Unfreier Journalismus und gesellschaftliche Intoleranz haben dazu geführt, dass die vom Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit inzwischen nur noch Fassade ist.
Von Karolin Ahrens.
Die Diktatur beginnt nicht immer mit einem lauten Knall, mit Massenverhaftungen und Toten auf den Straßen. Manchmal beginnt sie damit, dass wir beginnen, unsere Worte immer sorgfältiger zu wägen. Eigentlich herrscht in Deutschland Meinungsfreiheit. Aber versuchen Sie einmal, im Freundes- und Familienkreis die Gefährlichkeit von Covid-19 zu „leugnen“. Versuchen Sie, Heimatliebe zum Ausdruck zu bringen oder die Schattenseiten von Migration anzusprechen. Versuchen Sie, den Sinn und Zweck des Impfens in Frage zu stellen. Es kann sein, dass Sie so aggressiven Gegenwind ernten, dass Sie beim nächsten Mal lieber stumm bleiben. Dabei bräuchte es nichts dringender als eine offene, mit Respekt voreinander geführte Debatte zu den Fragen, die jetzt zur Lösung anstehen. Und das betrifft beileibe nicht nur Corona.
Freitag, 24.3.2017. Eifel. Mein Sohn wird heute 19 Jahre alt. Zeit, für ihn mal aus dem Fenster zu schauen, welche Welt ihn da erwartet. Sie wissen ja, was wir da sehen, oder? Nun kommen Sie – im Schnitt verbringt der Deutsche vier Stunden am Tag vor dem Fernseher, dem „sprechenden Bild“ aus der Johannes-Apokalypse: da wird doch wenigstens ab und zu mal was hängen bleiben. Matrix? Spielfilm? USA? Die ganze Welt – -wie wir sie kennen – ist eine Illusion von Robotern, die unsere Lebensernergie als Treibstroff brauchen und uns mit dieser Illusion in einem ewigen Tiefschlaf halten? Wie – das ist nur Hollywood?
Machen wir zuvor erstmal einen Ausflug in die Philosophie. Platon. Höhlengleichnis. Urvater bzw. Urmutter des „Matrix-Gedankens“. Ist schon ein paar tausend Jahre alt – und seit dem hat nur Kant der Philosophie einen kleinen Fortschritt verpasst. Ja – in der Tat: bei dem verzweifelten Ringen um Wahrheit ist früher schon alles gedacht worden. Soviel zu „Fortschritt“ in den existentiellen Fragen des Lebens. Plato benutzt hier ein Bild von Menschen, die in einer Höhle leben, mit dem Rücken zum Eingang – alles, was sie von der Wirklichkeit wahrnehmen, sind die Schatten an der Wand – ihre eigenen Schatten – die es zu interpretieren gilt. Dreht sich mal einer um, sieht das echte Licht, kommt er mit den anderen nicht mehr klar – noch mit ihren Interpretationen. Die anderen Höhlenmenschen würden ihn sogar umbringen, würde er versuchen, die „Schattenwissenschaft“ zu leugnen.
Unsere Interpretationen werden uns von „der Wissenschaft“ berichtet – ein Begriff, der uns von den Schattenforschern als Synonym für „Wahrheit“ verkauft wird. „Journalisten“ werden dafür bezahlt, diese Interpretationen im Auftrag ihrer Geldgeber unters Volk zu bringen, damit dieses leichter dirigierbar wird. Schattenfürsten können wir diese Auftraggeber nennen, die kein Interesse daran haben, dass wir die Schatten in Frage stellen.
Unser Alltag gleicht erschreckend diesem Gleichnis – noch nie zuvor hat sich die Menschheit in eine solche Höhle begeben: vier Stunden am Tag lassen sie sich von Schattenflüsterern indoktrinieren – bis alle im Gleichklang jauchzen: „Die Schatten sind die Wahrheit! Die Schatten sind die Wahrheit! Lang leben die Schatten!“. Und weil es so viele sagen, weil so viele die Wahrheit der Schatten glauben – und für sie sterben würden – entsteht die „Schweigespirale„, die verhindert, dass man sich traut, die Schatten selbst in Frage zu stellen – oder deren Interpretation. Nur so kann man erklären, wie man seelenruhig im Sessel sitzenbleibt, während die natürlichen Lebensgrundlagen nachhaltig zerstört werden, der Krieg immer neuere und größere Triumphe feiert, die soziale Marktwirtschaft zur asozialen Raubwirtschaft degeneriert und die Medien so offen lügen, dass es schon peinlich wird.
