Mittwoch, 30.10.2013. Eifel. Momentan überschlagen sich die Entwicklungen – viel zu viel für einen armen kleinen Blogger. Erst recht, weil die Informationsfreiheit in diesem Land auf recht elegante Art untergraben wird. Nehmen wir das führende Online-Magazin – den Spiegel. Heute erfahren wir, dass Deutschland erstmal 42 Millionen Erwerbstätige hat – Grund dafür sei der Aufschwung. Falsch, sage ich. Grund dafür ist der Eingriff des Staates in den Arbeitsmarkt durch Hartz IV und die Einführung der indirekten Arbeitspflicht: „Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“. Wer arbeitet, kriegt also Essen. Von Lohn ist da nicht die Rede, das ist die Beschäftigungsphilosophie für Sklaven (die ohne Essen auch nicht lange arbeiten können) – und das merken die 42 Millionen Erwerbstätigen. In den letzten Monaten sind wir nun überschüttet worden mit guten Nachrichten zu Binnenkonsum und Inlandsnachfrage. Alles Lüge, aber geschickt verpackt.
In der Tat sieht es gut aus, wenn man die nackten Zahlen anschaut: Im Jahr 2000 lag der Umsatz im Einzelhandel noch bei 411 Milliarden Euro, 2013 wird er (REKORD!) bei 432 Milliarden Euro liegen – er ist also innerhalb von 13 Jahren um 21 Milliarden Euro gestiegen (siehe Statista)
Das ist ein Anstieg um 5,1 % in dreizehn Jahren, gemessen an Euro-Umsätzen – also an reinen Preisen.
Ich weiß, ich langweile mit meinen Zahlenkolonnen – aber ich bin ja nicht zur Unterhaltung hier. 5,1% in dreizehn Jahren macht einen Anstieg von 0,39 % pro Jahr.
Jetzt verliert aber das Geld jedes Jahr seinen Wert – mal mehr, mal weniger. Nur in einem Jahr war die Geldentwertung geringer als der Umsatzanstieg im Einzelhandel – das war 2009.
Ansonsten kann man davon ausgehen, dass einem Anstieg des Umsatzes in Euro von 5,1 % eine Inflationsrate von weit über 20% (seit 2000, siehe Statista) entspricht – grob gepeilt.
Praktisch sieht das dann so aus, siehe destasis:
Ein Haushalt, der zum Beispiel im Dezember 2001 Waren und Dienstleistungen im
Wert von 2 000 Euro kaufte, musste ein Jahr später 23 Euro mehr ausgeben, um die
gleichen Güter wie im Dezember 2001 erstehen zu können. Und die Zusatzbelastung
steigt von Jahr zu Jahr. Im Dezember 2003 waren es schon monatlich 44 Euro zusätz
lich und im November 2011 schließlich musste der Haushalt 332 Euro mehr aufwen
den, um die Güter des Warenkorbs von Dezember 2001 kaufen zu können.
Das sind satte 16,6 % Preissteigerung (hier in einem kürzeren Zeitraum) – dementgegen stehen aber nur 5,1 % Gesamtwachstum.
Was heißt das fürs Volk?
Das hat 10-15% weniger WARE im HAUSHALT – also das, was BINNENKONSUM eigentlich für den KUNDEN bedeutet. Wir geben ja – Überraschung! – nicht Geld aus, um abstrakte Zahlen zu produzieren, sondern um Waren zum Überleben zu kaufen – und um uns kleine Belohnungen für unseren intensiven Arbeitseinsatz zu gönnen.
Diese realen, erlebbaren und fassbaren Belohnungen schrumpften in 13 Jahren um 15 %.
Mal einfach formuliert: geht die Entwicklung nochmal 26 Jahre so weiter, ist nur noch die Hälfte im Kühlschrank, ein Auto kann sich kaum noch einer leisten und auch die neuesten Produkte der Unterhaltungsindustrie werden unerschwinglich werden, dafür arbeiten aber alle Deutschen 60 Stunden die Woche bis zum 80. Lebensjahr (auch hier mal schon geäußerte Vorschläge der „Wirtschaft“ in die Tat umgesetzt). Das wird auch nicht anders gehen – aber greifen wir mal den weiteren Betrachtungen nicht vor.
Erstmal: wie blöd muss man sein, um das als Erfolgsgeschichte der deutschen Wirtschaft zu schlucken?
Ziemlich doof.
„Lügen mit Zahlen“ wird immer einfacher, je weniger die Menschen nachdenken. Unsere Zukunft aber – die wird immer dunkler, denn: je weniger man selber denkt, umso mehr denken andere für einen.
Blicken wir kurz noch mal auf einen anderen Sektor: den Bund.
Der gab 2011 352 Milliarden Euro aus – nur knapp 12 % weniger als der gesamte Einzelhandel an Umsatz hatte. Der Staat allein könnte mit seinen Ausgaben fast den kompletten Markt leerkaufen (siehe offenerHaushalt):
131 Milliarden Euro davon gingen in den Bereich „Arbeit und Soziales“ – wurden also für Menschen ausgegeben, die mit ihren Steuerzahlungen den ganzen Betrieb überhaupt erst mal möglich machen. Völlig legitime Ausgaben also. 222 Milliarden wurden für etwas anderes ausgegeben.
Allein die FINANZVERWALTUNG verbrauchte 2011 62,3 MILLIARDEN EURO! (sofern die Quelle „Offener Haushalt“ richtig informiert ist – dafür spricht, dass es schon Bücher über die besonders teuer Form der Finanzverwaltung in Deutschland gibt).
Das muss ein sehr reiches Land sein, dieses Deutschland, dass es solche Traumgehälter und Supermieten für seine Verwaltung zahlen kann.
Ist es aber nicht. Schaut man sich die Staatsverschuldung an, so liegt die im 1, Quartal 2013 bei 2150 Milliarden Euro – der ABSOLUTE EUROPÄISCHE SPITZENWERT!
Findet man bei Statista.
Nehmen wir mal Rumänien als Vergleich. Dieses Land gilt – so glaube ich – nicht als besonders reich. Mit 20 Millionen Einwohnern erreicht es ein Viertel der deutschen Bevölkerung. Seine Staatsverschuldung jedoch beträgt 52 Milliarden Euro. Ein VIERZIGSTEL. Und die halten wir für arm.
Dementsprechend auch die Verschuldung pro Kopf: 25 601 Euro in Deutschland gegenüber 2029 Euro in Rumänien (siehe z.B. KOW-Reflexionen).
Im Jahre 2000 betrug die Staatsverschuldung (bedingt durch die horrenden Kosten für die deutsche Einheit) 1,2 Billionen Euro (siehe Statista). 13 Jahre später ist sie um fast eine Billion auf 2,15 Billionen Euro angestiegen.
Waren das etwa die Arbeitslosen?
Die Kosten der Bundesanstalt für Arbeit beliefen sich im Jahre 200o auf 50 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2013 waren es noch 8,6 Milliarden Euro (siehe Statista). Scheint so, als würde das Arbeitslosengeld (nach Stieglitz die wirtschaftlich effektivste Form der staatlichen Wirtschaftsförderung) immer weniger Kosten verursachen. Allerdings stiegen die Ausgaben des Bundes für Arbeitslosigkeit von 14 Milliarden auf 32 Milliarden – ohne das auch nur ein Arbeitsloser einen Euro mehr davon gesehen hätte. Allein die „Aktive Arbeisförderung“ verursacht jährlich Mehrkosten von knapp 10 Milliarden Euro, gemessen seit 2005. (siehe Sozialpolitik-aktuell – hier Ausgaben der Bundesagentur für Arbeit und des Bundes für Arbeitsmarktpolitik 2000-2010).
Wo aber bleibt der Rest?
33 Milliarden gehen zum Beispiel im Haushalt 2012 an die Grundsicherung für Arbeitslose. 86 Milliarden aus dem Budget Arbeit und Soziales gehen an … die Rentenversicherung (siehe Bundestag.de).
Trotz ständig steigender Rekordbeschäftigungen sank der Anteil der Lohnsteuer an der Finanzierung des Bundeshaushaltes von 35,7 % im Jahre 2000 auf 30,95 im Jahre 2012. 1987 waren es noch 41, 58%.
Die arbeiten zwar, verdienen aber nichts mehr, weshalb auch die staatlichen Zuschüsse zur Rentenkasse so gigantisch sind.
Dieses Land verarmt in Riesenschritten – aber nicht wegen der viel gescholtenen Arbeitslosen … noch wegen der Sozialleistungen insgesamt. Bei einer Steuerqu0te von fast 50 % (auch Arbeitslose zahlen von ihren schmalen Gehältern nochmal 19% Mehrwertsteuer an den Staat zurück) darf man von dem Staat auch mal was erwarten – wenn man in Not ist. Während aber die Zahl der Arbeitslosen ständig weiter sinkt (auch wenn die Menschen vor Ort dank Billiglöhnen nicht mehr viel davon haben), steigen die Verwaltungskosten für Hartz IV: 2010 lagen sie bei 4,4 Milliarden Euro, die Anzahl der Mitarbeiter stieg von 44000 auf 65000 (siehe Wiwo).
Doch das erklärt nicht die gigantische Staatsverschuldung – das Sinnbild für die verarmte Republik. Die kann man mit anderen Zahlen erklären siehe NRW.de:
Das Finanzministerium teilt mit:
„Jedes Jahr verlieren die Staaten der EU nach EU-Schätzungen rund eine Billion Euro durch Steuerhinterziehung und Steuervermeidung. Auf Deutschland bezogen sind das mehr als 160 Milliarden Euro“, sagte Finanzminister Norbert Walter-Borjans in der Brüsseler NRW-Landesvertretung am Montag.
160 Milliarden Euro im Jahr – macht in den Jahren 2000 – 2013?
2,08 Billionen Euro.
So werden die reich, die wir für die Steuerung und Organisation von Arbeitsprozessen bezahlen („Unternehmer“), weil wir ihnen direkten Zugriff auf die Geldflüsse erlauben anstatt – wie bei „Arbeitnehmern“ – das Geld sofort abzuführen.
Staat und Wirtschaft jubeln – bzw. lassen durch ihre Einflüsse über Parteibuch, Beziehungen und Werbeeinnahmen die Medien jubeln.
Jenseits des Jubels jedoch treibt uns eine kleine, geldgierige Lumpenelite in den totalen Staatsbankrott. Nicht, dass mir da noch mal jemand sagt, er hätte von all dem nichts gewusst.
Sonntag,24.6.2012.Eifel. Seit ein paar Tagen ist es offiziell: wir sind Bananenrepublik. Hat der Gerichtshof bestätigt, siehe Spiegel. 18000 Euro hatte eine Pharmareferentin unter die Ärzte verteilt – im Dienste des „Verordnungsmanagements“. Nun, ich habe ein paar Erfahrungen in dem Milleu. Ich weiß, das wird jetzt viele wieder entsetzen – aber ohne die Erfahrungen auf diversen Hierarchiestufen einiger Konzerne könnte ich hier nichts schreiben – außer Tütensuppenphilosophie … und für eine kleine Familie war das Geld schon ganz in Ordnung. Eigentlich hätte ich gedacht, das sich das Geschäft nach vielen „Enthüllungsstorys“ endlich normalisiert hat – aber das Urteil beweist das Gegenteil. Weiß eigentlich jemand, worum es dabei wirklich geht? Nun – ich habe da ein paar Ausblicke zu. Schauen wir doch erstmal die Kostentreiber im Sozialbudget an – Ärzte und Medikamente, siehe KVPortal:
Ärztehonorare: 66,5 Milliarden
Arzneikosten: 39,6 Milliarden
Von diesen Arzneikosten sind 35,64 Milliarden überflüssig – siehe Pharmaprüfer Windeler ebenfalls bei KVPortal. Das sind für eine vierköpfige Familie 1782 Euro im Jahr, die man einsparen könnte. Das Kind eines Arbeitslosen erhält für Essen, Kleidung, Schulmaterial nur 3012 Euro im Jahr – zum Vergleich. Der Vergleich ist deshalb interessant, weil Arbeitslosigkeit ja krank macht, die Kinder von diesen Almosen unmöglich gesund ernährt werden und ihre Zeit eigentlich nur noch vor dem Fernseher verbringen können, weil alle anderen Aktivitäten allein schon durch die Fahrtkosten unbezahlbar werden – da will ich auch jetzt kein Gemecker von weltfremden Politikern hören, ich habe Kinder und kenne diese Kosten.
Da werden gezielt die Patienten von Morgen gezüchtet, die dann von überbezahlten und bestochenen Ärzten jene nutzlosen Medikamente verordnet bekommen, die man dank Kürzungen beim Essen der Kinder bezahlen kann.
Nicht vergessen: Hartz IV, Ärzte und Medikamente sind alles das „Sozialbudget“, jenes Horrorbudget, das unbedingt weg gehört – wenn man den Medien trauen darf. Ist ja alles viel zu teuer, können wir uns nicht leisten.
Wie viele Menschen an diesem System profitieren?
Nun – immerhin 4,4 Millionen in Deutschland – laut Wikipedia. Jeder zehnte Deutsche flüchtet vor Hartz IV in den Gesundheitshimmel, wo man Umsatz ganz einfach kaufen kann – mit Geld der Versicherten. Weiter kann man da lesen, das wir eins der teuersten Gesundheitssysteme der Welt haben. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, wenn es auch effektiv wäre … was es leider nicht ist. Nun – Müllprodukte in Massen zu schlucken ist halt nicht unbedingt gesundheitsfördernd, aber da mehr als zehn Prozent der Deutschen direkt von der Abzocke leben (und noch viel mehr indirekt), wird man so schnell dagegen keinen Wiederstand organisieren können.
245 Milliarden zahlen wir pro Jahr insgesamt in das System ein – 3062 Euro pro Person. Laut der Unternehmensberatung ATKearny fließen davon allein 40, 4 Milliarden in die Verwaltung (im Jahre 2010) – das sind 23 Prozent und damit ein vielfaches von dem, was ein normales Unternehmen sich an Verwaltung leisten kann – aber die Aufsichtsratspöstchen für Politiker sind halt unverzichtbar in diesem System. Jeder Bürger zahlt pro Kopf also knapp 500 Euro für Verwaltung des Gesundheitswesens im Jahr – selbst wenn er Kind eines Arbeitslosen ist. Sinnvoller wäre, er könnte sich davon Obst und Gemüse leisten – vielleicht sogar vom Biobauern. Das ist aber nicht drin, da müssen kostengünstige Fertiggerichte ausreichen – oder die beliebte Nudeln-mit-Industriezucker-Diät, die die Patienten von Morgen heranzüchtet.
Viel von dem Geld flließt natürlich auch als Werbeausgaben an die Medien – damit kritische Artikel nicht erscheinen. Selten kommt mal was im öffentlich-rechtlichen Fernsehen – wie bei Frontal 21. „Das Pharmakartell“ hieß eine Sendung, die in der ZDF-Mediathek leider nicht mehr vorhanden ist – Suchende werden sie im Netz
noch finden.
Dr. Leonard Hansen, Chef der KV Nordrhein berichtet dort von seinen Erfahrungen, die er gemacht hat, als er versuchte, die Arzneikosten zu reduzieren, „Wir machen Sie platt“, „Wir klagen Sie in Grund und Boden“ – so tönten die Vorstände der Konzerne, während „Mitarbeiter“ deutlicher wurden:
„Pass auf, das nicht mal irgendwann ein Reifen vom Auto auf der Autobahn fliegt“. „Da war schon richtiggehend Angst im Spiel“, meinte Hansen, der ein Jahr später seinen Rücktritt erklärte.
Wie man sieht, ist das Geschäft ernst.
