Donnerstag, 27.2.2014. Eifel. Sie sind Deutscher? Mein Beileid. Nein – wirklich. Die Lage in Deutschland ist schlimmer als in anderen Ländern – sie dürfen das nur nicht wahrnehmen, das würde das Wohlfühlklima der Lumpenelite empfindlich stören – jener selbsternannten Elite, die sich selbst dadurch definiert, dass sie sich in elitärem Ausmaße Volksvermögen aneignet, also: privatisiert – was übersetzt soviel wie „rauben“ heißt. Darum ja: Lumpenelite.
Beklaut zu werden ist nicht schön. Neben dem Verlust der schnöden Dinge ist es vor allem das Gefühl der Ohnmacht, des mangelnden Respektes und der fortdauernden Bedrohung, die das Lebensgefühl vermiest – das ist nicht schön. Beklaut zu werden, aber trotzdem lustig ohne groß zu klagen Karneval feiern zu müssen, ist schon ein besonderer Akt der Grausamkeit, der anderen Völkern erspart bleibt. Die können wenigstens noch solidarisch Mautstellen anstecken wie in Griechenland (siehe Freiheitsliebe) und erfahren so die heilsame Wirkung von Solidarität und Gemeinschaft, während man in Deutschland dank einer Presse, die vollständig unter der Knute einer Lumpenelite steht und beständig von Arbeitslosigkeit bedroht wird auch noch zum Opfer von Spott und Häme aus den „besseren Kreisen“ wird – oder zum Opfer jener, die meinen, sie würden zu den „besseren Kreisen“ gehören, wenn sie auch Spott und Häme austeilten.
Ja – der Deutsche ist nicht nur arm – er wird auch noch grausam gefoltert … jedenfalls psychisch. Nehmen wir zum Beispiel jene Nachricht bei Yahoo, nach der „das Interesse der jungen Leute an Neuwagen abgenommen hat“. Wäre Deutschland Griechenland, so würden wir andere Formulierungen hören, siehe Süddeutsche:
Keine Perspektive, kein Geld, keine Liebe? Die Finanzkrise trifft junge Griechen in allen Lebenslagen, auch im Privatleben. Die Zahl der Hochzeiten sinkt und viele Paare wissen gar nicht, wie sie zwischen Zweitjob und Existenzangst noch eine Familie gründen sollen.
Keine Perspektive, kein Geld … also auch kein Auto. Jedenfalls kein Neuwagen. Das ist jedem plausibel, der nicht extra noch nach dem Studium bei einer Privatschule „richtigen“ Journalismus gelernt hat. Dort lernt man dann, „kein Geld“ mit „keine Lust“ zu umschreiben.
Dabei ist die Armut keinesfalls versteckt – sie wird sogar noch größer werden. Während die Politik und die Wirtschaft alle Türen weit geöffnet haben, um die Niedriglöhner aus ganz Osteuropa freudig zu empfangen, verliert der Wirtschaftsraum Deutschland enorm an Substanz, siehe Spiegel:
„Deutschland verliert viele der besten Wissenschaftler durch Abwanderung. Zwar gibt es Rückkehrer, jedoch können nicht Wissenschaftler gleicher Qualität zurückgewonnen werden“, schreiben die sechs von der Bundesregierung als Berater bestellten Wirtschaftsprofessoren. „Insbesondere für die Besten scheint das deutsche Forschungssystem derzeit nicht attraktiv genug zu sein“, kritisieren die EFI-Experten.
Befristete Verträge, schmale Gehälter und ein Mangel an Alternativen – damit haben viele Jungforscher zu kämpfen.
Die Politik scheint entschieden zu haben, dass Deutschlands Wirtschaft 2030 einen Schwerpunkt in Billigstarbeit zu haben hat: wir nähen für Thailand die Hemden, während sich unsere Lumpenelite Irlands Schlösser und Herrenhäuser kauft (siehe Manager Magazin), um sich nach getaner Tat fernab des Ortes des Verbrechens gepflegt zur Ruhe setzen zu können. Das wird auch nötig sein – denn eine Zukunft als erstklassige Industrienation haben wir dank Akademikerflucht nicht mehr zu erwarten.
Eine Studie zeigt nun, das wir in punkto Armut inzwischen einen ganz besonderen Rang in Europa erreicht haben, siehe Spiegel:
Manche haben Millionen, andere nur Schulden: Laut einer DIW-Studie sind die Vermögen in keinem Euro-Land so ungleich verteilt wie in Deutschland. Der durchschnittliche Besitz von Arbeitslosen hat sich seit 2002 fast halbiert.
