Steuern

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Offener Brief eines Steuerzahlers an Frau Dr. Merkel

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Freitag, 29.9.2016. Eifel.

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel. Endlich – nach langem Ringen – habe ich mich durchgerungen, Ihnen einen Brief zu schreiben. Ich denke, es ist langsam Zeit. Ich denke, Sie brauchen ein wenig Hilfe. Wer ich bin? Nun – ich bin der Steuerzahler. Einer von vielen. Von 80 Millionen, genau gesagt. Sie sehen: wir sind eine ganze Menge.  Ich möchte Ihnen ein wenig erzählen über diese Menschen. Wir bilden eine politische Gemeinschaft. Das ist sehr wichtig. Eine Solidargemeinschaft. Die Idee kommt von den Arbeitern aus dem 19. Jahrhundert: der Bismark hat sie nur selbst schnell umgesetzt, um zu verhindern, dass die SPD groß wird und die Arbeitersozialkassen eine Finanzkraft erreichen, die das System der Abkassierer in Gefahr bringt – so jedenfalls meine Meinung. 80 Millionen Menschen, die Geld in einen Topf schmeißen, können sehr viel bewegen – auch politisch. Nein – ich rede hier nicht von „Volk“, nur von „politischer Gemeinschaft“. Die kann sich aus allen möglichen Menschen zusammensetzen, wie wir in den USA gesehen haben. Ich weiß: manche wünschen sich gerne ein Volk, wo alle gleich aussehen: groß, blond, blauäugig, wo auch in der Kleidung eine durchgehene Uniformiertheit herrscht, so dass sich jeder Einzelne gut in der Masse verstecken kann, wo man ihn nicht wiederfindet, wenn er mal Mist gebaut hat. Andere würden so ein Volk mit dem Begriff „Inzucht“ benennen. Ich wohne in der Eifel, wo es Gegenden gibt, wo Bruder und Schwester noch Mann und Frau sein können, wir kennen das also – aber wie ich erfahren habe, wird das ja bald bundesweit wieder Norm werden.

Sie sollen nur nicht denken, ich würde hier – wie es gerade modern ist – archaischen Lebensformen das Wort reden: nichts liegt mir ferner. Das Leben selbst mag die Vielfalt. Und der Mensch selbst mag das Reisen – außer in der Eifel, wo es noch heute Menschen gibt, die niemals 5 Kilometer von ihrem Dorf entfernt waren. Wir „Reiseweltmeister“ wissen das nur zu gut – und wir wissen, wie lehrreich solche Reisen sein können.

Wer zahlt nun von uns Steuern? Nun – jeder. Mann, Frau, Kind. Wir sind eine echte Solidargemeinschaft. Kauft sich mein neunjähriger Sohn von seinem Taschengeld eine Kugel Eis für einen Euro, dann bekommen Sie davon 19 Cent. Selbst die ärmsten der Armen sind so hochethisch, sich an dem Gemeinschaftstopf zu beteiligen, jenem Topf, aus dem Schulen, Straßen, Kanzerlamtsgebäude, Kanalisationen, Flughäfen und Krankenhäuser finanziert werden und so den idealen Nährboden für den Handel bilden, der die Grundlage jedes Wohlstandes darstellt. Sie kommen nun aus der DDR, wo man für „Handel“ nicht viel übrig hatte, da wurde alles von oben befohlen – und wenn der Herr es wollte, bekam das Volk 50000000 Zahnbürsten anstatt Kartoffeln und musste halt eine Weile an Borsten nagen, bis Kartoffeln dran waren.

Handel bringt die Völker friedlich zusammen – wie zuvor schon die Höfe und Dörfer. Da gibt es den Hof, bei dem nichts als Gras wächst, das aber den Kühen gut gefällt. Da gibt es den anderen Hof, bei dem der Weizen nur so emporschießt. Ein dritter steht günstig auf Land, das ideal für Möhren, Tomaten und Salat ist: Böden sind halt unterschiedlich, geben unterschiedlich viel her aber wenn alle ihre Reichtümer austauschen, dann haben alle vollwertige Mahlzeiten und können ihre Kinder ausgewogen ernähren – jenen Kindern, die für die gesamte Menschheit Zukunft bedeuten. So ist unsere ganze Zivilisation entstanden: vom ersten Menschen, der zu seinem Nachbarn mit einem Bündel Möhren ging und meinte: „du, ich habe die Schnauze voll von Möhren – kann ich die hier gegen ein Brot tauschen?“.

Ein wunderbares Bild, oder? Da fragt man auch nicht nach, ob der andere ursprünglich aus Polen kam, aus Bayern, aus Sachsen oder der Mongolei: ein kunterbuntes Treiben entwickelte sich so, das auch zu neuen Menschenformen führte, wie die Natur sie gerne sieht – dazu reichte es, wenn der Wanderbursche aus Pommern das Mädel aus Belgien gut fand – und die ihn auch. Ja – das muss man sich mal klar machen: es hätte keine Weißen gegeben, wenn wir alle in Afrika geblieben wären. Aber wer erwähnt so etwas schon im Schulunterricht: anstatt von der kultur- und reichtumsschaffenden Kraft des Handels erfahren wir nur was über Schlachten, Könige, Kriege und Fürsten.

Ach – was rede ich denn wieder. Wir waren bei Steuern. Das sind Gelder, die wir Händler zahlen, um eine Verwaltung zu haben. Wir in der Eifel zahlen diese Gelder gern – das hat seinen Grund. Unser Handel wurde immer durch Kriege gestört – und unsere Böden geben nicht viel her. Dafür haben wir jetzt Unmengen an Wasser, das wir gerne den Aachenern geben, damit die nicht Durst leiden. Wir kriegen dafür Golf GTi.

Wir haben – schmerzhaft – festgestellt, dass es ganz sinnvoll ist, unserer politischen Gemeinschaft eine Grenze zu geben, weil wir erfahren haben, dass es Menschen gibt, die lieber von Raub leben als von Arbeit und Handel. Nicht, dass wir die böse nennen – manche sind einfach nur hungrig. Es ist viel Arbeit, so eine Solidargemeinschaft zu bilden und die Arbeit so zu verteilen, dass alle in Wohlstand leben können. Andere aber – sind halt einfach geistig krank … und nicht gemeinschaftsfähig. Sie degenerieren zu asozialen Räubern. Wir in der Eifel kennen einige davon: die sind immer durch uns durchmarschiert – weshalb wir dann ja auch diese „Grenzen“ wollten … und Männer, die sie verteidigen, bevor die wilden Horden ihre Fackeln an unsere Strohdächer halten. Römer waren es, Eisenmänner aus dem Süden. Dann kamen die Hunnen aus dem fernen Osten. Die Franken aus dem Westen. Die Wikinger aus dem Norden. Dann wieder Franzosen (die kamen häufiger), Niederländer, Schweden, Russen, Preussen Anlageberater – alles mögliche trampelte immer wieder durch die Saat, weshalb wir lernten: wenn eine Million junger Männer über die Grenze kommt, dann droht Ungemach. Ja, ich habe die Mongolen vergessen – ebenso wie den Raubadel, der seine Burgen baute, weil das Land, dass seit vier Milliarden Jahren frei war, auf einmal ihm „gehörte“ (bis heute), wer widersprach, wurde geköpft, gehängt, gevierteilt oder verbrannt – aber wenn ich alles aufzählen würde, was hier durchmarschiert ist, kommen wir nie zum Punkt.

Wir sind ursprünglich ein sehr gastfreundliches Volk – wie alle Völker, die die Rauheit der Natur kennen und wissen, dass man schnell selbst mal Hilfe brauchen kann. Wir sind auch immer noch sehr hilfsbereit, schauen Sie sich an, wie viel Geld die Deutschen (als politische Gemeinschaft: da begrüße ich auch gleich die vielen Polen, die seit hundert Jahren ihr Leben für die Förderung von Kohle und das Schmieden von Stahl hergaben) spenden, wenn die Natur im Ausland wieder blind und zerstörerisch zuschlägt: wir sind ganz vorne mit dabei. Kein Wunder: wir haben in unserer Geschichte oft gelernt, wie gut so eine Hilfe sein kann, wenn Not über einen hereinbricht. Wir sind ja auch – Dank siebzig Jahren Frieden – ein sehr reiches Land geworden. Die ganze Welt ist durch Arbeitsteilung und Handel reicher geworden: allein in den letzten sieben Jahren ist das private Geldvermögen um 61 Prozent gestiegen: allerdings landete das Geld meistens bei denen, die schon ganz viel haben (siehe Spiegel).

Wissen Sie, Frau Dr. Merkel: wenn Sie diesem Volk gesagt hätten, wir könnten jetzt etwas sehr großes leisten und mit dem ganzen Reichtum viel Leid in der Welt mindern: unsere politische Gemeinschaft hätte begeistert „hier“ gebrüllt und mit Geld geworfen – da bin ich mir ganz sicher.

Aber was haben Sie getan? Das, wovor die Deutschen (nicht nur die Eifeler) ganz viel Angst haben, weil ihnen das im Geschichtsunterricht beigebracht worden ist – und sich gewisse Erlebnisse vielleicht doch über viele Generationen im Gedächtnis festgegraben haben: sie haben eine Million (manche reden sogar von vier Millionen) junge, unbekannte Männer über die Grenze gelassen – jene Grenze, für die wir viel Geld bezahlen, damit die Hunnen, Mongolen, Römer, Vandalen, Dänen und Franzosen nicht wieder unsere Hütten anstecken können. Ich glaube sogar, dass Sie das gut gemeint haben – aber sie wissen ja, was das Gegenteil von „gut“ ist? Nun: ….gut gemeint.

Sie haben keine Kinder – und nur ein Lump würde nicht verstehen, dass hier mütterliche Instinkte bei „Mutti“ durchbrachen, die einfach nur helfen wollte, aber übersah, dass sie das in Bewegung setzte, wovor der Geschichtsunterricht jedes Kind warnte, jenes, wofür wir ganz viel Geld für „Bundeswehr“ ausgeben, Geld, dass uns ja vor „denen da draußen“ schützen sollte. Gut – in Wirklichkeit sollte es nur die Taschen der Waffenproduzenten füllen (und dafür braucht man ja dringend „die da draußen“) – aber sowas kann man  ja nicht offen sagen.

Verstehen Sie, was ich Ihnen sagen will? Die sind nicht böse, die Deutschen, die haben Angst. Nicht vor den Flüchtlingen – sondern vor Römern, Hunnen, Franken, Normannen, Mongolen, Schweden, Franzosen, Österreichern und wer hier noch so alles durchmaschierte. Der alte Augstein hatte das noch verstanden: er hatte Mitgefühl für die Menschen, die gezwungen waren, zweitausend Jahre lang als Schlachtfeld für Eroberer aller Art herzuhalten. So etwas prägt sich halt tief in das kollektive Gedächtnis ein. Sie hätten das alles verhindern können, wenn die Gier Sie nicht übermannt hätte. Aber: das war ja nicht ihre Gier, es waren die Menschen, mit denen Sie zusammen Geburtstag feierten. Sie erinnern sich noch: dieser Ackermann, der ganz schnell abgetreten ist, bevor alle merken, dass er das größte Bankhaus Deutschlands vor die Wand gefahren hat? Der war bei Ihnen zum Geburtstag, Sie haben ihn unter anderem vom Taschengeld meines Sohnes bewirtet – obwohl die selbst Geld genug haben. Lange war ja geheim, wer da noch am Tisch saß – und wer die Liste liest, der weiß auch, warum: genug Personal, um die Geschicke unsere politischen Solidargemeinschaft massiv zu lenken (siehe Netzpolitik.org). Der Cromme von Siemens war da, die Friede Springer, der Diekmann von der Bild, der Döpfner, der Roland Berger von der Unternehmensberatung, der Oetker von der Atlantikbrücke – alles Leute, die ihr Essen hätten selber bezahlen können. Alles Leute, die sich auch bei Ackermann zu Hause hätten treffen können, ohne von dem Eis meines kleinen Jungen zu lecken.

Liebe Frau Merkel: diese Menschen sind nicht gut für Sie. Ich würde mir wünschen, Sie hätten drei Arbeitslose, einen Müllwerker, einen Obdachlosen, vier Altenpfleger, je einen Mitarbeiter von Norma, Aldi, Rewe, Lidl und Netto (aber keine Chefs) und einen Polizisten aus Duisburg eingeladen: dann wüßten Sie, wie die Menschen denken. Sie wüßten, dass sie sich nicht gerne bevormunden lassen – und Sie wüßten, wie die reagieren, wenn Sie auf deren Kosten ein paar Millionen junger, arbeitsfähiger Menschen einladen, ohne Sie zu fragen. Nun – Sie kommen aus der DDR, da war das üblich, das „oben“ befahl, dass jetzt jeder Bürger fünf neue Zahnbürsten bekommt – dafür aber keine Kartoffeln. Hier jedoch – wollten wir anders leben. Demokratischer. Mit mehr Handel und weniger Kommandos. Hier fragt man den Chef – also die 80 Millionen Bürger – ob wir unsere politische Gemeinschaft vergrößern wollen – und um wen. Ich bin mir sicher: hätten Sie in einer Rede dafür plädiert, eine Million Kinder aufzunehmen – Kinder aus Kriegs- und Hungergebieten, die sonst einen elendigen Tod gestorben wären: die Solidargemeinschaft wäre begeistert gewesen. Hätten die Reichen für ein Jahr auf Steuerhinterziehung verzichtet, hätten ihre Geburtstagsgäste die Hälfte ihres Vermögens gespendet (und ihre Kollegen auch) – wir hätten die Kinderarche einer gebeutelten Welt werden können, es wäre auch Platz für ihre Eltern gewesen (wir wollen ja nicht als Kinderräuber dastehen) und wir hätten alle Staatsschulden auf einen Schlag bezahlen können.

Es wäre ein Ruck durch Deutschland gegangen – ein positiver Ruck. Aber Sie haben anders reagiert …. und von oben herab befohlen. Ich unterstelle – aus guten Gründen, aber „von oben herab“ ist in einer Demokratie nicht so angesagt, das mögen die Menschen nicht. Stattdessen … suchen sie jetzt Schutz bei denen, die vorgeben, stark zu sein. Wer hat Ihnen eigentlich eingeredet, so zu verfahren? Bitte: feiern Sie dringend Geburtstag mit anderen Gästen – es dürfen auch gerne Hauptschüler darunter sein. Oder Sonderschüler. Da können Sie dann auch unseren Alltag kennen lernen: 8 Stunden Schlaf, zehn Stunden Arbeit, zwei Stunden Essen, eine Stunde Sport, vier Stunden Fernsehen (um ja keins Ihrer Worte zu verpassen), wo uns eine perfekte Propagandaindustrie vorgekault, wir würden glücklich werden, wenn wir nur ein Auto, eine Tasse Kaffee, ein Shampoo oder eine Zahnbürste hätten – was alles gelogen ist. Merken Sie, dass unser Tag schon jetzt 25 Stunden hat – und wir noch gar nicht die so wertvolle ehrenamtliche Vereinsarbeit drin haben … oder auch nur eine Minute Zeit für unsere eigenen Kinder? Wir waren noch nicht mal einkaufen.

Wissen Sie, was für absolut abscheuliche und hinterhältige Stimmungsmache in den Weiten des Internet inzwischen läuft – ohen dass wir wissen, von wem? Nein – ich verlinke das nicht. Wer sich das bösartige Zeug ´reintun möchte, besuche meinen Kollegen Guido Grant – aber vorsicht: es ist absolut nicht jugendfrei – dafür aber abgrundtief böse. Und brandgefährlich. Doch darum kümmert sich keiner, dafür haben wir eine von unseren Steuergeldern finanzierte Politindustrie, die jedesmal laut kreischt, wenn nur einer „Flüchtling“ sagt … weil ja von „oben“ angeordnet wurde, die jetzt anders zu bezeichnen, wenn man nicht aus der Gemeinschaft der Guten ausgeschlossen werden möchte … aber sich scheu zurückzieht, wenn es wirklich bitterböser ernst wird.

Und wissen Sie, Frau Dr. Merkel, wer dafür verantwortlich ist? Nun – Sie … und Ihre Vorgänger. Sie können nicht deutsche Soldaten nach Afghanistan (und sonstwo) schicken, um den Islam zu bekämpfen, und dann erklären: „der Islam gehört zu Deutschland“ und unkontrolliert Millionen Menschen diesen Glaubens ins Land lassen – Menschen, vor denen Sie vorher gewarnt hatten. Wer soll das noch verstehen? Was soll der Unfug? Das versteht kein Mensch – zwischen Arbeits- und Konsumzwang. Nun – die ganzen Kriege waren schon Mumpitz: und jetzt kriegen Sie die Rechnung dafür präsentiert … mit rechten Angriffen auf deutsche Politiker (siehe Zeit).

Und jetzt stellen Sie sich hin, geben der rechten Gewalt nach, rudern zurück und sagen, Sie würden gerne die Zeit zurückdrehen, zeigen Schwäche in Zeiten, wo von Führung Stärke erwartet wird. Wissen Sie, was Sie dadurch anrichten? Sie geben ihre „Gäste“ zum Abschuss frei. Nein, nicht die Geburtstagsgäste – sondern jene Gäste, die vor jenen Kriegen flohen, die so viel Geld in die Taschen unserer Lumpenelite spülen. Ihre anderen Gäste, die die ich gerne bei Ihnen sehen würde … nun, die erzählen Ihnen nicht von der Realität im eigenen Land, von der fortschreitenden Armut, der Ungerechtigkeit, dem Hunger, der Obdachlosigkeit, der radikalen Zeitarmut … und den zwei Millionen Kindern, die am Rande der Gesellschaft – betreut von einer riesigen Sozialindustrie – dahinvegetieren, ausgestoßen von jenen Glücksversprechen, die wir ganztätig über die Bildschirme flimmern lassen und die für sie unerreichbar sind – obwohl wir wissen, dass dieses schädliche Gift der Werbung nur aus Lügen besteht und verboten gehört … denn: kaufen macht gar nicht glücklich, obwohl wir das täglich tausend mal hören. Kaufen … macht aber arm. Jedenfalls … uns Steuerzahler. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn diese Armen (die hauptsächlich arm an Respekt der Umwelt, arm an Würde und Achtung in der Gesellschaft und in Folge arm an Selbstbewusstsein sind – eine direkte Folge der Propaganda, die Ihre Geburtstagsgäste veranstaltet haben) verwundert gucken, wenn Catering für die Flüchtlinge 16 Euro am Tag kostet, sie aber nur 4 Euro zum Essen bekommen. Klar – für Catering geht das sogar noch … aber um das verstehen zu können, müssten Sie mit den Steuerzahlern mal reden – anstatt sie nur zu kommandieren, wie es den Ackermännern dieser Welt gefällt.

Das ist nun ein langer Brief geworden, Frau Dr. Merkel. Aber er ist notwendig (und noch viel zu kurz). Ich und mein kleiner Sohn mit seiner Eiskugel zahlen den ganzen Zirkus hier … und Sie kennen doch sicher den alten deutschen Spruch „Wer zahlt, befiehlt“ … der ist ja für jeden Deutschen, der einen Chef oder einen Sachbearbeiter hat, bittere Realität.

Und ich … befehle nun nicht, sonden empfehle, wie es für einen Demokraten würdig ist: laden Sie mal andere Menschen zu sich ins Kanzleramt ein. Endlich mal. Die hart arbeitenden Menschen – jene, die für die Rolling Stones noch das „Salz der Erde“ waren. Laden Sie auch zwei Flüchtlinge dazu ein – und wenigstens einen Polen, von denen schon zwei Millionen bei uns leben. Lassen Sie die Menschen mal miteinander reden … und hören Sie bitte nur zu. Es darf auch ein Sachbearbeiter vom Jobcenter dabei sein – aber den müssen Sie – wenn er ehrlich berichten soll – vor seinem Arbeitgeber schützen, um zu verstehen, wieviel Murks wir gerade finanzieren – trotz knapper Kassen.

Machen Sie aber weiterhin Politik nach neoliberaler Gutsherrenart … dann fliegt Ihnen unsere politische Solidargemeinschaft gewaltig um die Ohren – die politischen Scharfmacher der Linken und Rechten arbeiten erade heftig daran … gemeinsam. Lauschen Sie weniger den neuen Königen der Abkassierer (auch nicht jenen, die an Flüchtlingshilfe oder Kampf gegen Pseudorechts gut verdienen), sondern jenen, die noch wissen, wo und wie das ganze Geld erwirtschaftet wird: am Schicksal der Deutschen Bank können Sie gerade sehen, wo das nackte Abkassieren hinführt.

