Staatsanleihen

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Rating-Agenturen

Inzwischen dürfte jedem klar sein, dass Rating-Agenturen über Wohl und Wehe ganzer Staaten entscheiden. Ihrer Bewertung der Kreditwürdigkeit – sie kennen ja Tripple A (AAA), die Bestnote, und den Ramschstatus, der bereits mit dem Buchstaben B beginnt – folgen alle Marktteilnehmer. Wenn eine Rating-Agentur glaubt, Länder wie Griechenland, Irland, Portugal oder Spanien herabstufen zu müssen, weil sie viele Schulden haben, dann verteuern sich deren Staatsanleihen und Kreditausfallversicherungen. Dass das ein Geschäft für Banken und Spekulanten ist, soll nicht das Thema sein, sondern vielmehr die Frage, wie die Rating-Agentur zu ihrer Bewertung kommt.

Heute wurde bekannt, dass Standard & Poor’s den Tripple A Status der Vereinigten Staaten in Frage stellt. Es drohe eine Herabstufung.

Der Rating-Riese Standard & Poor’s stellt die Top-Bonität der USA in Frage. Die US-Kreditwürdigkeit werde zwar weiter mit der Bestnote „AAA“ bewertet, der Ausblick sei jedoch negativ, teilte S&P am Montag in New York mit. Es droht also eine Herabstufung in den kommenden zwei Jahren. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu komme, liege bei 33 Prozent, sagte eine Analystin der Rating-Agentur.

Quelle: Spiegel Online

Und weil eine Analystin präzise ausgerechnet haben will, dass eine Wahrscheinlichkeit von 33 Prozent für eine Herabstufung bestehe, brechen sämtliche Kurse an den Aktienmärkten ein. Dabei ist die exorbitant hohe Verschuldung der USA kein neues Phänomen. Im Jahr 2009 lag die Staatsverschuldung der USA bei 83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts und die Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen bei moderaten 3,7 Prozent. Für Rating-Agenturen war das damals kein Problem. Japan hatte im Jahr 2009 sogar eine Staatsverschuldung von 190 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen lagen aber unter einem Prozent. Deutschlands Schuldenstandsquote betrug in 2009 73 Prozent des BIPs. Die Zinsen auf zehnjährige Anleihen lagen bei 3,3 Prozent.

Wo ist da also ein Zusammenhang zwischen Schuldenstand und Verzinsung? Die südeuropäischen Staaten Griechenland mit 112%, Portugal mit 77%, Spanien mit 54% und Italien mit 114% Staatsschuldenstand mussten in 2009 Zinsen zwischen vier Prozent (Spanien) und sechs Prozent (Griechenland) zahlen. Welcher Logik folgt das?

„Mit anderen Worten, der im Vergleich zu Japan nur ungefähr ein Viertel mal so stark verschuldete spanische Staat zahlt den dreifachen Zinssatz. Griechenland, das nicht einmal doppelt so hoch verschuldet ist wie Deutschland, musste mit 276 Basispunkten im Vergleich zu Deutschland fast den doppelten Zissatz für seine Staatsschulden aufbringen. Das noch stärker verschuldete Italien hingegen hatte nur 82 Basispunkte über dem deutschen Zinssatz zu schultern. Das lässt nur den Schluss zu, dass selbst im Urteil der ‚Märkte‘ öffentliche Schuldenstand und Zinsdifferenzen viel weniger miteinander zu tun haben, als allgemein unterstellt.“

Quelle: Heiner Flassbeck, Die Marktwirtschaft des 21. Jahrhunderts

Und es ist auch im Fall der USA jetzt so. In 2009 betrug die Rendite der zehnjährigen Papiere wie oben erwähnt 3,7 Prozent. Nun ist der Markt durch die Ankündigung von S&P verschreckt, wie es heißt. Dabei liegen die aktuellen Zinsen auf zehnjährige Anleihen bei 3,44 Prozent. Wieso entsteht gerade jetzt Panik, obwohl die Zinsen im Vergleich zu 2009 niedriger sind? Nur weil Analysten einer Rating-Agentur eine 33prozentige Wahrscheinlichkeit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA errechnet haben wollen? Geht’s noch? Und wieder greift der Herdentrieb.

