Sozialstaatsabbau

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Die Zukunft unserer Enkel: jetzt online. Die Pläne der Herren Europas … und der Welt.

Die Zukunft unserer Enkel: jetzt online. Die Pläne der Herren Europas ... und der Welt.

Sonntag, 11.5.2014. Eifel. Wieder mal Sonntag. Ein Tag der Besinnung – doch nicht heute. Heute liegt das fehlende Puzzlestück auf dem Tisch, das uns helfen wird, einen kurzen Blick auf die Zukunft zu werfen. Mal wieder. Wer diesen Blick zuerst gewagt hatte, war Vivianne Forrester in ihren beiden Schriften „Terror der Ökonomie“ (1997) und „Diktatur des Profits“ (2000). Ich hatte sie damals gelesen und mir war schon nach dem ersten Buch klar, dass Hartz IV kommen würde … 1997, während der Rest der Republik noch Privatfernsehen erforschte. Wo ich für meine Erkenntnisse Gesprächspartner fand? Im Topmanagement der Pharmaindustrie. In Managementkreisen war die Entwicklung bekannt, immerhin war man im direkten Kontakt mit den Priestern der neuen Religion, den Unternehmensberatungen, die im Auftrag des Kapitals die Wirtschaftswelt umbauten. Die Reaktion? Soviel zusammenraffen wie nur irgendwie ging, damit man genug hat, wenn es richtig losgeht, wenn der totale Zusammenbruch der US-Wirtschaft politisch ganz neue Realitäten schaffen wird. 17 Jahre später zeigt sich, dass Vivianne Forrester richtig lag – anders als viele Ökonomen, Politforscher und Freizeithellseher. Ihre Horrorvision der Zukunft wird langsam unser Alltag, es gibt auch immer mehr Menschen, die das wahrnehmen, immer mehr Bücher beschreiben die Ungeheuerlichkeiten, die sich auf internationaler Ebene Bahn brechen, mehr und mehr wundern wir uns über unsere eigene Machtlosigkeit – sogar ein neuer blutiger Krieg mit Russland steht aktuell auf dem Speiseplan.

Das ist schön – aber zu spät. Das dürften wir seit dem Genmaisdebakel dieses Jahr erfahren haben: keiner wollte ihn, die große Koalition versprach, Rücksicht auf den Willen des Volkes zu nehmen – jetzt kommt er. Die Zukunft ist alternativlos geworden. Ich denke: die Menschen wissen das. Politisches Engagement wird geringer, die Wahlbeteiligung sinkt, Friedensdemonstrationen von Millionen von Menschen gehören trotz akuter Kriegsgefahr der Vergangenheit an: man ist sich seiner Machtlosigkeit bewusst.

Zeit, sich diese alternativlos Zukunft mal anzuschauen. Ich habe es da leicht, ich brauche nur in das Werk „Terror der Ökonomie“ zu schauen (Paul Zsolnay Verlag, Seite 202):

Unser Jahrhundert hat uns gelehrt, daß nichts andauert, auch nicht das starrste Regime Es hat uns aber auch gelehrt, daß an Grausamkeiten alles möglich ist. Die Grausamkeit kann sich heute schneller verbreiten als je zuvor. Wir wissen, daß sie mit der neuen Technologie heute über gigantische Möglichkeiten verfügt, angesichts derer die vergangenen Greuel nur schüchterne Entwürfe wären. Wir können uns unschwer Szenarien ausmalen, die unter einem totalitäten Regime möglich wären, das keine Schwierigkeiten hätte, sich zu „globalisieren“ und über Vernichtungsmittel von nie geahnter Effizienz, Weite und Schnelligkeit verfügen würde: schlüsselfertige Völkermord.

Das war 1997. Der 11.9.2001 war zwar schon abzusehen – als Startschuss des neuen, globalen, totalitären Regimes – aber von Drohnen und dem unaufhaltsamen Überwachungsmonstrum NSA war noch nicht die Rede, völkerrechtswidrige Angriffskriege durch „demokratische“ Staaten wie z.B. auf den Kosovo, Afghanistan oder dem Irak lagen noch in weiter Ferne – oder zumindest war es undenkbar, das Krieg mal zum Instrument eines entarteten Völkerrechts werden könnte. Doch lauschen wir Vivianne noch weiter – schauen auf die nächsten Jahre.

Vielleicht würden es bestimmte Gruppen aber auch bedauern, von den menschlichen Herden nicht besser profitieren zu können und sie für verschiedene Zwecke am Leben lassen. Zum Beispiel als Vorrat für Organtransplantationen. Eine menschliche Herde als Schlachtvieh, ein lebender Organvorrat, aus dem man nach Belieben und je nach Bedarf der Priviligierten schöpfen darf.

Als ich das 1997 weiter erzählte, erntete ich absolutes Unverständnis (nicht innerhalb der Führungsebene der Konzerne, deren Job es war, weiter zu denken als der Betriebsrat): so sehr können wir zivilisierten Menschen überhaupt nicht degenerieren. Heute haben wir uns daran gewöhnt, Organe durch Jagd auf freies Wild (im Sinai, siehe Zeit) oder durch Zugriff auf inhaftierte Menschen (in China, siehe Zeit) zu „ernten“. Es gibt einen zahlungskräftigen Markt dafür. Kaum jemand stört sich daran. Dort, wo das Böse reale Gestalt annimmt, sind die Salonlinken schnell leise: die Existenz menschlicher Bosheit schreckt ab, will ignoriert werden. Nur – sie verschwindet dadurch nicht.

Auch wir in Deutschland haben uns seitdem an vieles gewöhnt. Im Jahre 2000 hätten wir noch groß über „Veschwörungstheorien“ gemeckert … wenn das Wort damals überhaupt eine Bedeutung gehabt hätte. Damals hatte man noch gewusst, dass die Verschwörungstheorien von heute die Geschichtsbücher von morgen füllen. Lauschen wir der herzallerliebsten Vivianne zu diesem Thema (Diktatur des Profits: Paul Zsolnay Verlag 2000, Seite 202 – 203):

Nun geht es darum, der Allmacht eines uniformierten, weltweiten Regimes ohne Gegenmacht, das ich jeden Tag durch seine Räubereien, seine mehr oder minder verschleierten Gewaltstreiche stärkt und sich aus seinen eigenen Erfolgen nährt, unverzüglich entgegenzutreten. Das Regime ist bereits zu weit gegangen, und wenn es sich weiterentwickelt, besteht die Gefahr, daß es uns zu jenem Schlimmsten treibt, auf das es uns geradezu abrichtet, in dem es alles, was dorthin führt, alltäglich erscheinen läßt.

Ja – das hätten wir damals machen können. Das hätten wir damals machen müssen. Hartz IV hätte damals – im Jahre 2000 – bekämpft werden müssen. Aber wer hätte damals schon geglaubt, dass es so was gibt? Nun – die liebe Vivianne:

Man kann es nicht oft genug wiederholen: Es hinzunehmen, daß Menschen als überflüssig angesehen werden und daß sie selbst soweit kommen, sich als störend zu empfinden, bedeutet zuzulassen, daß sich die Vorraussetzungen für die schlimmstmögliche Entwicklung ausbreiten. Es ist keineswegs lächerlich zu behaupten, daß am Anfang aller Totalitarismen diese Verweigerung von gegenseitigem Respekt steht: sie ist es, die allen Faschismen den Weg ebnet; und auf diesem Wege breitet sie sich aus.

