Es erscheint mittlerweile fast müßig, die unvermeidliche Neujahrsansprache der Kanzlerin zu kommentieren. Was soll man zu den von ihr ausgebreiteten „Betäubungszonen“, wie es Roger Willemsen bezeichnete (Quelle: Tagesspiegel), denn auch noch sagen? Derjenige fernsehende Bürger, der diese Betäubungszonen inhaliert, wird ein entsprechendes Schicksal tragen müssen. Ebenso wie die alternativlose Kanzlerin dereinst ihr in vier Regierungsperioden erwirtschaftetes Schicksal ereilen wird. In einem Land, in dem die Claqueure der deutschen Presse verstummt sind.
Dazu ein Gedicht von Markus Mynarek (Vorwort: pw)
Frau Merkel und das Skelett
Frau Merkel wandert durch finstere Nacht
einmal nach dem irdischen Tode,
denn sie strebte nur nach Macht
und diente der herrschenden Mode.
Da muss sie durch Wüsten und Einöden geh`n.
Da gibt es kaum Büsche und Bäume.
Da ist keine Wiese im Walde zu seh´n.
Da büßt sie für irdische Träume.
Hier wird sie wohl keinen Verrat mehr begeh`n
an Deutschland, dem eigenen Lande.
Hier wird keine Pressemacht hinter ihr steh`n,
die von völkischer Schuld spricht und Schande.
Da sieht sie ihr etwas entgegengeh`n,
was zuerst sie nicht wahrnehmen kann.
Es ist ein Skelett, und es bleibt vor ihr steh`n,
und es sieht sie ganz durchdringend an.
Und ein Gott zu der zitternden Kanzlerin spricht,
die über sich selbst nie die Wahrheit erfuhr:
„Ein anderes Wesen, das siehst du hier nicht,
denn es ist deine eigene Seele ja nur!“
Die antideutsche Presse
Sie hat bissig wie ein Hai
Nur den Herrschenden zu nützen.
Denn die Presse ist so frei,
die Mächtigen zu unterstützen.
Für sie hat es stets sehr viel Sinn,
gegen die Machtlosen zu hetzen,
denn sie ist wahrhaft gut darin,
sich ins gemachte Nest zu setzen.
Wie ein Adler stößt sie nieder
auf den Denker, der allein,
singt die antideutschen Lieder,
uns vom Denken zu befrei‘n.
Uns`re Rechte will sie schwächen
und eine Lügenwelt verwalten,
denn ihre Lügen sind Verbrechen,
die das Volk in Banden halten.
(Bild: Pixabay/CC0)
Wenigen von uns ist vermutlich bewusst, was für eine Gnade es ist, in einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Hölle auf Erden erleben müssen, an einem Ort geboren worden zu sein, an dem noch Frieden und – zumindest bis vor Kurzem – einigermaßen geordnete Verhältnisse geherrscht haben.
Eifrig damit beschäftigt, unsere SUVs zu bohnern und den grünen Rasen zu trimmen, auf dem wir unsere Oktoberfeste feiern und Fußball spielen, täten wir eventuell gut daran, uns auch mal ernsthaft um die andere Seite unseres Erdballs zu kümmern. Denn wenn wir wiedergeboren werden: Wer weiß, vielleicht landen wir dann nicht mehr auf der Butterseite, sondern auf der anderen Seite des Globus – wo wir unter Schlägen unserer Aufseher in ein ungesichertes Erdloch hineinkriechen müssen so wie die Kinder im unten ersichtlichen Video, um Cobalt und Coltan herauszuschürfen, das in fernen Ländern, in denen Menschen gut und gerne leben wollen, für die Produktion von Smartphones, Tablets und E-Autos benötigt wird.
Foto: Henry David Thoreau_painted portrait /flickr/thierry ehrmann/cc by 2.0
Wer in einem Moor gewandert ist, kennt vielleicht schon die Erfahrung: Der feste Grund, auf dem man geht, gibt plötzlich nach und man beginnt im Schlamm einzusinken. – Man muss dann von Grasinsel zu Grasinsel hüpfen, hat jeweils nur ein paar Augenblicke Zeit, um das Ziel des nächsten Schritts anzuvisieren, da das Grasbüschel, auf dem man gerade steht, ebenfalls dabei ist, unter der Last des eigenen Gewichts unterzugehen.
