schlömer

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424 worte über ein lehrstück konfrontativen journalismus

dreckscheuder_gratuliert_bernd_schlömer

irgendwie… komme ich mir langsam wie eine gebetsmühle vor. irgendwie… scheint es mir, als wiederholte ich  ständig die gleichen sätze wie: „nein danke, ich möchte keine 2 snickers zum preis von einem kaufen!“ oder „nein, ich glaube nicht an verschwörungstheorien!“

letzterer satz schoß mir montag abend durch den kopf, als ich mich verzappte und statt beim testbild (das mit dem kaminfeuer) auf sat1 landete und dort einem lehrstück konfrontativen journalismus bewohnen durfte / musste…
das mit dem lehrstück stammt übrigens nicht aus meiner feder, sondern von @BuBernd – auch bekannt als bernd schlömer, seines zeichens stellvertretender bundesvorsitzender der piratenpartei deutschland der über seinen twitter account kolportierte:

 

zur sendung an sich ist anzumerken, das sat 1 keine kosten und mühen gescheut hatte und eine illustre runde antreten lies, um folgendes thema zu diskutieren:

Brauchen wir einen Ausweis für Facebook und Co.? Mit Natascha Ochsenknecht und Piraten-Vizechef Schlömer.

im vorfeld der sendung war eine reportage über cybermobbing gelaufen, anhand eines fallbeispieles wurde aufgezeigt, das es bereits mindestens einen fall gegeben hat, in dem ein jugendlicher durch ebensolches cybermobbing in den selbstmord getrieben wurde, den strafverfolgungsbehörden jedoch die hände gebunden seien, da es „nur“ um „ehrverletzungen die keine gerichtsbeschlüsse begründen würden“ gehe, internetdienstanbieter wie facebook keine ip-adressen herausgäben und die täter – sprich die cybermobber – nicht zu belangen bzw. zu ermitteln seien.

das ganze stellte sich dann in dieser konfontrationsshow  kummuliert so dar, das internet fachfrau natascha ochsenknecht für eine ausweispflicht plädierte und herr schlömer…. aaargh… es schüttelt mich jetzt noch… sich hinstellte und sich etwas von einzelfällen, die man nicht verallgemeinern könne und vom hohen rechtsgut der anonymität im internet salbaderte.

hierzu müsste man eigentlich nichts sagen, ich will es dennoch mal versuchen, dem bernd zu erklären: bernd! ein totes kind ist genau eines zu viel. und ein totes kind ist kein „einzelfall“.

mir ist durchaus eingängig, bernd, worum es dir geht – aber dennoch: du bist sowas von ins offene messer gelaufen, besser ging es nicht. und da ich ein grundsätzlich schlechter mensch bin, lege ich jetzt meine ganze hand in die offene wunde, die du dir selbst ins fleisch geschnitten hast.

überlegen wir doch mal kurz… und unterstellen mal, das die ganze show dazu dienen sollte, die piraten zu demontieren, bevor sie zu groß und somit eine gefahr für unsere schwarzrotgelbgrünlinke-einheitsparteienfront werden. wäre dies das angestrebte ziel, so könnte man dazu nur eines sagen:

 

deshalb konnte ich es mir schon am sendeabend nicht nehmen lassen, dir zu diesem historischen auftritt via twitter zu gratulieren

und möchte es an dieser stelle nochmals tun.

 

in  diesem sinne!

 

ps: die ganze sendung hier

 

 

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