Allein die ganze Verwaltung kostet schon mehr, als alle Hartz IV-Abhängigen zusammen verursachen. Ab Montag wird das Schwungrad jetzt nochmal richtig dolle gedreht, denn jetzt kann das System ganz ungehindert zulangen: die Konzerne diktieren die Horrorpreise, von denen sie ihre Lobbyisten bezahlen, die dann die Ärzte bestechen, damit die Kassen den überteuerten Ramsch bezahlen müssen … und so häufen wir Schulden an, die niemand bezahlen kann.
Aber wir wissen, wer Schuld hat: die Arbeitslosen. Solange das Gesundheitssystem aber mehr Menschen beschäftigen kann als Arbeitslose auf der Straße stehen, werden die weiter abkassieren können – immerhin sind das auch Wähler.
Bezahlen – können wir das schon lange nicht mehr.
Und doch ist der Gesundheitsbereich nur ein kleiner Bereich der gesamtgesellschaftlichen Misere, die insgesamt noch schlimmer wird. Das ist kein Wunder: die Konzernmanager der Pharmaindustrie werden von den gleichen Unternehmensberatern beraten wie der Rest, sie durchlaufen die gleichen Schulungen wie die übrigen Wirtschaftsfürsten, weshalb man davon ausgehen kann, das das Denken in allen Branchen das Gleiche ist – nur betrifft der Gesundheitsbereich ausnehmend jeden Menschen in diesem Land in sehr persönlicher Art und Weise.
Banken zum Beispiel demonstrieren das Prinzip jetzt gerade in ganz großem Ausmaß. Das Geschäft läuft halt immer auf die gleiche Art und Weise – die Lobbyisten schwärmen aus, schmieren das System an allen entscheidenden Stellen, merzen Widerstand gnadenlos aus, sorgen für viele „Fortbildungen“, „Beratungen“, „Studien“ – und nebenbei für angenehme Unterhaltung in gediegener Atmosphäre: man kann Menschen auch einfach durch Freundlichkeit und Zuvorkommenheit in die gewünschte Richtung bringen. Der einsame und oft verkannte Abgeordnete der auf hintersten Bänken im kalten Berlin sein Dasein fern von der Heimat fristet, weiß das schon zu schätzen.
Wenn man sich ganz sicher im Sattel fühlt, kann man das ganz große Rad drehen wie jetzt in Europa – erst senkt man im großen Stil das Rating der Banken, streut Gerüchte über die größte Bankenkrise der Weltgeschichte, lässt Meinungsbildner absurde Rettungspläne vorstellen, die alternativlos werden, wenn man sich die Horrorszenarien anschaut, die man andernorts veröffentlicht. Das die ganze Bankenrettungsgeschichte eins-zu-eins einem betrügerischen Schneeballsystem gleicht, merken nur noch wenige – und wenn, dann ist das folgenlos, weil die Realität alternativlos geworden ist.
Georg Diez veröffentlicht hierzu seine Beobachtungen im Spiegel:
Was hier passiert, ist eine Verdoppelung der Worte und damit der Wirklichkeit, das Gleiche wird als das Gleiche gezeigt, was nur bedeutet, dass es keine andere Möglichkeit gibt, keine andere Meinung, kein anderes Denken außerhalb der Funktionalität der Apparate. Das ist Staatsfernsehen, nichts anderes, und es ist eine Verbeugung vor Angela Merkel und ihrer Art, die Welt zu sehen: „alternativlos“, so hat sie das genannt, ein harmloses, ein gefährliches Wort, weil es eine Weltsicht birgt, die jede Utopie vernichtet. Und eine Lüge, die sich selbst auffrisst, denn wenn etwas „alternativlos“ ist, bedeutet das auch das Ende von Politik, die sich ja gerade dadurch auszeichnet, dass sie gestaltet und Alternativen aufzeigt.
Ich schätze mal, das die Beobachtungen des Herrn Diez zukünftigen Historikern als wichtiges Dokument gelten, das die Gründe des Zusammenbruches der Weltwirtschaft belegt: es ist eine Verrottung und Verrohung des Denkens, der Moral, der Sprache und der Werte, die dies möglich gemacht hat. Nochmal Georg Diez:
Mein Kollege Dirk Kurbjuweit hat neulich bemerkt, dass die deutschen Fußballer bei den Pressekonferenzen immer wieder „sehr sehr“ sagen, meistens ist irgendwas „sehr sehr gut“, manchmal ist man auch nur „sehr sehr zufrieden“. Das französische Theoriekollektiv Tiqqun nennt das in ihrem gerade erschienenen Buch „Anleitung zum Bürgerkrieg“ eine „positive Anthropologie“: „Bilder von Glück, volle, wohlbekannte Sensationen, sanfte Worte, glatte Oberflächen, vertraute Gefühle, selbstbezogene Innerlichkeiten, kurz: die Narkose im Kilopack, und vor allem: kein Krieg, vor allem, kein Krieg.“
„Narkose im Kilopack“ führt dazu, das führende Ärztevertreter in Deutschland folgenlos von Pharmakonzernen mit dem Tode bedroht werden dürfen, während die Korruption aller niedergelassenen Ärzte erlaubt ist – auch wenn sie zu einer end(und nutz-)losen Preisspirale führt, die aus vielen Managern und Ärzten Millionäre macht, während des Sozialsystem Deutschlands schlichtweg kollabiert – mit tödlichen Folgen für die Kinder von Arbeitslosen.
Aber die Bananenrepublik Deutschland hat ja auch hier schon eine Antwort: „Hartz IV“ heißt hier die Methode jener „sozialen Säuberung“, die laut dem von Georg Diez zitierten Autorenkollektiv momentan läuft: „durch Auslese, durch Unsicherheit, durch Normalisierung und Modernisierung“ – siehe Laika-Verlag.
24. Juni 2012 – Deutschland ist offiziell Bananenrepublik geworden – und wie es sich für eine ordentliche Bananenrepublik gehört, scheint nur noch der Bürgerkrieg als Ausweg denkbar zu sein.
Vielleicht ist das auch der Grund, warum unsere gesellschaftlichen Wächtermechanismen bei der Ärztekorruption versagen: die Revolutionäre können sich die Versorgung ihrer Wunden in diesem System gar nicht mehr leisten … und bei dieser umfangreichen Schmiererei, die nach dem Urteil vom 22.6. noch deutlich zunehmen wird, wird hier auch kein revolutionärer Arzt mehr heranwachsen.
Sieht man sich aber die Medienjauche an, die Tag für Tag über unsere Bildschirme schwappt, dann wissen wir, das zumindest der Unterhaltungssektor schon völlig auf Bananenrepublik umgeschaltet hat: alles ist sehr sehr toll, alles ist sehr sehr super, Deutsch sein ist ultraschön, alles ist megagut … wären da nicht die Griechen, die Arbeitslosen, die Alten, die Kranken, die Juden … äh, ach nein. Die sind schon vergast.
Aber die anderen?
Wie viel kostet es eigentlich, tödliche Medikamente gezielt Regimegegnern zu verordnen?
Würde man kaum merken – schon jetzt sterben mehrere zehntausend Menschen jährlich durch Arzneimittel.
So gesehen – bilden unsere Ärzte das Äquivalent zu den Todeschwadronen der mittelamerikanischen Bananenrepubliken … allerdings hoffe ich, das sie einfach nur ungezielt in der Gegend herumverordnen und noch nicht gezielt den Widerstand auslöschen.
Das ist wohl die einzige Gerechtigkeit (und der letzte noch verbliebende Unterschied zu den klassischen Bananenrepubliken), die noch bleibt: das Medikament tötet arm und reich gleichermaßen – auch alternativlos.
Nur durch die Therapie von Arbeitlosen könnte das System nicht so heiß laufen – da müssen die „Leistungsträger“ halt auch dran glauben.
Hätte man das nicht sehen müssen? Den Aufstieg Chinas? Da gab es doch zur Jahrtausendwende ganz viele Überlegungen zum „Kampf der Kulturen“, dem kommenden, großen, vielleicht endgültig letzten Akt der Weltgeschichte, bevor die Menschheit dann bei Game- und Talkshows, gesättigt mit radioaktivem Biogemüse, Pestizidkartoffeln und antibiotikaverseuchtem Gammelfleich dem verlöschen der Sonne entgegendämmert. China wurde da überhaupt nicht erwähnt. Die hatten arm, rückständig und primitiv zu sein, eine sterbende, kommunistische Kultur, so eine Art Sondermüll der Weltgeschichte.
2011 greift der Sondermüll überraschenderweise zur Weltherrschaft. Es offenbart sich, das die Weltmacht Nr. 1, die USA, trotz aller Anstrengungen der letzten Jahre bankrott ist, innerlich aufgefressen von kapitalistischer Gier und … finanziell ziemlich in der Hand des Klassenfeindes. „Wohlstand“ wird wohl etwas sein, was 2050 nur noch das kommunistische China garantieren kann, das nun laut Spiegel Schritte unternimmt, die Weltherrschaft nicht nur wirtschaftlich an sich zu reissen:
China will mit aller Macht auch militärisch zur modernen Großmacht werden – und erhöht seine Verteidigungsausgaben nun wieder massiv. Um satte zwölf Prozent wächst der Etat, Japan reagiert nervös. Und die USA sind sicher: Die Zahlen, die Peking offiziell nennt, sind nur die halbe Wahrheit.
Nach Einschätzung der US-Regierung liegen die tatsächlichen Militärausgaben Chinas zwei- bis dreimal höher als offiziell angegeben. Viele Aufwendungen sind demnach in anderen Haushaltsposten enthalten.
Währenddessen geht den USA das Geld für ihre Lehrer und deren Rente aus, was jetzt die ersten häßlichen Konsequenzen nach sich zog, gefunden bei wsws:
Das Haushaltsparprogramm würde nicht nur zukünftige kollektive Tarifverhandlungen praktisch beenden, sondern es stellt auch existierende Tarifverträge zwischen den Kommunalregierungen und den Angestellten an öffentlichen Schulen im ganzen Land in Frage.
Am Freitag kündigte der Staatsanwalt von Milwaukee City, Grant Langley, an, ein Rechtsgutachten darüber erstellen zu lassen, ob der Staat bei der Stadt angestellte Arbeitnehmer zwingen könne, entsprechend der Gesetzesvorlage Zugeständnisse bei ihren Renten zu machen. In ihren aktuell gültigen Verträgen sind die Rentenbeiträge für viele Arbeiter Teil ihrer Entlohnung.
Das Haushaltsreparaturgesetz beinhaltet eine Reduzierung der staatlichen Hilfen für die kommunalen Schulen um 976 Millionen Dollar in den nächsten zwei Jahren. Walker behauptet, dass – wenn die Tarifautonomie für die meisten Themen abgeschafft würde – die kommunalen Schulbezirke in der Lage sein werden, die eingesparten Subventionen durch Einschnitte bei den Gehältern, im Gesundheitswesen und bei den Aufwendungen für die Altersversorgung ihrer Angestellten wieder hereinzuholen.
Vielleicht ist das der Grund, weshalb man inzwischen die Menschenrechte innerhalb des Landes mit Füssen tritt: eine sterbende Kultur schlägt wild um sich – und foltert laut Amnesty international jene, die mithelfen wollten, die Lügengespinste aufzudecken:
Seine Haftbedingungen „verletzen die Verpflichtungen der USA, Häftlinge menschlich zu behandeln“, sagt Susan Lee, Direktorin des Amerika-Programms im Internationalen Sekretariat von Amnesty International in London.
Für Manning – von dem keine Gewalttätigkeit bekannt ist und dem sein offizieller Militärpsychiater bescheinigt, keinen besonderen Schutz vor Selbstverletzung zu brauchen – gilt die höchste Sicherheitsstufe. Er bekommt weder Polster noch Decken, unterliegt Schlafbeschränkungen und wird alle fünf Minuten von einem Wächter angesprochen. Vergangene Woche wurden dem 23-Jährigen wegen angeblicher Suizidgefahr auch die Kleidung bis auf die Unterwäsche und seine Brille abgenommen.
Schlafentzug ist eine schreckliche Form von Folter. So kann man selbst stabilste Gehirne in Gemüse verwandeln, das letztlich alles gesteht, um nur die Augen zulassen zu dürfen.
Wer jetzt denkt: „Gut, das das alles weit weg ist und uns nicht interessieren braucht“ und sich klammheimlich freut, weil wir in China ja gute Geschäfte machen, der irrt.
Weil die amerikanischen Machteliten nicht blöde sind, tun sie das, was in Deutschland auch jeder kleine Handwerker machen muss, um zu überleben: sie versuchen, Einfluss zu gewinnen. Während der Handwerker in die CDU eintritt, beim Schützenverein und Karneval mitmarschiert um Aufträge zu erhalten, sind die Veranstaltungen auf internationaler Ebene in etwas anderem Rahmen vorhanden, wie Zeitgeist-online informiert:
Die Academies, Councils, Foundation und Panels tun alle recht unabhängig und independent, jedoch ist es mit dieser Unabhängigkeit voneinander gerade soweit her, wie bei King und Kong und Ping und Pong. Das ungenierte, sorgfältige Heranzüchten von deutschen „Führern“ und „Meinungsmachern“ im Sinne US-amerikanischer neoliberaler und neokonservativer Interessen wäre an sich völlig unproblematisch, wenn es denn von den Medien transparent gemacht und in der Öffentlichkeit diskutiert würde.Dieser Vorgang wird jedoch entscheidend erschwert dadurch, dass zukünftige Medien-„Führer“ und Journalisten ja ebenfalls die Trainingsprogramme durchlaufen, und finanzkräftige Kooperationspartner wie die Bucerius-Stiftung (ZEIT-Herausgeber) sorgen dafür, dass das in Deutschland auch so bleibt.
Dieser Auszug aus dem Guttenberg-Dossier sollte nicht weiter stören, wir sind hier weit entfernt von sogenannten „Verschwörungstheorien“. Wir bewegen uns hier auf dem Niveau eines Familienunternehmers, der den Fortbestand seines Unternehmens nach seinem Tode organisiert und für entsprechenden Nachwuchs sorgt: ein altbekanntes Vorgehen, bei dem manchmal die eigenen Kinder das Nachsehen haben, weil sie ausser Sportwagen fahren und Geld ausgeben nichts gelernt haben.
Auch im Ausland braucht man – für die Tochterunternehmen – manchmal vertrauensvolle Verbündete, Angestellte, auf die man sich verlassen kann.
Guttenberg kommt also neben seiner Herkunft aus altem, deutschen Adel noch aus einem anderen „Zuchtstall“, der ihn viel nachhaltiger geprägt hat, so steht zu fürchten. Wie zu lesen war, entspringt er einem sorgfältigen jahrelangen US-amerikanischen politischen Zöglingsprogramm für deutsche (und europäische) Eliten („Young Leaders“) und ist mittlerweile erfolgreich in einer „Leading Position“ implemetiert worden. Für Deutschland heißt es nach Merkel nun ein weiteres Mal: „Mission accomplished“.
Auch nur ein ganz normaler Vorgang. Darum schickt der Handwerker seine Ehefrau zum Ortsverein der „Landfrauen“, um im Gespräch zu bleiben und Aufträge zu ergattern. Oder er stellt eine der führenden Landfrauen für sein Büro ein, um … ihren Einfluss zu nutzen. Ist er noch schlauer, kauft er schon Geschenke für die Tochter des zukünftigen Bürgermeisters, damit die, wenn sie größer ist und bei ihm im Büro arbeitet, Papa dazu animiert, die Gemeindeaufträge ihrem Sponsor zu geben: „Eine Hand wäscht die andere“. Die Scheibe Wurst oder das Gratisbrötchen für meine Kinder beim Metzger oder Bäcker haben das gleiche Prinzip im Auge, man sollte also nicht so tun, als würde man es nicht kennen und wäre über solche Praktiken erstaunt.