Besonders wichtig für Journalisten – die Positionierung der Arbeitslosen:
Schlechter geht es dagegen den Arbeitslosen: Ihr Nettovermögen ist seit 2002 von 30.000 auf 18.000 Euro gesunken. „Das ist die einzige soziale Gruppe, die in den letzten zehn Jahren signifikant Vermögen eingebüßt hat“, sagt DIW-Forscher Markus Grabka, einer der Autoren der Studie.
12000 Euro Vermögensverlust durch Arbeitslosigkeit – was macht das eigentlich aus bei … ja, wie viele Arbeitslose haben wir eigentlich? Wer ist alles in den letzten zwölf Jahren arbeitslos geworden? Nehmen wir einfach mal die Zahl der offiziell anerkannten Arbeitslosen: das wären allein schon 36 Milliarden Euro, die man dort zum Kauf irischer Herrenhäuser abgreifen konnte. In zwölf Jahren sind die Zahlen aber kumulativ zu sehen: die meisten Arbeitslosen bleiben ja nicht ewig arbeitlos. Da kommt locker ein dreistelliger Milliardenbetrag für jene heraus, die sowieso schon durch Leih – und Billigarbeit profiziert haben. Vielleicht muss man die Zahl ja auch gleich mit 12 multiplizieren, um die konkrete Summe der Beute beziffern zu können?
Das Geld wird dann investiert in Diäten und sich endlos verteuernde Bauprojekte der öffentlichen Hand (an denen wer noch mal gut verdient?) und so von unten nach oben umverteilt, während man sich unten neben der Armut auch noch schuldig fühlen soll und öffentlich als Täter dargestellt wird: was muss das für ein Gelächter geben in den Führungsetagen der Wirtschaft.
Das unterscheidet die armen Deutschen von den armen Griechen: während der Grieche sich zurecht als Opfer fühlen darf, wurde der Deutsche von der Politik zum Täter erklärt, seine Armut ist selbstverschuldet und mit völliger Absicht durch ihn selbst angestrebt worden, weshalb er zum Volksfeind im eigenen Land wird – auch wenn sogar Frau Lagarde vom IWF öffentlich zugibt, dass es seit fünf Jahren eine gewaltige Schieflage bei der Ausgabe der Tauschmittel gibt, siehe Spiegel:
Lagarde beklagte auch, dass zu wenige neue Arbeitsplätze geschaffen würden und dass Einkommensanstiege seit 2009 meist nur auf das Konto der Wohlhabenden gegangen seien.
So werden im beklauten Segment der Bevölkerung selbstverständlichste Lebensnotwendigkeiten langsam unerschwinglich, siehe Spiegel:
Strom, Heizung und Warmwasser sind für immer mehr Bundesbürger kaum noch bezahlbar. 6,9 Millionen Haushalte müssen nach Informationen von SPIEGEL ONLINE mehr als jeden zehnten Euro für Energie ausgeben – 2008 waren es erst 5,5 Millionen Haushalte.
Es ist klar, wo die Reise endet, oder? Die Slums von Thailand – in Bielefeld, Wuppertal und Augsburg, aber eine kleine Elite ist so übersättigt, dass sie Immobilien in Irland sammelt: nur Schlösser, versteht sich. Oder man fördert den Bau von immer dekandenter werdenden Luxusyachten, siehe ManagerMagazin:
Bei den aktuellen Entwürfe der großen Yachtbauer fällt vor allem eines auf: Die Aufwertung des Außenraums. Ohne mindestens einen Beachclub, also eine meist mit großzügiger Terrasse ausgestattete Badeanlage am Heck, geht gar nichts; oft lassen sich an den Kabinen noch Balkone ausklappen, fließende Übergänge zwischen Decks und Innenräumen sind Standard – man sitzt im Freien, kann aber bei Bedarf von der Crew vor Wind und Wetter schützende Glaswände ausklappen lassen.
Mindestens ein Helikopterlandeplatz, Unterwasserfenster, üppige Spa-Bereiche und jede Menge Spielzeug wie Jetskis und Tauchboote gehören ebenfalls fast schon zum Standard. Weit verbreitet ist es, der eigentlichen Yacht ein sogenanntes Shadowboat an die Seite zu stellen – ein nicht ganz so opulent gestaltetes Zweitboot, auf dem ein Teil der Crew wohnen kann, damit es an Bord der Eigneryacht nicht so eng wird.
