Sprache

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Words that Hide the Truth – George Carlin – After Skool

The first of Carlin’s 14 stand-up comedy specials for HBO was filmed in 1977, broadcast as George Carlin at USC. From the late 1980s onwards, his routines focused on sociocultural criticism of American society. He often commented on American political issues and satirized American culture. He was a frequent performer and guest host on The Tonight Show during the three-decade Johnny Carson era and hosted the first episode of Saturday Night Live in 1975. His final comedy special, It’s Bad for Ya, was filmed less than four months before his death from cardiac failure. In 2008, he was posthumously awarded the Mark Twain Prize for American Humor.

The audio in this video is from George Carlin’s 1990 HBO special, „Doin‘ it Again“.

 

 

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Mario Prass – Anagramme, Sprache, Geschichte und Symbole

Kongress Sonntag, 4. Sept. 2017 Neue Wege im Wandel der Zeit mario prass / was ist mit unserer sprache passiert .

Liegt der Entwicklung unserer Sprache eine geheime Matrix zu Grunde, die nur wenige Eingeweihte kennen? Sind viele Gemälde und Symbole Träger .

Mario Prass in seinem sehr interessanten Vortrag über unsere Sprache. Augenmerk ist auf seine Art der Spiegeltechnik zu legen,,,

Die Verborgenen GEHEIMNISSE Der SPRACHE! – Verborgene Geheimnisse TV

Wir sind energetische Wesen und alles, was uns umgibt, die Objekte, die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, die Mauer, das Wasser, einfach alles, ist Energie.
Wir alle gemeinsam erschaffen die Matrix, in der wir leben, auch wenn sich viele dessen nicht bewusst sind. Und eines der Instrumente der Schöpfung ist die Sprache, die Ausdruck unserer Gefühle ist.
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https://youtu.be/sgGBDMLyoUo

Home Office # 118

Männertag im Home Office

Der diesjährige Männertag fällt ins Wasser. Zeit genug, um uns im Home Office über die aktuellen Entwicklungen in Kolumbien zu informieren. Dafür sprechen wir mit Marko aus Bogota.

Außerdem wagen wir noch einen Blick nach China und sind verbunden mit Benjamin, der dort seit 2018 lebt und uns einen exklusiven Einblick gibt.

Gehört das Wort Mob zu Ihrem Sprachschatz? Kann ein solches Wort unter Demokraten gebraucht werden?

Albrecht Müller

NachDenkSeiten-Podcast

Wahrscheinlich wird das Wort „Mob“ nur von einer Minderheit genutzt. Aber es fällt auf, wie oft in letzter Zeit davon Gebrauch gemacht wird. Zum Beispiel als eine große Zahl von Trump-Anhängern das Kapitol besetzte. Frau von der Leyen nutzte das Wort in ihrem diesjährigen Beitrag zur virtuellen WEF-Sitzung in Davos. Siehe hier. Auch in einem Spiegel-Beitrag zur Besetzung des Kapitols taucht das Wort auf (Minute 0:12​). Bundespräsident Steinmeier spricht hier von „bewaffnetem Mob“. Die Bild-Zeitung gebraucht das Wort in Bezug auf den „Sturm“ von Demonstranten auf die Treppen des Reichstags am 1. August 2020. Es wird dabei auch mit den Querdenkern verbunden. Auch im Artikel eines Friedensaktivisten und NDS-Autors tauchte das Wort auf. Diese auffallende Häufung und Mischung hat mich dazu veranlasst, die im Titel aufgeworfene Frage zu stellen. Nach meinem Empfinden hat dieser Begriff im Gedankenaustausch und im Streit unter Demokraten nichts zu suchen.

Schopenhauer und der Wert der Sprache

Von den vielen Follies unseres verwirrten Zeitgeists, ist das gendergerechte Neusprech mit am Kuriosesten. Von oben aufoktroyiert, wird dem Menschen in erzieherischer Absicht ein neuer Duktus aufgezwungen, der keine Rücksicht nimmt auf die gewachsene Schönheit und Harmonie der deutschen Sprache.

Dabei ist Sprache mehr als nur blabla, sondern immer eng verbunden mit dem Denken, eine Erkenntnis, der sich alle großen Menschen des Worts bewusst waren.
Deshalb lohnt sich ein Blick auf Arthur Schopenhauer, einem Meister der deutschen Sprache, der schon im 19. Jh. die Sprache und damit den Geist bedroht sah. Zitate aus seinem Manuscriptum „Aber die Sprache lasst unbesudelt“ zeigen Muster auf, die sehr an unsere Zeit erinnern.
Möge die Lektüre des Philosophen uns helfen zu erkennen, welch großartigen Schatz wir da geerbt haben.

Gendergerechte Sprache – Julia Szarvasy und Rico Albrecht

Liebe Freund*innen der gendergerechten Sprache. Liebe Autor*innen, Journalist*innen, Politiker*innen, liebe Lehrende, Schüler*innen, Studierende, Professor*innen, liebe Abonnent*innen und alle anderen Interessierten.

Wenn es nach dem Willen von Teilen unserer Gesellschaft ginge, darunter Behörden wie z.B. die Stadt Hannover, viele Universitäten oder die Verantwortlichen für die Änderungen der Straßenverkehrsordnung, hätten wir Sie auf diese neue Weise begrüßen sollen.

Die feministische Sprachkritik und die Genderlinguistik sind überall auf dem Vormarsch. Was ist aus sprachwissenschaftlicher Sicht richtig oder falsch? Was ist aus soziologischer Sicht geboten? Und welche Auswirkungen haben die Änderungen der Sprache auf das Verhältnis zwischen den Geschlechtern und unsere gesamte Gesellschaft?

Postfaktisch

Montag, 12.12.2016. Eifel. Ja, die Sprache. Und ihre Wörter. Wissen Sie eigentlich, was Wörter sind? Schallwellen, rein naturwissenschaftlich betrachtet. Mehr nicht. Also: Krach. Vielleicht nur aus ursprünglich lautem Bellen entstanden. Zwei Neandertaler treffen sich mit Keule im Wald, vor ihnen liegt ein totes Mammut: und bevor sie sich die Köpfe einschlagen, bellen sie sich ein wenig an, beide in der Hoffnung aus der Situation mit Gewinn ohne Beule herauszukommen. Im Laufe der Jahrtausende wurde das Gebelle rhytmischer, differenzierter und zeugte irgendwann einen Goethe. Es ist eine alte philosophische Frage, was zuerst da war: die Sprache oder der Gedanke. Nein – mir stellt sich die Frage nicht, hat sich nie gestellt: um das Bellen (zu dem wir schnell wieder zurückkehre, wenn wir aufgeregt und sauer sind) als Kommunikationsmittel zu benutzen, brauche ich einen Entschluss – also einen Gedanken; und viele weitere Gedanken müssen den Prozess aufbauend begleiten, wobei auch andere Körperteile in den Tanz der Harmonie eingeflochten werden; erst dann wächst langsam eine Sprache, die dann jedoch das Denken wieder beeinflussen kann – so jedenfalls meine Meinung dazu.

Diese Geschichte mit der Keule begleitet uns bis heute. Der einzige Sinn von Sprache und Geisteswissenschaften generell, ist: Krieg vermeiden. Sonst bräuchten wir sie kaum. Krieg vermeiden – durch Verhandlungen, damit beide Seiten aus der Situation als Gewinner herausgehen können – wir können sagen: hier zeigen sich Grundprinzipien jedweder Zivilisation, die begriffen hat, dass man zusammen mehr erreichen kann – erst recht beim Kampf gegen das Mammut. Wohlstand, Wachstum, Zivilisation entstammen der Sprache, ebenso die Demokratie. Ohne sie würden wir immer noch als Horden durch den Wald ziehen … und ohne jene Träumer und Phantasten unter den Menschen, die mit ihren Gedanken weit über die beobachtbare Realität hinausgreifen, würden wir immer noch auf den Bäumen hocken, weil unsere Naturwissenschaftler zweifelsfrei bewiesen hätten, dass ein Leben auf dem Boden für uns undenkbar wäre, wir biologisch dafür gar nicht geeignet sind und dort unten sowieso nur lebloser Matsch auf uns wartet.

Schon verrückt, oder? Hätten „Skeptikerbewegungen“ in der Menschheit je dominante Positionen inne gehabt: wir würden wirklich noch auf den Bäumen leben. Nun ja: als die Kirchen noch mächtig waren, da waren die Skeptiker ja in einer dominanten Position, die Wahrheit wurde per Beschluss gesetzt (was korrekt ist – wenn es jeder einzelne Mensch für sich allein tut) und die Inquisitoren zogen aus, um sie mit Feuer und Folter zu verbreiten. Und um Wahrheit … geht es mir heute.

Wir haben ja ein neues Wort: postfaktisch. Schon mal gehört? In Deutschland hat es zuerst Angela Merkel gebraucht: die Großmeisterin der Sprachneuschöpfung. Quatsch, war ein Scherz: das Wort kam ursprünglich aus den USA, sie hat es nur einfach mal gedankenlos nachgeplappert.

Was machen Sie eigentlich, wenn Ihnen so ein Fremdwort das erste Mal begegnet? Wenn es neu ist, dann hilft es nicht, im Duden nachzuschlagen – da steht dann noch nichts. Und Sprache ist lebendig, frei, sich selbst ständig anpassend und neu erfindend, gerade in einer immer komplexer werdenden Welt – oft finden wir in anderen Sprachen Wörter, die Zustände viel besser beschreiben als unsere eigenen. Manchmal … sind diese Wörter tiefgreifend verstörend, wie das amerikanische „fuck“, dass so oft Verwendung findet und etwas bezeichnet, das absolut Scheiße ist. Völliges Unsinnwort, oder? Stellen Sie sich mal vor, sie liefen durchs Büro oder den Betrieb und würden bei jedem Missgeschick „Geschlechtsverkehr“ rufen. Und bleiben Sie ruhig bei dem Wort: was meinen Sie wohl, halten die Menschen, die es gebrauchen, von dem intimsten, vertraulichsten Akt zwischen zwei geschlechtlichen Wesen? Also: mir wird sehr unheimlich dabei, je länger ich darüber nachdenke – doch jener oft gebrauchte Alltagsbegriff hat es leider nie soweit gebracht, dass er „Wort des Jahres“ wurde wie dieser Begriff „postfaktisch“.