Nun hatte man viel investiert in diesen Guttenberg – Zeit und Geld – und ihn mit höchsten US-Kontakten ausgestattet, da fällt der auf einmal über eine kleine dumme Doktorarbeit. Als hätte er den Titel überhaupt noch nötig gehabt.
Doch nun: Fort ist der Lord, vom Thron der Baron.
Das stört. Eine unübersehbare Heerschar von Getreuen marschiert auf und fordert die Rückkehr des schwarzen Barons, der wenigstens offen sagt, das unsere Arbeitslosen in Zukunft freiwillig mit der Waffe in der Hand US-Interessen gegen China verteidigen sollen … bzw. „unsere Wirtschaftsinteressen im Ausland verteidigen“. So schreibt der Spiegel:
Doktorwürde erschummelt? Glaubwürdigkeit passé? Was soll’s! Die Pro-Guttenberg-Welle rollt und rollt. Im Internet fordern Hunderttausende sein Comeback, am Wochenende wollen die Fans des CSU-Politikers auf die Straßen gehen. Der Hype nimmt bizarre Formen an.
Das ist schon sonderbar.
Das deutsche Volk wird ausgeplündert bis zum geht nicht mehr, immer weniger haben überhaupt noch ordentliche Arbeit, siehe Der Westen:
Etwa 55 Prozent der deutschen Erwerbstätigen arbeiten noch auf Stellen, die früher als „normal“ galten – unbefristet, sozialversichert, Vollzeit und staatlich nicht alimentiert. Die übrigen 45 Prozent der Beschäftigten haben Arbeitsplätze, die irgendwie flexibel und modern sind. Dazu gehören beispielsweise Teilzeitjobs, befristete Stellen, Zeit- und Leiharbeit sowie geringfügig bezahlte Tätigkeiten.
Früher war der Anteil der Normalarbeitsverhältnisse höher. Vor 15 Jahren betrug er rund 66 Prozent. Seitdem hat der Anteil der normalen Arbeitsplätze um ungefähr elf Prozentpunkte abgenommen.
Das Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt durch ehrliche Arbeit zu finanzieren, wird immer geringer, dafür plant die Regierung weiter eine deutliche Erhöhung der Kosten zu Gunsten der Reichen, wie die Welt berichtet:
Rösler hatte in einem Interview mit der „Ärztezeitung“ angekündigt, dass die Zahnärzte aus der Reform der Gebührenordnung ein Honorarplus von sechs Prozent erwarten könnten.
Den Zahnarzt wird es freuen, er hat mehr Geld, das sein Anlageberater in Aktien investieren kann. So fließt das Sozialbudget auf direktem Wege an die Börse, die trotz Wirtschaftskrise brummt. Wirklich brauchen würde der Zahnarzt das Geld nicht, glaubt man Gehalt-und-Besoldung:
Aus dem jüngsten Jahrbuch der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) lassen sich Umsatzsteigerungen um durchschnittlich vier Prozent pro Jahr errechnen. Nach Abzug der Kosten lagen die Einkommen (West) 2007 bei knapp 100 000 Euro. Das waren rund 8000 Euro mehr als 2006. So schlecht ist das nicht, zumal zu diesen Einkommen aus dem Geschäft mit der GKV auch noch die Honorare der Privatpatienten addiert werden müssen.
All diese Entwicklungen treiben das Volk nicht auf die Straße. All diese ungerechte und beschämende Umverteilung von unten nach oben, der anstands- und hemmungslose Griff in die Sozialkassen auf Kosten der Ärmsten, bequem ausgeführt durch Politiker, die mit plötzlichen Traumkarrieren in der Wirtschaft rechnen können, bringt das Volk nicht auf die Palme … aber wenn ein Freund der US-Wirtschaft vom Pöstchen geschubst wird, läuft es Amok?
Vielleicht … weil er sich so wohltuend von anderen Absahnern unterschied, weil die Hoffnung aufkeimte, man hätte – ausnahmsweise – mal nicht einen Politiker, der nur an seine eigene Brieftasche denkt, was er laut Spiegel auch weiterhin zu beweisen gedenkt:
Auch nach seinem Rücktritt ist Karl-Theodor zu Guttenberg auf große Gesten bedacht. Laut „Bild“ will der Ex-Minister seine noch ausstehenden Bezüge an Hinterbliebene getöteter Bundeswehrsoldaten spenden.
Das wäre eine schöne Geschichte. Der Adel schenkt dem Volk einen Führer, einen „guten König“, den Traum aller Witwen und Waisen, jener, die nun um ihre Zähne fürchten müssen. Nachdem das Geschenk des Kaisers – die Rente mit 65 – nun von Sozialdemokraten durch Einführung der Rente mit 67 in Gefahr geraten war, war es auch dringend an der Zeit, hier etwas zu unternehmen, um die hartz-gefährdeten Schichten der Bevölkerung (mitlerweile mindestens 45 % der arbeitenden Bevölkerung, wie man sehen konnte) vor der Gier der bösen Linken zu retten.
Andererseits … spricht manches dafür, das finanziell gut ausgestattete Kreise mit weitreichenden Einflüssen beim Landfrauenverband, bei den Kinderherzen und den Medien ihr Investment in Gefahr sehen und es mit aller Gewalt retten wollen, so jedenfalls resümiert der Medienstratege:
Die Medien gaukeln ihren Lesern eine Sympathiewelle für Guttenberg vor. Sie wird legitimiert durch angeblich 400.000 Menschen, die angeblich für seine Rückkehr sind. Das ist fahrlässig und gefährlich. Es bestehen erhebliche Zweifel an der Seriösität der Seite. Wir kennen nicht mal die Person, die hinter der Aktion steckt. Viel zu dünn, um zu titeln: “310.000 wollen Guttenberg zurück”.
So wenig wie die öffentlichen Medien uns vor der realen Macht Chinas gewarnt haben, sowenig nehmen sie die Macht der USA in Deutschland inklusive aller Netzwerke, Seilschaften und Verbindlichkeiten wahr. Und deshalb stehen wir verwundert vor solchen merkwürdigen Erscheinungen, das die Entthronung eines entlarvten Betrügers die Massen mobilisiert, während die Ausplünderung des Landes, der tägliche Verlust an Lebensqualität und der Verkauf unserer Zukunft kaum einen hinter den Sessel hervorlocken können – offiziell jedenfalls.
Da meldet die Welt heute ja was ganz Ungeheuerliches:
Die Jobcenter sollen im nächsten Jahr sieben Prozent mehr Menschen in Job oder Ausbildung bringen. So will die Bundesagentur für Arbeit viel Geld sparen.
Ist ja ein vernünftiger Ansatz – so im Prinzip. Wenn man nicht mehr so viele Arbeitslose hat, dann braucht man vielleicht auch nicht mehr soviel zu bezahlen. Aber … wo will denn die Bundesagentur die ganzen Stellen hernehmen? Und wieso haben die das eigentlich bisher noch nicht gemacht? Und haben die eigentlich vergessen, das die ihre Zahlen künstlich heruntergerechnet hatten, in dem sie die statistischen Parameter änderten, so das zum Beispiel die Arbeitslosen nicht mehr mitgezählt werden, die bei privaten Arbeitsvermittlern vergeblich nach Arbeit suchen?
Aber ich habe mal weitergesucht. Irgendwo muß es doch irgendwen geben, der irgendwie Hoffnung macht, das alles wieder so wie früher wird. Und ich habe jemanden gefunden, die Frankfurter Rundschau berichtet groß darüber:
Die Gesundheitswirtschaft ist die Zukunftsbranche Nummer eins.“ Josef Hilbert ist da ganz sicher. Mit rund fünf Millionen Beschäftigten sei sie schon jetzt die größte Branche Deutschlands, sagt der Direktor des Instituts Arbeit und Technik (IAT) an der Fachhochschule Gelsenkirchen. In den nächsten 15 bis 20 Jahren könnten noch mal rund 800000 neue Jobs entstehen.
Die „Gesundheitswirtschaft“ also. Die reißt uns ´raus. Die … „Gesundheitswirtschaft“ ist allerdings zu fast 100 % BEITRAGSFINANZIERT. Das ist alles SOZIALBUDGET…. das wir doch schon letztes Jahr nicht mehr bezahlen konnten, oder?
Jeder reiche Arzt, jeder Pharmamanager, jeder Apotheker mit Mehrfamilienhäusern lebt auf Kosten der Solidargemeinschaft – nicht anders als Hartz IV-Abhängige, nur halt auf ganz anderem Niveau. Das jetzt schon jeder dritte Euro in das Sozialbudget fließt, war letztes Jahr noch der große Aufreger – dieses Jahr wird es als Hoffnung verkauft, das es bald jeder zweite Euro sein wird.
Eine Modellrechnung loben Wissenschaftler als besonders umfassend und sorgfältig: die Projektion von Gerd Zika vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und Robert Helmrich vom Bundesinstitut für Berufsbildung. Zika und Helmrich haben erforscht, wie sich Arbeitskräfte-Bedarf und Arbeitskräfte-Angebot in verschiedenen Berufsgruppen entwickeln, wenn bisherige Trends fortgeschrieben werden. Bei Gesundheits- und Sozialberufen wie Ärzten, Pflegern, Sozialarbeitern und Erzieherinnen erwarten sie – wie das IAT − einen stark steigenden Bedarf. Schon in fünf Jahren werden demnach 260000 mehr Menschen mit solchen Berufen gebraucht.
Man merkt schnell, mit welchen Menschen man es hier zu tun hat: mit Mathematikern. Mathematik wird ja gerne als seriöse Wissenschaft verkauft – ist sie aber nicht. Es gibt schlichtweg nicht Weltfremderes als Mathematik man gehe mal zu einem Mathematiker und frage ihn, warum einfach Rechenoperationen verboten sind (zum Beispiel einfach mal durch Null teilen) … die Antwort ist im Prinzip immer die gleiche: weil sonst das ganze System nicht funktionieren würde.
Menschen, die so denken, haben kein Problem damit, theoretischen Bedarf auszurechnen ohne zu merken, das die Finanzierung aus der gleichen Quelle kommt wie die Finanzierung der Arbeitslosigkeit … nur sind die Kosten ungleich höher. Aber auch hier hat die Wissenschaft eine Lösung:
Das würde das Pflege- und Gesundheitswesen verteuern. Hilbert wirbt dafür, die Mittel dafür locker zu machen: „Wozu ist Geld da, wenn nicht dazu, das Leben länger und schöner zu machen?“
Diese Einstellung zum Geld würde ich mir bundesweit wünschen, sie sollte in der Tat beispielhaft für alle sein … leider teilen nur viel zu wenige diese noble Geste. Sehr viele sind der Ansicht, Geld ist zum Horten da. Und deshalb werden wir in Zukunft andere Probleme haben, die laut Spiegel jetzt schon erkennbar sind:
Die Zahl der Rentner, die von ihren Alterseinkünften nicht mehr leben können, wird in den kommenden Jahren dramatisch ansteigen. Die Kommunen richten sich auf hohe Sozialausgaben ein.
Kommunen, die – wie gestern berichtet – heute schon pleite sind. Aber das ist ja nicht die Aufgabe von Mathematikern. Ihre Welt ist die Theorie – weshalb die Prognosen von Wirtschaftsmathematikern so ehrfurchtgebietend zutreffend sind. Ich hoffe nur, das die Bundesanstalt für Arbeit sich nicht auf diese Theorien verläßt … aber das braucht sie ja auch gar nicht. Sie hat ihre eigenen Mathematiker, die es schon jetzt geschafft haben, die Arbeitslosigkeit herunterzurechnen. Die Ergebnisse dieser erfolgreichen Arbeit zeigen sich ja gerade jetzt:
Sozialexperten und Kommunen sind alarmiert: Allmählich erreichen diejenigen das Rentenalter, die erhebliche Brüche in ihrer Erwerbsbiografie aufzuweisen haben – Langzeitarbeitslose, Teilzeitbeschäftigte oder solche, die nach befristeten Arbeitsverträgen immer wieder für Wochen oder Monate arbeitslos waren.
Nochmal ein Experte aus der Frankfurter Rundschau?
Unterm Strich könne man trotzdem von einem „begrenzten Wachstum“ ausgehen, meint der Präsident des Soziologischen Forschungsinstituts in Göttingen, Martin Baethge. So werde es künftig mehr Catering und Essensdienste für Firmen und Altenheime geben. Hinzu kommt: Was früher die Hausfrau ehrenamtlich erledigte, das Putzen etwa, werde zunehmend Erwerbsarbeit.
Gastronomie und Haushaltshilfen für verarmte Rentner … ein Wahnsinnsmarkt. Das sind die tollen Stellen, die einen später direkt in die Altersarmut führen.
Und so was kriegen Experten alles ohne Drogen unter einen Hut. Toll. Einfach: toll!
Wie die Realität dann aussehen wird, kann man schon jetzt beobachten – hier ein Beispiel aus dem Südkurier: vom September 2009
Beim Besuch von CDU-Bundestagskandidat Lothar Riebsamen im Pflegeheim St. Bernhard in Wald wurde deutlich, dass die Politik dringend den Betreuungsschlüssel im Pflegebereich erhöhen muss.
Die Pflegekasse zahlt beispielsweise nur eine Fachkraft sowie drei Helfer beziehungsweise Pflegeschüler pro Schicht und die Nachtschicht muss sogar nur von einer Pflegekraft gestemmt werden, und das bei einer maximalen Belegung von 40 Personen, wobei die Hälfte an Demenz erkrankt ist.
Eine Pflegekraft für 40 Leute. 20 davon nicht mehr ganz da. Jetzt weiß man, warum es gerade Kirchen sind, die solche Einrichtungen betreiben: da muß man ständig beten, das nichts schief geht. Schon jetzt wäre ein riesiger Bedarf vorhanden … aber der „Pflegeschlüssel“ sagt etwas anderes. Ist nämlich kein Geld mehr da, mit dem man das Leben für alle schöner und länger machen könnte.
Ob das jetzt dazu führt, das man erwarten kann, das das Leben für alle kürzer und häßlicher wird, möchte ich an dieser Stelle noch nicht voraussagen … aber die Andeutungen der BA lassen mich das Schlimmste vermuten. Vielleicht ist diese aktuelle Meldung der Jungen Welt in diesem Zusammenhang zu sehen:
Dieser besteht aus Mitarbeitern, die per Hausbesuch nachprüfen, ob Untermieter und Mieter unabhängig voneinander sind oder eine sogenannte Bedarfsgemeinschaft bilden. Die ungebetenen Besucher haben mehrere Wohnungen von Hartz-IVBeziehern auch gegen deren Widerstand besichtigt. Häufig haben sie sogar behauptet, sie hätten das Recht dazu. Betroffene haben oft aber keine Ahnung, daß sie niemanden hereinlassen müssen – denn der Wohnraum ist durch das Grundgesetz geschützt. Ermittler müssen sich 14 Tage vorher anmelden.
Die Agentur bedient sich dieser Methoden, um das monatliche Hartz- IV-Geld von 359 Euro zu drücken. Mitunter wird mit miesen Tricks gearbeitet. In einem Fall war die Wohnungsinhaberin in der Psychiatrie; der Untermieter hatte dem Dienst die Räume gezeigt, woraufhin beide als Bedarfsgemeinschaft eingestuft wurden. Für die Betroffenen folgt dann ein fatales Procedere. In Offenbach wird die Leistung während einer weiteren Überprüfung zunächst gänzlich einbehalten, nur die Miete wird gezahlt. Dieser Zustand kann sich bis zu einem dreiviertel Jahr ziehen. Bei Widerspruch wird gegebenenfalls um 30 Prozent gekürzt, bis die Prüfung abgeschlossen ist.
Na – da sieht man, wie man die Kosten kürzen kann. Jetzt verstehe ich auch den Optimismus der Bundesanstalt für Arbeit….denke aber, ich sollte trotz Schnee weiter an meinem Schützengraben arbeiten.