Lügen? Gehören ganz direkt zur Welt der Schatten, die Schatten selbst simulieren ja eine Wahrheit – und sind deshalb Lüge pur. Schauen Sie allein mal, was in der „Welt“ geschehen ist, jener konservativen Zeitung, die eins der großen Medien unserer Zeit darstellt. Die berichteten kürzlich über „Trump“ (= böse) in einer selbstherrlichen, überheblichen Sprache, die dem altdeutschen Herrenmenschen so eigen ist : eine lagen Tirade über den schlimmen US-Präsidenten, deren Grundlage … eine völlig falsche Übersetzung war (siehe Uebermedien), was aber andere Zeitungen nicht daran hinderte, diese „Fake-News“ flächendeckend zu verbreiten. Fairerweise muss man sagen: der Autor hatte später eingeräumt, falsch übersetzt zu haben … doch eine flächendeckende Gegendarstellung zur Ehrenrettung des US-Präsidenten ist wohl ausgeblieben.
Vielleicht ist diese Panik auch dem Zustand geschuldet, dass sich die „klassischen Massenmedien“ in einem „verzweifelten Rückzugsgefecht“ befinden – so jedenfalls der Professor für Medienwissenschaft Norbert Bolz (siehe Heise):
„Natürlich können die Medien nicht zeigen, was ist. Medien konstruieren die Wirklichkeit, die sie darstellen und sind dabei hochselektiv. Dabei wirkt eine Menge von „Attraktoren“ mit, die sich am so genannten Nachrichtenwert orientieren. Zu Deutsch: Sensation, Skandal, einfache Storyline, Schuldige, die man ins Bild setzen kann, usf. Hinzu kommt, dass sich die Massenmedien aneinander orientieren, d.h. sie berichten, was auch die anderen Medien berichten. So wird die dargestellte Wirklichkeit überschaubar und handlich – man könnte auch sagen: plattgeschlagen.“
Medien … konstruieren die Wirklichkeit. Sie formen die Schatten an der Höhle inzwischen selbst, damit sogar der Freiraum für Interpretationen verloren geht … nicht umsonst hat der scheidende Bundespräsident Gauck in seiner Abschiedsrede davor gewarnt, sich „Interpretationen“ hinzugeben – was wahr ist, das bestimmen die Schattenfürsten. Das wäre sogar für Sokrates – dem eigentlichen Denker hinter Platos Bildern – eine Horrorvorstellung gewesen. Über die Schattenfürsten selbst dürfen wir aber nicht reden – das wäre „Verschwörungstheorie“ … ein Wort, dass im Prinzip nur negativ sein kann, wenn es niemals irgendwo jemals eine Verschwörung gegeben hätte, die man durch die Formulierung verschiedener stimmiger und logischer Theorien hätte aufdecken können – dabei sind „Verschwörungen“ jedoch Alltag in jedem großen Unternehmen – und sogar in Ihrer Nachbarschaft. Glauben Sie mir: Ihr Nachbar arbeitet gerade daran, genug Menschen hinter ihrem Rücken davon zu überzeugen, dass Ihr neuer Carport – auf den sie so stolz sind – das Gesamtbild der Siedlung stört und deshalb weg muss. Und weil der Begriff „Verschwörungstheorie“ so dämlich ist, dass ihn nur Geheimdienste entwickelt haben können, wird der jetzt ersetzt durch das Wort „Reichsbürgerszene“ (siehe Spiegel) – zu der Sie auch schon gehören, wenn Sie Zweifel an der Legitimität ihrer Fernsehgebühren haben. Und bald sogar – wenn Sie überhaupt irgendwelche Zweifel haben.
Sind Sie schon verwirrt?
Gut.
Das war bis jetzt nur die Theorie – jetzt kommt die Praxis. Ich nehme Sie mal für einen kurzen Moment mit nach draußen, heraus aus Ihrer Matrix, in der sie sich Tag für Tag in Ihrem Bullshitjobhamsterrad abmühen, um die steigende Flut von Rechnungen bei schrumpfenden Geldwert bewältigen zu können, bis Ihre Ehe und Ihre Leistungsfähigkeit so erschöpft ist, dass sie in Hartz-IV-Schimmelbuden endgelagert werden oder gleich auf der Straße landen.
Kehren wir dazu zurück ins Jahr 1952 – jenem Jahr, in dem mitten unter uns eine faschistische Organisation aufgedeckt wurde, die von der BRD, der Industrie und dem US-Militär finanziert und ausgebildet wurde: der „Bund deutscher Jugend„, dessen „Technischer Dienst“ flächendeckend Morde an deutschen Politikern plante – meistens an Politikern der SPD. Hierzu gibt es eine kleine Geschichte, die wir dem Buch „Natogeheimarmeen in Europa“ entnehmen können (Daniele Ganser, Orel Füssli, 7. Auflage 2014, Seite 306):
„Simpson entdeckte, dass die Vereinigten Staaten während des Kalten Krieges der deutschen Linken nicht trauten und deshalb gab es ausgebildete Geheimagenten des BDJ, die „die SPD infiltrierten und die Parteiführung ausspionierten, so dass sie schneller töten konnten, wenn die Zeit gekommen wäre“.“
Die Verschwörungstheorien des hessischen Parlamentes waren erstklassig durchdacht und trafen die Wahrheit – doch der amerikansische Geheimdienst hatte die Killer des BDJ – ehemaliges Wehrmachtspersonal und SS-Offizier – in Sicherheit gebracht, ebenso wie alle Unterlagen … so dass ich Ihnen die Frage, wer denn heute noch Nazi-Agent in der SPD-Führung ist, nicht beantworten kann.