Wenn mir so ein Kunstprodukt um die Ohren gehauen wird, werde ich immer stutzig: manchmal werden Begriffe ja benutzt, um politisch Wahrheiten zu verschleiern, die Geschichte des Dritten Reiches ist voll davon. Ich schaue mir das Produkt also an – und zerlege es in seine Teile. „Post“ – kennt jeder, heißt soviel wie hinter, danach, zuletzt, hinten, später … meint der Lateiner. Faktisch: kennt auch jeder, ein Wort, dass für die Definition von Wahrheit steht, in den Theoriekomplexen der Naturwissenschaft steht es für aktuell anerkannte Vereinbarungswahrheiten im Sprachgebrauch bezüglich natürlicher Phänomene (komplizierter Satz, ich weiß: aber „Naturwissenschaft“ ist halt genau das – ein Glaubenssystem), in den Geisteswissenschaften für die Anschauungen einer gewissen Subgruppe, die mit der Lebendigkeit frei fließender Wahrheiten nicht zurecht kommt. Gelegentlich können wir uns noch an das „Fakten schaffen“ erinnern: wenn mit Gewalt meist unangenehme Ereignisse in Gang gesetzt werden, ohne auf die jeweiligen Gegenseiten Rücksicht zu nehmen.

Sagt mir das Wort erstmal nichts – weil es durch „falsch“ oder „unwahr“ jederzeit ersetzt werden könnte, ohne dass man sich die Zunge dabei verbiegen muss – spiele ich mit ihm herum, suche zum Beispiel das Gegenteil: „präfaktisch“ kommt mir da in den Sinn. Wäre auch logisch: „postfaktisch“ wäre jener Zustand, nachdem etwas wahr war (gilt für viele naturwissenschatliche und historische Theorien), „faktisch“ beschriebe jenen Moment, wo es mal kurz „wahr“ ist – und „präfaktisch“ sozusagen jenen Zustand, bevor die Theorie formuliert wurde.

Das wäre jedenfalls logisch.

Ein Beispiel. Der Satz „Deutschland geht es gut“ wäre 1944 präfaktisch gewesen, 1968 faktisch, 2016 postfaktisch. Oder Sie selbst: ein Jahr vor Ihrer Geburt wären Sie präfaktisch, jetzt sind Sie Fakt, bald sind sie postfaktisch. Einfach zu verstehen, oder? Nur: das Wort präfaktisch kennt der Duden nicht, postfaktisch schon. Warum eigentlich?

Es geht nicht um Logik, es geht hier um Macht. Es geht um eine Verschmutzung der Sprache, um ihre Vergewaltigung: sie wird nicht mehr als Mittel der Kommunikation gebraucht, sondern durch Begriffsverwirrung zu einem Instrument des Betruges. Niemand kam auf die Idee, die Anleihephantasien deutscher Börsenmakler seit 2008 postfaktisch zu nennen – was im Sinne des Wortes korrekt gewesen wäre – aber für andere Zustände wurde es auf einmal eingeführt, von Dr. Angela Merkel -und zwar erst im Herbst diesen Jahres, im Bundestag (1).

Wissen Sie, wann Sie vorsichtig werden sollten? Wenn Gruppen von Menschen innerhalb ihrer Gesellschaft eine eigene Sprache entwickeln. Es hat immer nur einen Sinn, wenn so etwas geschieht: Abgrenzung gegenüber „die da draußen“. Mediziner sind da sehr gut drin, ihre primitiv lateinsisierten Diagnosen sichern ihnen Herrschaft und Macht und kosten uns 300 Milliarden Euro im Jahr. Das gleiche gilt für die moderne Kaste der Naturwissenschaftler, die mit der Mathematik eine neue Sprache eingeführt haben, wohl wissend, dass diese Sprache nur Quantitäten ausdrücken kann – nie Qualitäten. Dieser sprachlichen Perversion haben wir die Atombombe zu verdanken, Ausschwitz und Hartz IV, Giftgas und alle Umweltzerstörung: alles mathematisch klar erfassbar – nur in seiner Qualität für die Menschheit nicht begreifbar. Das gilt auch für die Philosophie – in der Universität meistens nur noch als Philosophiegeschichte anzutreffen, weil „Liebe“ zur „Weisheit“ eben die Beschäftigung mit Qualitäten voraussetzt, man aber viel sicherer ist, wenn man nur beschreibt, wer wann was gedacht hat: auch hier wird sich gern hinter immer komplexeren Satzungetümen verschanzt, die nur noch für Eingeweihte der „esoterischen“ Kunst verständlich sind – obwohl ein Sokrates alles noch mit einfachen Worten beschrieb und wir seitdem im Gebiet der Erkenntnis (von Kant mal abgesehen) nicht wirklich weiter gekommen sind.

Der IT-Bereich mit seiner Flut von Anglizismen ist ein weiteres Beispiel für künstlich konstruiertes „Herrschaftswissen“ – der deshalb auch sehr teuer wird, weil nur noch die Hohepriester der Macht die Sprache verstehen, die dort zur Anwendung kommt. Würde man Deutsch sprechen: alles wäre billiger und schneller selbst zu lösen.

Bleiben wir bei „postfaktisch“, jenem Wort, dass sich durch seine bloße Übersetzung nicht als sinnhaft erschließt – wie vieles, was unsere Bundeskanzlerin so von sich gibt. Fragen wir doch mal jene Gesellschaft, die dieses Wort jetzt – ohne die wahren Herren der Sprache … die Sprachgemeinschaft der deutsch sprechenden Menschen, die diese Sprache durch die Jahrtausende formten und weiter reichten … nach Rat und Erlaubnis zu fragen. Nach ihrer Definition (2) bezeichnet der Begriff unter Bezugnahme auf die Sprachdirektive der Bundeskanzlerin einen historischen Zeitpunkt, in dem „gefühlte Wahrheiten“ über die Wahrheit triumphieren: als jenen Moment, wo das Volk gegen den Satz „Deutschland geht es gut“ rebelliert … um mal ein Beispiel zu formulieren.

Man nimmt Bezug auf den Brexit, die Trumpwahl und unterstellt den Wählern, sie würden nur noch nach gefühlten Wahrheiten agieren, bzw. sogar absurde Lügen der Wahrheit vorziehen. Die „Wahrheit“ – in der Philosophie als nie zu ergründendes Mysterium verstanden, weil unser Erkenntnisinstrumente zu ihrer vollständigen Erfassung einfach nicht ausreichen – bekommt einen neuen Zusatzbegriff: Fakt. Und wer bestimmt, was „Fakt“ ist? Nun – über das Wort des Jahres wurde ja zurecht nicht mit den Schöpfern der deutschen Sprache gesprochen … den Bundesbürgern … sondern nur hinter verschlossenen Türen von einer selbsternannten Kaste von Hohepriestern verhandelt. Man hätte ja auch per Internet abstimmen können – das geht heute ja preiswert und schnell – doch das Demokratieverständnis der Sprachfürsten war noch nie sehr ausgeprägt, wie selbstverständlich betrachten sie Sprache als ihren eigenen Besitz, über den sie nach Belieben verfügen können. Der Bürger hätte  ja schnell – ausgestattet mit wenigstens rudimentären Lateinkenntnissen – erkennen können, dass es sich hierbei um ein Unsinnswort handelt – ein Unwort im eigentlichen Sinne. Das hätte die Macht der Höflinge des Kapitals über die Sprache aber schnell ins Wanken gebracht – und jene Macht ist und bleibt halt unerzichtbar für die hohe Kunst der Manipulation.

Gut – bleiben wir bei der Definition, die sie verwendet haben. War es denn der Brexit oder Donald Trump, der das „Postfaktische“ in unser Leben gebracht hat? Waren sie die ersten – ich übersetze das jetzt mal – die mit Lügen Politik gemacht haben?

Ich kann jetzt schon fühlen, wie es in Ihnen rebelliert. „Lüge“ ist in der Politik schon quasi Alltag geworden – weshalb die Menschen ja inzwischen lieber hilflos ihrem Gefühl (oder: realistischer gesagt: ihrem Instinkt) vertrauen als der Manipulationswut der Chefstrategen in Medien und Politik. Erkannte ja auch Merkel selbst (3):

„Man kann sich nicht darauf verlassen, dass das, was vor den Wahlen gesagt wird, nach den Wahlen auch gilt“

Damit bezog sie sich zwar auf die SPD, aber ihr eigener politischer Kurs (Themen: Hauptschule, Bundeswehr, Atomkraft – den Eiertanz bitte selber recherchieren) zeigt, dass dies auch für andere Parteien gilt (zum Beispiel: FDP, Grüne, Linke, AfD – um nur einige zu nennen) zeigt doch deutlich, dass sie selbst nicht außerhalb dieser Aussage steht.

Lügen in der Politik? „Massenvernichtungswaffen im Irak“ – kostete vor Trump und Brexit eine Million Menschen das Leben. Schlagen Sie einfach heute die Tageszeitungen auf: sie finden genug Fakten, die morgen postfaktisch – also: gelogen – sind. Ein Beispiel? Gut – schlage auf, finde Putins Einmischung in die US-Wahl, forsche nach, finde nur … Spekulationen ohne Quellenangaben bei großen seriösen Zeitungen. Postfaktizismus im Sinne der Kanzlerin in höchstem Grade … aber in der deutschen Presse als Fakt gehandelt. Dabei … ist es nur eine Verschwörungstheorie, zudem nicht belegt, ergo: keine Wahrheit. Aber brandgefährlich, sowas kann schnell zu Bürgerkriegen führen – wenn man Trump mit Lügen aufhalten will, könnten seine Wähler Gefühle bekommen, die nicht angenehm sind.

Und was ist eigentlich so schlecht daran, „Gefühl“ bei der Bewertung politischer „Fakten“ einfließen zu lassen? Mitleid, Empathie, Gerechtigkeitsempfinden, Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit – all´ das sind in erster Linie Gefühle, die sich jedweder mathematischen Beschreibung entziehen … und deshalb von vielen „Wissenschaftlern“ schon gar nicht mehr als „wahr“ oder überhaupt nur als irgendwie bedeutsam anerkannt werden können. Gefühle … unterscheiden uns von Robotern (sprachlich schon interessant: das Wort robaten beschreibt ursprünglich Frondienstleistungen in Form gröbster körperlicher Arbeit – davon wollen wir uns doch gerne durch Gefühl abgrenzen, oder?) … und auch von nicht belebter Materie. „Fühlen“ … ist eine Qualität von Lebewesen, die mathematisch nicht erfassbar ist – und deshalb an sich in unserem Zeitalter „postfaktisch“.

Da wird der Gedanke an Ausschwitz wieder wach: das galt mal als alternativlos und strikt vernünftig, „Gefühl“ war damals nicht gerne gesehen.

Wenn wir den Bereich der Naturwissenschaft verlassen – wo enge aber umfassende Theorienbildung die Illusion von „Fakt“ erlaubt … wenn man nicht zuviel nachdenkt – und in den Bereich des Politischen gehen: wo finden wir denn dort „gesicherte Fakten“? Nirgends. Ist der Kapitalismus wirklich alternativlos? Ist der Krieg mit Putin wirklich unausweichlich? Können wir den Islam wirklich nur durch seine Auslöschung bewältigen? Sind Arbeitslose wirklich sofort alle faule Schmarotzer, sobald VW sie entlassen hat und sie beim Jobcenter aufschlagen? Ist die Vernichtung der Menschheit durch atomare Kriege, chemische Verseuchung, therapieresistente Bakterien, biologische Vergiftung, Massensterben bei Pflanzen und Tieren oder völligem Verbrauch einzelner Ressourcen wirklich nicht mehr aufzuhalten?