Aber das erzähle ich ja schon seit sieben Jahren … und es wird gerade bittere Realität. Und da wird dann bald nicht mehr integriert, sondern kaserniert.

In Lagern.

Herzlichst: Ihr Eifelphilosoph. Vater. Wahlvieh. Steuerzahler

Die heilige Merkel, neue deutsche Kriege und die Rückkehr der mittelalterlichen Gesellschaft

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Donnerstag, 25.8.2016. Eifel. Haben Sie schon gehört? Der Papst hat jetzt Angela Merkel heilig gesprochen. Sie sitzt jetzt direkt links neben DEM HERRN (rechts sitzt Jesus) und man kann ganz offen zu ihr beten. Cool, oder? Haben Sie sich doch schon immer gewünscht, geben Sie es zu: „Oh heilige Angela, Mutter aller Syrer, erhöre meine Gebete und senke meinen Steuersatz“. Mist – jetzt habe ich „Syrer“ gesagt, ohne nachzuschauen, ob das noch politisch korrekt ist – oder ob der Sprachblogwart der Herrenkaste nicht schon längst andere Sprechregelungen angeordnet hat. Na – egal, war sowieso gelogen, diese Sache mit dem Papst. Die ist ja auch protestantisch, das geht also gar nicht. Was jedoch nicht gelogen ist, ist die Tatsache, dass wir zunehmend in einen Krieg rutschen – ist nur noch nicht klar, mit wem. Daran wird noch gearbeitet. Die Bevölkerung wird aber schon mal darauf vorbereitet: „Hamsterkäufe“ sind angesagt. 10 Tage bei Wasser und Brot soll man überleben können, ohne einkaufen gehen zu müssen.

Warum?

Einfach nur so, gehört zu vielen Maßnahmen der neuen „Resilienzstrategie“ für Bürger. Resilienz? „Widerstandsfähigkeit“ wäre ein gutes Wort dafür. Der Bürger soll sich auf harte Zeiten einstellen. Was dazu gehört, kann man ganz offen nachlesen (siehe german foreign policiy):

„Wie deutsche Massenmedien berichten, arbeitet die Bundesregierung an einer neuen „Konzeption Zivile Verteidigung“ zur Vorbereitung der deutschen Bevölkerung auf eine „existenzbedrohende Entwicklung“, die insbesondere die „zivile Unterstützung“ der Bundeswehr erfordert.[1] „Die wachsende Verwundbarkeit der modernen Infrastruktur und die Ressourcenabhängigkeit moderner Gesellschaften bieten vielfältige Angriffspunkte“, heißt es demnach in dem Papier, das voraussichtlich noch diese Woche vom Kabinett beschlossen wird. Um die „Selbstschutzfähigkeiten“ der Deutschen zu stärken, sollen diese den Berichten zufolge angehalten werden, Vorräte an Trinkwasser, Nahrungsmitteln und Medikamenten anzulegen. Offensichtlich geht die Bundesregierung bei ihren Planungen von schwerwiegenden Attacken feindlicher Kombattanten mit atomaren, biologischen und chemischen Waffen aus; vorgesehen ist unter anderem die Beschaffung entsprechender Schutzanzüge und die Einrichtung von „Dekontaminationsstellen“ vor Krankenhäusern. Zudem soll die „Härtung der Bausubstanz“ von Wohn- und Arbeitsgebäuden „verpflichtend“ werden, um diese gegen Explosionen zu schützen und das Eindringen giftiger Stoffe zu verhindern.“

Erinnert an Stalingrad 1942: jedes Haus soll eine Festung werden.

Eins stimmt auf jeden Fall: die demokratische Zivilgesellschaft ist gegen Terror von innen nicht zu verteidigen. Die Antwort darauf kann nur ein Polizeistaat sein, das weiß man schon lange, seit dem man sich Gedanken über den „Atomstaat“ gemacht hatte (siehe hierzu Spiegel von 1977) – auch der wäre ein Polizeistaat geworden. Nun haben wir ja flugs neue Bedrohungen aus dem Ärmel gezaubert: von außen den „Putin“ (so eine Art Molochteufelbeelzebub, mit dem man den kleinen Kindern Angst macht, wenn sie ihre Suppe nicht aufessen wollen), von innen die IS, der man jetzt durch Burkaverbot massiv Einhalt gebieten will: in Frankreich wurden sogar schon Frauen von der Polizei gezwungen, sich auszuziehen … am Badestrand (siehe Spiegel).

Alle nicken dies eifrig ab, aber wehe, einer bringt das in Zusammenhang mit „Flüchtlingen“ (die – nebenbei bemerkt – so gut wie gar keine Burkha tragen – und wenn, wäre dies eigentlich auch egal, was hat sich der Staat in unseren Modegeschmack einzumischen?): die hat uns die heilige Merkel beschehrt, wer die kritisiert, die Art ihrer Aufnahme, die Art der laufenden Selektion, die mangelnde Betreuung, die von oben befohlene Umwandlung der kleinen, dicht besiedelten Bundesrepublik in ein Einwanderungsland ähnlich den Riesenländern Kanada, USA und Australien begeht ein schweres religiöses Verbrechen und wird mit einem Bann belegt, zum „Unberührbaren“ erklärt – das Codewort dazu ist „rechtsoffen“. An Stelle des Atoms sind die „Gefährder“ getreten, die man sich schnell gebastelt hat, um seinen Polizeistaat zu bekommen, der den Sack zumacht und die Kriegsvorbereitungen im Inneren unterstützen kann. Könnte ja sein, dass der Bürger keinen Krieg will, auf die Straßen geht, um seine Kinder davor zu schützen, im Matsch vor Moskau oder in den Wüsten Afrikas erbärmlich zu verrecken – beim Versuch, Menschen zu töten, die uns nichts getan haben.

Ach ja – Wüste. Mali. Ursprünglich war das mal eine Ausbildungsmission, die EUTM. Zwei Batallione der Armee Malis sollten ausgebildet werden, Kampfeinsätze waren ausgeschlossen (siehe Augengeradeaus):

„Das Bundeskabinett hat, wie angekündigt, am (heutigen) Mittwoch eine Beteiligung der Bundeswehr an einer Ausweitung der EU-Ausbildungsmission in Mali beschlossen. Nach dem Mandat, das dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt wird, sollen die europäischen Ausbilder und damit auch die deutschen Soldaten die Streitkräfte des westafrikanischen Landes nicht mehr nur in Koulikoro (Foto oben) im vergleichsweise sicheren Süden des Landes ausbilden, sondern auch im deutlich gefährlicheren Norden“.

Das war im April 2016.

Vier Monate später erfahren wir nebenbei, dass sich da irgendetwas geändert hat: Kampfhubschrauber werden entsandt – mit deutlichem Auftrag (siehe Spiegel):

„Angedacht ist im Moment eine Mischlösung. Mündlich haben die Kanadier bereits zugesagt, mehrere Rettungshubschrauber vom Typ „Chinook“ nach Mali zu schicken. Die modernen deutschen „Tiger“ würden dann den Schutz der Retter übernehmen und außerdem bei Gefechtssituationen aus der Luft eingreifen.“

Der Tiger hat ein ganz besonders Aufgabenspektrum (siehe Deutsche Heer):

„Der Tiger ist für folgende Missionen vorgesehen: Kampf gegen Hochwertziele wie Führungseinrichtungen, gepanzerte Kampftruppen, gegnerische luftmechanisierte Kräfte, logistische Einrichtungen und abstandsfähige Waffensysteme.“

Gebaut für einen Krieg gegen hochmoderne Streitkräfte. Die Gegner in Mali sind Tuaregs, die für ein eigenes Land kämpfen. Sie sind arme Viehzüchter, keine hochgerüstete Armee, ein Volk, dass einen eigenen Staat möchte … bzw. Befreiung von der Unterdrückung und Ausbeutung durch den reichen Süden. Ein Volk, das Selbstbestimmung sucht, eine Heimat möchte (siehe NZZ). Sie sind jahrzehntelang unterdrückt worden – doch darüber spricht man heute nicht mehr. In der alten Bundesrepublik hätte man sie „Freiheitskämpfer“ genannt – heute reicht es, sie diffus und ohne nachhaltige Belege als „islamistisch“ zu bezeichnen, um sie zum Abschuss durch deutsche Kampfhubschrauber freizugeben. Ja – das ist das neue Land der Kanzlerin Merkel: in der Bundesrepublik wird der Islam begrüßt, gehegt und gepflegt, man gibt sich weltoffen, human und äußerst sozial – im Ausland wird der Muslim, der seinen Glauben ernst nimmt, für seine Freiheit und sein Land, gegen Marginalisierung und Unterdrückung kämpft ohne Verfahren ermordet. Wer hierzu Fragen stellt, wird sozial geächtet und in die Subkategorie „rechtsoffen“ verbannt, ein Terminus Technikus (Arbeitsbegriff), der zur Selektion von Kritikern staatlicher Politik dient.

Ach – was habe ich da wieder getan: alle gewünschten Sichtweisen sind verdreht, habe sogar unterschlagen, dass die Kampfhubschrauber ja nicht für EUTM unterwegs sind sondern für MINUSMA (siehe UN), eine Aktion, die den reichen Süden bei der Unterdrückung der Tuareg unterstützen soll, damit das Uran weiter in französische Atommeiler gelangt, während die Kinder der Tuareg in der Armut verrecken.

Ja – das ist das neue Deutschland – und damit kommen wir auf SIE zu sprechen … und auf das, was sich für Sie geändert hat im Reiche der Angela Merkel. Das ist einiges – wie die NZZ für uns zusammenfasst (siehe NZZ):

„Das Land steckt mitten in der grössten Krise der Nachkriegszeit – und es herrscht Friedhofsruhe. Wer die Probleme beim Namen nennt, wird schnell in die rechte Ecke gestellt.“

Das ist eine Meinung aus der Schweiz, denen die wunderbaren Denkverbote (weithin unterstützt durch selbsternannte „linke“ Gesinnungswächter, die Abweichler vom Merkelkurs gnadenlos verfolgen … es sei denn, sie sind homosexuell oder „Promis“) übel aufstoßen, Denkverbote, die es schon riskant erscheinen lassen, zum Thema Flüchtlinge überhaupt irgendeine Meinung zu haben, die den Verdacht nahe legt, nicht „hörig“ genug zu sein.

„Immerhin darf mittlerweile darüber geredet werden, dass offene Grenzen auch Menschen anlocken, die den Islam als Aufforderung zu Terror verstehen. Hätte man das nicht ahnen können? Natürlich. Doch diejenigen, die schon im Herbst der Euphorie gewagt haben, Wasser in den Wein zu giessen, dürfen nicht darauf hoffen, im Nachhinein für ihre Weitsicht gewürdigt zu werden. Kritische Stimmen wurden von vornherein dahin gestellt, wo es in Deutschland kein Entrinnen gibt: in die rechte Ecke.“

Ja – zu denen gehörte auch der Autor dieser Zeilen … und diese Neigung zur Skepsis war nicht auf meinem eigenen Mist gewachsen, immerhin gab es seit 2001 gezielte Warnungen vor dem Islam … mal mehr, mal weniger differenziert. Dass über Nacht sich dies auf einmal geändert hat war so überraschend wie die Tatsache, dass Atomkraftwerke für Frau Merkel innerhalb eines Tages von „völlig sicher“ zu „unerträglich“ umettiketiert wurden. Heilige können sich halt alles erlauben, das macht ihr Wesen aus.

Diese Hetzjagd erinnert an das Mittelalter, wo jeder, der irgendwie auffällig war, damit rechnen musste, „Hexe“ genannt zu werden und auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden. Sehe ich mir an, mit welchem Hass, welcher Ignoranz, welchem Vernichtungswillen bar jeder demokratischen Kultur Einrichtungen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung Andersdenkende verfolgen (natürlich nur im Namen des „Guten“ – wie Hitler, Stalin und Pol Pot auch), dann fürchte ich, dass wir gar nicht mehr weit von neuen Umerziehungslagern entfernt sind – und ganz ehrlich gesagt, fürchte ich mich vor diesen Deutschen mehr als vor jedem Iraker, Syrer oder Afghanen.

Mittelalter – ja, das war das Stichwort, auf das ich gewartet habe. Ich wollte ja über Ihren Job bei der ganzen Aufführung reden – und über ihren sozialen Stellenwert.

Wenn Sie sich mit der Geschichte des Mittelalters beschäftigen, dann stoßen Sie auf den Alltag in dieser Zeit (siehe z. B. DeutschlandimMittelalter), wir finden da den Begriff des „Hörigen“, damals meistens Bauern. Das System des mittelalterlichen Feudalismus war ganz einfach: die Machthaber liehen den Schlägern Land (Land, dass durch blossen Raub angeeignet wurde, die alten Eigentümer kamen zum Teil erst spät davon mit … wenn der Ritter mit Schwert und Schild auf den Hof ritt), damit sie ein arbeitsfreies Einkommen hatten. So läßt es sich Leben. Bezahlt wurde mit Gänsen, Stroh, Schweinen, Kindern, Arbeitsleistung, später mit Geld. Sie kennen das vielleicht aus der Schule: der „Zehnte“ wurde von Staat und Kirche gefordert (siehe Bundesfinanzministerium). Was für ein Paradies – heutzutage zahlen Sie mehr als die Hälfte, also 52 Prozent (siehe z.B. Welt), während die neuen Gutsherren mit 12 Prozent noch nahe am alten Zehnten sind (siehe ManagerMagazin). Ja – die Fronherren sind wieder zurück – und wir sind ihre Roboter (früher: robota). Das haben auch alle verstanden – weshalb die Welt wieder aus den Fugen geraten kann.

Früher war es einfach das Recht auf Bauernausbeutung mit Waffengewalt, für das man sein „Lehen“ bekam, heute bekommt man anstatt Land (und alten Titel) zinsgünstige Kredite (und neue Titel … „Manager“ entsprich hier dem alten „Ritter“) – wenn man zu den Auserwählten gehört, die in den Augen der Geldfürsten brutal genug sind, Rendite zu erwirtschaften. Wie das heute gelebt wird, beschreibt einer dieser neuen Ritter (siehe Spiegel):

„Das fängt schon in der Einarbeitungszeit an: Selbst wenn man für eine mittlere oder obere Managementposition eingestellt wird, muss man erst mal durch die sogenannte Filialphase, das heißt eine Filiale führen. Da geht es nicht darum, das Unternehmen kennenzulernen. Da geht es darum, die Leute zu brechen. „Die müssen erst mal im Schlamm liegen, die müssen fertiggemacht werden – und wenn sie es überleben, dann behalten wir sie“, hat mir einer meiner Vorgesetzten mal gesagt.“

Der Ritter, der zum Beweis der Ernsthaftigkeit des Willes des Gutherrens erstmal den Erstgeborenen Sohn des Bauern erschlägt, um Gefügigkeit zu erzwingen: die Prinzipien sind wieder gleich. Die Worte und Methoden sind seit 1789 (ja – was war denn da gleich nochmal…) softer geworden, Absicht und brutaler Vernichtungswillen zwecks persönlicher Bereicherung sind wieder voll da. Wir haben sogar wieder die „Frontänze“, wo der Bauer zur Belustigung seiner Herren demütigende Tänze aufführen muss (heute geschieht das im Fernsehen bei DSDS, „Bauer sucht Frau“ im Dschungelcamp und ähnlich geistlosen Formaten, mit denen wir aktuell überschüttet werden).

Sie sehen: der Krieg geht nicht nur die Freiheitskämpfer in Mali an, der Feudalismus ist in vollem Umfang wieder da und nährt prächtig die Fettlebe am Ende der Zinsleistungskette. Gut – die Hexenjagd gehört eigentlich nicht zum Mittelalter, sondern eher zur Neuzeit, wo Ärzte und Rechtsanwälte Jagd auf Kräuterweiber machten, weil man gut daran verdienen konnte … aber sie ist halt ein probates Mittel der Unterdrückung im Zuge der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit – und da ist der Terminus „rechtsoffen“ nicht weniger zu verachten als die Termini „Jude“, „Kommunist“, „Zigeuner“ oder „Hartzer“. Und alle (außer der mutige Linke Wolfgang Streek, siehe FAZ) leben begeistert auf in ihrer Rolle als hörige Fronbürger, marschieren im Gleichschritt mit, suchen selbst ständig neue Fronleistungen, die sie den Herren darbieten können (wie zum Beispiel den „Veganismus“, den wir noch mal gesondert betrachten müssen) und merken gar nicht, in welch´ finstere Zeit sie wieder marschieren, denn der Zinsdurst der Geldsäcke ist ungebrochen: Rente mit 77 wird schon eingeführt in Europa (siehe Focus), Rente mit 85 wird für Deutschland gefordert (siehe Wiwo). Exekutoren, die sich dabei besonders hervortun wie Jens Spahn (siehe Focus) (besonderes Qualitätsmerkmal: bekennender Homosexueller, deshalb ist er auch nicht rechtsoffen, obwohl der die Migrationspolitik Merkels massiver angriff als viele, die als „Nazi“ gelten), zeichen sich vor allem dadurch aus, dass sie selbst so gut wie nie gearbeitet haben (Jens bringt es wenigstens auf ein ganzes Jahr bei einer Bank – plus Lehre, im Alter von 36).

In einem haben sie natürlich Recht: als Fronherr kann man auch mit 99 noch gut kommandieren und kassieren (was die so „ihre Arbeit“ nennen). LKW-Fahrer sind da schon nach zehn Jahren durch („Rücken“).

Kommen wir nach dem Streifzug durch die aktuelle gesellschaftliche Situation – in der Sie erst fertiggemacht werden, um dann bis 85 im Schlamm kriechen zu dürfen, damit der Fronherr in Mali Kreuzzug spielen kann – zurück zu unserer Falschmeldung über die heilige Merkel … und zu meinem Geständnis, dass diese Meldung gar nicht falsch ist. Ein deutsch-afghanischer Medienmanager des Holtzbrinkkonzerns verfilmt ihr Leben für ein internationales Publikum. Der Film kommt im Wahljahr 2017 heraus – und wird die Menschen sicher von der heiligen Angela überzeugen, so dass sie in Strömen zur Wahlurne rennen.

Ein Kommentar aus dem Jahre 2015 dazu (siehe Gastkommentar von „Ghost“ bei Filmstarts.de):

„Meine Kristallkugel sagt mir einen mordsmäßigen Flop voraus. Wieso müssen wir uns mit so einer Propaganda abgeben? Das sind ja Zustände wie 1933. :(„

In der Tat. Oder Zustände wie im Mittelalter.

Sarah Wagenknecht über die aktuelle Politik

Und immer schön die Videos von der Dresdner Sozialwacht anschauen.

Macht macht wahnsinnig: Worte zur Piraterie und den Ringgeistern der Moderne

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Freitag, 2.1.2015. Eifel. Nun – alle gut angekommen im neuen Jahr? Voll getankt? Der Euro fällt derzeit auf den tiefsten Stand seit Jahren – das wird die Ölpreise wieder ansteigen lassen. Öl bezahlt man in Dollar, Dollar muss man mit Euro kaufen – ist der Euro nichts wert, wird das teuer. Aber: unseren Konzernen wird es dadurch gut gehen. In Europa bezahlt man in Euro, kann man den mit Yen, Dollar oder Südseemuscheln günstig erwerben, wird der Mercedes deutlich billiger. So einfach ist „Außenhandel“.

Die Konzerne bekommen dadurch einen gigantischen Umsatz, der mit „Marktwirtschaft“ gar nichts mehr zu tun hat. Wir können auch sagen: sie bekommen Macht. Wozu sie diese ausnutzen? Nun – zum Verbrennen von Steuergeldern, zum Beispiel. Was in bunten Broschüren und glänzenden Artikeln als Motor der Wirtschaft gepriesen wird, ist in Wirklichkeit nur eine Sonderform von Krebs – ich als Rentner zahle oft mehr Steuern als manche dieser Konzerne. Wodurch bekommen sie diese Macht? Nun – sie können Menschen bezahlen, die ihre Interessen vertreten (früher nannte man das schäbig: Vertreter. Heute: Lobbyisten. Klingt besser). Die gehen dann zu den Parteien und Regierungen, bestechen die – mit Geld, Komplimenten, Jobs, Geselligkeit, Menschlichkeit … was gerade so fehlt im Leben des Angesprochenen … um Gesetze zu bekommen, die ihnen noch mehr Geld einbringen, mit dem sie noch mehr Macht innerhalb der Gesellschaft bekommen.

Vielleicht sogar mal eine eigene Zeitung? Einen eigenen Fernsehsender? Alles schon vorgekommen – im Mutterland unserer Kultur, den USA.