Es geht aber noch weiter:
„Als der Gladio-Skandal 1990 aufkam, erklärte ein ehemaliger Beamter des Nato-Geheimdienstes, der nicht wollte, dass sein Name publiziert wurde, dass die Abteilung für verdeckte Operationen der CIA unter Frank Wisner „das gesamte Spionagesystem, das von Hitlers Spionagechef Reinhard Gehlen geleitet wurde, übernommen hatten, um die deutsche Geheimarmee aufzubauen. Das ist sehr wohl bekannt, weil Gehlen der geistige Vater der Stay-behind in Deutschland war und seine Rolle auch dem westdeutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer bekannt war“. (Ganser, a.a.O., Seite 300).
In einem Geheimabkommen verpflichtete sich Deutschland, seine Nazis nicht mehr zu verfolgen (Ganser, S. 301).
Das ist die Wahrheit hinter den Schatten: unser Geheimdienst – die mächtigste Waffe der Regierung im Inland – war von Hitlers Leuten vollständig besetzt, im BND lebte das Dritte Reich weiter. Jetzt werden sich für Sie ein paar Fragen weniger ergeben: zum Beispiel die nach den toten Zeugen im NSU-Prozess – und den unauffindbaren Akten (siehe WDR):
„Da mussten wir als Beobachter feststellen, dass Behörden nicht rückhaltlos aufklären, sondern im Gegenteil, dass Akten zurückgehalten oder geschreddert wurden, dass vertuscht wird oder Beamte als Zeugen nur eingeschränkt aussagen dürfen.“
Im Deutschland des Jahres 2017 genießen echte Mörder mächtigen Schutz. Sicher – wir können vermuten, dass die Nazi-Netzwerke in Industrie, Politik und Geheimdienst sich von selbst spurlos aufgelöst haben – oder wir nehmen die Wiederkehr von sadistischen Sprüchen wie „wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“ als Indiz dafür, dass die Quelle dieser alten Nazimörderschutzprogramme – der amerikanische Geheimdienst – immer noch aktiv ist und alle Parteien mit seinen Soldaten infiltriert. Für mich übrigens ist – das ist meine persönliche und wohl auch riskante Meinung – ein Geheimdienst, der SS-Mörder anwirbt, einstellt und leitet, sie ausbildet und finanziert, sie schützt und behütet, damit sie im Einsatzfall (der ja nicht unbedingt eine russische Invasion sein muss, sondern auch ein unerwünschtes Wahlergebnis sein kann) deutsche Bürger in Mengen eliminieren können ein Nazigeheimdienst – auch wenn er in den USA wohnt. So hart und kompromislos sind Geisteswissenschaftler halt, wenn es um Menschenleben geht – nicht weil ich vermute, dass in den Tiefen des US-Geheimdienstes Menschen mit Hitlerbildern herumlaufen, sondern weil sie … gleichen Geistes sind und kein Problem damit haben, sich mit Folterern und Massenmördern wie Gehlen und Barbie gemein zu machen.
Und wenn ich mir vorstelle, das dieses Gewächs nicht von selbst verschwunden ist und seitdem weiter unerkannt in der Gesellschaft wucherte … ja, dann habe ich keine Fragen mehr zu den seltsamen Erscheinungen der aktuellen Politik, in der Friedensaktivisten offiziell zu „Nazis“ (= böse) deklariert werden, während führende SPD-Poliker und Grüne Nazi-Politik machen und Nazi-Sprüche klopfen und „der Russe“ wieder unabdingbar zum Erzfeind wird – selbst dann, wenn er einseitig seinen Rüstungsetat kürzt (siehe rt-deutsch).
