Es wurden einige Fälle aufgedeckt, bei denen für Joe Biden aus dem Jenseits abgestimmt wurde. Sind also die US-Wahlen 2020 schon vorbei, wie uns der Mainstream weismachen will?
Hierzulande steht nach der Querdenken-Demo in Leipzig nun die sächsische Polizei sowie ein Richter am Sächsischen Oberverwaltungsgericht am Pranger.
Im Fall Nawalny dreht Russland außerdem den Spieß um und verhängt spiegelbildliche Sanktionen gegen deutsche und französische Beamte.
Derweil rücken russische Blauhelme in die Region Bergkarabach ein.
Röper und Stein haben sich auch dieses Mal wieder mit den Themen beschäftigt, die die Schlagzeilen beherrschen und aufgezeigt, was alles in Deutschland darüber nicht berichtet wurde. Sei es die aktuelle Rede des russischen Außenministers Lawrow, sei es der Fall Navalny, sei es Weißrussland, sei es der US-Wahlkampf, die Liste ist so lang…
Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.
Wunschdenken und Wirklichkeit
Der Versuch von Juan Guaidó, mit westlicher Unterstützung eine Farbenrevolution in Venezuela anzuzetteln, war 2019 gescheitert. Seinen großen Worten und Ankündigungen folgte eine Niederlage nach der anderen. Er scheiterte an einem Denken, das von westlichen Idealen bestimmt war, und an der Unfähigkeit zu realistischer Einschätzung der gesellschaftlichen und politischen Kräfteverhältnisse in Venezuela selbst.
An der Unterstützung aus dem Wertewesten hatte es nicht gelegen, dass er nicht zum Erfolg kam. Dort hätte man gerne noch mehr für Guaidó getan, wäre er selbst in der Lage gewesen, in Venezuela die Bedingungen für einen Umsturz zu schaffen. Wie weltfremd sein Denken war, zeigte sich am deutlichsten an seinen Versuchen, das Militär zu einem Putsch gegen Maduro zu bewegen.(1)
Morgen ist es soweit und die EU trifft sich wegen der Verhängung von Sanktionen gegen Russland wegen dem mutmaßlichen Giftanschlag auf den russischen Oppositionellen Nawalny.
Was ist geplant? Was ist zum Thema die Stellungnahme der russischen Regierung, die Meinung der normalen Russen, arbeiten alle nur noch an einer Verschärfung des westlich-russischen Gegensatzes? Unser Newsclip bietet einen kurzen Überblick über das Geschehen.
Der Fall Navalny hat bei den Kritikern von Nord Stream 2 Hoffnungen geweckt, das Projekt doch noch in letzter Minute stoppen zu können. Erstaunlich dabei: Die Alternative zu der Pipeline wäre genauso klimaschädlich, wie Kohle, was aber vor allem die Grünen nicht zu stören scheint.
Seit Jahrzehnten werden Staaten, die sich nicht den Interessen der USA und des Wertewesten unterwerfen, mit Sanktionen drangsaliert. Deuten sich nun Entwicklungen an, die das Ende dieses Wirtschaftsterrors einleiten könnten? Haben die USA und der Wertewesten sich totsanktioniert?
Ein Standpunkt von Rüdiger Rauls.
Noch sind die USA die stärkste Wirtschaftsmacht der Welt, aber die Chinesen sind ihnen dicht auf den Fersen. Im Gegensatz zu den Amerikanern haben diese einen Plan: Bis zum Jahre 2025 wollen sie in zehn Industriebereichen die Technologieführerschaft übernehmen. Dem haben die USA und der Westen insgesamt nichts entgegen zu setzen außer Behinderungen.
Die ARD als Lautsprecher der werte-westlichen Syrien-Krieger
Peter Frey.
Krokodilstränen sind es, welche von Politikern wie dem deutschen UN-Botschafter Christoph Heusgen oder dem CDU-Abgeordneten Norbert Röttgen vergossen werden, wenn es um die Not in Syrien geht. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sekundiert da gern.
Für den kritischen und in der Erkennung von Propaganda geübten Leser sagt der folgende Bildausschnitt – am 11. Juli an exponierter Stelle auf der Online-Präsenz der ARD-Tagesschau aufgenommen – eigentlich schon genug,
Auslassen, verdrehen, verfälschen – Deutsche Außenpolitik
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Egal ob in einer Demokratie oder in einer Diktatur. Immer brauchen die Regierenden ein Mindestmaß an Zustimmung in der Bevölkerung, um Kriege zu führen. Und in Deutschland geben die Medien, beherrscht einerseits durch die politischen Parteien (so die öffentlich-rechtlichen), andererseits durch Interessen von Konzernen (so die „privaten“), eine hervorragende Echokammer ab. Darin wird Propaganda gegen Länder in, oder gegen die man Krieg führt oder führen will, problemlos wiederholt oder sogar gefordert und verstärkt.
Dass Deutschland einen Angriffskrieg gegen Syrien führt, weil es aktiv an der „Koalition“ unter Führung der USA teilnimmt, wird wohl nur noch von der Bundesregierung bestritten. Dabei aber längst klar ist, dass nicht der IS, sondern die Regierung in Damaskus gestürzt werden soll. Diverse Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages sind da eindeutiger (1).
In Berlin haben gestern Klaus Ernst, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie im Deutschen Bundestag sowie der Geschäftsführer des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft, Michael Harms, EU und Bundesregierung dazu aufgefordert, Stellung zu den geplanten völkerrechtswidrigen Sanktionen der USA gegen Nordstream 2 zu beziehen.
Erneut planen US-Senatorinnen und Senatoren eine Verschärfung des Sanktionsgesetzes, mit dem die Fertigstellung der Pipeline Nord Stream 2 verhindert werden soll. Es ist nicht auszuschließen, dass der Gesetzentwurf so oder ähnlich verabschiedet wird. Indem sie die Pipeline und die an ihrem Bau und Betrieb beteiligten Unternehmen fortwährend bedrohen, greifen die USA die Souveränität Deutschlands und Europas direkt an. Was kann und muss die Bundesregierung unternehmen, um diese Angriffe abzuwehren? Darüber möchten Sie Klaus Ernst, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE und Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie im Deutschen Bundestag, sowie Michael Harms, Geschäftsführer des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, in einem Pressegespräch informieren.
USA drehen weiter an Sanktionsschraube und haben nun auch Deutschland im Visier
Um die fast fertiggestellte Ostseepipeline Nord Stream 2 zu verhindern, leiten die USA nun die nächste Eskalationsstufe ein. Ein Gesetzesentwurf aus dem US-Senat soll die bestehenden Sanktionen deutlich erweitern – künftig drohen auch europäischen Konzernen, die indirekt mit dem Bau und Betrieb der Pipeline in Zusammenhang stehen und sogar europäischen und deutschen Behörden harte Sanktionen. Dies geht sogar der Bundesregierung zu weit. Doch außer einer freundlich formulierten „Rüge“ ist bislang aus Berlin nichts zu vernehmen. Dabei wäre es längst an der Zeit, sich zu wehren und den USA Grenzen aufzuzeigen. Das Maß ist voll.
Im Kampf gegen Covid-19 schicken Kuba, China und Russland Ärzte und medizinische Ausrüstung nach Europa. Länder wie Italien fühlen sich von der EU im Stich gelassen. Derweil leidet der Iran unter dem Coronavirus und den US-Sanktionen. Lockern will Washington diese nicht – im Gegenteil.