Eigentlich ist das eine schöne Parabel für das Leben. Denn auch wenn wir uns noch so sehr mit Sicherheit und festen Verhältnissen einrichten wollen, ist es im Leben ja doch eine unbarmherzige Gesetzmäßigkeit, dass alles, was im Status Quo stehen bleiben möchte, stagniert und schließlich untergeht. Wir wollen nun nicht darüber nachdenken, was es für die Zukunft des Landes bedeutet, dass bei der jüngsten Bundestagswahl ein großer Teil der Wähler für Status Quo, also für Einsinken im Schlamm gestimmt hat, sondern die Sache etwas genereller fassen. Denn die Willenslähmung, die man heute trotz aller hochgradigen Intelligenz beobachten kann, wurzelt genau in diesem Umstand: Wir wagen keine wirklichen Entscheidungen mehr. Wir sind zu Bürgern geworden, die im Leben möglichst viel Wohlergehen und Glück erhalten wollen, aber möglichst keine Mühe aufwenden und vor allem keine Gedanken und selbstaktiven Zielsetzungen zum allgemeinen Fortschritt des von Jean Ziegler als „kannibalisch“ bezeichneten Weltgeschehens fassen wollen. Aus diesem Grunde werden wir von Jahr zu Jahr schwächer und zum Spielball fremder Interessen, sodass man uns mittlerweile sogar mit Nonsens-Zynismen wie „für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“ einkaufen und uns das Fell über die Ohren ziehen kann.
Auch im Feld der Beziehungen ist man Entscheidungen heute sehr abhold und führt daher vielfach „Nicht-Beziehungen“ bzw. „Halb-Beziehungen“, die so unverbindlich sind, dass man nicht einmal Schluss machen muss, wenn man sie nicht mehr reizvoll genug findet. Die Diplom-Psychologin Wiebke Neberich berichtet (siehe welt.de): „Ich beobachte das tatsächlich als Phänomen: Viele Leute wissen nicht mehr, ob sie nun in einer Beziehung sind oder nicht. Auffällig wurde es für mich, als ich für die Humboldt-Universität eine Studie durchführte und zu Beginn des Fragebogens die demografischen Angaben abfragte, Alter, Geschlecht, Beziehungsstand. Zahlreiche der Teilnehmer haben hier nämlich kein Kreuzchen machen können – waren sie nun alleinstehend oder in einer Beziehung? Sie haben es schlicht nicht gewusst. Ich habe dann mit den Leuten gesprochen, die mir erzählten, sie würden sich zwar mit jemandem treffen, aber was genau das sei, das könnten sie nicht sagen.“
Lisa Fischbach, eine weitere Diplom-Psychologin sieht als Grund für die neue Unverbindlichkeit die Angst, andere, vielleicht bessere Möglichkeiten auszuschließen, wenn man sich eindeutig zu einem Menschen bekennt. Als „Mingles“ (von „mixed“ und „Single“) bezeichnet der Hamburger Trendforscher Peter Wippermann diejenigen, die in solchen Nicht- oder Halb-Beziehungen leben und nebenher auch noch eine Reihe anderer „Friends with Benefit“ ganz unverbindlich daten. „Die Zeiten, in denen ein Kuss oder zumindest der erste Sex es besiegelten, klarmachten, dass das hier nun eine besondere und exklusive Beziehung zwischen zwei Menschen ist, sind vorbei.“ Immerhin beschreiben die Psychologen auch, wie entwürdigend und aufreibend ein solch unverbindliches Leben ist und dass sich viele wieder nach echter Partnerschaft sehnen, in der man aufeinander bauen kann.
Offensichtlich kennen viele Menschen den Wert des eigenständigen Gedankenbildens und Entscheidens nicht mehr. Angesichts der sich überstürzenden weltweiten Ereignisse, mit denen wir heute rund um die Uhr medial konfrontiert – und überfordert – werden, scheinen diese inneren Vorgänge bedeutungslos zu sein. Dabei sind es geradewegs diese inneren Vorgänge, die den Menschen stabilisieren, sein wirkliches Selbstbewusstsein wieder aufrichten und ihn gegen die Tendenz der Vermassung und der damit einhergehenden Depression immun machen. Denn das Fällen einer Entscheidung mobilisiert immer denjenigen innersten Wesenskern des Menschen, aus dem heraus wir nicht „Wir sind Papst“, sondern „ICH“ sagen.
Entgegen der herrschenden Expertenmeinung ist es ganz und gar nicht einerlei, was man denkt und ob man entscheidet. Jede innerliche Entscheidung, und sei sie auch noch so klein, wird unweigerlich Folgewirkungen haben: Man bereitet sich damit nämlich nichts Geringeres als sein Schicksal. Mit jeder Entscheidung wird man ein Stück mehr zu dem, wozu man sich gerade entscheidet. Wer z.B. täglich lügt, macht sich dadurch sukzessive zum Lügner, wer betrügt, zum Betrüger. Wer etwas Hilfreiches tut, macht sich zum Wohltäter. Wer sich täglich mit Philosophie oder Musik beschäftigt, wird zum Philosophen / zum Musiker etc. Wer nichts tut, sondern bloß abwartet, was ihm das Leben oder die derzeit etablierten PolitikerInnen bieten, der wird zum – … ?