Was haben wir seitdem erlebt – allein in Deutschland? Arbeitslose wurden  – aus Regierungsmunde – zu „Sozialschmarotzern“ und „Parasiten“, Menschen an sich zu „Kosten auf zwei Beinen“, christliche Nächstenliebe (der Basiswert unserer Demokratie, für den wir viel Kirchensteuer bezahlen) wurde „Sozialromantik“, Politik wurde „alternativlos“, der Marsch zu den menschlichen Organherden ist alltäglich geworden – dank „nine-eleven“. Die Oligarchien der Welt sollten Osama bin Laden auf Knien danken, dass er da aktiv geworden ist: er hat ihnen den größten Gefallen überhaupt getan und Dinge möglich gemacht, die sonst nie zu realisieren gewesen wären. Kein Wunder, dass die Theorie nicht unterzukriegen ist, dass es US-amerikanische Putschisten waren, die den Coup geplant hatten.

Oh ja – ich weiß, da darf man nicht mal daran denken, des ist „Verschwörungstheorie“. 2014 gibt es nur noch zwei Arten von Aussagen: Regierungsmeinung und ihr Gegenteil – und das Gegenteil nennt man „Verschwörungstheorie“. Darum gibt es auch nur noch zwei Arten von Journalisten im Land: Regierungssprecher sowie ihre ausschließlich durch private Institute genormten Kollegen in den ausgelagerten Pressestellen der großen Medienkonzerne …. und die arbeitslosen. Gerade in der aktuellen Krise um die Ukraine haben die meisten Deutschen deutlich vor Augen geführt bekommen, wie differenziert die Aussagenvielfalt zwecks eigener Meinungsbildung ist: gar nicht.

Der Journalist bekennt sich schon lange in seinem Selbstbild dazu – es hat nur wieder keiner gelesen, siehe Wikipedia:

Das Rollenselbstbild, wie die Akteure im Journalismus ihre Aufgabe in der Gesellschaft sehen, hat sich gemäß zweier repräsentativer Journalistenbefragungen von 1993 und 2005 in Deutschland ebenfalls gewandelt: Die Ambitionen von Kritik und Kontrolle haben abgenommen, es dominieren die reinen Informationsjournalisten und News-Manager.

Der Anteil der Journalisten, die „Kritik an Missständen üben“ als Ziel angeben, ist von 63 Prozent auf 57 Prozent gesunken. Der Anteil der Journalisten, die „sich einsetzen für die Benachteiligten in der Bevölkerung“ ist von 43 auf 29 Prozent gesunken und der Anteil jener, „die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kontrollieren“ von 37 auf 24 Prozent.

Umgekehrt stieg der Anteil der Journalisten, die „möglichst neutral und präzise informieren“ wollen von 74 auf 89 Prozent. Der Anteil der Journalisten, der „komplexe Sachverhalte erklären und vermitteln“ wollen, stieg von 74 auf 80 Prozent und jener, welche „die Realität genau so abbilden wollen, wie sie ist“, von 66 auf 74 Prozent.

D.h. 74 % der Journalisten haben gar kein Verständnis mehr dafür, dass „Realität“ immer von der Perspektive des Betrachters abhängt. Man bekennt sich offen dazu, Propaganda von Regierung und Wirtschaft ungefiltert – gegen Bezahlung – zu verbreiten. Das passt überraschend gut zu jenen 24 %, die noch nicht auf die Kontrollfunktion von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft verzichtet haben.

Das uniformierte globale Regime hat still und heimlich die vierte Macht gefressen, der Putsch läuft weiter – still und leise, dank vollständiger Kooperation der journalistischen Huren, die als Wachhunde nebenbei auch die Denkverbote hinsichtlich der Verschwörungstheorien durchsetzen. Diese Vernichtung der freien Berichterstattung und Meinungsbildung ist der zentrale Punkt der Revolution, das hat das Regime von den Kommunisten gerlent: immer erst Radio und Fernsehen besetzen: damit steuert man die Millionen.

Gelegentlich fallen noch Informationskrumen aus dem Diskurs heraus, die versehentlich nicht gründlich genug bearbeitet worden sind – Jürgen Roth hat in seinem Buch „Der stille Putsch“ einige davon aufgesammelt, siehe Amazon:

Was derzeit in Griechenland, Portugal, Spanien und Italien passiert, ist erst der Anfang. Auch Deutschland und anderen europäischen Staaten soll es so ergehen: Durch drastische Sparprogramme werden die Löhne gesenkt, Einschnitte in die Sozial-, Gesundheits- und Bildungssysteme durchgesetzt, die Arbeitnehmerrechte reduziert und der Verkauf öffentlichen Eigentums vorangetrieben.
Unter dem Vorwand der Krisenbewältigung geht es um die gnadenlose Durchsetzung einer marktfundamentalen Politik – ein kalter Putsch gegen die europäische Zivilgesellschaft. Doch wer steckt dahinter? Eine mächtige Elite aus Wirtschaft und Politik, der nur ausgewählte Personen angehören und deren Ziel die Durchsetzung langfristiger wirtschaftsfreundlicher Strategien und die Entmachtung des Staates ist. Jürgen Roth nennt die Putschisten und ihre Helfershelfer beim Namen, er deckt auf, wie sie über das Schicksal Europas entscheiden, und zeigt, warum wir uns nicht länger belügen und täuschen lassen dürfen.

Nur eine Momentaufnahme – aber man erfährt, was man leisten muss, um zu den Dirigenten des Putsches zu gehören: 500 Millionen Euro Umsatz. Das ist der Eintrittspreis, ab dann gehört man zu jener Elite, die Europa gerade umgestaltet. Frank Bürger zeichnet in seinem Kommentar zu diesem Buch in groben Umrissen die aktuellen Dynastien nach:

Es ist lohnenswert, mit dem Autor auf Reise zu den international agierenden Machtzirkel der Welt zu reisen. Mitglieder des in der Schweiz beheimateten „Entrepreneurs’ Roundtable“ treffen sich auf privater Ebene und sind laut Roth alle per Du. Mitglieder der Kategorie
I müssen pro Jahr mindestens 500 Millionen Jahresumsatz machen beziehungsweise Vorstandsvorsitzende sein“, erzählt ein Insider. „Wer nicht so viel bringt, wird nicht mehr eingeladen“, fügt er hinzu. Die Treffen sollen sieben- bis achtmal im Jahr an unterschiedlich exklusiven Orten stattfinden. Anfang 2013 zählte der „Entrepreneurs’ Roundtable“ in der Schweiz nach Recherchen mindestens 100 und in Deutschland mindestens 90 Mitglieder – ausschließlich die Elite insbesondere der Finanzindustrie, aber auch Vorstandsvorsitzende von Pharmaunternehmen und Lebensmittelkonzernen sowie Medienrepräsentanten.

Ja – das ist eine Verschwörung. Sie ist auch nicht mehr aufzuhalten – erst recht nicht, wenn man sich beständig nur noch „unterhalten“ und „beschäftigen“ lässt.

Aber auch den „anerkannten Journalisten deutscher Leitmedien“ entfleucht gelegentlich eine Information, die von außerordentlicher Brisanz ist – siehe Spiegel:

Der amerikanische Journalist George Packer hat in seinem Buch „The Unwinding“, das demnächst auch auf Deutsch erscheint, beschrieben, wie sehr sich die USA schon zu einer Oligarchie hin entwickelt haben. Er hat auch beschrieben, dass die Zeit der an Gerechtigkeit und Partizipation orientierten Demokratie eine recht kurze Phase gewesen sein könnte, von Roosevelt bis Reagan in etwa – fünfzig Jahre, weniger die Regel als die Ausnahme, um eine Formulierung von Thomas Piketty zu verwenden, dem Kapitalismuskritiker der Stunde.