Bleiben wir kurz bei den großen Konzernen – und bleiben wir auch ruhig in Deutschland, jenem Land, dem es so wunderbar geht. Das sehen wir ja jeden Tag: tolle Nobelwagen rauschen an uns vorbei und demonstrieren uns, dass es uns unglaublich gut geht – und zeigen gleichzeitig anderen Verkehrsteilnehmern, dass sie üble Looser sind, wenn die mit ihren Miniautos versuchen, den Tag zu überstehen. Ölknappheit, Umweltprobleme, Verkehrsinfarkt? Kein Problem für Halbgötter auf vier Rädern!

Wer bezahlt die Aufführung dieses Dramas? Sie. Nicht die Konzerne. Schauen wir uns mal an, wer genau die Masse der Limousinen eigentlich fährt.

87,7 % der 5er BMW´s sind Firmenwagen, Audi A6 (86,3 %) und Mercedes der E-Klasse (68,6%) werden ebenfalls gern genommen (siehe Spiegel). Kann man super von der Steuer absetzen – und so bezahlen die Steuerzahler ihre verstopften Straßen selber. Firmenwagenfahrer brauchen auch nicht so auf den Spritverbrach achten.

Sie sollten wissen, dass der Wohlstand, der auf unseren Straßen demonstriert wird, eine Lüge ist, die dem Steuerzahler viel Geld kostet. Auch die gar nicht mehr so erfolgreiche Automobilindustrie profitiert vom billigen Euro und der sozialen Gesetzgebung diesen Landes. Ja – letztlich gehört die steuerliche Absetzbarkeit des Firmenwagens zum sozialen Grundgedanken dieser Republik: das ist Hartz IV für Geschäftsfahrzeuge. Einen Mann mit 5´er BMW deshalb als „Sozialschmarotzer“ zu bezeichnen – nun, das kommt nur den Wenigsten in den Sinn – obwohl es aus der Sicht der Kritiker der „Sozialromantik“ durchaus korrekt wäre.

Nun – Umsatz ist ein Grund, weshalb die Konzernwirtschaft sich untereinander mit Luxuskarrossen ausstattet, sie sind für Unternehmen ein Gewinn (siehe Welt). Der andere Grund ist die schlichte Erkenntnis, dass Macht Bewusstsein verändert und man durch ein einfaches Maschinchen einen Menschen von Grund auf korrumpieren kann. Ja – was meinen Sie denn, warum Menschen selbst Unsummen dafür ausgeben, um mit so einer Maschine auf der Autobahn zu beweisen, wie schnell SIE sind. Dabei sind sie gar nicht schnell, ihre Maschine ist schnell – aber die Wirtschaft ist nicht so kleinlich, hierüber aufzuklären oder zu differenzieren. Die Maschine wird – zumindest geistig – zum Teil des Menschen, ihre Kraft wird seine Kraft, ihre Macht wird seine Macht, je schneller man fährt, umso unbesiegbarer fühlt man sich – mit tödlichen Folgen für die Umwelt.

Für dieses Halbgottgefühl braucht man allerdings den Firmenwagen – und so wird man gefügig. Wer den Kick billiger haben will, der muss halt Motorrad fahren.

Ja – es geht beim Straßenverkehr inzwischen weniger um Transport (den könnte man anders billiger haben als durch unvernünftige Förderung des „Individualverkehrs“), sondern mehr um Machtdemonstration. Deshalb ist ja „überhöhte Geschwindigkeit“ der Hauptunfallgrund. Nachdem Schnelligkeit an ihre natürlichen Grenzen gestoßen ist, setzt man eben auf Größe, Masse, Blechgewalt: der SUV folgt dem Trend logisch fort. Der Satiriker Henning Fenske hatte schon erstaunlich recht mit der Erkenntnis, dass die deutschen Autobahnen die größte offene Psychiatrie der Welt darstellen – und ich denke, die Mehrheit der Autofahrer wird ihm Recht geben … obwohl auch sie sich der Korruption durch die Macht der Maschine nicht entziehen können.

Seltsam – oder?

Ein ganzes, sehr gut verbreitetes episches Buch kümmert sich um die bewusstseinsveränderne Gewalt der Macht, ein halbes Dutzend elend langer Spielfilme setzte sie in Bild: „Der Herr der Ringe“ konzentriert „Macht“ auf einen kleinen Ring, der unsichtbar machen kann. Wer ihn besitzt, hat alle Macht der Welt – darum meiden ihn die Weisen und geistig mächtigen Wesen Mittelerdes. Macht – so ist ihnen bewusst – würde ihr Sein von Grund auf verändern. Auch der Kampf um die Macht verändert das Wesen – darum verlassen die Weisen Mittelerde am Ende des Epos.

Würden unsere Politiker doch auch nur halb so viel Weisheit besitzen, so viel Verantwortungsbewusstsein – oder soviel Konsequenz.

Wenn aber schon so ein wenig Macht wie ein Moped Bewusstsein verändert … um wie viel verändert dann wohl wirtschaftliche oder politische Macht das Bewusstsein? Darf man überhaupt unter solchen Umständen irgendeinem Menschen Macht übergeben?

Die Antwort, die sich die Menschheit nach 3000 Jahren erbärmlicher Politik gegeben hat, war einfach: nein, darf man nicht. Darum wurde „Gewaltenteilung“ beschlossen: Gesetzgebung, Rechtsprechung und Ausführung wurden getrennt. Einer wurde ernannt, der die Gesetze ersinnt. Ein anderer aber wurde dazu aufgerufen, zu schauen, ob sich die Leute auch daran halten. Dritte wiederum üben einfach nur die Waffengewalt aus – nach Vorgaben von Recht und Gesetz. Kommt einem irgendwie bekannt vor, oder?

Ja – deshalb – das wusste man früher – ist es auch brandgefährlich, wenn andere diese getrennten Mächte wieder zusammen bringen … und sei es nur zu so harmlosen Treffen wie der Geburtstagsfeier Chefs der Deutschen Bank Josef Ackermann im Kanzleramt. Früher – nach dem Krieg – hätte es sicher Stimmen gegeben, die für die sofortige Verhaftung aller Beteiligten plädiert hätten (natürlich hätten die sich nicht durchgesetzt, denn die Wirtschaftsmächte, die die NS-Zeit möglich gemacht  haben, hatten sich schadlos in die Demokratie herüberretten können – dank ihrer Freunde jenseits des Atlantiks. Gleich und gleich gesellt sich halt gern – und eine Krähe sticht der anderen kein Auge aus) – immerhin handelt es sich hier um einen Versuch, die getrennten Mächte hinter den Kulissen wieder zusammen zu fügen … nach dem der Kapitalismus schon die „Vierte Macht“, die Medien, in die Knie gezwugen hatte.

Huch – jetzt sind wir doch von der Autobahn über den Herrn der Ringe ins Kanzleramt gekommen, dem Zentrum der Macht … und bei einer tödlichen Verschwörung gegen das Volk gelandet.

Tödliche Verschwörung?

Ja – heute, wo die Welt voller Verschwörungen ist, ist dieses Wort selbstverständlich tabu und verboten: nichts fürchten Verschwörer mehr als Ermittler, die ihnen mit Hilfe von wissenschaftlich fundierter Theorienbildung auf die Schliche kommen, deshalb es ist sinnvoll, die Ermittlungen schon im Keim zu ersticken, in dem man implizit unterstellt, es gäbe nirgends auch nur irgendeine Verschwörung und die Welt ist ein bunter Ponyhof.

Wissen Sie, was Bismark dazu gesagt hat? (siehe Zitate.net)

Wenn irgendwo zwischen zwei Mächten ein noch so harmlos aussehender Pakt geschlossen wird, muss man sich sofort fragen, wer hier umgebracht werden soll.

Heute würde ihn die gesamte Presse für diese Aussage durch den Dreck ziehen, dabei wäre es doch mal ganz aufschlussreich, zu überlegen, wer für TTIP, CETA oder TISA sein Leben lassen muss – und zwar, bevor die ersten Menschen sterben.

Aber – meinte Bismark mit „Mächten“ nicht etwas ganz anderes als wir heute?

Im Prinzip nicht – wir dürfen nicht vergessen, dass er in einem Zeitalter lebte, wo der Staat noch stark war und schnell zur Enteignung griff, wenn Räuberbarone frech wurden. Dort repräsentierte der Staat noch die Macht, heute sehen die Mächte der Welt anders aus. Darf ich ihnen eine vorstellen, eine, die ganze Staaten vernichten kann – und vernichtet, wie man am Beispiel Griechenlands deutlich erkennen kann?

Blackrock heist sie, gebietet über 4600 Milliarden Dollar Kapital und ist kaum einem Deutschen bekannt, weshalb er auch nicht gegen sie demonstrieren kann. Blackrock ist ein Fond, der sammelt Geld, um mehr Geld daraus zu machen. Nach genau dem gleichen Muster wurden früher Piratenzüge organisiert: man sammelte Geld, rüstete ein Schiff aus (der damalige Dienstwagen), heuerte eine Mannschaft an (die Vertreter der Geldgeber) und schickte es hinaus, um durch Entern eine Prise zu erbeuten – Enterprise – ein bekannter Begriff bei Seeräubern, viele Unternehmen und Kriegsschiffe tragen es stolz in ihrem Namen. Die Prise wurde dann zusätzlich noch geteilt (Bonuszahlungen), damit die Motivation höher war … und das Eigeninvestment geringer.

Und wenn diese Piraten mit der politischen Macht geheim an einem Tisch sitzen, dann sollte man fragen: wer muss dafür sein Leben lassen? Bei Gegenfragen bitte auf Bismark verweisen, der hatte für langjährigen Frieden gesorgt, den längsten, den der Kontinent seither kannte.

Was uns heute fehlt – außer Bismark?

Piratenjäger. Uns mangelt es sogar an Steuerfahndern, obwohl jeder aktive Fahnder sein Geld sofort wieder einfährt – aber dieser Mangel wundert uns nicht, wenn wir schauen, wie gut vernetzt die Piraterie mit der politischen Macht ist und bei diversen Anläßen – sei es nun der Bundespresseball, die Treffen der Atlantikbrücke, der Rotarier oder privaterer „Netzwerke“ – die Gewaltenteilung praktisch wieder aufhebt, in dem sie die menschlichen Träger der Gewalt an einen Tisch bringt, wo sie sich gut verstehen, weil ihre Charaktere alle unter dem Einfluss des „einen Ringes“ stehen … bzw. von der Macht deformiert wurden, weil das Ego sich im Rausche dieser Macht gerne unendlich baden würde.

Da treffen sich Krähen und bilden die Krähenallianz. Was sie eint? Die Droge „Macht“ – egal, ob im Gericht, bei den Medien, der Polizei oder im Parlament. Oder – anders gesprochen: der Dienst am „einen Ring“.

Wissen Sie, warum uns die Piratenjäger fehlen – die Schiffe des Königs, die nur einen Auftrag hatten: die Pest der mordenden, raubenden, vergewaltigenden, brandschatzenden Piraterie auszurotten? Ja – Piraten hatten auch eine sehr dunkle Seite. Sie waren zwar sozialer, demokratischer und multikultureller als die damaligen Staaten – doch es war die Not, die sie zu solchem Verhalten gezwungen hatte, nicht die Ethik. Betriebswirtschaftliche Not, sozusagen, man musste seinen Angestellten einen gewissen Risikoausgleich zugestehen, da viele für die Prise ihr Leben lassen mussten.

Moderne Piratenjäger müssten Machtballungen zerschlagen, die sich in der Gesellschaft bilden, in dem Geldgeber Funktionsträger unterschiedlicher Art an einen Tisch bringen und so die gewollte Gewaltenteilung umgehen. Ja – der Nachteil aller Ämter ist, dass sie von Menschen ausgeübt werden müssen – und Menschen erliegen leicht dem „einen Ring“. Er macht Ringgeister aus ihnen und wer die Ringgeister aus unterschiedlichen Funktionen zusammenführt, schafft genau die Macht im Staate, die wir nie mehr haben wollten, weil sie im KZ endet: dem logischen Ende jeder Piraterie, jedem ungehemmten betriebswirtschaftlichem Denkens, jedem Streben nach Macht.

Ja – Konzentrationslager sind nicht die Erfindung Hitlers oder des Nationalsozialismus oder der Deutschen – sie sind die Konsequenz einer strikt nach Nutzen orientierten Raubkultur. Sogar das Volk der Dichter und Denker konnte sich hier der Macht des Ringes nicht entziehen und musste erleben, was mit einem Land geschieht, wenn die Ringgeister wieder alle Macht vereinen … und Sauron den einen Ring zurück bekommt.

Darum ist es so gefährlich, wenn wir die NS-Zeit als kleinen, unbedeutenden Ausrutscher der sowieso irgendwie blöden Deutschen in die äußerste Ecke der Wahrnehmung verbannen: Hitlers Schreckensreich war nur das Vorspiel, der Feldtest einer Gesellschaftsordnung, die der Betriebswirtschaft konsequent Rechnung trägt.

Seit der Einführung von Hartz IV in Deutschland merken immer mehr Menschen, dass der gleiche Geist wieder aktiv ist. Er wirkt nicht auf den Straßen bei „Pegida“ (was möglicherweise nur eine etwas außer Kontrolle geratene Aufführung des Verfassungsschutzes und der Bild-Zeitung ist, von TTIP, CETA und TISA abzulenken), sondern in Treffen, die nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind. Haben Sie sich noch nie gewundert, warum demokratische Regierungen „Geheimverhandlungen“ über „Wirtschaftsabkommen“ führen?

Die müssen nur geheim bleiben, weil die vorgesehenen Opfer noch in Sicherheit gewiegt werden sollen. Doch doch – fragen Sie Bismark!

Die Opfer des ersten Streiches leben nach zehn Jahren unter uns, die Piraten haben es sogar geschafft, sie entgegen den Werten des christlichen Abendlandes als schwach und somit ursächlich selbst Schuld an ihrer Misere zu brandmarken, dabei kann man heute klar und offen darüber reden, was der ganze Zinober sollte (siehe Spiegel):

Für Gewerkschafter, Sozialverbände und linke Politiker gilt jene Wahrheit, die Frank Bsirske, Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di, so zusammenfasst: Die Politik „war darauf angelegt, das Lohnniveau in Deutschland zu senken und einen Niedriglohnsektor großen Stils entstehen zu lassen“.

Die Politik war darauf ausgelegt, schwächere Menschen bedingungslos auszubeuten: der größte Verrat, den Politik in Deutschland seit 1945 begangen hat. Man kann auch sagen: sie haben die Piraten auf das Volk losgelassen – weshalb ja auch gleichzeitig die Finanzmärkte dereguliert wurden.

Wo das enden wird, sieht man aktuell in Griechenland (siehe Spiegel):

Griechenland stirbt. Sechs Jahre Rezession, eine Arbeitslosigkeit, die bei 26 Prozent liegt, unter Jugendlichen sogar bei mehr als 50 Prozent, die Löhne sanken zwischen 2010 und 2013 um 23 Prozent. 36 Prozent der Griechen gelten als arm und sozial ausgegrenzt – ein Anstieg um etwa sieben Prozentpunkte seit Ausbruch der Krise.

So etwas … richten „Mächte“ wie Blackrock an. Früher brauchte man dazu Söldnerheere, heute haben wir einen höheren Organisations- und Abstraktionsgrad erreicht, wir erledigen das eleganter – aber nicht weniger blutig. Das Blut ist nur weiter verteilt, da fällt es nicht so auf.

Schon faszinierend, dass wir mitten in einer Fortsetzung des „Herrn der Ringe“ leben, wo die Piraten von (BlackRock) Umbar erneut die Dörfer verwüsten, der Souverän wieder unter dem Geflüster von Grimar Schlangenzunge dahindämmert (von dieser Art gibt es heute mehrere, sie arbeiten als Pressesprecher von Firmen und Regierungen, als Unternehmensberater für jedermann oder als Journalisten in Spiegel, Focus und bei der Bildzeitung) und die Welt zunehmend in einen Zustand versetzt wird, der dem „dunklen Auge“ eine Freude wäre.

Andererseits können wir jetzt auch verstehen, warum uns ein neuer, heißer Krieg bevorsteht: Wladimir Putin hat kurz mal Piratenjäger gespielt und Konzerne ereignet, die politische Macht wollten. Darum mögen ihn die ausgebeuteten Menschen des Westen (die „Putinversteher“) so gern, während ihn die Piraten hassen. Das erste Mal durften die Geschundenen erleben, dass ein Staat noch seine Arbeit tut, ja, dass es noch einen funktionierenden Staat auf der Welt gibt, der nicht von pöstchengeilem Gesindel unterwandert wurde.

Und deshalb … muss Putin sterben.

Zum Retter der Welt eignet er sich nicht – dafür hatte er zu lange zu viel Macht.

Was merken wir uns für die Zukunft – nachdem wir die Trümmer der Moderne beiseite geräumt haben?

Wir müssen mit Macht noch viel sorgfältiger umgehen, sie noch weiter aufteilen und auch die Macht des Geldes viel mehr eindämmen, wir müssen Macht selbst als Feind der Menschheit begreifen.

Am Besten – werden wir alle Hobbits und unteressieren uns nur noch für einfache Freuden im Leben.

Leider erziehen uns die Medien – und hier vor allem die Werbung – zum genauen Gegenteil: zu größenwahnsinnigen Idioten, die man alle mit ein bischen Pseudomacht auf der Autobahn (oder der Bühne und dem Laufsteg) zu treuen Dienern des einen Ringes macht.

Schade für eine Welt … die einst als Paradies empfunden wurde.

 

 

 

 

Berliner Strom und reiche Leute

Auch dieser Artikel wurde (mit Erlaubnis des Autors) aus den Kommentaren gefischt. Was auch den holprigen Anfang erklärt. Mit Dank an jerry.lang

Das ist schon eine geschickt verklausulierte öffentliche Meinungs-Umschreibung … “Berlin hat einer von Bürgern kontrollierten Stromversorgung eine Absage erteilt “, wenn man die tatsächlichen Umstände näher betrachtet.

Tatsächlich haben Diejenigen, der Senat von den Bürgern gewählt, einen hinterlistig “Senatsbeschluß” erteilt, um sich gegen die eigenen Bürger zu stellen. Der zur Bundestag vorgesehenen Bürgerentscheid nach vorn, in den November zu verlegen. Wohl darauf spekulierend, dass eben das eintritt was eingetreten ist. Eine nach unten gesteuerte Wahlbeteiligung. Bekannte von mir selbst, auf Nachfrage, haben erst gar keinen Abstimmungsbescheid erhalten, sodaß man am Ende das Ergebins umkehren kann, die “Bürger” haben sich dagegen entschieden.

Von allen abgegebene Stimmen haben sich allerdings mehr als 80% zur Rekomunalisierung ausgesprochen.

Arbeit. Von Arbeit zu sprechen oder zu schreiben grenzt schon an Hohn und Spott.

Ein Sprichwort sagt:

“Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn Du Deinem Kind den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht, bis Du mit der Arbeit fertig bist”

Heute, was wir zugelassen haben, macht für den größten Teil der Bevölkerung Arbeit krank. Was dem schlimmsten Kanzler nach Hitler mit Gefolge Fischer und Trittin, Schröder zu verdanken ist.

Besser umschrieben wäre es aber, das Jene für die wir beschäftigt sein dürfen diese Typen in ihr Vorhaben eingebunden haben, um das Maximale an Profit auf Kosten ganzer vergangener Generationen und darüber hinaus für sich zu buchen.

Dazu bedarf es nur ungebildetete Politiker die das nicht durchschauen können, Journalisten die dann nicht durchschauen von und über was sie schreiben und die Justiz, die als Parteijustizapperat funktioniert; allen voran das BVG – das einen mehr und mehr kritischen Verwahrlosungszustand aufweist.

Es funktioniert. Hallelluja, es funktioniert. Der alte Fritz hat im Übrigen schon damals von der Verwahrlosung der Justitz gewarnt.

Wie sieht nun die andere Seite aus ? Sehr gut. Alles läuft bestens.

Anhand der Familien Wild, Müller und Würth, erkennt man den tiefgreifenden Verwahrlosungszustand.

So hat es mich nicht verwundert, das die Tochter Würth, mit mehr als 1,4 Mrd Privatvermögen plötzlich als Schweizerin aufgelistet wird.

Auch dieser Herr Müller (5 Mrd), der mit und durch Deutsche groß geworden ist, das zu versteuernde in die Schweiz, Luxemburg und den engl. Inseln umleitet; jener Müller, der die Infrastruktur und gute Ausbildung der deutschen in Anspruch nahm, mit Milchprodukten reich zu werden um am Ende dann als “Schweizer” durch diese deutsche Republik zu stapfen.