Viktor Frankl hat aus diesem Grunde den Menschen so definiert: „Der Mensch ist das Wesen, das immer entscheidet. Und was entscheidet es? Was es im nächsten Augenblick sein wird.“
Indem man eine Entscheidung fasst, setzt man mächtige innere Hebel in Bewegung, die sich in weiterer Folge unweigerlich auswirken werden. Und es gibt täglich sehr viel zu entscheiden: Welchen Medien und welchen Persönlichkeiten man Glauben schenkt und welchen nicht mehr, welche Produkte man kauft und welche nicht mehr, welche Bücher man liest etc. Bedeutungsvoll sind hierbei nicht nur „handfeste“ Entscheidungen wie etwa darüber, ob man sein Geld bei der Räuberhotzenplotzbank oder lieber bei der Ethikbank oder GLS anlegt, sondern vielmehr auch „höchstpersönliche“ innere Entscheidungen: Was für ein Mensch will ich werden? Welche Eigenschaften will ich in meinem Leben entwickeln, welche Qualitäten ausdrücken? Mit welchen (medialen, literarischen) Quellen gieße ich mein Innenleben, damit diese Qualitäten wachsen können?
Welches Gerank wird in meinem Inneren wohl aufwachsen, wenn ich mit Spiegel, Bild und Hustler gieße?
Und was, wenn ich statt des abendlichen Dosenbiers vorm Flachbildschirm mit einem Schuss Goethe, Marc Aurel oder einem sonstigen Philosophen meiner Wahl gieße?
Welche blühende Vegetation könnte in meinem Inneren aufwachsen, wenn ich den Flachbildschirm überhaupt aus dem Wohnzimmer verbanne, meine innere Landschaft also nicht mehr einem täglichen Napalm-Bombardement ausgesetzt ist?
Welche Weltanschauung wähle ich? – Gar keine? Die herrschende Staatsreligion (den technokratischen Nihilismus)? Oder diejenige von Dieter Bohlen und Robber Williams („Eat as you can!“)? Die Auswahl an möglichen Weltanschauungen ist heute zweifellos groß und jeder kann hierbei frei wählen. Manche Weltanschauungen versprechen mehr Spaß, manche weniger. Man stelle sich aber auch hier eventuell die Frankl’sche Frage: „Wozu wird es mich machen?“ Denn in der Wahl sind wir vollkommen frei, im Tragen der Folgewirkungen dieser Wahl allerdings nicht mehr.
Die Liste an Entscheidungen, die täglich anstehen, ließe sich noch beliebig verlängern. Manchmal sind getroffene Entscheidungen auch falsch. Aber dann führen sie einen zumindest zu einer bestimmten Konsequenz, man lernt dazu und wird in Zukunft wach für bestimmte Dinge. Fatal ist in Wirklichkeit nur das Nicht-Entscheiden, das bloß passive Abwarten, was uns die Tagesschau oder die transatlantischen Katzenkloparteien bringen.
Entscheidet man sich innerlich für oder gegen etwas, dann bringt man bereits als Einzelner unweigerlich zahlreiche andere Dominosteine ins Fallen und somit Bewegung ins Spiel. Ein Mann, der von der weltbewegenden Kraft des Einzelnen sehr genau Bescheid wusste, war Henry David Thoreau. Als Sklaverei für den Bürger von damals noch etwas genauso Selbstverständliches war wie Drohnenmassaker für die Bundeskanzlerin von heute, konnte Thoreau mit Überzeugung sagen:
„Ich weiß dies genau: Wenn tausend, wenn hundert, wenn zehn ehrliche Männer, die ich benennen kann, ja sogar wenn ein ehrlicher Mann in diesem Staat Massachusetts aufhören würde, Sklaven zu halten, von der Kooperation mit dem Schlechten zurück treten würde und bereit wäre, dafür ins Gefängnis zu gehen, wäre das der Beginn des Endes der Sklaverei. Es zählt nicht, wie klein der Anfang sein mag; Was einmal gut getan wurde, ist getan für immer.“
Eine Entscheidung muss sich nicht sofort in einer bestimmten Tat äußern – jede Entscheidung IST bereits eine (innere) Tat, die aber nichtsdestoweniger unmittelbare Folgewirkungen im Äußeren nach sich ziehen wird – schon ganz einfach in der Art, wie man anderen Menschen oder bestimmten Umständen dann begegnen wird. Man kann sich z.B. entscheiden, dass man untragbaren Zumutungen wie etwa dem neoliberalen Imperativ der Ausbeutung (seiner Mitmenschen und seiner selbst) die innere Gefolgschaft verweigert, ebenso wie der Lüge (siehe „Im Griff der Würgeschlange“). Man wird durch solche inneren Entscheidungen fähig zu einer revolutionären Haltung mit sehr weitreichender Wirkung. Wenn man selbst Zeuge von Lüge, Rufmord oder Korruption wird, dann wird man das Spiel nicht mitspielen, sondern Rückgrat behalten. Man entwickelt wieder die heute kaum noch vorstellbare Kraft, im Sinne von Lothar Zanetti nicht mitzulachen, wenn alle lachen, nicht mitzuspotten, wenn alle spotten, zu denken, was keiner wagt zu denken:
Was keiner wagt, das sollt ihr wagen.