Spiegel-online verbreitet heute wieder mal das „Ach was bin ich froh das ich ein Deutscher bin“-Gefühl:
Die Wirtschaftskrise trifft auch privilegierte Amerikaner, selbst Absolventen teurer Top-Unis finden keine Jobs. Viele Studenten fürchten, auf ihren Schulden sitzen zu bleiben. Auch Julia aus Deutschland hat sich für einen Edel-Master 50.000 Euro geliehen – zahlt sich das aus?
Da sollte Julia doch noch froh sein: andere zahlten 200000 Dollar und gehören auch nicht zu den 0,5 % die noch einen Job bekommen. Ähnlich wie den US-amerikanischen Studenten geht es auch hierzulande den Langzeitarbeitslosen, allerdings machen die um inzwischen alle einen Bogen – es könnte „Bedarfsgemeinschaft“ drohen und somit hätte man den Arbeitslosen selbst am Hals. Wer kann sich das schon leisten? Auch die SPD soll ja jetzt von Rentern und Arbeitslosen Abstand nehmen … also: noch mehr Abstand nehmen als bisher. Sind ja auch nur knapp dreissig Millionen Wähler, so eine superfest im Sattel sitzende Partei wie die SPD kann auch die locker verzichten, wie man im Handelsblatt lesen kann:
Steinbrück rät SPD zu Teil-Abkehr von Rentnern und Arbeitslosen
Der frühere Bundesfinanzminister und stellvertretende SPD-Vorsitzende Peer Steinbrück rät seiner Partei, sich nicht einseitig auf bestimmte Wählerschichten zu konzentrieren. Die heftige Debatte um Thilo Sarrazin versteht er als Weckruf für alle etablierten Parteien.
Der „Weckruf“ mit seinem künstlich herbeigeführten Medienecho, der das Bild des bösen, häßlichen Deutschen wieder hervorrufen sollte (für den die SPD jetzt viel Verständnis zeigen möchte) , hat Gott sei Dank die Eifel noch nicht erreicht – bei uns, so sagt man, passiert alles hundert Jahre später. Also soll die SPD jetzt nach Steinbrück eine Partei werden, die zum einen am nationalsozialistischen Rand der Gesellschaft herumwühlt und sich zum anderen mit der FDP/GRÜNE/CdU/CSU – Abteilungen der Staatspartei um die fünf Prozent Reiche schart – in der Hoffnung auf Pöstchen und Parteispenden.
Aus der Sicht eines Parteiführers ist das sicherlich ein nachvollziehbarer Standpunkt – wer will schon als Politiker nach seiner Karriere bei Rentnern putzen gehen? Das hält das Ego doch nicht aus. Und nationalsozialistisch ist ja auch irgendwie sozialistisch gewesen – und für Hartz IV hätten die viel Verständnis gehabt. Das wäre denen noch alles viel zu weich gewesen.
Möglicherweise wird der Artikel im Spiegel-online Steinbrück auch zur Abkehr von deutschen Studenten in den USA bewegen, Deutsche im Ausland leben ja nach Yahoo generell auch gefährlich:
Bei einem US-Drohnenangriff auf Aufständische im Nordwesten Pakistans sind nach pakistanischen Behördenangaben fünf mutmaßliche deutsche Islamisten getötet worden. Insgesamt seien acht Aufständische getötet worden, darunter fünf Deutsche türkischer Herkunft, bestätigten mehrere Vertreter örtlicher Sicherheitsbehörden sowie des pakistanischen Geheimdiensts der Nachrichtenagentur AFP.
„Mutmaßlich“ … das Wort gefällt mir besonders. Mutmaßlich könnte ich auch mal eine Handgranate in eine Nobeldisco werfen, mutmaßlich werden sich dort Kriminelle aufhalten. Aber hier ist sowas ja noch verboten.
Als Wähler für die SPD kommen ja unter anderem noch Ärzte in Frage, denn denen geht es ja laut Yahoo richtig gut. Das Honorarvolumen von 150 000 Ärzten ist höher als das Versorgungsvolumen von sieben Millionen Hartz IV-Abhängigen. Auf einen Arzt kommen fünfzig Langzeitarbeitslose – aber der bekommt deutlich mehr Geld als diese. Und jetzt bekommen die pro Jahr pro Arzt nochmal über 6000 Euro dazu. Macht fünfhundert im Monat – also hundertmal soviel wie ein Erwachsener Hartz IV-Abhängiger.
Kommt aber alles aus dem gleichen Topf – dem Sozialbudget. Und wer wird dafür wieder an die Wand gestellt?
Ungeachtet des Sparzwangs im Gesundheitswesen erhalten die 150.000 niedergelassenen Ärzte 2011 deutlich mehr Honorar: Einschließlich weiterer Einnahmen etwa aus Vorsorgeuntersuchungen können die Ärzte insgesamt mit über einer Milliarde Euro zusätzlichem Honorar rechnen, erklärte der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach Verhandlungen mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).
Damit steige das Honorar von rund 32 Milliarden Euro in diesem Jahr auf gut 33 Milliarden Euro im nächsten Jahr.
Womit wir auch wissen, wieviel pro Arzt pro Jahr übrigbleibt: knapp 200000 Euro. Der hätte die 6000 wirklich nicht gebraucht, die Kinder von Langzeitarbeitslosen aber schon.
Ich denke, der Steinbrück weiß was, was ich nicht weiß. Ich schätze mal, da sind grundlegende Änderungen in den politischen Rahmenbedingungen im Gespräch, so ein altgriechisches Modell: Wahlrecht nur noch für Vermögende. Es gab ja schon die Stimmen, die Rentnern das Wahlrecht aberkennen lassen wollten, auch bei Arbeitslosen wäre das denkbar, so nach dem Motto: „Wählen darf nur, wer einzahlt!“.
Auch andere verhalten sich schon so als wäre die Meinung des Wählers langsam schnuppe: die Polizei. Nicht nur in Stuttgart sondern auch in der EU-Polizeiakademie, die laut Welt mit vollen Händen aus den Töpfen schöpft:
Eigentlich sollten sich die Mitarbeiter der EU-Polizeiakademie (CEPOL) in Bramshill bei London ganz besonders dem Gesetz verpflichtet fühlen. Sie bilden hohe Polizeioffiziere aus Europa für Führungsaufgaben aus.
„In der Vergangenheit ist es bei CEPOL zu Unregelmäßigkeiten gekommen. So wurden Autos, Handys oder Möbel der Angestellten für den privaten Gebrauch durch die Agentur bezahlt.“ Chatzimarkakis ist wütend. „Das“, so sagt er, „ist ein klarer Missbrauch von Steuergeldern. Die EU ist kein Selbstbedienungsladen.“
Irgendwie süß, dieser Chatzimarkakis. Natürlich ist die EU ein Selbstbedienungsladen, so wie das ganze Land. 1,7 Billionen Euro Schulden kommen nicht von ungefähr. Die Parteien verstehen es, ihren Funktionären den goldenen Lebensabend zu verschaffen. Wie sollte man es sich sonst erklären, das eine Behörde wie CEPOL einen Verwaltungsrat mit 27 Mitgliedern hat, die alle von nichts wußten?
Offenbar lässt aber auch die Aufsicht über die Polizeiakademie zu wünschen übrig. Dabei hat der Verwaltungsrat 27 Mitglieder – bei nur 30 Mitarbeitern. Geier: „Es ist der 27-köpfige Verwaltungsrat aus nationalen Beamten, der sich nach seiner Aufsichtspflicht fragen lassen muss.“
Ich bin mir fast sicher, das die was wissen, was wir nicht wissen – sonst könnten die doch nicht alle ihre Rechnungen so ungeniert der Allgemeinheit aufdrücken.
Ich frage mich nur, was das ist?
Auf jeden Fall nicht das Geheimnis des Glücklichseins, denn das liegt laut einer Studie bei Spiegel-online anderswo.
Menschen können ihr Glück selbst in die Hand nehmen – sie sind nicht die Sklaven ihrer Gene. Das hat eine Auswertung von Fragebögen Zehntausender Menschen aus 25 Jahren ergeben. Egoismus schadet demnach der eigenen Zufriedenheit. Andere Faktoren verbessern das Befinden.
Uneigennützige Menschen, die sich sozial oder politisch engagieren, leben glücklicher als Personen, die die eigene Karriere verfolgen und nach materiellen Zielen streben.
Na, dann ist ja alles klar. Jetzt weiß ich auch, warum Polizisten auf Demonstranten einprügeln bis das Blut aus den Augen spritzt und Politiker das gut finden: die sind aufgrund ihre hemmungslosen Egoismus einfach nur unglücklich.
Na, da habe ich ja heute wieder was dazugelernt. Zum Beispiel warum ich so oft so glücklich bin.
Es ist ja gerade mal wieder Notstand in Deutschland. Gestern dachte ich noch: alles wird heil, dann jedoch merkte ich schon heute Morgen: nein, nicht alles wird heil. Den Ärzten geht es noch sehr schlecht in diesem Land.
Bundesweit bleiben heute Tausende Hausarztpraxen geschlossen. Tausende Mediziner protestieren auf diese Weise gegen die Sparpläne von Gesundheitsminister Philipp Rösler. Die Ärzte sehen sich in ihrer Existenz bedroht, weil Rösler ihre Verdienstmöglichkeiten über eigene Verträge mit den Krankenkassen beschränken will. Rösler kritisierte in der Rheinischen Post“: „Den Protest auf dem Rücken von Patienten auszutragen, halte ich einfach für unfair – gegenüber ihren Patienten.“ Die Ärzte sehen dagegen die medizinische Versorgung der Patienten gefährdet und warnen vor einer Unterversorgung.
Quelle: Tagesschau
Die Fakten sprechen für sich:
Während der größten Wirtschaftskrise der Bundesrepublik ist das Honorar der rund 150.000 niedergelassenen Ärzte im vergangenen Jahr auf 30,8 Milliarden Euro gestiegen. Im Vorjahr hatten die Mediziner noch rund 1,8 Milliarden Euro weniger verdient. Gegenüber dem Jahr 2007 bedeutet dies sogar ein Plus von 11 Prozent, wie aus einer Erhebung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hervorgeht, die der Nachrichtenagentur dpa vorlag. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zunächst darüber berichtet. Die Aufstellung bestätigt dem Bericht zufolge die Einschätzung, dass die Mediziner-Honorare in den vergangenen drei Jahren sehr viel stärker stiegen als der Durchschnitt der Löhne und Gehälter in Deutschland. In Hamburg lag das durchschnittliche Honorarplus der Mediziner sogar bei gut 24 Prozent. Den geringsten Anstieg gab es in Bayern mit 2,6 Prozent.
Quelle: Die Welt
Heutzutage müssen sich die Krankenhäuser selbst um die Finanzierung kümmern, mit der unerquicklichen Folge, den Patienten die Kosten aufzubürden, was vielfach offenbar nur bzw. am einfachsten durch unnötige Untersuchungen und unnötige Behandlungen zu bewerkstelligen ist.
Hinzu kommen die Extrazahlungen an die oftmals vergleichsweise unterbezahlten Ärzte. Sei es durch die Patienten selbst bzw. deren Angehörige, oder aber durch Pharmafirmen, die dann den Einsatz von ihren Präparaten erwarten.
Die Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen sind im vergangenen Jahr erneut um 4,8 Prozent gestiegen – auf mittlerweile 32,4 Milliarden Euro. Verantwortlich für den Anstieg sind vor allem Spezialpräparate für Bluthochdruck-Patienten, Diabetiker oder Krebskranke, die zwar neu und teurer sind, deren Zusatznutzen aber oft fraglich ist.
Diese Präparate „erklären bereits 80 Prozent des Kostenanstiegs“ der gesetzlichen Krankenkassen, wie der Heidelberger Pharmakologe Professor Ulrich Schwabe an diesem Dienstag in Berlin bei der Vorstellung des neuen Arzneiverordnungsreports (AVR) erklärte.
Die ständige Suche nach günstigem Essen und geeigneten Paragraphen will mir den Blick auf meine Mitmenschen rauben und die vielleicht einzige menschliche Regung müsste eigentlich Selbstmitleid heißen. Je mehr man mich jedoch reduziert und anscheinend von meinen Mitmenschen abtrennt, desto mehr bildet sich mein Inneres gegenüber der Welt da draußen, mit all den anderen Menschen ab. Ich fühle, wer ich bin und gerade deshalb, wer ich wirklich bin.
Es fallen mir diese eher trüben und teilnahmslosen Kinderaugen auf, die erst Glanz bekommen, wenn man das Kind per Gespräch und Blickkontakt auf sich fixiert. Vielleicht das Kind von Reduzierten?
Reduziert auf nacktes Überleben ist mein Inneres eingedampft worden und auf etwas konzentriert und deshalb spürbar. Was schert mich das reduzierte Äußere, wenn etwas eingedampftes Mentales in mir vorhanden ist?
Kognitive Fähigkeiten sind vorhanden, immer noch, nicht schlecht. Was also tun, wenn die innere Freiheit noch vorhanden ist und sich anscheinend auch gar nicht abtöten läßt? Eingesperrt in mir selbst bin ich und neben aufgestellten Nackenhaaren treibt es mir Tränen der Wut in die Augen. Wut ist schon mal irgendwie produktiv und somit ist nichts verloren. Irgendwie muss sich das ändern. Auf keinen Fall darf das so bleiben. Schreck lass nach! Was, wenn ich nicht der Einzige bin, dem es so ergeht ?Ich sage es besser gleich vorne weg: John Perkins Buch „Bekenntnisse eines Economic Hit Man“ hat Schwächen. Es gibt einige logische Brüche in seinen Erlebnissen, seinem Lebenslauf und seiner Arbeitsbeschreibung, die man vielleicht gerne überliest, weil das Thema so brisant ist. Ich kann nicht beurteilen, was in diesem Buch wahre, erlebte Geschichte ist, weil der Autor auch jahrzehntelang sein Geld durch tarnen, tricksen und täuschen verdient hat. Manches wirkt seltsam naiv in seinem Buch (zum Beispiel die Geschichte über seine verschiedenen, von seinem Auftraggeber angefertigten Lebensläufe), andererseits fehlt die klare Verbindung – SEINE klare Verbindung zur politischen Welt in den USA.
Was er aber geschaffen hat, ist: einen Begriff. So sind wir Menschen halt: wir brauchen Begriffe, um uns über Phänomene austauschen zu können. Haben wir die Begriffe nicht, erkennen wir das Phänomen nicht. Korporatokratie, die Herrschaft der Konzerne, ist etwas, das wir täglich bemerken, kaum ein Tag vergeht, wo ihre Anschläge nicht sichtbar werden:
So langsam denke ich merkt es jeder: es wird eng auch in diesem Land. Gestern erstmal wieder den gesamten Sozialhilfeetat einer einzigen Bank zusätzlich in den Rachen geschoben und heute schon kommt der Hinweis: es könnte noch viel mehr werden:
Die Hypo Real Estate ist weiter stark in den schuldengeplagten EU-Ländern tätig. Damit ist sie wie keine andre Bank von einer Staatspleite oder einzelnen Ausfällen bedroht.
Quelle: Wirtschaftsblatt.at
Das Spiel der Ausplünderung ganzer Volkswirtschaften läuft also weiter. Was eben so weiter läuft: die Bildung und Ausbildung einer Kosmokratenkaste in Deutschland, etwas das früher aus gutem Anstand und Sitte heraus noch nichtmal gedacht worden wäre, läuft heute als Selbstverständlichkeit: Parteispitzen gehen in Konzerne, Konzerne schicken Mitarbeiter zur Gesetzesentwicklung in die Ministerien und über allen folgenden Transaktionen wacht der Bankenclan.