Auch bei der Caprisonne-Familie Wild zeichnet sich das selbe Bild. Aus gut unterrichteten Kreisen, und ich kenne die alle, weis ich, das der Alte Würth auch über einen österreichischen Pass verfügt. Wer weis warum ist schon einen Schritt weiter.

Die Liste ist ewig lang und nimmt kein Ende. Sie machen auch kein Versteckmich-Spiel daraus, sondern “reichen” sich gegenseitig um die Wette – in aller Öffentlichkeit.

Das Lexikon deutscher, äääh, schweizer Reichtums sagt uns mehr:

http://www.bilanz.ch/die-300-reichsten-2012

Und ich habe hier nur 3 Familien herausgestellt. Die Tragweite ist weitaus schlimmer. Dazu braucht man nur Juristen und die Justitz.

Es sei auch erwähnt, dass Siemens eine eigene Bank unterhält, neben eigenem Sicherheits -und Geheimdienst. Würth unterhält eine eigene Bank, die Quandt´s sogar einen eigenen Fonds dazu. Diese Typen sind Staatenunabhängig. Finanzieren sich aus dem Cashflow und Zuwendungen vom Staat, also wieder von den Beschäftigten.

Familien unter sich. Nun bedarf es noch ein letzten Blick. Ein Blick in die Bilanzstrukturen der “Globalplayer”. In Europa sind es ca 400 Familien die um die Wette eifern nach immer mehr Marktanteilen, mit einem annähernden Beherrschungsgrad von 100. Siehe Bayer, Biotech ROI, Albrecht und Schwarz, Müller & Wild und sofort. Auf der anderen Seite sind es ca. 200 Familien aus den USA, daneben noch ca 7 Familien aus Brasilien. Nun sollte es zwar aufhorchen lassen, aber es überrascht mich keineswegs, dass die tatsächlichen Eigentumsverhältinsse der Großkonzerne (richtg wäre Trust (Rechtskonstrukte) – es ist eine “Verniedlichung” diese Unternehmen Konzerne zu nennen, da es Konzerne nicht gibt!) alles andere als deutsch sind. Der wohl größte Trust ist Samsung, Familienunternehmen.

Die kaum noch durchschaubaren Eigentumsverhältnisse werden erst klar, bei näherer Betrachtung der berufenen Vorstände. So ist bis auf das Überbleibsel Telekom – D1, die GSM-Netze nicht Deutsch; obwohl, obwohl der Staat, also wir, in den Anfängen über 2 Mrd an Subventionen an die deutschen Unternehmen für den Netzausbau ausgereicht haben. Der Rest, 02, spanisch, Vodaphone englisch.
In der Pharma, Autoindustrie nebst Zulieferer sieht es nicht anders aus. Der Rest der notwendigen Instrumente erledigt die seltsame Europakommission mit ihren Gesetztesvorlagen und undurchschaubaren Beschlüsse.

So ist der größte Beschäftigungspool, ich vermeide bewußt Arbeitgeber, nicht etwa ein deutsches Unternehmen BWM oder Daimler, sondern ein Amerikaner.

Ihm ist es woh zu verdanken, das Begriffe wie “Scheinselbständigkeit” den Weg in Gesetzestexte gefunden haben. Ihm ist auch die prekär Beschäftigung nach amerkikanischem Vorbild, der Billiglöhner von 1 Euro bis 8 Euro zu verdanken. Ein privates Familienunternehmen im Übrigen. Dazu brauchte man nur Schröder und diese Merkel. Familien unter sich greifen natürlich auf diesen Pool der Zeitarbeit zurück. Man kennt sich schließlich. Aber auch der Staat. Alles voran, das Arbeitsamt Nürnberg. Der Mensch ist Nebensache, Robert Half braucht Gewinne. Wer nicht kann, muss gehen. Nicht die Bezahlung sondern die Provision, der Profit zählt.

Genau so funktioniert mittlerweile ein Staat. Man braucht ein bisschen um das ganze zu durchschauen. Die Familien haben in den Politikern und bedauerlicher Weise auch mit den Gewerkschaftern willige Pressesprecher gefunden.

Als unsere Großväter und Großmütter endlich von den Nazionalsozialisten befreit wurden und dann die Nazis kamen. Wie funktioniert ein Staat und wer teilt ihn sich ? Ganz einfach:

Wir bilden, wie bei den großen Unternehmen, Cashcows:

Es scheint noch niemand aufgefallen zu sein, aber die deutschen sind darin mittlerweile Meister geworden. Neuster Streich, prekäre 1 Eurojobs müssen versteuert werden.

Was ist eine Cashcow aus Sicht eines Räuberstaates ?

Mit wenig Aufwand, das Maximale an einnahmen erreichen.

GEZ & GEMA, Energie & Geld.
Diese 4 Segmente werden nun an mittlerweile ca 15 Unternehmen abegegeben. Die kleineren sind lästig, fallen aber von der Bearbeitung (FA, Steuereinnahmen) nicht sonderlich ins Gewicht.

15 Unternehmen + Gema, die von ALLEN Bürgern Steuern als Inkassogehilfe des Staates einnehmen. 15 Bescheide, dazu noch nach dem Zerlegungsprinzig der Gewerbesteuererhebung den Gewerbesteuerbescheid. Fertig.
Lebensmittel ist so pervertiert, das nur noch wenige Unternehmen übriggeblieben sind. 8 an der Zahl. Auch hier, Einnahmen ALLER Bürger und 8 Bescheide. 4 Energiekonzerne regeln das Inkasso der Energieerhebung und 4 Mineralölkonzerne übernehmen das Steuerinkasso der pseudo Mineralöl -und Ökosteuer. Weiter. Tabak & Genuß (…) zu guter Letzt, die Industie die als Inkassostelle der Sozialabgaben dient und die Handvoll Banken, die das Inkasso der Abgeltungssteuer übernimmt.

Am Ende bleiben ca. 60 Cashcows die 200 MRD Euro ranschaffen. Da 99% der Arbeitnehmer, incl. der Steuerberater, die Gesetze ohnhin nicht kennen, verzichten die meisten leider auf einen Ausgleich. Ich bin im Übrigen ein großer Fan der Umsatzsteuer. Na ja , abgesehen von Lieferung, aber das ist ne andere Geschichte. Zumindest kenne ich sie inn und auswendig. Was die wenigsten allerdings wissen, da musste auch ich laut lachen, 2005 haben wir unser Umsatzsteuersystem GANZ Europa aufs Auge gedrückt. Ohne Ausnahme ! Sie sehen, es funktioniert. Perfide, Rücksichtslos und unaufhaltsam. Der Raäuberstaat auf dem Vormarsch.

Was passiert aber mit dem ganzen Geld ? Jeder der glaubt, bzw. dem man Glauben suggeriert das dass Sozialsystem mit Hartz I & IV den Staat auffrisst und uns unmengen an Geld kostet, halte ich heute für einen Irren. Tatsächlich verhöt es sich umgekehrt. Zieht man die 19% von den Ausreichungen ab, wo landet das Geld und welche Steuern werden darauf erhoben und abgeführt ? Das einzige was der Staat zu tragen hat, sind die Verwaltungskosten, aber dafür hat man wieder Unternehmen wie R. Half & Co. Verstanden ?

Der Staat hat überhaupt kein Interesse daran, nach dem genialen Sherman (Sherman-Act), diese Konzerne zu zerschlagen, Gegenteiliges ist der Fall.

Jeder der nach einer Reichensteuer schreit, hat nicht verstanden, das der Verkünder, den Familien in die Hände spielt. Auch das ist ein System im System. Kaum zu durchschauen.

Der Größte Teil an unversteuerdem Vermögen wird mittels Trust in alle Herren Länder geschaufelt und bleibt auch unversteuert. Oder haben sie jemals von einer Steuer-CD von der Insel Jersey gehört oder gelesen ? Kennen sie diese Insel überhaupt ?

Ein weiterer Großer Teil der Staatseinnahmen wandern wieder durch Subventionskanäle zu den Unternehmen zurück der Rest regelt Sonderabzugsfähigkeiten, damit neues angeschafft und verkauft werden kann.

Fertig.

Suchen sie sich einen neuen Planeten. Aber ich garantiere ihnen, es dauert nicht lange, bis es von vorn losgeht.

Wie einst die Herren Carlsberg und Rockefeller. Der eine wollte es nur besser machen und gründete IG Farben. Standard-Oil & IG Farben teilten sich damals die Welt auf.

Es waren nicht die, die wir heute Nazis nennen, sondern IG Farben die für ca 1 MRD RM Ausschwitz bauten. Die Dresdner Bank gab das Geld. Alle Ärzte und das Wachpersonal standen auf der Gehaltsliste von IG Farben.
Oder haben sie jemals etwas von Ausschwitz Lager 3 gehört ? Oder konnten sie es in Gedenken besuchen ? Auch hier arbeitet Politik und Wirtschaft Hand in Hand auf die schrecklichster aller Weisen.

Danach ging es munter weiter. Daraus ging dann Bayer hervor, die Flicks die Quandts, die Stinnes, Henschel, Thyssen und die Krupps und all die anderen. Auch hier brauchte man nur die Politik, die bis heute einen Schleier darüber legt, während das Volk sich selbst in rechts links aufteilt.

Also spreche und schreibe er nicht von Arbeit. Arbeit und Leben ist was anderes.

Wir sind vermutlich erst auf dem Weg dahin; aber ich denke so zu mir, dass ich mich bei diesem Gedanken selbst als Narr entlarven müsste. Wie weit Völker in ihrem Dasein gesunken sind, Völker wie die Amerikaner, Engländer, die Präsidenten haben und öffentlich Toteslisten schwingen, Drohnen schicken und Menschen ermorden.

Einmal Präsident sein …

Brief von Frau Dr. Merkel an Eifelphilosoph – und die Antwort.

Brief von Frau Dr. Merkel an Eifelphilosoph - und die Antwort.

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel. 

Mit gestriger Post haben ich von Ihnen einen Brief erhalten. Er war an die Wähler in unserem Hause adressiert – und das bin ich. Sie sehen auf dem Foto aus wie eine Großmutter, die von ihrem Enkel einen potthäßlichen aber selbstbemalten Blumentopf mit zwanghafter Freude entgegennimmt, zähneknirschend hebt sich deshalb auch nur ein Mundwinkel nach oben. Dieses Bild ist ein Ausschnitt aus einem Wahlplakat – und als solches schon eine Zumutung. Außerdem ist es durch den Druck verdunkelt. 

Ich bin natürlich dankbar für diese Zuwendung. Nach vielen unbeantworteten Briefen in die Kreise der Politik (eigentlich hatte nur Herr Dr. Westerwelle jemals geantwortet) ist es schön, einmal wahrgenommen zu werden. 

Ich habe mal bei der Post nachgefragt, was so ein Teil kostet. 30 000 Stück kosten 4089 Euro – im günstigsten Falle. Ich schätze mal – 30 Millionen Euro haben Sie anfertigen lassen, um das unvorteilhafte Portrait verteilen zu lassen und meine Kinder damit zu erschrecken. Das wären 4 Millionen Euro Portokosten. Vier Millionen Euro für einen schlechten Eindruck: nicht schlecht. 

Nun haben Sie mir nicht nur Ihr Bild zukommen lassen, sondern auch noch etwas Text, den ich gerne persönliche beantworten würde. 

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

Liebe Frau Dr. Merkel

an diesem Sonntag ist Bundestagswahl. 

Was Sie nicht sagen. Echt?

Sie entscheiden mit Ihrer Stimme darüber, welchen Weg unser Land in den nächsten Jahren gehen wird. 

Welchen Weg unser Land in den nächsten Jahren gehen wird, entscheidet Herr Dr. Ackermann und seine Freunde. Darum haben Sie für diesen exklusiven Kreis eine spezielles Event im Kanzleramt veranstalten lassen. Da Sie die Worte SIE ENTSCHEIDEN fett gedruckt haben, nehme ich an, dass Sie sich jetzt schon mal für die Ausführung der Pläne dieser Herren aus der Verantwortung ziehen wollen. Ich kann mit meiner Stimme nur wählen, was im Angebot ist, und das Angebot ist sehr dürftig. Durch den beständigen Kampf um die Mitte (die real gar nicht existiert) sind alle Parteien sehr ähnlich geworden – und durch ihre Gier nach Parteispenden sehr leicht steuerbar. Ja – ich weiß davon. Auch von Helmut Kohl und den Ehlerdings. Das war das Ehepaar, das fünf Millionen gespendet hatte und zufällig den Zuschlag für den Erwerb von 100 000 Eisenbahnerwohnungen bekam. Die deutsche Annington hat zwar ein Angebot für die Wohnungen gemacht, das 1 Milliarde Euro höher war als das der Ehlerdings – aber das war der CDU egal. Die zahlen keine Spenden. Überraschenderweise gingen 900 000 Euro davon an eine kleine, ganz unbedeutende Politikerin in Mecklenburg-Vorpommern, die damals niemand kannte. Kohl selbst hatte das angeordnet. Sie wissen, wen ich meine, ja? Die Frau ist später Bundeskanzlerin geworden.

Diese Frau hat Deutschland auf einen ganz anderen Kurs gebracht, auf einmal durften hier ganz seltsame Dinge öffentlich gesagt werden: 

„Wir haben wahrlich keinen Rechtsanspruch auf Demokratie und soziale Marktwirtschaft auf alle Ewigkeit. Unsere Werte müssen sich auch im Zeitalter von Globalisierung und Wissensgesellschaft behaupten.“ – Rede zur 60-Jahr-Feier der CDU am 16. Juni 2005

„Man kann sich nicht darauf verlassen, daß das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt, und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“

Sehen Sie, Frau Dr. Merkel – ich weiß, wie Führungspositionen besetzt werden. Da wird nicht gewürfelt, da werden hinter den Kulissen Fäden gezogen. Das ist sogar schon bei Bürgermeisterwahlen so: Fachleute suchen geeignete Kandidaten, die die Interessen der Geldgeber am Besten vertreten (siehe Spiegel). Was ich nur noch nicht weiß: wer Sie auserwählt hat und warum. Auf jeden Fall war er so mächtig, dass er Helmut Kohl dirigieren konnte, Sie zu seiner Nachfolgerin zu ernennen. 

Da hatte jemand schon früh große Pläne mit Ihnen, weil es zuvor ein positives Profiling gab. So jedenfalls sucht die Industrie Spitzenpersonal. Man will ja nichts dem Zufall überlassen. 

Deutschland hatte vier gute Jahre. 

Wir müßten mal über die Definition von Deutschland reden – und über die Definition von gut. Deutschland hat die höchste Staatsverschuldung in seiner Geschichte, eine Verschuldung, wie sie sonst nur im zweiten Weltkrieg erreicht wurde. Deutsche Arbeitnehmer mußten in den Jahren einen realen Lohnverlust hinnehmen, die Familien sind bewusst im Auftrag der Industrie zerstört worden, um die letzten Reste an Arbeitskräften auf Kosten der Betreuung und Erziehung der eigenen Kinder zu mobilisieren – übrigens auch das letzte Mal in diesem Ausmaß im Zweiten Weltkrieg geschehen. 

Wir haben gemeinsam viel erreicht. 

So kann man es sehen. Wir haben gearbeitet, Sie haben ausgegeben. Wir haben gespart, gewirtschaftet, gelitten – Sie haben das Geld beim Essen mit Ackermann verprasst. 

Ich möchte, dass auch die nächsten Jahre gut werden. 

Bei ihrer Vorstellung von gut wird mir jetzt schon  schlecht. 

Dafür braucht es eine Politik, die gute Chancen für die Menschen schafft und sie nicht durch höhere Steuern und Abgaben belastet.

Die Hälfte der Haushalte in Deutschland zahlt keine Steuern. Die andere Hälfte hinterzieht jedes Jahr 100 Milliarden an Steuern. Ein Viertel der deutschen Steuerzahler zahlt deshalb 80 % der Einkommensteuer, insgesamt macht die Lohnsteuer 25 % des Gesamtsteueraufkommens aus, während sich die Unternehmen via Körperschaftssteuer mit DREI Prozent beteiligen. Wenn nur Ihre Wähler und die Wähler der FDP mit der Steuerhinterziehung aufhören, könnten wir das obere Viertel der deutschen Steuerzahler gut entlasten. Tun sie aber nicht. Aber sie spenden viel dafür, dass Sie Kanzlerin bleiben. Warum wohl? Seit 1990 sind die Steuern für Unternehmen um 50% gesunken. 

Ich möchte, dass wir ein Land sind, das sein ganzes Gewicht als stärkste Volkswirtschaft Europas als Partner und Mittler einsetzt – gerade jetzt in Zeiten der Krise. Ich  möchte, dass wir ein Land mit soliden  Staatsfinanzen und einem stabilen Euro sind. Ein Land, mit besten Bedingungen für unsere Betriebe und mit sicheren Arbeitsplätzen, die gut bezahlt sind. 

Und ich möchte, dass Sie das nicht nur „möchten“, sondern mit aller Entschlossenheit wollen. 25 % der deutschen Arbeitnehmer laufen mit innerer Kündigung umher, was der deutschen Wirtschaft 100 Milliarden Euro im Jahr kostet.  Wir haben einen Boom bei Billigarbeit in jeder Form – was sich sonst nur Entwicklungsländer leisten können. Der Verlust entspricht dem Gewinn aller DAX-Konzerne zusammen (2011). So unbeliebt war Arbeiten noch nie – und noch nie war Arbeit so unwirtschaftlich und ertragslos. Na ja – das wissen Sie aber auch: deshalb gibt es ja Hartz IV. Der Staat greift massiv in die Märkte ein und zwingt die Arbeitnehmer an den Arbeitsplatz – zur Not auch umsonst oder für einen Euro die Stunde.  Das war aber Ihr rotgrüner Vorgänger, dafür können Sie wirklich nichts. Aber es ist Ihnen hoch anzurechnen, dass Sie wenigstens ehrlich sind:

„Man kann sich nicht darauf verlassen, daß das, was vor den Wahlen gesagt wird, auch wirklich nach den Wahlen gilt, und wir müssen damit rechnen, daß das in verschiedenen Weisen sich wiederholen kann.“

Darum nur „möchten“ und nicht wollen – ein frommer Wunsch statt einer Willenserklärung.

Ein Land, in dem wir die Familien weiter stärken und in dem wir unseren Kindern die besten Chancen bieten. Ich möchte, dass wir ein Land sind, in dem die Starken den Schwächeren helfen und Jung und Alt zusammenhalten. 

Jede zweite Ehe wird geschieden. Ein verheiratetes Paar mit Kindern verbringt täglich noch vier Minuten miteinander. Ein Kind lacht 400 Mal am Tag – ein Erwachsener noch 20 Mal. 2010 wurden durch Rentenbeiträge 185 Milliarden Euro eingenommen, aber 224 Milliarden Euro ausgegeben. Wer heute eine Arbeit aufnimmt und bis 67 arbeitet, bekommt eine Rente, die niedriger als Hartz IV ist – bei durchschnittlichem Verdienst. Das gilt auch schon jetzt: von 2003 bis 2010 haben sich die Kosten für Grundsicherung im Alter verdreifacht. Das moderne Arbeitsleben zerstört Familien in gigantischem Ausmaß – was ich selbst als „Leistungsträger“ persönlich erleben durfte. Dafür steht man völlig im Regen, wenn man seine Gesundheit für die Firma ruiniert hat – die Berufsunfähigkeitsrente wurde durch Ihren Vorgänger abgeschafft. Ich weiß, was Sie möchten – seltsamerweise geschieht aber real etwas ganz anderes. 

Dafür will ich weiter arbeiten. Dafür bitte ich um Ihr Vertrauen. 

Sie wollen weiter für Wunschdenken bezahlt werden? Und das nennen Sie Arbeit? Über den Begriff Arbeit werden wir uns auch nochmal unterhalten müssen. 