Westliche Sanktionen terrorisieren zahlreiche Länder – der Virus-Krise zum Trotz. Mächtige Staaten treten die internationale Solidarität mit Füßen. Gleichzeitig werden chinesische Hilfslieferungen in die EU sabotiert. Derweil schickt Kuba seine Ärzte in die Krisengebiete und Russland hilft Italien. Die aktuelle (zusätzliche) Erosion des Rufes der EU und der USA ist atemberaubend. Zusätzlich gerät der in der Krise besonders destruktiv wirkende Neoliberalismus unter Beobachtung. Sogar das „Manager-Magazin“ muss zugeben: „Die Systemfrage liegt auf dem Tisch und der Westen macht keine gute Figur.“
Wagenknechts Wochenschau #05
Es sind schlimme Bilder, die uns gerade von den EU-Grenzen in Griechenland und Bulgarien erreichen. Kinder hinter Tränengas-Schwaden, Menschen in wackligen Schlauchbooten, Verzweifelte und Verletzte. Der türkische Präsident Erdogan hat Zehntausende Flüchtlinge mit Falschmeldungen an die Grenze gelockt, um genau solche Bilder zu provozieren und damit die EU und die Bundesregierung zu erpressen. Wie zynisch dieses Vorgehen ist, wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, dass Erdogan unmittelbaren Anteil daran hat, dass Millionen Syrer aus ihrer Heimat fliehen mussten und müssen. Und die Bundesregierung? Hat Erdogans völkerrechtswidrige Invasion in Syrien auch noch unterstützt – Darum geht es diese Woche im Video.
Sonntag, 1.3.2020. Eifel. Das Hauptproblem von Zeitungen ist: man muss sie jeden Tag voll schreiben, auch wenn gar nichts passiert ist. Diese Sorge braucht man aktuell nicht zu haben – es ist ja genug los. So viel, dass man gar nicht dazu kommt, alles wahr zu nehmen. Vor allem international passiert sehr viel, die USA brechen alle Regeln, die einst für die Erhaltung des Friedens geschaffen wurden, morden mit ihren Drohnen weltweit herum – und die demokratischen Parteien in Deutschland morden durch Schweigen mit. Mit Julien Assange wird ein kritischer Enthüllungsjournalist mit aller Macht des Staates öffentlich vorgeführt und gefoltert (siehe Zeit) und niemand unternimmt etwas zu seiner Befreiung. Wie nennen wir eigentlich Systeme, in denen diese Willkürjustiz, die iranische Generäle wie australische Journalisten gleichermaßen hinrichten läßt – wobei ich hier den zu erwartenden Tod von Julien Assange einfach mal frecherweise vorwegnehme?
Nun … menschenverachtende Diktaturen – wobei wir hier Großbritannien und die USA in einen Sack stecken … und heimlich froh sein dürfen, dass die Briten schon mal aus der EU heraus sind. Aber die Briten und die USA haben ja – zusammen mit Kanada, Neuseeland und Australien – schon seit 1946 eine ganz besondere Allianz hinter allen Allianzen: UKUSA, bekannter als „Five Eyes“, eine enge Zusammenarbeit der Geheimdienste dieser Länder … ein Geheimdienstkonzern, der auch Natopartner überwacht. Hört man auch immer weniger von, dafür sind wir bestens informiert, was im britischen Königshaus los ist oder was die Kardashians machen.
Machen wir heute aber das, was alle machen: kehren zuerst vor unserer eigenen Tür – denn da finden wir genug Mist. Sogar äußerst brisanten Mist, denn auch für Deutschland war dieses Jahr bislang nicht sonderlich gesegnet, gleich angefangen beim Debakel von Thüringen, das gleich auf verschiedenen Ebenen den Anfang vom Ende darstellt.
Was war da geschehen?
Nun – das übliche: die Wähler hatten wieder mal falsch gewählt, wie so oft, wie eigentlich jedesmal. Sehr viele hatten sich für die AfD entschieden, die dort vom West-Import Höcke geführt wird, den man jetzt sogar schon öffentlich „Faschist“ nennen darf und der zumindest schon jetzt darüber nachdenkt, wie der mit Grausamkeit das Land durchregieren wird … auch wenn diese Grausamkeit „wohltemperiert“ sein soll (siehe Zeit). Und was macht diese AfD? Wendet einen raffinierten Trick an (so sagen die einen) oder erklären das Parlament zum Narrenball (sagen die anderen): sie stellen einen Kandidaten zur Ministerpräsidentenwahl auf und wählen dann – schwupps – einfach mal einen FDP-Mann (auch Westimport – ohne die scheints im Osten nicht zu gehen). Natürlich wählt auch die FDP ihren eigenen Kandidaten – und ebenfalls die CDU, die gar keinen eigenen aufgestellt hat. Für den AfD-Mann besonders hart: ihn wählt niemand. Im Sinne von „Ätschebätsch“ wird das Parlament auf Kindergartenniveau betrieben. Die Wahl führt zu einer selten offenen Offenbarung der Bundeskanzlerin Angela Merkel, die aus dem fernen Südafrika befiehlt, dass die Wahl rückgängig zu machen sei (siehe Tagesspiegel). Was ist das auch für eine Anmaßung des Wählers: auf einmal müssten Politiker nicht nur Pöstchen verteilen und Befehle von oben abwickeln – auf einmal müssten sie richtig arbeiten für ihr Geld! Ihren Job machen – verschiedene Interessen besprechen und ausgleichen.
Wir könnten jetzt auch über das weitere Herumeiern aller Parteien sprechen, aber Thüringen ist so klein, dass es eigentlich keine weitere Aufmerksamkeit verdient. Ob da regiert wird oder nicht: wen kümmert das schon. Was wir registrieren sollten ist die offen dargestellte Politikunfähigkeit der Parteien, deren Job es eigentlich ist, Politik zu machen. Wenn dann der ehemalige CDU-Staatssekretär Gauland dann noch fordert, dass die AfD jetzt den Linken Ramelow wählen sollte, scheint der Narrenstall komplett zu sein: sowas sollte man von Steuergeldern einfach nicht mehr finanzieren. Da wäre es doch schön, wenn die Piratenpartei sich mit „Liquid Democracy“ durchgesetzt hätte – eine neue Form von Demokratie, die dem Wähler wieder mehr Macht geben würde und auch außerhalb der Piratenpartei Achtung erlangte (siehe Bundeszentrale für politische Bildung): dank neuer Technologien könnte der Wähler jede Entscheidung jederzeit selbst treffen … und den Parteien, die ihre Politikunfähigkeit öffentlich feiern, sofort nach der Wahl komplett wieder aus dem Parlament schmeißen – ein Recht, das normalerweise jeder Arbeitgeber hat. Vielleicht versteht man nun besser, warum die politische Kaste in Deutschland dieses „Internet“ in Deutschland so langsam ausbaut und so wenig mag: Macht in den Händen der Bürger, die den ganzen Zirkus mit ihrer Arbeitskraft und ihrem Geld bezahlen: wer will das schon angesichts des finanziellen Überflusses, in dem die Abgeordneten schwelgen dürfen.