Perkins nennt diese Herrschaftsform Korporatokratie, Jean Ziegler ihre Akteure Kosmokraten. In Deutschland können wir einige Namen dieser Clique nennen, die schon Günter Ogger in seinem Werk „Nieten in Nadelstreifen“ kritisiert hat, wir kennen (zum Teil) ihre Netzwerke, ihre Medienmacht und ihre gesellschaftlichen Ziele, die in nichts anderem bestehen als in der völligen Ausplünderung unserer Sozialkassen.
Es wird nicht anders mit uns verfahren als mit einem Entwicklungsland: man greift sich gezielt einige wenige heraus, die man mit Geld überschüttet, damit die einem helfen, den Rest des Landes auszunehmen. Ist man damit fertig – schmeißt man das Land weg. Es wird dauern, bis sie mit Deutschland fertig sind, weil wir so viel haben, aber jeder merkt täglich an der Zapfsäule oder den TEuro-Preisen im Geschäft wie das Geld in großen Mengen abfließt.
Es ist das erste wirkliche weltumspannende Imperium, das für seine Feinde einen Riesennachteil hat: es hat keinen festen Ort an dem es zu Hause ist. Einfach nach Rom marschieren nützt heute nichts mehr. Gleichzeitig ist es aber überall, nach sechzig Jahren gezielter Ausbreitung bestimmt es, was wir essen, was wir an Bildung zu uns nehmen, was wir für Musik hören und welche Kleidung wir tragen – es definiert unseren unpolitischen Platz in der Gesellschaft bis ins Detail und sorgt dafür, das wir nach altrömischer Manier beschäftigt bleiben: an der Stelle von Brot und Spielen treten Burger und Game Shows.
Wir dürfen auch Politik machen, das stört das Imperium nicht. Einfach hinein in die Parteien – wer sich bis obenhin durchboxt wird gekauft … oder kaltgestellt. Politische Richtung spielt keine Rolle. Widerstand gegen diese Praxis gibt es auch in den Parteien, denn die Bruchlinie der Korporatokratie und der Kosmokraten läuft direkt quer durch alle gesellschaftlichen Institutionen – Kirche inklusive. Nach sechzig Jahren ist alles subversiv durchsetzt und mehrfach abgesichert, damit das große Abkassieren ungestört weitergehen kann.
Die Prinzipien sind die gleichen wie im römischen Imperium – ein gut ausgebautes Transport- und Kommunikationsnetz, eine dichtes Netz von Stützpunkten in unterschiedlicher Größe, von denen aus Herrschaft möglich ist und schon ist das Imperium da. Was in den Dörfern der besetzten Gebiete geschieht, interessiert nicht, wen die als Häuptling wählen, ebensowenig – Hauptsache, die liefern pünktlich ihren Tribut ab.
Was sich geändert hat, sind die Waffen. In einer perfekt bis ins Detail durchorganisierten Welt braucht man das Leben eines Menschen nicht mehr mit der Lanze zu bedrohen: Arbeitslosigkeit reicht vollkommen. Hunger war als preiswerte aber perfekte Waffe schon den Römern gut bekannt.
Widerstand gegen dieses Imperium scheint von vornherein undenkbar … und hier wundert mich die Naivität des Economic Hitman John Perkins, der meint es wäre möglich, die Konzerne zu Werkzeugen der Menschlichkeit umzubauen, die weltweit für Frieden und Wohlstand sorgen. Sicher, theoretisch wäre das denkbar. Mit der Gestaltungsmacht der Großkonzerne könnte man die Welt in kürzester Zeit in ein Paradies verwandeln, wo jeder Mensch nur noch soviel zu arbeiten braucht, wie er gerade mag, jeder in materiellen Wohlstand lebt und alle glücklich und zufrieden den Tag genießen.
Schade nur, das die Personalauswahl gerade die herzlosen Egozentriker bevorzugt, weil sie eben nicht will, das da auf einmal „Sozialromantiker“ Politik machen – das könnte ja das Imperium gefährden.
Wir könnten uns auch mit dem bislang historisch gesicherten Satz zufriedengeben, das jedes Imperium bisher zusammengebrochen ist – einfach ein paar Jahrhunderte warten, dann löst es sich schon irgendwie auf. Oder wir haben Pech, befinden uns am Ende der Geschichte und es kommt danach nichts mehr außer der Diktatur der Kosmokraten, die solange dauert, bis auch das letzte verwertbare Element des Planeten in materiellen Müll einerseits und immateriellen Kontostand andererseits umgewandelt worden ist. Die Erde sieht dann aus wie der Mars (und wir sind ja schon auf dem besten Wege dahin) aber Hauptsache die Eigenkapitalrendite stimmt.
Oder wir entscheiden uns angesichts unseres unvermeidlichen Todes und persönlichen Untergangs unser eigenes Leben lieber aktiv zu gestalten und schon alleine das ist Widerstand.
Jeder Widerstand gegen frühere Diktatoren fing damit an, das man sich eine sichere Basis suchte. Berge, Wälder, Sümpfe, ein Schiff … Hauptsache erstmal weit weg.
Die sichere Basis kann man teilweise heute sehr bequem haben: einfach den Fernseher auslassen und keine Zeitungen mehr lesen. Die Medien gehören heutzutage einer Handvoll Menschen, die bestimmen, wie unsere Wirklichkeit aussieht. Es macht keinen Sinn, sich dem auszuliefern, denn Kultur und Religion das Materialimus – jener notwendige Grundpfeiler der Ideologie der Korporatokratie – werden in jedem Beitrag gefördert.
Förderlich wäre, alles in Frage zu stellen. Wirklich alles. Gibt es wirklich keinen Gott, keine Götter? Wo ist der Beweis dafür? Gibt es wirklich kein Leben nach dem Tode? Wo sind die Beweise? War vor der Geburt wirklich gar nichts?
Wenn wir erstmal anfangen, die Welt wieder als wundervollen Ort voller wundervoller Möglichkeiten zu begreifen, werden wir merken, das unser Leben an Qualität zunimmt, weil unsere Neugier, unsere Phantasie und unsere Kreativität wiedererweckt werden – auch wenn wir zu diesen und anderen Fragen keine Antworten finden werden weil sie nicht beantwortbar sind. Die menschlichen Sinne sind zu schwach um außer gelegentlichen Schatten und Gespenstern mehr von der Welt hinter der Wirklichkeit zu erfassen, wir müssen uns damit anfreunden, das unsere Ohren und Augen nicht alles mitbekommen, was die Welt an Qualitäten zu bieten hat. Wir brauchen auch nicht alles mitbekommen, denn diese Sinne sind nicht dazu gedacht, die Welt zu beherrschen, sie sind dazu gedacht sie zu genießen … und das können wir immer weniger, auch deshalb, weil die sinnliche Qualität unserer Wahrnehmung nachläßt – auch weil die stinkende, lärmende grelle Wirklichkeit unserer Innenstädte die Abstumpfung der Sinne zu einem Segen werden läßt.
Wir brauchen keine Antworten auf dieses letzten Fragen: wo komme ich her, wo gehe ich hin, was ist mein Platz in der Welt? – aber wir sollten uns niemals von niemanden die Freiheit streitig machen lassen, diese Fragen stellen zu dürfen …. wo diese Freiheit schon in Gefahr ist, steht die Diktatur nicht mehr in der Tür, sie ist schon eingetreten.
All jene dialektischen Kniffe, die Welt in Gegensatzpaare aufzuteilen, von denen eins richtig und eins falsch zu sein hat (so wie letztens hier aufgetaucht: Pragmatismus kontra Mystizismus) führen in letzter Konsequenz zum Konzentrationslager und Völkermord, weil sie eine ausschließliche Wahrheit gegen eine absolute Falschheit mit allen Mitteln verteidigen müssen. Rechts gegen links, oben gegen unten, Religion gegen Wissenschaft, Migration gegen Deutschland … die Gegensatzpaare sind beliebig austauschbar und werden auch beliebig ausgetauscht: Hauptsache, das Volk dreht sich weiter um sich selbst.
Dabei haben wir Menschen etwas, das vollendet mystisch ist und Sinn unseres ganzen Treibens sein sollte: früher nannte man es Liebe. Das gibt es heute nur noch selten. Ein Phänomen, das enorm stört und deshalb ausgemerzt wird – mit äußerst häßlichen Folgen. Das Wort ist schon so erfolgreich zerredet, verwässert und entfremdet worden, das es schon als peinlich gilt, es auszusprechen … es ist die allerletztes Bastion einer Wirklichkeit jenseits der materiellen Wahrnehmung, die uns über den tristen langweiligen und wertlosen Alltag erheben kann und doch immer seltener wird.
Es wird aber wohl nicht lange dauern, da wird man auch die Liebe der Menschen als gegenstandslos erklären, als wüste Verirrungen der Hirnchemie – und dann hat man, was man will: eine völlig lieblose und leblose Welt, die Krönung jeder materialistischen Philosophie. Und in dieser Welt wird Auschwitz Alltag und Völkermord zum Zeitvertreib. Nun, das mag schön sein, denn aus alten Zeiten ist die Kunde überliefert, das die Jagd auf Menschen die spannendste Jagd sein soll – nur leider ist sie gerade verpönt – aber das kann man ja ändern.
Es wundert nicht, das der rebellische ehemalige Economic Hitmen sich eine Heimat sucht, die religiös anmutet aber es nicht ist.
Warum es keine Religion ist? Nun, Religion redet über Gott, siehe Wikipedia:
Als Religion (lat: religio, zurückgeführt auf religere = immer wieder lesen; oder religare = zurückbinden) bezeichnet man eine Vielzahl unterschiedlicher kulturellerPhänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen. Es gibt keine wissenschaftlich allgemein anerkannte Definition des Begriffs Religion.
Religiöse Weltanschauungen und Sinngebungssysteme stehen in langen Traditionen und beziehen sich zumeist auf übernatürliche Vorstellungen. So gehen viele, aber nicht alle Religionen von der Existenz eines oder mehrerer persönlicher oder unpersönlicher über-weltlicher Wesen (z. B. einer Gottheit oder von Geistern) oder Prinzipien (z. B. Dao, Dhamma) aus und machen Aussagen über die Herkunft und Zukunft des Menschen, etwa über das Nirvana oder Jenseits. Sehr viele Religionen weisen gemeinsame Elemente auf, wie die Kommunikation mit transzendenten Wesen im Rahmen von Heilslehren, Symbolsystemen, Kulten und Ritualen.
Perkins orientiert sich an schamanische Welten … und die reden mit Gott (wobei dieser Begriff hier äußerst unpassend ist), nicht über ihn. Eine ganz andere Baustelle, eine Wirklichkeit jenseits des Imperiums … und eine tödliche Wirklichkeit. Jener Ursprung aller religiösen Gefühle und priesterlichen Deutungsmuster über die Welt wird verfolgt und vernichtet – weltweit … vielleicht, weil es ein sicherer Hafen gegen die Gewalten des Imperiums ist. Ein Imperium, das weltumspannend ist, zwingt einen gerade dazu, sich eine Basis außerhalb zu suchen, von der aus man agieren kann … uns es funktioniert, selbst wenn diese Basis nur der Einbildung entspringen sollte. Es entspricht auch der Freiheit des Menschen, seine Welt zu deuten zu dürfen, wie er es möchte.
Wenn man aber nun gern in Gegensatzpaaren hegelianischer Geschichtsphilosophie denkt, so wäre ein Gegensatz zu Materialismus Liebe. Liebe zu Kindern, zur Heimat, zum Garten, zu alten, kranken und behinderten Menschen, zur Welt, zur Menschheit an sich und ihrer Zukunft. Liebe, nicht Sex. Das Grundsatz „Alles ist liebenswert“ scheint mir auch zu sinnvolleren Lebensalternativen zu führen als der materialistische Grundsatz: „Alles ist toter Matsch„. Aus letzterem wird … letztendlich nur Wüste, aber es ist die gelebte Philosophie der Kosmokraten (und das letztliche materielle Ergebnis ihres wirtschaftlichen Treibens: die Welt wird Müll).
Und auf einmal merkt man auch, welcher tieferer Sinn in Ritualen der Kosmokraten liegen könnte, die auffällig oft mit (kostenintensiven) Kindesmißbrauch in Verbindung gebracht werden: solche Rituale töten tiefste Empfindungen ab, die einen wiederum zu einem besseren rationalen Wesen machen, das seinen Job im Sinne der Korporatokratie (und im Sinne von Aufschwung, Vernunft und Fortschritt) noch besser machen kann.
Die US-Armee desensibilisiert ihre Soldaten ähnlich – was mitlerweile zu häßlichen Ausfallserscheinungen führt:
Entsetzen in den USA: Amerikanische Soldaten sollen afghanische Zivilisten getötet und dann Körperteile als Trophäen mitgenommen haben. Ihnen drohen harte Strafen.
Quelle: Die Zeit
Lieblosigkeit hat halt ihren Preis – wie alles im Leben.
Insofern ist schon allein der Traum von der Schaffung einer liebevolleren Welt Widerstand gegen die Welt der Korporatokratie . Und die konkreten Schritte dazu? Gedanklich selbständig werden. Kinder können das gut. Die Frage „Warum ist das so„…. ist der erste Schritt zur Auflösung des Imperiums.
Darum kann es gar nicht genug Menschen geben, die Fragen stellen.
Und darum sind mir esoterische Träumer insgesamt lieber als nüchterne Parteifunktionäre – wenn ich denn unbedingt wählen muß.
Man könnte zurecht sagen: Hartz IV ist ein staatlich organisierter Mordversuch, denn Hunger ist eine Waffe. Einfach mal in Geschichtsbüchern nachschauen: Hunger ist eine grausame und tödliche Waffe. Wer mit Hartz IV überleben will, darf keine Kinder haben und muß gut wirtschaften können. Keine Kinder? Richtig gelesen, bei Regelsätzen von 215 Euro für kleine Menschen, die nach vier Monaten aus allem herausgewachsen sind, sind Kinder ein absolutes Zuschussgeschäft, „Kosten auf zwei Beinen“ sozusagen. Betriebswirtschaftlich gesehen absoluter Unfug.
Erst recht muß man von staatlichem Mordversuch sprechen, wenn es Regelsatzkürzungen ausgesprochen werden. Bist Du nicht willig, bringen wir Dich um – das ist die grausame Botschschaft zwischen den Zeilen. Einige sind schon daran gestorben. Der Staat wird Betrieb und wer nicht genug schaffen kann ist überflüssig und wird entlassen.
Nun … müssen wir aber die Kirche im Dorf lassen, denn Armut ist relativ. Geschickte Wirtschaftler schaffen es auch mit Hartz IV zu überleben, viele von ihnen gehören eigentlich in Managementpositionen und an die Spitze der Politik, denn wenn sie so wirtschaften würden wie Wirtschaft und Politik, dann wären sie schon längst tot.
Die Bundesrepublik dürfte bald zwei Billionen Euro Miese haben – trotz aller Sparpakete. Wie aber konnte es zu dem Desaster kommen? SPIEGEL ONLINE erklärt, warum der Schuldenberg entstand und wie Politiker verzweifelt versuchen, sein Wachstum zu bremsen.
Die Verzweiflung ist denen wirklich anzumerken:
Und selbst wenn die Schuldenbremse tatsächlich irgendwann irgendwie irgendwo greifen sollte: Allein die Bundesregierung will von 2011 bis 2014 noch mehr als 150 Milliarden Euro zusätzliche Kredite aufnehmen. Rechnet man Länder und Kommunen dazu, dürfte Deutschland Mitte des Jahrzehnts statt mit 1,7 mit rund zwei Billionen Euro in den Miesen sein.