Was keiner sagt, das sagt heraus.
Was keiner denkt, das wagt zu denken.
Was keiner anfängt, das führt aus.
Wenn keiner ja sagt, sollt ihr´s sagen.
Wenn keiner nein sagt, sagt doch nein.
Wenn alle zweifeln, wagt zu glauben.
Wenn alle mittun, steht allein.
Wo alle loben, habt Bedenken.
Wo alle spotten, spottet nicht.
Wo alle geizen, wagt zu schenken.
Wo alles dunkel ist, macht Licht.
In diesem Sinne: Entscheiden Sie sich noch heute vor dem Zubettgehen für irgendeine Sache – Sie werden schon morgen als jemand aufwachen, der ein Stück weit anders geworden ist … und damit auch die Welt verändert hat.
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Allgemeines zur Kolumne „Endzeitpoesie 4.0 – Brennholz gegen Robotisierung und drohenden Erfrierungstod“:
Da in unserer aus den Fugen geratenden Welt vieles nicht mehr rational verstehbar und auch kaum noch ertragbar ist, brauchen wir dringend ein Gegengewicht aus dem Reich der Poesie … mit diesem geistigen Gegengift in den Adern wird vieles Unverständliche plötzlich wieder verständlich und Unerträgliches wieder ertragbar – oder noch besser: gestaltbar!
Denn die größte Lüge, die uns heute beigebracht wird, ist: dass der Einzelne ohnehin nichts tun kann. – Das genaue Gegenteil davon ist wahr: Es kommt auf jeden einzelnen an und das mehr als jemals zuvor. Und wie uns schon Dostojewskij erklärt hat, ist im Leben auch niemals etwas umsonst, selbst wenn eine Bemühung keinen sichtbaren Erfolg zeigt: „Alles ist wie ein Ozean, alles fließt und berührt sich; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“
Gerade unsere geistlose Zeit braucht philosophische Gedanken wie eine Wüste das Wasser. Dieses Wasser – die Gedanken der großen Geister der Menschheit – gibt es schon lange. Aber die scheinbar alten – in Wirklichkeit ewig jungen – Gedanken bleiben nicht dieselben: Jeder, der sie aufgreift und verinnerlicht, färbt sie mit seiner individuellen Persönlichkeitsnote ein und bringt dadurch wieder ganz neue Farben in die Welt, die bisher noch nicht existiert haben. Und solche Farben braucht unsere grau gewordene Welt (siehe 1000 Gestalten.de) heute dringend – sie saugt sie auf wie ein trockener Schwamm das Wasser … damit wieder Neues, Kreatives, Menschliches entstehen kann.
In diesem Sinne wollen wir der pseudopragmatischen Alternativlosigkeit (siehe „Der Führer 4.0 – Er ist schon längst da“) die Gefolgschaft in den Grand Canyon verweigern und es lieber mit Ilija Trojanow halten: „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“. – Dann kann die scheinbare Endzeit zu einem neuen Anfang werden.
Freitag, 28.11.2014. Eifel. Manchmal ist es in der Tat so, dass das eigene Leben von großen, gesellschaftlichen Umwälzungen berührt wird – unglaublich, oder? Kann man sich gar nicht vorstellen – aber wenn es zum Krieg der Nato mit Russland kommt (erst gestern hörte ich von einem Journalisten des österreichischen Standard, der öffentlich die Bombadierung russischer „Nachschublinien“ durch die Nato forderte – so weit sind wir schon), dann kann jeder damit rechnen, dass der Strom in Deutschland ausfallen wird. Ja – unsere Infrastruktur ist hier sehr empfindlich, wie man aktuell in den USA sieht, reicht schon ein Schneesturm aus, um hunderttausende von Menschen zu einem Leben ohne Elektrizität zu verurteilen … was wird da erst ein Krieg anrichten? Ja – da hatte mal wieder keiner dran gedacht: der Krieg wird aller Wahrscheinlichkeit nach ohne die allseits geliebte Tagesschau stattfinden, nach dem Einsatz von atomaren Waffen werden auch Autos nicht mehr funktionieren – dafür sorgen die elektromagnetischen Impulse. Ja – schon Ende 2015 kann das Pferd wieder voll in Mode sein … und jegliches Geld nichts mehr wert.
