Sklavenmarkt

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Die Zerstörung von Familie, Liebe, Gesellschaft durch die kannibalistische Wirtschaftsordnung

Dienstag, 3.10.2017. Eifel. Wir müssen mal über die Familie reden. Nein, keine Sorge: nicht über Ihre. Damit haben Sie genug zu tun. Wir müssen generell über Familie reden, zuerst mal … über die besondere Bedeutung von Familie für jede Form menschlicher Gemeinschaft. Nun werden zuerst die ´68er kommen und deklarieren, die Familie sei Keimzelle des Faschismus und gehöre zerschlagen. Sie berufen sich auf die Studien Fromms über den „autoritären Charakter“, der die Kleinfamilie als Brutstätte allen Übels definierte. Die Gleichung war einfach und beruft sich auch auf die Forschungen von Wilhelm Reich: ist die Kleinfamilie Brutstätte der Autoritätshörigkeit, so züchtet sie in einer Art Sado-Maso-Zirkus Personal für den autoritären Staat. Merken Sie, wie es von Anfang an schief läuft? Wie üblich bei Hypothesenketten können wir alle übrigen, anhängenden Hypothesen (also: Theorien, Schlussfolgerungen, Vermutungen) wenn die Kernhypothese nicht hundertprozentig stimmt. Finden sie ein paar glückliche, sexuell ausgeglichene Familien, dann … bricht der Hypothesenkomplex in sich zusammen. Und – kennen Sie welche?

Lassen wir diesen Aspekt also einfach mal beiseite. Wir können ihn weiter im Hinterkopf behalten, weil … die 68´er überhaupt nicht so doof waren, wie man ihnen immer vorwirft – wobei die Hauptvorwürfe ja gerade jene betreffen, die die Werte der ´68er verraten und sich beim Marsch durch die Intitutionen dick und dämlich gefressen haben, wobei sie alle Anforderungen an kritischer Selbstreflexion und sozialer Verantwortung, die an das Individuum zwecks Errichtung einer sozialen Gesellschaft gestellt wurden, getrost ignorierten und durch ein hemmungsloses „Mensch, was bin ich gut, so richtig supergut“ ersetzt haben, das „gut sein“ aber durch ihren Kontostand belegten. Ja – es war die Generation, die das Wort „verdienen“ kritiklos übernommen hatten, auf einmal war von „gutem Geld“ die Rede … als ob Geld an und für sich eine moralische Qualität erlangen kann. Gemeint war auch was anderes: gemeint war „viel Geld“ – ebenso wie mit „verdienen“ die Zuteilung von Versorgungsmasse nach Gutdünken der Geldherren analog zur Nützlichkeit für diese beschrieben wird … was sich aber nicht gut anhört und einem bei entsprechend viel Geld normalerweise schnell die kritische Frage auslösen sollte: „inwiefern schade ich durch meine eigene Nützlichkeit für die Geldherren eigentlich der demokratischen Zivilgesellschaft, von der sich diese ausschließlich nähren?“.

Bleiben wir bei dem Begriff Familie, der heute ja unterschiedlichste Formen annimmt – wir hatten ja gerade die „Ehe für alle“ als wahlentscheidendes Megathema durch. Ich möchte mich jenem Begriff der Familie  zuwenden, der … mit Kindern zu tun hat – eine ganz archaische Betrachtungsweise also, die in nichts anderem begründet ist, als das unser Nachwuchs so fürchtlich lebensuntüchtig ist. Kennen Sie noch Kinder? Schon mal eins gesehen, wenn es geboren wird? Es dauert zum Teil Jahre, bis die überhaupt mal laufen können – oder sprechen. Die ersten Jahre ihres Lebens brauchen die eine absolut geschützte Umgebung, undenkbar, sie mit zur Jagd zu nehmen, sie taugen lange Zeit noch nicht mal zum Beeren sammeln. So etwas belastet natürlich eine Beziehung besonders, weshalb … nun ja: die Natur die Liebe erfunden hat, jenes unabdingbare Element, das Beziehungen so gut zusammenhält, dass die kleinen Würmchen sich super geborgen fühlen. Ja – ich rede momentan nicht über die kleinbürgerliche Familie des 19. Jahrhunderts, sondern über den Steinzeitmenschen, der uns heute ja noch bei der Partnerwahl dominieren soll (siehe Spiegel)