Natürlich hat die AfD die Rechnung ohne den Wirt gemacht und bekam sofort die Retourkutsche. Vielleicht sollte man den Höckes dieser Republik mal sagen, dass eine NSDAP – auch bei allerbester Goebbels-Imitation – in diesem Land keine Chande mehr hat und keine Mehrheiten mehr erreichen wird und dass er es im Extremfall eines erfolgreichen Putsches mit EUROGENDFOR zur tun bekommt … und mit den Five Eyes. Darf ich nochmal erwähnen, dass US-Personalpolitik im Ausland hauptsächlich mit Hellfireraketen durchgeführt wird? Die Retourkutsche war Hanau, wo ein in meinen Augen sichtlich geistig angegriffener Mensch einen Massenmord begann und 9 Menschen in Sisha-Bars umbrachte – wofür die Parteien, die man in Thüringen noch an der Nase herumführte, hart zurückschlugen und die AfD verantwortlich machten – mit empfindlichen Folgen für diese Partei bei den Umfrageergebnissen. Da war das Gejammer groß bei den „Blauen“, die auf einmal selber vorgeführt wurden – und so dargestellt, als hätten sie selbst geschossen.
Und Hanau? Für Gewaltforscher längst überfällig – aber wir denken nicht mehr so. Ich durfte letztens bei einer Verantstaltung von Wellenbrecher teilnehmen, einem Verein, der sich seit 40 Jahren der Gewaltprävention bei Jugendlichen widmet. Die Fortbildung dauerte drei Stunden, richtete sich an Lehrer – wobei Thema nicht nur der Umgang mit gewalttätigen Jugendlichen war – sondern auch mit gewalttätigen Lehrern. Das Modell, das dort vorgeführt wurde, verblüffte durch seine Einfachheit – und war geeignet, einen nachdrücklich zu erschüttern. Es gibt, so hieß es dort, nur einen einzigen Grund für Aggression … und das ist die Ohnmacht bzw. die empfundene Ohnmacht des Täters. Der Referent forderte uns auch auf, diese These zu widerlegen – es gelang auf Anhieb keinem. So einfach wäre also der Abbau der Aggression, der Gewalt in der Gesellschaft und der Welt: einfach die Ohmacht der Menschen auflösen, schon herrscht Frieden.
Bei Jugendlichen gelingt so was einfacher als bei Staaten – aber das Prinzip ist das Gleiche. Wie fühlt sich wohl ein gewöhnlicher muslimischer Bürger, wenn die USA seine Mitmenschen – ob er die nun selber mag oder nicht – in Stücke sprengen: ohne Anklage, ohne Richter, ohne Urteil, ohne die Möglichkeit der Verteidigung? Massiv ohnmächtig. Wie fühlen sich wohl Millionen geflüchteter Menschen in Deutschland, wenn sie merken, dass die Versprechungen der Schlepper über Haus, Auto und Frau nur Lügen waren – und dass sie mir ihrer brachialen Bildung hier nur die Möglichkeit haben, die letzten Drecksjobs zu machen, um die Rechnungen ihrer neuen Herren bezahlen zu können – falls sie überhaupt einen Job bekommen?
Und wie fühlen sich Millionen armer deutscher Bürger … vor allem im Osten … wenn auf Befehl der Bundeskanzlerin Angela Merkel Millionen fremder Menschen mit zum Teil nur schwer nachvollziehbaren kulturellen Praktiken wie Kinderheirat, Frauenunterdrückung und brutalem Strafrechtsverständnis („Kopf ab“) sowie ausgeprägtem antisemitischem Hintergrund ins Land gelassen werden – Menschen, gegen die „wir“ als „BRDUSA“ in ihrem Heimatländern Krieg führen? Ich bin mir sicher: der gastfreundliche Deutsche hätte gerne Kriegsflüchtlinge aufgenommen – wenn es ihm nicht gewaltsam übergestülpt worden wäre. Wir sind seit Jahrzehnten ein sehr hilfsbereites Volk, wenn andere in Nöten sind – und folgen damit einer Tradition, die schon in der alten Edda begründet ist (hat Höcke wohl nie gelesen) …. aber auf Ohnmacht reagieren wir wie alle Wesen – mit Aggression. Nur gut, dass die sich in vielen Fällen einfach nach innen richtet: Depression, Suizid, Drogen, Alkohol – wir feiern ständig neue Rekorde auf diesem Gebiet, ohne dass sich jemand darüber Gedanken macht. Auch häusliche Gewalt nimmt wieder zu – so bleibt alles in der Familie. Manchmal aber – geht die Gewalt eben auch nach außen und wird dann lauter, in Hanau wie in Volkmarsen: hier gab es keine Toten, aber 75 Verletzte, darunter 18 Kinder, weil jemand mit seinem Auto in die Zuschauermenge eines Karnevalszuges geraten ist – seltsamerweise ist diese – ebenso abscheuliche Tat wie Hanau – kein Gegenstand öffentlicher Debatte, es wurde sogar eine Art Nachrichtensperre verhängt – die Bürger wurden aufgefordert, keine Aufnahmen zu verbreiten. Für die Leute von Wellenbrecher wohl keine Überraschung: man darf wohl davon ausgehen, dass bei anhaltender Ohnmacht der Gewaltspiegel im Lande weiter steigt.
Von wem geht eigentlich die Gewalt im Lande ursprünglich aus? Vom Volke. Also: im Prinzip. Also: von uns. Wir dürfen sie nur nicht ausüben, weil das Gewaltmonopol aus gut überlegten Gründen beim Staat liegt, weshalb wir angehalten sind, im Konfliktfalle die Polizei zu rufen anstatt zum Revolver zu greifen. Lief ja auch ganz gut hier – in Großbritannien sogar so gut, dass Bobbys keine Schusswaffen brauchen, um ihre Autorität durchzusetzen. Ich erinnere in dem Zusammenhang auch gerne an die kanadischen Mounties, die allein durch Indianergebiete ritten um für Ordnung zu sorgen – während gleichzeitig in den USA der Höhepunkt der Indianerkriege stattfand: Frieden waren geht halt auch anders als mit Gewalt.
Aber was, wenn sich der Staat gegen die Bürger wendet? Die größte Gefahr für Bürger, die ihr Recht auf Gewaltausübung im Rahmen eines Gesellschaftsvertrages abgegeben haben (was, wie wir bei Hobbes sehen, schon mal die Rechtfertigung für die Einsetzung absoluter Herrscher war), ist, wenn der Staat mit aller Gewalt auf seine Bürger losgeht – gleich welcher politischen Art dieser Staat nun sei.
Geht bei uns nicht, meinen Sie? Wir sind nicht so?
Gerne erinnere ich da immer wieder an das Celler Loch – wo Geheimdienste ein Loch in ein Gefängnis sprengten, um des „den Linken“ in die Schuhe zu schieben: eine Tat, die für mich die Bildung jedweder Form von Verschörungstheorie in diesem Land im Sinne der Ausübung eines ehrenamtlichen Wächteramtes legitimiert. Wir könnten diese Liste sogar noch verlängern, doch ich will auf andere Gewalten hinaus, die unseren Alltag schon längst massiv prägen … und für eine erbärmliche Ohnmacht sorgen. 1975 las ich ein Buch, dass mir – als damals 16-jährigem – viel Hoffnung gab: der US-amerikanische und österreichische Aggressionsforscher Friedrich Hacker – ein seinerzeit sehr renommierte und anerkannter Wissenschaftler – hatte es geschrieben – Aggression – Die Brutalisierung der modernen Welt . Ich möchte eine einzige These aus diesem durchaus auch in seiner Gesamtheit lesenswerten Werk zitieren … weil sie den scheinbaren Frieden der Gegenwart völlig demaskiert:
„Gewalt, als Delikt verboten, wird als Sanktion geboten, umbenannt und gerechtfertigt“ (hier aus: Rowohl Sachbuch, Taschenbuchausgabe 1973, Seite 13 These 6)
Und jetzt schauen sie mal selbst, gegen wie viel Länder die friedliche Bundesrepublik via Sanktionen Gewalt ausübt. Eine Liste finden sie unter dem Link Zolltarifnummern, wo eine PDF-Datei zu finden ist, die Art und Umfang der Sanktionen auflistet. Sind über dreissig Länder. Aber mir geht es ja um die Sanktionen gegen Bürger im Inland, die sich des schweren und unverzeibaren Vergehens der Arbeitslosigkeit schuldig gemacht haben: 15 Jahre hat es gedauert, bis das Bundesverfassungsgericht sie als teilweise verfassungswidrig erkannt hat – wobei die politische Welt – allen voran die CDU – umgehend Gesetzeslücken suchten, um die Gewalt gegen die eigenen Bürger weiter ausüben zu dürfen – siehe z.B. rf, während die AfD sogar plant, Leistungsempfängern ganz treu in alter Systemparteitradition das Wahlrecht ganz zu entziehen – Beziehungsweise, sie vor die Wahl zu stellen, ob sie wählen oder essen wollen (siehe fr).