Piketty schildert in seiner jetzt schon klassischen Analyse „Le capital au XXIe siècle“, wie das Kapital, wenn man es ungezügelt lässt, die Gesellschaft unvermeidlich zu immer mehr Ungleichheit hin verändert – Gleichheit ist eher eine Anomalie des Kapitalismus, die Mittelschicht eine Erfindung des 20. Jahrhunderts: Prinzipiell, so Piketty, sind alle Errungenschaften und Emanzipationsprozesse umkehrbar, nichts ist sicher. „Es ist eine gefährliche Illusion zu glauben“, sagt er im SPIEGEL-Gespräch, „die Demokratie würde der wirtschaftlichen Entwicklung folgen.“

Na und? Wusste Vivianne Forrester schon vor 17 Jahren. In nochmal 17 Jahren werden wir solche Äußerungen nicht mehr hören. Wie von Frau Forrester beschrieben, greift das Regime der Konzerne weltweit nach der Macht. Erst Wirtschaftsmacht, dann Regierungsmacht, dann Medienmacht. 2004 durfte das letzte Mal ein Journalist über den laufenden Putsch schreiben – Arno Luik im Stern. 2014 wird das letzte mal ein Buch zu dem laufenden Putsch erscheinen – das von Herrn Roth. 2024 ist die Machtübernahme abgeschlossen: die Militärmacht wird direkt von privaten Konzernen ausgeübt, weil die Staaten sich das gar nicht mehr leisten können. Kommen wir zu der Meldung, die oben versprochen wurde, siehe Spiegel:

Laut „Bild am Sonntag“ werden die ukrainischen Sicherheitskräfte von 400 Academi-Elitesoldaten unterstützt. Sie sollen Einsätze gegen prorussische Rebellen rund um die ostukrainische Stadt Slowjansk geführt haben.

Gab ja auch schon Aufnahmen von perfekt italienisch sprechenden „ukrainischen Soldaten“ – und Aufnahmen von Truppen in US-Jeeps. Was meinte die Firma selbst noch kürzlich:

Es war ein eindeutig formuliertes Dementi. „Unverantwortliche Blogger und ein Onlinereporter“ hätten „Gerüchte“ verbreitet, wonach Angestellte der Firma Academi in der Ukraine im Einsatz seien. Das sei falsch und nichts mehr als ein „sensationalistischer Versuch, eine Hysterie zu kreieren“. So äußerte sich der US-Militärdienstleister, ehemals unter dem Namen Blackwater zu unrühmlicher Bekanntheit gelangt, am 17. März auf seiner Webseite.

Unverantwortliche Blogger scheinen die letzten Partisanen im Informationskrieg geworden zu sein. Sie – und ein paar verantwortliche Journalisten, die zwischendurch ein paar Informationen unters Volk streuen, die zeigen, dass die von Vivianne Forrester prognostizierte Zukunft unabänderlich eintritt – bis hin zu den Herden aus Menschenvieh. Bald werden führende Entscheider, flankiert von Journalisten, Wissenschaftlern und Politikern, das Wort „Sozialballast“ einführen – mit dem nichts anderes gemeint sein wird als Rentner, Kranke und Behinderte. Das Wort wurde durch das Wort „Minderleister“ schon vorbereitet.

Und was so entscheidend ist an der Meldung aus der Ukraine? Jenseits jeglicher Politik schaffen Konzerne mit Militärmacht Fakten, erschießen Zivilisten, machen Stimmung, üben Druck aus, ziehen ungebremst als Mörderbanden zwecks Disziplinierung der Bevölkerung durch die Lande. Dabei ist es egal, ob sie das im Auftrag der US-Regierung tun – oder auf Wunsch der Oligarchie. Es ist die Demonstration, dass Konzerne die letzte Macht auch noch erobert haben: die Exekutive, Militär- und Polizeimacht.

Der Mittelstand – heute noch Träger unserer Gesellschaft – wird bald der Vergangenheit angehören, er war nur ein kurzes Zwischenspiel. Die Welt unserer Enkel ist allerdings schon als Film zu erleben: „Die Tribute von Panem“ oder „Oblivion“ zeichen inzwischen überzeugend zwei Versionen von Zukunft, die mit großer Wahrscheinlichkeit bald Realität werden … oder schon längst Realität sind: eine kleine Kaste von äußerst dekadenten Superreichen ohne jegliche Moral herrscht in verwüsteten Ländern über Herden von „Restmenschen“, deren einziger Lebenszweck die Organspende ist.

Bald wird man merken, dass „1984“ eine sehr liebliche, sozialromantische Utopie wahr. In Wirklichkeit will man die Massen verwerten … nicht beherrschen. Sie sind überflüssig … zerstören aber die Umwelt.

Ist also logisch, welche Zukunft unsere Enkel nach der endgültigen Eliminierung christlicher Werte erwartet – oder?

Und ebenso … dass sie uns und unsere „Spaßgesellschaft“ abgrundtief hassen werden.

 

 

Die Malthusianer, der CIA, der 11. September, Hartz IV und die anderen Überflüssigen

Freitag, 12.10.2012. Eifel. Der 11. September 2001 war ein ganz besonderer Tag. Es jährte sich nicht nur der Tod des Militärputsches gegen Allende, es war auch jener Tag, in dem in Frankfurt ein ganz besonderer Vortrag stattfand. Henry Kissinger referierte dort über die "Auswirkung der Globalisierung auf die Weltbevölkerung".  Am gleichen Tag geschah ebenfalls noch etwas sehr bemerkenswertes, siehe Wikipedia:
Am 28. Jahrestag des Putsches in Chile, dem 11. September 2001, reichten Anwälte einer chilenischen Menschenrechtsorganisation deswegen Klagen gegen Kissinger,Augusto Pinochet, Hugo Banzer, Jorge Rafael Videla und Alfredo Stroessner ein. Gleichzeitig erfolgte beim Bundesgerichtshof in Washington, D.C. eine Zivilklage gegen Kissinger und den damaligen CIA-Chef Richard Helms von Angehörigen General Schneiders, Hintergrund waren die CIA-Aktivitäten im Vorfeld des Putsches.

Freitag, 12.10.2012. Eifel. Der 11. September 2001 war ein ganz besonderer Tag. Es jährte sich nicht nur der Tod des Militärputsches gegen Allende, es war auch jener Tag, in dem in Frankfurt ein ganz besonderer Vortrag stattfand. Henry Kissinger referierte dort über die „Auswirkung der Globalisierung auf die Weltbevölkerung“.  Am gleichen Tag geschah ebenfalls noch etwas sehr bemerkenswertes, siehe Wikipedia:

Am 28. Jahrestag des Putsches in Chile, dem 11. September 2001, reichten Anwälte einer chilenischen Menschenrechtsorganisation deswegen Klagen gegen Kissinger,Augusto Pinochet, Hugo Banzer, Jorge Rafael Videla und Alfredo Stroessner ein. Gleichzeitig erfolgte beim Bundesgerichtshof in Washington, D.C. eine Zivilklage gegen Kissinger und den damaligen CIA-Chef Richard Helms von Angehörigen General Schneiders, Hintergrund waren die CIA-Aktivitäten im Vorfeld des Putsches.

General Schneider war ein wichtiges und populäres Opfer der us-amerikanischen Aussenpolitik:

Bereits seit 1963 hatte die CIA in Chile eine Reihe verdeckter Operationen mit dem Ziel durchgeführt, die Wahl des Sozialisten Salvador Allende zum Staatspräsidenten zu verhindern. Nachdem diese Aktionen erfolglos geblieben waren und Allende 1970 Präsident wurde, waren die USA zu massiven Geheimdienstoperationen übergegangen, mit dem Ziel, die chilenische Regierung zu destabilisieren und die Voraussetzungen für den Militärputsch vom 11.September 1973 zu schaffen. Im Zuge der CIA-Operationen kam es zur Ermordung des verfassungstreuen und zu Allende loyalen Generalstabschefs René Schneider. Die Verschwörergruppe war zuvor von der CIA mit Maschinengewehrenund Tränengasgranaten ausgestattet worden.

