Sekte

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Alles Sekte! (C.J. Hopkins – Der Covidianische Kult, Teil II)

Neue Normalität EGruppe highres

(Bild: E-Gruppe Berlin)

Tja, was haben wir uns die letzten Jahrzehnte an Scientology & Co. abgearbeitet, während im Hintergrund genau jene Gehirnwaschstrukturen und Entmündigungsapparate hochgezogen wurden, die wir angeblich so verabscheuen. Nicht nur in der südtäuschen Spiegelbildpresse, auch in alternativen Formaten wie “Massengeschmack.TV“ (sic) war man sich nicht zu schade, schmierige Kirchenbeamte wie den evangelischen „Sektenreferenten“ Matthias Pöhlmann einzuladen, um evidenzbasiert aufzuzeigen, dass Ken Jebsen eine Art Sekte sei. Bereits der Berliner Kultursenator Lederer hat ja erkannt, was Ken Jebsen und seine Follower seien: Eine „Internet-Sekte“. Mit hinein in den Sekten-Topf wurden auch alle anderen Systemkritiker, Querdenker und Friedensaktivisten geworfen.

Doch wir dürfen beruhig sein. All diese „Sekten“ wurden inzwischen zum Schweigen gebracht, ihre Bankkonten gekündigt, ihre Personen via öffentlich-rechtlichem Rundfunk verfemt und für vogelfrei erklärt, sie erhalten für ihre Veranstaltungen keine Räume mehr vermietet (welcher anständige Vermieter will schon „sekte“ oder „rechts“ sein?), ihre Social Media Konten gelöscht oder shadowgebannt. Viele der Aktivisten haben sich aufgrund fortwährender staatlicher Repression, Hausdurchsuchungen etc. mittlerweile ins Ausland geflüchtet und die Friedensbewegung muss dank der Covidsperre daheim bleiben, wenn sich die NATO an der russischen Grenze gerade zu einer beispiellosen militärischen Eskalation zusammenzieht, die dann, wenn wir sie nicht stoppen, die geimpften und nichtgeimpften Menschen Europas gleichermaßen verdampfen könnte.

Den „Sekten“ (von lat. secta, also denjenigen, die sich von der herrschenden Lehre abspalten) wurde also radikal der Boden entzogen. Dennoch sind wir jetzt in einer „evidenzbasierten“, „streng wissenschaftlichen“ Sekte gelandet, die absurder und zerstörerischer nicht sein könnte und auch noch stolz darauf.

Ein Psychologe, der das Wesen der Projektion kennt, kann hier trotz allem Irrsinn nur milde lächeln. Es ist das alte Lied: Was in einem selbst faul / ungelöst ist, das projiziert man nach außen.

Wohl kaum jemand kann das zur Normalität erklärte Groteske besser in Worte fassen als  C.J. Hopkins.

(Artikel vom 22.04.2021, übersetzt mit Deepl Trans, Original: https://consentfactory.org/2021/04/21/the-covidian-cult-part-ii)

 

Der Covidianische Kult (Teil II)

Damals, im Oktober 2020, schrieb ich einen Aufsatz mit dem Titel „The Covidian Cult“, in dem ich die sogenannte „Neue Normalität“ als eine globale totalitäre ideologische Bewegung beschrieb. Die Entwicklungen der letzten sechs Monate haben die Richtigkeit dieser Analogie bewiesen.

Ein volles Jahr nach der anfänglichen Veröffentlichung der völlig entsetzlichen und völlig erfundenen Fotos von Menschen, die auf den Straßen tot umfallen, der prognostizierten 3.4% Todesrate, und dem ganzen Rest der offiziellen Propaganda, trotz der Abwesenheit jeglicher tatsächlicher wissenschaftlicher Beweise für eine apokalyptische Seuche (und der Fülle von Beweisen für das Gegenteil), verhalten sich Millionen von Menschen weiterhin wie Mitglieder eines riesigen Todeskultes, laufen in der Öffentlichkeit mit medizinisch aussehenden Masken herum, wiederholen roboterhaft nichtssagende Plattitüden, quälen Kinder, ältere Menschen, Behinderte, verlangen, dass jeder sich gefährliche experimentelle „Impfstoffe“ injizieren lässt, und verhalten sich einfach generell wahnhaft und psychotisch.

Wie sind wir jemals an diesen Punkt gekommen … an den Punkt, an dem, wie ich es in The Covidian Cult formuliere, „anstatt dass der Kult als eine Insel innerhalb der dominanten Kultur existiert, ist der Kult die dominante Kultur geworden, und diejenigen von uns, die dem Kult nicht beigetreten sind, sind die isolierten Inseln innerhalb dieser Kultur geworden.“

Um das zu verstehen, muss man verstehen, wie Sekten den Verstand ihrer Mitglieder kontrollieren, denn totalitäre ideologische Bewegungen funktionieren mehr oder weniger auf die gleiche Weise, nur in einem viel größeren, gesellschaftlichen Maßstab. Es gibt eine Fülle von Forschungen und Wissen zu diesem Thema (ich habe Robert J. Lifton in meinem früheren Aufsatz erwähnt), aber um die Dinge einfach zu halten, werde ich einfach Margaret Singers „Sechs Bedingungen der Gedankenkontrolle“ aus ihrem Buch von 1995, Cults in Our Midst, als eine Linse verwenden, durch die man den Covidian-Kult betrachten kann.