Die Welt der Armen sieht hingegen anders aus: die Sparprogramme der Regierungen treffen keine Yachtbesitzer, siehe Spiegel:
Wegen rigider Sparpolitik haben viele Bürger in EU-Krisenländern keinen Zugang zu medizinischer Versorgung mehr. Einer Studie der Fachzeitschrift „Lancet“ zufolge breiten sich Infektionskrankheiten in bislang unbekanntem Ausmaß aus, die Zahl der Selbsttötungen steigt rapide.
Im Zeitalter der Globalisierung weiß man auch, wo das Geld bleibt (siehe Spiegel)
Aktuelle Zahlen der US-Banken zeigen, wie gut ihre Geschäfte laufen. Amerikas Geldhäuser haben im vergangenen Jahr rund 154,7 Milliarden Dollar verdient, teilte die US-Einlagensicherung FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) mit.
Viel davon kommt direkt aus den Taschen der deutschen Arbeitslosen – und den Taschen der deutschen Steuerzahler, denn die Regierung braucht zur Finanzierung ihrer Luxusdiäten beständig neue Kredite – 2013 schreibt Deutschland trotz öffentlicher Jubelmeldungen über sprudelnde Steuereinahmen und eine brummende Wirtschaft wieder rote Zahlen (ebenfalls: Spiegel):
Ein Grund für das Minus in den Staatskassen ist auch das schwächste Wirtschaftswachstum seit dem Rezessionsjahr 2009. Den amtlichen Statistikern zufolge legte das BIP in Deutschland im vergangenen Jahr nur um 0,4 Prozent zu. 2012 hatte es noch zu einem Plus von 0,7 Prozent gereicht, 2011 waren es sogar 3,3 Prozent.
Begleitet wird diese Schrumpfung der Wirtschaftskraft von einem Chor von Journalisten, die voller enthusiastischer Begeisterung täglich über die Erfolge des Systems Deutschland schreiben – ständig auf der Flucht vor der eigenen Arbeitslosigkeit.
Sie teilen da die Erfahrungen mit deutschen Autohändlern. Obwohl die Automobilwirtschaft eine zentrale Säule unserer Wirtschaft darstellt, kann man mit Autos in Deutschland nur noch selten Geld verdienen, siehe Manager-Magazin:
In Deutschland hat laut McKinsey 2013 mehr als jeder vierte Händler (27 Prozent) einen Verlust eingefahren. 2012 waren es noch 9 Prozent. Eine Konsolidierung der Branche ist nach Einschätzung von Experten daher unausweichlich.
Dafür kann man mit Leibesübungen schnell Multimillionär werden (siehe Wofam): Rennfahrer, Fußballspieler und Models liegen bei 9 – 25 Millionen Euro jährlich – bezahlt von Konzernen, die ihre Zuwendungen von der Steuer absetzen können, ebenso können sich Günther Jauch, Harald Schmidt oder Johannes B. Kerner zu den Gewinnern zählen: öffentliche Gebühren und Zahlungen der Konzerne machen es möglich.
Investitionen in Sport und Unterhaltung sind natürlich auch viel wichtiger als Investitionen in Wissenschaft, Gesundheit und allgemeiner Lebensfreude: wir wollen mit Spaß und guter Unterhaltung in die Hölle fahren. Oder werden diese Gestalten extra dafür bezahlt, uns abzulenken, bevor das Aufblühen von Pest und Cholera in Duisburg, Oldenburg und Berlin unübersehbar wird … neben der zu erwartenden Suizidwelle des deutschen Mittelstandes?
Was dort exerziert wird, ist grausam. Mache Gangsterrap, spiele Fußball, fahre Auto, gehe über den Laufsteg oder gewinne eine Million bei Jauch und du bist der Held. Ist doch ganz einfach.
Werde Akademiker, Journalist oder Autohändler … und du gehst vor die Hunde. Arbeit muss sich wieder lohnen … tut sie aber nicht, weil das Geld woanders verfeuert wird: zum Wohle der US-Banken, die in Europa groß abräumen.
Darum: mein Beileid, Deutsche. Nicht nur arm – sondern auch verarscht nach Strich und Faden … mit voller Absicht. Darf ich zu dieser Theorie noch einmal die jetzige Arbeitsministerin Frau Nahles zitieren (siehe Welt vom 23.6.2013):
„Wer SPD wählt, entscheidet sich gegen Frau Merkel und nicht für sie. Alles andere ist eine bösartige Unterstellung. Die SPD will Merkels Kanzlerschaft in drei Monaten beenden. Wir wollen den ganzen Regierungswechsel.“
Seit dem 15. Dezember ist Frau Nahles Mitglied im Kabinett Merkel, zehn Jahre lang war ihr Lebensgefährte der VW-Arbeitsdirektor und Audi-Vorstand Horst Neumann (siehe Wikipedia).