Ja, so etwas machen die USA – und so etwas macht vor allem Henry Kissinger, weshalb man ihn ja weltweit an verschiedenen Orten mal gerne vor ein Gericht geladen hätte. Gut, das ist alles lange her. So lange, das viele, die das hier lesen, gar nicht geboren waren. Und heute – da sind wir uns ja alle einig – würden die Geheimdienste der USA niemals mehr so weit gehen wie damals. Das predigen uns jedenfalls die Medien und die Parteien.

Ach ja – Medien und Parteien: die waren in der Tat der Hauptansatzpunkt des Geheimdienstes bei der Umsetzung der US-Politik in Übersee, hier in Chile (siehe: Wikipedia):

In einem Memorandum des US-Geheimdienstes hieß es später, dass El Mercurio und andere chilenische Zeitungen, die von der CIA finanziell unterstützt wurden, eine wichtige Rolle dabei gespielt hätten, die Voraussetzungen für den späteren Militärputsch zu schaffen.

Die wissen, wie man Politik macht: über Medien. Einfach mal oft genug an allen Ecken und Enden den Satz „die Erde ist eine Scheibe“ bringen und schon werden die Leute so unsicher, das sie weniger Kreuzfahrten buchen. So sind die Leute: wenige verfügen über ausreichend Bildung, auf Anhieb in einer Zeitung diejenigen Informationen zu entdecken, die einen Ausblick auf die Zukunft werfen, noch weniger verfügen über profunde Geschichtskenntnisse … wie zum Beispiel Kenntnisse über das Memorandum NSSM 200.  Wir finden im Jahrbuch 2001 einen Kommentar dazu:

Das Programm für die Bevölkerungskonferenz wurde bereits 20 Jahre zuvor entworfen, in einer ungefähr 90 Seiten langen geheimen Studie des Nationalen Sicherheitsrates der USA samt seinen zahlreiche Unterausschüssen. Dort gelangten die vielfach widerlegten Thesen aus dem Schulungsbuch des Thomas Malthus für die Commis der East Indian Company zu neuer, global folgenschwerer Aktualität. Hohe Regierungsbeamte der USA und angesehene Vertreter des Establishments bekannten vor der Öffentlichkeit, sie seien überzeugte Neomalthusianer. Nirgends jedoch zeigte sich die Besessenheit von Malthus`Essay über das Bevölkerungsgesetz so brutal wie im Nationalen Sicherheitsrat.

„Bessenheit“ ist hier das Wort, das wir uns merken sollten – gleichfalls die Tatsache, das hohe Regierungsbeamte und angesehene Vertreter des Establishments sich zum Neomalthusianismus bekennen. Wir wollen diese Aussagen mal im Hinterkopf behalten, während wir uns dem Kernthema nähern: was ist denn das überhaupt, so ein Malthusianer – oder Neomalthusianer.

Die Antwort ist leicht gegeben, in dem wir den Namensgeber der Bewegung, Herrn Pastor Thomas Robert Malthus, 1766 – 1834, persönlich zitieren (siehe Wikipedia):

„Ein Mensch, sagte er, der in einer schon occupirten Welt geboren wird, wenn seine Familie nicht die Mittel hat, ihn zu ernähren oder wenn die Gesellschaft seine Arbeit nicht nötig hat, dieser Mensch hat nicht das mindeste Recht, irgend einen Teil von Nahrung zu verlangen, und er ist wirklich zu viel auf der Erde. Bei dem großen Gastmahle der Natur ist durchaus kein Gedecke für ihn gelegt. Die Natur gebietet ihm abzutreten, und sie säumt nicht, selbst diesen Befehl zur Ausführung zu bringen.“

Kurz gesagt: wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. Obwohl … nein, das ist falsch. Wer seine Arbeit nicht zum Gewinne anderer verkaufen kann, der soll auch nichts essen: so ist das gemeint. Der soll nicht nur nicht essen, der soll „abtreten“ – wenn er denn in eine „schon occupierte Welt“ geboren wurden, in einer Welt also, in der die Ururgroßväter der heutigen Erben erfolgreich Landraub begangen haben, Vermögen mit Sklaven- Waffen- und Drogenhandel anhäuften und dieses mit ein wenig Tricksereien an den Börsen verhundertfachten.

Manche würden meinen: eine Anleitung zum Massenmord.

Das ist im Prinzip Kern des geheimen Memorandum NSSM 200, das die Marschrichtung der USA für die nächsten Jahre vorgab (nochmal Jahrbuch 2001):

Am 24. April 1974, auf dem Höhepunkt der Ölkrise, unterschrieb der Sicherheitsberater des Weißen Hauses ein Memorandum, das die Grundlinien der US-Politik für die nächsten Jahre festlegte. Das „National Security Study Memorandum 200“ trug den Titel „Auswirkungen des weltweiten Bevölkerungswachstums auf die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihre Interessen in Übersee“. Es richtete sich an alle Kabinettsmitglieder, an den Generalstab und die verantwortlichen Leiter der CIA und anderer Dienste der USA. Am 16. Oktober 1975 bestätigte Präsident Gerald Ford auf Betreiben seines Außenministers in einem weiteren Memorandum die Notwendigkeit „amerikanischer Führung in Sachen Weltbevölkerung“. Es bezog sich im wesentlichen auf das geheime Memorandum NSSM 200. Diese Ausführungsverordnung machte zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten den Malthusianismus zur Leitidee der Sicherheitspolitik der amerikanischen Regierung.

Die beiden US-Memoranden argumentierten, das Bevölkerungswachstum in den Entwicklungsländern, die an die Schwelle zur Industrialisierung heranrückten und in denen wichtige Rohstoffquellen lagen, stelle eine „potentielle Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA“ dar. NSSM 200 warnt davor, daß diese Länder unter dem Druck ihrer wachsenden Bevölkerung von den USA für ihre Rohstoffe höhere Preise und für sie günstigere Handelsbedingungen durchsetzen könnten. 

Da kommt Konkurrenz auf, es droht echte Marktwirtschaft: das darf nicht sein. Ein Zitat aus dem Memorandum belegt, wie man sich die Konkurrenz vom Halse schaffen wollte:

„Um wieviel wirksamer sind Ausgaben für Maßnahmen zur Bevölkerungskontrolle als Investitionen, die die Produktion anheben, zum Beispiel Investitionen in Bewässerungsanlagen, Kraftwerke und Fabriken.“

Das heißt: nicht Wohlstand für alle ist das Ziel, sondern erklärte Beseitigung zukünftiger Generationen, was zur Vergreisung des Landes führt (da können wir Deutschen ein Lied von singen) – mit allen Folgen, die sich skrupellose Profiteure von dieser Situation versprechen. Wir bauen keine Krankenhäuser, verbessern nicht die Anbaumöglichkeiten, steigern nicht die Produktion, sondern vernichten das Volk … natürlich mit guten Worten.

Wie es heißt, wollte der Papst selbst 1991 mit Bill Clinton persönlich darüber sprechen, ob die USA eigentlich immer noch dieses Ziel verfolgen. Christliche Ethik und besessener Malthusianismus einer militärischen Supermacht lassen sich immerhin nicht gut miteinander vereinen:

Ein Teil der heutigen militanten Malthusianer hat für die Armen und Schwachen, die Schwarzen und Indios usw. kaum mehr als Verachtung übrig. Die Gleichheit aller Menschen, das Recht aller auf Freiheit, ihr Zugang zu den materiellen, geistigen und spirituellen Gütern sind für sie nichts als unzulässige Ziele, die es zu bekämpfen gilt. Wenn man sich um die gleiche Würde aller Menschen kümmert, so zerstört man ihrer Meinung nach das naturgewollte Gleichgewicht, das die Besten auswähle und die Schwächsten beseitige oder zumindest den Stärkeren weiterhin Zugang zu materiellem Wohlstand sichert und die Schwächeren in Armut und Not beläßt.