Seit 2000 sind die Unternehmensgewinne um 40 Prozent gestiegen (bei gleichzeitiger Reduktion der Steuerlast), die Zahl der Armenbegräbnisse wuchs zwischen 2006 und 2010 um 64 %, die Zahl der „Tafeln“ wuchs um 300% (seit 2000) – sie versorgen inzwischen 1,5 Millionen Menschen. Seit 1991 hat die Produktivität der Arbeitnehmer um 22,7 % zugenommen, ihre Löhne sind aber nur um 1,4 % gewachsen. 12 Millionen Menschen galten 2011 als arm, vor allem Arbeitslose und Alleinerziehende stehen da ganz weit vorne. Die Gehälter der Dax-Vorstände haben sich seit 2003 aber verdoppelt, inzwischen besitzen deshalb zehn Prozent der Deutschen 60 % des Vermögens. Dafür gehören aber inzwischen alle Bundestagsabgeordneten zu den oberen 1% der Einkommensbezieher. Ich verstehe, dass die alle weiter „arbeiten“ wollen und deshalb ganz viel gutes für das Volk „möchten“. Was sie aber „tun“ steht auf einem ganz anderen Blatt. Abgeordnete des deutschen Bundestages verdienen inzwischen bis zu 30000 Euro im Jahr mehr als Manager in der Wirtschaft (bei vergleichbarer Ausgangsbasis), dafür erreichen die Zinsen für Staatsschulden Platz Nr. 2 im Bundeshaushalt. 90 Millionen Euro erhielten deutsche Ministerien an „Sponsoring“ von Industrie und Verbänden – ein Anstieg von 20% in zwei Jahren. 

Dank Ihrer „Arbeit“ sterben die Deutschen in 300 Jahren aus – mangels Kinder. 163 Milliarden verschenkt der deutsche Staat jedes Jahr an die Industrie, deren Lenker und Leiter ihren Geburtstag im Kanzleramt feiern dürfen. Medikamente kosten in Deutschland zum Teil mehr als 500 % als in den Nachbarstaaten, dafür enthält unser Leitungswasser Spuren von über 100 Medikamenten. Kein Wunder, dass inzwischen jeder dritte Erwachsene an einer psychischen Erkrankung leidet. 

In jeder Woche fallen in Deutschland eine Million Unterrichtsstunden aus – die Hälfte der Lehrer sind über fünfzig. 20 % der fünfzehnjährigen können nicht richtig lesen und schreiben, unserer Klassen sind überfüllter als die in Griechenland oder Ungarn, weshalb Eltern pro Jahr 1,5 Milliarden Euro für Nachhilfe ausgeben müssen. 

Ich hoffe, Sie verstehen, dass Ihnen ich angesichts dieser Fakten nicht mein vollstes Vertrauen aussprechen kann. Leider erhalte ich nicht so viel Subventionen, dass ich  mich großartig am Sponsoring der Ministerien beteiligen kann, um andere Gesetze in die Wege zu leiten. 70 Mitarbeiter der Industrie tun das aktuell – machen davon schon über zehn Jahre. Kein Wunder, dass die Gesetze immer schlampiger werden:  139 Gesetze, die zwischen 1990 und 2011 erlassen wurde, wurden vom Verfassungsgericht kassiert, weil sie zum Teil sogar verfassungswidrig waren. 

Sehen Sie nun, wer in Deutschland regiert – und wer arbeitet? Wer die Zeche zahlt – und wer in Champagner badet?

Wenn Sie möchten, dass ich weiter als Ihre Kanzlerin arbeiten gehen kann, dann gehen Sie bitte am Sonntag zur Wahl und geben Sie beide Stimmen der CDU. 

Herzliche Grüße: Ihre Angela Merkel.

Gut, dass ich weiß, dass Sie mir nur geschrieben haben um die Zweitstimmenkampagne der FDP zu kontern. Dafür waren 4 Millionen Euro da –  zum Niederknüppeln des Partners. Ich fürchte, sie übersetzen auch das Wort „arbeiten“ falsch. Es steht nicht synonym für „kassieren“ – jedenfalls nicht im Lande der verarmten Deutschen. 

Ich würde überhaupt mal gerne einen Kanzler sehen, der etwas von Arbeit versteht. 

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel: es tut mir leid, dass Sie an einen der letzten informierten Bürger geraten sind. Wir sind dank der Bildungs- und Informationspolitik der Regierung und der „Wirtschaft“ sehr selten geworden – fast im Aussterben begriffen wie der Rest des zum letzten Arbeitseinsatz mobilisierten Volkes. Ich weiß, dass Sie diese Entwicklung begrüßen: nur deshalb finden Menschen wie Sie noch Wähler- trotz der jede Intelligenz beleidigenden Resultate ihrer „Arbeit“. 

Ich möchte Sie aber ausdrücklich bitten, mich NIE WIEDER mit einem solch nichtssagenden Pamphlet zu belästigen, nur weil Sie möglichst wenig Stimmen an die FDP verlieren wollen.  Ich weiß nämlich, dass letztlich ich selbst es bin, der diese Aktionen bezahlen muss, nachdem die gesetzlich verankerten Subventionen der Regierung über die Kassen der Konzerne in die Taschen der Parteien geflossen sind. 

Mit unfreundlichen und verärgerten Grüßen: Ihr Eifelphilosoph

PS: für den interessierten Leser – die Geschichte mit den Ehlerdings stammt aus dem Werk „Die Elefantenmacher“ von Müller und Lambrecht. Alle anderen Fakten stammen aus der hoch interessanten Sammlung „Unbeliebsame Wahrheiten“ von Jan Kluge – welches ich nur empfehlen kann, wenn man einen stabilen Magen hat. Dort findet man noch viel mehr Fakten, die man nicht für möglich gehalten hätte. Die Zitate von Merkel findet man mit Quellenangaben bei Wikiquote. Ausnahmsweise habe ich die Zitate im Sinne der besseren Lesbarkeit nicht einzeln aufgeführt. Ist ja auch ein Brief und keine wissenschaftliche Arbeit.

 

HG. Butzko – Sprüche

„Leistung muß sich wieder lohnen“, „Wer arbeiten will der findet auch Arbeit“…

HG.Butzko erklärt einige Grundlagen der Finanzwirtschaft.

Letzte Meldung der Woche – Neue DVD aus der Schweiz zugespielt

„Am vergangenen Mittwoch wurde uns aus der Schweiz, von Personen welche nicht genannt werden wollen, eine DVD zugespielt, mit brisantem Inhalt. Die DVD  zeigt, dass unsere Bundeskanzlerin gar nicht im Urlaub gewesen sein soll.

Die Bundeskanzlerin soll im Schweizer Märchenwald zu sehen sein, bei dem Versuch, deren Bewohner zu überreden ihre Steuern, fort an in Deutschland und in Euro zu entrichten, was bei Politikern der Schweiz für Empörung gesorgt hat. Schweizer Politiker werfen darüber hinaus unserer Bundeskanzlerin vor, an einem unerlaubten Glückspiel, bei einem gewissen Günter J teilgenommen zu haben.

Bei diesem Glückspiel soll um mehreren Milliarden Euros gespielt worden sein und die Antworten, auf die gestellten Fragen, seien vor Beginn des Spiels, der Bundeskanzlerin bekannt gewesen. Auf Anfrage ob der Inhalt der DVD zutreffe, wollten sich weder die Kanzlerin, noch Schwarz-Gelbe Regierungsvertreter äußern. Wie uns jedoch aus gut informierten Regierungskreisen bekannt wurde, sei man in Berlin empört über die illegale Weitergabe und Veröffentlichung der DVD. Wie weiter zu erfahren war, prüfen hochrangige Regierungsbeamte in Berlin, ein Einfuhrverbot von Käse mit den Löchern, aus der Schweiz nach Deutschland.

Die Schweiz, drohte darauf hin, der Bitte Deutschland, der Schweiz bedingungslos beizutreten, nicht mehr nachzukommen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter der Schweiz wird mit dem Worten zitiert: Dann ist auch dieser Käse vom Tisch.“

 

Interessantes und Uninteressantes – 2012.04.27

Movie2k mit einem Rechtfertigungsversuch:

Ist m2k legal?
Nach unserem Empfinden ist m2k legal und darüber hinaus dem Gemeinwohl förderlich. Wie bieten vielen Menschen – unseren Besuchern – eine Sammlung von Links zu Filmen und Serien, die sie sehen wollen. Die auf den Streaming-Hostern gelagerten Filmdateien sind unabhängig von uns verfügbar; unsere Leistung besteht lediglich darin, den filminteressierten Menschen die Suche nach dem, was sie sehen wollen, erheblich zu erleichtern. Auf m2k befinden sich allein die Verweise, also die Links zu den Filmen, nicht die Filme selbst.

 Und GMX, mit einer Erklärung:

Das Stichwort lautet: “interessengesteuerte Werbung“. Und tatsächlich: hier spielen unsere Daten – auch die von hr-iNFO Hörer Oliver Dietrich – eine wichtige Rolle. Denn mittels aufwändiger Analysemethoden kann man sehr schnell ermitteln, wer gerade surft, seine E-Mails anschaut, wofür sich der Nutzer interessiert – und ihm dann prompt die passende Werbung zuspielen.
(Mit Dank an @arromat)

 Über Steuervermeidung:

Im ersten Quartal dieses Jahres wurden empfindlich viel weniger Zigaretten und Feinschnitt zum Selbstdrehen versteuert als noch vor einem Jahr. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lag der mengenmäßige Rückgang bei den Zigaretten auf 20,9 Prozent, beim Feinschnitt sogar auf 26,9 Prozent. Statt wie vor der Erhöhung etwa 80 Milliarden Zigaretten im Jahr zu rauchen, beließen es die deutschen Raucher nunmehr bei etwa 64 Milliarden. Der Rest werde zollfrei im Ausland zugekauft.

Soko „Bosporus“ in (Erklärungs-)Not:

Im Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Neonazi-Mordserie sind zum Beginn der Beweisaufnahme schwere Vorwürfe gegen die Sicherheitsbehörden erhoben worden. Die Vertreter der Parteien kritisierten, dass Bayerns Verfassungsschutz die ermittelnde Sonderkommission nur zögerlich über potenzielle rechtsextreme Täter informiert habe. Auch der Bundesverfassungsschutz gab keine Unterstützung, wie ein Beamter sagte.

Über die „Zeit“, die Piraten und das unsägliche Thema Urheberschutz:

DIE ZEIT macht heute mit einem bemerkenswerten Feature über die Piratenpartei auf, das insbesondere durch gelungene Pac-Man-Graphiken Laune macht. Besonderen Spaß macht mir natürlich Meta-Diskussion über die journalistische Herausforderung, mit den interaktiven Piraten klar zu kommen.

Doch auf S. 5 gelingt es einer Autorin Susanne Gaschke mühelos, den guten Eindruck von reflektiertem Journalismus wieder einzureißen. So schreibt sie unter der Überschrift “Totalitäre Transparenz” allen Ernstes:

“Die Nonchalance, mit der führende Piraten über das Urheberrecht und die moralische Unangreifbarkeit reden, kann nur jemand an den Tag legen, der keine Vorstellung davon hat, wie viel Mühe es macht, ein Buch zu schreiben oder einen Film zu drehen, für die Menschen tatsächlich Geld bezahlen würden.”

 Karl Weiss darüber, wie alte Menschen in Brasilien und in Deutschland behandelt werden:

Ein Besucher, mit dem sich der Bürgerjournalist ein wenig von Brasilien angesehen hat, zeigte sich verwundert: In der Bank brauchen sich hier Personen über 60 Jahren nicht in der Schlange anstellen, sondern gehen direkt zu „ihrem“ Schalter, der ausserdem auch für Behinderte vorgesehen ist.
Das gleiche gilt im Supermarkt: Eine oder mehrere Kassen sind reserviert für Ältere und andere Berechtigte. Geht man ins Kino, zahlt man ab 60 Jahren nur noch die Hälfte und auch im allgemeinen werden älteren Personen Respekt gezollt.

 Was man als Engländer besser nicht sagt. Keine Sorge, daß wird hier auch noch eingeführt:

People gassin about the deaths of Soldiers! What about the innocent familys who have been brutally killed.. The women who have been raped.. The children who have been sliced up..! Your enemy’s were the Taliban not innocent harmful familys. All soldiers should DIE & go to HELL! THE LOWLIFE FOKKIN SCUM! gotta problem go cry at your soldiers grave & wish him hell because thats where he is going..

Herr Gellermann über eine wirklich gute Idee:

Wir gründen jetzt eine Bank, sagt der Mann im fleckigen Jackett. „Ich war“, sagt er, mal gelernter Gärtner, dann arbeitslos, dann Umschulung auf Computer, dann arbeitslos, dann Call Center, dann arbeitslos, wie die meisten von uns.“ Die meisten von denen, das sind ungefähr 75.000 Arbeitslose, die vom Arbeitslosengeld nicht leben können. Einer von denen kriegt im Schnitt 500 Euro im Monat, braucht also HARTZ zusätzlich. „Das kommt gut“, sagt der Mann im Jackett, „dann haben wir zwei Ämter, die sich um uns kümmern. Arbeit haben wir davon natürlich keine. Aber die Hälfte der Zeit sitzen wir dann auf den Ämtern. Deshalb ist jetzt die Bank fällig.“ Mit großen Augen schaue ich den Mann an: Die Hose zerknittert, die Haare offensichtlich selbst geschnitten, das Jackett zerbeult, keine Krawatte, kein Mercedes, keine Kalbsleder-Mappe. Woher soll der das Kapital für eine Bank kriegen?

Tatortbingo:

Ein Ο Mann / Ο eine Frau / Ο ein Türke wird Ο erschossen / Ο erwürgt / Ο vergewaltigt.
Tatverdächtiger ist ein Ο libanesischer Boule-Spieler / Ο homosexueller Altenpfleger / Ο Türke

Jetzt weiß ich schon mal, daß ich mir dieses Buch sparen kann. Ist die Autorin wirklich so unsympathisch oder kommt mir das nur so vor? Schade um die armen Bäume die dafür sterben mussten.

Ich möchte nicht unhöflich sein – aber das es heißt im Prenzlauer Berg. Im. Das ist auf den ersten Blick grammatikalisch kompletter Blödsinn, ich weiß. Aber so isses nun mal. Übrigens danke, dass Sie nicht Prenzlberg schreiben. Noch schlimmer: auf dem Prenzlberg.
(Das Buch handelt übrigens von Eltern, die ihre Kinder zu Egoisten erziehen und die Frechheit besitzen, im oben genannten Ort zu wohnen und die ansässige Infrastruktur nutzen. Lustige Kommentare übrigens. Ein Beispiel)

Aufgelesen und kommentiert muß ich eigentlich nicht mehr zu verlinken. Sollte inzwischen jeder hier kennen.

 

Multimedia:

Portugals Regierung warnt vor irgendetwas:

Herr Pispers –  2012 (Audio mit Standbild, 110 Minuten) Ich freue mich auf seinen kommenden Besuch in meiner Heimatstadt:

Wir haben halt die Probleme des Kapitalismus schon in der Schule gelernt – Gregor Gysi im Bundestag

Tja, und deshalb werden die vom Verfassungsschutz beobachtet. Aber zum Glück (für den Verfassungsschutz) gibt es inzwischen viele, die daran arbeiten, das zu ändern. So viele, daß man schon deshalb „Unwählbar“ sagen muß, weil die nicht rausgeworfen werden.

Aber schön reden kann er:

Die Demokratie ist nicht nur gefährdet. Wir haben es wirklich mit Zerstörung zu tun. Wir haben es mit einer Systemkrise zu tun. Wir haben es mit einer Diktatur der Finanzmärkte zu tun. Es sind nicht die Linken, sondern die Finanzmärkte, die den Kapitalismus von innen heraus zerstören. Diese konservative Regierung ist nicht einmal klug genug zu begreifen: Wenn Sie jetzt gerade zur Erhaltung der Strukturen schlauer wären, würden Sie den Spitzensteuersatz erhöhen, würden Sie eine Vermögensteuer einführen. Aber Sie machen es nicht, weil Sie nicht begreifen, welche Fragen auf dieser Erde und Europa anstehen.

 

 

Sprudelnde Steuerquellen?

Steueraufkommen_Grafik

Die gute konjunkturelle Lage sorge angeblich für sprudelnde Steuereinnahmen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Regierungskreise.

Die gute Konjunktur spült dem Bund und den Ländern erhebliche Steuermehreinnahmen in die Kassen.

Ihr Steueraufkommen stieg im Februar gegenüber dem Vorjahr um 9,7 Prozent auf 39,5 Milliarden Euro, wie aus einer der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag vorliegenden Unterlage des Bundesfinanzministeriums hervorgeht.

Mehreinnahmen sind zwar richtig, doch erweckt die Meldung den Eindruck, als seien die Steuerausfälle aus der Vergangenheit ausgeglichen, die durch Krise und permanente Steuersenkungen entstanden waren. Ein Blick auf die Datenreihen gibt Aufschluss.

Steueraufkommen

Grafisch sieht das dann so aus:

Steueraufkommen_Grafik

Die absolute Zahl an Steuereinnahmen nutzt aber gar nichts – obwohl auch hier schon einiges gegen die Behauptung von sprudelnden Steuerquellen spricht -, so lange man nicht einen Bezug zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) herstellt. Das nennt man dann Steuerquote. Sie gibt darüber Aufschluss, wie hoch der Anteil der Steuern am Volkseinkommen ist. Und da sieht das Bild etwas klarer aus.

Steuerquote
Steuerquote im Vergleich
Quelle: wikipedia

Gemessen am BIP fallen die Abgaben eher unterdurchschnittlich aus. Vor allem der internationale Vergleich bestätigt dieses Bild. Das liegt daran, dass Deutschland auf Steuern auf Vermögen und Unternehmertätigkeit systematisch verzichtet.

Im aktuellen Monatsbericht des Finanzministeriums heißt es unter dem Punkt Entwicklung der Steuer- und Abgabenbelastung in den Mitgliedstaaten der OECD:

Die deutsche Steuerquote im Jahr 2008 betrug 23,1 %. Sowohl der OECD-Durchschnitt (+ 2,7 Prozentpunkte) als auch der EU-Durchschnitt (+ 3,4 Prozentpunkte) liegen darüber (Abbildung 1).

In Deutschland spielen allerdings die Sozialversicherungsbeiträge eine wesentlich stärkere Rolle bei der Finanzierung von Sozialleistungen als in den meisten anderen Staaten. So finanziert Dänemark fast die gesamten staatlichen Ausgaben über Steuern, die Sozialbeiträge umfassen hier lediglich 1 % des Bruttoinlandsprodukts. Für internationale Steuerbelastungsvergleiche ist daher die Abgabenquote aussagekräftiger (Abbildung 2). Der EU-Durchschnitt im Jahr 2008 liegt zwar mit + 1,3 Prozentpunkten über der deutschen Abgabenquote von 37,0 %, der OECD-Durchschnitt liegt jedoch um – 2,2 Prozentpunkte darunter. Wie bei den Steuern, so weist Dänemark auch bei den Abgaben die höchste Quote auf. Die Differenz zu Deutschland ist allerdings mit + 11,2 Prozentpunkten bereits erheblich geringer als beim Vergleich der Steuerquoten.

An dieser Interpretation der OECD-Studie „Revenue Statistics“ können sie sehr schön sehen, wie man die Lage schönzureden versucht. Fakt ist, dass sowohl Steuer- wie auch Abgabenquote (einschl. Sozialabgaben) unterhalb des Durchschnitts liegen oder allenfalls mittelmäßig sind. Das Gerede von einer zu hohen Steuer- bzw. Abgabenbelastung bestätigt sich hingegen nicht. Demzufolge ist auch jede Meldung, die von angeblich sprudelnden Steuerquellen kündet, mit äußerster Vorsicht zu genießen. Durch diese Art der Berichterstattung soll wohl nur der Weg für künftige Steuersenkungsfantasien bereitet werden, wohingegen die in der Vergangenheit systematisch vorangetriebene Verarmung des Staates verschleiert wird.

Gleichzeitig stützen steigende Steuereinnahmen die Aufschwungspropaganda der Bundesregierung, die die nach wie vor hohen Defizite in den öffentlichen Haushalten einfach völlig ausblendet.

Das kassenmäßige Finanzierungsdefizit im Kernhaushalt des Bundes – in Abgrenzung der Finanzstatistik – belief sich im Jahr 2010 auf 44,3 Milliarden Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Kassenergebnissen zu den Kernhaushalten des Bundes und der Länder weiter mitteilt, lag das Defizit des Bundes mit einer Zunahme um 9,8 Milliarden Euro deutlich über dem des Vorjahres. Es war damit nahezu doppelt so hoch wie das Defizit der Kernhaushalte der Länder insgesamt (22,3 Milliarden Euro).

Quelle: destatis

http://tautenhahn.blog.de

Deutschland 2011: die Aufschwungpleite, der Nepp und das Land der Seligen

Diese Zeit des Jahres ist ja immer voll mit Jahresrückblicken und Jahresvorausblicken. So was macht ja auch Sinn – für einen persönlich, für eine Familie, für eine christliche Wertegemeinschaft. In letzterer leben wir ja – jedenfalls sagen das die Mächtigen dieses Landes. „Geben ist seliger denn nehmen“ – so lautet ein Leitspruch dieser Wertegemeinschaft. Um dem gerecht zu werden, wurden ehemalige Geldgeber zu Arbeitgebern umdefiniert, während die Menschen, die ihre Arbeitskraft für Geld hergaben, zu unseligen Nehmern von Arbeit degradiert wurden.