Will man da wirklich noch an Zufall glauben, wenn man auf ihrer Seite ein CDU-Spendenformular findet (siehe Focus):
Wer sich bis Mittwoch Abend auf der Seite www.andrea-nahles.de unter dem Punkt „Wahlkreis“ – „Spenden für den Wechsel“ über die steuerliche Absetzbarkeit von Parteispenden informieren wollte, bekam ein CDU-Formular zum Download angeboten.
Wie ich schon sagte: mein Beileid. Es macht wirklich keinen großen Spaß, in diesen Zeiten Deutscher zu sein – Deutsche ohner Million, versteht sich.
Dienstag, 24.4.2012. Eifel. Vorgestern war „Earth Day„. Ich hätte Pionier des Monats werden können. Stattdessen ist es ein Catering-Dientsleister geworden. So geht das heute: verschmutzt einer gar nichts, bemerkt man ihn nicht. Wenn aber eine Super-Umweltsau sich mal eine Biobanane kauft, kommt´s in die Zeitung. Ich kann mir kaum vorstellen, das ein Catering-Service eine erträgliche Umweltbilanz hat – auch wenn er nur Gemüse ausliefert. Irgendwie ist das doch der Hintergrund der ganzen grünen Bewegung: anstatt Energieeffizient in Hochhäusern zu leben, zersiedeln die Ökos die ganze Umwelt mit ihren Einfamilientempeln – haben aber Sonnenkollektoren auf dem Dach, die der ganzen Gegend zeigen sollen: „Wir haben´s drauf“. Das Einfamilienhäuser an und für sich eine ökologische Katastrophe sind – darüber wird in Deutschland nicht nachgedacht. Man denkt ja auch nicht darüber nach, das Kreuzfahrtschiffe soviel Dreck machen wie 2,5 Milliarden Autos oder das allein das in aller Regel die unnütze Urlaubsfliegerei eine fünfmal höhere Umweltschädigung nach sich zieht als die gleiche Strecke mit der Bahn zu bewältigen. Insofern wäre es eigentlich den „Pionier des Monats“ wert, wenn ich NICHT über den globalen wirtschaftlichen Kollaps schreiben würde, der die meisten Klimasäue in Leichen verwandeln wird. Immerhin: der Erde wird es nützen – für die Menschen jedoch wird es eine heftige Zeit werden – vielleicht sogar die letzte, die sie erleben werden.
Wie heftig die Zeit wird, merkt man jetzt schon an Griechenland. Eine Arbeitslosigkeit über zwanzig Prozent, eine Jugendarbeitslosigkeit bei fünfzig Prozent und ein kollabierendes Gesellschaftssystem, dessen medizinische Versorgung an manchen Orten nur noch von „Ärzten ohne Grenzen“ aufrecht gehalten werden kann, Ärzten, die sich eigentlich um leidende Menschen aus ärmsten Flüchtlingsländern kümmern wollten, jetzt aber darum kämpfen, das die Malaria nicht wieder auf dem europäischen Kontinent Fuss fasst, weil wir sonst auch bald wieder Pest in Hannover haben. Das motiviert wohl auch die einheimischen Ärzte, ihre Arbeitskraft umsonst zur Verfügung zu stellen, weil es sonst in wenigen Monaten Seuchen ungeahnten Ausmasses in Griechenland geben würde.
Früher wäre es undenkbar gewesen, das europäische Länder tatenlos zusehen, wie die Armut nach Europa zurückkehrt, heute arbeiten sie tatkräftig an der künstlichen Verarmung des griechischen Volkes mit.
Oder schauen wir nach Portugal – dort bringt der Rettungsschirm (bzw. seine Nebenwirkungen) ganz direkt Leute um. Infolge der „Sparmassnahmen“ ist die Sterblichkeit in Portugal um 20% gestiegen. Das kann man schon einen Genozid nennen: die Massenvernichtung von Leben, für das wir kein Geld mehr ausgeben möchten. So etwas lässt sich auch in Zahlen ausdrücken, die jeder versteht. Der portugiesische Rentner bekommt eine Rente von 300 Euro – im Durchschnitt. Infolge der Sparmassnahmen im Gesundheitswesen zahlt er für einen Krankenhausbesuch 20 Euro, für weitere Untersuchungen (wie z.B. Röntgenaufnahmen) 50 Euro.