Wie weit waren wir 1973 – dass wir so viel über Gewalt verstanden – und dass sie unbedingt zu verhindern ist. Wie weit ist der kleine Verein Wellenbrecher, dass er uns einfach und verständlich erklären kann, wie leicht wir Aggressionen vermeiden könnten. Und wie dumm, unfähig oder sogar bösartig ist die politische Kaste, dass sie dieses Wissen ignoriert … wenn nicht sogar willentlich gegen die Menschen einsetzt.
Aber es kommt ja noch besser: für die Einsätze der komplett steuerfinanzierten Bundespolizei ist aktuell eine Gebührenliste eingeführt worden, die … ganz im Sinne der AfD-Forderung … die politischen Rechte der Bürger direkt von ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit abhängig macht: da kann die Demoteilnahme schnell mal ein paar Hundert Euro kosten, allein die Identitätsfeststellung („Die Papiere, bitte“) kostet 53,75 Euro (siehe: BMI Bund), allein ein vergessener Koffer am Bahnhof wurde schon mti 550 Euro berechnet (siehe wz).
Die friedliche Nachkriegsordnung der Bundesrepublik Deutschland zerbricht mit rasender Geschwindigkeit – und die aktuelle Hysterie um das Corona-Virus zeigt, dass es wirklich nur wenige Tage dauern kann, bis über das ganze Land – natürlich aus Gründen des Seuchenschutzes – das Kriegsrecht verhängt werden kann … inklusive der kompletten Abschaffung des Bargeldes, das natürlich auch ein Überträger sein kann. Und gleichzeitig zeigt uns die Börse, auf welch´ wackeligen Beinen wir als Gesellschaft stehen: noch ein wenig Panik mehr – und Höcke kann nach seinem Putsch ein Volk von verarmten Arbeitslosen regieren.
Ein alter Indianerhäupling sprach dereins zu seinen Söhnen und bat jeden, zwei kleine Stöcke zu suchen. Er nahm die ersten – und zerbrach jeden einzeln. Dann nahm er die zweiten, bündelte sie und bat seine kräftigen Söhne, sie zu zerbrechen: sie scheiterten. So wollte er ihnen zeigen, was in jeder Gemeinschaft das Wichtigste sei: der Zusammenhalt. Eine kleine Geschichte, die keiner Quelle bedarf, weil jeder mit seinen Söhnen die Geschichte im nächstgelegensten Wald nachprüfen kann. Sie zeigt, worin der eigentlich Grund des schleichenden aber unaufhaltsamen Zusammenbruchs unserer friedlich erdachten Gesellschaft liegt: wir sind nur noch ein Haufen einzelner, die jederzeit leicht zerbrochen werden können – währen die neuen neoliberalen Räuberbarone so hochgradig perfekt organisiert sind, dass sie ihre Politik von jeder Partei ausführen lassen können, die gerade angesagt ist.
Was wir bräuchten? Eine Partei, von der ich letztens im Radio gehört habe – habe nur nicht mitbekommen aus welchem Land sie stammt: die „Partei der gewöhnlichen Bürger“. Mit schauert aber schon vor der Gründung dieser Partei: die erste Frage wird sein … „seid ihr auf vegan? Sonst mache ich nicht mit“ Und dann … wird schnell geschaut, ob man nicht das „rechts“ – oder das „Sozialismusetikett“ draufkleben kann, damit das große Abkassieren weiter läuft. Aber es wird schon daran scheitern, dass Parteiprogramm zu schreiben, weil kaum einer durch die neue Genderschreibweisen durchsteigt – und man schnell riskiert, wegen Diskriminierung verklagt zu werden, weil man ein Sternchen falsch gesetzt hat.
Sonntag, 22.7.2018. Eifel. Habe ganz vergessen, dass wir wieder Jahrestag hatten. Nun – subjektiv gesehen rast die Zeit gerade in einem wahnsinnigen Tempo an mir vorbei …das muss das Alter sein. Acht Jahre besteht der Nachrichtenspiegel schon, bemüht sich, zum Nachdenken anzuregen … und detalliert aufzuzeigen, wie sich unser Land (und die ganze Welt) nach dem Putsch der Oligarchen der westlichen Wertegemeinschaft verändert. Sicher: wir sind immer noch sehr sozial. Wenn Kinder in Thailand in einer Höhle gefangen sind, dann fiebern wir mit an den Geräten, harren ihrer Rettung. Warum? Nun, weil es entprechend medial aufbereitet wird. Als staatlich organisierte Einladung zur Demonstration von Empathie und soziale Teilnahme zur Beruhigung des Gewissens: „wir“ leiden mit! Es ist natürlich global betrachtet nur eine Organisation von Heuchelei.
„Wir“ – als die Starken, die Reichen, die Mächtigen – vernichten jedes Jahr Kinderleben in einem Ausmaß, das fast die Horrorzahlen von Auschwitz erreicht. 4,7 Millionen tote Kinder in Afrika – jedes Jahr (siehe Patenschaft Afrika). Die – schaffen es nicht in die Medien. Der Grund ist einfach: in Thailand kommen Gutmenschen zum Einsatz – also „wir“. Taucher der westlichen Wertegemeinschaft retten die Welt – das ist eine Nachricht wert. Dass unser Lebensstandard, unser Reichtum indirekt und zum Teil auch direkt auf den Knochen von Negerkindern aufgebaut ist – die Nachricht schafft es nicht in die Presse. Das die letzten zwanzig Jahre knapp 100 Millionen Kinder verreckt sind, regt uns kaum auf – dabei sind das mehr Tote als in beiden Weltkriegen zusammen, Kriegen, die auch heute noch heiß diskutiert werden. Aber dass ich jetzt das „N-Wort“ benutzt habe – das kann mich in diesem Land Kopf und Kragen kosten. Neger verrecken lassen: ok. Neger sagen: Hinrichtung, wenigstens sozial, Bücherverbrennung eingeschlossen. Heuchelei hoch zehn im Dienste der Wohllebe und der Fleischtöpfe.