Zurück zur Matrix, die ja unser Hauptthema ist. Was geht uns auch die „große Politik“ an, von der man uns ja nicht umsonst sagt, dass wir davon keine Ahnung haben und uns deshalb dazu auch keine Meinung bilden dürfen. Seien wir doch auch mal ehrlich: es geht ja nicht um Politik, es geht ja nur um Geld. Da gibt es auf der einen Seite die Kapitalisten, die die großen Geldhaufen schon durch Lug und Betrug, durch Korruption und Nötigung aufgehäuft hatten – und auf der anderen Seite die Kommunisten, die diese Haufen gerne für sich hätten: was geht uns schon deren Streit an – dieser ewige, widerwärte Dauertanz ums Goldene Kalb, der unsere ganze Wirtschaft gefährdet. Würden wir uns da einmischen wollen – oder nur unsere Meinung dazu kundtun wollen: wir würden ja nur in Lagern landen wie jenen, die aktuell in Hamburg gebaut werden (siehe Harburg-aktuell), um jene einzusperren, die bei ihren Protesten gegen den G-20-Gipfel gegen den politische Arm des Goldenen Kalbes demonstrieren wollen, während die die zukünftigen weltweiten Richtlinien zur Selbstbereicherung für die nächsten Jahre festlegen – auf Kosten jener, die in ihren Bullshitjobs rotieren.
Huch – wieder ein Blick hinter die Matrix….und zwar einer, der gefährlicher wird als die Aufdeckung von unaufgearbeiteter Nazi-Vergangenheit. Hier blicken wir in einen Abgrund, der scheußlicher kaum sein dürfte – einen Abgrund, der uns tausend Milliarden gekostet hat (siehe kurswechsel-magazin)
„Neben einer ganzen Reihe Pensionsfonds deutscher Ärzte, Apotheker und Rundfunkanstalten (die Liste ist insgesamt noch um einiges länger) sowie geschäftstüchtigen deutschen Kirchen und Kommunen wurden hauptsächlich also internationale Großbanken gerettet. Sie alle hatten in die Hypo Real Estate investiert und wurden nun durch den deutschen Steuerzahler vor dem Totalverlust ihres Einsatzes bewahrt. Der Wunsch der Verantwortlichen, diese Liste lieber geheim zu halten, verwundert kaum. Mit großer Zustimmung der Bevölkerung war nicht zu rechnen.“
Das sollte auch geheim sein, weil dort die Grundkonstruktion der Matrix sichtbar wird:
„Häuser von Commerzbank bis Goldman Sachs sind die Hauptkreditgeber der Nation. Doch Moment mal: Auf Platz eins steht die Commerzbank? Ist die nicht gerade erst selbst vom Staat mit Milliarden gestützt worden? Der Staat rettet Banken, um sich danach bei ihnen zu verschulden. Absurd, oder?“
Zu den Hauptkreditgebern der Bundesrepublik darf auch nicht jedermann gehören: Sie brauchen dafür eine Zulassung der „Bundesfinanzagentur“. Besuchen Sie mal deren Seite – doch seien Sie vorsichtig: noch bevor Sie dort lesen können, öffnet sich eine ernste Warnung – und Sie müssen verschiedene Verpflichtungen eingehen. Jedenfalls – erschien diese Warnung bei meinem ersten Besuch, weiter Besuche blieben unbehelligt. Es sind 36 Institute, die uns Geld leihen dürfen – jenes Geld, mit denen wir sie zuvor gerettet haben (siehe deutsche-finanzagentur). Ja – Sie selbst als Bürger dieses Landes können nicht aktiv werden – es sei denn, Sie schalten eine Bank ein. Wäre ja auch doof, wenn die Bürger an den Banken vorbei ihr Land zurückkaufen würden. Wer bräuchte die Banken dann noch … jene Banken, deren Geschäfstätigkeit so erfolgreich ist, dass sie sich nur mit Massenentlassungen retten können wie die unser Paradepferd – die Deutsche Bank (siehe Spiegel).
Tut nicht gut, so ein Blick aus der Schattenwelt heraus, oder?
Dabei ist er wichtig, da das System zu bröckeln beginnt: für Sie selbst ist zunehmend weniger Platz im Land. Das berichten selbst renommierte Zeitungen in diesem Land: die Mittelschicht schrumpt, die Politik schaut zu (siehe Zeit). Ja – wer braucht Sie auch noch? Sie altern, werden automatisch leistungsärmer: irgendwann taugen Sie sogar zu gar nichts mehr. Würden Sie das erkennen, Sie würden sich nicht jeden Morgen um 6 Uhr von einer Maschine aus dem Schlaf reißen lassen, um ihren Kapitaldienst zu verrichten. Lauschen Sie mal der „Zeit“, wie aktuell ihre Realität aussieht:
„Auch wer einen Mittelschichtsverdienst von 8.000 Euro hatte, landet nach längerer Arbeitslosigkeit bei 400 Euro Hartz IV.“ Das droht jetzt mehreren Mitarbeitern der superreichen Deutschen Bank. Ihre Lebensarbeitsleistung verbleibt als Gratisgabe bei der Bank.