Sie merken –  „postfaktisch“ hat einen Partner: „alternativlos“.

Wie nennt man eigentlich politische Systeme, die ihren Bürgern diktieren, was Fakt ist – und was nicht? Systeme, in denen ein König bestimmt, was „Fakt“ ist, ein Papst über die Wahrheit gebietet oder ein Führer das Weltbild befiehlt? Ein Tip: die Lösung des Rätsels steckt im Verb „diktieren“. In der Zeit fand ich dazu einen interessanten Satz (4):

Nun geht es in der Politik nicht erst seit gestern um die Kunst der Überzeugung, das gab es schon bei Ciceros Reden gegen Catilina. Dass es keine absolute gesellschaftliche Wahrheit gibt, sondern dass sie erstritten und ausgehandelt werden muss, ist gerade das Kennzeichen freier Gesellschaften, in denen weder die Kirche noch der Herrscher die Richtung vorgibt, sondern mündige Bürger darüber entscheiden, wie sie gern zusammenleben möchten. 

Gut – der Autor dieses Zitates marschiert danach in eine ganz andere Richtung, baut dann an einer neuen absoluten gesellschaftlichen Wahrheit (der Vernunft – wobei übersehen wird, dass Hitler entlang seines Weltbildes sehr vernünftig gehandelt hat), aber dieses Zitat trifft sehr schön den Kern von Demokratie und freien Gesellschaften: uns diktiert keiner irgendetwas (jetzt schauen Sie bitte nicht so genau in Ihren von Vorschriften zerdrückten Alltag – es geht hier ums Prinzip einer Demokratie, die selbst postfaktisch geworden ist – doch so wird dieses Wort leider nicht gebraucht, obwohl die Menschen es in der absoluten Mehrheit verstehen würden).

„Postfaktisch“ – so ein kleines Wort. Kaum da, schon Wort das Jahres geworden – wie „Lichtgrenze“ kaum bekannt. Aber es kommt ja bei der Wahl des Wortes nicht darauf an, dass es gebraucht wird, noch, dass es viele kennen.

Warum wurde es eigentlich genommen? Schauen wir uns mal die Erklärung an(1):

Nach einer Erklärung der GfdS ist für die Auswahl des Wortes, die in diesem Jahr zum 41. Mal vorgenommen wurde, nicht die Häufigkeit entscheidend, sondern seine Signifikanz, Popularität und sprachliche Qualität.

Merken Sie, was ich gerade mit der Subgruppensprache meinte? Man setzt einem deutschen Wort drei Fremdwörter entgegen und tut so, als sei damit alles erklärt. Postfaktisches Verhalten also – dabei kann ein Wort nur populär sein, wenn es häufig gebraucht wird, die sprachliche Qualität des Wortes liegt völlig daneben (ist sogar eindeutig falsch, also: bewusst irreführend gewählt) und signifikant (also: bedeutsam) kann es  mangels Gebrauch doch wohl auch nicht sein.

Aber in totalitär verstandenen Systemen reicht es, wenn der Herr oder die Herrin ein Wort in die Welt setzt: dann ist es sofort signifikant.

Drücken wir es doch mal anders aus, dieses „postfaktisch“, so, dass es jeder versteht – genauso, wie es gemeint (also, nicht sprachlich korrekt, sondern der Bedeutung angemessen) ist:

„Alles Lügner außer ICH!“.

Und das wird Wort des Jahres? Nun: „Bundeskanzlerin“ war es 2005.

Man merke: der Merkelkult trägt immer unheimlichere Früchte.

Und ja: unheimlich ist ein Gefühl; es warnt einen vor Bedrohungen. Meist zurecht. Deshalb …. sind Gefühle ja auch Fakten. Springen Sie mal in einen Käfig voller hungriger Löwen: Sie werden schnell verstehen, was ich meine.

 

 

1: http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/postfaktisch-ist-das-wort-des-jahres-2016-14566525.html

2. http://gfds.de/wort-des-jahres-2016/

3. http://www.focus.de/politik/deutschland/linksrutsch_aid_262773.html

4. http://www.zeit.de/kultur/2016-12/postfaktisch-wort-des-jahres-post-truth-demokratie-jill-lepore

 

Hitler, die Juden, die Deutschen und die Macht des Persönlichkeitsmanagement

Freitag, 14.2.2014. Eifel. Reden wir doch einfach mal über Adolf Hitler. Eigentlich hieß der ja Schicklgruber - aber das hätte man in den USA nicht verstanden. To hit (schlagen) währenddessen ist für die ein sehr bekanntes Wort und entspricht auch sehr ihrem Politikverständnis: "Willst du nicht mein Kunde sein, hau´ ich Dir die Fresse ein" - um es mal auf einen kurzen Reim zu bringen.

Ja, ich weiß: Gespräche über Hitler sind langweilig und vor allem in Deutschland sehr verpönt.

Freitag, 14.2.2014. Eifel. Reden wir doch einfach mal über Adolf Hitler. Eigentlich hieß der ja Schicklgruber – aber das hätte man in den USA nicht verstanden. To hit (schlagen) währenddessen ist für die ein sehr bekanntes Wort und entspricht auch sehr ihrem Politikverständnis: „Willst du nicht mein Kunde sein, hau´ ich Dir die Fresse ein“ – um es mal auf einen kurzen Reim zu bringen.

Ja, ich weiß: Gespräche über Hitler sind langweilig und vor allem in Deutschland sehr verpönt.

Stunden über Stunden wurde uns das Thema im Geschichtsunterricht vorgekaut – ich selbst muss allerdings gestehen, dass ich dieses Thema in Geschichte nicht hatte. Wir hatten stattdessen Buchführung – die Schule schaute weit voraus.

Wir kennen die ganze Geschichte. Adolf Hitler arbeitet sich mühevoll vom Schützengraben bis in die Spitze des deutschen Staates (die klassische Geschichte „vom Tellerwäscher zum Millionär“, die mag man in den USA so gern) um die gravierende Ungerechtigkeit im Land zu beseitigen. Irgendwie gelingt es ihm auch, die deutsche Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen – doch dann fängt er an massenhaft Juden zu töten, weil er sie nicht mag. Letztlich will er sogar ganz Europa erobern – was ihm fast gelingt. Unaufhaltsam scheinen in den ersten Jahre die Heere der deutschen Wehrmacht, ein Land nach dem anderen fällt – bis „der größte Führer aller Zeiten“ in seinem Größenwahn auch noch der Sowjetunion und den USA den Krieg erklärt.

Das war es dann mit dem Führer.

Die Deutschen selbst haben die Zeit gut überstanden (wenn sie denn nicht zu den  7 Millionen Toten gehörten, die die Kriege so mit sich brachten): sie wussten von nichts.

Das erspart einem vieles.

Das ist die Kurzform: Adolf Hitler hat die Juden umgebracht.

So erzählt man es sich heute.

Wenn ich nun sage: das ist so nicht ganz richtig – habe ich sofort die Aufmerksamkeit aller Holocaustleugner, an der mir überhaupt nicht gelegen ist. Ich habe keinerlei Zweifel an der Realität des Holocaustes, weil ich – anstatt in hoch theoretisch fabulierenden Schriften nach der Wahrheit zu suchen – einfach mit Zeitzeugen gesprochen habe, Zeitzeugen, die grauenvolles berichtet habe. Das reicht mir, um den Realitätsgehalt des Holocaust zu bewerten.

Warum ist es nicht richtig?

Weil wir durch diese Formulierung die Sichtweise Adolf Hitlers unterstützen, es hätte im Deutschen Volk einen Fremdkörper gegeben, den man „Juden“ nennen konnte. Wir akzeptieren seine Sicht – und übernehmen sie. In einer aufgeklärten Demokratie sollte die Sprachregelung aber eine andere sein.

Die getöteten Menschen sollten in allererste Linie MENSCHEN sein, dann DEUTSCHE … und dann, irgendwann, kann die Kategorie „Religion“ und die Unterkategorie „Jude“ kommen, gleichberechtigt mit den Kategorien „Fahrradfahrer“ oder „Briefmarkensammler“. Achten wir diesen Schritt nicht … definieren wir diese Menschen selbst 2014 immer noch als „Juden“ im Sinne von „Fremdkörper“. Sie sind nicht in erster Linie Deutsche – die noch im ersten Weltkrieg voller nationalistischem Pathos für den Kaiser an die Front gezogen sind – sie sind nicht in erster Linie Menschen – wie der Rest auch – sondern etwas besonderes, etwas anderes, etwas … fremdes.

Formulieren wir also den Satz einmal um: Adolf Hitler brachte die Deutschen um.

Eine Lüge? Nein – außer Juden wurden auch Arbeitslose, Kranke, Andersdenkende, Männer, Frauen, Kinder, Großeltern, Professoren, Lehrer, Ärzte, Pfarrer und eigentlich jeder umgebracht, der irgendeinem Parteimitglied irgendwie im Wege stand: das nannte man „Terror“.

Toll ist ja auch: der Mann war (zuerst) gar kein Deutscher, er war Österreicher. In Deutschland finanzierte ihn zuerst die Münchener „Bohemé“ und die gehobene Mittelschicht, nach dem verlorenen Putsch sprangen Ford und Shell ein, die deutsche Industrie kam erst später an Bord.

Nochmal den Satz umformuliert: der Österreicher Adolf Hitler brachte in Deutschland mit US-Geldern Millionen Deutsche um.

Merken sie, wie sich die Deutung langsam ändert? Wie sie … unangenehmer wird? Fragen nach dem Warum aufwirft? Deshalb formulieren wir ja lieber: Hitler brachte die Juden um – und stellen uns so in ein recht antisemitisches Licht, weil wir die Religion vor den Menschen und der Nation stellen, ihn über seine Religion definieren – was wir bei den anderen Opfer nicht tun. Die werden auch schnell dabei vergessen. Letztlich war jedermann durch die NS-Vernichtungsmaschinerie in Gefahr – aber in Erinnerung bleiben die „Juden“, die man … als „Israel“ … auch heute noch gerne aus der ganzen Welt herausoperieren möchte.

Wir haben jetzt das Jahr 2014 und sicher denken sich jetzt alle: was fabuliert der da wieder herum? Hat der Langeweile? Das alles ist doch vergessen und vorbei! Und überhaupt hat niemand auch nur irgendwie von irgendwas gewusst. Sie waren ja auch alle in der Emigration – wenigstens in der inneren. Sind sie heute auch wieder, das nennt man nur „Cocooning“. Anstelle des Fensters hat man einen Bildschirm, durch den man fast vier Stunden täglich die Welt aus größter Distanz betrachtet, um ja nicht mit ihr in Berührung zu kommen, denn: der Terror ist wieder da.

Weiß man denn, ob nicht wieder ein im Leben gescheiterter Österreicher eingekauft wird, um Millionen Deutsche umzubringen?