Mit dem Geben wird es in Zukunft aber nicht mehr so gut aussehen in diesem Land.  Das merken gerade jene, die ihre Arbeitsleistung immer schlechter verkaufen können und in 2011 mit zusätzlicher Konkurrenz kämpfen müssen: da kommen nun ganz viele Fachkräfte in unser Land, die ihre Arbeit deutlich billiger verkaufen können, wie der Westen sagt:

Ab Mai 2011 können Arbeitnehmer aus acht mittel- und osteuropäischen Staaten ohne Beschränkung in Deutschland arbeiten. Bei gleichem Lohnniveau ist die Öffnung von Arbeitsmärkten kein Problem. Unternehmen konkurrieren dann mit guten Produkten und Dienstleistungen. Ein Qualitätswettbewerb, wie mit unseren westlichen Nachbarländern, fördert den Wohlstand.

Ganz anders sieht es bei großen Lohnunterschieden aus. Die Arbeitsstunde eines Bauarbeiters kostet 1,52 Euro in Bulgarien und 6,32 Euro in Polen – dagegen in Deutschland 20,90 Euro. Grenzüberschreitender Wettbewerb wird bei solchen Unterschieden auf Kosten sozialer Standards ausgetragen.

Da kündigt sich eine neue Völkerwanderung an. Wie weise von der Politik, das sie das ermöglicht hat, wie fürsorglich von der Wirtschaft, das sie uns die Notwendigkeit der Völkerwanderung zuvor jahrelang gepredigt hat. Und wie gut, das der deutsche Arbeitnehmer sowieso schon immer weniger Geld für seine Arbeit nimmt und seine Arbeitskraft immer billiger verkauft – so ist er laut Spiegel auf die Zukunft gut vorbereitet:

Von dem schwarz-gelben Wahlversprechen „Mehr Netto vom Brutto“ ist nichts mehr übrig. Im Gegenteil: Deutsche Arbeitnehmer werden 2011 bis zu 94 Euro weniger in der Tasche haben.

Die höheren Sozialabgaben treffen besonders Beschäftigte, die geringe oder mittlere Einkommen haben. So hat ein Single mit 3000 Euro Brutto im Monat am Ende des Jahres 60,72 Euro weniger in der Tasche. Wer das Doppelte verdient, muss gerade einmal auf 1,32 Euro verzichten.

Das gleiche Bild bietet sich bei Alleinerziehenden mit einem Kind: Wer sein Kind allein großzieht und 2500 Euro Brutto verdient, verzeichnet Einbußen in Höhe von 56,04 Euro. Beim doppelten Gehalt sind es nur 8,76.

Geben ist seliger denn nehmen. Außer beim Geld natürlich – und bei den Schichten, die von billiger Arbeit immer reicher werden, den Säulen der Gesellschaft, der Basis der christlichen Wertegemeinschaft. Dort nimmt man lieber, erleichtert den Armen laut RP gern von der Last des schnöden Mammons:

Und wieder einmal zahlt der Verbraucher mehr: Im Januar werden etliche Stromkonzerne erneut ihre Preise anziehen. Und das offenbar auch noch ohne Grund, wie aus einer Studie im Auftrag der Grünen hervorgeht. Dabei gebe es durchaus Möglichkeiten, Preissenkungen an den Kunden weiterzugeben.

Gäbe man die Preissenkungen weiter, könnte der Kunde aber nicht mehr Geben. Das wäre dann unselig. Doch nicht nur der Arbeitnehmer bekommt weniger: die Gemeinden wandern laut Spiegel geschlossen in die Pleitezone ab:

Die deutschen Kommunen stecken in der Schuldenfalle. Für dieses Jahr rechnet der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) mit einem Minus von elf Milliarden Euro. Auch 2011 erwartet der kommunale Spitzenverband ein Defizit in zweistelliger Milliardenhöhe. „Der wirtschaftliche Aufschwung kommt in den Kassen der Kommunen nicht an“, sagte Verbandspräsident Roland Schäfer. „Der Wirtschaft geht es besser, den Kommunen geht es schlechter.“ Sie seien in der schwersten Finanzkrise seit Gründung der Bundesrepublik.

Neben den Arbeitnehmern, den Rentern, den Arbeitslosen und den Gemeinden ist es aber auch der Staat selbst, der – ebenfalls laut Spiegel – keinen einzigen Euro von dem legendären Aufschwung sieht:

Das hat den Hütern der klammen öffentlichen Haushalte noch gefehlt: Deutsche Unternehmen haben laut „Financial Times Deutschland“ ungeahnt hohe Summen an sogenannten Verlustvorträgen angehäuft. Bei der anstehenden Neuregelung der Besteuerung drohen dem Staat gewaltige Einnahmeausfälle.

Unternehmen, die Körperschaftsteuer zahlen müssen, schieben den neuen Zahlen zufolge 506 Milliarden Euro an Altverlusten vor sich her. Bei der Einkommensteuer waren es 61 Milliarden und bei der Gewerbesteuer sogar 569 Milliarden. Bisherige Schätzungen gingen von insgesamt 500 Milliarden aus.

Das sind mal insgesamt locker 1100 Milliarden – durch clevere Steuertricks erkauft. Wußte man aber laut Wiwo schon vor einem Jahr:

Danach weisen die jüngsten Statistiken des BMF Verlustvorträge von insgesamt 600 bis 800 Milliarden Euro aus – über genaue Zahlen verfügt auch das BMF wegen des Steuergeheimnisses nicht. Verlustvorträge sind Verluste früherer Jahre, die auch später noch beim Finanzamt steuermindernd geltend gemacht werden können und dafür in der Unternehmensbilanz fortgeschrieben werden. Diese könnten in Zukunft zu größeren Steuerausfällen führen, weil die neue Bundesregierung diese Verrechnung wieder erleichtern will; die große Koalition hatte die Vorschriften verschärft.

Aber das hatte man dann wohl im Laufe des Jahres vergessen, weil die geschönten Statistiken das Paradies in Aussicht stellten. Na ja, für manche ist es ja auch ein Paradies, wie man im Stern nachlesen kann:

Denn ausgelöst hatten die Debatte drei Großspenden der Substantia AG im Jahr 2009 an die FDP in einer Gesamthöhe von 950.000 Euro. Und prompt setzten die Liberalen im Koalitionsgespräch über das so genannte Wachstumbeschleunigungsgesetz die Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent für die Hotelbranche durch. Macht rund eine Milliarde Euro Rendite im Jahr für die Branche. Die Substantia AG gehört dem Milliardär August Baron von Finck, Miteigentümer mehrerer Mövenpick-Hotels.

Geben ist seliger denn Nehmen. Darum gibt der Baron gern. Die badische Zeitung zeigt dann die andere Seite des Geschäftes:

Deutsche Politiker dürfen nach ihrem Ausscheiden aus einem staatlichen Amt ohne Karenzzeit in die Wirtschaft wechseln. Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der ehemalige Außenminister Joschka Fischer (Grüne) oder Thüringens ehemaliger Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) sind prominente Beispiele. Von den 63 Ministern und Staatssekretären des rot-grünen Kabinetts verdingten sich zwölf als Lobbyisten, wie die Organisation Lobby-Control aufgelistet hat.

Und das führt uns dann direkt zu NEPP: der neoliberalen Einheitspartei der Politprofiteure, die durch clevere Entscheidungen nicht nur die Geldströme aus Bund Ländern und Gemeinden heraus gelotst  sondern sich auch ebenso clever selbst mitten in die Ströme hineinversetzt haben. Schade nur das man diese Partei nicht abwählen noch in sie eintreten kann – wie bei anderen entscheidend wichtigen Gremien in diesem Land wird man dort nur als geladener Gast empfangen.

Insofern stellt sich für mich nicht die Frage, ob Politik in Deutschland käuflich war, sondern nur, wie teuer es geworden ist. Ich merke aber: das war alles ziemlich billig für die Geldgeber. Politiker kosten letztendlich nicht viel – und man kriegt locker das Hundertfache von der Steuer wieder.

In Zukunft jedoch wird sich da wohl was ändern müssen, wie es aussieht, ist es fraglich, ob Bund, Länder und Gemeinden noch ihre Stromkosten bezahlen können.

So wird die Zeit des Aufschwungs … düster und kalt. Wie es sein kann, das wir während der drohenden Vollbeschäftigung und dem gleichzeitig grassierenden Arbeitskräftemangel immer noch kein Geld in den Gemeindekassen haben, frage ich erst gar nicht nach. Da greift wie beim den Kälterekorden der globalen Erwärmung nur Expertenlogik .

Wir sollten beim anstehenden Papstbesuch darauf hinweisen, das wir alles gegeben haben was wir hatten. Sogar aus den Alten, Kranken und Behinderten haben wir den letzten Euro herausgequetscht, damit die nur ja auch viel geben konnten. Vielleicht werden wir dadurch dann das Land der Seligen – wäre wenigstens etwas Anerkennung.

Deutschland – Räuberland: Bürger gegen „Wirtschaft“

Am Ende des Jahres hat der Bundespräsident erstmal ein Fass aufgemacht. „Ehrenamtliche leben länger“ – eine Aussage, die laut Handelsblatt von seriösen Studien unterstützt wird:

Auch nach Ansicht des Hirnforschers Manfred Spitzer ist ehrenamtliches Engagement gesund und kann in manchen Fällen sogar Medizin ersetzen. Es wirke Einsamkeit entgegen, löse Glücksgefühle aus und verlängere das Leben. „Rein rechnerisch könnte man allein durch Ehrenämter die Streichung einer ganzen Reihe von Langzeitmedikationen ausgleichen“, sagte der Direktor der Psychiatrischen Uniklinik Ulm. Freiwilliger Einsatz für andere beuge Krankheiten wie Bluthochdruck, erhöhter Blutzucker oder zu hohe Blutfette vor.

Auf diese Entwicklung folgte laut Welt prompt die Antwort. Es ist seltsam in diesem Land: kaum zeichnet sich ab, das Geld freiwerden könnte, schon kommt jemand und greift es ab:

Der Staat wird wegen der Überalterung mehr Geld brauchen. DIW-Chef Zimmermann plädiert für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer – so schnell wie möglich.

Klarer Fall: jede Form von lebensverlängernden Maßnahmen – und sei es auch nur ein harmloses Ehrenamt – bedroht das System in seiner Existenz. Der DIW-Chef wird noch deutlicher:

„Wenn zudem die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse ab dem Jahre 2016 seriös greifen soll, braucht die Bundesrepublik in den kommenden fünf Jahren das größte Sanierungsprogramm ihrer Geschichte. Gemessen an der Größe dieser Aufgabe sind die bisherigen Sparbemühungen noch ziemlich moderat.“

Immerhin sei infolge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise „unser gesamtstaatliches Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen auf den dramatischen Rekord von mehr als 1,7 Billionen Euro geklettert“.

Es ist schön zu sehen, wie sich die Sprache ändert, wenn es um die Butter geht. Jeder baut sich einen kleinen – schicksalhaft unüberwindlichen – Sachzwang, der natürlich nur mit noch mehr Geld zu bewältigen ist. Das wir die Rekordverschuldung gerade diesen Sachzwängen zu verdanken haben, wird nur in äußerst seltenen Fällen von Menschen genannt, die schnell als „Verschwörungstheoretiker“ verschrien sind. Sich selbst Gedanken über Politik zu machen, ohne die Lotsenfunktion des Journalismus wahr zu nehmen, ist seit einigen Jahren völlig „out“ … und ziemlich verdächtig. „Nähe zum Terrorismus“ rückt da als Vermutung schnell in Mittelpunkt des Verdachtes.

Wer aber genau hat die deutsche Industrie ruiniert, indem er Arbeitsleistungen im Ausland einkaufte, deren Transport unsere Umwelt nachhaltig geschädigt hat? Wer genau hat hunderte Milliarden in den Sand gesetzt, um faulen Säcken ein leistungsloses Einkommen auf Millionärsniveau zu sichern? Wer hat zunehmend Reserven der Versicherungen für versicherungsfremde Leistungen  ausgegeben? Wer genau plündert den Wirtschaftsraum Deutschland seit Jahrzehnten gezielt aus?

Die Antwort ist leicht: Konzerne, Parteien und ihre Nutznießer.  Räuberbanden halt.

Wer zahlt die Zeche? Der Bürger.  Er wird in diesem Land an sich ziemlich überflüssig – jedenfalls als menschliches Wesen. Als Arbeitskraft zwischen 20 und 35 Jahren alt, kerngesund, bereit zu unbezahlten Überstunden und lebenslänglichen Praktika kann er sich gerade noch so über Wasser halten, wird er allerdings krank oder alt … dann landet er bei Mutter Gnadenlos:

Von der Leyen signalisiert Härte – so titelt heute die Zeit, es geht um fünf Euro pro erwachsenen Langzeitarbeitslosen und ein Bildungspaket für ihre Kinder, das ihnen 30 Minuten Klavierunterricht im Monat spendiert:

So trage die SPD nicht mit, dass 1300 neue Beamte eingestellt würden, um die Regelungen des Bildungspakets zu verwalten. „Auch die halbe Stunde Klavierunterricht im Monat löst nicht die Probleme der Kinder, die in Armut aufwachsen„, kritisierte Steinmeier das Bildungspaket von der Leyens.

1300 neue Beamte zur Verwaltung des „Bildungspaketes“? Da kann man aber wieder viele treue Parteigenossen in Lohn und Brot bringen, während man den Kindern kurz einen Blick in eine Welt erlaubt, die niemals mehr die ihre sein wird. Aber so ist halt die Sozialpolitik von Räuberbanden: „Wenn ich von dem, was ich dem Bürger genommen habe, was abgeben soll, dann will ich aber auch was dafür haben!“

Für Räuber eine akzeptable Logik.

Wir Bürger jedoch … sind anders gestrickt.  Wir kaufen gerne Hosen, die zehn Jahre lang halten, weil sie nicht von Kindern in Asien sondern von Erwachsenen in Deutschland produziert wurden. Wir arbeiten auch ehrenamtlich – also: umsonst. Jedenfalls – wenn wir nicht gerade Hartz IV beziehen oder zwei Jobs haben, um unsere Familie über Wasser halten zu können. Wir Bürger sind auch sonst unverzichtbar für den Staat, wenn man der FAZ glauben darf:

Wenn nicht mehr über zwei Drittel der Familien ihre Solidarität für die sehr Jungen wie die Alten in vollem Umfang wahrnehmen würden, wäre das für die Gesellschaft wie für den Staat finanziell und emotional eine Katastrophe. Kein Wunder also, dass sich die Familien und zuvörderst die Frauen mehr Anerkennung vom Staat wünschen. Junge Familien wünschen sich vor allem finanzielle Anerkennung ihrer Familienarbeit, Geldsorgen stehen bei 45 Prozent an erster Stelle, die Kinderbetreuung liegt weit abgeschlagen dahinter.

Wie schön zu sehen, das sich der Staat jetzt sehr für die Kinderbetreuung organisiert. Aber so zwischen 20 und 35 sind ihm die Bürger am wertvollsten, diese Zeit sollte man nicht mit Kindererziehung verplempern, da kann man noch optimal an preiswerter Arbeitskraft verdienen, vorher und nachher sind sie einfach nur Kosten auf zwei Beinen.  Darum plädiert der Chef der DIW ja auch so vehement für jene Form von Steuern, die gerade Familien, Kinder und Kranke am Meisten belastet.

Wäre es nicht schön, wenn wir Bürger dafür plädieren, eine Gesellschaft von Ehrenamtlichen zu bilden? Wie es aussieht,  sind wir das doch sowieso schon, wenn man sieht, das neben den offiziellen Ehrenamtlichen auch noch die Familien den Großteil der Arbeit machen.  Könnten wir uns nicht so organisieren, das wir uns die überversorgten Leistungsträger sparen könnten und so das Haushaltsdefizit spielend leicht abbauen? Immerhin – zur Erinnerung hier bei Telepolis – es sind einhundert Milliarden Euro jedes Jahr (also einhunderttausend Millionen), die aus diesem Land geschleust werden

Während Hartz-IV-Bezieher damit rechnen müssen, dass Kontrolleure sogar in ihren Kühlschrank blicken, um potentiellen Missbrauch aufzudecken, dürfen Wohlhabende in Deutschland in puncto Steuerzahlungen mit einem rücksichtsvollen und nachlässigen Vorgehen des Staates rechnen – und dass, obwohl dem notleidenden Fiskus damit dreistellige Milliardensummen entgehen. Dabei offenbaren die Besserverdiener in Sachen Steuerhinterziehung olympischen Ehrgeiz und ungeahnte anarchistische Energien. Ein Interview mit Kim Otto, der sich mit seinem Kollegen Sascha Adamek für das Buch „Schön Reich – Steuern zahlen die anderen“ investigativ dem Thema widmete.

Kim Otto: Ich finde Sozialleistungsmissbrauch auch nicht gut, um das vorab zusagen. Auch diese Menschen nutzen den Sozialstaat aus, genauso wie die Steuerhinterzieher. Allerdings kam es bei einem Sozialleistungs-Etat für’s SGB II (Arbeitslosengeld II) in Höhe von 24 Mrd. Euro im Jahr 2009 zu Überzahlungen in der Größenordnung von 72 Millionen Euro. Hingegen kostet die Steuerhinterziehung, laut OECD, den deutschen Steuerzahler jedes Jahr über 100 Mrd. Euro. Anders gerechnet belastet das jeden einzelnen Deutschen mit gut 1250 EUR im Jahr.

Schleust man jedes Jahr 100 Milliarden Euro am Fiskus vorbei, so hat man nach 17 Jahren unsere Staatsverschuldung komplett auf Auslandskonten liegen. Wer also wissen will, wie die Bürgergesellschaft finanziert werden soll, der braucht nur den Räubern die Beute zu nehmen. Das Wort „Wirtschaft“ will ich aber in dem Zusammenhang nicht mehr hören. Fährt der Bauer mit Rüben auf den Markt, dann ist das Wirtschaft. Maximiert die Hausfrau Lebensqualität mit gleichbleibenden Ressourcen, dann ist das Wirtschaft. Bläht sich ein Krämer so sehr auf, das er die Konkurrenz mit Hilfe der Banken aufkauft und sich in Folge an hemmungslosen Preiserhöhungen dumm und dämlich verdient, dann ist es ein Verbrechen – Räuberei mit „Firma“ als Waffe gegen die Mitbürger.  Schafft er die Beute dann ins Ausland … ist es ein Kapitalverbrechen gegen den eigenen Wirtschaftsraum.

Aber „wetten dass“ … sich daran nichts ändern wird? Und „wetten dass“ diese hochinteressante Wette bei Gottschalk nie eine Chance hätte, erwähnt zu werden?

Dabei … würden sich so viele Probleme lösen lassen. Schaffen wir für Bürger ein Bürgergeld, sparen wir die Hartz-Verwaltung. Schaffen Bürger im Ehrenamt, könnten viele Probleme durch Selbstorganisation gelöst werden, gleichzeitig bräuchte niemand mehr die Kinderarbeitswaren aus den Billigläden kaufen.

Die deutsche Ehrenamtgesellschaft könnte ein leuchtendes Beispiel für die Welt werden, ein mutiger Schritt Richtung Fortschritt und Zukunft anstatt das dieses Land sich weiterhin verstärkt zur Quelle weltweiten Elends macht während die Früchte seiner Schaffenskraft auf Offshore-Konten vergammeln.

Ich denke aber, wir werden einfach mal wieder höhere Preise für alle und alles bekommen, die immer weniger bezahlen können. Das ist zwar keine Lösung, aber halt Räuberethik: „Wenn ich zuwenig habe, dann nehme ich mir einfach mehr – schon habe ich genug!“

Und da Räuber sich nicht vorstellen können, das Bürger umsonst arbeiten, haben sie die Agenda 2010 entworfen, weil der Räuber in allen anderen nur Räuber sieht und panische Angst hat, die anderen Räuber könnten besser stehlen als er.

Es wohnen aber nicht nur Räuber in diesem Land. Genau genommen, sind es nur sehr wenige. Sie sind nur gut getarnt – als Biedermänner. Aber ihr Denken verrät sie immer und überall.

Eine gesunde, glücklich alternde Gesellschaft von Ehrenamtlichen hat natürlich auch ihre natürlichen Feinde – all jene, die von dem hemmungslosen unkontrollierten Geldfluß leben, den sie brauchen, um sich selbst hemmungslos zu bedienen und sich ein arbeits- und sorgenfreies Leben zu schaffen, weshalb ich fürchte, diese Gesellschaft werden wir nicht so geschenkt bekommen, wie wir die Demokratie dereinst geschenkt bekamen.