Das würde auch reichen Deutschen weh tun. Gut, der Artikel kommt aus den USA – man regt sich dort auch über die Horrorspritpreise in Europa auf. Fast acht Dollar pro Gallone kostet der Sprit hier, während die gerade im Schnitt bei 3,80 Dollar liegen – das wären umgerechnet ca 75 Cent pro Liter. Das wären Preise, die die deutsche Wirtschaft und die deutschen Familien sehr entlasten könnten – wenn man sie ihnen gönnen würde.
Tut man aber nicht.
Erst recht unheimlich wird es, wenn man nach Spanien schaut. Spaniens drei größte Banken sind fast doppelt so groß wie der Rest der Wirtschaft … und haben dicke Probleme. Spaniens Wirtschaft schrumpft … und seine Arbeitslosenzahlen sind die höchsten in Europa – sie liegen noch über denen von Griechenland.
Damit sind die Probleme Europas aber noch nicht zuende. Wir haben die Rückkehr längst besiegt geglaubter Seuchen zu verzeichnen, Alter wird zunehmend immer früher wieder ein tödliches Risiko und wir erleben eine Preistreiberei wie zu Zeiten großer Weltwirtschaftskrisen – eine Preistreiberei, die nur noch durch immer mehr „frisches Geld“ überdeckt wird – und dabei haben wir noch gar nicht über Italien geredet. Italien hat die gleichen Probleme wie Griechenland, Portugal und Spanien – ist nur größer als alle drei zusammen. Sinkende Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit, schrumpfende Wirtschaft: der altbekannte Teufelskreis geht auch dort um.
Insofern kann es nicht verwundern, das es Stimmen gibt, die den Zusammenbruch der europäischen Union für Mai/Juni diesen Jahres erwarten – mit guten Argumenten. Man erfährt dort nebenbei, das Griechenland neben den bislang in deutschen Medien abgehandelten Schulden nochmal ungedeckte Verbindlichkeiten in Höhe von 800% des BIP hat. Noch bedrochlicher sind aber die „Hebel“, Hebel, die die Krise überhaupt erstmal ausgelöst haben. Hatte die Lehmanbank noch 30 Dollar pro Dollar echtem Kapital verliehen, liegt die Quote für die EZB, die allen Schrott aufkauft, den die Bankenwelt sich ausgedacht hat, schon bei 36:1. Die ganze Eurozone hat eine Quote von 26:1, die Bankenwelt der USA von – überaschenderweise – 13:1.
Die deutschen Banken?
Liegen mit 32:1 deutlich über dem katastrophalen Lehmanlevel.
Aber wir retten alle.
Das man unter diesen Umständen in den USA einen massiven Kollaps der Eurozone erwartet, verwundert kaum noch – allerdings sieht es in den USA selbst nicht viel besser aus.
53 % der Collegeabsolventen sind unterbeschäftigt oder arbeitslos, die Anzahl der Städte und Gemeinden, die unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen, wächst weiter so wie auch die Zahl der Zwangsversteigerungen. Geht es um die Staatsschulden, wird es noch schlimmer. Insgesamt 160 Billionen Euro Schulden haben Unternehmen, Privatpersonen und Regierungen weltweit aufgehäuft, Regierungen allein liegen bei 40 Billionen – wovon die US-Regierung mit 14 Billionen mehr als ein Drittel zu verantworten hat.
Gegen diese Schuldenlawine sind auch die 18 Billionen Dollar, die die globale Elite in Steuerparadiesen angehäuft hat, nur ein Tropfen auf dem heissen Stein – aber man versteht auf einmal, warum sie diese ausgeprägten Fluchttendenzen hat. Wie es aussieht, werden wir dem totalen Zusammenbruch, der laut einer Studie des renommierten MIT im Jahre 2030 droht, überhaupt nicht mehr entkommen können.
Das wird Milliarden von Menschen das Leben kosten.
Auch das ist nicht weiter verwunderlich, denn auf jeden Politiker, der etwas an den Verhältnissen ändern möchte, kommen tausend Lobbyisten, Anlageberater, Auto-, Reise- und Versicherungsverkäufer, Investmentbanker, Anwälte und Unternehmensberater, die die Schuldenblase noch weiter anfeuern und dafür von den Medien umfangreich als „Leistungsträger“ gewürdigt werden, anstatt das man sie als Totengräber der menschlichen Zivilisation anklagt.
Für die Erde jedoch wird dies ein Segen sein.
Man wird merken, das es ihr ohne Catering-Service noch besser geht als mit grün angehauchtem Catering-Service.
