Social Media

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Die Zeit des Hypermoralismus – Milena Preradovic bei SteinZeit

Milena Preradovic arbeitete seit Anfang der 1990er Jahre als Moderatorin für RTL, Sat1, N24 und auch Servus.Tv und hat dort viele Erfahrungen und Eindrücke über unsere Medienlandschaft sammeln konnte.

Mit ihr haben wir über den Vertrauensverlust gegenüber den „alten Medien“ gesprochen, aber auch über die Verwerfungen in unserer Gesellschaft. Seit sie im März 2020 ein vielbeachtetes Interview mit Dr. Wolfgang Wodarg auf ihrem damals ganz neuen YouTube-Kanal veröffentlichte, bekam auch sie zu spüren was es heißt, wenn Journalisten den vorgegebenen Weg verlassen. Haltung statt Journalismus, heißt die Devise in der heutigen Medienwelt, wo sich Redakteure damit brüsten sich auf gar keinen Fall auf alternativen Portalen zu informieren.

Egal ob Gender oder Political-Correctness, dieser Hypermoralismus, der den öffentlichen Raum immer weiter erobert, zeigt jetzt schon wie sehr dadurch unsere Gesellschaft noch mehr gespalten wird.

Facebook & Google entscheiden, was Sie lesen sollen – die NachDenkSeiten gehören offenbar nicht dazu

Jens Berger

NachDenkSeiten-Podcast

Einzelne Beiträge der NachDenkSeiten verschwinden auf mysteriöse Art und Weise auf Facebook in der Versenkung. Ein klares Muster ist dabei nicht zu erkennen. Fest steht jedoch, dass die Algorithmen von Facebook dafür sorgen, dass Nutzer dieser Plattform bestimmte Artikel von uns nicht zu Gesicht bekommen. Noch radikaler geht der Algorithmus von Google zu Werk. Seit dem letzten Update des Algorithmus hat sich die „Sichtbarkeit“ der NachDenkSeiten in der Suchmaschine mehr als halbiert. Warum? Das wissen auch wir nicht. Die Monopolisten aus dem Silicon Valley bestimmen, was Sie zu sehen bekommen – intransparent und undemokratisch. Als Betroffene sind wir da machtlos und auf unsere Leser angewiesen, wenn wir weiterhin unsere Reichweite erhöhen und mit unseren Texten etwas erreichen wollen. Helfen Sie uns dabei.

Die digitalen Supermächte

Ein Standpunkt von Glenn Greenwald.

Technologiegiganten blasen zum Angiff auf die Meinungfreiheit und den unabhängigen Journalismus — die liberalen Kräfte applaudieren.

Niemand ist offenbar so groß, dass er sich nicht auch von „Kleinen“ bedroht fühlen kann. Drei Silicon-Valley-Monopolisten zerstörten den Emporkömmling Parler, um ein Exempel zu statuieren. Apple, Google und Amazon begründeten ihre arrogante Machtdemonstration damit, dass Parler gegen bestimmte Vorgaben und Wertevorstellungen verstoßen hätte. Dieselben Werte wurden allerdings von den drei Genannten selbst in weitaus höherem Maße verletzt. Nach „gefährlichen Inhalten“ oder extremistischem Gedankengut muss man auf diesen drei Plattformen nämlich nicht lange suchen. Mit einer gehörigen Dosis Doppelmoral ist nun die Jagd auf abweichende Meinungen eröffnet — und auf Plattformen, die diesen Raum geben. Begleitet wird das Ganze vom tosenden Beifall vieler sich als liberal und demokratisch verstehender Zeitgenossen. Diese üben allenfalls eine Feigenblatt-Kritik an der Monopolmacht der großen Tech-Konzerne und bejubeln ansonsten die Zensurorgien an ihren Gegnern. Schließlich trifft es ja nicht sie selber, und der Gedanke, dass sie selbst einmal in diese Grube fallen könnten, scheint ihnen gar nicht erst zu kommen. Eine unheilvolle Entwicklung nimmt ihren Lauf.