Quelle: Spiegel-online
Wir wissen ja dank unserer stets gut informierten Presse, wo die Schuldigen sitzen. „Sozialbudget“ hört man da ja immer wieder, war erst vor einem Jahr medial der große Renner. Sven Böll, der Autor des Spiegel-online Artikels holt diesen Ladenhüter für seinen Artikel im Managermagazin noch mal heraus:
Beispiel Bundeshaushalt: Rund 43 Prozent des Gesamtetats standen 2009 dem Sozialministerium zur Verfügung. Es finanzierte davon vor allem den 80-Milliarden-Euro-Zuschuss zur Rentenversicherung und die Ausgaben für Hartz IV. Weitere 14 Prozent gab der Finanzminister für Zinsen aus, jeweils rund zehn Prozent für Verteidigung und Verkehr.
Die Botschaft für Manager? Mensch, Arbeitslosigkeit ist aber auch wirklich richtig teuer.
Hätte derselbe Autor in seinem eigenen Spiegel-Artikel die Grafiken angeschaut, so wüßte er, das die Manager falsch liegen.
Dort stehen andere Zahlen:
Verteilung des Sozialbudgets
Rente: 38 %
Krankheit und Invalidität: 35 %
Kinder, Ehegatten, Mutterschaft (z.b. Kindergeld): 13 %
Arbeitslosigkeit: 7 %
Wohngeld: 3 %
„Sonstiges“: 4 %
Quelle: Spiegel-online
ARBEITSLOSIGKEIT TOTAL BILLIG! … so sollten die Schlagzeilen lauten. DIE ARBEITSLOSEN SPAREN SICH FÜR UNS KAPUTT! – wäre ebenfalls korrekt. HARTZ-IV-ABHÄNGIGE: HELDEN DES AUFSCHWUNGS UND DES UMWELTSCHUTZES! … darf man nicht vergessen. Ihr Opfer und das ihrer Millionen Kinder erlaubt den Banken, ihr Personal wieder erster Klasse reisen zu lassen. Da sie selbst nie fliegen und auch sonst im Verbrauch sehr niedrig liegen, bringt jeder von ihnen der Umwelt mehr als alle grünen Bundestagsabgeordneten zusammen.
Natürlich wird man diese Schlagzeilen nie lesen, denn mit solchen Schlagzeilen dient man nicht den Interessen der Gemeinschaft des Bundespresseballs.
Die gesamte Staatsverschuldung wuchs bis Ende des vergangenen Jahres auf etwa 1,7 Billion Euro. Ausgeschrieben sieht diese Zahl so aus: 1.700.000.000.000. Dieser Wert entspricht rund 70 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung.
Quelle: Spiegel-online
Das ist etwas, was wir noch recht locker hinnehmen. Aber wehe das trifft Portugal:
Investoren strafen die Regierung in Lissabon dafür ab, dass deren Sparanstrengungen keine Fortschritte machen.
Angesichts der Höhe der portugiesischen Staatsschulden – rund 81 Prozent der Wirtschaftsleistung – wird das von den Marktteilnehmern als bedrohlich gewertet. Wie die Citigroup ausgerechnet hat, werden die Zinskosten in den kommenden drei Jahren von 2,75 auf 3,75 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen, bei Irland sogar von 2,5 auf vier Prozent.
Quelle: Welt
Warum da gerade die Citigroup herumrechnet und warum das jemanden interessiert, was die rechnen, weiß ich nicht. Aber das Länder „bestraft“ werden und niemand aufbegehrt, ist seltsam. Regelsatzkürzungen bewirken bei Ländern das Gleiche wie bei Individuen – ist es zu wenig, geht das Opfer tot. Wer hat eigentlich der Citigroup und anderen Krawattenträgern die Erlaubnis gegeben, Souveräne zu bestrafen? Was ist eigentlich unsere Demokratie wert, wenn jederzeit irgendwer kommen kann und aufgrund irgendwelcher Spielregeln das Wasser abgräbt?
Sie ist nichts wert, denn es ist keine Demokratie, sondern eine Finanzdiktatur. Deshalb geht es den Finanzdienstleistern ja auch gut:
Die unternehmensnahen Dienstleister dürften dann einen Umsatz von 612 Mrd. Euro erwirtschaften – das sind 17 Mrd. Euro mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008. Experten warnten jedoch vor einem allzu großen Optimismus: Die Wirtschaftskrise sei noch nicht überwunden, sagte der Geschäftsführende Vorstand des Bankenverbandes, Manfred Weber. Das hohe Wachstumstempo aus dem zweiten Quartal, als die Wirtschaftsleistung um 2,2 Prozent zulegte, werde nicht zu halten sein.
Quelle: Handelsblatt
Der gegenseitige Verkauf von Optionsscheinen auf Orangensaftkonzentrat hat Zukunft, der gezielte Vernichtungsangriff gegen die Sozialsysteme wird fortgesetzt und als Supererfolg gefeiert, weil er Arbeitsplätze schafft.
Natürlich muß einer die Zeche zahlen und die obigen Zahlen zum Sozialsystem zeigen schon, wer demnächst dran ist: die Rentner.
Bei Arbeitslosen ist nämlich nichts mehr zu holen. Die haben ihren Beitrag zum Millionärszüchterverein Deutschland geleistet.
Arnold Schwarzenegger macht das schon mal vor:
WELT ONLINE: Wenn Sie einen Wunsch für die letzten Monate Ihrer Amtszeit als Gouverneur frei hätten …
Schwarzenegger: … dann würde ich mir einen Haushalt wünschen, der nach meinen Vorstellungen aufgestellt ist. Und ich wünsche mir eine Rentenreform.
WELT ONLINE: Mit welchem Ziel?
Schwarzenegger: Frühere kalifornische Regierungen haben den Beamten zu hohe Pensionen versprochen, die wir nicht mehr finanzieren können. Wir versuchen jetzt, die einmal gemachten Versprechen rückgängig zu machen und auf einen Level von 1999 zu bringen. Dagegen gibt es Widerstand, aber ich bin mir 100-prozentig sicher, dass ich diese Schlacht gewinnen werde. Das sind meine Wünsche für die Zeit bis zur Übergabe des Amtes an meinen Nachfolger.
Rentenversprechen werden wie Wahlversprechen zu Versprechern.
Dabei geht es Kalifornien, als Bundesland der USA trotzdem siebtgrößte Wirtschaft der Welt, noch gut, wenn man dem Terminator glaubt:
Schwarzenegger: Im Vergleich zu Deutschland und anderen Ländern haben wir wenig Schulden. Unsere Wirtschaftsleistung beläuft sich auf 1,8 Billionen Dollar, und unsere Schulden betragen 80 Milliarden Dollar. Das ist minimal.
Quelle: Welt-online
Aber wir müssen ja ganz viele Bedürfnisse befriedigen … zum Beispiel in Stuttgart, wo der Bahnhofsneubau zur Selbstbereicherungsorgie der „Privatwirtschaft“ verkommt – wie üblich, wenn der Staat die Rechnungen bezahlt (und weshalb man eigentlich nicht zurecht von Privatwirtschaft und erwirtschaften reden kann, was die feinen Herren aber nicht stört):
Bezüglich der Kosten gehen die Ansichten weit auseinander: Offiziell sind für den Bahnhof 4,1 Milliarden Euro veranschlagt, Kritiker befürchten, dass letztendlich ein zweistelliger Milliardenbetrag zu Buche steht.
Quelle: Stern-online
Die Bürgerproteste dagegen in Zeiten knapper Kassen wirken geradezu niedlich. Da haben wohl Leute noch nicht verstanden, das unsere Wirtschaftselite das „Prinzip Titanic“ fährt: abgreifen, bevor alle merken, das es vorbei ist….und schnell zum Schwarzenegger ´rübermachen, denn dort ist die Welt noch in Ordnung:
WELT ONLINE: Sie selbst tragen auch dazu bei, dass die Wirtschaft Kaliforniens kräftig angekurbelt wird. Sie besitzen diverse Autos, wie viele genau?
Schwarzenegger: Keine Ahnung, das kann ich so genau gar nicht sagen. Meine Familie und ich leben in Sacramento, aber wir haben noch mehrere andere Häuser, wo wir überall auch Fahrzeuge haben. Ich schätze mal, dass es so 15 bis 20 Autos insgesamt sind.
WELT ONLINE: Sie sprechen jetzt nicht von historischen Autos, die Sie sammeln, sondern Fahrzeugen, die sie im täglichen Leben einsetzen?
Schwarzenegger: Völlig richtig.
15 bis 20 Autos für den alltäglichen Gebrauch ist ja auch das absolute Minimum, was man vom Leben erwarten sollte und sie sollten auch nicht billig sein.
Schwarzenegger: Ich mag besonders meinen Porsche Carrera Turbo, aber ich mag auch meine Hummer-Geländewagen.
Das ist echtes Leben. Das freut uns, das hören wir gerne. So ein Leben sichert auch den Aufschwung, dem sich andere aus niederen Beweggründen völlig verweigern:
Sie leben auf riesigen Müllhalden vor den Toren Kairos, hausen in notdürftigen Unterkünften aus Wellblech, zwischen Abfällen, Ratten und Exkrementen. Das gesamte Gelände liegt unter einer Dunstglocke aus beißendem Qualm. Die hygienischen Verhältnisse sind katastrophal. Allein in Kairo gibt es schätzungsweise 200.000 Müllmenschen.
Krankheiten sind an der Tagesordnung, insbesondere Erkrankungen der Bronchien – Folge der permanent brennenden Feuer aus alten Plastiktüten. Fliegen, die die Müllhalden bevölkern, tragen schwerste Infektionskrankheiten weiter, wie z. B. das Trachom. 60 % der 50-jährigen sind bereits erblindet.
Quelle: Müllkinder von Kairo
Ob wir in Zukunft dann auch Artikel über die Müllrentner von Stuttgart lesen? Ich glaube, ich geh´ schon mal los und sichere mir eine Halde, denn bei dem, was Arbeitslosen in diesem Land angedroht wird, sollte man mit allem rechnen … zum Beispiel mit Hunger.
Ein wunderschöner Morgen. Meine Lunge schmerzt und pfeift (Schweinegrippe, schätze ich mal), ich meide allzuviel Umgang mit den kleinen Menschen im Haus (wg. Schweinegrippe) und suche einfach mal ein paar Wahrheiten über unseren Sozialstaat, die man nicht in den Konzernmedien findet.
Wie immer wird man bei dem letzten Hort der Wahrheit fündig, der Bundeszentrale für politische Bildung.
Also, warum die immer noch nicht geschlossen worden ist, verstehe ich nicht. Ich traue mich kaum noch, bei denen nachzuforschen, denn die sagen immer was ganz anderes als die Bertelsmannstiftung. Vielleicht sollte man die bpb einfach ein Bertelsmann verkaufen, damit alle wieder mit einer Stimme sprechen.
Aber kommen wir zur Sensation des Tages: die Arbeitslosigkeit, medial ein gewaltiges Thema, das dem Mittelstand fürchterliche Angst macht, haben wir voll im Griff.
Einfach mal nachschauen.
http://www.bpb.de/wissen/6T3K3W,0,0,Sozialleistungen_%96_Entwicklung_der_Ausgaben.html
Die Kosten für Arbeitslosigkeit entwickelten sich zwischen 1995 und 2006 rückläufig und zwar um
MINUS 34,8 %.
Gleichfalls stieg der Bruttoinlandsprodukt um
Plus 25,6 %
Ausgaben für Sozialhilfe? Rückläufig, und zwar um:
Minus 23,2 %.
Ausgaben für Wohngeld?
Minus 60,4 %
Nun, Kindergeld ist seitdem gewaltig angestiegen. Ob jeder Besserverdienende auch noch durch Kindergeld subentioniert werden muß, sollte man sich noch mal gut überlegen. Vielleicht … nicht in voller Höhe des Satzes für alleinerziehende Mütter und Väter – wäre mal so eine Idee.
Nun, was die Arbeitslosen und das Sozialbudget angeht, können wir uns beruhigt zurücklehnen. Aber:
Entwarnung kann man nicht geben, denn erneut machen sich Pharmaindustrie und Ärzteschaft auf den Weg, das Sozialbudget aufzublasen wenn nicht sogar zu sprengen … wie schon die Jahre zuvor.
http://www.bpb.de/wissen/I4WOAW,0,0,Sozialbudget.html
In der Krankenversicherung führten höhere Honorar- und Arzneimittelkosten (auch in Folge der Anhebung der Mehrwertsteuer) zu höheren Leistungen. Auch in den Jahren 2005 und 2006 waren die Leistungen der Krankenversicherung gestiegen, und zwar durch höhere Krankenhausleistungen und gestiegene Arzneimittelkosten. Dagegen sind die Leistungen in der Arbeitslosenversicherung aufgrund der Entwicklung am Arbeitsmarkt deutlich zurückgegangen. Dies gilt auch für die Grundsicherung für Arbeitsuchende, wenngleich der Rückgang hier geringer ausfiel.
Kurz für BLÖD-Zeitungsleser: Arbeitslose billig – Gesundheit teuer.
Und der Trend hält an:
http://www.jungewelt.de/2009/07-29/026.php
Krankes System
KBV kriegt den Hals nicht voll
Von Rainer Balcerowiak
Vier Milliarden Euro Honorarerhöhung innerhalb von zwei Jahren und somit eine Milliarde mehr als zuvor kalkuliert. Im Jahresvergleich eine durchschnittliche prozentuale Steigerung pro Praxis von 7,4 Prozent.
Aber das ist den Ärzten noch zu wenig. Alles: Sozialbudget. Genauso wie Medikamentenkosten.
http://www.process.vogel.de/management_und_it/qualitaetsmanagement/validierung/articles/169328/
Der Pharmamarkt in Europa wuchs um knapp 16 Prozent auf rund 213 Milliarden Dollar an.
Das alles ist … „Sozialbudget“. Weiß nur keiner. Jeder denkt an kranke Opas und arbeitslose Omas, aber
der gesamte Pharmamarkt ist nichts anderes als „Sozialbudget“. Kann man gar nicht oft genug sagen.
Und so wird dort gearbeitet:
http://www.ksta.de/html/artikel/1247853624102.shtml
Dem Magazin zufolge hatten sie unter anderem an Anwendungsbeobachtungen (AW für Trommsdorff-Medikamente teilgenommen. In einem Formular konnten sie demnach ankreuzen, welche Belohnung sie wollten: Für 5 Patienten gab es einen Flachbildschirm oder einen iPod, für 7 Patienten einen DVD-Recorder, für 12 Patienten einen Jura-Kaffee-Vollautomaten, für 14 Patienten das Navigationssystem TomTom Go, und für 18 Patienten konnten sie auswählen zwischen Laptop, Beamer oder Computer mit Drucker.
Trommsdorff ist ein kleiner Fisch. Aber trotzdem … all die technischen Spielereien finden sich wieder im … genau: Sozialbudget! Letztlich wird das alles vom Geld der Versicherten bezahlt.
Die Arbeitslosen kosten immer weniger, die Pharmamafia immer mehr. Und damit keiner merkt, wohin das Geld wirklich verschwindet, stellen wir die ständig billiger werdenden Arbeitslosen einfach mal an den Pranger, während die niedergelassenen Ärzte und die Pharmamafia ganz groß abräumen.
Krankes Land, oder? Trotz hoher Ärztedichte keine Heilung in Sicht, fürchte ich.
Sozialbudget von Asozialen hemmungslos ausgeplündert!
Na, das ist ja mal Grund für eine laute Schlagzeile. Das Sozialbudget ist ja dieses Jahr ein ganz großes Thema.
„JEDER DRITTE EURO“ so klagt und jammert die Schißbuchsenpresse und versetzt das Volk in Panik. Und alle wissen genau, wer gemeint ist: der asoziale Sozialschmarotzer in fleckigem ärmellosen Unterhemd mit der Bierdose in der Hand vor dem Fernseher, wo er hemmungslos Verblödungsfunk konsumiert.