Das Leben an sich wird neue Wege finden, sich auszudrücken – und intelligente Käfer der Zukunft mögen die Reste unserer Städte für sonderbare Felsformationen halten (für die sie tolle vernünftige Erklärungen haben werden) und das plötzliche Aussterben der haarlosen Riesenaffen einer Klimaveränderung zuschreiben, die der Einschlag eines Riesenmeteors verursacht hat.
Das ist für uns auch weniger peinlich als wenn man sich die Geschichte erzählen würde, wie wir wirklich untergegegangen sind: aus Faulheit, Dummheit und Niedertracht – und weil wir mit dem Konstrukt „Konzern“ unsere eigenen Weltuntergangsmaschinen gebaut haben.
Ein wenig ähneln unsere Konzerne ja auch in der Tat den ausgestorbenen Dinosauriern: sie werden immer größer, fressen immer mehr, bis sie letztlich alles aufgefressen haben, was sie zum Leben brauchten. Dinosaurier hatten nur keinen Staat, der sie dann auffangen musste, noch Banken, die ihnen Heu und Fleisch zwischenfinanziert haben.
Man sieht: hätte ich das nicht geschrieben, dann hätte ich Chancen gehabt, Pionier des Monats zu werden.
Ich kann aber nicht ruhig zusehen, wie Menschen umgebracht werden. Heute sterben in Portugal wieder ein paar, die ohne Sparpakete noch leben würden – und gerade heute wird bekannt, das die Deutsche Wirtschaft auch in Deutschland höhere Mortalitätsquoten fordert – also: mehr Sparmaßnahmen.
Wir sind schon mitten drin im Kollaps – wir nennen es nur anders.
Darum ist es auch letztendlich egal, ob man was drüber schreibt oder nicht, denn wie es aussieht, wird die Marktwirtschaft es in der Tat schaffen, die Menschheit von der Erde zu tilgen – auch ohne Weltkrieg mit der SOZ.
„>Dr. Webster Tarpley über den grünen Eugeniker Holdren im Weißen Haus und die Pläne gegen unwertes Leben from
„>ALEX JONES CHANNEL on Vimeo.
Gefunden auf/bei/in Infowars
(Zur Not auf die freie Fläche klicken, fallls da nichts zu sehen ist)
Donnerstag, 1.12.2011. Eifel. Apokalyptiker haben ja gerade richtig goldene Zeiten. Wäre ich einer, ich würde ja nur jeden Tag predigen: Das Ende der Welt ist nah! Beweise fände ich genug: Wetter, Politik, Wirtschaft, Moral – alles wird immer absonderlicher, Beispiele findet man jeden Tag in solcher Menge, das es sich kaum noch lohnt, darüber zu schreiben. Denkt sich niemand etwas daran, wie es um die geistige Verfassung eines Landes bestellt sein muss, in der die Begriffe „Gutmensch“ oder „Sozialromantiker“ Schimpfworte sind? Ist man schon so verblödet, das man nicht merkt, das eine solches Faktum darauf hindeutet, das der asoziale Verbrechertypus zur Norm geworden ist, während der anständige Normalbürger Freiwild für ihn geworden? Doch – einer hat´s gemerkt, heute in der Welt:
Es gibt mehr Verbrecher als Ideologen. Und wenn ein Verbrecher keine Ideologie vorfindet, mit der er seine Taten rechtfertigen kann, sucht er sich irgendeine neue. Man kann dafür die Religion benutzen oder den Nationalismus. Aber die Gewalt, die gefährliche Gewalt, existiert in jedem Fall. Theorien wie die Fukuyamas verführen uns dazu, die Feinde für so klein zu halten, dass wir nicht mehr mit ihnen rechnen müssen.
Ich denke genauso. In der NS-Zeit schienen die Straßen so sicher zu sein, weil die Verbrecher Uniform trugen und ihre Taten nicht als „Verbrechen“ registriert wurden. Oder nehmen wir als Beispiel die Sowjetunion (die ich jetzt nicht mit dem NS-Staat gleichsetzen möchte): kaum waren die Uniformen weg, explodierte das Verbrechen, weil es öffentlich registriert wurde.
Wir befinden uns in einer Zeit, die Deutschland im Jahre 1911 gleicht. Niemand hätte damals gedacht, das es jemals nochmal zu einem Krieg in Europa kommen würde. Er war politisch undenkbar, weil (zumindest noch in der öffentlichen Meinung) alle mit allen verbündet waren, er war militärisch nicht mehr führbar, weil die Kombination von Maschinengewehr und Stacheldraht nur ein endloses Gemetzel aber keine Sieg mehr zuließ und er war wirtschaftlich vollkommener Unsinn: dem Volk ging es gut wie nie, die Sozialgesetzgebung des Kaisers trug mehr Früchte als der Sozialabbau der SPD 2005, Technik und Wissenschaft boomten – warum sollte man sich … erst recht nach so vielen Jahrzehnten des friedlichen Zusammenlebens … in einen europäischen Krieg stürzen, bei dem alle nur verlieren konnten?