„Nur 30 Prozent der Firmen zahlen Tariflohn, halb so viel wie vor zwanzig Jahren. Vollzeitstellen mutierten vielfach zu befristeten Jobs, Teilzeit- und Minijobs.“
Für das bischen Geld müssen Sie aber doppelt so schnell rennen, sonst frisst Sie das Hartz-Monster. Das findet auch der neue Superkanditat der SPD gut, sogar der alte Nazi-Arbeitsdienst erlebt wieder Hoffnung auf Zukunft (siehe rt-deutsch), während sich unsere gut dressierte ehedem rebellische Jugend von dem ganzen Problemkreis fernhält und sich komplett auf Marginalien konzentriert (siehe Zeit):
„Die Frage danach, wie sich gesellschaftlicher Wohlstand gerecht verteilen lässt, war ja seit jeher der Wesenskern linker Politik. Und der ist unter jungen Linken heute fast gänzlich in den Hintergrund getreten.“
Der Wesenskern linker Politik wurde zugunsten anderer Optionen verkauft:
„Das zentrale progressive Anliegen ist mittlerweile die unbedingte Gleichstellung von Minderheiten. Das können ethnische, religiöse oder sexuelle Minderheiten sein.“
Das tut dem großen Geld nicht weh, auch nicht der großen Politik – im Gegenteil: so kann man neue Menschenmassen zu den Arbeitsbänken führen, die wir früher vielleicht eher verschont hätten – weil sie Kinder zu hüten oder traumatische Erfahrungen von Kriegen zu verarbeiten hatten.
Leben in der Matrix – erschreckend, oder? Sie als Energielieferant (=Geldgeber) für einen unheimlichen Moloch, der nur Kapitalsammlung in immer größeren Mengen als Ziel hat – also wie ein Krebsgeschwür keinen anderen Sinn hat, als zu wachsen und das System in dem er wächst, dadurch zerstört. Ja – hinter Ihnen, gut verborgen durch Ihren eigenen Schatten an der Wand – lauert ein Ungeheuer, dass Sie fressen will.
Und fressen wird.
Das unterscheidet unsere Matrix von der Welt des Höhlengleichnisses – dort war das Göttliche zu finden, das den Schatten überhaupt Leben verleiht.
Und was der Moloch als nächstes fressen wird, steht schon fest: Ihren Schlaf. Nicht nur, dass er sie – gesundheitsschädlich – jeden Morgen aus süßen Träumen reißt; er strebt sogar an, das Schlafen ganz abzuschaffen: Schlaf ist Parasitentum an der Leistungsgesellschaft (siehe Kurswechsel):
„Mit Beginn der Industrialisierung wurde Schlaf zu einem nutzlosen Störfaktor. Nächtlicher Schlaf gilt heute – ebenso wie das Nickerchen tagsüber – oftmals als Produktionshemmnis und wird mit Ineffektivität, Müßiggang oder Faulheit gleichgesetzt. Wenig schlafen hingegen ist in unserer Kultur angesagt und gilt als Beweis für Leistungsfähigkeit.“
Wer wenig schläft, stirbt früher – und wer früh stirbt, nutzt der Matrix, bevor er zum Rentenfall wird.
Schon Cool, oder?
Aber halt: eine Verwendung hat die Matrix noch für Sie – auch wenn Sie sonst zu nichts mehr zu gebrauchen sind: Sie können immer noch als Rollenspielfigur für Natomanöver herhalten – die werden aktuell ganz offiziell bundesweit von der Bundesagentur für Arbeit gesucht (siehe Jobbörse).
Beruhigend, nicht wahr?
Wie das Leben ohne Matrix aussähe? Nun – da kann ich Ihnen eine fundierte Antwort geben: vier Stunden Arbeit am Tag bei vollem Lohnausgleich -inklusive Einkauf und Hausarbeit. So, wie es schon seit Urzeiten war (siehe Zeit). Dann hätten Sie sogar mal Zeit, sich aus der Matrix auszuklinken.
Aber: wer will das schon.
Samstag, 28.12.2013. Eifel. Zum Jahresende erstmal ein persönliches Wort. Aktuell leide ich sehr unter den Nachwirkungen einer langen Autofahrt, kann also jetzt einige Tage nicht gut sitzen, stehen oder gehen. Auch erreicht mich gerade Behördenterror. Wohne zwar nicht nur räumlich weit draußen, sondern auch geistig und gesellschaftlich, aber das heißt nicht, dass das Imperium einen nicht aufspüren kann. In der Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag hin hat mich um 3.30 Uhr ein Hubschrauber geweckt, der bis nach 4 Uhr morgens dicht über unserem abgelegenem Hause schwebte. Dann kam die Kündigung eines unserer Mitschreiber, die von völlig Unbekannten im Namen eines unserer Autoren geschickt wurde, wir bekamen Serverprobleme, unser Mailsystem fing an, meine Mails an mich selber zu schicken und aktuell nervt mich ein Speichersignal, dass alle zehn Sekunden in diesem Text auftaucht. Insgesamt also nicht die Zeit, sich groß warnend, mahnend und predigend auf die Straße zu stellen und vor dem Untergang der Welt zu warnen.