Wie kam es eigentlich genau dazu, dass ein gescheiterte Aktmaler soviel militärische Macht in die Hände gelegt bekam, dass er ein ganzes Volk an den Rand der Ausrottung bringen konnte? Und wie viele gescheiterte Aktmaler existieren eigentlich heute noch?

Welche Sicherheitsvorkehrungen hat eigentlich die deutsche Demokratie eingebaut, dass nicht wieder Reiche einen armen Lumpenhund zum Superstar aufbauen, um das Volk zu terrorisieren … um mal wieder das alte Geschehen in eine neue Form zu fassen?

Gut, wir haben Hakenkreuze verboten, die NSDAP verboten, Hitlerbilder verboten, Hitlerbücher verboten … aber was, wenn die Geldgeber des braunen Terrors dieses mal auf Uniformen verzichten? Wenn der Geist, der sich früher Bahn brach, erneut über das Land hereinbricht – finanziert von „interessierten Kreisen“?

Gut – wir haben auch deutsche Mitbürger mit jüdischer Religionszugehörigkeit besonders geschützt. Um die würde ich mir keine Sorgen machen.

Aber – wie sieht es denn mit den Kommunisten aus?

Nein, nicht „Linke“, auch nicht „SPD“ – ich meine „Kommunisten“? Hitlers Erzfeinde?

Haben wir so gut wie gar nicht mehr. Die haben Berufsverbot – und landen somit alle in Hartz IV, es sei denn, sie tarnen sich und jobben irgendwo unerkannt im Niedriglohnsektor. Gesellschaftlich bedeutsame Jobs bekommen sie nicht, dafür sorgt schon der Verfassungsschutz.

Und wie sieht es aus mit „Arbeitslosen“?

Werden enteignet, gemobbt, entrechtet und öffentlich im Fernsehen als Volksfeinde zur Schau gestellt – im aufgeklärten, demokratischen Deutschland des 21. Jahrhundert. Wieder … wissen die Deutschen von nichts. Aber sehen es sich jeden Tag im Fernsehen an.

Gibt ja auch keine Hakenkreuzarmbinden, keine NSDAP, keine Aufmärsche von Regierungsfans, die Juden sind ausgerottet oder in Israel  – wo sie der strengsten Observanz durch Deutsche unterliegen, die nur darauf lauern, dass die auch nur irgendetwas falsch machen … wie schön wäre es doch, wenn man dem Führer im Nachhinein Recht geben könnte – dann könnte man sich ja vielleicht auch wieder an die Zeit erinnern?

Natürlich war Hitler antisemitisch. Natürlich war Deutschland antisemitisch – das wissen wir seit den „Hephep-Unruhen“ von 1819. Auch der Sozialismus hat eine lang anhaltende antisemitische Tradition – das darf man nicht übersehen. Kein Wunder, das Juden oder Israelis heute immer noch keinen guten Ruf im Land genießen – am Stammtisch.

Ich denke nur … man tut sich keinen Gefallen, wenn man das Phänomen Hitler als Betriebsunfall der Geschichte deklariert und vergisst, dass ganz viele Hände an seiner Karriere gewirkt haben, Hände, die womöglich heute auch schon wieder fleißig „Geschichte“ stricken.

Manchmal sehen wir die Stricknadeln wirken, selten blitzen sie mal auf – nur um schnell wieder in Vergessenheit zu geraten. Eine dieser Nadeln fand ich letztens bei Neopresse: die deutsche Übersetzung jenes Telefonates der Unterstaatssekretärin Nuland mit dem ukrainischen Botschafter der USA. Es geht um „Persönlichkeitsmanagement“ – d.h. darum, mit allen Mitteln und viel Raffinesse den Wunschkandidaten der Cowboys durchzubringen, um unanständige Dinge mit den besten Verbündeten der USA zu tun – der EU:

Das wäre toll, glaube ich, es würde helfen, diese Sache zu festigen und die Hilfe der Vereinten Nationen zum festigen zu haben, und, weißt du was, die Europäische Union zu ficken.

Wichtiger als das Zitat, das seine Runde machte, ist wohl die Art der Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines fremden Landes … die von der deutschen Presse nicht wahrgenommen wurde. Kein Wunder: das wäre ja auch eine Verschwörung, das wäre ja: die geheime Steuerung politischer Prozesse durch eine fremde Macht. So etwas gibt es ja nicht – und wenn: dann haben wir von allem wieder nichts gewusst.

Wenn wir aber nun sehen, wie Politfprofis der USA zu der EU stehen (da sind wir eher der verachtete Feind – aber haben wieder von nichts gewusst), wie sie mit „Persönlichkeitsmanagement“ politische Prozesse im Ausland steuern … dürfen wir uns dann fragen, ob das früher auch schon mal geschehen ist? So um 1923 – 1933 herum?

Dürfen wir fragen, ob vielleicht die Existenz unserer eigentümlichen Kanzlerin und des immer seltsamer werdenden Kriegspräsidenten nicht vielleicht auch das Ergebnis gezielten Persönlichkeitsmanagementes ist, ob der gezielte Abbau der westlichen Demokratien, die Krise des Euro und die Vernichtung der sozialen Marktwirtschaft nicht auch Ergebnis eines gezielten Managements sind?

Nein – dürfen wir nicht.

Cowboys mögen keine Meinungsfreiheit und haben Mittel und Wege („to hit“), dies auch allen anderen klar zu machen.

Dafür gilt die Sprachregelung: „wir haben von allem nichts gewusst“. Die hat sich in Deutschland bewährt. Deshalb wird auch jede Hintergrundinformation als „Verschwörungstheorie“ gebrandmarkt – obwohl doch gerade diese Theorien (mögen sie nun wahr sein oder nicht) die kritische Distanz zu politischen Prozessen und das kritische Nachdenken über politische Prozesse enorm fördern, also dem politisch bewussten Denken und Handeln sehr dienlich sind.

Dies jedoch ist amtlicherseits extrem unerwünscht, weshalb wir mit einfachen Bildern arbeiten, die Cocooning fördern.

„Hitler bracht die Juden um“ hinterläßt keine Fragen, „der Österreicher Adolf Hitler brachte mit US-Geldern Millionen Deutsche um“ schon. Man denke, wie sich das Bild der Deutschen in Hollywood ändern würde, wenn man die letzte Formulierung wählen würde und man die Tatsache einfließen ließe , dass dem Österreicher dies vor allem dank der Hilfe der Lochkartensysteme von IBM gut gelang.

Man würde wohl zu dem Schluss kommen, dass der böse Geist, der einen Hitler an die Macht brachte, heute immer noch durch die Welt wandert … und jetzt die EU ficken will.

Die besten Verbündeten der politischen Klasse der USA sind die Tyrannen von Saudi-Arabien – mit denen haben die nie Ärger.

Von dort kamen auch die meisten Attentäter von „nine-eleven“ – wenn man der offiziellen Theorie folgt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Sinn des Lebens

Der Sinn des Lebens

Samstag. 28.9.2013. Eifel. Der Sinn des Lebens – kann man sich heute überhaupt noch ein solch ein Thema wagen? In Zeiten von Promi-Big-Brother, allgemeiner medialer Hatz auf religiöse Menschen und der unterschwelligen Botschaft des „Systems“, dass solche Fragen keinen Sinn mehr machen? Das System hat einen Sinn: arbeiten bis 67 – (bald bis 70 oder 80) und dabei soviel Geld zusammenraffen wie es nur irgendwie geht. Der Sieger ist, wer am Lebensende die meisten Milliarden hat, Verlierer sind die Milliarden, die am Ende des Lebens mangels Geld den meisten Ärger haben. Im Rahmen aller Sinnfindungen der Menschheit ist dies die trübste, armseligste und gemeinschaftsfeindlichste aller Philosophien, die in Verbindung mit Wissenschaft und Technik gerade für das größte Artensterben der bekannten Geschichte verantwortlich ist – ein Massensterben, dass auch unabhängig von jeder Klimaänderung stattfindet.  Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist eine Frage höchster politischer Brisanz – wenn man weiter denkt. Doch bevor wir dahin kommen, müssen wir – wie üblich – einen großen Bogen schlagen.

Ganz schnell kommen hier Menschen auf den Gedanken: jetzt geht es um Gott.

Völliger Blödsinn. Wir wollen uns der Frage nach dem Sinn des Lebens rein rational nähern – alle emotionalen Wahrheiten müssen wir hier ausblenden, auch wenn die Erlebnisse noch so intensiv sind. Ein Blick auf die Religion, die neben der modernen kapitalistisch-naturwissenschaftlich geprägten Gesellschaft existiert – das Christentum – zeigt auch, dass die Frage nach Gott nicht zielführend und sogar streng verboten ist: der menschliche Geist ist zu klein, solche Dimensionen zu erfassen. Manche unternehmen den Versuch aus politischen Gründen, um Macht zu bekommen („sehet her: ich habe das oberste Wesen gefunden. Folgt mir – und ich führe euch direkt in seine Wohnküche … gegen eine kleine Spende, versteht sich!“) – ein weiterer Grund, jedem Reden von Gott aus dem Wege zu gehen.

Folgt daraus aber zwangsläufig, dass wir uns dem Lebenssinn der kapitalistisch-naturwissenschaftlichen Materialistik-Philosophie ergeben müssen, die so wunderbar die Massenverwaltung, Massenausbeutung und Massenvernichtung ermöglicht und für die Gefährdung der Lebensgrundlage der gesamten Menschheit verantwortlich ist?

Nein.

Nichts gegen die Evolutionstheorie. „Evolution“ ist hinreichend beobachtbar. Zwar wäre es denkbar, dass Gott die Erde mit allem was drauf ist vor 6000 Jahren erschaffen hat (der christliche ist so konstruiert, dass er es könnte) und die Dinosaurierknochen samt Höhlenmalereien und versteinerten Bäumen als running Gag hineingelegt  hat – aber eine solche Theorie widerspricht dem Oghamschen Gesetz: zu viele Fragen, zu viele Hypothesen. Er könnte sie auch vor fünf Minuten geschaffen haben – wir würden es nicht merken noch das Gegenteil beweisen können. Das aber führt uns in den Bereich der Beliebigkeit aus der die Krise der Philosophie entstanden ist, als man erkannte, dass man eigentlich überhaupt gar nichts beweisen konnte: der Höhepunkt jeglicher Rationalität.

Wir hätten in dem Moment auch die Philosophie beenden können, wenn nicht schlaue und heute wenig bekannte Menschen eine neue Kategorie eingeführt hätten: die Nützlichkeit. Schopenhauer hatte auch noch eine andere Idee, die uns aus der Sackgasse herausführen sollte („Mitleid“) – doch wir wollen wir ja „wissenschaftlich“ bleiben: dort spielen Emotionen keine Rolle (Liebe, Güte, Mitleid, Empathie, Fürsorglichkeit, der Wunsch nach Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Wohlstand und Sicherheit hat im kapitalistisch-naturwissenschaftlichem Universum keinen Platz – und ist deshalb aktuell stark rückläufig im Rahmen gesellschaftlicher Werte).