Dabei täten wir gut daran, mal einen Blick nach Afrika zu werfen, zu analysieren, woher eigentlich das Elend der Völker dort stammt, denn: wir sind ja gerade dabei, das Elend Afrikas im Dienste unseres Exportes flächendeckend in Europa einzuführen, ganz vorne mit dabei: Sozialnazis in Deutschland. Dass hier das Wort „Nazis“ wieder auftaucht, ist wohl bedacht. Sie kennen doch den Spruch „Sozial ist, wer Arbeit schafft“, oder? Er wurde 1932 von dem Herrn Huggenberg geprägt. Huggenberg, Alfred: Medienzar der Weimarer Republik, Feind der Republik – und jemand, der half, die NSDAP groß zu machen. Sein Satz hat es bis in die Gegenwart geschafft, Merkel, Westerwelle, Stoiber benutzen ihn, Clement, Münterfering und Schroeder haben ihn übersetzt und zum Teil andere Hitlerzitate transportiert, ohne dass groß eine Welle gemacht wurde: sozial ist, was Arbeit schafft – hierzu siehe das Werk der begnadeten Kallisti (siehe Kalisti-dichtet-belichtet), sie setzt sich dezidiert mit den faschistischen Bezügen zu Hartz IV auseinander, dort begegnet man dann auch Gustav Hartz – einem Namensvetter unseres Peters, der schon in den zwanziger Jahren Arbeits- und Sozialhilfe zusammenlegen wollte. Nebenbei erfährt man mal eine interessante Zahl 75 Milliarden Euro hat der Staat zur Errichtung des Hartz IV-Systems ausgegeben, eines Systems, welchen den besten Niedriglohnsektor Europas geschaffen hat, ein Sektor, der uns die Exportüberschüsse möglich gemacht hat und so hauptverantwortlich für die Zerstörung europäischer Industrien im Dienste der Rendite deutscher Millionäre ist – wofür wir langsam die Quittung kriegen und den Preis der asozialsten Volkswirtschaft Europas verdient haben.
Andere Medien, die nicht gerade Ländern der sich selbst dauerlobenden westlichen Wertegemeinschaft angehören, deren höchster Wert „Rendite durch Ausbeutung“ halt nicht jeden Staatschef lückenlos überzeugt, sprechen deutlich vom „Wirtschaftlichen Staatsterror durch Hartz IV“ (siehe rt-deutsch) – auch zu einem neuen Anlass.
Jedem Hartz-IV-Opfer können jederzeit alle Bezüge gestrichen werden können, wenn er sich nicht folgsam genug zeigt, wir er eliminiert, ihm wird alles entzogen, ja: auch Miete, Heizung, Krankenkasse; in Zeiten, wo jeder Apfel in der freien Natur eingezäunt, jeder Quadratmeter einen Besitzer hat, braucht man Menschen nicht mehr in die finstersten Kerker des Burgverlieses zu werfen um sie verrecken zu lassen, heute ist alles so gut bewacht und durchorganisiert, dass das schon die Straße erledigen kann. So dargestellt, stört das doch den Genuss der Sahnetorte am Nachmittagstisch, oder? 34000 Menschen in diesem Land werden jedes Jahr die Lebensgrundlagen total entzogen – nur durch ein Wunder haben wir keine Leichenberge auf den Straßen … durch das Wunder von Freundschaft und Solidarität der Bürger, der wenigen sozialen, die noch in diesem Land leben.
Der neue „Staatsterror“ gegen „Minderleister“ und „Ballastexistenzen“ (ja, solche Wortmonster sind inzwischen gang und gäbe in der „Wirtschaft“, die ihr Betriebssystem mutmaßlich direkt aus dem Führerhauptquartier bezieht) sieht nun Zwangsarbeit vor (siehe gegen-Hartz). Es werden dazu natürlich viele schöne Worte gemacht, Nazis haben selbst in der Zeit, als sie mit offenem Visier das Land tyrannisierten, von Schönrednerei Gebrauch gemacht: kein Jude wurde „ins Gas geschickt“ – die wurden alle „umgesiedelt“ – und heute, wo die alte menschenfeindliche Pest wieder ihr grässliches Haupt erhebt – quer durch alle Parteien – wird sogar noch schöner geredet. Wer länger als fünf Jahre arbeitslos ist, wird einem Arbeitgeber zugewiesen, der massive Lohnkostenzuschüsse erhält, gleichzeitig wird die Person massiv „betreut“. Wieder eine Milliardensubvention für „die Wirtschaft“, die wieder mal Steuergelder auf Privatkonten buchen kann. Natürlich ist alles freiwillig … so wie das Unterschreiben der Eingliederungsvereinbarung. Nur: wer nicht unterschreibt, wird sanktioniert. Freiwillig war ja auch das Besteigen des Zuges nach Auschwitz – man hätte sich ja auch weigern und von den Wachen erschießen lassen können.
Spannend auch die Stellungnahme des Sozialverbandes Deutschland zu dem Gesetz (siehe sovd), ihm liegt die Integration der Schwerbehinderten auf dem Arbeitsmarkt sehr am Herzen. Man merkt gar nicht mehr, wie asozial das Denken eigentlich geworden ist, oder? Schwerbehinderte sind schwer krank – und sollten deshalb von Arbeit verschont bleiben. Darum haben wir überhaupt das ganze Sozialwesen eingeführt: für die Kranken sorgt die Gemeinschaft – schon seit Jahrtausenden. Außer heute. Man fühlt sich an Zeiten erinnert, wo im Rahmen der Divisionen des Volkssturmes 1944/1945 alle auch nur irgendwie tauglichen Menschen für den Endsieg an die Front geschickt wurden – auch die uralten und schwer kranken. Nur: welchen Endsieg haben unsere Oligarchen da im Sinn? Die wirtschaftliche Eroberung ganz Europas? Wieder mal ein vereintes Europa unter großdeutscher Führung? „Wollt Ihr den totalen Wirtschaftskrieg“? Na ja – die USA jedenfalls … haben diese Kriegserklärung jetzt angenommen und reagieren. Italien rebelliert auch schon.
Nun – das sind harte Worte. Ich würde lieber schönere Worte machen – aber leider spielt da die Realität nicht mit. In den siebziger Jahren konnte ich noch schöne Worte über diese Solidargemeinschaft machen, war einer der Wenigen, der verstand, warum es ok war, einem arbeitslosen Zuhälter die Raten für seinen Porsche weiter zu bezahlen (geschah beim Sozialamt Recklinghausen): das Gebot, niemanden wegen Arbeitslosigkeit aus seiner sozialen Stellung zu reißen war wichtiger als das moralische Urteil über die Person. Vierzig Jahre später betrifft die Hartz IV-Gesetzgebung allein in den letzten zehn Jahren 18,2 Millionen Menschen (siehe Zeit) – alle gleichzeitig enteignet, während im gleichen Zug nach einem Jahr all´ ihre beruflichen Qualifikationen auf Null gesetzt wurden … per Gesetz. Das sind ein Drittel aller Arbeitnehmer, die selbst schon in ihrer Gesamtheit als „die Wertlosen“ bezeichnet werden, weil Millionär sein unterster gerade noch tolerierbarer Sozialstandard geworden ist. Wer den nicht erreicht, ist selber Schuld, weil er sein Leben nicht auf die Reihe kriegt und immer noch von der Gnade der Arbeitgeber abhängig ist, sie durch seine Unfähigkeit zur Selbstversorgung mit seiner Existenz belastet.
Ursachen für Fachkräftemangel? Vielleicht mal die gelebte Praxis in Jobcentern und die dazu gehörigen Gesetze genau studieren. Gilt übrigens auch für wissenschaftliches Personal, begleitend zu Hartz IV wurde das Wissenschaftszeitvertraggesetz ins Leben gerufen (siehe Wikipedia), welches verhindert, dass der wissenschaftliche Nachwuchs auch über die Habilitation (also: die Voraussetzung für die Erlangung einer Professur) hinaus an der Universität arbeiten kann: so werden dann die jungen Wissenschaftler (die können dann schon 50 sein) an die Hartz-Behörde übergeben, die ihre jahrzehntelang erarbeiteten Qulifikationen erstmal wieder löscht und sie auf Hilfsarbeiterniveau herunterstuft.
