampfverbände derzeit Zivilisten und Kinder in Donezk töten) sich von gewaltverherrlichenden, sexistischen und diskriminierenden Inhalten beflügeln lässt: Wen wundert’s?

Viel interessanter ist, zu betrachten, was die angeblich so woken und gendersensiblen Grünen, die sich im u.a. Video in ihrem „Safe Space“ wie eine wabernde Masse von solchen Songtexten bewegen lassen, wirklich zum Ausdruck bringen. Bei oberflächlicher Betrachtung könnte man meinen: Die wollen doch nur das Gute & Gerne und eben ein bisschen Spaß haben. Nimmt man jedoch die südtäusche Spiegelbildbrille ab und blickt das laszive Party-Gewhopppe eine Weile nüchtern und vorurteilsfrei an – am besten, indem man den Ton abstellt -, dann stellt sich ein anderer Eindruck ein:

Hier wird genau das Gegenteil von dem zelebriert, was einst die Gallier zelebriert haben. Jeder Asterix-Leser weiß bekanntlich, dass diese nichts mehr fürchteten als dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Vielerlei wurde von ihren Druiden unternommen, um die Götter wohl zu stimmen und dies zu verhindern. Hier bei den „Grünen“ nun das Gegenteil: Der kriegsgeile Neodruide Nouripour und seine Anhänger*innen recken keck die Hände zum Himmel, so als ob sie nonverbal zu den Göttern schreien: „Wir haben’s verkackt. Bitte lasst uns endlich den Himmel auf den Kopf fallen!“

 

Zum Vizekanzler, der mit Deutschland und mit Gott „nichts anfangen“ kann (unveröffentlichter Leserbrief von Prof. Hubertus Mynarek an den SPIEGEL)

Zum Vizekanzler, der mit Deutschland und mit Gott "nichts anfangen" kann (unveröffentlichter Leserbrief von Prof. Hubertus Mynarek an den SPIEGEL)


(Bild: E-Gruppe Berlin)

Dass es keineswegs unerheblich ist, welches Weltbild ein Politiker bzw. ein Mensch in sich trägt und dass dieses Weltbild zu ganz konkreten Realitäten führt, die dann auch im Sozial- und Wirtschaftsleben – mitunter schmerzhaft – spürbar werden, ist jüngst am Beispiel Habeck zu sehen. Als praktizierender Nihilist weiß Habeck laut eigenem Bekunden nicht nur „mit Deutschland nichts anzufangen und weiß es bis heute nicht“, sondern ebenso wenig mit Gott. Dazu habe er „zu viele Philosophen gelesen“. In einem Leserbrief an den Spiegel weist Prof. Hubertus Mynarek auf die evidente Unbelesenheit eines Wirtschaftsministers hin, der eine solche Aussage tätigt. Wir danken dem Autor für das Recht zur Veröffentlichung des Textes (edit: pw).

Leserbrief
zum „Land der Gottlosen“ in:
Der Spiegel Nr. 34/20.08.2022

Es zeugt vom schwachen Bildungsgrad des grünen Vizekanzlers Robert Habeck, wenn er sich rühmt, nicht an Gott glauben zu können, weil er „wohl zu viele Philosophen gelesen“ habe. In Wirklichkeit war die weit überwiegende Mehrheit der Philosophen seit der Antike Theisten und religiöse Pantheisten, auf welch letztere Schopenhauers Diktum, Pantheismus sei nur eine höflichere Form des Atheismus, keineswegs zutrifft. Habeck kann also höchstens, wenn überhaupt, nur die paar nennenswerten Atheisten, die in der Philosophiegeschichte vorkommen, gelesen haben: Ein „Philosoph“, der von echter Philosophie wenig Ahnung hat!

Aber angesichts der relativ geringen Zahl atheistischer Philosophen in der Philosophiegeschichte muss sich der Atheismus halt an religiöse Pantheisten heften und ihnen ein pseudoatheistisches Image verpassen. So macht das ja auch die Giordano-Bruno-Stiftung, zu deren Vorstand der in Ihrem Artikel zitierte Carsten Frerk gehört, und die ebenfalls einen Etikettenschwindel begeht, indem sie den tiefreligiösen und die Göttlichkeit des Multiversums enthusiastisch preisenden Exmönch Giordano Bruno zu einem Atheisten umfunktioniert, um für möglichst viele in ihrem Gottesglauben Schwankende annehmbarer zu werden.

Überhaupt begeht auch Ihr Blatt den Fehler, Religiosität weitgehend mit Kirchlichkeit gleichzusetzen, weshalb es dann im Bedarfsfall nicht erklären kann, warum die Mehrheit der aus der Kirche Austretenden keineswegs zu atheistischen Grüppchen überläuft, sondern eine eigene, individuelle Religiosität und Spiritualität vorzieht, entwickelt und praktiziert.

Universitätsprofessor i. R. Dr. Hubertus Mynarek
Odernheim

(Nur für Ihre Redaktion: Mynarek ist Autor der folgenden drei Bücher zur obigen Thematik: „Moderne Denker der Transzendenz“;
„Religiös ohne Gott?“;
„Die Giordano-Bruno-Stiftung“, Angelika-Lenz-Verlag, Neu-Isenburg 2022).

 

 


Zum Autor:

Der Philosoph und Theologe Hubertus Mynarek gilt als einer der prominentesten Kirchenkritiker unserer Zeit. Er war Dekan der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und der erste Universitätsprofessor der Theologie im deutschsprachigen Raum, der aus Gewissensgründen aus der katholischen Kirche ausgetreten ist. In einem Offenen Brief an Papst Paul VI. prangerte er dessen Herrschsucht und die Machtstrukturen der kirchlichen Hierarchie an. Eines seiner Hauptwerke ist „Herren und Knechte der Kirche“. Mynarek ist Vertreter eines ökologischen Humanismus, den er u.a. in seinen Büchern „Ökologische Religion“ und „Die Kunst zu sein“ darlegt. Vita siehe mynarek.de.