„Das sind die Kriterien, nach denen man sich einen Partner auswählt. Die sind bereits in der Steinzeit entstanden, prägen uns aber bis heute. Damals fielen die körperliche Größe und der Status des Mannes praktisch zusammen: Ein großer, starker Mann hatte einen hohen Status in der Sippe, und Frauen, die sich einen solchen „überlegenen“ Mann angeln konnten, hatten bessere Chancen, ihre Kinder durchzubringen.“

Ja, ich weiß: das ist eine Schwachsinnstheorie – sie stammt eben von Menschen, die geistig und gedanklich auch heute wieder dem Steinzeitmenschen nahestehen und seine Werte teilen:

„Das Paarungsverhalten hat sich über Hunderttausende von Jahren genetisch eingebrannt. Auch heute noch wählen Frauen zum Beispiel gern großgewachsene Männer, obwohl das inzwischen ja gar nicht mehr notwendig ist.“

„Damit sind wir wieder beim archaischen Beuteschema, das heute auf anderen Ebenen fortwirkt. Insbesondere Frauen, die eine Familie gründen wollen, neigen immer noch dazu, einen Versorger zu suchen, sprich: einen Mann, der beruflich erfolgreicher ist und mehr Geld nach Hause bringt als sie.“

So jedenfalls die Ansicht von materialistisch geprägten Therapeuten, für die Menschen eher geistlose Maschinen sind: Männer Killermaschinen und Frauen Gebärmaschinen. Aber selbst wenn sie so wären: große Männer sind auch gute, schwerfällige Ziele, machen in Wäldern gern viel Krach, verscheuchen das Wild … und wären von allen Frauen des Stammes heiß begehrt, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass gerade dieser Mann mich bei der Aufzucht „meiner“ Kinder begleitet, als recht gering anzusetzen ist. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir über Stämme reden: hier wird eher der friedliche weise Mann Häuptling, weil er Gerechtigkeit repräsentiert, die Frieden schafft – und jener Frieden sichert und erhöht die Versorgungsleistung der Gemeinschaft ungemein. Wir denken an andere Rollen des Mannes – den Heiler, den Seher (als ersten Philosophen der Urzeit) und den Lehrer (der den Stamm für die nächsten Generationen sichert), den Geschichtenerzähler und merken: damit ein Stamm funktioniert, braucht es mehr als Körpergröße. Intelligenz, Humor, Verantwortungsgefühl – das hilft einem Stamm weiter: im Extremfall landet die Horde großer, von sich selbst überzeugter Männer nur aufgespießt in der gut versteckten Mammutgrube, die die kleinen Nachbarn für ganz andere Beute geschaffen haben.

Es ist die Philosophie der kapitalistischen – und kannibalistischen – Wirtschaftsordnung die uns hier begegnet und uns wieder in die Steinzeit zurückführen will, indem sie uns vormacht, wir müssten immer noch nach Marktwert denken und jener Marktwert bestimme uns. Marktwert? Lesen Sie mal – wir lassen die Männer jetzt mal in Ruhe – über den Marktwert von Frauen … das Netz ist voll davon. Nehmen wir mal ein Beispiel (siehe Focus):

„Wenn Frauen Ende 20, Anfang 30 sich langfristig binden möchten, stellen sie fest, dass die große Masse von Männern, aus der sie in ihren ersten Uni-Jahren wählen konnten, verschwunden ist. Die Chancen, in ihrem Milieu einen zukünftigen Ehemann zu finden, sind gering.“

Man kann sogar einen Marktwerttest machen (siehe Jolie). Andererseits gibt es eine sichere Faustregel für den Marktwert von Frauen (siehe Spiegel):

„Männer gewinnen an Persönlichkeit und Souveränität, manche auch an Macht und Geld. Das tun Frauen auch, aber niemand rechnet es ihnen als Vorteil an. Bei Frauen wird ein Minus vor die Jahre gesetzt. Jedes Jahr bedeutet einen Abzug in der Gesamtnote. Die männlichen Jahre dagegen lädt die Gesellschaft positiv auf.“

Es gibt auch mathematische Kurven, wie so etwas für Männer und Frauen aussieht (siehe mgtow) – wobei hier der sexuelle Marktwert ohne Berücksichtigung der Versorgerqualitäten errechnet wird, denn die sind aus marktwirtschaftlicher Sicht nicht zu unterschätzen (siehe Zeit):

„Der Heiratsmarkt bezahlt Frauen nach wie vor besser als der Arbeitsmarkt. Wenn der Mann sterben würde, bekäme die Frau mehr Geld durch eine Witwenrente als durch die eigene Altersrente.“

Reicht Ihnen das als Wahnsinn?