Seit Jahren hören Kritiker der Zensurpraxis des Silicon Valley den selben Refrain: Technologieplattformen wie Facebook, Google und Twitter sind private Unternehmen und können selbst entscheiden, wen sie hosten oder wen sie sperren. Gefällt Ihnen nicht, was sie tun, ist es keine Lösung, sich zu beschweren oder sie zu regulieren. Erstellen Sie doch stattdessen eine eigene Social-Media-Plattform, die so funktioniert, wie Sie es gerne haben möchten…

Die letzte Show der guten & gernen Influenzer – über pandemische Heuchelei und das Ende der giftgrün-schleimtriefenden Extra3-Typen

Die letzte Show der guten & gernen Influenzer - über pandemische Heuchelei und das Ende der giftgrün-schleimtriefenden Extra3-Typen


(„Dem Hipster hängt der Zwickel tief“, J. Prilleau)

Abgesoffene Virenscanner

Da ich in einer Branche arbeite, in der es keinen Lockdown gibt und der Jahresausblick diesmal ausfallen musste, hier nur ein kurzer Einwurf zwischen Tür und Angel. Eigentlich ist es ja müßig, sich auf der sinkenden Titanic noch über PR-Kampagnen der Regierung wie zum Thema 5G zu erhitzen. Aber wenn man schon den Fehler gemacht hat, Kleber TV anzuknipsen und sich den Kopf ankleistern zu lassen, dann kann man die medial zentrifugierte Missgeburt auch nicht einfach so unkommentiert stehen lassen. Was übrigens einer der Gründe ist, warum sich viele von uns so unglücklich fühlen: Wenn man einer Unwahrheit begegnet, dann hätte man eigentlich die Pflicht, diese im Rahmen seiner Möglichkeiten richtigzustellen. Bei der derzeitigen Inflation an Newsflashs und Memes, die in unsere Timeline gespült werden, ist das schier unmöglich. An sich also eine perfide Falle, in die man uns mit Social Media gelockt hat. Je mehr man darin schmökert, umso umrunder fühlt man sich. Das geht von Depressionen bis hin zu suizidalen Zuständen, die laut Studien mit zunehmendem Social Media Konsum von Jugendlichen korrelieren.

Um sich also von der SM Kost nicht allzu unrund zu fühlen: Weniger ist mehr! Lieber öfter mal raus in den Wald gehen und Frischluft atmen. Dann nimmt man auch wieder leichter einen Pfeil aus dem Köcher und schießt – gezielt und nicht wahllos – zurück.

Doch mit den mittlerweile sehr durchschaubar gewordenen und mitunter auf primitivstem Niveau operierenden Massenmedien hätten wir noch vergleichsweise leichtes Spiel. Was noch viel perfider ist: All die Influenzer, die einen großen Teil des kritischen Potentials abschöpfen und in seichten Gewässern halten, während auf hoher See gerade der Kampf um unser aller Zukunft tobt. Es ist viel Schlaues und zweifellos gut & gerne Gemeintes dabei, was diese Influenzer von sich geben. Meinetwegen soll 95% vom Gesagten sogar richtig und kritisch sein. Nachdem man also zu diesem 95% „Jaja, stimmt … mh, hat er recht“ sagt und fast feuchte Augen bekommt, wie sozial und quietschauthentisch sein Influenzer ist, kommt dann so nebenher eingestreut das faule Kuckucksei, z.B. dass man auf keinen Fall Verschwörungstheoretikern wie Ken Jebsen glauben oder Rubikon lesen, sondern sich lieber an evidenzbasierte wissenschaftliche Fakten und Qualitätsjournalismus halten solle. Nein, es ist natürlich keine böse Absicht, dass unsere hellsten Köpfe diese Kuckuckseier legen und schon gar nicht, oder nur in den allerseltensten Fällen, kann behauptet werden, dass die, die diesen Bärendienst leisten, gekauft wären. Weit gefehlt, die Sache ist viel schnöder. Auch den Superinfluenzern ist es nicht gelungen, alle faulen Eier, die ihnen eine mittlerweile perfektionionierte Propagandamaschinerie untergejubelt hat, auszusortieren. Sie haben diese Propagandamaschinerie schlichtweg unterschätzt, dachten, dass sie sich mit ihrem zweifellos scharfen Intellekt und ihrem Rezosmile unbeschadet in einen Raketenhagel von Hitech-Tomahawks und Phosphorbomben stellen könnten. Sie können den Stuxnet-Virus, der in ihr Betriebssystem eingedrungen ist, nicht erkennen, veranstalten weiter Kopfstücke und Handstände und ernten dafür wie gewohnt Herzchen und Likes ihrer Follower, ohne zu realisieren, welchen Bärendienst sie im derzeitigen Drama leisten.