Doch es sind nicht die großen Räder der Geschichte, die einen kleinen Eifelphilosophen berührt haben, nein, es ist die persönliche Konfrontation mit der Verachtung der Gesellschaft, die ganz unverhofft über mich niederbrach – was mich, das sei zuvor gesagt – nicht sonderlich berührte.
Ja – seit einigen Monaten gehe ich sehr offensiv mit meinen Lebensumständen um: ich kann mir eine solche Offenheit noch leisten – weder Arbeitgeber (also auch Partei, Staat und Kirche) noch Jobcenter kontrollieren meinen Lebensstil … und ich erlaube mir auch, diese Freiheit öffentlich zu demonstrieren. Zwar ist mein langes Haar dem Wunsch einer ehemals geliebten Person zu verdanken, einen Lebenspartner mit langem blonden Haar zu haben („das kriege ich hin“ – meinte ich keck … nur dauerte der Wuchs länger als die Beziehung), aber ich behalte die einfach mal bei – trotz aller Nachteile im Alltagsleben, denn: ich sehe öfter Männer, die mich um diese Freiheit beneiden … und es hoch schätzen, dass es noch Menschen gibt, die sie offen demonstrieren: ja, offen gelebter Widerstand findet erstaunlich viel Anerkennung, was wiederum Hoffnung gibt, dass die Karre noch aus jenem Dreck gezogen werden kann, in den uns die Diätenkönige hineingetrieben haben – durch ihre Auslandseinsätze der Bundeswehr, ihre Deregulierung der Finanzmärkte, die Abschaffung der gesetzlichen Rente (ja: das merken momentan noch wenige, weil es als „cool“ gilt, die „Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen“ – das Erwachen wird jedoch für viele ziemlich bitter sein), die Vernichtung des Sozialstaates und den Umbau der Gesellschaft zu einem Arbeitslager.
Arbeitslager? Ist das zu weit gegriffen? Fragen sie mal jene, die keine Arbeit haben, was der Staat mit ihnen anstellt, weil sie sich der allgemeinen Arbeitspflicht oft ohne eigene Schuldigkeit entziehen: sozial ist das nicht gerade – und das wiederum erinnert an die sozialen Standards von Arbeislagern, wo gilt; maloche oder verrecke.
Doch wir wollen heute nicht zu weit in den Sphären der Sozialpolitik der selbstverliebten Obrigkeit wildern, wir wollen dicht am Menschen bleiben, genauer genommen an einem, der seit einiger Zeit sein Lebensmotto vorstellt, das lautet: er sei arm, alt, krank und einsam.
Ja, der Mensch war ich – und die Reaktionen auf diese Selbstbeschreibung hatten schon einiges in sich. Öffentlich wurde große Entgeisterung ob der „Affirmationen“ vorgetragen, die sicherlich für meinen Zustand direkt verantwortlich sind, weniger öffentlich kamen Menschen, die mir helfen wollten, mein falschen Denken, mein falsches Fühlen, ja, mein ganzes falsches Sein zu ändern und wunderten sich, dass sie auf großen Widerstand stießen: ich fand mein Sein völlig in Ordnung, ja, war selbst verblüfft, welch´ harsche Kritik aus Ecken kam, die ansonsten jede Missstände der Welt (inklusive der Schicksale armer Hunder und verlassener Katzen) lautstark anprangern.
Ist es nicht natürlich, dass Missstände jeder Art Elend jeder Art hervorbringt, dass sich in der Tat dann in konkreten Menschen manifestiert? Oder ist es nur … „schick“, sich zu empören?
Natürlich – das darf man nicht vergessen – ist jeder Mensch gemäßt den Gesetzmäßigkeiten moderner, neoliberaler Zauberkunst für sein Schicksal völlig selbst verantwortlich, gemäß den Gesetzen der Resonanz zieht jemand, der sich für alt, arm, krank und einsam hält genau jene Zustände an! Gerade in Deutschland trifft diese Lehre auf fruchtbaren Boden, denn: wir haben gerne Schuldige, die wir durchs Dorf jagen können – wir wollen keine Probleme lösen, wir gefallen uns darin, eine schuldige Sau durchs Dorf zu treiben und sie auf dem Scheiterhaufen bei lebendigem Leibe zu verbrennen, damit sie sieht, was sie davon hat! Ist also jemand arm, alt, krank und einsam, so darf er zurecht gejagt werden, beleidigt, bevormundet, in den Suizid getrieben – als ob Armut, Krankheit, Alter und Einsamkeit nicht schon Strafe genug sind!