Mit Sicherheit kennen Sie diese Welt, sie wurde Ihnen nur noch nie so dargestellt: es ist die Welt der Sklavenmärkte, deren Denken uns inzwischen von einer breiten Front von Publikationen und Medien eingehämmert wird: „habe Deinen eigenen Marktwert im Blick, schlafe Dich hoch, erhöhe Deinen Marktwert durch Heirat und Unterhalt, bleibe „fit for live“, arbeite hart an Dir, um vermarktbar zu bleiben“. Der Unterschied zu früheren Sklavenstaaten ist nur: wir bringen uns selbst zum Markt, stellen uns selbst auf die Bühne und heischen nach Geboten.

Und die Kinder?

Nun – da gibt es schon Modelle, die Lösungen für Kinderarmut anbieten, vor allem kommen hier Konzepte von Linken und Grünen in Betracht: Quintessenz ist – das beste Mittel gegen Kinderarmut ist, dass beide Eltern einer geregelten Vollzeitarbeit nachgehen (siehe Bundestag), d.h. dass Sklavenmama und Sklavenpapa die bestmöglichsten Ergebnisse für sich auf dem Markt erzielen, während die Kindererziehung von anderen Sklaven übernommen wird.

Familie? Geborgenheit? Liebe?

Dinge, für die der Sklave nicht gemacht ist.  Die Erfahrung, dass man Eltern hat, die sich für einen aufopfern, größte Gefahr für Leib und Leben eingehen, um ihren Nachwuchs zu beschützen, macht der Sklave nicht – und es wird auch kaum einer unter den schlecht bezahlten Kindergärtnerinnen dazu bereit sein. Die folgende Grundschule wird durch die Notengebung schnell einen Einführungskurs in „Marktwert“ liefern, der dem kleinen Menschen schon gleich zu Beginn zeigt, dass man seinen Wert auf zwei Stellen hinter dem Komma berechnen kann. Ja – die Aufseher der Sklavenherren erzählen uns gerne von „Partnerwahl im Steinzeitreich“ … aber sie vergessen dabei, auch andere Umstände zu beschreiben, unter denen die „Primitiven“ leben (siehe Zeit):

„Wir glauben heute gern, dass wir so wenig arbeiten wie noch keine Generation vor uns in der Geschichte. Dieser Eindruck scheint zu stimmen, wenn man nur einige Jahrhunderte zurückblickt: Die industrielle Revolution, in der die Arbeitskraft zur Ware wurde, forderte den Arbeitern unmenschlich lange Arbeitszeiten von mehr als zwölf Stunden pro Tag ab, außer den Schlafpausen blieb nicht viel übrig. Auch Sklaven und leibeigene Bauern wurden von ihren Herren quasi als Arbeitsmaschinen gehalten.“

Sowas liest man ganz offen in den „Mainstreammedien“. Revolutionär, oder? Aber in einer Sklavengesellschaft ohne Bedeutung. Steinzeit – war anders:

„Ob australische Ureinwohner, Buschmänner in Botswana oder Indianer im Amazonasgebiet, die Forscher berichten, dass der Einzelne in diesen Gesellschaften mindestens an jedem zweiten Tag überhaupt nicht arbeitet.

Bildet man einen Tagesdurchschnitt, dann schwanken die Angaben zwischen zwei und sechs Stunden – und da ist die Hausarbeit schon mit drin.“

Inklusive Hausarbeit und Einkauf kommen Sie auf 12 Stunden am Tag, oder? Wo ist eigentlich die politische Partei, die die 20-Stunden-Woche fordert (inklusive Hausarbeit von 10 Stunden wöchentlich), die wir dringend bräuchten, um Familie und Liebe wieder zu beleben? Familie ist der Ort, wo Kinder zuerst Liebe erfahren können (wir reden hier aber nicht von der oben erwähnten Kleinfamilie, die schon ein Konstrukt der Sklavenherren war): die Liebe der Eltern zueinander, die Liebe der Großeltern zu ihren Kindern – und die Liebe zu ihnen selbst, den Kleinsten – eine Liebe, die bedingungslos ist und nicht vom Notendurchschnitt abhängt. Liebe … braucht aber Raum und Zeit, selbst die zwischen Frau und Mann. Gerne benutze ich das Bild des Feuers (man spricht ja auch gern vom „Feuer der Lieben“), jenes mächtigsten der Elemente – und gleichzeitig des Abhängigsten: ohne Aufmerksamkeit und Zuwendung erlischt es irgendwann, es braucht Holz in unterschiedlicher Stärke und eine geregelte Luftzufuhr, die sich an der Stärke der Flamme orientieren muss – sonst gelingt es nicht … und der „Marktwert“ hilft hier gar nicht.