Die „Stärkeren“ … sind die Menschen in den USA – vor allem ihre weiße Oberschicht (siehe Spiegel). Die verdienen auch in der Wirtschaftskrise noch super – und gleichen darin den deutschen Milliardären (siehe Welt).

Nun, wir könnten immer noch denken: och, das ist ja alles Vergangenheit und Geschichte, was soll mich das denn interessieren … allerdings wird Hartz IV-Abhängigen wahrscheinlich schon etwas mulmig, wenn sie diese Zeilen lesen: gehören sie doch zu den Schwächeren, die man in einem superreichen und hoch gebildeten Land bewußt und absichtlich per Gesetz in Armut hält und per Bild-Zeitung sogar zu einer asozialen Untermenschenrasse hochstilisiert. Gerade in Deutschland läßt das häßliche Erinnerungen an die  Zeit von 1933-1945 hochkommen, wo ein „Führer“ der Welt schon mal zeigte, wie man mit unnützen Essern umgeht. Er hatte viele Sympathisanten in der Oberschicht der USA – und wahrscheinlich fanden auch viele seine Methoden recht praktikabel.

Leider können wir diesen Malthusianismus nicht völlig ins Archiv der menschlichen Verirrungen stellen, davon kündet ein aktueller Artikel in der TAZ.

In Kreisen der sogenannten Elite wird seit einiger Zeit ein posthumanitärer Mischmasch aus neomalthusianischen und neoliberalen Positionen zusammengerührt. Schon 1996 erklärte CNN-Gründer Ted Turner der Zeitschrift Audubon:„Eine Bevölkerung weltweit von 250 bis 300 Millionen Menschen, ein Rückgang um 95 Prozent, wäre ideal.“ Im Alter gnädiger geworden, bekannte er sich 2008 beim Philadelphia World Affairs Council zu dem Ziel, die Weltbevölkerung auf 2 Milliarden zu verringern.

Es gibt auch noch mehr Namen aus den Kreisen der Elite: da wird Bill Gates zitiert, russische Zeitungen mit Artikeln über „Länder mit überflüssiger Bevölkerung“ oder auch der US-Präsidentschaftskandidat Mitt Romney.

Wir sehen also: wir haben es nicht mit einem Phänomen der Vergangenheit zu tun, sondern mit einer akuten und aktuellen Bedrohung des demokratischen Rechtsstaates, der – wie bei einem Putsch so üblich – erstmal medial vorbereitet wird. In Deutschland übernimmt das dankbar und gerne die „Atlantikbrücke„, Kenner erinnern sich auch an Ausfälle in der Blödzeitung und anderen privaten Medien, die eine besondere Nähe zu den USA demonstrieren wollen, in England übernehmen diese Arbeit auch gerne Finanzminister, die aktuell Arbeitnehmern empfehlen, ihren Kündigungsschutz zu verkaufen (siehe Welt).

Für den Malthusianer ist der Sozialstaat eine Brutstätte unwerten Lebens, eines Lebens, dem die Natur gebietet, abzutreten.

Und wo die Natur die Kraft dazu nicht mehr hat, kommt eben der Förster.

Erinnern wir uns an das Wort, das die Geistesverfassung der Malthusianer beschrieb? „Besessen“ … das war es.

Völlig unabhängig davon, wie oft Malthus´ Thesen schon wiederlegt worden sind, führen sie ihren Privatkrieg zur Rettung der Welt (und vor allem: zur Rettung ihres Reichtums) weiter. Wäre es so weit hergeholt, wenn man gewisse irrationale politische Entwicklungen, die seit dem 11. September 2001 eingetreten sind, ursächlich jenen Extremisten zuschreibt, die eine Reduzierung der Weltbevölkerung um 95% wünschen? Menschen, die Macht und Einfluss haben sowie Geld im Überfluss – und eine gemeinsame politische-religiöse Überzeugung vom natürlichen Recht des finanziell Stärkeren?

Nochmal zurück zu dem Artikel der TAZ, der bezeichnenderweise „Die Überflüsssigen“ heißt.  Der Autor berichtet hier auch von persönlichen Erfahrungen:

Einige Tage später sprach ich mit einer Investmentbankerin, die mich süffisant fragte, wie ich denn meine sozialen und ökologischen Überzeugungen mit der Tatsache in Einklang bringe, dass es zu viele Menschen auf der Erde gebe.

Investmentbanker und ihre Ethik: das wäre ein ganz neues Thema, andererseits zeigt das gut, wie sehr dieses krankhafte Denken schon in der Gesellschaft vorgedrungen ist – und natürlich kann man den Überflüssigen bedenkenlos jeden Anlageramsch verkaufen: sie sind eh´ nur Abfall, Gammelfleisch, Biomüll – oder Giftmüll, bedenkt man, was die Pharmaindustrie alles in sie hineinstopft.

Die „anderen“, die nicht überflüssigen Menschen, die „Leistungsträger“, die „Säulen der Gesellschaft“, dürfen das. Sie sind per Definition gerade mal die Stärkeren – erst im Alter werden sie merken, das diese Illusion von Stärke sehr relativ war.

Für uns, als demokratische Gesellschaft, die sich per Grundgesetz der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte verpflichtet hat, ergeben sich aus den oben genannten Fakten ein paar Fragen:

Inwieweit ist die deutsche Presse schon von Agenten der Malthusianer unterwandert?

Inwieweit ist die Landschaft deutscher Arbeitgeber von Agenten der Malthusianer unterwandert?

Wer außer Schröder, Fischer, Clement und Müntefering ist noch von Agenten der Malthusianer beeinflusst worden?

Welche Gegenmaßnahmen unternehmen die deutschen Geheimdienste, um Einflüsse des malthusianischen Geistes auf die deutsche Gesellschaft abzuwehren?

Man wird um die Beantwortung dieser Fragen nicht herumkommen, wenn man den aktuellen Umbauprozess der bundesdeutschen Zivilgesellschaft in eine Sklavenhaltergesellschaft nach US-Vorbild stoppen will. Noch ist es Zeit dafür – wenn erst die Mehrheit der Deutschen erfährt, das ihre Medien, ihre Politik und ihre Wirtschaft schon längst von US-Geldern geflutet wird mit dem Ziel der kompletten Abschaffung der überflüssigen deutschen Gesellschaft, deren unvernünftige Sozialpolitik das mühsam am Leben erhält, was schon längst vergast gehört.

Das ist nicht persönlich gemeint: 95% der Weltbevölkerung sollen ebenfalls vergehen, um weiterhin eine Kultur zu ermöglichen, in der ein Mann wie Mitt Romney persönlich den gleichen Energieverbrauch hat wie eine Stadt in Afrika.

Sieht man die europäischen Aktivitäten von Goldman Sachs in diesem Lichte, wird verständlich, warum die überhaupt immer noch in der Welt agieren dürfen: wie McKinsey dürften sie einfach modernere Formen der Einflussnahme auf fremde Kulturen darstellen – die Zeiten, wo das CIA Gestalten wie Schröder, Clement, Fischer und Müntefering mit Maschinenpistolen und Tränengasgranaten ausgestattet hat, sind eindeutig vorbei. Heute gelten andere Gesetze, heute gibt es ganz andere Möglichkeiten, eine Gesellschaft zu unterwandern: Disney, Coka Cola und McDonalds stehen neben vielen anderen „Agenten“ stellvertretend für den weltweiten Export der malthusianischen Kultur – einer Kultur der gewollten Massenvernichtung. Hunger als Waffe wird aber auch schon gegen deutsche Arbeitslose bedenkenlos eingesetzt: selten zeigt sich die Degeneration einer Kultur so deutlich wie an diesem Tatbestand.