Sechs Bedingungen der Bewusstseinskontrolle

  1. Halten Sie die Person im Unklaren darüber, was vor sich geht und wie sie oder er Schritt für Schritt verändert wird. Potenzielle neue Mitglieder werden Schritt für Schritt durch ein Programm zur Verhaltensänderung geführt, ohne sich der endgültigen Agenda oder des vollständigen Inhalts der Gruppe bewusst zu sein.

Rückblickend ist es leicht zu erkennen, wie die Menschen Schritt für Schritt darauf konditioniert wurden, die „New Normal“-Ideologie zu akzeptieren. Sie wurden mit erschreckender Propaganda bombardiert, eingesperrt, ihrer Bürgerrechte beraubt, gezwungen, in der Öffentlichkeit medizinisch aussehende Masken zu tragen, absurde „sozial-distanzierende“ Rituale zu vollziehen, sich ständigen „Tests“ zu unterziehen und all das andere. Jeder, der sich diesem Programm zur Verhaltensänderung nicht fügte oder den Wahrheitsgehalt und die Rationalität der neuen Ideologie in Frage stellte, wurde als „Verschwörungstheoretiker“, „Covid-Leugner“, „Impfgegner“ verteufelt, im Grunde ein Feind der Sekte, wie eine „supressive Person“ in der Scientology-Kirche.

  1. Die soziale und/oder physische Umgebung der Person kontrollieren; insbesondere die Zeit der Person kontrollieren.

Seit über einem Jahr kontrollieren die „New Normal“-Behörden das soziale/physische Umfeld und die Art und Weise, wie die „New Normal“-Bürger ihre Zeit verbringen, mit Abriegelungen, sozial-distanzierenden Ritualen, Schließung „unwesentlicher“ Geschäfte, allgegenwärtiger Propaganda, Isolierung älterer Menschen, Reisebeschränkungen, obligatorischen Maskenregeln, Protestverboten und jetzt der Segregation der „Ungeimpften“. Im Grunde wurde die Gesellschaft in etwas verwandelt, das einer Infektionsstation oder einem riesigen Krankenhaus ähnelt, aus dem es kein Entkommen gibt. Sie haben die Fotos der glücklichen „Neuen Normalen“ gesehen, die in Restaurants essen, sich am Strand entspannen, joggen, zur Schule gehen und so weiter, die mit ihren medizinisch aussehenden Masken und prophylaktischen Gesichtsschilden ihrem „normalen“ Leben nachgehen. Was Sie hier sehen, ist die Pathologisierung der Gesellschaft, die Pathologisierung des Alltags, die physische (soziale) Manifestation einer morbiden Besessenheit von Krankheit und Tod.

  1. Systematisch ein Gefühl der Ohnmacht in der Person erzeugen.

Welche Person könnte sich ohnmächtiger fühlen als ein gehorsamer New Normal, der zu Hause sitzt, obsessiv die Anzahl der „Covid-Todesfälle“ protokolliert und Fotos seiner medizinisch aussehenden Maske und seines Post-„Impf“-Verbandes auf Facebook teilt, während er auf die Erlaubnis der Behörden wartet, ins Freie zu gehen, seine Familie zu besuchen, seine Geliebte zu küssen oder einem Kollegen die Hand zu geben? Die Tatsache, dass im Covidian-Kult der traditionelle charismatische Sektenführer durch eine Menagerie von medizinischen Experten und Regierungsbeamten ersetzt wurde, ändert nichts an der völligen Abhängigkeit und elenden Machtlosigkeit seiner Mitglieder, die auf einen Zustand reduziert wurden, der sich dem eines Kleinkindes nähert. Diese elende Ohnmacht wird nicht als negativ empfunden, im Gegenteil, sie wird stolz gefeiert. Daher die mantraartige Wiederholung der „New Normal“-Plattitüde „Trust the Science!“ von Leuten, die, wenn man versucht, ihnen die Wissenschaft zu zeigen, völlig zusammenschmelzen und anfangen, aggressiven Unsinn zu plappern, um Sie zum Schweigen zu bringen.

  1. Manipulieren Sie ein System von Belohnungen, Bestrafungen und Erfahrungen so, dass ein Verhalten verhindert wird, das die frühere soziale Identität der Person widerspiegelt.

Es geht hier um die Verwandlung der ehemals grundsätzlich rationalen Person in eine ganz andere, vom Kult anerkannte Person, in unserem Fall eine gehorsame „New Normal“-Person. Singer geht darauf näher ein, aber ihre Diskussion bezieht sich hauptsächlich auf subkulturelle Kulte, nicht auf groß angelegte totalitäre Bewegungen. Für unsere Zwecke können wir dies in Bedingung 5 einordnen.

  1. Manipulation eines Systems von Belohnungen, Bestrafungen und Erfahrungen, um das Erlernen der Ideologie oder des Glaubenssystems der Gruppe und der von der Gruppe gebilligten Verhaltensweisen zu fördern. Gutes Verhalten, die Demonstration von Verständnis und Akzeptanz der Überzeugungen der Gruppe und die Einhaltung der Regeln werden belohnt, während Infragestellung, das Äußern von Zweifeln oder Kritik mit Missbilligung, Wiedergutmachung und möglicher Ablehnung beantwortet werden. Wenn jemand eine Frage äußert, wird ihm das Gefühl gegeben, dass etwas mit ihm nicht stimmt, wenn er etwas in Frage stellt.

OK, ich werde Ihnen eine kleine Geschichte erzählen. Es ist eine Geschichte über eine persönliche Erfahrung, die Sie sicher auch schon gemacht haben. Es ist eine Geschichte über einen gewissen New Normal, der mich seit einigen Monaten belästigt. Ich werde ihn Brian Parks nennen, weil, nun ja, das ist sein Name, und ich habe keine Gewissensbisse mehr, ihn zu teilen.