Eine Philosophie der rationalen Vernunft ist absolut unnütz, wenn sie nur zur eigenen Nichtigkeit führt. Der Kapitalismus brauchte aber eine nützliche Philosophie: weise Menschen, die staunend und ehrfüchtig die Schöpfung betrachten, fahren keine Rendite ein. Die gehen auch nicht in die Fabrik (oder die Kirche), die bleiben auf der Wiese davor sitzen und genießen die Sonne, nachdem sie für ihren eigenen Bedarf das Feld bestellt haben.

Hier haben wir auch den ersten Sinn, den uns unsere Existenz aufträgt: dem Körper Substanz zuzufügen, aus der er die Energie für den Betrieb ziehen kann. Unterlassen wir das ist schnell Schluss mit der Existenz. Die letzten Bundesregierungen scheinen das nicht ganz verstanden zu haben, als sie die Totalsanktionierung für ungehorsame Arbeitslose eingeführt haben: die sterben dann in der Tat einfach weg. Welch´ Überraschung.

Ohne Lebendigkeit kein Lebenssinn – es gäbe keinen, der die Frage überhaupt erstmal stellen könnte.

Bleiben wir bei dem Körper, weil er uns sehr viel verrät – auch wenn er nicht vom Affen abstammt, sondern vorgestern erst von Gott entworfen wurde.

Vom ersten Moment unserer Existenz haben wir Arbeit – eigentlich schon vorher. Viren und Bakterien trachten danach, unseren Körper zu zerstören, der ein komplexes System entwickelt hat, dagegen an zu gehen.

Fangen wir dann an zu laufen, so galt es Millionen Jahre lang, Zähnen, Klauen, Stacheln und Giften auszuweichen … was im übrigen den von der Kirche vernichteten Katharern den Gedanken eingab, dass ein Gott, wenn es ihn denn gab, nur ein Monster sein kann: fressen oder gefressen werden passt in das Bild der allumfassenden Liebe Gottes nicht ganz hinein.

Eine recht düstere Welt – die Welt des Neuen Testamentes. Hier sind es aber Dämonen, die hinter jeder Ecke lauern, um Krankheit, Unglück und Tod zu bringen.

Nun – im Prinzip sind wir hier in der Welt des kapitalistisch-naturwissenschaftlichen Materialismus (Mächte, die man nicht trennen sollte – sie gehören eng zusammen und erklären, warum die Bewegung der Aufklärung Auschwitz und Hiroshima hervorbrachte – und  immer wieder hervorbringen wird).

Aber hat diese Bewegung die Welt nicht vollständig erklärt?

Ist sie nicht wirklich so, die Welt? Entstanden aus flüssigem Stein, der IRGENDWIE Einzeller hervorgebracht hat, sie sich IRGENDWIE zu höheren Lebensformen entwickelt haben, die dann IRGENDWIE intelligent wurden?

Die Vorstellung, dass Staub Leben hervorbringen kann, läßt sich scheinbar schnell wiederlegen: der Mars hat Staub und Atmosphäre, aber kein Leben. In der Tat läßt sich auch denken, dass sich flüssiges Gestein wie Lava verhält: sie bleibt ewig tot liegen, wenn sie erstmal erkaltet ist. Darüber schwebt nutzloses Gegase in verschiedenster Form, das einfach  zur Ruhe kommt anstatt ruhelos weiter Verbindung einzugehen – viele Planeten scheinen diese Theorie zu bestätigen. Es gibt keinerlei hinreichenden Grund dafür, anzunehmen, dass sich aus lebloser Materie überhaupt irgendwas entwickelt, weshalb die chinesische Philosophie „Leben“ als eigenständiges, fünftes Element entwickelt hat – sowie manche modernen Physiker dieses Element „Bewußtsein“ als Faktor ins Spiel bringen.

Jedenfalls denken wir aufgrund dieser beobachtbaren Tatsachen, dass wir ziemlich allein im Weltall sind.

Der kapitalistisch-naturwissenschaftliche Materialismus behauptet nun, es wäre mal ein Setzkasten in die Luft geworfen worden (der Urknall) und zufällig hätten wir auf der Erde dann eine ganze Zeitung bekommen. Ein schönes, treffendes Bild – und so fremd wie der Gott, der Dinoknochen aus Spaß in eine Welt setzt, um die Menschheit in die Irre (- die Evolutionstheorie) zu führen. Also – beides KANN sein … scheint aber eher unwahrscheinlich.

Zudem ist eine solche Sichtweise extrem unnütz – ja gefährlich sogar. Ausbeutung der Natur und des Menschen – kein Problem. Folter, Mord, Vergewaltigung, Genozid – warum nicht? In einer chaotischen Welt ist doch eh´ alles egal. Zu radikal? Nein – der soziopathische Egomane hat genau dieses gedankliche Umfeld, in dem seine Taten wachsen können: er vernichtet feindliche Matschklumpen, die ihm im Wege stehen: was soll daran falsch sein? Jeder Zombiefilm benutzt dieses Muster – und die Leute sehen es ein.

Wir sehen schon als Menschheit, dass diese Philosophie unsere eigene Auslöschung hervorbringen kann. Den Klauen, Zähnen, Stacheln und Giften der Umwelt konnten wir entkommen, weil wir zusammen gearbeitet haben, Stämme bildeten, effektive Organisationsformen mit Stabs- und Linienfunktion, die mehr waren als nur die Summe der Teile. Die römischen Armeen haben so Weltreiche erobert – und der Mensch an sich sein Leben gesichert.

Der Sinn des Lebens?

Überleben in feindlicher Umwelt.

Ist das Alles?

Nein.

Überleben in feindlicher Umwelt, die …. unserem Geist konstruiert erscheint.

Dafür, dass hier das absolute Chaos der Ursuppe herrscht, haben wir ziemlich viel Harmonie in der Natur – sogar ein „Gleichgewicht“. Siebzehnäugige Tentakelmonster sind so selten wie Landläufer mit drei Beinen.

Wir sehen aber noch mehr – wenn wir wollen.

Wechseln wir das Thema und wenden wir uns der Waffentechnik in Kriegszeiten zu. Dort wird immens entwickelt, jeder Krieg bringt einen enormen Zuwachs an Wissen und Technik, der Krieg ist „der Vater aller Dinge“. Der eine erfindet einen Panzer, der nächste ein Geschütz, mit dem man Panzer beschießen kann, was dazu führt, dass der Panzer zusätzliche Panzerplatten erhält und ein Maschinengewehr, das die Mannschaft des Geschützes bekämpft, woraufhin die Gegenseite größere Kanonen auf Selbstfahrlafetten packt. Am Ende des Krieges haben die Waffen eine gewisse Evolution hinter sich gebracht, um ihre Effektivität im Gegeneinander zu verbessern.

Ähnliches sehen wir in der Natur – und zwar überall. Ein Krieg der Arten, der Entwicklungen potenziert. Und die Arten reagieren mit intelligenten Gegenmaßnahmen, die sich manchmal durchsetzen – und manchmal nicht. Was aber nicht geschieht: nirgends gibt es eine chaotische Panikreaktion. Treten auf der einen Seite fleischfressende Arten auf, wachsen der anderen Seite Hörner – oder sie setzt auf Schnelligkeit und Flucht. Die Entwicklungen im Kampf ums Überleben sind  zwingend folgerichtig – und nicht willkürlich und chaotisch.

Wir sehen auch nirgendwo, dass eine Art auf eine neue Bedrohung erstmal mit neuen Augen, Ohren, Beinen oder Darmausgängen reagiert, um das herauszufinden, was jetzt wirklich nützt: die „Erstentwürfe“ sind schon folgerichtig, nur die „Feinabstimmung“ führt zur Selektion der Modelle.

Wir sehen, dass der große Rahmen sich nicht abzeichnen will. Ein lieber Gott, in einer Welt, in der der Krieg der Vater aller Dinge ist – der Krieg der Arten auf jeden Fall, oder ein chaotisches, sinnloses Universum, dass zufällig immer wieder in intelligenter Art und Weise neue überlebenstüchtige Entwürfe produziert … beides beleidigt die menschliche Intelligenz.

Wie wollen wir so zu einem Sinn des Lebens kommen?

Wir wechseln einfach mal die Perspektive.

Nehmen wir den Menschen aus diesem System des Krieges der Arten völlig heraus und schauen, was er macht. Das können wir inzwischen. Wer die Idee hatte, Affen das Hirn zu vergrößern, hat im Krieg der Arten einen großen Trumpf ausgespielt: der Mensch kann sich eigene Welten bauen.

Er sucht nicht den Krieg, die Vernichtung, den Kampf auf Leben und Tod sondern … baut sich Maschinen, die ihm fremde Welten vorgaukeln.

Spielfilme, Videospiele, Bücher: der Mensch sitzt gerne im Warmen und Trockenen – doch womit unterhält er sich?

Mit Abenteuern. Aus der Geborgenheit seiner Existenz als westeuropäischer Wohlstandsbürger heraus schaut er sich Filme an, die er selber nie würde erleben wollen, spielt Videospiele, in denen er Abenteuer erlebt, die er selbst fliehen würde. Sehe ich, welche „Knaller“ bei den Erwachsenen verkauft werden, so handelt es sich um Realitätssimulationen von Zuständen, die wir im realen Leben meiden würden.

Verrückt, oder?

Was aber … und hier wage ich einen entscheidenden Schritt … wenn wir nur im Kleinen nachahmen, was im Großen der reale Rahmen ist?

Wenn unsere ganze materielle Existenz nur diesen Sinn hat: abenteuerlustigen Bewußtseinen einen kurzen Tripp in die Hölle der Materie zu erlauben?

In seinem Werk „Illusionen“ nimmt Richard Bach diesen Vergleich auf und stellt die Frage, warum wir eigentlich in ein Kino gehen. Tja – warum? Ist doch alles gelogen da – und trotzdem kann man damit (und mit gefärbtem Zuckerwasser) zu einem der größten Konzerne der Welt werden. Damit werden Billionen Dollar bewegt.

Richard Bach kommt auf zwei Gründe für den Kinobesuch: wir wollen was lernen – oder uns unterhalten. Ich füge noch einen dritten hinzu: wir wollen reale Erfahrungen verarbeiten, in denen wir ihnen Bilder geben: darum der Horrorfilm, die moderne Form von Mythos und Märchen.

Wir investieren viel in das Erleben solcher eingebildeten Geschichten – der Konsum dieser Form der Unterhaltung nimmt von Jahr zu Jahr zu, obwohl er rein rational überhaupt keinen Sinn macht: ist doch alles nur Lüge, was dort geschieht – und wir wissen das. Die Naturwissenschaft kann das auch leicht beweisen, dass dort nur Lüge praktiziert wird – aber das wissen wir selber. Gehen wir ins Kino, wollen wir die Geschichte erleben – alles, was uns daran stört, blenden wir aus. Wir könnten uns Gedanken darüber machen, wie der Set hinter dem sichtbaren Bild aussieht – doch wozu sollten wir das machen? Es würde den Zauber des Filmes zerstören.