Das man mit solchen Einstellungen christliche Werte wie Mitleid, Nächstenliebe und Empathie mit Füßen tritt, wird billigend in Kauf genommen – ja, es fällt eigentlich schon keinem mehr auf: die neuerliche Umerziehung des Volkes zu egomanen Miniteufeln ist gut gelungen. Anders als Jesus Christus (hier mal als Kulturstifter vorgestellt) haben sie ihre Seele dem Teufel verkauft – nicht für die ganze Welt, sondern für ein paar Glitzerperlen und falsche Versprechungen: „folget uns, und ihr werdet ewig jung sein, superreich, kerngesund und unsterblich!“ … so tönen die Bilder der Werbung jeden Tag und erziehen das Volk um.
Ja – das „Gesetz der Resonanz“. Ein schöner, abergläubischer Traum von magischen Kräften, die einem Reichtum und Ruhm verschaffen sollen … und da sitzen doch in der Tat auf einmal führende „Esoteriker“ mit führenden Großkapitalisten und Ausbeutern in einem Boot – auch wenn erstere oft bitterarm sind, aber trotzdem gern – völlig unreflektiert – die Botschaft ihres neuen Gottes in den Äther pusten und des Lebensglück ihrer Mitmenschen damit verseuchen. Ja – in ihrer Ethik, in Wille und Absicht unterscheiden sich die Apostel der Resonanz in nichts von den Ausbeutern der Niedriglöhner, sie sind genaus egoman und geldgeil wie ihre großen Vorbilder – nur die Methoden, mit denen sie jenen nacheifern, sind ein wenig anders: Zauberei statt Arbeit wird da gepredigt.
Wer letztlich für den Erfolg der Zauberei auf Geld verzichten muss: darüber wird nie nachgedacht. Eine Welt, in der jeder Milliardär ist, können sich diese Apostel gut vorstellen … weshalb „denken“ bei ihnen als Kunstform auch nicht hoch im Kurs steht.
Ich gestehe: ich Rahmen der Antropologie und der Erkenntnistheorie habe ich mich oft mit Zauberei auseinandergesetzt und habe im Laufe der Jahre einen gewissen Respekt vor ihr entwickelt (zusammen mit dutzenden von Wissenschaftlern, die sich damit kritisch auseinandergesetzt haben), aber „denken“ war in keiner jener alten Kulturen verboten: im Gegenteil: „denken“ ist als eine enorme Bereicherung der Lebensqualität verstanden worden, ohne die man die Erfahrungen in anderen Welten überhaupt nicht verarbeiten kann … und oft mangels ausgebildetem Willen einfach auch dem Wahnsinn verfiel.
Doch wir wollen uns nicht mit den modernen Hexern auseinandersetzen, die – in Folge eigener Willensschwäche und mangelnden Selbstbewusstseins – für viel Unglück ihrer Mitmenschen verantwortlich sind, mir ist daran gelegen, erstmal ein Plädoyer für ein paar existentiell wertvolle Lebenserfahrungen zu führen, menschliche Erfahrungen, die in der heilen, künstlichen Mythenwelt des Neoliberalismus keinen Raum mehr haben.
Fangen wir an mit dem Alter.
Unsere Kulturform des feudalen und religiösen Monetarismus (der das größere Werte- und Wirkumfeld des Kapitalismus umschreibt, in dem Geld heilig geworden ist und sein Besitz adelt) kann mit der menschlichen Qualität des „Alters“ nichts anfangen. Sie aktzeptieren nur das „jetzt“, kennen kein werden und vergehen, nur immer dauerndes Wachstum – ein Zustand, der gegen jedwede Natur ist und den wir im medizinischen Sinne zurecht als Krebs bezeichnen würden. Für das Geschenk des Lebens müssen wir einen Preis bezahlen – und diesen Preis zahlen wir, sobald das Wachstum abgeschlossen ist, ja: schon nach der Pubertät fängt der Körper an, zu zerfallen. Was aber wachsen kann, ist das Denken, die Intelligenz, die – um Kreativität zu erzeugen, immer viel Chaos um sich braucht. In jungen Jahren haben wir eine fluide Intelligenz, die uns hilft, neues Wissen schnell und gründlich anzueignen – später wechselt das über zu einer kristallinen Intelligenz (siehe Zeit), d.h. die Fähigkeit, Informationen unterschiedlicher Art miteinander zu verknüpfen, wächst kontinuierlich mit dem Erfahrungsschatz bis zum Eintritt des Todes an.
Für Denker – paradiesische Aussichten, da wir Alter zu einem sehr begrüßenswerten Zustand: was wollen wir auch mit endlich angehäuften Zutaten in der Küche, wenn wir nicht irgendwann auch mal Kuchen backen?
Kommen wir zur Armut.