Im Prinzip haben wir es mit einer Wiedergeburt der faschistischen Kultur zu tun, der Geist des Adolf Hitler feiert in den USA neue Triumphe: der Begriff  „unwertes Leben“ hat wieder Hochkonjunktur, die „Leistungsträger der Kultur“ überschlagen sich in Maßnahmen zur Erzeugung beständig neuer überflüssiger Menschen – wie zum Beispiel Mitt Romney (nochmal aus der TAZ):

Als international erfolgreicher Geschäftemacher weiß er, dass es angesichts fortschreitender Globalisierung und Automatisierung unmöglich sein wird, für den allergrößten Teil dieser Menschen Arbeit zu schaffen (der von ihm gegründete Bain Capital Equity Fund schließt dieser Tage den profitablen Automobilzulieferer Sensada in Freeport, Illinois, um die Produktion nach China zu verlegen). Mit anderen Worten: diese Menschen sind überflüssig.

Früher waren arische Atribute gefragt,  heute zählt das Geld: ab einer Milliarde aufwärts gehört man zu den Gottmenschen der Moderne.

Als wüßten wir nicht aus der Geschichte, wie unermesslich schädlich diese Gottmenschen für die menschliche Gemeinschaft sind – deshalb waren sie ja lange Zeit auch abgeschafft … jedenfalls bis Hitler kam.

Jetzt werden sie in Serie produziert und merken kaum noch, das sie angesichts der ökologischen und ökonomischen Grenzen dieses Planeten die „Überflüssigen“ sind. Sie sind nicht nur „überflüssig“ – sie sind aus dieser Perspektive (die eigentlich ihre eigene ist) sogar echte Schädlinge.

Man kann sich ausrechnen, wie lange das noch gut geht.

Gar nicht.

 

 

 

 

 

 

 

Augen zu und durch – Durchgereicht und Abgehängt

Bittschriften, an die Regierenden, dieser untertänige Versuch an die Obrigkeit, bewirkten in Monarchien, Diktaturen, ja selbst in demokratischen Gesellschaften, wie unserer herzlich wenig. Auch wenn knallharte Fakten vorliegen, welche die Obrigkeit eigentlich zum handeln zwingen müsste, dafür sind sie doch gewählt, oder ? Das gleiche gilt für Anträge, vor allem, wenn es sich um die Verbesserung sozialer Belange für Bürger geht.

Und selbst von Gerichten gefällte Urteile interessiert die Obrigkeit nicht immer, vor allem dann, wenn die Richter zu Gunsten des Volkes urteilten. So zum Beispiel urteilte das Landessozialgericht Dresden rechtskräftig, dass Dresden kein schlüssiges Konzept für Hartz-IV-Wohnkosten hat. Wohl bemerkt, es handelt sich um ein rechtskräftiges Urteil. Das Gericht gab der Stadt Dresden den Rat hier tätig zu werden.

Ein dementsprechender Antrag von einigen Dresdner Stadträten wurde aber, nicht zum ersten mal, von SCHWARZ-GELB und BÜRGERFRAKTION abgelehnt. Nun, dass dürfte die Mehrheit der Leser nicht wirklich wundern. Ein Skandal ist es jedoch, wenn eine Stadträtin der CDU, öffentlich, das beschriebene Urteil nicht anerkennt. Zitat von der CDU-Stadträtin Angela Malberg in der Dresdner Morgenpost: „Wir haben ein schlüssiges Konzept, es jetzt zu ändern, käme einer Geisterfahrt gleich“. Der Richter ist also ein Geisterfahrer ? Es ist eine Schande, dass Stadträte und Stadtführung von Dresden, Urteile des Landessozialgerichts einfach missachtet. Von Hartz-IV Empfängern verlangt man, dass sie die Gesetze achten, was für Politiker offenbar nicht zu gelten scheint. Welch Rechtsbewusstsein haben eigentlich solche Politiker, dass muss gefragt werden, was die Dresdner Sozialwacht weiter tun wird.

Nun bleiben wir bei (keinen) Konzepten in der Sozialpolitik in Dresden. Kein Konzept gibt es auch bei der Bekämpfung der Altersarmut. Derzeit sollen laut vorliegender Taten, 1500 Senioren in Dresden, in Armut leben. Laut einer Studie sollen es bald 5500 sein. Ein Antrag, ein Konzept zu erarbeiten, wie man dieser Tendenz entgegenwirken will, wurde ebenfalls von SCHWARZ-GELB und BÜRGERFRAKTION abgelehnt.

Das gleiche gilt gilt auch einen „Heim-TÜV“ zur Prüfung der Qualität von Dresdens Asylbewerberheimen lehnten die Mehrheit ab und auch eine Offensive, beim Land Sachsen mehr Geld für Schul -und Kita Bauten einzufordern, wurde abgelehnt.

Es ist eben so wie immer, Hartz-IV Empfänger, Senioren und Kinder kosten Geld. Und wer Geld kostet hat keine Lobby, auch in Dresden offenbar nicht. Denn Geld ist ja eh keines da, sagen die Politiker und sparen bei denen ganz unten ist doch immer das einfachste.

Das Geld was da ist, braucht man für die wirklich wichtigen Dinge.

So zum Beispiel, 81,5 Millionen Euro teuren Umbau des Dresdner Kulturpalastes, rund 90 Millionen Euro teure Kulturkraftwerk, 2,6 Millionen will der Stadtrat von Dresden für neue Radwege ausgeben.

All diese wichtigen Vorhaben geraten in Gefahr, wenn man 400,00 Eure Miete für Hartz-IV Bezieher ausgeben müsste, Urteil hin oder her, Geld für Schul – und Kita Bauten bereitstellen müsste und finanzielle Mittel gegen Altersarmut in die Hand nehmen müsste.

WO KOMMEN WIR DENN DA HIN ?

2011 – eine Welt zerbricht: über Hunger, Bomben und Massenmorde

Der 22.7.2011 wird die Welt verändern, auch wenn die Norweger sich - beispielhaft - alle Mühe geben, das in ihrem Land nicht zuzulassen.  Am 22.7.2011 hat ein Mensch aus Marketinggründen ein unglaubliches Massaker angerichtet, ein Mensch, der vorgeblich Kommunisten und Moslems vernichten will, tötet Sozialdemokraten zu Werbezwecken.  Das sind Ideen, die in einer Kultur wachsen, die alle Überzeugungen von "gut" und "böse" von sich gegeben hat und nur noch utilitaristisch denkt: "Was bringt mir das ein?".  Der Täter führt damit ein Prinzip fort, das weltweit vorgelebt wird - warum also sollten wie ihn überhaupt verurteilen? Die neue Qualität, die er einführt, ist kannibalischer Natur: die Bürger fangen an, sich gegenseitig umzubringen, um ihre Bücher bekannter zu machen - das Denken in Marketingkategorien kennt keine Moral sondern nur den in Dollar messbaren Erfolg.

Der 22.7.2011 wird die Welt verändern, auch wenn die Norweger sich – beispielhaft – alle Mühe geben, das in ihrem Land nicht zuzulassen.  Am 22.7.2011 hat ein Mensch aus Marketinggründen ein unglaubliches Massaker angerichtet, ein Mensch, der vorgeblich Kommunisten und Moslems vernichten will, tötet Sozialdemokraten zu Werbezwecken.  Das sind Ideen, die in einer Kultur wachsen, die alle Überzeugungen von „gut“ und „böse“ von sich gegeben hat und nur noch utilitaristisch denkt: „Was bringt mir das ein?“.  Der Täter führt damit ein Prinzip fort, das weltweit vorgelebt wird – warum also sollten wie ihn überhaupt verurteilen? Die neue Qualität, die er einführt, ist kannibalischer Natur: die Bürger fangen an, sich gegenseitig umzubringen, um ihre Bücher bekannter zu machen – das Denken in Marketingkategorien kennt keine Moral sondern nur den in Dollar messbaren Erfolg.