Der Sinn des Lebens – die Erfahrung von Krieg?

Der Gedanke könnte einem kommen und ist doch schon falsch. Wenn, dann haben wir hier ein Rollenspiel, dass wir nur gemeinsam gewinnen können. Wie können wir hier überleben?

Durch Gemeinsamkeit. Die wunderbare Erfahrung von Hilfsbereitschaft, Solidarität, sozialem Verhalten, die sich geradezu zwangsläufig entwickeln muss, wenn die Umwelt ein gewissen Niveau an Feindseligkeit aufweist. Das macht das Spiel reizvoll und lehrreich zugleich.

Besteht diese Philosophie den „Ausschwitztest“ – oder gehören wir damit zu denjenigen, die freundlich winkend vor dem Lager stehen und den Insassen viel Glück ob ihrer einmaligen Erfahrung wünschen?

Ja, sie besteht ihn. Unser Job wäre es,  in das Lager zu gehen und es aufzulösen, koste es, was es wolle.

Das Spiel wird auf diesem Niveau sehr schwierig, weil es nicht mehr gegen andere Arten sondern gegen die eigene Art geführt wird. Es kann nur verloren werden, Sieger werden die nachfolgenden Insektenrassen sein – oder die Völker der Ratten.

Der Sinn des Lebens: Gemeinschaften bilden, die sich gegenseitig helfen, die Gefahren des Lebens zu überstehen … geht mit und ohne „Gott“.

Den Rahmen des Spiels allerdings können wir uns aufgrund unsere gedanklichen Prägung nicht anders als konstruiert vorstellen, wir als „Linie“ in der Schöpfung finden nur Ordnung im System, wenn wir uns auch einen „Stab“ denken, der das „Backoffice“ unserer Existenz bildet – und dort die notwendigen Anpassungen der jeweiligen Arten plant. Das dies nur einer leistet, ist schwer vorstellbar.

Die Leistungsunfähigkeit unseres Verstandes kann jedoch nicht der Maßstab für Wahrheit sein. Die jedoch können wir – das zeigt die Geschichte der Philosophie insgesamt – überhaupt nicht nähern.

Aber wir können uns für Wahrheiten entscheiden (als Notkonstruktionen, wie sie gelegentlich in der Mathematik auftauchen), die nützlich sind.

Welche Wahrheit bringt uns als Menschheit einen größeren Nutzen:

die Konstruktion, das wir hier auf einem gigantischen Spielfeld sind, um unsere Gemeinschaftstüchtigkeit zu beweisen

oder die Konstruktion, das wir zufällig in einem unerklärlichen, komplexen, chaotischen, völlig sinnlosem Universum sind, das zufällig millionen Jahre lang immer wieder lebenstüchtige Elemente entwirft?

Die Frage entscheidet sich eigentlich im Tode. Auf der einen Seite bedeutet er, dass wir das Spielfeld verlassen – zur ewigen Pause oder um einen neuen Charakter zu erhalten – auf der anderen Seite lockt die absolute, endgültige Vernichtung.

Welcher von diesen Glaubenssätzen eignet sich wohl eher zur Ausbeutung von Menschen durch Menschen? Leider berühren wir hier ein Thema, das zeigt, wie politisch die Frage nach dem Sinn des Lebens eigentlich ist. Was von der fundamentalistisch-materialistischen Naturwissenschaft aktuell gepredigt wird, eignet sich hervorragend zur sozialen und finanziellen Ausbeutung der Menschheit, die vor dem schwarzen Nichts des Todes zittert und alles unternimmt, ihm zu entkommen.

Ist das Leben nur (bitter ernstes) Spiel, fällt es uns leichter, korrekt und solidarisch zu leben – also so, wie es im Rahmen der feindlichen Umwelt geboten ist: es gibt auf einmal Wichtigeres, als nur die ganze Zeit dem eigenen Tod zu entkommen.

Finster wird es jedoch, wenn wir uns nicht zufällig einen liebenden Gott hinzu denken, sondern eine Kraft, die das System Erde zur Selektion geschaffen hat, um Seelen daraufhin zu testen, ob sie in Krisensituationen auch standhalten. Wirkt das in der Natur erkennbare Prinzip der Selektion auch über den Tod hinaus, wird es übel für jene Priester und Konstrukteure des naturwissenschaftlich-kapitalistischen Weltbildes, die die Zelebration des EGO als höchstes Ziel der Menschheit predigen: sie und ihre Gläubigen würden im Leben mit größter Kraft daran arbeiten, nach dem Tode als untaugliches Bewußtseinsmaterial auf dem Müll zu landen: der „zweite Tod“ würde sie erwarten, Bestandteil der Nachtodphilosophien der Mehrheit der bekannten menschlichen Weltanschauungen.

Haben wir ihn nun, den Sinn des Lebens?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ein Vorteil der Unmöglichkeit, die „Wahrheit“ zu erkennen, ist, dass wir uns dann auch einfach mal für jene Modelle entscheiden können, die uns selbst den maximalsten Nutzen bringen. Hier wählte der eine das Modell, dass seine Seele für die Unsterblichkeit und Ewigkeit konfiguriert, der andere sammelt lieber Sportwagen auf Kosten von Menschenleben.

Leicht zu sagen, welches Modell für Menschheit und Umwelt am Nützlichsten ist, das Individuum kann jedoch anders entscheiden: immerhin sind wir keine Automaten (wie etwa Ameisen), die nur dem größeren System dienen sollen.

Vielleicht gehen wir auch gar kein Risiko ein, vielleicht gibt es in der Tat einen liebenden Gott, der alles verzeiht und unsere Klimasauereien mit einem Fingerschnippen in die Tiefsee verbannt, damit das Spiel weiterlaufen kann – aber wir wollten wissenschaftlich bleiben: unser System läuft auch ohne Gott.

Es läuft nur nicht ohne Bewusstsein als eigenständiger Kraft im Universum, in der Bedeutung Erde, Wasser, Feuer und Luft völlig gleichgestellt, ein Bewusstsein, das als solches schon erklären kann, wie Evolution funktioniert: es bringt das Element „Willen“ und „Absicht“ mit, das „Gestaltung“ erlaubt. Schon plausibler als „Zufall“, der als Hauptwort keine Aussage hat und den Fehler enthält, das man einem Adjektiv durch Verwandlung in ein Hauptwort eine übergeordnete Realität andichtet: das Wort „Gott“ entwickelte sich vielerorts ebenso.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Deutschland 2012: die Unmenschen sind zurück. Und sie sind mit Unfug und Betrug sehr, sehr reich geworden.

Deutschland 2012: die Unmenschen sind zurück. Und sie sind mit Unfug und Betrug sehr, sehr reich geworden.

Mittwoch, 18.7.2012. Eifel. Urlaubszeit. Eigentlich die Zeit, in der man einmal Abstand von allem nehmen sollte – vor allem vom Alltag. Nun – aus ganz privaten Gründen habe ich im Urlaub aktuell überhaupt keine Zeit, was dazu führt, das ich viel zu wenig zum Lesen komme und noch weniger zum Schreiben – was mich persönlich ärgert, zeigt es sich doch, das es zwar kein Einkommen beschert aber überhaupt nicht umsonst ist … weder das Schreiben, noch das Lesen. Ich habe da etwas gefunden, das ich gerne teilen möchte … mitteilen.  Es ist eigentlich hoch brisant, sollte in allen viel gelesenen Zeitungen erscheinen … aber, wie ich fürchte, wird dieser Ort der einzige in der neuen Medienwelt des 21. Jahrhunderts sein, der ihn abbildet. Doch kommen wir zu den Worten, die ich mitbrachte, Worte, die zeigen, welcher Horror sich schon längst hinter dem Alltag versteckt, dem wir so elegant auf Malle oder in Bulgarien entkommen wollen:

Das Problem, vieler Dichter, die aus dem Exil nach Deutschland zurückgekehrt sind, war die Verfälschung der Sprache. Sie haben deutlicher als die daheim gebliebenen gespürt, dass das Dritte Reich die Sprache verroht hat. Es war nicht mehr die Sprache der Dichter und Denker, sondern die Sprache von Unmenschen. Der Politikwissenschaftler Dolf Sternberg hat diese Sprache des Unmenschen untersucht.

Die Sprache des Unmenschen zeichne sich aus durch eine Anhäufung von Zugriffsworten, wie sie in den Worten mit dem Präfix „be“ aufscheinen: „befehlen, beaufsichtigen, bekämpfen, beherrschen, bestimmen, behandeln, befolgen“. Das Präfix „be“ meine die Einwirkung auf eine Person bis hin zur vollen Bewältigung und Bemächtigung dieser Person oder Sache.

(Zitiert bei Anselm Grün, Wo ich zu Hause bin, Kreuzverlag 2011, S 49-50).

So einfach lässt sich der Unmensch also diagnostizieren. Einfach auf die Häufung von Präfix „be“ achten – und schon weiß man, wann wieder die Gestapo vor der Tür steht, um den Lebensberechtigungsschein einzuziehen. Aber: ist das wirklich so?  Ist diese Häufung zu beobachten?

Nun – ans „behandeln“ haben wir uns gewöhnt, in Griechenland wird bestimmt, beaufsichtigt und es soll befolgt werden, was befohlen wird. Ja – Krankheiten werden nicht mehr beheilt, sie werden be-handelt. Daran kann man viel mehr verdienen, weil es (so das stille Geheimnis der Mediziner) ÜBERHAUPT NICHTS BRINGT und deshalb beliebig oft abgerechnet werden kann.

An beherrschen haben wir uns auch gewöhnt. Beherrschen ist der Tenor des neoliberalen Menschenbildes, es gibt in dem Zusammenhang einen (auch aus anderen Gründen äußerst lesenswerten) Artikel in der FAZ, aus dem ich nur kurz zitieren möchte:

Die Regierung Schröder hat in Kooperation mit der gesetzesverschärfend agierenden CDU seinerzeit einen Paradigmenwechsel eingeläutet. Das grundsätzlich negative Menschenbild des Neoliberalismus wurde als Grundannahme in die Sozialpolitik eingeführt. 

Ja, da haben wir uns wirklich erschrocken, oder? Da waren die Unmenschen auf einmal wieder offen im staatlichen Machtapparat zugange, der Mensch brauchte wieder Druck, um zu funktionieren, er bekam dadurch zwar keine Arbeit, aber „BE-SCHÄFTIGUNG“.