Was jetzt geschieht, war absehbar. Schon Zbigniew Brzeziski konnte die bürgerliche Demokratiebewegung im „technotronischen Zeitalter“ gelassen auf sich zukommen lassen. Er war der Meinung, dass man die Intellektuellen und „aufgeklärten“ Bürger ruhig schwätzen lassen könne. Sie würden sich mit der Zeit schon selbst zerschwätzen und gegenseitig schachmatt setzen.

Sie leben

Zurück aber zum Grund, warum ich mal wieder in die Tasten greife: Diese unsägliche Pro-5G Kampagne des BMVI (#Dspricht5G), mit der man einer gegenüber 5G zunehmend widerspenstig gewordenen Bevölkerung nun den Segen maximalinvasiver Dauerbestrahlung mit gepulster Hochfrequenzstrahlung im 150 m-Raster in die Köpfe zimmern möchte. Das „Pack“ will die neue Infrastruktur, die zukünftig unsere Totalüberwachung ermöglichen und, wie bereits in China zu bewundern, selbst für absolute Tölpel wie Söder das Regieren und In-Echtzeit-Bestrafen der Social Scoring Massen künftig zu einem Kinderspiel machen soll, nicht begeistert annehmen? Na das wäre ja noch schöner.

Ich möchte dieses Orchester der Heuchelei gar nicht erst verlinken. Man ist an John Carpenters Film „Sie leben“ erinnert, in dem eine Roboterspezies die Menschheit unterwandert hat und von allen Bildschirmen und Plakaten prangt – eiskalt, aber auch irgendwie ziemlich perfekt. – Was man bei diesen Schauspielern des BMVI wie Verkehrsminister Scheuer und seinen drittmittelfinanzierten Wissenschaftlern aber nicht einmal sagen kann.

Es sträuben sich für jeden, der nur ein wenig Fachwissen über gepulste Hochfrequenzstrahlung besitzt (siehe auch Arma5Geddon), die Nackenhaare, wenn er diesem Trauerspiel an naivem und willfährigem Gewäsch zuhört. Lüge, Heuchelei und Nichtwissenwollenschaft („Wissenschaft“) in Reinkultur, gebrandet natürlich mit dem Label „Wir sind die Guten & Gernen“.

Aber immerhin sieht man an dieser elenden Show auch, dass der kritische Widerstand gegen 5G in der Bevölkerung wächst. Sonst wäre die Regierung der marktkonformen Demokratie nicht gezwungen gewesen, eine solche PR-Kampagne ins Leben zu rufen.

Finaler Mindfuck

Hier tritt im Prinzip die gleiche Verlogenheit auf die Bühne wie mit „Corona“. Es ist eben eine gewaltige Dunsthaube der Heuchelei und des Selbstbetrugs, die momentan die Atmosphäre beherrscht und die Gesellschaft regelrecht zu ersticken droht. Lange werden die Menschen das womöglich nicht mehr aushalten. Denn man wird noch sehen, dass es nicht möglich ist, sich mit der Lüge ungestraft gemein zu machen und halt einfach „mitzumachen“. Wer jetzt nicht aktiv Widerstand leistet bzw. eigenständig zu denken beginnt, auch wenn dies zunächst zweifellos anstrengender erscheint als die Wachkomafütterung vor der allabendlichen Umnachtungsschau („Tagesschau“), der wird gesundheitlich demnächst nicht nur psychische, sondern auch ganz reale körperliche Probleme bekommen. Gegen die Krankheiten, die nun im Anmarsch sind (nicht nur in Folge der Impfungen und einer Maskenpflicht, die bereits fatal wäre, wenn sie nur 5 Wochen andauerte), wird die bislang gefürchtete Coronainfektion wohl weitgehend verblassen.