Und das wird noch schlimmer, weil nun die Existenzberechtigung von Alleinerziehenden in Frage gestellt wird. Ganz offen. Der Millionär (siehe FAZ) Richard David Precht – der Edelphilosoph der deutschen Medien – hat dazu eine einprägsame Meinung: er will nicht, dass Menschen mit einem bedingungslosen Grundeinkommen hemmungslos Kinder in die Welt setzen können (siehe Freitag). Ein ansonsten wohlüberlegt scheinender Mensch öffnet die Tore für … Zwangssterilisationen armer Menschen – und merkt es womöglich gar nicht selbst. Das wird dann ein interessantes bedingungloses Grundeinkommen – wer weiß, welche Bedingungen noch erfüllt werden müssen, um so ein Einkommen erzielen zu können.
Der Staat selbst experimentiert gerade am lebenden Objekt weitere Einsparmöglichkeiten, die wohl in Zukunft auf alle Arbeitnehmer übertragbar sein werden: Lehrer werden in den Ferien entlassen und auf Hartz IV gesetzt – da spart man Millionen (siehe Tagesschau), die man wieder für sinnlose Bauprojekte oder horrende Entlohnungen von Staatsdienern der gehobenen Klasse einsetzen kann. Was spräche dagegen, im Dienste der Weltherrschaftspläne der „Wirtschaft“ auch mit dem Urlaub von Arbeitnehmern so zu verfahren? Die könnten doch dann sinnvollerweise im Urlaub noch einen Ein-Euro-Job für die Gemeinde machen. Vielleicht könnte so das flächendeckende Sterben der Gemeindebäder (siehe Tagesschau) aufgehalten werden, wenn die Anästhesisten der Uniklinik im Urlaub noch den Bademeister machen, die Handwerker das Gelände und Bauwerk instand halten und die Lehrer Aufsicht führen.
Irreal?
Glauben Sie bloß nicht, dass der Phantasie der Plünderer Ihrer Börse irgendwelche Grenzen gesetzt werden. Ein neuer Vorstoß erreicht uns gerade durch die KV Niedersachsen, die mehr Geld aus Kranken pressen will – die haben immerhin außer dem Tod kaum sinnvolle Alternativen. 50 Euro soll die Aufnahme in die Notfallambulanz der Kliniken kosten (siehe NDR) – falls man überhaupt noch eine in der Nähe erreichen kann, nachdem Jens Spahn 600 Notfallambulanzen in Kliniken geschlossen hat (siehe ZDF).
Fragen Sie sich jetzt, warum der Widerstand gegen diese äußerst asoziale Entwicklung gerade in Deutschland so gering ist? Wieso der Geist des Führers die Führer aller Parteien umringt? Wieso wir eine Wiederholung der dreissiger Jahre und ihrer menschenfeindlichen Parolen erleben?
Die Antworten wollen sie gar nicht wissen, sie gehören zu den verbotenen Themen der „Verschwörungstheorie“, die vor allem alle Verschwörer aus Wirtschaft und Politik extrem beunruhigen – wer will schon, dass seine perfiden Pläne von irgendeinem Schreiberling offen gestellt werden?
Zum Thema Widerstand gibt es auch eine Umfrage, gefragt wurden über 600000 Menschen, ob sie sich an einem Aufstand gegen die Mächtigen beteiligen würden, wenn er die nächsten Tage losginge (siehe Generation-Whats). Mit überwältigender Mehrheit wollten die Europäer an diesem Aufstand teilnehmen … außer die an der direkten Grenze zu Deutschland und die Deutschen selbst.
Warum wohl?
Nun … die waren am längsten durch die Faschisten besetzt, können sich noch am Besten daran erinnern, wie es damals war – und heute wieder ist. Darum bleiben in Deutschland die Demonstrationen aus, darum sind alle ruhig … wie damals. „Töte einen, um hundert zu verängstigen“ heißt es in China (siehe Spiegel). Eine ganz alte Methode des Terrors, seit Jahrtausenden vom Adel praktiziert. „Sanktioniere einen total, um Millionen zu ängstigen“ – das wäre die neue Devise zu diesem Folterinstrument.
Hat funktioniert. Gerade in Deutschland ist die Erinnerung an den Staatsterror noch lebendig – und man erkennt schnell, wenn es für Widerstand zu spät ist. Man braucht nur die Großeltern zu fragen – die ware noch live dabei … und sind schockiert, was in Deutschland wieder möglich ist.
Und ich möchte dabei auch zu denken geben, was aus den Ankerkonzentrationslagerzentren werden kann, wenn einem die Flüchtlinge ausgehen.
Dorthin könnte man doch auch die Ballastexistenzen wirtschaftlich günstig entsorgen, die sich wirklich durch Krankheit, Alter oder Beharren auf ihrer Würde dem Arbeitszwang entziehen – oder?
Dienstag, 27.6.2018. Eifel. Lesen Sie eigentlich mal in der Bibel? Wahrscheinlich nicht. Ist ja ein verpöntes Buch. Nun – eigentlich sind es viele verpönte Bücher, doch das erfährt man nur, wenn man sich damit beschäftigt. Es sind Schriften von Menschen, 3000 Jahre alt – und es gibt hunderte Versionen von ihnen. War eine Riesenarbeit, aus all´ den vielen Bibeln eine zu erstellen, in der all´ das herausgenommen wurde, was Könige und Päpste haben hineinschreiben lassen. Manches wurde herausgenommen, obwohl es wahrscheinlich echt war – aber die Lehre der Kirche und ihre Tradition standen da der Wahrheit sehr im Wege. Ich lese Ihnen mal etwas vor aus dieser Bibel, die aus tausenden von Papierfetzen mühevoll zusammengebastelt wurde:
Samuel teilte dem Volk, das einen König von ihm verlangte, alle Worte des Herrn mit. Er sagte: Das werden die Rechte des Königs sein, der über euch herrschen wird: Er wird eure Söhne holen und sie für sich bei seinen Wagen und seinen Pferden verwenden und sie werden vor seinem Wagen herlaufen. Er wird sie zu Obersten über Abteilungen von Tausend und zu Führern über Abteilungen von Fünzig machen. Sie müssen sein Ackerland pflügen und seine Ernte einbringen. Sie müssen seine Kriegsgeräte und die Ausrüstung seiner Streitwagen anfertigen. Eure Töchter wird er holen damit sie ihm Salben zubereiten und kochen und backen. Eure besten Felder, Weinberge und Ölbäume wird er euch wegnehmen und seinen Beamten geben. Von euren Äckern und euren Weinbergen wird er den Zehnten erheben und ihn seinen Höflingen und Beamten geben. Eure Knechte und Mägde, eure besten jungen Leute wird er holen und für sich arbeiten lassen. Von euren Schafherden wird er den Zehnten erheben. Ihr selber werdet seine Sklaven sein. An jenem Tag werdet ihr wegen des Königs, den ihr euch erwählt habt, um Hilfe schreien, aber der Herr wird euch an jenem Tage nicht antworten. (Aus: Die Bibel, Einheitsübersetzung, Herderverlag 1980, Seite 277)
Samuel war ein Prophet, wurde nach seinem Tod noch einmal von einer Totenbeschwörerin aus der Unterwelt geholt, um dem König Rat zu erteilen (ja: reinste Fantasyliteratur) und sprach regelmäßig mit Gott, der ihm klar sagte: „Denn nicht dich haben sie verworfen, sondern mich haben sie verworfen: ich soll nicht mehr ihr König sein“.