Offensichtlich soll die drohende Herabstufung ein politisches Signal sein und zwar gegen die Obama-Administration. Den rechten Hardlinern in der republikanischen Opposition, die noch härtere Sparmaßnahmen verlangen bei gesenkten Bush-Steuersätzen, dürfte das in die Karten spielen. Es geht mal wieder darum, dass eine Regierung gezwungen werden soll, gegen jeden ökonomischen Sachverstand, sich dem Diktat von Spekulanten zu unterwerfen. Die Tatsache, dass den Einschätzungen des Rating-Agentur-Gesindels, die sich der Tarnung wegen Analysten nennen, immer noch große Bedeutung beigemessen wird, ist ein Zustand, den es dringend zu überwinden gilt.

Euro-Krise: Griechische Kreditwürdigkeit erneut herabgestuft

Die Ratingagentur Moody’s stuft griechische Staatsanleihen weiter herab. Was kommt eigentlich noch hinter dem Ramschstatus?

Was sind griechische Anleihen noch wert? Geht es nach der Ratingagentur Moody’s, dann sollten Anleger zumindest extreme Vorsicht walten lassen. Das Unternehmen hat die Kreditwürdigkeit des hochverschuldeten Eurostaats Griechenland jedenfalls kräftig um gleich drei Noten herabgestuft – von „Ba1“ auf „B1“. Und: Moody’s setzte den Ausblick für das Rating auf „negativ“, was auf weitere Herabstufungen hindeutet.

Quelle: Süddeutsche

Wenn es nicht so traurig wäre und um unser aller Steuergelder ginge, könnte man sich darüber kaputtlachen. Josef Ackermann höchst persönlich hatte damals angekündigt, dass die Griechen ihre Schulden nicht werden zurückzahlen können. Das war kurz nachdem der ganze Rettungsmechanismus in Gang gesetzt wurde. Erst nach langem Zaudern, das die Finanzbranche als Aufforderung verstand, weiter gegen Griechenland zu spekulieren, hatte sich die Kanzlerin für eine Intervention entschieden. Die Hilfen für Griechenland wurden aber an Bedingungen geknüpft. Es sollte und es wurde massiv gespart, vor allem bei Gehältern, Renten und Sozialleistungen. Das führte unweigerlich zum Einbruch der griechischen Wirtschaft, deren Performance nun wiederum Kriterium der Ratingagenturen ist, auf die die gesamte Finanzwelt hört.

Big Money hat einen erneuten Angriff auf den Euro und seine Zone gestartet, würde Georg Schramm jetzt sagen. Und es ist auch so, dass mit der Herabstufung der griechischen Kreditwürdigkeit auch der gesamte vor allem von Deutschland getragene dauerhafte Krisenrettungsmechanismus ins Wanken gerät, samt der so genannten Garantien, die den deutschen Steuerzahler angeblich nix kosten. Dieses Schicksal der Schicksalsgemeinschaft war abzusehen, aber durch das vorsätzliche Dummstellen der Kanzlerin nicht weiter beachtet worden.

In der NDR Kabarett-Sendung Intensiv-Station hat HG. Butzko dafür ein perfektes Anagramm für den Begriff „Bundeskanzlerin“ gefunden. „Bankenzinsluder“. Das wusste ich auch noch nicht, ergebe aber Sinn, weil Merkel, so Butzko, als kopfnickender Wackeldackel für die Hutablage von Josef Ackermann den Finanzkasinos stets entgegen komme. Zuerst habe sie als Bundeskanzlerin die Banken gerettet und als die gerettet waren, mussten sie erneut gerettet werden. Da aber Frau Merkel nicht schon wieder als Bankenretterin dastehen wollte, nannte sie das kurzerhand Griechenland. Später kam dann noch Irland hinzu usw. usf. Auf diese Weise, so Butzko, habe die Frau Bundeskanzlerin halb Europa erobert. Aber eben nicht mit Soldaten, wie der Führer einst, sondern mit Soll-Daten.