China hatte im Laufe des Jahre die USA gewarnt, weitere Angriffe auf Pakistan durchzuführen: man würde das als kriegerischen Akt gegen China verstehen. Was machen die USA? Agieren sie konlifktmindernd, deeskalierend, diplomatisch? Nein, sie führen aggressive Aufklärungsmissionen an der chinesischen Grenze durch, erste US-Maschinen sind schon von chinesischen Jagdflugzeugen verscheucht worden. Wie schnell kann da ein Schuß schlimmeres auslösen … und wie gut würde das gerade in die wirtschaftliche Lage der USA passen … und auch in die deutsche? Immerhin kaufen die USA liebsten aus Kanada, Japan, China und Deutschland, überraschenderweise kaufen wir aber nichts von denen: späte Rache für den verlorenen Weltkrieg? Wir verkaufen denen all unseren Wohlstandsmüll – und behalten deren Geld, damit die verarmen. Der Plan ging laut Eann auf:

Wie der “UK Economist” schreibt, seien vierzehn Prozent der Amerikaner in einer so verzweifelten wirtschaftlichen Lage, dass sie Lebensmittelmarken der Regierung für Grundnahrungsmittel beziehen müssten. Seit der Wirtschaftskrise sei die Zahl jener, die Nahrungsmittelhilfe benötige von 25 auf 48 Millionen Personen gestiegen. Um die anstehende US-Budgetkrise zu bewältigen, hätten die Republikaner vorgeschlagen, das Lebensmittelmarken-Programm im Umfang von 65 Milliarden US-Dollar um 20 Prozent zu reduzieren, so der “UK Economist”. 

Da sieht man, das Hunger nicht mehr nur ein Problem in Afrika ist, wie die neuen Massenmorde in Afrika beweisen. Massenmorde? Ja, jedes Kind, das im 21. Jahrhundert an Hunger stirbt, darf als ermordet gelten. Massenmord ist somit gesellschaftsfähig geworden, aber die Gründe, aus denen man ihn unternimmt, sind unterschiedlich. In den reichen USA hungern die Menschen aufgrund der Wirtschaftsordnung, der, der die Wirtschaft ordnete, hatte beschlossen, das eine kleine Gruppe Bürger viele deutsche Sportwagen bekommt und eine große andere Gruppe dafür nichts zu essen. Wir kennen das aus Deutschland: hier hat man das Prinzip als „Hartz IV“ umgesetzt, die Slowakei ist laut Süddeutscher gerade dabei, dem noch eins draufzusetzen:

„Die geben doch eh alles für Alkohol und Tabak aus“: Mit solchen Klischees müssen sich viele Sozialhilfeempfänger herumärgern. In der Slowakei werden die Vorurteile jetzt Regierungspolitik. Mit einer neuen elektronischen Karte will der Staat kontrollieren, wo und für was die Sozialhilfe verwendet wird – und sogar Tageslimits einführen.

Da die Slowakei seit 2004 Mitglied der Nato und der EU ist, geht uns das schon ein wenig was an: die dort auf diese Weise geordnete Euroabgabe an die Bevölkerung könnte schnell europaweit Beispielcharakter bekommen, Menschenrechte interessieren da weniger und auch unser Massenmörder wird dort lobend erwähnt, siehe DiePresse:

„Auch in die Slowakei sollte so ein Idol kommen wie dieser Norweger, er könnte sich hier bis zur Sättigung austoben“

Wie man sieht, bringt das Marketing erste Erfolge. Wollen wir hoffen, das die Vorraussage des „Starökonoms Roubini“ eintrifft und die Eurozone vor dem Zusammenbruch steht – dann wären wir auch dieses kleine „Musterländle“ los. Allerdings … könnte es dann schon zu spät sein. Ich schätze mal, die Zahl der „Idole“ wird jetzt zunehmen, die Medien haben ja zehn Jahre lang gezielt an einem entsprechenden Klima gearbeitet.

Wo sich jetzt schon ausgetobt wird, ist Libyen. Dort werden nun gezielt Lebensmittellager bombadiert, die medizinische Lage im Land ist jetzt schon so katastrophal, das die IPNNW die sofortige Einstellung der Kämpfe fordert. Die Anwort der Nato war eindeutig, siehe scharf links:

In der Nacht zum 17. Juli erschüttern zwei Stunden lang die Abwürfe von rund 70 Bomben mehrere Wohnviertel in Tripolis. Die Hochhäuser in der ganzen Stadt erzittern wie bei einem Erdbeben, viele Anwohner flüchten voller Angst auf die Straße. Zahlreiche Gebäude werden zerstört und die Bewohner unter den Trümmern begraben – seit 120 Tagen ist dies nun Alltag in Libyen. Das besonders schwere Bombardement an diesem Sonntagmorgen war offenbar die Antwort der NATO auf die Großdemonstration vom Freitag, wo erneut Hunderttausende gegen den NATO-Krieg protestierten und ihre Unterstützung für die Regierung demonstrierten.

Das nennt man „Bombenterror gegen die Zivilbevölkerung“, das hat Hitler auch gemacht.

Die Nato kündigt diese Angriffe auch ganz offiziell an – nicht das jemand denkt, hier würde wieder eine Internetlegende geschaffen – siehe Standard:

Unterdessen kündigte die NATO Angriffe auf zivile Einrichtungen in Libyen an

Dabei handle es sich um frühere Ställe, landwirtschaftliche Einrichtungen, Lagerhäuser, Fabriken und Produktionsanlagen für Lebensmittel.

Wenn die für Gaddafi sind, dann sollen die gefälligst hungern. Das ist das, was wir „Demokratie“ nennen und in Deutschland als Hartz IV zu beobachten ist: „Wer nicht pariert, der hungert!“ Wieso sollte es da Libyern besser gehen? Massenmord – ist eben gesellschaftsfähig.

Große Presse bekommt man dann, wenn man sich wehrt. Das kosovarische Polizei serbische Grenzposten besetzt hat, ist kaum eine Notiz am Rande wert, das aber Angehörige einer serbischen Minderheit im Kosovo jenen Posten dann „zurückerobern“, wird zum internationalen Skandal … mit einer kleinen bedeutsamen Notiz am Rande, siehe Spiegel:

„Die Gewalttaten sind bestellt, geplant und geleitet von den höchsten Ebenen der serbischen Regierung“, sagte Thaci am Mittwochabend.

Thaci ist der momentane Regierungschef im Kosovo. Laut Wikipedia ist er … ein „interessanter Mensch“:

In einem Bericht des Bundesnachrichtendienstes (BND) aus dem Jahr 2005, den der deutsche Publizist Jürgen Roth in der Schweizer Weltwoche veröffentlichte[6], wird Thaçi als eine der drei Schlüsselfiguren bezeichnet, die im Kosovo als Verbindungsglied von organisierter Kriminalität und Politik funktionieren. Er kontrolliere einen bedeutenden Teil der kriminellen Aktivitäten im Kosovo und sei Auftraggeber eines Profikillers. Während seiner Zeit als UÇK-Führer habe Thaçi einen „Sicherheitsdienst“ kontrolliert, „ein im gesamten Kosovo aktives kriminelles Netzwerk“. Außerdem habe er nach dem Krieg direkte Kontakte zur organisierten Kriminalität in Tschechien und Albanien unterhalten. Nach BND-Angaben war Thaçi zumindest im Oktober 2003 in umfangreiche Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt.