Zudem macht mir die Mietpreisentwicklung große Sorgen – zunehmend sehe ich, das jenes Finanzvolumen, dass ich mit meinen gesundheitlichen Einschränkungen (ja – ist nicht nur Rücken, vier Finger müssen auch operiert werden – man funktioniert halt wirklich nicht besser, wenn man älter wird) erwirtschaften kann, mittelfristig nicht mehr mit der Mietpreisentwicklung in der Eifel mithalten kann: da droht also Obdachlosigkeit, wenn irgendwann weitere Mitglieder unserer Hausgemeinschaft das abgelegene Heim verlassen – was ihnen nur zu raten ist.
Weise Gedanken brauchen Abgeschiedenheit, Ruhe und Geborgenheit. Leider reichen schon kleine Unpässlichkeiten, um den ruhigen Fluß der Gedanken zu stören. Manchmal ist das gut, aber zur Entwicklung von Lösungen nicht die optimale Situation: findet man sich mitten in einem Waldbrand wieder, hat man erstmal andere Probleme als die Pläne zur Wiederaufforstung im Detail aufzuarbeiten, selbst für schnelle Brandbekämpfungsmaßnahmen ist da nicht immer Zeit. Deshalb hätte ich mir nun gerne ein paar Tage Ruhe gegönnt, wenn nicht …. ja, wenn nicht schon wieder der Wahnsinn fortschreiten würde. Nehmen wir nur mal ein paar Nachrichten im Spiegel der letzten Tage.
Konjunktur robust, Arbeitsmarkt stabil, Euro-Krise abgeflaut: Angesichts der wirtschaftlichen Lage schauen viele Deutsche optimistisch aufs neue Jahr. So gut war die Stimmung seit Mitte der Neunziger nicht mehr.
So verkündet das ein Presserorgan des Systems, eine Zeitschrift, die es geschafft hat, den Schritt vom kritischen Nachrichtenmedium zum vollumfänglichen Regierungsorgan vollständig zu vollziehen. Natürlich brauchen wir Optimismus, wenn der nicht im Volk vorhanden ist, wird er eben befohlen. Dafür befragt man 1600 seltsame Menschen – beziehungsweise, läßt sie durch schlecht bezahlte „freiberufliche“ Interviewer vorgefertigte Fragebögen ausfüllen und interpretiert das Ergebnis – das oft durch die Art der Frage schon feststeht – als Bombenerfolg der Mediendemokratie, dass Maßstäbe setzt. Man kennt halt seine „Schweigespirale“, das hat man in der Journalistenschule gelernt – und man weiß auf diesem Instrument zu spielen:
So befiehlt man Massen, ohne das sie es merken. Einfach einen halbwegs seriös untermauerten Artikel schreiben, dort publizieren, wo Entscheider schnell die Überschriften lesen, schon ist der Artikel Gesetz: wehe dem, der es wagt, in der Öffentlichkeit noch deutlich zu sagen, dass er eine andere Meinung als die Herrschermeinung vertritt – ihm drohen Konsequenzen, der ist ein „Looser“ … oder wie man am Arbeitsplatz dann heute sonst noch so tituliert wird.
Natürlich darf auch nicht die Aussicht auf enorm explodierenden Export nicht fehlen … wegen dem wir selbstverständlich gerne zu Sklavenlöhnen arbeiten, um DEUTSCHLAND nicht zu gefährden.
Die Anti-Euro-Partei AfD gehorcht schon jetzt dem eisernen Diktat der Schweigespirale, der Spiegel macht darauf aufmerksam. Wieder einmal schien ein streng nationalsozialistisch orientierter Geselle enttarnt worden zu sein, der durch folgende Aussagen auf sich aufmerksam gemacht hat:
„Der heutige Sozialismus, der sich Demokratie schimpft, muss das gleiche Schicksal wie der Ostblock vor mehr als 20 Jahren erleiden. Nur so können wir die satanistischen Elemente der Finanz-Oligopole von den westlichen Völkern wieder abschütteln, die wie die Zecken das Blut der Völker aussaugen und die Körper mit tödlichen Bakterien verseuchen.“
Stünde da irgendwo „Jude“ könnte man es verstehen: das wäre dann der alte NS-Mythos vom bösen Bankerweltjudentum, der beständig neu versucht, sich in das Denken der Menschen zu schleichen. Aber da steht nirgendwo Jude, noch kann man das aus der Aussage ableiten. Gut, die kapitalistische Demokratie „sozialistisch“ zu nennen, zeugt schon von ordentlichen geistigen Verirrungen und passt überhaupt nicht zu der Vorstellung global supermächtiger Banker – eine Vorstellung, mit der man bei Linken eher punkten könnte.