Umgekehrt haben diejenigen, die jetzt noch scheinbar als die Blöden dastehen, da sie es sich „angetan“ haben, gegen den zur Normalität erklärten Wahnsinn standhaft Widerstand zu leisten und dafür ausgebootet, diffamiert und gekündigt wurden, die besten Chancen, um im kommenden Desaster gesund zu bleiben. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Lassen wir all den derzeit noch prustenden und schenkelklopfenden Aluhutjägern und Extra3-Typen, die mittlerweile zu wandelnden Abbildern des giftgrün-schleimtriefenden Extra3-Logos mutieren und deren Hetzjagd auf Fortschrittsverweigerer dieses Jahr vermutlich noch ein letztes Mal kulminieren wird, also ruhig ihr Vergnügen. Es ist ein definitiv unlustiges Schicksal, dem sie damit entgegengehen. Denn wie schon gesagt: Die dritte Welle – wird die Welle der Frühdemenz sein!

 

TEXAS ERWÄGT AUSTRITT AUS DEN USA | DIE ZENSUR VON BIG TECH GEHT NACH HINTEN LOS

Präsident Trump besuchte am Dienstag Alamo jn Texas und hielt eine Rede, in der er zu Frieden und Ruhe aufrief. Twitter, Facebook, Amazon und andere Social-Media-Plattformen haben Präsident Trump und konservative Stimmen blockiert, aber anstelle von Unterdrückung hat ihre Vorgehensweise die Entwicklung von neuen Plattformen gefördert, die eine freie Meinungsäußerung ermöglichen. Vielleicht erleben wir bald einen großen Umbruch in der Social-Media-Branche.

Die heutigen Themen:
00:00 Intro
00:34 Präsident Trump inspizierte die Grenzmauer und rief bei seiner Rede zu Ruhe und Frieden auf
01:17 Zensur der freien Meinungsäußerung geht nach hinten los
03:13 Liste der Alternativen, die eine freie Meinungsäußerung ermöglichen
06:17 Texas erwägt den Austritt aus den USA, andere Staaten sind an einem Beitritt interessiert
12:21 Todesfälle durch die Pandemie in den Vereinigten Staaten
17:24 Vier US-Abgeordnete wurden positiv auf Covid-19 getestet, nachdem sie eine gemeinsame Sitzung besucht hatten

 

 

 

RT DE Newsletter [KW2]: Impeachment gegen Trump 2024 | Säuberungswelle auf Social Media

Donald Trump mochte sich auch noch so vehement von den Randalierern distanzieren, seine Gegner zogen unbeirrt das zweite Amtsenthebungsverfahren durch. Und das scheinbar symbolische Unterfangen hat ein ganz praktisches Ziel: Trump 2024 verhindern. Seit dem Kapitol-Sturm rollt zudem eine riesige Säuberungswelle durch alle Social-Media-Plattformen. Trump ist nur deren prominenteste Opfer. Es werden reihenweise Accounts gelöscht. Die Plattformbetreiber seien sich schlagartig ihrer Verantwortung bewusstgeworden. In Deutschland sucht die CDU derweil einen neuen Vorsitzenden.

We’ve lost control of our phones – fmr Facebook exec

Social media, once created to bring millions of people together, now – to control what we think and how we live, without us even knowing it. We talked to Tim Kendall, former Facebook director of monetisation, ex-president of Pinterest and the CEO of Moment app.

https://youtu.be/Vfs0yuL7yCgSizial

Maden im Speck oder Mäuse in der Gehirnwaschmaschine?