Klar, wir lachen darüber. Wir sind ja „aufgeklärt“. Nur 2800 Jahre nach dem Tode Samuels kamen die Franzosen auf die Idee, dass Könige in der Tat eine sehr unnütze Einrichtung sind und schmissen sie ´raus. Seitdem machen wir alles anders. Wir wählen unsere Könige selbst – auf Zeit. Wir hatten viele Jahre immer die Wahl zwischen zwei Königen: dem roten oder dem schwarzen. Natürlich taten unsere Könige dasselbe, dass auch Samuel angekündigt hatte: sie nahmen uns das Beste weg und gaben es ihren Beamten. Deshalb sind die Beamten auch die treuen Wähler Merkels (siehe Handelsblatt), denn sie wissen: von der Königin gibt es am Meisten. Die neue Arbeiterpartei … nun, das ist aktuell die AfD (siehe Spiegel).
Was würde wohl Samuel davon halten, würden wir ihn nochmal aus der Unterwelt heraufbeschwören? Nun – er würde das Handelsblatt aus seinem Umhang ziehen und uns vorlesen, dass die Staatsverschuldung inzwischen – dank planloser Selbstvereicherung der Könige und ihrer Vasallen – bei sage und schreibe 5 Billionen Euro liegt. das sind 260 Prozent. (siehe Handelsblatt). Aktuell sind es 200 Prozent, von denen Sie aber noch nichts mitbekommen, weil man ihnen nur einen Teil der Staatsschulden mitteilt. Sie sind zwar Sklave … aber man hat die französische Revolution noch in guter Erinnerung.
Nun – der Herr wird uns jetzt nicht mehr antworten, wenn wir herumschreien und uns darüber beschweren, dass wir innerhalb einer fein ausgetüftelten Demokratie doch nur Sklaven sind, die anzuziehen haben, was der Markt verlangt, die Musik zu hören haben, die der Markt vorgibt, die Frisur schneiden lassen, die der Markt empfiehlt, die Wohnungseinrichtung gestalten, wie der Markt es wünscht und so lange für andere arbeiten, wie der Markt befiehlt. Verstößt jemand gegen diese Regeln … die tief in das Privatleben hinein schneiden, was die meisten nur nicht merken, weil sie schon längst stramm stehen, noch bevor der Markt um die Ecke kommt … dann droht der Tod. Ja – das ist in Deutschland inzwischen möglich, die Beamtenkaste hat hintenrum die Todesstrafe bei Arbeitsverweigerung eingeführt. Wir reden natürlich vornehm, untermautert mit vielen von den Beamten selbst geschriebenen Gesetzestexten – doch wer sagt: ich mache nicht mehr mit bei einem System, das die ganze Welt vernichtet, die Meere verseucht, die Äcker vergiftet, die Luft verpestet, ein System, das das größte Artensterben seit Samuels Zeiten hervorgebracht und und das jedes Jahr die Fläche des Saarlandes zubetoniert, der … begegnet schnell der dämonischen Fratze hinter der bunten Tchibo-Fassade.
Nun, ich denke: Samuel … würde angesichts dieser Realitäten einfach zurück in die Unterwelt gehen, weil die ihm lebendiger scheint als die industrialisierte Schweinewelt.
Wir brauchen ja auch keinen Samuel. Wir haben ja Paulus. So tausend Bibelseiten nach Samuel kam jener Herr, der – wie Philosophen sagen – aus Christi Lehre das Gegenteil machte, es mit Gewalt in die Gemeinden drückte und so einen Götzen der besonderen Art erschuf: die Kirche. Ich höre aber mal besser auf, hier ins Detail zu gehen, habe ja jetzt schon Theisten und Atheisten als Feinde, Könige und Priester als Verfolger, nur, weil ich hier auf Genauigkeit der Schrift wert lege. Dabei habe ich noch gar nicht richtig angefangen.
Nun: erstmal zu Paulus. Kaum zweitausend Jahre alt, also noch ein ganz junger.
„Das sollst Du wissen: In den letzten Tagen werden schwere Zeiten anbrechen. Die Menschen werden selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegenüber ihren Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen. Wende dich von diesen Menschen ab.“ (Bibel, a.a.O., Seite 1346).
Die Frage, die sich stellt: woher kannte Paulus die sozialen Qualitäten der bundesdeutschen Wohlstandsblase?
Nun – wir wissen ja gar nicht, ob es die letzten Tage sind. Sicher: die Böden werden immer unfruchtbarer, die Luft immer verseuchter, das Wasser immer ungenießbarer (obwohl man Mikroplastik ja gar nicht schmecken kann), das Klima scheint außer Rand und Band – aber das sind ja vielleicht nur kurzfristige Erscheinungsformen einer außer Kontrolle geratenen Industrie und Wissenschaft, die mehr an den Zauberlehrling erinnern, der aus völliger Unkenntnis der größeren Zusammenhänge mit den Grundfesten der Schöpfung spielt … und mit den Nebenwirkungen dieses Spielens völlig überfordert ist.
Aber die Menschheit um uns herum: wer will aufstehen und sagen: die sind nicht so! Gut – mit dem Begriff „Gott“ haben wir so unser Problem. Nur: der alttestamentarische Mensch hatte ein ganz anderes Bild (bzw. gar keins, denn Bilder waren ja – zurecht – allerstrengstens verboten) von diesem „Gott“. Kurz gefasst … ist es nur die Beschreibung von „Lebendigkeit“ als eigenständiger Kraft im Universum, vor der man etwas Respekt und Ehrfurcht haben sollte, denn: Lebendigkeit können wir, die wir Atome spalten und zum Mond fliegen können, noch nicht erzeugen. Wir haben ja auch noch nicht mal im Ansatz verstanden, was dies eigentlich sein könnte, spielen nur ein wenig mit Lebewesen herum – oft auf üble Art und Weise. Fragen sie mal Tierschützer zu diesem Thema.
Nun steht ja Bürgerkrieg im Titel … und natürlich fühle ich mich verpflichtet, dem Titel Recht zu geben. Aber wahrscheinlich haben Sie schon selbst nach den paar Zeilen eine Ahnung entwickelt, wie dieser Bürgerkrieg wirklich aussieht. Er läßt sich direkt auf die Worte des alten Propheten Samuel zurückführen: es ist der Krieg der Beamten gegen die Sklaven – kurz gefasst. Jener Beamte (und Regierungsvertreter), die die ungebremste Wucht der Finanzmärkte über unser kleines Land gebracht haben und so die Macht im Staate dem Bürger entzogen und sie namenlosen Geldherren übertragen haben. Jede Regierung – auch die von „Linken“ oder „AfD“ – muss sich dem Urteil der Ratingagenturen unterziehen – sieht dieses Urteil schlecht aus, fällt das Rating, dann explodieren unsere Staatsschulden und auf dem Rentenbescheid am Ende des Arbeitslebens werden wir den Satz finden: „von Ihnen zu zahlender Betrag“. Falls Sie das Ende Ihres Arbeitslebens überhaupt erleben werden: die gigantische Nachhaltigkeitslücke im Schattenhaushalt der Republik wird zu einer immer weiter fortschreitenden Erhöhung des Rentenalters führen. 70 Jahre, 80 Jahre, 90 Jahre – Sie werden noch erleben, was es heißt, Sklave zu sein.