Doch wie üblich … schießt das Volk weit daneben.
Denn wir üblich verwechselt es Sozialbudget mit Sozialhilfe, dem fast kleinsten Teil des Budgets.
Der wirkliche Täter … trägt entweder Anzug und Krawatte oder kommt mit einem Stethoskop daher:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,653048,00.html
Ärzte und Krankenkassen plündern den Gesundheitsfonds: Scheinerkrankungen breiten sich aus, Milliardenbeträge werden mit Hilfe manipulierter Diagnosen falsch verteilt.
Sozialbetrüger ist ja auch so ein Kampfwort der Neuzeit, doch leider betrügen Sozialbetrüger weniger als Leistungsträger. Vielleicht ist das sogar ein Richtwert: wer als Sozialbetrüger sehr erfolgreich betrügt, wird Leistungsträger.
Für Hartz-IV-Abhängige jedoch kaum zu schaffen, so wenig, wie die abgreifen könnnen.
Ärzte und Krankenkassen sind da viel professioneller.
Etwa 170 Milliarden Euro werden es am Jahresende sein, etwa 10 Milliarden Euro mehr als 2008. Der Betrag entspricht mehr als der Hälfte des Bundesetats.
Verglichen mit den 22 Milliarden, die die Arbeitslosen vom Staat bekommen, schon ein Leistungsträgerergebnis.
Und die Methoden sind außerordentlich elegant:
Seit das Gesetz vor neun Monaten in Kraft trat, nimmt die Zahl der Siechen und Gebrechlichen auf rätselhafte Weise zu. Es wird therapiert und diagnostiziert wie nie zuvor. Und niemand, so scheint es, achtet auf die Kosten.
Die Arzneimittelausgaben stiegen zuletzt um etwa fünf Prozent, die Krankenhauskosten um knapp sechs Prozent, die Ausgaben für ambulante Behandlungen um gut sieben. Herz-Kreislauf-Beschwerden verbreiten sich in einem Tempo, das man bislang nur von hochansteckenden Infekten kannte. Die Zahl chronischer Erkrankungen wie Asthma und Reflux ist auf gespenstische Weise nach oben geschnellt.
Wie gut, das ich gar nicht mehr zum Arzt gehe. Ich fürchte, man würde mir alten Mann gleich zwei Dutzend Krankheiten anhängen, deren Namen ich gar nicht aussprechen möchte. Allerdings habe ich eine hohe Wahrscheinlichkeit, Reflux, Asthma oder Kreislauferkrankungen zu bekommen.
Der Grund ist naheliegend:
Millionen Versichertendaten werden unter dem Aspekt der „Erlösoptimierung“ geprüft, wie es in einem Leitfaden für AOK-Mitarbeiter heißt. Ideal sind dabei Krankheiten, die niedrige Behandlungskosten verursachen, gleichzeitig aber mit hohen Zuschlägen aus dem Gesundheitsfonds belohnt werden.
Um welche Gebrechen es sich dabei handelt, haben die Krankenkassen mittels sogenannter Deckungsbeitragsrechnungen im Detail ermittelt. Mit einem durchschnittlichen Asthmatiker macht die Krankenkasse nach Abzug aller Kosten 192 Euro Überschuss im Jahr. Ein von Sodbrennen geplagter Reflux-Patient bringt 692 Euro Gewinn. Für Bluthochdruck sind immerhin 265 Euro drin
Da wundert es mich in der Tat, das Ärzte noch nicht auf den Straßen unterwegs sind, um Patienten einzufangen. Und die kostenbewußten Krankenkassen zeigen sich von ihrer besten Seite: plündert, wo ihr könnt, solange es noch geht.
Wie wäre es denn dann, wenn die Beteiligten einfach mal ein „Sonderopfer Sozialbudget“ entrichten?
So einen kleinen (aber nicht zu kleinen) Solidaritätszuschlag Sozialbudget? Immerhin verdienen sie ganz schön gut daran – und die Gier kennt keine Grenzen.
Kein Wunder, das nun auch die Rezession (die es nie gegeben hat, ebensowenig wie diese mediale Wirtschaftskrise) nicht mehr so schlimm ausfällt, denn den Pharmafirmen wird es ebenfalls angesichts der vielen neuen Kranken sehr gut gehen:
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,653484,00.html
Die Prognosen zur weiteren konjunkturellen Entwicklung in Deutschland gehen derzeit auseinander. Während die Allianz optimistisch in die Zukunft blickt, äußert sich der Internationale Währungsfonds eher skeptisch. Die Deutsche Bank liegt mit ihrer Vorhersage in der Mitte, während die Unicredit zumindest bis Mitte 2010 Entwarnung gibt.
Das ist das schöne am Sozialbudget … obwohl kaum jemand daran denkt … es führt auch immer zu einer gewissen Steigerung der Wirtschaftsleistung bzw. des Bruttosozialproduktes.
Der Normalbürger jedoch … bleibt zurück mit tausend Fragezeichen im Kopf.
Müssen wir wirklich alle krank werden, damit der Aufschwung kommt?
Ich persönlich … bete nur zu allen erreichbaren Göttern, das niemand die Pillen nimmt, die jetzt verschrieben werden.
Denn die werden einige wirklich richtig krank machen. Das jedoch ist zwar schlecht für das Sozialbudget, aber gut für das Bruttosozialprodukt.
Wenn aber irgendwann alle krank sind, dann kann ja keiner mehr arbeiten gehen.
Wieder schlecht für das Sozialbudget, aber wieder gut für das Bruttosozialprodukt … und die Arbeitslosenstatistik. Wer krank ist, ist ja nicht arbeitssuchend.
Irgendwie ruft das nach einem Slogan:
„AIDS für den Aufschwung! Infiziert euch für die Rettung aus der Krise!“
Einige Rentner haben das schon mal vorgemacht:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,653048-3,00.html
Einigen Kassen war auf ihrer Abrechnung mit dem Gesundheitsfonds aufgefallen, dass sich eine überraschend große Zahl ihrer Versicherten mit dem Aids-Virus HIV infiziert hatte.
Noch ungewöhnlicher war das Alter der Betroffenen. Fast alle Neuinfizierten waren deutlich älter als 65 Jahre. Sogar einige Greise von über 80 Jahren hatten sich noch mit dem Immunschwächevirus angesteckt, darunter auch die Mutter eines Krankenkassenmanagers. Dem verschlug es erst einmal die Sprache. Wieso hatte ihm seine Mutter nichts von der schlimmen Neuigkeit erzählt? Und hatte man nicht geglaubt, Aids verbreite sich eher im Fixer- und Strichermilieu als im Seniorenheim?
50.000.000.000 Euro (50 Milliarden) kostet es den Steuerzahler um die Bundesagentur für Arbeit mit seinen 100.000 Angestellten zu subventionieren!
16.000.000.000 Euro (16 Milliarden) bekommen die so genannten beruflichen Fortbildungszentren wie bfz/afz (Armutindustrie) die zur Aufgabe haben Menschen beizubringen wie man sich adäquat auf dem Arbeitsmarkt bewirbt, und desweiteren dafür zuständig sind dass man sich nicht das Arbeiten entwöhnt.
Ein zweistelliger Milliardenbetrag wird benötigt um alle die, Argen, Optionskommunen,Jobcenter mit ihren dazugehörigen Fall Obstmanager zu subventionieren, dem ist noch nicht genug, denn die Wohlfahrtsverbände sowie die gemeinnützigen gGmbHs greifen nochmal richtig ab, den sie ordern bei den jeweiligen Argen, 1 Euro Mitarbeiter an, und kassieren für jeden Zwangs- verpflichteten Mitarbeiter zwischen 300 und 500 € zusätzlich ein, denn sie bieten immerhin einen Arbeitsplatz, der mit einem Euro entlohnt wird.
Doch das ist noch nicht alles, alle diejenigen die von ihrem sozialversicherungspflichtigen Beruf nicht leben können sind gezwungen ihr schmales Salär aufzubessern, man nennt sie schlicht: Die Aufstocker.
Hier werden nochmals zweistellige Milliardenbeträge verschleudert um ganze Wirtschaftszweige zu subventionieren.
Und nun kommt die so genannte Bürgerarbeit für 36.000 Bürgerarbeiter, die nochmals 1,3 Milliarden € verschlingt
Und nun machen wir mal einen Strich darunter, unglaublich was da für eine Summe zusammen kommt.
Man baut einen Riesen Stasiapparat auf, damit ja kein fauler Arbeitsloser entkommt, es werden keine Kosten und Mühen gescheut, denn sozial ist was Arbeit schafft und wer nicht arbeitet soll auch nicht essen. Wisst ihr, das wir momentan ein Sozialbudget von etwa 700 Milliarden haben? und wisst ihr auch, dass von diesen 700 Milliarden Euro gerade mal 5,4 % für die Hartz IV Empfänger bereitsteht?
Das sind etwa 38.000.000.000 € (38 Milliarden) die für Hartz IV aufgewendet werden, oder anders ausgedrückt.
Jeder dritte Euro in Deutschland geht für das Sozialbudget drauf.
Und von diesem Euro fallen 5,4 Cent für die Arbeitslosen ab, die mitten im Leben stehen. 10 Cent bekommen die Kinder, 7 Cent die Invaliden, 6 Cent die “Hinterbliebenen”. 27 Cent bekommt die Pharmamafia, 32 Cent die Rentner … grob gerundet.
Ps: sollte ich noch etwas vergessen haben, bitte schreibt es mir!
Über Krieg und Frieden haben sich Menschen viel Gedanken gemacht – und obwohl der Krieg schonmal als „Vater aller Dinge“ verherrlicht wurde, finden die meisten Menschen dieses Planteten Krieg doof – erst recht die, die gerade einen haben. Wir haben ja jetzt auch auf einmal gemerkt, das Krieg ist. Ganz plötzlich. Gott sei Dank haben wir jetzt einen Adeligen als Verteidigungsminister, sonst hätten wir das ja nie gemerkt, aber die kennen sich ja aus mit der Kriegführerei, haben ja jahrtausendelang nichts anderes gemacht.
Die Politik, die Gesellschaft – zu lange hätten sie die Augen vor den Realitäten im Einsatzgebiet verschlossen, zu lange wurde nicht von „Krieg“ in Afghanistan gesprochen.
Was ist das eigentlich: Krieg? Es wird immer oft davon geredet, doch wissen die wenigsten, was das wirklich ist. Der letzte echte Krieg in diesem Land ist 65 Jahre her, nur noch Rentner haben ihn erlebt – und auch die waren damals noch jung. Mahner werden meinen: Krieg hat was mit Ballerspielen zu tun. Weit gefehlt … es sei denn, auch ein Jäger würde Krieg gegen Kaninchen führen. Die Jagd … macht auch Frauen Freude. Ich kenne begeisterte Jägerinnen, die ihr Geld als Ärztin verdienen und nebenbei in der Praxis Yogakurse anbieten.
Wir sollten also Jagd und Krieg trennen … obwohl es bei beiden Formen der Auseinandersetzung um „haben“ geht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Krieg
Das Wort „Krieg“ bedeutet ursprünglich „Hartnäckigkeit“, „Anstrengung“, „Streit“.[2] Das Verb „kriegen“ heißt einerseits „Krieg führen“, andererseits „bekommen, erhalten“: Dies kann Herkunft und Charakter dieser kollektiven Gewaltanwendung anzeigen. Auch wo andere Kriegsanlässe im Vordergrund stehen, fehlt selten ein ökonomischer Hintergrund.
Ich denke, mit etwas Anstrengung kann man aus diesem „selten“ auch ein „nie“ machen, denn ich vermute mal, das man auch hinter jedem Genozid handfeste wirtschaftliche Interessen finden kann – außer bei denen natürlich, wo der Grad der geistigen Zerrüttung die Freude am Krieg führen bestimmt. Und ein Staat … ist ursprünglich immer auf Raub gegründet. „Das Land ist meins!“ – steht am Anfang jeder Staatsgründung. Gäbe es in Afghanistan keine Rohstoffe, würde keine Sau dort die saudi-arabischen Terroristen des 11.9.2001 bekämpfen wollen. Immerhin ist Krieg eine Investition, man benötigt Kredite und die Geldgeber wollen Sicherheiten – selbst wenn das Land noch einen König hat. Das konnte man schon von den Fuggern lernen.
Krieg ist einfach. Waffe nehmen, abdrücken: Schluß mit lustig. Oder man hungert den Feind aus, das geht auch, da stirbt er dann von alleine und man muß sich nicht auch noch die Hände schmutzig machen.
Frieden hingegen – ist schwerer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Frieden
In der wissenschaftlichen Diskussion unterscheidet man zwischen dem oben genannten engen Friedensbegriff, der die Abwesenheit von Konflikten beinhaltet, und einem weiter gefassten Friedensbegriff. Letzterer umfasst neben dem Fehlen kriegerischer Gewalt, bei Johan Galtung direkte Gewalt genannt, auch das Fehlen kultureller und struktureller Gewalt. Nach dieser Definition bedeutet Frieden also zusätzlich das Fehlen einer „auf Gewalt basierenden Kultur“, sowie das Fehlen repressiver oder ausbeuterischer Strukturen. Ein struktureller Frieden wäre die konkrete Utopie eines sozialen Zusammenlebens in Harmonie und ohne Statuskämpfe und „Reibungsverluste“. Frieden wird hier positiv definiert als „die Fähigkeit […], Konflikte mit Empathie (= der Bereitschaft und Fähigkeit, sich in die Einstellung und Mentalität anderer Menschen einzufühlen), mit Gewaltlosigkeit und mit Kreativität oder spielerisch zu klären und zu lösen.“ Dies erfordert neben kommunikativer Friedensarbeit das Erkennen der Bedeutung von „Rechtskommunikation“ und eine intensivere Beschäftigung mit den Ursachen streitlegenden Verhaltens, das mit „Machtkommunikation“ Streiteskalationen provoziert und begünstigt.
Ich denke, wir sollten diesen weiter gefaßten Friedensbegriff nehmen, damit nicht wieder irgendein Adelshampel uns nachher vorwirft, wir hätten da wieder was aus Überforderung verharmlost – diesmal wollen wir alles richtig machen, denn: möglicherweise haben wir ja auch Krieg im eigenen Land. Wo es Verteilungskämpfe gibt, sollte es doch vorher einen Krieg gegeben haben, der die Beute auf die Seite der Verteiler gebracht hat.
Verteilungskämpfe haben wir auf jeden Fall beim Krieg um das Sozialbudget und der tobt immer weiter. Die Bastion der Arbeitslosenversicherung wurde schon erfolgreich geplündert – mit gravierenden Folgen für Staatstreue und Demokratieempfinden der Bürger – die Rentenversicherung ist noch zu mächtig aber das klar definierte Fernziel, die Gesundheit jedoch ist als zweitgrößter Posten des Sozialbudgets ist in greifbarer Nähe, also toben die Verteilungskämpfe erstmal dort:
http://www.manager-magazin.de/politik/artikel/0,2828,706513,00.html
Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr etwas mehr Gewinne verbucht als erwartet. Der Überschuss lag rund 300 Millionen Euro höher als zunächst geschätzt und betrug 1,4 Milliarden Euro.
Die Krankenkassen haben Gewinne erwirtschaftet, weshalb wir jetzt alle noch mehr bezahlen müssen. Ist ungefähr so, als wenn der Ober nochmal mit der Rechnung kommt, nachdem wir bezahlt haben. Und weil wir alle so unermeßlich blöde sind, merken wir das nicht einmal und zahlen in Zukunft gerne noch mehr. Auch Kopfpauschalen. An Fuß- Bauch- und Handpauschalen wird ebenfalls gearbeitet, Ärzte sind da erfinderisch. Wenn´s um Geld geht, operieren die auch schon gerne mal ohne Zulassung, Hauptsache, man kann es abrechnen:
http://www.taz.de/1/berlin/artikel/1/aerztepfusch-in-drk-kliniken/
Jahrelang sollen Ärzte an DRK-Kliniken Patienten operiert haben, obwohl sie dafür nicht ausgebildet waren.