231 Katze Maus

Nachdem sich die Lager zwischen Corona-Befürwortern und Corona-Gegnern polarisiert haben, sehen viele Sofa-Intellektuelle und Superspreader, dass mit den bereits hinlänglich vergebenen und prominent besetzten Positionen („pro“ oder „contra“ Corona) kein Schnitt mehr zu machen ist. Um die Verwirrung im Fußvolk nun perfekt zu machen und die letzten Restbestände an Hausverstand zu zerbröseln, verkünden sie ihrer Followerschaft als Draufgabe nun noch eine dritte Variante, die Königsvariante: Alles Idioten, die derzeitigen Diskussionsteilnehmer, sowohl die Covidioten als auch die Anti-Covidioten. Bleibt jetzt also nur noch … ja, was denn nun? Ach ja, das entspannende große Nichts, das von einer beliebten Bundeskanzlerin bereits vorbildhaft verkörperte schwarze Loch, in dem sich alle Mühsal des Denkens und aller Fluch des Bewusstseins auflöst. Der milde Rückenwind der marktkonformen Demokratie kann uns dann endlich ins strahlende und gechippte Paradies des „Internet der Dinge“ führen, wo wir in einem selbstfahren und selbstfütternden Autodrom im Kreis fahren und ins Smartphone gucken können. Des Gordischen Knotens Lösung in dieser Corona-Misere lautet also: Ja ey lol, leute, ihr braucht euch doch nur ein bisschen entspannen, nicht so blöde anstellen, dann wird schon wieder. Nur eines nicht vergessen: immerzu weiter in den Flatscreen gucken und euren Serdar und Tilo liken. Überhaupt könnte ja jeder einen Youtube Channel aufmachen, Superyoutuber werden, wir abonnieren und liken uns dann alle untereinander, monetarisieren unsere Videos und können alle leben wie die Maden im Speck, so wie Rezo, Walulu, Pornokatja & die 90 Superyoutuber uns das vormachen.

Mal im Ernst: Es ist durch Studien längst erwiesen, dass das Scrollen durch Facebook & Co. für schlechte Stimmung sorgt und Depressionen begünstigt. Was ist es eigentlich für ein magnetischer Sog, der uns dazu bringt, uns freiwillig immerzu die gleichen Publikumsbeschimpfungen abzuholen? Es ist ja heute fast jeder Medienartikel ein Schlag ins Gesicht und eine gewisse Erniedrigung bzw. Traumatisierung des Menschen. Wer sich nur ein bisschen mit Traumatologie befasst, der erfährt, dass ein Opfer, das traumatisiert wurde, wie magnetisch immer wieder zum Täter zurückkehrt, da es sich an diesem Ort eine Wiederherstellung des verlustig gegangenen Teils seines Selbstwertes erhofft – dort aber nur noch neue Traumatisierungen und Klöppe auf den Kopf erfährt und sich dieses Spiel immerzu fortsetzt, bis man es durchbricht und sich einmal vollkommen unabhängig macht vom demjenigen, der einen gängelt und erniedrigt. Dieses Spiel wird leider nicht mehr nur von den einschlägig bekannten Gehirnwaschmaschinen wie Relotius-Narrenspiegel, Südtäuscher & Co. gespielt, sondern mittlerweile auch von vielen der einschlägig bekannten Influenzer und Superspreader. Dass sie sich an ihren Lesern emotional bereichern, können sie aber moralisch mit ihrem Bildungsauftrag on her Majesty’s Secret Service rechtfertigen.

Denn die Influenzer haben mittlerweile eingesehen, was Bundespräsident Gauck schon vor Jahren erkannt hat: „Die Eliten sind gar nicht das Problem, die Bevölkerungen sind im Moment das Problem.“ Den dummen, ungehobelten Pöbel gilt es also nun im Verein mit all den anderen wackeren Recken des guten & gernen Lebens flachzuklöppeln und zurechtzubiegen. Wäre doch gelacht, wenn man diesen Pöbel nicht die Ohren richten könnte. Der Pöbel nimmt die Erziehung willig an – und holt sich täglich seine Portion Saft vom allein wissenden Influenzer seiner Wahl ab, lässt sich diesen Saft sogar amüsiert die Kehle runtergluckern und twittert selbst zur rabiatesten Leser- und Hausverstandbeschimpfung dann noch ein andächtiges „Danke“ und „genial“, unterlegt mit einem fetten GIF-Smiley aus dem Bauchladen von junkster.com.