 

Endzeit-Poesie 4.0: Letzte Warnung

Endzeit-Poesie 4.0: Letzte Warnung


(Bild: E-Gruppe Berlin)

Wer „Fack ju Göhte“ meint, kann freilich auch „Fack ju Schiller“ sagen. Genauso wie sich die Gravitation jedoch wenig darum kümmert, ob man an sie glaubt oder sie ignoriert, sondern konsequent ihr Werk verrichtet, so ist es auch mit den zeitlosen Wahrheiten der Humanität. Man kann sie ignorieren und ihrer sogar spotten. Letztlich wird man die Konsequenz seiner Anschauung zu tragen haben.

Dass die Bungee-Seile, mit denen wir gerade ein Salto mortale-Festival an der Brücke des Wahnsinns veranstalten und an denen wir uns sicher fühlen, sich schon demnächst als bloße Spinnweben herausstellen werden und dass es nicht nur unser Smartphone sein wird, das beim Aufprall aus so großer Fallhöhe kaputtgehen wird – mehr als ein glucksendes Lachen werden die Follower Pogo des Clowns (Tim Foyle nennt sie in seiner jüngsten, lesenswerten Betrachtung „Die fliegenden Affen“) für solche Gedanken nicht übrig haben. Die Seile, an denen sie hängen, stammen schließlich aus streng wissenschaftlicher Manufaktur und sind TÜV- bzw. EMA-zertifiziert.

Warum also nicht den Sprung in den Abgrund bzw. ins schwarze Loch wagen? Was haben wir schon zu verlieren? Unseren Wohlstand? – Ist der nicht ohnehin schon angezählt?  Unsere Gesundheit? – Wer braucht  Gesundheit, wenn er eine Spritze haben kann?  Dass wir nun die Grundlagen von dem verspielen, was wir als „marktkonforme Demokratie“ bezeichnen? – So what, diese aufgedunsene Wasserleiche ist doch ohnehin schon seit geraumer Zeit tot.

Das für sich alleine betrachtet, wäre zwar schlimm, aber noch nicht tragisch. Es gehört in der Schule des Lebens eben dazu, dass man durchfällt und sitzenbleibt, wenn man mit Dosenbier und Rezochips vorm Bildschirm sitzt, anstatt sich für die anstehende Prüfung vorzubereiten. Ist man sitzengeblieben bzw. hat man sich im Leben einmal in eine Sackgasse manövriert, dann kann man aus der Bauchlandung umso mehr Motivation schöpfen, um es in Zukunft besser zu machen. Tragisch wird es nur dann, wenn es für die Sitzengebliebenen womöglich gar keine Klasse mehr geben wird, in der sie wiederholen können.

Denn der Tornado bzw. das schwarze Loch, von dem Friedrich Schiller zu seiner Zeit bereits das Wetterleuchten am Horizont  gesehen hat – es ist nun da. Weglachen wird diesmal nichts nützen.

Wir verspielen gerade nicht nur das, an was wir so verbissen festhalten: unsere materielle Existenz – diese könnten wir gegebenenfalls wieder neu aufbauen –, sondern wir sind gerade drauf und dran: unser gesamtes Menschsein zu verspielen. Denn im Gegensatz zu allen anderen Lebewesen auf diesem Globus ist der Mensch der einzige, der über das bislang unerklärliche Momentum des Bewusstseins und der Freiheit verfügt. Dabei ist dieses Momentum nicht nur ein weiteres Feature in der Sonderausstattung des SUV, mit dem wir durch den urbanen Raum pflügen. Freiheit ist vielmehr das konstitutionelle Element des menschlichen Geistes schlechthin. Schiller hat daher messerscharf gefolgert: Wenn wir sie leichtfertig aufgeben und uns stattdessen in ein selbstfahrendes und selbstfütterndes Autodrom des „Internet der Dinge“ begeben, wo Experten, und demnächst eine künstliche Intelligenz für uns entscheiden, dann – sind wir nicht mehr.

„Alle anderen Dinge MÜSSEN: Der Mensch ist das Wesen, welches WILL. Eben deswegen ist des Menschen nichts so unwürdig, als Gewalt zu erleiden, denn Gewalt hebt ihn auf. Wer sie uns antut, macht uns nichts Geringeres als die Menschheit streitig; wer sie feiger Weise erleidet, wirft seine Menschheit hinweg.“

(Friedrich Schiller, „Über das Erhabene“)


 

P.S.: Was man tun kann, um dieser Auslöschung zu entgehen? Nun, da Ratschläge bekanntlich auch Schläge sind, nur der bescheide Rat eines Ketzers, über den woke Follower von Walulu & Co. natürlich nur lachen werden: Schleunigst dasjenige erlernen, was uns ein massenmedial-neoliberal-technokratischer Konsensmoloch gerade mit allen zu Gebote stehenden Mitteln herauszuprügeln versucht: Das „Schwurbeln“:

Stirb, Herz, oder schwurble! (Über die Philosophie des Todes – und des Lebens)

Denn nur wer schwurbeln, also in Maßstäben der Poesie und des – stets unwägbaren, daher für Technokraten „verschwurbelt“ anmutenden und somit ausmerzungswürdigen – menschlichen Geistes denken kann, wird sich dem entziehen können, was Dostojewskij als die wahre Pandemie der heutigen Tage ausgemacht hat:

Dostojewskijs Traum von der szientistischen Pest

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