So jedoch wirkt es merkwürdig, weil es Sprachverbote ausdrückt und sie gesellschaftsfähig macht – vielleicht wird das der einzige Sinn dieser von vielen Kapitalisten empfohlenen AfD: sie soll jegliche Form von Kritik am Bankenwesen mit braunem Schleim überziehen, so dass sie tabu werden. Dafür würde ich als Banker dann auch gerne mal spenden.
Das der moderne Finanzkapitalismus gerechterweise „satanisch“ zu nennen ist, ergibt sich aus seinem Wertekanon: „Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“ ist das genaue Gegenteil jenes Verhaltens, dass die christliche Botschaft als „Sozialromantik“ verbrämt … und das findet man hochkonzentriert im Bankenwesen. Das die internationale Bankenunion Völker auspresst wie eine Zitrone, haben wir in diesem Jahr (wie auch in den Jahren zuvor) genug erlebt, dass sie mit viel künstlich selbst geschaffenem Geld einen großen Einfluss auf das Denken, das Fühlen, die Werte und Verhaltensnormen eines Volkes ausüben, kann schnell und leicht dargelegt werden – so leicht, dass man es gar nicht groß erläutern muss, es reicht, die mehrseitigen Bankbotschaften in Spiegel, Stern, Handelsblatt, Focus und Managermagazin wahrzunehmen: Botschaften, die als „Werbung“ unkontrolliert Einfluß auf das Unterbewußtsein der Leser nehmen.
Lange werden wir diese Anti-Banken-Perspektiven nicht mehr verwenden können, ohne rechtsradikal zu sein: wer nicht für den internationalen Bankenclan ist, ist ein Nazi. Und während der einfache Bürger noch dabei ist, sein Meinungskleid nach weiteren braunen Flecken zu durchsuchen, marschiert der Bankenclan gleich weiter: die vielen Parteispenden an deutsche Großparteien (allein 4,6 Millionen offiziell zwischen 2000 und 2009 – nur von der Deutschen Bank, siehe Lobbypedia) sorgen für eine gewisse politische Landschaft, die nun anfängt, Allmachtsphantasien auszuleben, siehe Spiegel:
Bundestagspräsident Norbert Lammert wirbt seit Monaten dafür, die Legislaturperiode des Bundestags von vier auf fünf Jahre zu verlängern. Jetzt bekommt er für seinen Vorstoß Unterstützung aus den Reihen der Großen Koalition. Vertreter der Unions- und SPD-Fraktion sprachen sich für eine Debatte aus.
„Macht macht wahnsinnig“ – und die Allmacht der schwarz-roten Koalition läßt schon jetzt alle Hemmungen fallen: dieser Vorstoß ist nicht anderes als der hemmungslose Griff nach der Staatsgewalt – wer weiß, was denen dann in fünf Jahren einfallen wird, wenn die Spitzen der Parteien die offizielle Einheitspartei ausrufen, um „Deutschland nach vorne zu bringen“, um in der Krise (die keinesfalls vorbei ist, nur weil billiges Geld in Massen gedruckt wird und so die Börsenkurse nach oben treibt) „regierungsfähig zu bleiben“, „die Zeichen der Zeit richtig zu deuten“ … und wie man diesen „alternativlosen“ Schritt noch erklären wird.
Am Ende werden die Parlamentarier dem gerne zustimmen – vor allem, wenn eine Legislaturperiode dann 20 Jahre dauert und sie so ihre Luxusexistenz bis ans Ende ihrer Tage leben können: die Räuberallianz im Parlament wird da kein Halten kennen, das neue DEUTSCHE REICH wird unaufhaltsam kommen: wird spannend werden, zu sehen, was man von Hitler alles gelernt hat. Eins ist schon zu erkennen: ohne den Nuklearschirm der USA geht gar nichts, darum ist Gehorsam gegenüber den USA ERSTE BÜRGERPFLICHT, ebenso Gehorsam gegenüber der DEUTSCHEN BANK, deren Chef schon jetzt seinen privaten Geburtstag mit äußerst mächtigen Freunden im Kanzleramt feiern kann, als würde es ihm gehören.
Tut es ja auch – aber darüber dürfen wir nicht reden.
Dabei tut es Not, zu erkennen, wie sehr Banken unser gesellschaftliches Leben verändern. In einem Interview der Welt mit dem Kulturwissenschaftler Klaus Leggewie erfahren wir etwas über die Macht der Banken:
Die Immobilienwirtschaft, die hochgradig spekulativ geworden ist, hat diese Tendenz jedenfalls beschleunigt: Das Finanzkapital baut in den Innenstädten für sich selbst Büroraum, ergänzt durch entsprechende Wohnmöglichkeiten in aufwendig restaurierten Innenstadtbezirken.