Im Vergleich zu der Erziehung, die derzeit durch all die Influenzer und Superspreader stattfindet, ist die Tagesschau schon längst ein vernachlässigbarer Faktor. Die Transformation der Hirne in Richtung des Guten, Gernen und obendrein Alternativlosen geschieht viel effizienter innerhalb des Zirkelschlusses von Friends und Followern. Darin bilden wir mittlerweile unser eigenes Correctiv und halten uns gegenseitig im Zaum. Man kann den Markt nun dem freien Spiel der Kräfte überlassen. Für Unter-Haltung ist gesorgt. Man braucht uns dafür auch nicht bezahlen oder schmieren, wir machen das alles ganz gratis aus Bürgerpflicht. Will da wirklich noch jemand mit Verschwörung kommen? Also bitte, ist doch lachhaft. Wir, die Guten & Gernen? Authentischer, lässiger und zwischendurch auch mit gequält ernster, ums gute und gerne Leben besorgter Miene als die derzeitigen Alpha-Influenzer kann man den Imperativ des Guten & Gernen Lebens doch gar nicht rüberbringen. Mit einem Wort: Wir erleben gerade einen historischen Moment der Menschheitsgeschichte: Lobbying ist vollkommen unnötig geworden und würde heute nur das Risko einer anrüchigen Performance mit sich bringen. Die Next Generation bringt nun ganz von selbst aus sich hervor, was ihr von Kindesbeinen an als das Gute & Gerne und obendrein Alternativlose beigebracht wurde. Unite Behind the Science! Unite Behind the Economy! Unite Behind the Power! Fuck ju Göhte!

Was also tun? Sind wir nicht nur in einer Mause- sondern auch in einer Zeitfresserfalle gefangen? Wenn ja, wie kommen wir da wieder raus? Eventuell kann uns ein Aussteigerbericht des jungen Autors Nicolas Riedl helfen (siehe „Das Social-Media-Irrenhaus“). Darin schildert er, wie er mit all den „Kommentar-Battles, Hashtags, dem Raub unserer kostbaren Zeit und einer allgegenwärtigen Hysterie“ kurzerhand ein Ende gemacht hat. Seine Botschaft: „Für ein besseres Miteinander müssen wir uns von Social Media befreien und unseren Aktionismus in die analoge Welt verlagern.“

„Die Zufuhr gehaltvoller, tiefgehender Information ist nach wie vor sehr wichtig, aber das gegenseitige Zerfetzen in den Kommentarspalten darunter, die moralische Selbstbeweihräucherung durch Selbstinszenierungsstrategien — die letztlich auch nur das eigene Ego stärken, statt wirklich der Sache zu dienen — oder das unendliche, ziellose Rumscrollen ins Erkenntnisnirwana sollten wir beenden.

(…)

Als Aussteiger von Social Media kann ich jeden Zögerlichen ermuntern, diesen Schritt zu gehen. Instagram hatte ich trotz meines jungen Alters nie, lediglich Facebook trug ich als digitales Laster bis in den Herbst 2019 mit mir herum. Dort auszusteigen hatte ich schon länger vor, doch zögerte es immer wieder hinaus. Dann, eines Abends wurde mir mein „Kontrollverlust“ mit aller Deutlichkeit bewusst: Obwohl ich an diesem Abend noch einiges an Aufgaben zu erledigen hatte, schweifte ich immer wieder auf Facebook ab, scrollte und scrollte, obwohl ich eigentlich nach nichts Bestimmtem suchte. Ich „suchtete“ nur. Ich prokrastinierte. Und als mir das so richtig bewusst wurde, zog ich schlagartig die Reißleine und löschte von einer Minute auf die andere meinen Facebook-Account. Einfach so! Weg! Tschüss!

Und mit dem Ergebnis bin ich bisher sehr zufrieden. Ich bin wesentlich ruhiger, entspannter und vor allem produktiver. Ich lese wieder mehr Bücher und merke auch, dass ich gedanklich tiefere Ebenen gelange, die für mich zu Zeiten meiner Facebook-Nutzung unerreichbar waren. Denn die Ablenkung war viel zu groß und riss mich immer wieder aus meinen Gedankengängen. Statt wie ein Junkie an der Dopamin-Nadel durch neue Likes, Kommentare et cetera zu hängen, lernte ich es wieder, durch langes konzentriertes Lesen oder Arbeiten an einem Projekt, entweder zu neuen Erkenntnissen zu gelangen oder ein Ziel zu erreichen, was statt Dopamin Endorphin ausschüttete. Das macht langfristig wesentlich glücklicher, als diese kurz anhaltende Highs, die im Nachgang dann immerzu nach einem „Mehr“ an Reizen fordern.“

Foto: Pixabay/CC0

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