Toll, oder? Na ja, Löcher in Menschen machen kann jeder. Dann ein bischen rumrühren in den Innereien, wieder zunähen und man ist den Malediven und dem Ferarri schon wieder ein Stück nähergekommen. Ärztepfusch geschieht nur selten? Leider nicht:
http://www.netdoktor.de/Magazin/Die-fehlbaren-Goetter-in-Weis-10481.html
Schwächen eingestehen? Diese Eigenschaft ist unter Ärzten nicht gerade weit verbreitet. Mediziner gehen mit ihren Missgeschicken jedoch freimütiger um als gedacht. In einer aktuellen Umfrage gaben von 985 Ärzten rund 95 Prozent ärztliche Pannen zu
95% … aber für diese Leistung möchte man natürlich gut bezahlt werden. Manche Menschen möchten gut dafür bezahlt werden, das sie sich morgens erfolgreich die Socken anziehen. Des Menschen Wunsch ist halt sein Himmelreich.
Demnach zählt das Risiko, an Kunst- und Behandlungsfehlern im Krankenhaus zu sterben zu den zehn häufigsten Todesarten – noch vor Aids und Brustkrebs. Rothmund forderte seine Zunft auf, eine „Politik des Schweigens“ zu beenden und Konsequenzen zu ziehen.
Mehr Todesfälle durch Ärztepfusch als durch den Straßenverkehr … aber unsere Streitkräfte operieren in Afghanistan. Dieser Artikel ist etwas älter … geändert hat sich seit dem nichts, außer das einige hundertausend Menschen durch den medizinischen Komplex umgebracht oder verstümmelt worden sind – zum einen, weil es Geld bringt und zum anderen, weil man immer irgendwo ein perverses Genie findet, das Frauen gerne die Brüste abschneidet. Da hat schon so mancher die Abweisungen durch hübsche Mädchen in der Schulzeit bitter gerächt. Ärzte sind nämlich auch nur Männer – in Wirklichkeit.
Und wem jetzt noch nicht schlecht ist, der findet hier auch noch mehr:
http://www.aerztepfusch-linkliste.de/
Trotz dieser Leistungsbilanz hört die Gilde der Brustabschneider zu den gierigsten im Lande. Gerade noch ordentliche Zuwächse gehabt, stehen sie jetzt schon wieder auf der Straße:
http://www.welt.de/wirtschaft/article8472147/Hausaerzte-wollen-aus-Protest-Praxen-schliessen.html
Patienten müssen sich auf geschlossene Praxen vorbereiten. Die Hausärzte wollen einem Bericht zufolge gegen die Gesundheitsreform streiken.
1. Halbjahr 2008: 89.839
1. Halbjahr 2009: 92.720
Veränderung: 3,2 Prozent
Da kann man nur sagen: stimmt. Das ist wenig. Da hat ja ein Pharmareferent mehr. Viele von denen kommen übrigens als Zeitsoldaten von der Bundeswehr, es gibt auch Pharmafirmen, die stellen grundsätzlich keine religiösen Menschen ein oder auch keien Wehrdienstverweigerer. Der Dienst an der Pille fordert den ganzen Mann, da kann man keine Zimperlieschen gebrauchen. Immerhin geht es um Leben und Tod … und man braucht Leute, die die gewieften Mediziner in die Tasche stecken können. Immerhin soll der Arzt verschreiben, was die Firma will und nicht, was Kassen oder Patienten Nutzen bringen würde. Und es bedarf schon außerordentlicher Überzeugungskünste um solchen Giftmüll noch an den Mann zu bringen:
Der britische Pharmakonzern Glaxo Smithkline hat bei seinem umstrittenen Diabetes-Mittels Avandia einen wichtigen Teilerfolg errungen: Trotz möglicher Herzrisiken sprach sich ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde FDA nach zweitägigen Beratungen mehrheitlich für eine weitere Vermarktung des umstrittenen Medikaments aus.
Ich kenne mich ein wenig aus mit Thiazolidindionen, alldieweil ich Glaxomitarbeiter zu dem Thema Ende der neunziger Jahre ausgebildet habe. Schon damals stand fest: das Zeug bringt Leute um. Deshalb waren alle froh, das es nicht kam. Jetzt … ist es da, wird bleiben und noch mehr Leute umbringen.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,679261,00.html
Das Diabetes-Medikament Avandia ist offenbar schwer gesundheitsschädlich. Das berichtet die Online-Ausgabe der „New York Times“ („NYT“) unter Berufung auf einen internen Regierungsbericht. Dem vertraulichen Dokument zufolge könne das Medikament der Firma GlaxoSmithKline tödliche Herzkrankheiten auslösen. Allein im dritten Quartal 2009 habe das Mittel mit dem Wirkstoff Rosiglitazon 304 Tode verursacht.
Aber immerhin steht das dann im Beipackzettel. Und zwar so, das das keiner verstehen kann. Dann sind alle abgesichert. Ich denke, solche Streifzüge durch die Welt der Medizin sind mal wichtig, damit man andere Meldungen erfolgreich verarbeiten kann:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,706575,00.html
Patienten sollen künftig einen Teil ihrer Arztrechnung aus der eigenen Tasche bezahlen – und so eher auf teure Behandlungen verzichten. Dies fordert eine Beraterkommission der Bundesregierung.
Das wird letztendlich viele Leben retten. Weil man nicht mehr hingeht. Aber was wir ja jetzt gelernt haben: Frieden – ist anders.
Nochmal, damit es nicht untergeht? Hier:
Nach dieser Definition bedeutet Frieden also zusätzlich das Fehlen einer „auf Gewalt basierenden Kultur“, sowie das Fehlen repressiver oder ausbeuterischer Strukturen.
Wir schießen momentan nicht in Deutschland. Aber wir sterben trotzdem – und Pharmafirmen, Apotheken und Ärzteschaft streiten sich wie ein hungriges Rudel Hyänen um die Beute….und die ist dieses mal sechsmal so hoch wie die Beute, die man durch die Enteignung der Arbeitslosen erziehlt hat. Mit Hilfe dieser Beute hat die BA immerhin einige hoch bezahlte Stellen für persönliche Freunde besetzen können.
Frieden … nochmal … Frieden ist anders. Ganz anders. Aber er macht nicht so viele Leute krank wie Krieg – und an Gesundheit kann man überhaupt nichst verdienen.
Und weil es gerade so paßt, noch ein paar Zitate:
http://www.miprox.de/Sonstiges/Arzneimittel-Tollhaus-Deutschland.htm
Deutsche Chirurgen amputieren bei Zuckerkranken viel zu häufig: In unseren Kliniken werden pro Jahr fast 30 000 Amputationen vorgenommen. „Das sind viel mehr als in anderen europäischen Staaten wie Frankreich, den Niederlanden, Italien und den skandinavischen Ländern“, sagte Hans Henning Wetz von der Universität Münster. „Es könnten 8000 bis 10 000 weniger sein.“ Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Deutschland schon vor Jahren in einer Deklaration aufgefordert, die Amputationen bei Zuckerkranken zu halbieren.
Derzeit werden auf Grund von jährlich vier Millionen „grauen Mammographien“ 100 000 Frauen operiert, die nicht operiert werden müssten, wenn stattdessen mit der Qualität der europäischen Nachbarländer wie zum Beispiel der Niederlande gescreent würde, heißt es in einem Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen. Von den jährlich 100 000 operierten Frauen sterben im Schnitt 4000.
…
Kein Wunder, dass auch die Zahl der durch Arzneimittel geschädigten Patienten ohne direkte Todesfolge ungeheuer groß ist. So kam Professor Wehling an seinem Mannheimer Institut zu einem nicht weniger skandalösen Resultat: Mehr als zwei Millionen ältere Menschen über 60 Jahre müssen jährlich nur deshalb in Kliniken eingewiesen werden, weil sie von niedergelassenen Ärzten unsachgemäß mit Medikamenten behandelt werden.
…
Nach Prof. Dr. Peter Schönhöfer, Pharmakologe und seit vielen Jahren Mitherausgeber des unabhängigen Arznei-Telegramms in Berlin, steht zweifelsfrei fest: „Das allgemeine Handlungsprinzip im deutschen Gesundheitswesen ist Betrug.“ Mit einer im medizinischen Fachschrifttum seltenen Deutlichkeit hat sich auch die altehrwürdige Münchner Medizinische Wochenschrift in die gesundheitspolitische Diskussion eingemischt. Unter der Überschrift „Weiße Kittel und schmutzige Hände“ nahm das angesehene Ärzteblatt den Medizinbetrieb als „Unrechtssystem“ ins Visier und zitierte den Leiter der Sonderkommission „Abrechnungsbetrug“ beim Bundeskriminalamt, Raimund Schmidt, mit einer vernichtenden Feststellung: „Die kriminellen Strukturen im Gesundheitswesen sind nur noch vergleichbar mit der ‚organisierten Kriminalität‘.“
Darum möchte ich hier deutlich sagen: Wir befinden uns im Krieg. Es wird gestorben, verstümmelt, vergiftet, betrogen … nur geschossen wird nicht. Wurde aber im Mittelalter auch nicht – und aus der Sicht des Opfers ist mir relativ egal mit welcher Absicht ich umgebracht werden. Afghanistan ist ein Witz gegen das, was einem blühen kann, wenn man zum Arzt geht:
Angesichts der von ihm geschätzten 30 000 Arzneimitteltoten pro Jahr sei nun vor allem die Politik zu raschem Handeln aufgefordert; denn die durch diese Todesfälle verursachten Folgekosten allein beziffert Frölich auf mehr als 30 Milliarden Euro pro Jahr. Noch bizarrer sind die Untersuchungsergebnisse seines Kollegen Wehling, der jüngst in dem angesehenen Fachjournal Deutsche Medizinische Wochenschrift die Vermutung anstellte, dass von den 500 000 Todesfällen durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen wahrscheinlich 100 000 verhindert werden könnten, wenn die Patienten nicht die falschen Arzneimittel bekämen.
Das ist nicht nur Krieg, das ist ein Vernichtungskrieg – auch wenn die Weißkittelkrieger noch so freundlich lächeln. Das konnten die Mongolen auch.
Das Wissenschaftliche Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen hat errechnet, dass die Lebenserwartung der Bevölkerung im gleichen Maße sinke wie die Arztdichte in Ballungsräumen zunehme. Der renommierte Medizinpublizist Dr. med. Hans Halter ist auf Grund eigener Nachforschungen zu ähnlich alarmierenden Ergebnissen gelangt: „Bürger, die in einem Gebiet mit vielen Ärzten und reichlich Krankenhäusern wohnen, verwandeln sich rascher in Patienten, werden häufiger operiert, nehmen mehr nebenwirkungsreiche Medikamente und sterben, gemessen am statistischen Durchschnitt, früher.“
Aber anders als in Afghanistan nennen wir dies jetzt auch mal ganz deutlich: Krieg. Damit nicht der nächste Adelige uns in Zukunft wieder sagen kann, wir hätten da etwas verharmlost. Doch dafür wissen wir jetzt auch, warum das alles so teuer ist.
Kriege kosten Geld.
Nun, Sozialabbau heißt natürlich nicht nur, das man Arbeitslose und Rentern außen vor läßt.
Auch die Gesundheitsvorsorge und die Bildung geraten ins Visier. Die Speerspitze macht diesmal der Herr Hoppe, Präsident der deutschen Ärzteschaft:
http://www.welt.de/politik/article3706462/Wie-Hoppe-Krankheiten-priorisieren-will.html
Schwere Krankheiten zahlt die Kasse, leicht muß man selber zahlen.
Natürlich gehen die Deutschen zu häufig zum Arzt. Natürlich werden hier zu viele Medikamente verordnet, die zudem auch in Deutschland noch am teuersten sind. Und natürlich verdienen deutsche Mediziner im nierdergelassenen Bereich noch sehr viel.
Aber dieses von Hoppe angedachte Prinzip könnte man 1:1 auch auf den Bildungsbereich übertragen:
Hauptschule ist kostenlos, Abitur kostet.
Da wird deutlich, wo die Reise hingeht.
Zivilisation nur noch für Reiche.
Ärztliche Behandlung nur noch für den Adel des Wirtschaftsfeudalismus.
Aber schauen wir uns mal die Kosten im Detail an:
http://www.welt.de/politik/article3510175/Deutsche-geben-252-Milliarden-fuer-Gesundheit-aus.html
10,4 % des Bruttoinlandsproduktes werden für Gesundheit ausgegeben, schon jetzt aber geben Privathaushalte deutlich mehr aus, nämlich: 13,5 %.
41,7 Milliarden für Medikamente, 10 Milliarden für Präventionsmaßnahmen.
Und die anderen 200 Milliarden?
Knapp 150000 niedergelassen Ärzte und Psychotherapeuten mit einem Durchschnittseinkommen von
120000 Euro im Jahr … da kommt schon was zusammen. Und 2009 … wie schön … können die Mediziner in diesem Bereich noch mal mit einer Steigerung von 10 % rechnen.
Während die Krise brummt (auch heute übrigens wieder mediales PingPong … vorbei … wird schlimmer …
kommt erst noch … ist von gestern) greifen die Ärzte mal wieder selbstlos in die schwächelnden Krankenkassen.
Das nennt man Solidarität.
Natürlich … ist dann weniger Geld für Behandlungen da. Selbstverständlich kann die Pharmaindustrie noch mit guten Zahlen aufwarten, selbstverstänlich sind überdurchschnittliche Steigerungen der Ärztehonorare in Zeiten schrumpfender Wirtschaftsleistung nicht zu hinterfragen.
Und da das Gesundheitssystem nur noch Füllhorn für Konzernkassen und Geldgier der Ärzteschaft ist, muß natürlich da gespart werden, wo man sinnvollerweise in dem System am besten sparen kann: beim Kunden.
Der soll seine „billigen“ Krankheiten jetzt gefälligst selbst bezahlen, denn an denen verdienen Ärzte sowieso nicht mehr soviel.
Eid des Hypokrates?
http://de.wikipedia.org/wiki/Eid_des_Hippokrates
Zitat:
Ärztliche Verordnungen werde ich treffen zum Nutzen der Kranken nach meiner Fähigkeit und meinem Urteil, hüten aber werde ich mich davor, sie zum Schaden und in unrechter Weise anzuwenden.
Auch werde ich niemandem ein tödliches Gift geben, auch nicht wenn ich darum gebeten werde, und ich werde auch niemanden dabei beraten; auch werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel geben.
Scheinbar bald zu ergänzen um: für den der es bezahlen kann.
Nun, es gibt auch Ärzte, die sind mit 10000 Euro im Monat zufrieden:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,614699,00.html
Warum auch nicht. Verglichen mit anderen Berufen ähnlich langer Ausbildung (Lehrer zum Beispiel) ist das doch ganz in Ordnung. Zudem ist es ein sinnvoller Beruf mit vielen Freiheiten, den andere auch für weniger Geld machen würden.
Aber selbst die angekündigten Steigerungen sind den Kollegen dieses bescheidenen Mediziners zu wenig:
http://www.sueddeutsche.de/politik/449/461077/text/
Da schimpft der KV-Chef Bayern (Jahreseinkommen: 238000 Euro) erstmal auf die Politik. Habe ich schon erwähnt, das zu seinem Einkommen noch prinzipiell das Einkommen seiner Praxis hinzukommt? Wäre jedenfalls in NRW möglich.
Ist Geldgier eigentlich eine Krankheit?
Sollte man schnell behandeln.