Die Antwort ist die Gleiche wie damals: wir glauben nicht mehr daran, das es Verbrecher gibt:
Die westliche Welt leidet an einer Krankheit, die aus dem Glauben kommt, an das Ende der Geschichte gelangt zu sein. Wenn man sich aber am Ende der Geschichte wähnt, hat man keinen wirklichen Feind, existiert kein wirkliches Risiko mehr. Diese rosarote Brille ist gefährlich. Das gilt nicht nur für die Politik, sondern auch für die Finanzwirtschaft.
Das Ende der Geschichte scheint nur das Ende der Ideologie zu sein – die Verbrecher aber arbeiten weiter.
Und darum werden wir wohl oder übel unsere Apokalypse bekommen, die diesmal umfassender sein wird als 1914 – 1918. Nehmen wir das gestrige Drama um den Einsatz der Zentralbanken, die Unsummen an Geld für die Banken gegeben haben, damit die es für viel Geld weitergeben. Das Notprogramm gegen die Krise half exakt einen Tag lang:
Die Euphorie über die weltweite Rettungsaktion der wichtigsten Notenbanken ist schon nach einem Tag wieder verpufft. Die Europäische Zentralbank will nach eigener Aussage nicht auf Dauer zur Krisenlösung einspringen. Und das Misstrauen der Banken untereinander wächst.
Der Grund für die Rettungsaktion ist einfach: unsere US-Freunde haben uns schon jetzt abgeschrieben – obwohl wir das so deutlich nie sagen dürfen:
Das Vertrauen der Banken untereinander ist radikal gesunken. Einige europäische Institute kommen deshalb nur noch schwer an Dollar-Mittel, andere erhalten von US-Banken gar kein Geld mehr.
Das Misstrauen gegen den Euro erreicht auch den kleinen Mann auf der Straße, der jetzt gerade fleissig versucht, die Ramschwährung irgendwie an den Mann zu bringen.
Der Spiegel sagt deutlich, wie es um Europa steht:
Die Chance auf eine bezahlbare Euro-Rettung ist vertan – und schuld ist die Bundeskanzlerin. Angela Merkel wird uns alle ruinieren, weil sie mit ihrem Zaudern die Krise verschärft. Jetzt hat sie nur noch zwei politische Optionen: Bankrott oder Ruin.
Bankrott oder Ruin dürften für uns alle die Folgen sein. Da der Ölmarkt immer noch fest in der Hand des Dollar ist, wir aber bald keine Dollar mehr bekommen, heißt das für uns: wir sind bald am Ende angekommen – nicht am Ende DER Geschichte, aber am Ende unserer Geschichte.
Man kann es – in vornehme Worte ausgedrückt – auch in den Studien der Deutschen Bank finden:
Wer wissen will, wie Banker über das Verhalten der Politiker in der Euro-Krise denken, der wird in einem Papier der Deutschen Bank fündig. Der von einem Forschungsteam erstellte Report „Focus Europe – 2012: Eine tiefere Rezession“ beginnt mit den Worten: „Das Versagen der EU-Regierungen, eine Lösung für die Schuldenkrise zu finden, bedeutet, dass die Abwärtsrisiken sich materialisieren.“
Kein Wunder also, das die Medien noch gegen die Krise anschreiben, damit die Wirtschaft noch schnell ihre Ramschwaren los wird. Ganz nebenbei erfährt man, das sie europäische Politik dies wohl schon längst weiß und die weiße Fahne schwenkt:
Die Mitglieder der Euro-Zone begraben die Hoffnung, die Staatsschuldenkrise auf dem Kontinent aus eigener Kraft lösen zu können. Die europäischen Finanzminister sprachen sich bei einem Treffen in Brüssel für Hilfe von außen aus. EU-Währungskommissar Olli Rehn brachte eine stärkere Beteiligung des Internationalen Währungsfonds (IWF) ins Spiel.
Damit wird ganz Europa Finanzkolonie jener Verbrecher, die die Wirtschaftskrise überhaupt ausgelöst haben. Man kann sich vorstellen, was die mit uns vorhaben. Das Denken großer Konzerne und Unternehmen wird zusehends die Gesellschaft bestimmen. Wie das Verhalten jener Machtgruppierungen im Rahmen der Klimakatastrophe zeigt, haben die aber eher eine kannibalistische Ethik:
Die Klimakonferenz wird scheitern. Die einzigen, die die Erderwärmung jetzt noch aufhalten können, sind deren Hauptverursacher: die Unternehmen. Doch ernsthafter Klimaschutz wird weh tun.