Brian ist ein ehemaliger Freund/Kollege aus der Theaterwelt, der ganz „New Normal“ geworden ist und absolut wütend ist, dass ich es nicht bin. Brian ist so empört darüber, dass ich der Sekte nicht beigetreten bin, dass er im Internet herumgeht und mich als „Verschwörungstheoretiker“ bezeichnet und andeutet, dass ich eine Art Nervenzusammenbruch hatte und sofortige psychiatrische Behandlung brauche, weil ich die offizielle „New Normal“-Erzählung nicht glaube. Nun, das wäre keine große Sache, außer dass Brian meinen Charakter anzweifelt und versucht, meinen Ruf auf den Facebook-Seiten anderer Theaterkollegen zu schädigen, wozu er sich berechtigt fühlt, da ich ein „Covid-Leugner“, ein „Verschwörungstheoretiker“ und ein „Impfgegner“ oder was auch immer bin, und angesichts der Tatsache, dass er die Macht des Staates, der Medien usw. auf seiner Seite hat.

So funktioniert es in Sekten und in größeren totalitären Gesellschaften. Es ist normalerweise nicht die Gestapo, die hinter Ihnen her ist. Es sind normalerweise Ihre Freunde und Kollegen. Was Brian tut, ist, dieses System von Belohnungen und Bestrafungen zu benutzen, um seine Ideologie durchzusetzen, weil er weiß, dass die meisten meiner anderen Kollegen in der Theaterwelt auch voll auf „New Normal“ umgestiegen sind, oder zumindest wegschauen und schweigen, während es umgesetzt wird.

Diese Taktik ist bei Brian offensichtlich nach hinten losgegangen, vor allem, weil es mir scheißegal ist, was irgendwelche „New Normal“-Leute von mir denken, egal ob sie in der Theaterwelt oder sonst wo arbeiten, aber ich bin in einer ziemlich privilegierten Position, denn ich habe erreicht, was ich im Theater erreichen wollte, und würde lieber meine Hand in einen Mixer stecken, als meine Romane bei Firmenverlagen zur Überprüfung durch „sensible Leser“ einzureichen, also gibt es nicht viel, womit man mir drohen könnte. Das, und ich habe keine Kinder zu unterstützen oder Verwaltungen, denen ich Rechenschaft ablegen muss (anders als zum Beispiel Mark Crispin Miller, der derzeit von der „New Normal“-Verwaltung an der NYU verfolgt wird).

Der Punkt ist, dass diese Art der ideologischen Konditionierung überall stattfindet, jeden Tag, am Arbeitsplatz, unter Freunden, sogar in der Familie. Der Druck, sich anzupassen, ist groß, denn nichts ist für ergebene Sektierer oder Mitglieder totalitärer ideologischer Bewegungen bedrohlicher als diejenigen, die ihre grundlegenden Überzeugungen in Frage stellen, sie mit Fakten konfrontieren oder auf andere Weise zeigen, dass ihre „Realität“ überhaupt nicht die Realität ist, sondern vielmehr eine wahnhafte, paranoide Fiktion.

Der Hauptunterschied zwischen der Funktionsweise von Sekten und totalitären ideologischen Bewegungen besteht darin, dass eine Sekte normalerweise eine subkulturelle Gruppe ist und daher Nicht-Kult-Mitglieder die Macht der Ideologie der dominanten Gesellschaft haben, auf die sie sich stützen können, wenn sie sich den Bewusstseinskontrolltaktiken der Sekte widersetzen und versuchen, ihre Mitglieder zu deprogrammieren … wohingegen in unserem Fall dieses Gleichgewicht der Macht umgekehrt ist. Totalitäre ideologische Bewegungen haben die Macht der Regierungen, der Medien, der Polizei, der Kulturindustrie, der Wissenschaft und der willfährigen Massen auf ihrer Seite. Sie brauchen also niemanden zu überzeugen. Sie haben die Macht, die „Realität“ zu diktieren. Nur Sekten, die in völliger Isolation operieren, wie Jim Jones‘ People’s Temple in Guyana, genießen dieses Maß an Kontrolle über ihre Mitglieder.

Diesem Konformitätsdruck, dieser ideologischen Konditionierung, muss heftig widerstanden werden, ungeachtet der Konsequenzen, sowohl öffentlich als auch in unserem Privatleben, oder die „Neue Normalität“ wird mit Sicherheit unsere „Realität“ werden. Trotz der Tatsache, dass wir „Covid-Leugner“ derzeit den Covidian-Kultisten zahlenmäßig unterlegen sind, müssen wir uns so verhalten, als ob wir es nicht wären, und uns an die Realität, die Fakten und die echte Wissenschaft halten, und die „Neuen Normalen“ als genau das behandeln, was sie sind, Mitglieder einer neuen totalitären Bewegung, wahnhafte Kultisten, die Amok laufen. Wenn wir das nicht tun, werden wir zu Singers Bedingung 6 kommen …

6. Legen Sie ein geschlossenes System der Logik und eine autoritäre Struktur vor, die kein Feedback zulässt und sich weigert, modifiziert zu werden, außer durch die Zustimmung der Führung oder eine exekutive Anordnung. Die Gruppe hat eine Top-Down-Pyramidenstruktur. Die Leiter müssen verbale Wege haben, um niemals zu verlieren.