Wir wissen: das ist ein relativer Begriff, in der politischen Auseinandersetzung wird er oft missbraucht – und nur selten in seiner ganzen Tiefe ausgelotet. Wissen Sie, wie arm ein Mensch wirklich ist, der vierzig Jahre seines Lebens in einem Großraumbüro verbringt – selbst bei guter Bezahlung? Der Mensch ist ein sinnliches Wesen, dafür ausgerüstet, die Vielfalt der natürlichen Welt (ihre feinen Klänge, ihre raffinierten Gerüche und Geschmäcke, ihre überwältigenden Farben und Formen und ihre beeindruckenden Erlebnisse der sensorischen Art im Bereich der Haut) zu genießen … wieviel hat man davon in einem Büro? In einer Fabrik? Im Auto?
Arme Schweine, unsere reichen Leute, die täglich länger für die Bewältigung ihres täglichen Bedarfes arbeiten müssen als ein Amazonasindianer, der mit drei Stunden Arbeit am Tag auskommt. Doch damit nicht genug: die Befriedigung der unendlichen Bedürfnisse, die eine geschickt manipulierende Industrie täglich aufs Neue in den Fokus der Aufmerksamkeit stellt, zerstört unsere natürlich Lebensgrundlage, produziert Gifte, Abfälle, Müllberge und ewig vor sich in seuchenden Atommüll: da wird Armut zur ersten Bürgerpflicht … wenn man es ernst mit den Bekenntnissen meint, man wolle den Kindern eine lebenswerte Welt hinterlassen.
Was auf der Strecke blieb? Die 3000 Jahre alte Erkenntnis, dass nur jener wirklich arm ist, der einen Mangel an Achtsamkeit hat, einen Mangel an Bewusstheit, einen Mangel an Denk- und Vorstellungsvermögen, da hilft, zu erkennen, dass wahrer Reichtum in der Beherrschung der eigenen Bedürfnisse liegt – einfach ausgedrückt: wer mehr hat, als er zum Leben braucht, ist reich … völlig unabhängig vom Kontostand. Gemessen an dem ist die jedoch absolute Mehrheit der Menschheit arm (auch viele Superreiche): was ist also an diesem – im Prinzip solidarischen, umwelt- und ressourcenschonenden Zustand so verurteilenswert, zumal er effektiv davor schützt, sich von der Freizeitindustrie ohne Not von der Nutzung seiner kristallinen Intelligenz abbringen zu lassen?
Gehen wir über zur Krankheit.
Zugegeben – wer braucht das schon? Der Autor dieser Zeilen hat einige Krankheiten aufzuweisen, was im 55. Lebensjahr nicht sonderlich unnatürlich ist. Eine gigantische Industrie verspricht uns ewige Gesundheit, produziert aber keine Gesundheit, sondern „Therapien“, die nicht viel bringen und von denen viele sogar enormen Schaden (bis hin zum Tod) anrichten. Was wenig beachtet wird: unser Körper führt schon vor seiner Geburt einen Krieg mit seiner Umwelt die ihn zu vernichten trachtet. Ohne Immunsystem würden wir tot geboren werden – oder wenige Tage nach der Geburt sterben, weil Viren und Bakterien uns als willkommene Mahlzeit betrachten. „Krankheit“ – ist ein Normalzustand des Menschen, der mit der Geburt beginnt – und im Verlauf der Jahre beständig zunimmt. Wir sind uns dieses Zustandes nicht bewusst – bis die Abwehr des Körpers in der einen oder anderen Hinsicht zu schwach geworden ist. Ewiges Leben ist hier nicht vorgesehen – und in den meisten Fällen kommt der Tod in Raten: Auge, Ohr, Knochen, Muskeln … überall findet der natürliche Zerfall statt, nach und nach versagen wichtige Organfunktionen: bei dem einen früher, bei dem anderen später, eine Erkenntnis, die die meisten der großen und kleinen Religionen zu der Überzeugung geführt hat, dass diese Welt von finsteren Dämonen beherrscht wird und wir uns diesen Zustand klar vor Augen führen sollten, um mit unseren Ansprüchen von ewiger Jugend, ewiger Gesundheit, ewigem Leben (und ewigen Reichtum) nicht kläglich zu scheitern.
Insofern ist jeder Krankheit ein Lehrmeister … der uns gemahnt, uns mit unserem Ende auseinanderzusetzen, jenem Ende, das der Monetarismus so gern verdrängt oder schlichtweg leugnet: dem Tod. Ja – wir sterben … und wer sich dessen nicht bewusst ist, hat einen üblen Tod zu erwarten, der voller Reue ist. Zur Reue von sterbenden Menschen finden wir aktuell was im Tagesanzeiger, bemerkenswerte Aussagen, die einen Blick auf ein lebenswertes Leben geben … vor allem fünf Dinge sind einer Krankenschwester ins Auge gefallen, die zur Reue führten:
– die Reue darüber, nicht sein eigenes Leben geführt zu haben (sondern das, was die Umwelt vorschrieb)
– die Reue darüber, zu viel gearbeitet zu haben (kein Wunder, dass in Deutschland solche Artikel nicht in den Vordergrund gestellt werden)
– die Reue darüber, dass man sich nie erlaubt hat, seine Gefühle auszudrücken
– die Reue darüber, dass man den Kontakt zu seinen Freunden nicht gepflegt hat
– die Reue darüber, dass man sich nicht erlaubt hat, glücklich zu sein.