„Ist doch egal, wie es Milliarden Menschen in zehn Jahren gehen wird, Hauptsache, das meine Aktien heute steigen!“
Das wird – allein bei ungebremsten Bauwahn der Bauindustrie – zu einem Planeten führen, der verstaubt, vertrocknet und zubetoniert ist aber enorme virtuelle Reichtümer angesammelt hat. Gut, Leben ist da nicht mehr möglich, aber wer will denn bei diesen Traumrenditen noch Gedanken an Nebensächlichkeiten verschwenden?
Aber niemand will sich vorstellen, das es wirklich Menschen gibt, die so denken. Das diese Menschen sich zusammenschließen und Maßnahmen ergreifen, um ihre Interessen skrupellos durchzusetzen und dabei das veraltete Modell des Nationalstaates Schritt für Schritt über Bord werfen zugunsten einer weltweiten Herrschaft des Verbrechens.
Dabei gibt es eine einfache Begründung dafür, das ganz viele Menschen an der Vernichtung des Euros, Europas und der Menschen hier mitarbeiten: es wird höllisch gut bezahlt, siehe Handelsblatt:
Den Briten geht es schlecht, wenn sie nicht gerade bei einer Bank arbeiten. Inflation fünf Prozent, die Löhne stagnieren und die Arbeitslosigkeit war zuletzt vor bald zwanzig Jahren so hoch. Nur im Londoner Finanzviertel steigen die Grundeinommen – um satte zwölf Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Rund 96.000 Euro brutto verdienen Finanzexperten im Schnitt während die Briten landesweit gerade mal 20.000 Euro erwirtschaften.
Noch besser geht es Bankern in Top-Positionen: Ihre Gehälter klettern um ganze 21 Prozent auf rund 272.000 Euro und UK-Banker in der Konzernleitung bringen es laut einer Studie des unabhängigen Equity-Research-Unternehmens Alpha Value sogar auf 5,78 Millionen Euro.
Arbeitet man am Aufbau und Erhalt der Volkswirtschaften des Landes, so bekommt man 20000 Euro, arbeitet man an seiner Ausplünderung, bekommt man fünf mal soviel – plus die Aussicht auf satte Steigerungen, von denen der Rest der Menschheit nur träumen kann.
Noch Fragen?
Verbrechen lohnt sich wieder. Dort, wo der Gutmensch und der Sozialromantiker sagen würde: „Mensch, den Griechen geht es schlecht, wir wollen an derem Elend nicht noch verdienen und senken mal die Zinsen“, da legt der Sozialfaschist nochmal richtig drauf und versetzt dem Land den finanziellen „Bordsteinkick“.
Und da wundert man sich über mordende Neonazis im Land? Das wird doch international vorgelebt!
Wenn wir dann nächstes Jahr 30 – 40 Euro für den Liter Benzin bezahlen, 50 Euro für die Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt oder 100 Euro für ein Pfund Kaffee (bei gleichbleibendem Einkommen, versteht sich), dann werden auch die letzten Dödel merken, das Verbrecher keine Gnade kennen… und wie das Ende des alten Europa aussehen wird.
Vielleicht erlaubt man uns noch eine Weile, US-Kolonie zu sein – mit neuen alten Führern, frisch aus den USA importiert, siehe Welt:
So bewegt die jüngste Vergangenheit Guttenbergs war, so wild sind bei „Anne Will“ Spekulationen über seine Zukunft: Gründet er gar eine rechtspopulistische Vereinigung?
Oder aber man investiert noch ein bischen mehr Geld in die niedlichen, bastelfreudigen und völlig skrupellosen Naturwissenschaften, die gerade mal wieder auf ihre Art und Weise an der Apokalypse arbeiten:
Wissenschaftler haben den gefährlichen Vogelgrippe-Erreger so verändert, dass er ebenso ansteckend ist wie Schnupfen.
Die Frage, warum die so etwas machen?
Und wenn ein Verbrecher keine Ideologie vorfindet, mit der er seine Taten rechtfertigen kann, sucht er sich irgendeine neue.
Und sei es auch nur die „Wissenschaft“.
Also: Apokalypse wird es geben. Es ist nur die Frage, wer das Rennen macht: Politik, Wirtschaft, Klima oder Unmoral?
Wetten, die Banken wetten auch darauf – und verdienen daran?