Wir sind noch nicht so weit, aber das ist es, worauf wir zusteuern … globalen pathologisierten Totalitarismus. Also, bitte, sprechen Sie es aus. Nennen Sie die Dinge, wie sie sind. Konfrontieren Sie die Brians in Ihrem Leben. Trotz der Tatsache, dass sie sich selbst sagen, dass sie versuchen, Ihnen zu helfen, „zur Vernunft zu kommen“ oder „die Wahrheit zu sehen“ oder „der Wissenschaft zu vertrauen“, sind sie es nicht. Sie sind Sektierer, die verzweifelt versuchen, Sie dazu zu bringen, sich ihren paranoiden Überzeugungen anzupassen, sie setzen Sie unter Druck, manipulieren Sie, schikanieren Sie, bedrohen Sie. Lassen Sie sich nicht auf ihre Bedingungen ein, oder lassen Sie sich von ihnen dazu bringen, ihre Prämissen zu akzeptieren. (Wenn sie Sie erst einmal in ihr Narrativ hineingezogen haben, haben sie gewonnen.) Entlarven Sie sie, konfrontieren Sie sie mit ihren Taktiken und ihren Motiven. Sie werden sie wahrscheinlich nicht im Geringsten umstimmen, aber Ihr Beispiel könnte anderen Neuen Normalen, deren Glaube ins Wanken gerät, helfen, zu erkennen, was ihrem Verstand angetan wurde und mit der Sekte zu brechen.

CJ Hopkins
21. April 2021

Schweinfurt oder nicht Schweinfurt, das ist hier die Frage (Hurra, wir bilden unser eigenes Correctiv!)

Schweinfurt oder nicht Schweinfurt, das ist hier die Frage (Hurra, wir bilden unser eigenes Correctiv!)

Wenn ich zusehe, wie unsere intellektuelle Avantgarde gerade streng wissenschaftlich vernünftlend vor sich hinfechtet und selbst alternative Medientreibende sich gegenseitig mit Correctiv- und Mimikama-Links in Schach halten, um „Verschwörungstheorien“ zu stoppen, dann frage ich mich manchmal im Stillen, ob Hopfen und Malz nicht vielleicht schon verloren sind.

Besonders genial: Wenn Bürger auf Hohlraumfiguren und Statthalter des globalen Wahnsinns wütend werden, dann tritt bei vielen Intellektuellen eine Art Robin Hood-Reflex auf. Sie werfen sich dann in die Bresche, um die ach so fies, unsachlich und übertrieben kritisierten Figuren wie Gates und Merkel zu verteidigen. „Die meinen es ja vielleicht nur gut, wollen das Gute & Gerne. Und außerdem wären andere wie Merz ja womöglich noch schlimmer.“

Da das wirkliche Unheil unserer Zeit wie ungreifbar bleibt, üben wir uns in der Jagd auf handfeste Zeitgenossen, die von der herrschenden Lehre für vogelfrei erklärt wurden. Die Jagd auf „Schwurbler“ und „Aluhüte“ ist eröffnet. Und jeder Sofa-Intellektuelle, der etwas auf sich hält, nimmt das ihm dargereichte Schießbudengewehr entgegen und feuert ebenfalls einige Salven ab. Genaues Zielen ist dabei nicht notwendig, man kann im Vorbeigehen aus der Hüfte ein paar Schüsse abgeben und wird jede Menge Plüschtiere und Plastikrosen vom Regal kullern sehen. Der Schießbudenmann parfümiert einem dann die heruntergeschossenen Rosen und der Revolverheld darf die wacker erlegten Trophäen und Skalps stolz nach Hause tragen.

Man muss dem System des „Konsensmanagement“ (Chomsky) samt zugehörigem „Dissensmanagement“ (Mausfeld) – das nach Ratschlag einschlägig bekannter Thinktank-Propagandisten nicht nur wesentlich billiger, sondern sogar effektiver als Gewalt sei – schon seinen Respekt zollen. Es ist mittlerweile richtiggehend bewundernswert, wie es möglich ist, die großen Massen ebenso wie die vermeintlich individualistischen Intellektuellen per Federstrich in eine gewünschte Richtung zu treiben bzw. von unerlaubten Wegen abzuhalten. – Und wie sich diese vermeintlich aufgeklärten Intellektuellen in fast jedes Stöckchen verbeißen, das man ihnen hinwirft. Man braucht bloß ein paar Bullshitbingo-Wörtchen wie „Aluhut“ oder „Schwurbler“ kreieren und Feindbilder an die Wand malen, bei denen jeder aufgeklärte Leitmedienbürger sofort Gewehr bei Fuß bereit steht, um sie auf den digitalen Scheiterhaufen zu befördern, und schon kann man sich zurücklehnen und das Wrestling genießen, das sich das Fußvolk nun liefert.

Jüngster Bullshitbingo-Dreher, nachdem sich „Verschwörungstheoretiker“, „Aluhut“ und „Schwurbler“ schon etwas abgewetzt haben und nicht mehr richtig ziehen: „Sekte“. Sogar in bislang ernstzunehmenden Foren wird wenige Tage nach dem Launch dieses Nonsens-Wörtchens nun ernsthaft und eifrig darüber diskutiert, ob das, was Bodo Schiffmann und andere Kritiker der Regierung-Coronapolitik machen, vielleicht „Sekte“ sei. Natürlich mit guten & gernen Argumenten und nicht ohne abgeklärte Späßchen, bei denen Freunde gehobenen intellektuellen Amusements schnell handelseins sind und sich augenzwinkernd auf die Schultern und die Schenkel klopfen können.