Da war unser kleines Präfix wieder, es begleitete den historischen Paradigmenwechsel, der aus einem Sozialstaat ein Arbeitslager machte. Doch damit nicht genug von den Präfixen, den zeitgleich zu der Beschäftigung gab es noch ein neues, das ausserordentlich fremd klang, weil es ein Kunstwort ist, das ich zuerst (bezeichnenderweise) bei Sozialarbeitern vernahm. Anstelle von Erziehung und Bildung trat – die BE-SCHULUNG. Heute ein Fachbegriff, der sehr dem Wort Beschallung gleicht in in etwa auch das Gleiche meint: das sinn- und ziellose Ausgießen von Lernstoff über Schüler.  Das Lernstoffbeschallung bei Pisa keine guten Ergebnisse zeigte, wunderte ernsthafte Pädagogen nicht: in Wirklichkeit hatte man die Erfolge von einhundertfünfzig Jahren Pädagogik einfach ausgelöscht zugunsten einer Massenveranstaltung, die nur die Blödesten gesund überstehen: Generation Doof wurde gezielt gezüchtet.

Aber nicht nur hier wurde ein neues Kunstwort erfunden, damit das Unmenschentum auch über die angemessene Begrifflichkeit verfügt, auch der Kindergarten- bzw. Unterhaltungsbereich wurde neu definiert: was früher Erziehung und erbauliche Unterhaltung war, wurde zu: BE-SPAßUNG.

So nennt man Theater, Oper und Ballet gerne: Reichenbespaßung. Oder Unmenschenbespaßung.

Natürlich dürfen wir bei der einfachen Wortanalyse nicht stehenbleiben, es ist schon die Zeit gekommen, mal in den Benachrichtigungen nachzuschauen, ob sich unser Anfangsverdacht auch in der alltäglichen Realität bestätigen lässt. Begeben wir uns also erstmal zum Handelsblatt, wo man Erstaunliches bekannt gibt:

Schäffler schreibt dazu in seinem Brief an Lammert: „In den offiziellen und dem Bundestag vorgelegten Dokumenten ist nirgends die Rede davon, dass Banken aus dem ESM direkt rekapitalisiert werden sollen, obwohl das bereits geplant wird.“

Da wurde jemand belogen und der Steuerzahler beschissen – so etwas können nur Unmenschen tun.

Gehen wir hinüber zum Spiegel, wo Jakob Augstein sich zu dem Vorschlag äußert, das die Reichen die Republik retten sollen. Er hat in dem Zusammenhang eine interessante Rechnung aufgemacht, die man trotz Beschulung und Bespaßung noch einigermaßen leicht nachvollziehen kann:

Kurzer Überblick über die Zahlen: Ein Vermögen von mehr als 250.000 Euro gesellt seinen Besitzer in Deutschland zu den reichsten acht Prozent der Bevölkerung. Das sind immerhin 4,4 Millionen Menschen. Nach dem Vorschlag des DIW würden diese Bürger zum Kauf von Anleihen in Höhe von zehn Prozent ihres Vermögens verpflichtet. Das ergibt 230 Milliarden Euro.

Das wäre was, oder? Nur zehn Prozent, dann auch noch nur geliehen und wir könnten unser Probleme im Land vergessen. Vergessen können wir stattdessen, das die Reichen ihre Beute der letzten Jahre auch nur leihen würden. Sie wollen das Land bluten sehen … und vergessen dabei ganz, das ohne die Pest der Neoliberalisierung die Zahl der Reichen in Deutschland deutlich geringer wäre, die Zahl der Armen aber auch. Der Chefredakteur der Welt wendet sich gleich voller Panik persönlich an die Leser:

„Der Charme einer Zwangsanleihe liegt darin“, freut sich der schleswig-holsteinische SPD-Chef Stegner, und er spricht hier wirklich von „Charme“, „dass sie nur Leute betrifft, die es sich leisten können.“ Oder die Leute, möchte man entgegnen, die gespart und vorgesorgt haben, so wie es die Politik immer predigt.

Und Andrea Seibel, unsere stellvertretende Chefredakteurin, hat kommentiert. Sie ist „mit diesem nehmenden Staat“ nicht mehr einverstanden und wehrt sich im Leitartikel auf Seite 11 dagegen, „dass Erfolg und Wohlstand in Deutschland unter Generalverdacht stehen, so als sei Vermögen nur auf kriminellem Wege zu erlangen und unterliege daher der Enteignungspflicht“.

Das sind harte Worte, die nachdenklich stimmen

Betrachten wir doch mal so einen Reichen aus der Nähe.

Boris Becker, zum Beispiel. Dessen Haus wird – siehe Welt – gerade zwangsversteigert:

Um 11 Uhr in Saal Nummer 6 des Gerichts in Palma wird dann wohl das Haupthaus von „Son Coll“ angepriesen werden: 800 Quadratmeter ist es groß, verfügt über fünf Bäder, drei Schlafzimmer, Küche, Bibliothek und ein Spielzimmer – luxuriös eingerichtet von Beckers Ex-Frau Barbara.

Hinzu kommen weitere Häuser für Gäste und Personal, ein Poolhaus, ein Weinkeller, Pferdeställe, ein Hubschrauberlande – und natürlich ein Tennisplatz. Umgeben ist das Gelände von einer nicht zu knapp geratenen Gartenanlage, in der sich Becker auch ein Amphitheater einrichten ließ. Rockbands wollte er darin auftreten lassen.

Ein wahrhaft fürstliches Anwesen. Was hat Herr Becker dafür geleistet? Die Pest besiegt? Die Welt vor einem Krieg gerettet? Ein Zwergkaninchen von der Autobahn geholt?

Nein.

Er hat den Tennisplatz BE-SPIELT.

Reiche bespaßt.

Und andere – Reiche – haben dann dafür viel Geld gegeben, das er auch reich wird. Er hat dann das gemacht, was alle Reichen machen (und was leider in der Tat zu dem von Frau Seibel befürchteten Generalverdacht führt): Steuern hinterzogen, siehe Wikipedia:

Das Landgericht München I verurteilte ihn am 24. Oktober 2002 zu einer Haftstrafe von zwei Jahren, die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt. Zudem wurde er dazu verpflichtet, 300.000 Euro (500 Tagessätze zu je 600 Euro) Geldstrafe zu zahlen und 200.000 Euro Geldbuße an verschiedene karitative Einrichtungen zu überweisen.

Becker habe bewusst falsche Angaben in seinen Steuererklärungen gemacht, um 3,3 Millionen Mark zu sparen. Der ehemalige Sportler hatte zu Beginn des Prozesses zugegeben, zwischen 1991 und 1993 in München gewohnt zu haben, obwohl er offiziell in Monaco gemeldet war. Becker sagte: „Ich wusste und kannte die Gefahren und habe das in Kauf genommen“. Er betonte aber, man könne ihm nicht vorwerfen, Einnahmen verschwiegen oder kriminelle Machenschaften betrieben zu haben.

Nein, Herr Becker, Steuerhinterziehung ist natürlich nicht kriminell. Sie zahlen halt nur den Eintritt nicht, wollen aber die ganze Show genießen – und zwar ganz vorne, dann gerne noch auf erhöhten Plätzen, damit die anderen nicht auch noch was sehen. Der Stern berichtet, woher Beckers Geld herkommt:

Auf zirka 340 Millionen Mark wurde im Juli 2001 das Vermögen geschätzt, das Becker durch Preisgelder und Werbeverträge verdient hatte. 

Das zahlen wir alle – durch Preise – und die Sponsoren und Firmen setzen es von der Steuer ab. Nicht ein einziger, durch ehrliche harte Arbeit verdienter Euro ist da drunter – alles nur ein Umverteilen von unten nach oben.

Das sieht gut aus und macht viele reich … aber in einem geschlossenen System wie dem Geldkreislauf führt das immer dazu, es es unten ganz vielen immer be-schissener geht. Physiker wussten das früher, bis bekannt wurde, das die EZB das geschlossene System einfach öffnen kann, so dass immer mehr Billionen verbeckert werden können.

Auf einmal merkt man: die Unmenschen sind in der Tat wieder zurück, sind sehr sehr reich geworden – und bedrohen uns lächerlicherweise auch noch mit Auswanderung (siehe Welt), als hätte es irgendeinen finanziellen Effekt, wenn sie keine Steuern mehr in Deutschland hinterziehen.

Man sollte es begrüßen. Was wäre gewesen, wenn Hitler 1933 gesagt hätte: „Wenn ihr uns nicht wählt, dann marschieren wir eben nach Bolivien!“.  Die Nazis wären zwölf Jahre früher dort angekommen – und wir hätten die Macht des Präfix „be“ nie kennengelernt.

Wären das schöne Zeiten geworden.

Vielleicht sollten wir es begrüßen, wenn sie gehen. Endlich könnte man wieder Bildung und Erziehung betreiben, gehobene Unterhaltung (bei der man vielleicht sogar noch was lernt) wäre wieder hoch im Kurs, man könnte es sogar als gebildeter Mensch wieder wagen, den Fernsehapparat einzuschalten und Arbeit … wäre wieder mit Einkommen verbunden. Man bräuchte nur noch nach abgeschlossener Aussiedlung der finanziellen Triebtäter eine neue Währung einführen – und schon wären wir alle Sorgen und Schulden los und könnten – ganz ohne Krieg diesmal – gleich wieder völlig von vorne  anfangen.

Wäre doch schön oder?

Und würde uns viel ersparen.

PS:

Das Herr Becker ein Unmensch ist, möchte ich nicht behaupten, auch wenn er Steuern hinterzieht, gerade keine Rechnungen bezahlt und Schulden macht. Aber man sollte mal genau der Spur des Geldes folgen, das in seinen Taschen gelandet ist – ich bin mir sicher, das man dann zur Präfix-Quelle stößt – und zum Hort der neuen Unmenschen, die uns schon jetzt ihre Unmenschensprache aufdrücken.

 

 

Die Deutschtürken sind Mutanten

…mit KenFM und einem nachdenklichen und leisen Serdar Somuncu:

Nachrichten vom Wochenende

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff:

im folgenden eine Liste der Banker Ruecktritte…

Ein paar Videos zum Erfolg der Nato in Lybien:

Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dies nichts mit dem Islam zu tun hat. Diese sogenannten Rebellen sind eine wilde Horde von Verrückten, mit den sich die USA ins Bett legte, um den Anschein eines angeblichen Volksaufstandes zu erzeugen, Gaddafi zu stürzen und so an die Ressourcen Libyens zu gelangen.

Herr Vetter aufgebracht:

Womöglich wird man bald Post von Christian Wulffs Anwalt erhalten, wenn man mit Blick auf den heutigen Tag in Großburgwedel das Wort Hausdurchsuchung in den Mund nimmt. Denn offenbar versuchen alle Seiten geradezu krampfhaft, das Unvermeidliche nicht mit einer richterlich angeordneten Zwangsmaßnahme zu verbinden. Trotzdem passierte heute nachmittag etwas: Freundliche Ermittler besuchten ohne Durchsuchungsbeschluss die Wulffs zu Hause und erhielten nach Medienberichten freiwillig Dokumente, Computer und Festplatten ausgehändigt.