Jede Krankheit – und mag sie noch so klein sein – hat das Potential, uns vor dieser Reue zu schützen und zu einem Leben zurückzuführen, das es Wert ist, zu leben … selbst dann, wenn die Krankheit mit Schmerzen einhergeht und die Beweglichkeit einschränkt … wie beim Autor dieser Zeilen.
Merken sie … dass nicht ein einziger unerfüllter Konsumwunsch bereut wird? Und trotzdem lassen wir uns von dem Teufel „Reichtum“ durchs Leben peitschen und vergeuden kostbare, für immer verlorene Lebensjahre mit der Jagd nach Dingen, die niemand braucht … was schon Sokrates wusste. Nun – vielleicht haben „sie“ ihn deshalb umgebracht.
Was bleibt zuletzt?
Die Einsamkeit.
Mal ehrlich: wer in dieser Gesellschaft arm ist (und die degenerierte Geschenkekultur nicht mitmachen kann), alt (und somit Gestalt geworden Mahnung an die Vergänglichkeit des Lebens ist) oder krank (eine ebensolche Mahnung wir der Tod, doch mit deutliche früherem Auftritt) wird das Übel der Geselligkeit nicht lange ertragen müssen – hier wird schnell und zielstrebig aussortiert, weil man den Aberglauben des Monetarismus gefährdet. Was wenig gelehrt wird in heutiger Zeit: die Weisen der Welt (also: jene Menschen mit einem Höchstmaß an kristalliner Intelligenz) suchen die Einsamkeit ganz gezielt auf – manche schon in sehr jungen Jahren … in einer monetaristisch degenierten Gesellschaft ist Einsamkeit zudem ein notwendiger Seinszustand, um sich von dem umgreifenden Wahn in Sicherheit bringen zu können und seinen Charakter nicht zu gefährden (der bei reichen und neureichen Menschen extrem gefährdet ist … siehe die Beobachtungen zu Investmentbankern im Tagesanzeiger oder Studie zum degenerierten Sozialverhalten von Kindern aus reichem Elternhaus – siehe Spiegel).
„Einsamkeit ist beides: der Schmerz darüber, allein zu sein, aber auch die Chance, tiefer in das eigene Herz und in die eigene Seele zu gelangen“ (Anselm Grün, 365 Tagesimpulse, Herder 2012, Seite 141) … und das war der wahre Grund der Weisen, die Einsamkeit zu suchen, sich den Ablenkungen des weltlichen Treibens so weit es ging zu entziehen: jenseits der Genüße der Leiblichkeit lockten noch ganz andere, erstaunliche Glückseligkeiten, die einen mit jeder Form von Leid, von Armut, von Krankheit aussöhnten, weil man dort sein Herz erleben konnte … und erfahren konnte, was es bedeutet, eine eigene Seele zu haben – eine unsterbliche Seele, die fast verdorrt wäre (und vielleicht sogar gestorben), hätten einen Alter, Armut und Krankheit nicht … behütet.
Ja – und wer sich noch weiter hinaus traut auf die Meere der Ewigkeit wird merken dürfen, dass die Nachtodbeschreibungen großer und kleiner Zivilisationen einen kleinen, beunruhigenden Haken haben: sowohl im alten Tibet, im alten Ägypten, im Christentum oder bei den Zauberern der Tolteken findet man Aussagen, die sehr nachdenklich stimmen.
Auf einen Nenner gebracht, würden sie lauten … das ewige Leben der Seele ist abhängig davon, ob sie während ihrer Reise durchs Leben genug Kuchen gebacken hat, genug Charakter erworben und Seele entwickelt hat. Vergleichen Sie das mal mit den Dingen, die Sterbende bereuen … und sie werden verstehen, was gemeint ist.
Doch so weit wollen wir gar nicht denken, wir bleiben auf dem Niveau der epikureischen Lebenslust, die mit wohl ausgeformter Seele zu deutlich gestiegender Lebensqualität führt – und zur Ausformung dieser Seele sind Armut, Alter, Krankheit und Einsamkeit unverzichtbar: „Wer ein Omlett will, muss ein paar Eier zerschlagen“.
Und das Gesetz der Resonanz?
Nach meiner Lebenserfahrung ist es besser, geregelten Stuhlgang zu haben, als das Denken, Fühlen, Hoffen und Glauben soweit künstlich zu regulieren, dass jener Stuhldrang verschwindet.
Letzteres könnte in der Tat übel in die Hose gehen.
Habe Kinder – weiß, wovon ich spreche.