Finanzmenschen verdrängen Realmenschen wie Finanzwirtschaft die Realwirtschaft verdrängt.
Deutschland verödet dadurch wie die Innenstädte des Landes, einige wenige „happy few“ werden in Paradiesen leben, die von der Infrastruktur und Leistungsfähigkeit des ganzen Landes enorm profitieren, der Rest wird beständig weiter auf der Flucht vor der Finanzwirtschaft sein, deren künstlich aufgeblasenen Renditen kein normaler Unternehmer etwas entgegen zu setzen hat.
Natürlich könnte man erste Schritte dagegen planen. Ein Zinsverbot …. das wäre schon ein Traum. Schön wäre auch, wenn die Arbeitgeber des Landes die Gehälter wieder direkt an die Arbeiter und Angestellten auszahlen würden: die alte „Lohntüte“ hatte sich doch bewehrt. Schön wäre auch, wenn Unternehmer ihre Investitionen von selbst ersparten Geld tätigen würden anstatt sich Milliarden von Banken zu leihen … leider wären sie dann nicht mehr konkurrenzfähig, da die wirklichen „Leistungsträger“ der Wirtschaft deshalb so erfolgreich sind, weil sie ihre Ideen bequem mit Bankmilliarden umsetzen können … geht was schief, zahlt der Staat und die Gemeinschaft.
Man könnte den Bankenclan einfach austrocknen – man stelle sich vor, wir schaffen neues Geld, dass nur außerhalb von Banken gehandelt werden darf: den Taler, der den Menschen zur Verfügung gestellt wird, um Waren und Dienstleistungen auszutauschen: deshalb ist Geld ehedem geschaffen worden, nicht, um durch raffinierten Rechentricks auf einmal überraschend Milliardär zu sein.
Man sieht: wir haben keine Zeit für Krankheit, Behördenterror, Weihnachtsfeiern oder plumpe Gemütlichkeit.
Die künstlich aufgeblähte Geldmacht der Banken gestaltet unser ganzes gesellschaftliches Zusammenleben um. Sie leben vor, welche Kleidung, welche Wohnart und welches Sozialverhalten gesellschaftliche Norm werden, vertreiben die große Mehrheit der Bevölkerung aus den gut ausgebauten Innenstädten, legen fest, wie viele Millionen man braucht, um ein anständiger Bürger zu sein.
Das Parlament folgt dem Trend brav, siehe Süddeutsche:
Mehr Gehalt für Bundestagsabgeordnete: Regierung und SPD haben sich darauf geeinigt, die Diäten 2012 und 2013 um je 292 Euro zu erhöhen. Damit verdienen die Volksvertreter bald fast 8000 Euro monatlich.
Dafür findet man immer Mehrheiten. Diäten werden aus dem gleichen Topf bezahlt wie Arbeitslosengeld – dort jedoch haben Kinder von Arbeitslosen weniger für ihren Gesamtbedarf als der Abgeordnete sich jährlich an Erhöhung gönnt, verdienen sie dazu, greift der Staat auch dieses Geld ab, während Abgeordnete durch „Vorträge“ – unter anderem für den Bankenclan und die von ihm abhängigen Konzerne – Millionen dazu verdienen.
Man braucht nicht viel Phantasie, um sich auszumalen, das sich die optimistischen Parolen der Meinungsforscher in der Realität nicht wiederspiegeln: hier erkennen wir nur, dass die Finanzwirtschaft schon längst die gesellschaftliche Macht an sich gerissen hat und dies auch offen demonstriert. Der politische Arm der Finanzmenschen (das Parlament und die Parteispitzen) folgt dem Kult des Geldes mit großer Begeisterung (man kennt sich ja auch persönlich) – alles andere ist „Sozialromantik“.
Und ebenso braucht man wenig Phantasie, um sich vorstellen zu können, das Orte wie der Nachrichtenspiegel irgendwann Säuberungsaktionen zum Opfer fallen werden, weil sie die Schweigespirale absichtlich durchbrechen.
Noch bin ich aber gewillt, die Häufung von Unpässlichkeiten zum Jahresende dem Zufall zuzuschreiben … doch leicht hätte aus der aktuellen Situation böses Blut entstehen können: man stelle sich vor, wir hätten reagiert, wie Finanzmenschen es tun und die virtuelle Existenz eines Mitschreibers (scheinbar) wunschgemäß vollständig ausgelöscht … ohne das dieser auch nur im Geringsten gewußt hätte, worum es geht.
So eine Aktion zur Weihnachtszeit zu starten, wo jeder genug mit sich selbst zu tun hat, ist schon sehr geschickt.
Gott sei Dank … sind wir nicht „jeder“.