Wer in eine solche Club-Lounge reinplatzt und vermeint, dass wir nun „am Arsch“ sind, würde von den DJs dieser Clubs nur Augenrollen und lässiges Ja-ey-lol ernten. Das Sofa, auf dem sie sitzen, ist offensichtlich noch warm und trocken, ihr Kühlschrank gut befüllt. Dass die Lockdown-Maßnahmen („Covid19“) laut jüngster UNICEF-Studie 150 Millionen Kinder zusätzlich in Armut und Elend gestürzt haben und dass laut Oxfam-Studie die Zahl der hungernden Menschen um 82 Prozent bzw. 120 Millionen zunehmen werde, zum Jahresende 2020 deswegen ca. 12.000 Menschen pro Tag zusätzlich sterben würden, ein großer Teil davon Kinder … wer solche alternativen Fakten ins Feld führt, befördert sich selbst ins Out. Denn es geht hier bei uns um andere, knallharte Fakten, die korrekt zitiert sein wollen: Ob das 6jährige Schulkind in Bayern womöglich gar nicht an oder mit der in Bayerischen Schulen und Schulbussen obligatorischen Maske gestorben ist, so wie vom Arzt Bodo Schiffmann in den Raum gestellt, sondern halt „einfach nur so“ (dass das Kind gestorben ist, wurde mittlerweile von mehreren Seiten, u.a. von der Polizei München bestätigt, Schiffmann bekundet unter Berufung auf seine ärztliche Schweigepflicht, im vorliegenden Fall auch die betroffenen Eltern sowie die Todesurkunde zu kennen). Doch dass Schiffmann in einer ersten, emotionalen Reaktion gesagt habe, dass das tote Kind aus Schweinfurt komme, obwohl das Kind gar nicht direkt aus Schweinfurt stammt, sondern aus dem Umkreis von Schweinfurt bzw. aus dem Gebiet zwischen München und Rosenheim, und die unterfränkische Polizei daher korrekt dementiert habe, dass es in Schweinfurt einen solchen Todesfall gebe – das geht gar nicht, da ist der Ofen vieler intellektueller Beobachter nun aus. Schweinfurt oder nicht Schweinfurt, das ist hier die Frage. Und sie wurde falsch beantwortet. Also Kopf ab von diesem Schwurbler!

Aber selbst wenn er die Schweinfurtfrage richtig beantwortet hätte, hat sich Schiffmann vor den Augen der Szene-DJs schon alleine deswegen disqualifiziert, weil er emotional geworden ist. Wie uncool, fängt der doch tatsächlich zu heulen an, weil ein Kind gestorben ist. Das geht natürlich gar nicht, wo unsere führenden Politiker und Influenzer doch souverän beweisen, dass man heute mit einem Obamacronrezotilo-Smile selbst die abgründigsten Sachverhalte en passant – einfach davonlachen kann.

Inzwischen ist es zum regelrechten Volkssport geworden, sich darüber zu mockieren, wie sehr die Querdenker und „Verschwörungstheoretiker“ danebenliegen und unrealistisch seien. Was aber inmitten dieser Hatz‘ niemand zu denken wagt: Was, wenn all das, was die Verschwörungstheoretiker sagen, wirklich daneben ist – weil es gegenüber dem, was hinter der Bühne abläuft und der Menschheit droht, noch weit UNTERtrieben ist und was sich selbst Orwell nicht hätte träumen lassen?

Mir kommt in letzter Zeit immer wieder ein Ausspruch in den Sinn, den ich einst von einem alten Mann vernommen habe:

„Von Kindern und Narr‘n
– kannst‘ die Wahrheit erfahr’n.“

Erst jetzt realisere ich seinen Gehalt: Gerade im scheinbar Abwegigen verbirgt sich oft eine erstaunliche Wahrheit. Man sollte es daher nicht leichtfertig verwerfen. Ebenso wie sich das scheinbar penibel Vernünftige und „streng wissenschaftlich“ Evidenzbasierte nicht selten als größte Ignoranz herausstellt.

 

Foto:Pixabay/CC0

GWUP … Honeckers Erben auf ihrem Kreuzzug gegen das Böse

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Donnerstag, 13.12.2018. Eifel. Ich bin ja ein Skeptiker. Grundsätzlich bei allem und jedem. Das heißt: ich erlaube mir, Informationen nachzuprüfen. Auch „wissenschaftliche“ Informationen. Die Liste der wissenschaftlichen Irrtümer ist sehr lang – und voller Toter. Erst jetzt kommt zum Beispiel heraus, dass der Blutdrucksenker Ramipril Lungenkrebs hervorruft – ein altbewährtes Medikament, ein Schlangengiftderivat, seinerzeit ein großer Triumph der Medizin, jetzt eben einfach nur tödlich. Als Skeptiker traue ich natürlich auch meinem eigenen Urteil nicht, bin ja auch „Wissenschaftler“. Ebenso wenig traue ich meinen eigenen Sinnen – zu groß ist die Gefahr der Täuschung. Genau genommen kann ich als Skeptiker absolut keine Aussage zu irgendetwas machen – ich kann höchstens Wahrscheinlichkeiten errechnen. Jetzt wurde an mich in meiner Eigenschaft als Skeptiker eine Bitte herangetragen:

Diese Story mit der Darstellung DDR-/Stalinismus-Wurmfortsatz würde ich in Sachen Gwup-Aufklärung sogar als bedeutender ansehen als alles, was bisher dazu geschrieben wurde. Da Du ja mit Deinen Artikeln eine wesentlich größere Reichweite hast als ich, würde ich vorschlagen, dass Du diese Geschichte schreibst. Außerdem bis Du als Geisteswissenschaftler mit theologischem Hintergrund geradezu prädestiniert, da die Zusammenhänge herauszustellen. Was hältst Du davon? (Weiß schon, es gibt wohl  viele Dinge, über die Du schreiben könntest/möchtest, und die Tagespolitik zündet ja laufend neue Baustellen an, aber ich sag Dir was: In Wirklichkeit entscheidet sich der Kampf genau auf dieser Ebene und ist alles, was wir politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich erleben, nur eine Konsequenz davon: Ob es gelingt, dem Menschen den Geist abzusprechen  und uns in einen vollkommenen Nihilismus zu stürzen oder ob sich genügend Menschen dagegen aufrichten können und ganz bewusst ein geistvolles Leben kultivieren.