Und da wir alle retten und immer noch am Retten sind, nennt man das zurecht eine Rezession, so Butzko. Bei der seien wir Deutschen halt die Deppen. Das sei aber ebenfalls logisch, schließlich folge auf eine Rezession auch die Depression. Also in der Depression dürften vor allem die vielen zu Guttenberg-Anhänger bereits angekommen sein. Mal gucken, ob diejenigen, die den Verlust des Anstands beklagten und die angebliche Hetzjagd auf zu Guttenberg scharf verurteilten, jetzt ihren Anstand wieder verlieren und zur Hetzjagd auf die angeblich so faulen Griechen blasen. Wir dürfen gespannt sein…

http://tautenhahn.blog.de

Hurra wir sind Pleite

Nee wir noch nicht, aber wenn man dem amerikanischen Finanzminister glauben darf, sind die USA frühestens im März, spätestens im Mai Zahlungsunfähig, also ganz offiziell Pleite. Wie auch unsere großartige Regierung eine Schuldenbremse ins Grundgesetz geschrieben hat, gibt es so was, man soll es kaum glauben, auch in den USA, nur sind die Größenordnungen da etwas anders. Zur Zeit hat man eine Schuldenobergrenze von schlappen 14,3 Billionen Dollar und Diese meinte der Herr Geithner sei irgendwann im nächsten halben Jahr erreicht, wann genau sei „unklar“. Er hat auch gleich das richtige Patentrezept für den Fall und zwar soll die Regierung die Grenze halt erhöhen. Natürlich haben die Republikaner, Die im Repräsentantenhaus das Sagen haben auch gleich zu gestimmt, schließlich muß es ja irgendwie weiter gehen.

Ich muß gestehen das ich seit Freitag, als ich die Nachricht das erste Mal gehört habe darauf warte, das die Lage mal in den normalen Medien genauer erklärt wird, aber irgendwie scheine ich der einzige zu sein, der das Ganze für extrem dramatisch hält. Man stelle sich vor Rolli Wolli stellt sich vor die Presse und erzählt, das die Knete alle ist und es in frühestens 3, spätestens 5 Monaten keine Renten, Stütze, Krankenversicherung und natürlich auch keine Beamtengehälter mehr gibt, wann genau kann Er noch nicht sagen. Wenn dann gleichzeitig, wie auch gerade  bei den Amis beschlossen, Steuererleichterungen für Besserverdienende durch gewunken würden, käme wohl die Polizei kaum noch aus Ihren Anti- Krawall Rüstungen heraus und in der Glotze würde ein Brennpunkt den Nächsten jagen. Gleichzeitig würde wohl der Euro ins Bodenlose fallen und unsere Zinsen für Staatsanleihen würden abgehen wie Die von Griechenland. Schließlich ist wohl kaum eine Institution so blöde einem Land Geld zu pumpen, das schon an sagt, das es in absehbarer Zeit nicht mal mehr Seine Zinsen bedienen kann, also wäre wohl noch schneller Feierabend als Guido Steuersenkungen sagen kann.

Was passiert stattdessen, wenn der Finanzminister der USA so was von sich gibt? Ich würde mal sagen Nix ist noch übertrieben. Schweigen im Walde und im Westen nichts Neues. Dabei scheint die Lage in den USA so extrem zu sein, das unsere Eurokrise dagegen wie Kinkerlitzchen aus sieht. Die Bekloppten in Brüssel haben ja einen Rettungsfonds von 750 Milliarden Euro beschlossen mit der Option das wenn Portugal durch ist und die Spanier gerettet werden müssen Dieser auch verdoppelt werden kann. Tja, das sind nicht mal 10 Prozent des amerikanischen Problems, also scheint sogar eine Währungskrise relativ zu sein. Gut wir haben schließlich auch keine gekauften Ratingagenturen, Die amerikanische Staatsanleihen irgendwo zwischen Argentinien und Griechenland einstufen müssten, wenn Alles mit rechten Dingen zu gehen würde.

Da ich nicht den blassesten Schimmer habe, wie die USA aus dieser extremen Überschuldung wieder heraus kommen wollen, habe ich zumindest einen Vorschlag an unsere großartige Weltreisekanzlerin. Sie sollte sich ruhig mal auf Studienreise in die USA begeben und sich das „Downsizing“ der Städte wie Detroit an sehen. Da werden anscheinend ganze Straßenzüge abgerissen, weil Diese sonst früher oder später unkontrolliert abbrennen. In manchen Gemeinden kann man sich angeblich die asphaltierten Strassen nicht mehr leisten und rüstet auf Schotterpiste zurück, vielleicht ist das ja ein Rezept für unsere Schlaglochpisten. Es soll ganze Viertel geben, in Die die Polizei wenn überhaupt nur noch in Ausnahmefällen gehen kann, wo also quasi rechtsfreier Raum herrscht, aber es reicht ja auch schließlich so lange die Glaspaläste und Villen der Leistungsträger geschützt werden können. Von den USA lernen heißt schließlich siegen lernen und wir werden sehen wo das Alles hin führt.

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