Lauschen wir mal einem Dichter zu dem Thema (siehe Gedanken-Gedichte):

Wie ahnungslos der Mensch, der denkt,
die Liebe entspringe langem Beisammensein
und ununterbrochener Gemeinschaft!
Wahre Liebe ist die Tochter eines innigen
Verstehens, und kommt dieses Verständnis
nicht in einem Augenblick zustande,
wird es niemals erlangt –
nicht in einem Jahr,
nicht in einem ganzen Jahrhundert!

Merken Sie, wie fremd diese Worte des libanesisch-amerikanischen Dichters Khalil Gibran in diesem Jahrtausend sind – das wohl als das Finsterste in der Menschheitsgeschicht zu beschreiben ist, wo die Lieblosigkeit eine kannibalistische Weltordnung etabliert hat, die alles frißt: Baum, Tier, Mensch, sogar Wasser und Luft? Merken Sie, wie sich diese Worte von dem Denken jener Menschen unterscheiden, die Ihren Marktwert ausrechnen, damit Sie Ihre Marktchancen für den nächsten Lebensabschnittspartner ausrechnen können – inklusive der Einschätzung, wieviel Euro die Investition in „Dating“ angemessen ist?

Und dabei – ich hoffe, ich habe den Wilhelm Reich hier angemessen verstanden (Wilhelm Reich, Die Entdeckung des Orgons, die Funktion des Orgasmus, Kiwi, 10. Auflage 2014), wenn er gerade jenes „innige Verstehen“ des Dichters als natürliche Grundlage jenes „fallen lassens im Liebesakt“ ist, der allein erfüllte Sexualität garantiert … und Hand in Hand geht mit natürlicher Anständigkeit und der automatischen Ehrhaftigkeit (siehe Seite 143), die Grundlage all unserer Moralwerke und Gesetze ist, die wir heute nur noch als bloße Schablonen toter Regeln erleben.

Ja – dieses tiefe innige Verstehen läßt sich nicht herbeizwingen … es ist ein Geschenk der Welt an den Menschen. Um ihm zu begegnen, brauchen wir … Zeit, falls der Zufall es uns nicht gleich in der Nachbarschaft serviert. Um daraus Liebe wachsen zu lassen – wie man aus einem kleinen Apfelkern einen großen Baum züchtet, von dessen Früchten die nächste Generation leben kann – brauchen wir noch viel mehr Zeit, Zeit, die wir in der Steinzeit reichlich hatten. Es ist dieses tiefe, innige Verstehen, das aus einem „Lebensabschnittspartner“ (der kleine Spaß der Sklaven, geboren aus dem Gebot der ständigen Verfügbarkeit für den Sklavenmarkt) einen Lieblingsmenschen machen kann, versehen mit dem Wunsch, der Abschnitt möge nie zuende gehen … was dem natürlichen Wachstum von Kindern in einer Sphäre der Liebe und Geborgenheit sehr entgegenkommt … und Grundlage einer Gesellschaft sein kann, die Hass und Verurteilung durch Verstehen ersetzt, einer Gesellschaft, in der es kein Gut und Böse gibt, sondern nur ein „Sein“ … und die in Folge eines voll erfüllten Liebeslebens keinerlei Bedarf mehr an Kriminalität, Vergewaltigung, Mord und Ausbeutung hat.

Ein Traum?