Im Prinzip mag ich mich zu diesen Gwup-Leuten selten äußern. Ich finde sie albern, dumm, ungebildet, geistig sehr eingeschränkt, dialogunfähig, unhöflich, diffamierend – so wie ich jetzt. Ja – das ist der Ton, den man da findet. Es tummeln sich da eine Reihe viert- und fünftklassige Wissenschaftler, die mit viel Getöse (und völlig unklarer Finanzierung) auf sich aufmerksam machen. Weil sie in ihren Fachgebieten immer nur in der Ramschabteilung landeten, mussten sie sich etwas Neues suchen, um auf sich aufmerksam zu machen: den großen Kreuzzug gegen Andersdenkende. Wie im Mittelalter sehen sie in den Hexen der Gegenwart die größte Gefahr für das Volk, während Mikroplastik, Verseuchung durch nukleare Abfälle, Verödung der Böden und Luftverschmutzung für sie eher weniger große Probleme darstellen. Das verwundert nicht: seit dreihundert Jahren wächst auf diesem Planeten etwas  heran, dass sich „Wissenschaft“ nennt und vor allem durch eins brilliert: völlige Verantwortungslosigkeit für ihre Schöpfungen. Sie fummeln überall herum, präsentieren uns ihre Spielereien als größte Schöpfung der Weltgeschichte … während die ganze natürliche Umwelt und die Lebensqualität der Menschen den Bach heruntergeht. Schuld sind dann immer die Verbraucher – da sind sich Politik, Wirtschaft und Wissenschaft schnell einig. Man hätte sich ja auch mit Waffengewalt dagegen wehren können, Ramipril einzunehmen – der Gang zum Anwalt war ja ebenfalls nicht verboten.

Es gibt ja auch schon genug Menschen, die gegen Gwup agieren – dabei ist diese kleine Weltanschauungssekte im Prinzip völlig bedeutungslos. Nun ja – nicht ganz. Sie führen einen Kampf fort, der früher schon geführt wurde: in der DDR. Gwup ist so eine Art Wurmfortsatz der Weltanschauungsstasi aus Honeckers Reich mit ganz neuem, diesmal auch westlichem Personal.

Das sind jetzt harte Worte, oder? Aber so agiert ja diese kleine Sekte, das mögen sie – so quälen und gequält werden – vielleicht sitzt gerade deshalb in ihrem Beirat eine Spezialistin für BDSM – was weiß ich schon. Im Umfeld zu Gwup finden wir auch Psiram (früher: Esowatch) oder die Giordano-Bruno-Stiftung: Menschen, die sich selbst für das Größte auf Erden halten – ohne je irgendetwas geleistet zu haben, weshalb man auf sie hätte aufmerksam werden können. Giordano-Bruno-Stiftung? Das ist so eine privater Verein eines Möbelfabrikanten, der sich auf die Fahne geschrieben hat „eine tragfähige humanistische, rationale und evidenzbasierte Alternative zu den traditionellen Religionen zu entwickeln und ihr gesellschaftlich zum Durchbruch zu verhelfen“ (siehe: GBS): der will ganz offen eine neue Religion installieren – im Deckmäntelchen von „Wissenschaft“. Ist Fachmann für Schlafzimmermöbel – und Sektengründer. 10000 laufen bisher mit – aber das ist ja kein Wunder. „Scientology“ – auch so eine Sekte, gegründet von einem Autor von Trivialromanen – hat viel mehr Mitglieder – und viel mehr Einfluss.  War vielleicht das Vorbild für diese Stiftung jenes Mannes, der einst selbst in der Kirche aktiv wahr, bevor er seine eigene Sekte gründen wollte.

Natürlich: Worte wie „rational“, „humanistisch“, „evidenzbasiert“ hören sich immer gut an. Wenn ich rationale, humanistische und evidenzbasierte Konzentrationslager erwähne, bekommen alle Leute gleich Vertrauen, dass das was Gutes ist – und innerhalb des Weltbildes von Hitlers Gefolgsleuten waren Konzentrationslager auch rational, humanistisch und evidenzbasiert. Derlei inhaltlose Füllworte können Sie bei diesen Sekten zuhauf lesen, darauf ist das akademische Prekariat ja gedrillt, ja: der korrekte und sichere Gebrauch von bestimmten angesagten Füllworten ist heutzutage die Grundvoraussetzung für eine wissenschaftliche Karriere überhaupt – weshalb aus der Wissenschaft ja außer immer neuen Thesen nichts mehr herauskommt … worüber wir aber froh sein dürfen: das erspart  uns eine ganze Reihe neuer Frankensteinmonster, die uns den Alltag vermiesen und den Planeten vernichten. Momentan wissen wir ja noch nicht mal, ob wir die bisherigen Monster der „Wissenschaft“ überhaupt in den Griff kriegen können.