Wir werden sie aber zum Überleben brauchen, da der Räubergesellschaft irgendwann die Lichter ausgehen, wenn der letzte Euro auf den Bahamas gebunkert wurde, um sich dort von selbst zu vermehren.

2011 – alles wird teurer, Internet kommt weg und Deutsche sind froh wegen gelungener Beschäftigungstherapie

Was kommt im nächsten Jahr? – eine Frage, die sich jedes Jahr wiederholt. Eigentlich mal Zeit, selbst ein wenig in die Zukunft zu blicken. Der Brüderle von der FDP wagt ja laut Welt einen ganz großen Blick nach vorne:

„Wir sehen einen nachhaltigen Aufschwung, der durchaus über die kommenden Jahre anhalten könnte. Angesichts der rückläufigen Bevölkerung in Deutschland und des Fachkräftemangels in der Wirtschaft könnte es ein Jahrzehnt der Arbeitnehmer werden“, sagte Brüderle der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“.

Als ob nicht schon das letzte Jahrzehnt das Jahrzehnt der Arbeitnehmer war. Immerhin haben sie durch Lohnverzicht und unbezahlten Überstunden dafür gesorgt, das wir in ganz Europa billige Waren verkaufen konnte – man hätte uns „Klein-China“ nennen können, es fehlten eigentlich nur noch die blauen Anzüge. Das wir die Einheitspartei irgendwie schon haben und nur noch ihre Fraktionen sich um ein paar Prozent Wählerstimmen streiten,  könnte man angesichts der aktuellen Politik ja mal denken. Ein Parteinahme wäre auch schon: Neoliberale Einheitspartei der Prominenz – kurz NEPP.  Nun, es wird wohl einer der letzten Auftritte Brüderles geworden sein, die FDP als Partei der Zahnärzte und Hoteliers merkt gerade, das sie die Zahl der reichen Zahnarztpraxen in Deutschland unterschätzt hat, die liegen in ihrer Summe deutlich unter fünf Prozent.

2011 wird auf jeden Fall das Jahr für Arbeitnehmer, wo sie mal wieder das machen können, was sie am liebsten tun, nämlich – laut Manager-Magazin – alles bezahlen:

„Mehr Netto vom Brutto.“ Mit diesem Versprechen war Schwarz-Gelb angetreten. Doch davon ist kaum noch die Rede. Im Gegenteil verheißt der Blick auf die wichtigsten Änderungen in 2011 wenig Erfreuliches. Der Bürger muss sich in vielen Bereichen auf steigende Belastungen einstellen.

Stromkosten steigen rasant, was den Hartz IV-Regelsatz automatisch drastisch kürzt, Beiträge für die Krankenkassen erreichen wie die Honorare niedergelassener Ärzte Rekordhöhen, steigende Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, Luftverkehrssteuer – da kommt mal wieder ganz schön was zusammen.

Der sicher größte Schlag gegen die freie Welt wird jedoch in den USA vorbereitet: die Eleminierung des Störfaktors Internet.  Nach dem Drama mit Wikileaks, das uns zeigte, wie übel die USA über ihre Kollegen denken, welche Kriege angedacht und welche Verschwörungen gestrikt wurden – obwohl es sie nicht geben darf – nach dem ganzen Schmutz auf unserer mulitmedialen Disneybrille holt die Korporatokratie, die Diktatur der Konzerne, laut Handelsblatt zu einem letzten großen Schlag aus, um diese lästige Konkurrenz der ökonomisch und politisch gesteuerten Meinungsbildung zu beseitigen:

Das Internet wird sich wandeln: In den USA wurden am Dienstag die Spielregeln für das weltumspannende Datennetz neu festgelegt. Mobilfunker erhalten danach mehr Macht. Der Datenfluss soll stärker gesteuert werden. Internet-Aktivisten sind damit alles andere als zufrieden.

Es war eigentlich zu erwarten, das die Konzernwelt irgendwann mal darauf hinweist, wem eigentlich die ganzen Netze gehören, mit deren Hilfe ja auch schon mal ganz gute Geschäfte gemacht werden. Ohne Kabel – kein Internet. Und Kabel ist teuer.

Der deutsche Arbeiter jedoch freut sich. Ihm geht es einfach super. Ich weiß nicht, was die ihm ins Trinkwasser geschüttet haben, aber es wirkt laut Focus sehr gut:

Deutschen Arbeitnehmern geht es „hervorragend“

Eurokrise? Staatsverschuldung? Die deutschen Arbeitnehmer lassen diese Probleme kalt. Sie blicken ausgesprochen zuversichtlich in die Zukunft – ein paar versprengte Pessimisten fallen da kaum ins Gewicht.

Den deutschen Arbeitnehmern geht es mitlerweile so gut, das man ihnen die Wahrheit offen ins Gesicht sagen kann – wie zum Beispiel hier die FTD:

Aber wenn man lange nachdenkt, erkennt man: Es geht gar nicht darum, dass gewisse Berufsgruppen unsere Lebensqualität verbessern, sondern darum, dass sie beschäftigt sind und nichts Schlimmeres anstellen.

Denn, und das ist die Ursache des ganzen Problems, es braucht bei Weitem nicht die gesamte Erwerbsbevölkerung, um in einem Industrieland alle Bedürfnisse des täglichen Lebens abzudecken. Die Landwirtschaft ist nur das gängigste Beispiel der Freisetzung menschlicher Arbeitskraft durch Produktivitätssteigerung im letzten Jahrhundert. Wohin aber nun mit dem geballten Arbeitspotenzial? Hier kommt das Paralleluniversum der Banken und Fonds ins Spiel. Denn Hunderttausende hoch bezahlter Investmentprofis, die alle versuchen, irgendeinen Index zu schlagen – bekanntlich insgesamt ein Nullsummenspiel -, oder Banker, die Firmen heute zum Kauf und übermorgen zum Verkauf einer Firma raten – natürlich braucht das kein Mensch. Aber so reguliert, dass die Handlungen dieses Paralleluniversums eine möglichst geringe Wirkung auf die reale Welt haben, und schon sprechen wir von einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit einem gewissen Unterhaltungswert. Vielleicht ist das einfach der Preis, den Industrieländer für den Fortschritt zahlen müssen.

Bleibt einem da nicht erstmal die nächsten zwei Stunden der Mund offen stehen? Das muß man doch mehrmals langsam und genüßlich lesen. Die ganze Bankenkrise nur als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? Der Ruin tausender Menschen … als Beschäftigungstherapie? Hartz IV, Fachkräftemangel, der Kampf ums Überleben in einer globalisierten Welt … alles eine Lüge, um die Wahrheit zu verschleiern, das wir alle gemütlich an einer gerechten, glücklichen Gesellschaft basteln könnten anstatt von einem Herzinfarkt zum nächsten zu rasen? Und das wird immer so weitergehen, weil der Deutsche einfach so wider alle Umstände glücklich vor sich hingluckst?

Na, dann … ist ja alles in Ordnung.

Aber jetzt versteht man auch, warum sich eigentlich niemand mehr drum kümmert, das ein Millionenheer deutscher Bürger durch die Agenda 2010 entwürdigt werden. Für die einen sind das „Asoziale“, für die anderen „Lumpenproletariat“.  So was – muß einfach nur weg. Und das geht ja auch ganz gut, in dem man einfach die Kosten erhöht … und irgendwann entsorgt sich das Problem dann ganz von alleine.

Zu düster?

Einfach mal zu einem Parteitag der Linken gehen und bedingungsloses Grundeinkommen fordern….und dann ganz genau hinhören.

Weltwirtschaftskrise voraus: Superreiche arbeiten daran – weltweit

Die Süddeutsche klärt momentan über den beunruhigenden Zustand grassierender Staatspleiten auf:

Die Wirtschaftskrise reißt weltweit tiefe Löcher in die öffentlichen Haushalte und zwingt Regierungen zum Überdenken ihrer Steuersysteme. Laut einer Studie der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) sind die Steuereinnahmen aller OECD-Länder im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten gesunken. Der Rückgang sei für die Industrieländer damit so hart gewesen wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1965, sagte Jeffrey Owens, Steuerexperte der Organisation am Mittwoch bei der Vorstellung der Studie in Paris. Leere Kassen, erdrückende Schulden: Vielen westlichen Ländern stehen erbitterte Kämpfe ums Geld bevor. In 25 von 28 Staaten war die sogenannte Fiskalquote 2009 geringer als im Vorjahr. Sie gibt das Verhältnis von Staatseinnahmen und Wirtschaftsleistung an.

Das hört sich jetzt etwas anders an als die routinemäßig veröffentlichten Krisenbewältigungsmeldungen aber erklärt die europaweiten Unruhen und Massenstreiks.

Auch aus den USA meldet wiwo Beunruhigendes:

Ohne Finanzhilfen aus Washington wären zahlreiche Bundesstaaten und Kommunen in den USA pleite. Auf dem 2860 Milliarden Dollar schweren Markt für US-Kommunalanleihen macht sich allmählich Panik breit.

Ziemlich sicher aber ist jetzt schon: Sollte sich die Panik auf dem Kommunalanleihenmarkt verstärken, werden die Schulden letztlich doch auf der nächst höheren Ebene landen. Die Staatsschulden der USA werden weiter steigen und das Vertrauen in den Dollar weiter schwinden.

Fragt man nun aber nach den Ursachen der Krise, so kann man, wenn man will, verblüffende Antworten erhalten – zum Beispiel in der international business times:

Eine vom Internationalen Währungsfonds (IWF) veröffentlichte Studie behauptet, dass die wachsende Ungleichheit der Einkommen in den USA die beiden schwersten Finanz- und Wirtschaftskrisen der letzten 100 Jahre durch die Schaffung unhaltbarer Ungleichgewichte ausgelöst habe.

Im Prinzip eine einfache Sache: wo Geld mehr Geld verdient als Arbeit, fließt Geld von der Arbeit fort (das merken ja deutsche Arbeitnehmern seit zwanzig Jahren deutlich) hin zu den Banken. Die Bilanzen sehen super aus, die Börsenwerte steigen, theoretisch sind alle reich – aber praktisch hat das die unangenehme Konsequenz, das das Kartenhaus irgendwann in sich zusammenbricht, weil die Realwirtschaft keinen Wert mehr hat – bzw. ihr keiner mehr zutraut, sein Geld besser zu vermehren als die Zocker von der Bank.  Wir essen aber Brot – Optionsscheine und Zahlungsversprechen machen nicht lange satt.

Gut, könnte man sagen: dann wissen wir ja jetzt, woran es liegt und können was dagegen tun.

Falsch. Erstmal können wir nichts gegen die nächste Krise unternehmen. Weltweit gibt es nur noch ein einziges System, das funktioniert: das System der Superreichen – jedenfalls, wenn man der Meldung von Al Jazeera trauen darf:

By 2009, the richest 10 per cent of Chinese controlled 45 per cent of the wealth, while the poorest 10 per cent has just 1.4 per cent.

Da hat der Kommunismus ja bald Besitzverhältnisse wie die USA. Eine neue Abteilung von Superreichen wird geschaffen und ihr Kapital sucht sich neue Einsatzmöglichkeiten – zum Beispiel laut Spiegel in Europa:

Die Chinesen nutzen die Schwäche Europas, um ihren Einfluss auf dem Kontinent auszubauen. Sie locken mit Investitionen und dem Kauf von Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder – und schaffen sich so Bundesgenossen innerhalb der EU.

Da können wir uns freuen: falls wir die von den US-Reichen ausgelösten Wirtschaftskrisen überstehen, dürfen wir dann auf den neuen Krisenmotor China hoffen?

Auf jeden Fall kriegen wir einen neuen Boss nach dem Motto: „Wer zahlt, befiehlt!“:

Während eines Kurzbesuchs bei Bundeskanzlerin Merkel sicherte sich Wen die Zusage für ein Anliegen, das er seit Jahren vergebens vorgebracht hatte: Merkel versprach, Chinas Wunsch zu unterstützen, innerhalb von fünf Jahren von der EU als Marktwirtschaft anerkannt zu werden. Dann dürfte es für die EU schwer werden, staatlich geförderte Billigexporte aus China mit Dumpingzöllen zu belegen oder das Land wegen erzwungener Technologietransfers anzuprangern.

Das hört sich dann allein schon wieder nach Krise an – für unsere eigene Wirtschaft, die damit konkurrieren muß. Wenn man sich jetzt noch die Frage stellt, wie denn das ganze Geld nach China gekommen ist, so stößt man auf die freundliche Mitwirkung sämtlicher führender Großkonzerne der westlichen Welt.

Gestern las ich noch in der SZ ein Zitat von Ernst Jünger:

„Der Mensch befindet sich in einer großen Maschine, die zu seiner Vernichtung ersonnen ist“

Da fragt man sich doch: wer baut so etwas? Aber ich vergaß: solche Fragen darf man ja gar nicht mehr stellen. Wir glauben mitlerweile ja alle daran, das Geschichte, Wirtschaft und Politik nur von engelgleichen genialen Wesen (meist „Unternehmer“, oft „Leistungsträger“ genannt) geschaffen werden, die nur das Beste für Alle im Sinn haben und immer kurz davor sind, den endgültigen Durchbruch ins Paradies zu schaffen – es sind nur immer widrige Umstände, die diesen Durchbruch ganz knapp verhindern. Einer dieser Engel ist Hashim Thaci, über den die Welt Unangenehmes meldet:

Der Regierungschef des Kosovo, Hashim Thaci, soll nach einem Bericht des Europarats jahrelang am Handel mit Organen serbischer Kriegsgefangener beteiligt gewesen sein. Thaci sei nach dem Kosovo-Krieg Ende der 90er-Jahre Chef einer mafiosen Gruppe gewesen, die auch Morde und andere Verbrechen begangen habe. Diese Vorwürfe erhob der Schweizer Dick Marty in einem Bericht für den Europarat.

Hoffentlich irrt Jünger. Sonst wirds bald unappetitlich.



Deutsche Idioten, Steuerhinterzieher, Prostituierte und Rente mit 80

Würde man den Bürgermeister von Londen fragen, so hielte er Deutsche wohl für Idioten, jedenfalls laut Handelsblatt:

Der Bürgermeister von London bezeichnete Fahrer schwerer Geländewagen in der City schon mal als Idioten. An deutschen Neuwagenkäufern perlt solche Häme ab, wie Regentropfen am frisch polierten Range Rover. Sie investieren in sportliche Offroader wie nie zuvor.

Dafür ist Geld da. Nun gibt es SUV schon für relativ wenig Geld, der gute alte Lada kostet knapp 10000 Euro. Was aber allen diesen Monstren gemein sein dürfte: im Verbrauch sind sie sicher nicht billig. Dafür muß also auch Geld da sein, Geld, das man am bequemsten immer noch durch Steuerhinterziehung einsacken kann.  Allerdings – wie das Manager-Magazin in Bezugnahme auf einen Artikel im Spiegel berichtet – geht das Geld jetzt nicht mehr in die Schweiz:

Deutsche verschieben ihr Schwarzgeld von der Schweiz einem Bericht des „Spiegel“ zufolge in größerem Stil in die asiatischen Steueroasen Singapur und Hongkong. Spitzenbeamte des Bundesfinanzministeriums halten es für möglich, dass sie dabei die Hilfe Schweizer Banken bekommen, wie der „Spiegel“ am Samstag vorab berichtete. Grund dafür ist das geplante Steuerabkommen zwischen Berlin und Bern, in dem die Besteuerung von Altvermögen sowie eine Abgeltungsteuer für künftige Erträge festgelegt werden sollen.

Nach Angaben des Bankenexperten der Schweizerischen Volkspartei, Hans Kaufmann, wurden allein in den ersten acht Monaten dieses Jahres 62 Milliarden Schweizer Franken verschoben. Die Schwarzgelder sind in Singapur und Hongkong weitgehend sicher.

Es muß schon ein enormes Maß an krimineller Energie und Verachtung für das eigenen Land, die eigenen Nachbarn und deren Kinder vorhanden sein, das man sein Geld lieber nach Asien schafft als sich hier an dem Erhalt der Gemeinschaft zu beteiligen, dabei ist es erst unsere Infrastruktur, unsere Gesellschaftsordnung und unsere demokratische Kultur, die diese Gewinne überhaupt erst möglich macht. „Nehmen? JA! Geben? NEIN! – so der Slogan der deutschen Leistungselite, der Freiberufler und Unternehmer – also all jener Menschen, die über ihre Steuerzahlungen mehr Souveränität haben als das Millionenheer der durchschnittlichen Angestellten.

Und weil man gerne nimmt, nimmt man auch die Lebensarbeitszeit seiner Mitmenschen gerne mit, weil das das Konto in Hongkong so richtig satt macht, leut FAZ:

In Deutschland haben so viele Ältere eine Arbeit wie in wenigen anderen europäischen Ländern. Die Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen ist seit 2007 um fast 8 Prozentpunkte auf 57,4 Prozent (im zweiten Quartal 2010) gestiegen. Damit nimmt Deutschland hinter einigen skandinavischen Ländern und Zypern eine Spitzenposition in Europa ein.

Ja, welch Wunder! Wir haben gar keine Arbeitslosen mehr. Jeder bekommt in Deutschland Arbeit, auch die, die früher jenseits der Vierzig als völlig chancenlos dastanden.  Und wie immer setzt sich das Prinzip der Leistungselite durch: Rentenbeiträge nehmen? Klar. Rente auszahlen? Lieber nicht.

Die Lebenserwartung und damit die Rentenbezugszeit stiegen außerdem beständig. Bis 2030 werde die Lebenserwartung der 65-Jährigen um 2,8 Jahre zunehmen. „Die Rentenbezugsdauer sinkt also nicht um zwei Jahre, sondern steigt trotz der Anhebung der Altersgrenzen voraussichtlich um 0,8 Jahre“, sagte Gaßner. Die Rentenreformen müssten daher kontinuierlich fortgesetzt werden. Er schlägt vor, die Rentenformel so zu ergänzen, dass die Altersgrenze automatisch parallel zur demografischen Entwicklung steigt. Zudem müssten die starren Grenzen zwischen Erwerbsleben und Ruhestand aufgehoben werden. Der Rentenbeginn müsse, ausgehend von der Rente mit 67, flexibler werden.

So denkt der Präsident des Bundesversicherungsamtes … ein Mann, der Hartz IV auf XXL – Niveau bezieht, sozusagen den 100-Euro-Job statt des ein Euro Jobs.

Wenn die Rentenreformen „kontinuierlich fortgesetzt“ werden müssen, beginnend mit der Rente ab 64, dann ist die Rente ab 80 fest im Blick – und wenn der Mann das schon öffentlich fordert, dann dürfte der genug Rückendeckung im politischen Bereich haben.

Ja, die Leute werden älter. Eine Schande, wenn die nicht nur für die Rente einzahlen, sondern sie auch noch beziehen wollen.

Apropo „Ein-Euro-Jobs“ … wie erwartet profitiert der Bund der Steuerhinterzieher auch hiervon, so heute in der Zeit:

Die Praxis sieht vielfach anders aus: So beseitigten die staatlich finanzierten Ein-Euro-Jobber illegalen Müll, sie halfen beim Umzug eines städtischen Bauhofs oder sie putzten Nasszellen in einem Altenheim. Dies stellt der Bundesrechnungshof fest, der die Arbeit mehrerer Jobcenter untersuchte.

Damit geben die Aufseher in ihrem Bericht Unternehmen Recht, die die Jobs als Konkurrenz im eigenen Geschäftsfeld sehen. Die Kontrolleure bemängeln, dass in mehr als der Hälfte der geprüften Fälle von Ein-Euro-Jobs der Staat hätte kein Geld geben dürfen. Entweder habe es sich bei den Arbeiten nicht wie vorgeschrieben um eine zusätzliche Tätigkeit im Interesse der Allgemeinheit gehandelt oder aber sei durch die Ein-Euro-Jobs nicht geförderten Unternehmen Konkurrenz gemacht worden, hieß es in dem Report, aus dem die Süddeutsche Zeitung zitiert.

Sicher, das ist schlecht für die Unternehmen, die durch die ARGE eine unschlagbare Konkurrenz bekommen – aber es ist gut für all jene, die die Arbeitsleistung der Arbeitslosen fast umsonst bekommen. Da bleibt mehr übrig für Hongkong.  Und die Unternehmer, die nun Aufträge verlieren … können ja ihre Leute einfach entlassen und so die Kosten reduzieren, um selbst auch wieder was für Hongkong zu haben. Das hat für die Auftraggeber den Vorteil, das sie mit demselben Personal weitermachen können – jetzt halt nur für einen Euro.