Vielleicht. Doch überlebensfähiger als der Alptraum, in dem wir gerade leben, weshalb der Schritt zu Alternativen kein überflüssiger, „sozialromantischer“ Luxus ist, sondern überlebensnotwendig. Und die Frage nach der Liebe … was braucht ein Mensch mehr? Ja, sicher: Nahrung, Obdach, Wärme – ohne das funktioniert man nicht. Und da all das mit Staatsgewalt ans Geld gebunden ist, kommt Geld unnatürlicherweise mit als Faktor zu den überlebensnotwendigen Gütern – wobei es in der Natur keinen Wert an sich hat: essen Sie einfach mal ein paar Scheine, wenn sie Hunger haben, lutschen Sie sie aus, wenn sie durstig sind, schauen Sie, wie lange Sie sich mit hundert Tausend-Euro-Scheinen warm halten können – ich verspreche, Sie werden sehr enttäuscht sein. Und Liebe – kann man erst recht nicht kaufen, sie ist immer und überall ein Geschenk – das einen jenseits allen Marktwertes ereilen kann. Doch gelehrt wird anderes – aus gutem Grund (siehe Utopia)

„Ich behaupte, dass das in unserer Konsumgesellschaft so gewollt ist. Menschen, die nicht wissen, wer sie sein wollen, kann man alles aufschwatzen. „Was ist eigentlich die Würde? Was für ein Mensch will ich sein?“ Das sind Fragen, die passen nicht in eine Konsumgesellschaft. Dabei sind das Fragen, die man für sich persönlich beantworten muss, damit man einen Kompass im Leben hat. Sonst kann man ja jederzeit von jedem beliebigen Angebot aus der Bahn geworfen werden. Und da wir in einer Gesellschaft leben, in der so viele ihre Angebote loswerden wollen, hat die Konsumgesellschaft kein Interesse daran, dass sich immer mehr Menschen mit dieser Frage auseinandersetzen.“

Sehen wir Familie als das an, was durch das tiefe innige Verstehen gebildet wird, so verstehen wir, dass dies für Kinder sehr wichtig ist: sie lernen eher durch Anschauung als durch fromme Theorie.

Und was lernen sie heute?

Dass wir wieder in einer Welt des Fressens und Gefressen-Werdens leben. Wie in der Steinzeit. Nur ärmer halt: nun ist der Mensch Raub- und Beutetier gleichzeitig, aber die Gemeinschaften, die ihm – erhalten durch tiefstes innigstes Verstehen ihrer Mitglieder – zwischendurch mal Schutz und Geborgenheit gaben, gibt es nicht mehr … noch nicht mal als Familie, der kleinsten funktionalen Einheit der Gemeinschaft.

Und darum … steht dieser Artikel in der Rubrik Politik, weil Änderungen radikal an der Wurzel beginnen müssen. Halten Sie es doch mit dem Philosophen Gerd Achenbach (siehe Deutschlandfunkkultur):

„Soll ich mir etwa die Beziehungsabenteuer mit jeweils ausgetauschten Lebensabschnittspartnern als ‚Familie heute‘ aufschwatzen lassen?“

Kann man machen.

Muss man aber nicht.

Was sind denn auch diese Beziehungsabenteuer anders als kurzzeitige Geschäfte zwecks Bestätigung und Aufwertung des eigenen Marktwertes, von vorn herein zum Zerbrechen angelegt, da … das Herz bald merkt, dass da noch nicht mal ein Funke war, aus dem ein Feuer hätte entstehen können, dass tiefe, innerste Bedürfnisse nicht gestillt werden können, wo nur Berechnung ist? Das erklärt uns Scheidungsraten von bald 50 Prozent – und „Ehen“, die nach endgültiger Akzeptanz der Unerfülltheit als Folterknast weiterbestehen, in der die Teilnehmer jeweils den anderen für das eigene Versagen verantwortlich machen … und ihn so gut es geht dafür bestrafen.

Eine friedliche, glückliche Gesellschaft mit glücklichen Kindern erzeugt man so nicht.

Aber das sehen wir ja jeden Tag. Und könnten daraus lernen, dass der Moloch neoliberaler Kapitalismus uns bis ins tiefste innerste zu zerstören trachtet – und das in seinem Reich kein Glück ein Zuhause findet…und der ganze Planet eher zur Wüste wird.

 

 

Ketzerische Fragen zum Begriff der Arbeit

Warum tat der Mensch spätestens seit der industriellen Revolution, aber eigentlich schon vorher, alles, um schwere, schmutzige, repetitive, gefährliche, krankmachende, stupide und mühsame Arbeit mit Hilfe von Werkzeugen und Maschinen zu erleichtern oder gar zu ersetzen? Und nun, wo er darin eine gewisse Meisterschaft erlangt hat, wird ihm das nicht zum Segen, sondern zum Fluch.

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