In einer zweijährigen Untersuchung des Europarats unter Leitung des Schweizer Europaratsabgeordneten Dick Marty werden Thaçi und weiteren früheren Führer der kosovarischen Befreiungsarmee UÇK Verwicklungen in illegalen Organhandel und Beteiligung an Auftragsmorden und anderen Verbrechen vorgeworfen. Die Untersuchung durch den Europarat wurde ausgelöst durch ähnliche Anschuldigungen der ehemaligen Schweizer Chefanklägerin des Haager UNO-Tribunals Carla Del Ponte im Jahr 2008.[7][8] 

Drogengeschäfte, Waffengeschäfte, Organhandel, Auftragsmorde: das ist „unser Freund“ im Kosovo – und geplante, bestellte und von höchster Ebene geleitete Gewalttaten sind für ihn denkbar. In Deutschland dürfte man so etwas nicht sagen – hierzulande wäre das eine „Verschwörungstheorie“.

Aktuell hat laut Fokus die Nato den serbischen Grenzposten von den Serben zurückerobert:

Die Serben wollen erreichen, dass im zerstörten Grenzübergang Jarinje nach seiner Wiedereröffnung erneut serbische Beamte ihren Dienst verrichten. Anfang dieser Woche hatte die Kosovo-Regierung den Grenzpunkt übernommen, weil sich die Serben nicht an die Anweisungen aus Pristina gehalten hatten.

Also hat der Verbrecher aus dem Kosovo den Serben Befehle erteilt und ihre Grenzposten besetzen lassen, als die es wagten, die Befehle eines Mörders nicht zu befolgen, was dann eine serbische Minderheit im Kosovo so geärgert hat, das die zurückgeschossen haben, woraufhin die Nato dem Organhändler zu Hilfe geeilt ist und den Serben ihren eigenen Grenzposten wieder entrissen hat? Die Nato, die in Libyen gerade die Grundversorgung der Bevölkerung zusammenbombt, damit die genauso hungern wie die von der Dürre betroffenen Afrikaner?

Darf ich dann die von der Nato in Libyen vorgelebte Strategie mit Verweis auf die Neudefinition von Hungertoten „Massenmord“ oder „Vorbereitung zum Massenmord“ nennen? Dann könnte ich mir besser erklären, warum wir Organhändler im Kosovo militärisch unterstützen.

Dürfen wir dann die griechische Schuldenaffäre ebenfalls unter Massenmordverdacht stellen? Und das am Besten gleich auf Deutschland ausweiten? Ja, wir sollten nicht glauben, das wir als kleine Luxusautoproduzenten der Armut entkommen werden, das Geld, das wir aus den USA für unsere Autos einnehmen, landet direkt bei den Banken, die jetzt die Umschuldung Griechenlands organisieren und dabei die günstige Gelegenheit bekommen, „ihr Schäflein ins Trockene zu bringen“, wobei laut Spiegel unklar ist, ob sie sich für diese Rettungsarbeit an den eigenen Finanzen auch noch bezahlen lassen.

Und damit wir gar nicht erst auf die Idee kommen, wir könnten der internationalen Massenmordwelle im deutschen Musterländle entkommen, zeigt „Plus-minus“ uns die Folgen für Deutschland auf, wo der Staat mitlerweile nicht mehr nur die Vermögen der Arbeitslosen einkassiert, sondern sich auch Mittel und Wege sucht, sich an Rentnern gütlich zu tun:

Auch Lieselotte Wisslicen musste ihre schwer demente Mutter in einem Pflegeheim unterbringen. Das Sozialamt fordert mittlerweile über 32.000,- € von ihr. Weil sie als Hausfrau nichts verdient, hat man es auch bei ihr auf das Vermögen abgesehen. 
Ein altes Haus hat sie sich fürs Alter angeschafft. Darin lebt ihre eigene Tochter, alleinerziehend mit ihrem Kind. Die Forderung des Amtes: Sie soll dieses Haus verkaufen, dann könne sie alle für die Mutter erbrachten Sozialleistungen zurückzahlen. Die Betroffene ist empört, dass sie ihre alleinerziehende Tochter samt Enkel aus dem Haus werfen soll, um den Unterhalt der Mutter zu bezahlen. 

Da hat der Deutsche sich doch extra schon keine Kinder angeschafft, weil sie Armutsrisiko Nr. 1 geworden sind – und nun merkt er, das seine Eltern ebenfalls ein Armutsrisiko darstellen.  Kinder zu haben kann man vermeiden, Eltern zu haben nicht.

Dabei stellen Pflegeheime eine gute Investition da, selbst für den kleinen Geldbeutel:

Bei Pflegeimmobilien können Sie auch als Privatanleger ab 5.000 Euro  Eigenkapital die hohen Renditen von Grossinvestoren erreichen.

Für die Rendite müssen allerdings andere zahlen, siehe Spiegel:

Die Zahlen sind erschreckend hoch: 348.000 Menschen würden in Deutschland nicht ausreichend mit Nahrung und Trinken versorgt – das ist ein Drittel der Pflegedürftigen, die in Heimen leben oder von Pflegediensten betreut würden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Menschenrechte (DIMR). Sogar fast die Hälfte der Betreuten, rund 440.000 Menschen, lägen wund und hätten Druckgeschwüre. Angesichts dieser erheblichen Mängel kommt das DIMR-Papier zu dem Ergebnis, dass es in Deutschland keine flächendeckende und menschenwürdige Grundversorgung Pflegebedürftiger gebe.

Der Bericht stammt aus dem Jahre 2006. Aktuell sieht es aber auch nicht besser aus:

Die Menschenrechtskommission des Bundestages hat bereits 2003 festgestellt, dass in der deutschen Altenpflege „strukturelle menschenrechtliche Defizite“ bestehen und eine „flächendeckende Gewährleistung der diskriminierungsfreien menschenwürdigen Grundversorgung“ nicht gewährleistet ist. An dieser Situation hat sich, wie der jüngste Bericht des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen zur Qualität der Heimpflege zeigt, wenig geändert.

So der leitende Arzt der Rettungsstelle des Vivanteskrankenhauses in Kreuzberg, wo die Pflegeopfer dann aufschlagen.

Damit … sind die Massenmorde (der „Hunger“) schon direkt unter uns – direkt im Pflegeheim nebenan. Ganz ohne Bomben. Hunderttausende hungernde Menschen in Deutschland, die dazu mißbraucht werden, ihre Kinder noch ärmer zu machen, damit der Hunger auch bei ihren Enkeln eine Chance bekommt … und da wundern wir uns darüber, das manch einer auf die Idee kommt, das Massenmord auch als Marketinginstrument tauglich ist?

Hunger als Motivationsfaktor ist fester Bestandteil deutscher Sozialpolitik: „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“ – das ist der Geist der deutschen Politik. Aus dieser Richtung heraus wundert es nicht, das wir Organhändlern im Kosovo helfen, ausländische Grenzposten zu erobern und einem Militärbündnis angehören, das mit Bombengewalt Hunger in der Welt fördert.

Schade, das wir keine kriminellen Organhändler sind. Da hilft uns weder die Nato, noch dürfen wir fragen, ob hinter den Verwerfungen und Zerrüttungen der Zivilgesellschaft eine finstere Absicht stecken könnte.

Laut Welt weist die Chefin des norwegischen Geheimdienstes inzwischen den Verdacht zurück, der Massenmörder Breivik sei geisteskrank gewesen.  Sieht man genau hin, versteht man auch warum: Massenmord ist doch längst gesellschaftsfähig geworden. Wir reden nur nicht darüber.

 

 

 

 

 

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