 Karl Weiss fragt sich, ob Ron Paul ein Linker ist:

 Bereits seit geraumer Zeit fällt auf, wie die US-Medien einen grossen Bogen um Ron Paul machen, einer der vier verbliebenen Kandidaten der republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahlen Ende des Jahres. Auch in Deutschland wird Ron Paul eher ein wenig von oben herab behandelt. Tatsache ist, er ist bisher noch nicht abgeschlagen im Rennen der vier verbliebenen Präsidentschaftskandidaten der republikanischen Partei der USA. Und besonders beeindruckend ist, wie viel jugendliche Amerikaner sich für die Kampagne Ron Pauls zur Verfügung stellen, der mit 76 Jahren natürlich nicht der automatische Kandidat der Jugend ist.

 Man mischt sich in den Wahlkampf in Frankreich ein:

Bundeskanzlerin Angela Merkel und wichtige EU-Partner haben vereinbart, den französischen Präsidentschaftskandidaten François Hollande während des Wahlkampfes nicht zu empfangen. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Spiegel hervor. Der vertraulichen Absprache zwischen Merkel, Italiens Regierungschef Mario Monti und Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy habe sich auch der britische Premier David Cameron angeschlossen, berichtete das Nachrichtenmagazin.

Mit Kommentar von Herrn Mowitz:

Dennoch ist diese Aktion, unter Führung der ehemaligen Propagandasekretärin aus der untergegangenen DDR, Angela Kasner, heute Merkel, ohne Gegenstück im Nachkriegs-Europa. War man doch bisher immer bemüht so zu tun als seien Wahlen ausschließlich die inneren Angelegenheiten eines Landes sowie seines wählenden Volkes, in die sich das Ausland nicht einzumischen hat. Seit Übernahme der Staaten durch die Banken, nimmt man demokratische Gepflogenheiten sehr viel lockerer und kaum noch zur Kenntnis. In diesem Fall ist der Grund, dass Hollande, falls er gewählt wird, den gerade beschlossenen europäischen Fiskalpakt umverhandeln will. Sogar Großbritannien, obwohl es nicht den europäischen Fiskalpakt unterschrieben hat und auch nicht der Euro-Zone angehört, aber immer im Auftrag der City und US-Wall-Street als Brandstifter unterwegs ist, ließ seinen Premier David Cameron an diesen Affront gegen einen sozialistischen Demokraten gerne teilnehmen.

Hier konnte man sich nicht einmischen, daher ist das Ergebnis unbefriedigend:

Die Wahlbeteiligung im Iran lag laut der iranischen Nachrichtenagentur FARS gestern bei 66 Prozent die von der tendenziösen deutschen Politrukanstalt für Nachrichtenfälschung mit „bei mehr als 60 Prozent“ vermeldet wurde. Schnell schob man noch nach, dass die von der iranischen Regierung angestrebte starke Wahlbeteiligung, wohl doch nicht so toll gewesen sein konnte wie erhofft.

Und auch die Russen haben jemanden gewählt, der mißfällt:

Das Ergebnis ist keine Überraschung, Putins Sieg mit einem Wert, der sich bis zum Montagmorgen noch auf gut 63 Prozent steigerte, war die unspektakulärste und wahrscheinlichste Variante. Weit genug von einem Ergebnis unter 50 Prozent entfernt, das eine Stichwahl nötig gemacht hätte – das wäre eine Sensation gewesen und hätte Putin schmerzhaft geschwächt. Und auch weit genug von den 71 Prozent, die Putin noch bei den Präsidentschaftswahlen im März 2004 erhielt, zu den Hochzeiten seiner Popularität. Das hätte niemand geglaubt.

Ein Bericht über Sitzung der “Coalition of top tech & media companies to make [the] internet [a] better place for our kids“.

Mitglieder sind unter anderem solch ausschließlich am Wohlergehen der Allgemeinheit interessierte Unternehmen wie die Datenfresser und Privatsphärevernichter Facebook und Google. Nebst erklärten Gegnern von Netzneutralität wie der Deutschen Telekom und dem willfährigen Internetzensurgehilfen Vodafone befinden sich noch weitere Provider mit an Bord. Abgerundet wird diese illustre Runde durch die Teilnahme des Blackberry-Herstellers RIM, der bekanntlich repressiven Regierungen zwecks Ausspähung Zugriff auf die Gesprächs- und Datenleitungen seiner Kunden gewährt. Darüber hinaus sitzt mit Microsoft der weltweit schärfste Verfechter von OpenSource (Achtung, Ironie!) mit am Beratungstisch. Und um das Bild perfekt zu machen, darf Apple nicht fehlen. Apple ist ein Unternehmen, welches es für angemessen hält, seinen Kunden den Zugriff auf aus Apples Sicht “anstößige” Inhalte zu verbieten. Wenn es also eine Handvoll Unternehmen gibt, denen man vertrauensvoll Zensur- und Filtertechnologie an die Hand geben kann, dann sicherlich Unternehmen wie die zuvor genannten.
Ich habe mir die nun veröffentlichte Sitzung angehört und für die interessierte Öffentlichkeit meine persönlichen Highlights jeweils mit Zeitmarke herausgearbeitet.

Kunstgriffe, wie ich Gegner platt rede ohne selbst wirklich was zu sagen …

Oder so ähnlich kann ich mir vorstellen, was Politiker von Klein auf Lernen, um sich nach oben zu bekommen und wenn oben angekommen, auch oben zu verbleiben. Und bei wem sie in die Schule gegangen sein könnten? Schopenhauer hatte (vermutlich um 1830) einen Sack voll solcher Regeln zusammengetragen (Quelle), und wenn wir alle diese kennen, sollte ihre Wirkung verpuffen, oder?

So kenne ich das:

Eristische Dialektik (zu altgriechischeristiké téchne) ist der Name eines um 1830 entstandenen Manuskripts von Arthur Schopenhauer, in dem er als Eristik oder Eristische Dialektik eine Kunstlehre beschreibt, um in einem Disput „per fas et nefas“ (lat.; mit erlaubten und unerlaubten Mitteln) als derjenige zu erscheinen, der sich im Recht befindet. Zu diesem Zweck gibt er 38 rhetorischeStrategeme an, die also nicht der Wahrheitsfindung dienen, sondern dem Erfolg in einem Streitgespräch durch bestimmte argumentative Formen. Diesen Zweck haben auch klassische Sophismen. Einige davon werden von Schopenhauer ebenfalls aufgeführt. Er erwähnt das Manuskript 1851 in Parerga und Paralipomena. Dort distanziert er sich aber von diesem polemischen Ansatz.

Wem gehört eigentlich RTL?

Falls Sie schon immer mal wissen wollten, wem RTL „gehört”, empfehlen wir die Lektüre der jüngsten Pressemitteilung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK). Dort wird nämlich deutlich, wie bestechend simpel die Zusammenhänge sind…

Und wer noch mehr lesen mag, schaut hier vorbei...

Bewegte Bilder:

Milch ist evtl. doch nicht so Gesund:

Ein Kälbchen, das die Milch seiner Mutter in pasteurisierter Version bekommt, stirbt nach allerspätestens einem halben Jahr, gelegentlich bereits innerhalb von drei Wochen.

 

Der übernächste Bundespräsident über Medien und Manipulation:

(Videos gefunden bei http://www.politaia.org

Nebelsprech

Ein Vortrag über sprachlichen Nebel in politischen Reden von Martin Haase auf dem 28c3.

Martin Haase: „Die Koalition setzt sich aber aktiv und ernsthaft dafür ein“
Sprachlicher Nebel in der Politik

Aktuelle politische Texte (Reden, Interviews) werden auf Leerformeln, Füllsel und Übertreibungen untersucht, die den Text entlarven, selbst wenn der Autor versucht, die Hörer bzw. Leser einzulullen, bestimmte sprachliche Mittel verraten, welche eigentlichen Meinungen sich im Text verstecken. Auf diese Weise wird in den Texten sichtbar, was Wilson und Shea als „Fnord“ bezeichnen.

[Video, bitte Beitrag anklicken]

Aufruf zur Rückeroberung der Sprache

Guttenberg Rücktritt: WETTBEWERB! Neues Wort gesucht!

Neulich erhielten wir eine liebe Mail von einem geschätzten Blogfreund. Er hatte ein Problem: er suchte ein Wort. Offenbar war in der Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland ein Phänomen aufgetaucht, das mit herkömmlichen Worten nicht mehr zu beschreiben wahr.

Hallo ihr Lieben,

bedingt durch zeitliche Umstände, habe ich mich seit geraumer Zeit aufs Texte Konsumieren beschränkt – und leider schaffe ich das nicht einmal vollumfänglich.

Ich überlege immer schon, wie ein Verb kreiert werden könnte, welches Lügen, Blenden, Betrügen bezeichnet, als Wortstamm den Namen unseres Verteidigungsministers führt und durch stete Benutzung in den deutschen Wortschatz übergeht.

Ein Wort, welches jeden gleich wissen lässt, was für ein Blenderverein unsere geliebte CDU ist.

Ähnlich wie googeln für suchen.

Ich halte es für machbar.

Mit Eurer –inzwischen- Plattform, habt ihr ja eventuell einen guten Ausgangspunkt, das Wort hinreichend zu verbreiten und vielleicht sogar es zu finden.

Eventuell einen Wettbewerb ausloben?

Loben wir.

Gesucht wird also ein Verb. Ein Tu-Wort, so sagte man früher. Ein Wort, das eine Tätigkeit beschreibt, die gleichzeitig die Tätigkeiten des Lügens, des Betrügens und des Blendens führt. Und – aus Gründen, die nicht näher erläutert werden – soll das Verb in Beziehung zu unserem momentanen Ex-Verteidigungsminister stehen und dessen Namen berücksichtigen.

Endlich mal wieder eine kreative Herausforderung, endlich mal wieder etwas, das bereichert.

Also … machen wir einen Wettbewerb daraus.

Selbstverständlich mache ich gleich mal mit. Mein Verb? Gutteln.

Ich guttel, er guttelt, er/sie/es guttelt, wir gutteln, ihr guttelt, sie gutteln. Wer jetzt aber meint, man sollte auch gleich andere Bezeichnungen passend umfomulieren, der geht zu weit: Deutscher Gutteltag, Gutteltagsabgeordneter, Guttelrepublik Deutschland, Guttelkanzler, Guttelwehr … sind doch Begriffe, die einen Niedergang der alten Bonner Republik zu einem Feudalsumpf beschreiben würden, was ja wohl so … viel zu weit geht, oder?

Also: viel Spaß beim kreativen Gestalten.

Vielleicht kann mir dann auch einer bei Gelegenheit den Begriff „merkeln“ erklären – der geht mir schon wochenlang durch den Kopf. Und irgendwie finde ich, das der Westerwelle auch ganz schön herumguttelt. Wäre so mein erster Eindruck. Obwohl er an sich eher die Westerwelle macht, was ja auch schon ein fester Begriff ist.

 

 

 

 

 

 


 

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