17 Milliarden gibt die Agentur für diese Arbeitsplatzvernichtungsjobs aus, das sind 17000 Millionen – viel Geld für Nichts, denn wie wir dem Manager-Magazin entnehmen, haben Langzeitarbeitslose ja eigentlich keine Probleme, auch im Alter einen Job zu bekommen.

Bei Frauen ist es sowieso ganz anders, die haben ja noch ganz andere Möglichkeiten Geld zu verdienen – oder Politik zu machen, wie ich heute im Spiegel las:

Charlotte Roche ist eine Meisterin der Provokation und erklärte Atomkraftgegnerin – nun macht sie Christian Wulff im SPIEGEL ein unmoralisches Angebot: Sex dafür, dass der Bundespräsident den Atomvertrag nicht unterzeichnet.

Ich weiß nun nicht, wer Charlotte Roche ist, aber die Methoden der Anti-Atom-Bewegung haben sich seit meiner Zeit sehr verändert. Wir haben früher … andere Angebote gemacht. „Atomkraft nein Danke“ wirkt auch irgendwie souveräner als Prostitution für den Ausstieg. Wenn allerdings dieses Geschäftsmodell durch Medienvorbilder gesellschaftsfähig ist, wird die ARGE in Zukunft ganz andere Möglichkeiten für Ein-Euro-Jobs haben – und die Industrie würde in Folge auch ganz andere Möglichkeiten haben, mit dem Scheckbuch Politik zu machen … also, eigentlich wie jetzt nur dann ganz offen.

Das von Peter Sloterdijk beschriebene Programm der Bürgerausschaltung scheint sehr gut zu funktionieren, vor allem im Großhirnbereich.

Kaum auszuhalten, was auf uns zukommt (und später dann wieder peinlicherweise  in allen Geschichtsbüchern stehen wird) wenn diese Entwicklung so weitergeht.

Aber ich denke, wenn es soweit kommt, dann muß man dem Londoner Bürgermeister recht geben und der Entwicklung am SUV-Markt Rechnung tragen … hier wird ein Volk von Idioten gezüchtet, die mit Geländewagen Hochgeschwindigkeitsrennen fahren wollen – und bald vielleicht auch mit hochgezüchteten Treckern an der Formel Eins teilnehmen möchten.

Aufruf: Große Vermögen besteuern jetzt!

Vermögensteuer jetzt!

Vermögensteuer jetzt!

Liebe Freundinnen und Freunde,

ich habe gerade den Aufruf “Vermögensteuer jetzt!” unterschrieben, der von Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach SJ (Nell Breuning Institut), Prof. Dr. Rudolf Hickel (Memorandum-Gruppe Alternative Wirtschaftspolitik), Detlev von Larcher (Attac), Wolfgang Lieb (nachdenkseiten.de), Nicola Liebert (Tax Justice Network), Wolfgang Pieper (ver.di, Leiter Grundsatz und Vorstandssekretär) und Ernst Prost (Geschäftsführer Liqui Moly GmbH) initiiert wurde. Der Aufruf fordert die Wiedereinführung der Vermögensteuer auf große Vermögen.

Ich kann Ihnen diesen Aufruf nur empfehlen und würde mich freuen, wenn Sie ihn auch unterzeichnen würden.

Hier der Link:
http://www.vermoegensteuerjetzt.de

Vielen Dank und viele Grüße
André Tautenhahn (adtstar)

Deutschland unseriös: Ackermann, Kinderprostitution, Kinderpornos und PKW-Maut

Wir leben in einer hochinteressanten und hochbrisanten Zeit – auch wenn viele diese Zeiten wohl nicht überleben werden. Aber mal ehrlich: ALLE werden diese Zeiten NICHT ÜBERLEBEN, kein einziger wird davonkommen – warum sich also noch Sorgen machen.

Es ist nicht die Frage, ob wir sterben werden, sondern wie. Hoch erhobenen Hauptes oder jammernd und kriechend? Gemütlich im Sessel oder unter der Brücke – frierend und siechend?

An der letzten Option arbeiten ja jetzt die deutschen Banken gezielt weiter. Unlängst hatten sie stolz verkündet, das sie wieder Leute einstellen, das es ihnen wieder gut geht – und die Medien haben diese Meinung unkritisch als etwas Gutes bejubelt. Es ist aber nicht gut, wenn es den Banken gut geht und sie wieder Leute einstellen, der Dienstleistungsbereich ist nicht automatisch heilig – wie viele Anleger erfahren mußten … und wieder erfahren werden:

Eine klare Definition des Graues Kapitalmarkts gibt es nicht. „Es ist eine Mischfarbe von schwarz und weiß“, sagt Nieding. Der Markt umfasse sowohl staatlich kaum regulierte, aber eigentlich seriöse Angebote als auch Produkte, die bereits in betrügerischer Absicht aufgelegt werden. Und der jährliche Schaden von 20 bis 30 Milliarden Euro setze sich aus verschiedenen Segmenten zusammen: Zum Teil direkter Betrug, zum Teil deutlich überhöhte Provisionen oder auch einfach Misswirtschaft.

Spannend auch zu erfahren, was die von Ackermann halten:

Im Gegensatz zum Höhepunkt des Internet-Hypes an den Börsen im Jahr 2000 versprechen die Anbieter heute aber nicht mehr extreme Renditen von 30 und mehr Prozent, sagt Nieding, der auch als Anwalt und für die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) tätig ist. „Heute weiß jeder, dass mehr als acht bis zehn Prozent unseriös sind.“

Quelle: Handelsblatt

Und so schwirren jetzt wieder mehr Anlageberater und Versicherungsvertreter durch die Welt auf der Suche nach leichtgläubigen Opfern, aber Hauptsache der Dienstleistungsbereich brummt.

Den Banken selbst geht es ja auch wieder gut, eine nach der anderen meldet Rekordgewinne. Nun, das tun die eigentlich immer, es gibt keinen Grund, ihnen da zu glauben, zumal wir ja gelernt haben, das die selber nicht so genau wissen, welche Konsequenzen die Werte, die sie angeblich im Schrank haben, nach sich ziehen können.

Das ist den Banken gut geht … ist auch wiederum gefährlich, denn geht es dem Esel zu gut, dann geht er aufs Eis, wie der Volksmund weiß. Das wiederum meint der Präsident des Sparkassenverbandes:

„Es besteht die Gefahr, dass Bankvorstände größere Risiken eingehen“, wenn sie davon ausgehen können, im Notfall vom Staat gerettet zu werden, sagte Haasis der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Nach der Lehmann- Insolvenz hieß es allenthalben, keine Bank dürfe so groß sein, dass sie den Staat zu Finanzhilfen zwingen könne. Zwei Jahre später sehen wir: Die großen Banken sind noch größer und damit noch gefährlicher geworden.“

Quelle: Handelsblatt

Das heißt auf deutsch: es wird teurer.

Es gibt nun Menschen, die haben in ihrem Leben nichts Vernünftiges gelernt, auch fehlen ihnen die Beziehungen für eins der gemütlichen Pöstchenin Familienstiftungen oder Parteizentralen, selbst der „Hauptberuf Sohn“ scheidet mangels Masse als Finanzquelle aus – solche Leute werden dann in aller Regel Politiker, denn dort gibt es einen ganz einfachen Weg, reich zu werden: einfach dem Volk das Geld abnehmen.

Das ist immer gut, denn dann fällt für viele was ab. Zum Beispiel für den Herrn Sinn:

Die Politik diskutiert über eine Pkw-Maut auf Autobahnen. Dem Ifo-Chef ist das zu wenig: Er würde auf allen Straßen abkassieren lassen.

Quelle: Welt

Ich bin mir absolut sicher, das das so kommen wird.  Der LKW-Mautapparat macht nur Sinn, wenn man die PKW´s langfristig auch noch mit ins Boot holt. Dann weiß man nebenbei auch genau, wann wo welcher Mensch in seinem Auto saß. Das freut den Schilly heute noch.

Natürlich reicht das nicht.  Wir müssen auch länger arbeiten. Rente mit 67 ist doch nur ein Anfang, das wissen wir doch alle:

Der Ökonomieprofessor Karl-Heinz Paqué findet, dass wir bis ins hohe Alter arbeiten sollten. Allerdings zu anderen Bedingungen als heute.

Diese Probleme lassen sich nur auf zwei ganz unterschiedlichen Wegen angehen: Entweder das Verhältnis von Renten- und Beitragshöhe wird reduziert (durch Erhöhung der Beiträge, Senkung der Renten oder beides); oder das Eintrittsalter in die Rente wird erhöht, also die Lebensarbeitszeit verlängert. Die beiden Wege sind in ihrer Grundphilosophie sehr unterschiedlich: Der erste Weg verändert die Belastung bei gegebener volkswirtschaftlicher Produktionsleistung, der zweite Weg erhöht die Produktionsleistung bei gegebener Belastung. Der erste ist somit rein fiskalisch, der zweite wachstumsorientiert. Beide können natürlich kombiniert werden …

…. und werden es sicher auch. Weniger Rente für kürzere Zeit. Aber das ist noch längst nicht alles.

Quelle: Welt

Immerhin geht es bei der Rente mit 87 ja in erster Linie darum, zu sparen. Halte ich den Rentner auf dem Arbeitsplatz, halte ich den Arbeitslosen, der seinen Job kriegen könnte, kostengünstig auf Hartz IV. Das spart enorm, zumal wenn er Kinder hat – die sind nämlich dann noch billiger. Die Elite der Asozialen kann man dann ja mit Studiengebühren beruhigen,  so bleiben ihre mißratenen Zöglinge  vom harten Konkurrenzkampf des Wirtschaftsalltages verschont …. allerdings haben wir dann zunehmenden Fachkräftemangel, weil den verwöhnten Luxusknaben jegliche Lust am Arbeitsleben fehlt.  Wieso auch anstrengen … immerhin ist man ja Erbe. Arbeiten sollten gefälligst die anderen, deren Großeltern nicht durch Arisierung der jüdischen Vermögen reich geworden sind. Und die sollen viel viel mehr arbeiten:

Pro Kopf der Bevölkerung werden in Deutschland etwa 690 Stunden offizielle Erwerbsarbeit geleistet. Das sind weniger als eine Stunde und 54 Minuten pro Tag. Selbst wenn man zu der offiziellen Erwerbsarbeit 50 Prozent aufschlägt, um die inoffizielle zu berücksichtigen, landen wir bei weniger als drei Stunden. Von weniger als drei Stunden also muss letztlich alles bezahlt werden: alles, vom Frühstücksbrötchen bis zur Urlaubsreise, vom Pflegeheimplatz für Oma über die Zinsen für die Staatsschulden bis hin zum Einsatz in Afghanistan.

Quelle: Welt

Das ist der erste Ruf nach der 80 Stundenwoche ohne Urlaubsanspruch in deutschen Medien. Mindestens achtzig Stunden. Da freut es einen doch zu sehen, welche Kultur die Bundeswehr in Afghanistan beschützt:

Unter den Augen der westlichen Truppen wird in Afghanistan eine totgeschwiegene Form des Kindesmissbrauchs praktiziert.

Kleine Jungen bis zum Alter der Pubertät werden demnach versklavt und zu Tänzern für Sexpartys ausgebildet. Meist stammten sie aus ärmlichen Familien auf dem Land, würden als Waisen von der Straße geholt oder schlichtweg entführt.

Zur Zeiten der Taliban-Herrschaft seien die Jungentänze offiziell verboten worden. Mittlerweile aber floriert dieses „Unterhaltungsgewerbe“ wieder.

Quelle: Welt

Diese Taliban sind aber auch fürchterlich.

Afghanisten ist der größte Opiumproduzent der Welt. Im Juli 2000 wurde der Opiumanbau durch das Taliban-Regime verboten, worauf die Opiumproduktion völlig einbrach und im Jahre 2001 fast auf Null sank.

Quelle: Wikipedia

Als die Taliban noch in Afghanistan regierten, waren die Straßen sicherer, sagt der britische Nato-Kommandeur Nick Carter. Präsident Karzai will sich mit Taliban-Führer Mullah Omar treffen.

Quelle: Die Presse

Sichere Straßen, keine  Drogen, keine Prostitution? Da mußte eingegriffen werden. Dringend.  Immerhin brauchen unsere Luxusmanager Kinderpornos um ihre Mitarbeiterpolitik zu gestalten:

Peinliche Ermittlungen gegen die HSH Nordbank: US-Fahnder vermuten, dass das Institut einem unliebsamen Filialleiter heimlich Kinderpornos untergejubelt hat.

Quelle: Welt

Das geschieht halt, wenn man die wohlbehüteten Zöglinge des Geldadels auf die Menschheit losläßt:  vor lauter Angst und Panik vor dem echten Leben werden sie kriminell.  Die machen dann vor nichts halt:

In der Spitzelaffäre um die HSH Nordbank gerät nun der Vorstandsvorsitzende Dirk Jens Nonnenmacher in den Fokus. Nach Einschätzung des Hamburger Rechtsanwalts Gerhard Strate hat Nonnenmacher gegen das Aktiengesetz verstoßen, als er Anfang 2009 gemeinsam mit Chefjustiziar Wolfgang Gößmann interne Ermittlungen gegen vier andere Vorstandsmitglieder einleitete.

Quelle: Abendblatt

Und das ganze Theater kostet natürlich Unsummen. Gut, das sich nicht die Frage stellt, wer das alles bezahlen soll. Das machen die Statisten im Bundesrepubliktheater gern.  Nicht zu vergessen, das wir ja auch das internationale Theater bezahlen müssen,  zum Beispiel die Zerstörung der Lebensgrundlage von Millionen von Menschen und die Finanzierung von korrupten Regimen:

Die einen bekommen Fisch im Überfluss, die anderen gehen leer aus: Weil die EU Millionen Euro an korrupte Staaten zahlt, dürfen europäische Trawler die Fanggründe vor der Küste Afrikas plündern. „Cash for Fish“ heißt das fragwürdige Geschäft – für die Einheimischen bleibt fast nichts übrig.

Dass dort Hochbetrieb herrscht, kann Yvette Osinga aus eigener Anschauung berichten. Im Frühjahr kreuzte die Fischereiexpertin von Greenpeace auf einem Schiff vor Westafrika, um die Aktivität der EU-Flotte zu dokumentieren. „Wir haben in vier Wochen allein 60 EU-Schiffe vor Mauretanien gezählt. Das ist extrem viel“, sagt Osinga. Bis zu 200.000 Kilogramm Fisch kann einer dieser Megatrawler an Bord ziehen – an einem einzigen Tag.

Die Fangboote sind mit modernen Sonar- und Radargeräten ausgestattet, die selbst kleinste Schwärme aufspüren. Manche Schleppnetze sind so groß, dass das Opernhaus von Sydney darin Platz finden würde. Es ist eine Liga, in der die heimischen Fischer mit ihren Nussschalen schon lange nicht mehr mitspielen.

Quelle: Spiegel

Wenn ich mir ansehe, was Fachkräfte so anstellen … kann es nicht sein, das Fachkräftemangel irgendwo auch ein Segen ist?

Die wütende Echse und Theophil Floh

Zur Vorgeschichte: Es war wohl letztlich meine Frau, die mir wegen meiner andauernden Flammenstöße zum Besuch des Therapeuten Floh geraten hatte. Ich muss zugeben, dass diverse Wohnmöbel und Wände unter meinen Zornausbrüchen mittlerweile zu leiden hatten und große, meist verkokelte Flecken aufwiesen. Am schlimmsten war es zur täglichen Nachrichtenzeit; meine Frau ließ neulich einen extra großen Kamin in unser Wohnzimmer einbauen und stellte den neuen, feuerfest armierten Fernseher mitten hinein. Jetzt beklagen sich nur noch die Nachbarn über die Stichflammen, die ab und zu aus unserem Schlot lodern. Aber es war ja nicht nur der Schaden im Wohnbereich, neuerdings ergreifen viele Passanten heillos die Flucht, wenn sie mich nur sehen. Was ihnen auch feuerfest genug erscheint, sie springen panisch dahinter oder hinein. So kann es nicht weitergehen; manchmal sollen sie ja was für einen tun und dann muss man doch mit ihnen sprechen. Aber was hilfts? Zwischenzeitlich sind in meinem Dorf alle Brandsalbenkontingente ausverkauft. Soviel zur Notwendigkeit, Herrn Floh aufzusuchen.

Herrn Floh, Herrn Theophil Floh, kenne ich bereits seit mehreren Jahrzehnten; wir haben uns bereits gemeinsam köstlich darüber amüsiert, dass unsere Geburtstage fast wie zufällig die gleichen sind. Sein Haus befindet sich stets unter der Krone der jungen Kastanie und seine Wohnung im elften Stock, direkt unter dem Blätterdach, liegt sein Appartement, welches gleichzeitig sein Sprechzimmer ist. Darin selbst ist eigentlich nichts bis auf die zwei Fenster und einem Stuhl Es handelt sich dabei um seinen Multimöglichkeitenraum. In ihm gestaltet sich alles, wie es der Gang der Dinge in ihm erforderlich macht und bildet sich ebenso rasch wieder zurück. Das alles aber ist recht unerheblich. Es befindet sich nämlich immer an seinem Platz nach gleicher Wegeslänge, auch wenn ich umziehe. Man ist sich seit längerem bekannt, begegnete sich aber in all diesen Jahren meist nur zufällig.

Herr Theophil Floh verdankt seinen Namen der Eingebung eines Augenblicks und sein Stammbaum kann stolz hinunterverweisen auf viele, vorchristliche Jahrtausende. Unter seinem mittlerweile schlohweißen, wirren Haar lagen zwei lustigblau strahlende Augen, eingerahmt von einem mächtigen, ebenfalls weißen Bart. Wenn er nur nicht ganz so dünn wäre.

„Scheiß Diät!“ schimpft er unablässig. „Scheiß Diät! Ich kann das überhaupt nicht begreifen wie das geht, mit dieser scheiß Diät!“. Eines Tages aber hielt ich es nicht mehr aus und fragte rundheraus, weshalb er denn eine Diät mache, wenn er doch schon nur noch ein Fädlein im Winde sei.

„Was ist die Botschaft?“ funkelte er mich an.

„Ich jedenfalls sehe und höre die Herrschaften seit jetzt vielen Jahrzehnten von ‚Diäten‘ reden. Seltener von denen, die sie empfangen also solche, die sie dem Steuerzahler verschreiben. Also habe ich für mich entschieden, selbst eine zu machen. Schließlich war ich ein sowieso schon untergewichtig.“

Ich schüttelte verständnislos den Kopf.

„Und nun schauen sie sich doch bloß die Politiker an! Die machen mindestens in zwei Diäten gleichzeitig und nehmen irgendwie prächtig davon zu. Haben Sie letztens mal den Gabriel gesehen? Oder den Beck? Diese Hamsterbacken? Sind die etwa zu leicht? Also was blieb zu tun? Ich habe mir die Empfehlungen der Bundesregierung konsequent zu Herzen genommen und entweder direkt oder doch zumindest analogisch umgesetzt. Ich habe ALLE Steuern bezahlt, ich habe KEINEN Gebührenbescheid bezweifelt, IMMER innerhalb vorgesetzter Fristen geantwortet, bei allen Wahlen konservativ gwählt und möglichst maximal im Investitions- und Produktionsgütermarkt investiert. Alles, was übrig blieb. Verstehen Sie? Alles. Ich nehm sogar an ihren Infoständen ein Fähnchen, ich ekele mich vor nichts.“

Ich erstarrte. Zumal mein Hinterkopf an der Wand angelangt war und Herr Theophil Flohs Nase der meinen bedrohlich näherkam. Manchmal spuckt er beim Sprechen.

„Keine Kohle mehr für Lebensmittel. Okay? Das war es. Haben Sie schon mal versucht, mit einem Radieschen von Freitag bis Sonntag auszukommen? Ja? Ist es da ein Wunder, dass ich so abgemagert bin? Aber was mach ich bloß falsch? Warum sind die so dick und ich so dünn?“

Ich empfahl im noch, das dazu erforderliche „Sondergratifikationszuwendungs“-Element in seine Kalkulation mit einzubeziehen. Die könne er pauschal mit Fug und Recht in Ansatz bringen und fürderhin dem Radieschen eine ganze Pizza, ja geradezu eine Frutti die Mare zum behaglich begrunzten Mahle hinzugesellen.

Und dann empfahl ich mich. Auch hier, im besten Sinne leidenschaftslos, ja achselzuckend, empfehle ich mich und die Leser einer guten Nacht.

© 2010 Echsenwut.

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