Es kommt halt immer auf das Weltbild an, innerhalb derer solche schönen Worte gesprochen werden – und das Weltbild von Gwup, Psiram und dieser Möbelstiftung ist halt das gleiche wie das der DDR: der sozialistische Materialismus, jene völlig verquere, willkürlich gesetzte Denkweise, die sich – wie in der DDR ja gut zu beobachten war – nur mit Gewalt durchzusetzen läßt. Aber davor scheuen diese Leute ja auch nicht zurück – jedenfalls nicht vor der verbalen Gewalt. Die andere ist ja hierzulande per Gesetz verboten – aber ich bin mir sicher: wenn Hexenverbrennungen wieder neu aufgelegt werden, sind diese „Wissenschaftler“ die ersten, die wieder mit den Scheiterhaufen anfangen.

Wie komme ich nun zu dieser Meinung? Nun – es gibt ein neues Buch über das Paranormale in der DDR (siehe Grenzwissenschaften). Es lohnt sich, damit zu beschäftigen, denn: der Kampf gegen „das Paranormale“ ist ja auch Sinn von Gwup und Psiram (wobei sie kürzlich auch „Verschwörungstheorien“ in ihr Angebot aufgenommen haben – ist zwar nicht paranormal, aber dafür gibt es Spendengelder). Das Buch wurde auch auf dem „Skeptiker-Kongress“ vorgestellt. Ich möchte aus dem Artikel darüber kurz zitieren (siehe Gwup):

„Der Soziologe skizzierte zunächst die amtliche „Wirklichkeitsordnung“ der DDR, die nicht nur von der offiziellen Staatsphilosophie des Marxismus-Leninismus geprägt war, sondern darüber hinaus materialistische und szientistische Züge trug.

Der Szientismus sei als explizite Konkurrenz zur christlichen Religion installiert worden und hatte die Verdrängung von „Finsternis“ und „Unwissenheit“ zum Ziel. Die Vermittlung der wissenschaftlich-szientistischen Weltanschauung sollte letztlich zu einem gänzlichen Verschwinden „religiöser Ideologien“ führen.

Zu den Erscheinungen, die „im sozialistischen System nichts mehr zu suchen hatten“, zählte aber nicht nur die Religion – vielmehr subsumierte die Staatsführung darunter sämtliche esoterische, paranormale, okkulte und alternativ-religiöse Themen, sagte Anton.“

Also kurz alles, was der eigenen Religion widersprach. Ja – die Konkurrenz zu einer Religion ist eine Religion. Wissenschaft – gerade Naturwissenschaft – und Religion haben nämlich keine Berührungsfelder. Objekt der Naturwissenschaft ist die Natur – und nur die. Objekt der Geisteswissenschaft ist der Mensch. Objekt von Religionen … ist alles was nicht Natur und nicht Mensch ist. Jetzt kann man sich natürlich als Mensch frei entscheiden zu sagen: Götter gibt es nicht. Man kann sich auch entscheiden, der Meinung zu sein: die Farbe Rot gibt es nicht. Es sind beides Entscheidungen von gleicher Qualität, Entscheidungen „aus dem Glauben heraus“. Jedenfalls für eine Skeptiker, der nicht nur den Titel tragen möchte, sondern auch gerne gründlich skeptisch ist. Die Religion des „Szientismus“ ist – aus theologischer Sicht – die dunkelste Religion, die Menschen bislang ersonnen haben (ja: Religionen kann man auch künstlich schaffen. Nehme an – alle Religionen sind so entstanden). Während andere Götter durchweg gut und liebevoll sind (Christentum, Buddhismus) – eine Art, die eine gewalttätige Welt gut gebrauchen kann – andere eher menschlich/metamenschlich sind (Griechenland, Keltentum, Germanen), ist der Gott der Szientisten – also ihr „Urgrund des Seins“ – ein blinder, dummer, gefühlloser Klumpen Matsch, der in seinen beschreibbaren Qualitäten dem Dämonengott Azatoth ähnelt, den der Horrorautor Howard Phillips Lovecraft in den dreißiger Jahren entwickelte. Wer, der bei klarem Verstand ist, würde sich schon einem solchen Gott verschreiben … nur um einen Gegenpol zur Kirche zu schaffen – und einen Gegenpol zu Gott?

Nun – wer, der bei klarem Verstand ist, würde sich schon fesseln und schlagen lassen? Es gibt halt unterschiedliche Arten des Menschseins – das ist auch ok. Nicht alles ist mit klarem Verstand nachvollziehbar – aber wenn jemand gerne in eine Glaskugel schaut, mit Telepathie experimentiert, sich mit Horoskopen beschäftigt so sollte das in einer demokratischen Zivilgesellschaft niemanden stören … es sei denn, man teilt noch Honeckers Vision von Maos Welt: alle die gleiche Kleidung, alle das gleiche Auto, alle die gleiche Wohnung, alle den gleichen Geschmack, die gleiche Meinung, das gleiche Weltbild, die gleichen Wahrheiten, Liebe wird abgeschafft, Algorithmen rechnen den richtigen Partner aus, Kinder werden den Eltern entzogen und zur Erziehung der Wissenschaft übergeben, Abweichler werden verhaftet und eingesperrt – solange man sich ihre Ernährung noch leisten kann.

Ja – das darf man sich wirklich mal konkret vorstellen: wohin die Gwupperei führen wird. Wozu man so was macht? Nun – es gab immer Menschen in der Geschichte, die sich zum Großinquisitor über alle Menschen berufen fühlten, im Sinne von Ethik und Humanismus nicht gerade die wertvollsten Gestalten. Menschen, die gerne Menschen jagten, die anders waren als sie. „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ ist hier das Stichwort. Die die anderen gerne am Pranger sahen. Und jetzt merken Sie wohl langsam selbst, wieso der Gwupismus politisch gesehen extrem gefährlich ist. Natürlich umgeben sie sich mit schönen Worten, feiern die Erklärung der allgemeinen Menschenrechte (wer würde das nicht tun) geben sich sozial und stellen sich als große Retter da – und doch sind sie nur Heuchler. Zu krass? Ich zitiere nochmal was, aus dem Manifest des Evolutionären Humanismus – einem Versuch, den zehn Geboten des Christentum etwas entgegen zu setzen. Das Manifest ist nicht sonderlich rational noch sonderlich gut durchdacht, wendet sich sogar gegen christliche Gebote, ersinnt an den Haaren herbeigezogene Umstände, in denen Lügen, Töten und Diebstahl erlaubt ist (der Großinquisitor könnte ja auch sonst gar nicht seine Arbeit machen oder Gewinn daraus ziehen) und ist vielfältig widersprüchlich in sich selbst – aber ich habe ja auch nicht behauptet, dass es von Geistesgrößen ersonnen wurde. Ich zitiere nur einen Absatz daraus (siehe leitkultur-humanismus):

Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Es gibt in der Welt nicht „das Gute“ und „das Böse“, sondern bloß Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und Lernerfahrungen. Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.

Hört sich gut an, ich weiß. Nur: das gilt nur für Nichtmitglieder, denn: das Böse kennen die Gwuppler selbst ja ganz gut. Alles, was gegen den blinden Idiotengott Azatoth und seine Welt a´la DDR wirken könnte, was Alternativen dazu liebenswert erscheinen lassen könnte, ist …. böse. Wäre schön, wenn man selbst ernst nehmen würde, was man predigt … aber das konnte schon ja weder der real existierende Sozialismus oder die katholische Kirche. Ja – es gibt in der Welt nur Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Bedürfnissen und Lebenserfahrungen. Gerade letztere sind da zu betrachten, denn: manche haben Geister gesehen – oder unerklärliche Objekte am Himmel. Manche hatten Nahtodeserfahrungen – andere haben erlebt, wie Staaten lügen, um Kriege führen zu können. Manche waren im Amazonas oder Sibirien und begeistert von dem Weltbild der Schamanen, weil es erlaubt, Jahrtausende in Harmonie mit der Natur zu leben, manche spüren das Flüstern des großen Geistes der Sioux in den westlichen Winden … ist alles ok. Das darf man. Niemand von denen braucht einen Oberwissenschaftler, der seine Erfahrungen beurteilt. Urteilen – ist auch nicht Aufgabe von Wissenschaft. Wissenschaft forscht – und kennt dabei keine Dogmen.

Ich zum Beispiel stehe unter der Erfahrung, dass „spirituelle“ Menschen jeden Glaubens freundlicher, kreativer und liebenswerter sind als die langweiligen, humorlosen, ständig andere schmähenden selbstverliebten Gwupper, die geisteswissenschaftlich gesehen nur eins wollen: im Gewande schöner Worte die DDR wieder aufleben zu lassen. Zu unglaublich? Schauen Sie sich mal an, wie die mit Kritikern in den eigenen Reihen umgehen, die nach langjähriger Mitarbeit erkennen, dass sie in einer dogmatischen Sekte gelandet sind: die wurden alle ´rausgeworfen (siehe Zeit). Soviel zu den schönen Worten, die die so machen.

PS: ein Nachwort muss natürlich sein. Sie werden sich fragen: warum so viele Worte für eine so unbedeutende Sekte? Nun – diese Sekte hat medial eine steigende Verbreitung – ohne dass jemand weiß, dass sie – ähnlich Scientology – nichts Gutes im Schilde führen … bei all´ den guten Werbeworten, mit denen sie ihre Texter in gutes Licht rücken wollen.  Ich denke: es ist politisch wichtig zu erkennen, dass sich hier in der offenen Gesellschaft eine privat finanzierte Gesinnungsstasi etabliert, der schnellstens die Gemeinnützigkeit aberkannt werden sollte, denn: die nützen nur sich selbst. All diese idiotischen Kreuzzüge gegen „Aberglauben“ (wie jüngst der pharmafreundliche Feldzug gegen die preiswerte und inzwischen auch von vielen Ärzten anerkannte Homöopathie) bringen der demokratischen Zivilgesellschaft keinen Nutzen. Und – sich über Andersgläubige lustig zu machen (d.h. ihnen die Menschlichkeit abzusprechen – der erste Schritt zur Massenvernichtung) ist zwar vielleicht für niedere Geister spaßig, aber eben kein guter Stil. Und wenn diese Gestalten dann noch den Menschen erklären, dass Kriege einfach nur so passieren, wie Krankheiten, ohne das Menschen was dazu können (siehe wired) … dann sind sie nicht nur geistig recht herausgefordert durch die Realität sondern auch brandgefährlich – weil sie Kriege wieder möglich machen. Und wer dann nach Verantwortlichen für Kriege sucht ist: …. Verschwörungstheoretiker.

Soweit sind wir schon.

PS: dass die esoterische Szene voller Scharlatane ist, wird hier nicht in Zweifel gestellt. Aber die verursachen kein Lungenkrebs wie führende, „bewährte“ Blutdrucksenker, die verseuchen keine Meere, Luft oder Böden – die leben einfach nur ihren eigenen Traum. Und wer dafür bezahlen möchte, den mitleben zu dürfen: ok. Wir schauen ja auch „Raumschiff Enterprise“ – wohl wissend, dass es dieses Raumschiff in Wirklichkeit gar nicht gibt.

 

 

 

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