Der Deutsche Beamtenbund wird dem natürlich widersprechen. Ist ja auch sein Job. Wir wollen hier auch nicht zum Beamtenbashing aufrufen, denn dies ist nur ein Aspekt einer modernen Entwicklung, die 1989 mit dem Zerfall der Sowjetunion begann (siehe Zeit):
Bis 1989, so geht die Pointe, war der Kalte Krieg „draußen“, aber als die Spieltheoretiker überall an Boden gewannen und den Typus des rationalen Egoisten durchsetzten, verwandelten sie die Gesellschaft in ein Kriegsgebiet. Neoliberale Ökonomen, Computerfreaks, Informationstheoretiker, die ganze digitale Elite von Silicon Valley, sogar ein Soziobiologe wie Richard Dawkins (Das egoistische Gen) – alle waren heimliche Spieltheoretiker und träumten in ihrer Weltbildfabrik vom Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Ineffizienz, kurz: vom Informationskapitalismus. Für Schirrmacher ist das – nach Faschismus und Kommunismus – schon wieder ein soziales Großexperiment am lebenden Menschen, und zwar mit dem Ziel, jede individuelle Regung durch eine „soziale Physik“ zu berechnen und zu kontrollieren.
Die Elite von Silicon Valley – folgt einem seltsamen Aberglauben: die Erde, der Planet, die Schöpfung ist nur … sowas wie ein Videospiel. Sie ist nicht real, sie existiert nur virtuell. Das glauben … führende Milliardäre des Silicon Valley (siehe Welt). Wissenschaft im Dienste der Egoisten: wenn alles nur Show ist, muss uns das Schicksal von 30 Millionen Kindern, die gerade auf der Flucht sind (siehe Unicef), nicht kümmern.
Ach ja: Flucht. Flucht – und Flüchtlinge. Nehmen wir das mal als Beispiel des aktuellen Bürgerkrieges der Egoisten. Grob gesagt, haben wir da zwei Fronten: die Gutmenschen und die „Nazis“. Der Gutmensch möchte gerne sich selbst als gut beweisen und öffnet seine Grenzen schrankenlos für jeden, der Einlaß begehrt. Natürlich kümmern sich die wenigsten selbst um die Menschen, die da zu uns kommen. Niemand denkt daran, dass Übervölkerung von Siedlungsgebieten problematisch ist, zu psychischen Krankheiten führt (siehe Spiegel). Niemand denkt überhaupt noch vernünftig, Überlegungen, ob man nicht lieber die ganzen Kinder aufnehmen möchte, die gerade verhungern, ob man nicht die geflüchteten Menschen lieber – nach Not sortiert – aus den Krisenländern selbst abholen möchte, ob es wirklich weise ist, im verarmten und verschuldeten Bundesland Nordrhein-Westfalen mehr Flüchtlinge unterzubringen als in ganz Italien (siehe Welt) – alles egal, Hauptsache: man fühlt sich selbst gerade gut. Auf der Gegenseite: jene, die glauben, die Flüchtlinge würden ihnen die Butter vom Brot nehmen, den Arbeitsplatz stehlen, ihre Häuser plündern, die Frauen schänden und Kinder köpfen. Auch die „Nazis“ wollen nur eins: an sich selbst denken. Und natürlich auch … „gut“ dastehen. Als Helfer armer Witwen und Waisen mit heller Haut, während die anderen als Helfer armer Witwen und Waisen (bzw. aktuell mehr junger Männer) mit dunkler Haut glänzen wollen.
Groß ist da Geschrei, wenn wirklich eine Dunkelhaut mal wieder eine Weißhaut getötet oder vergewaltigt hat. Sicher – die andere Seite brüllt gleich los: das machen deutsche Männer auch! Nur: das rechtfertigt nicht, dass man noch mehr Männer ins Land holt, wir haben ja mit den deutschen Männern schon Probleme genug – oder? Wie wäre es denn mal mit einer bösen Gegenfrage: wie viele Menschenleben sind denn für das eigene „Gutsein“ tolerabel? Zehn? Hundert? Die Frage muss man an beide Seiten stellen, denn: auch weiße Männer töten braune Menschen. Schauen wir nach Afghanistan, Syrien oder dem Irak, wissen wir, dass da ganz andere Opferzahlen produziert werden. Bevor die Flüchtlinge kamen, war „Ausländer klatschen“ ein Volkssport des weißen Mannes (siehe opfer-rechter-gewalt). Gerne übrigens im Nachklang zu einem Fußballspiel, einer Sportart, deren Gewaltverherrlichung niemand groß in Frage stellt, da herrscht einhellig Jubelverpflichtung fürs Nationale!
Wird Ihnen übel dabei? Lachhaft. Wir opfern jedes Jahr tausende von Menschen, ohne dass ein Hahn danach kräht, einige verbrennen bei lebendigem Leibe, andere werden grauenhaft zerfetzt, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt … und nie wird ein Wort darüber verloren, im Gegenteil: wir brüsten uns damit, dass wir heute nur noch 4000 im Jahr opfern, während es früher 13000 waren. Ja – so würde Samuel schauen: wir diskutieren über jedes kleine Opfer von Ausländergewalt oder ausländerfeindlicher Gewalt, während unser „Straßenverkehr“ jedes Jahr mehr Opfer fordert als der Angriff am 11.9.2001. Und wie viele Menschen die 34000 Totalsanktionen des Beamtenstaates in Hartz IV überlebt haben, wird gar nicht mehr gezählt.
Der Bürgerkrieg, der wirklich wichtig ist: über den reden nur wenige. Außenseiter. Spinner. Verschwörungstheoretiker. Ganz wie Paulus vorhergesagt hat: die Gerechten werden in der Endzeit verfolgt werden – von allen. Immer wieder werden wir mit Schablonen überhäuft, damit wir die politische Gegenwart gefälligst in vorgegebene Kategorien einordnen, um uns den jeweiligen Truppenteilen anzuschließen, die gegeneinander marschieren. Links gegen rechts, arm gegen reich, jung gegen alt, Frau gegen Mann, Kinder gegen Eltern … Kriege werden genug angezettelt. Bald wohl auch wieder international, gezündelt wird ja in den Medien schon genug.
Aber der wahre Bürgerkrieg der Gegenwart ist ein anderer. Es sind … die Sozialen gegen die Asozialen. Die Siedler gegen die Räuber. Und die asozialen Räuber gewinnen gerade – auf breiter Front, quer durch alle sozialen Strukturen. Das Räuberleben ist ja auch leicht: es geht viel schneller, anderen etwas weg zu nehmen als selbst etwas aufzubauen. Die Verführung zur Asozialität ist da groß – bei Rechten wie bei Linken, bei Armen und Reichen, bei Alten und Jungen.
Umso erstaunlicher ist es, wenn man feststellt, dass es auch anders geht. Ganz anders.
Kürzlich bat ich – als letzte Möglichkeit, in ziemlicher Verzweiflung – um eine Spende für einen in Not geratenen Menschen. Was daraus wurde … war ein Wunder.
In dieser Aktion trafen sich … Unternehmer, Arbeitslose, Rentner, Arme, Reiche, Alte, Junge … zu einem selbstlosen Ziel: ein Menschenleben zu retten. Gegen jeden Egoismus, denn: niemand kennt Madame Che persönlich, niemand kennt ihr Leben, ihre politische Überzeugung, ihre religiöse Einstellung oder ihre Alltagsentscheidungen, niemand weiß, ob sie nun Veganerin ist, Wolfskuschler, links oder rechts. Aber alle halfen – ohne je eine Möglichkeit zu haben, sich deshalb irgendwo als „gut“ positionieren zu können. Es war ein sehr eindrucksvolles Erlebnis … für mich. Habe selbst dadurch Menschen kennen gelernt, die … mir Hoffnung auf die Zukunft geben.
Und Hoffnung darauf, dass möglicherweise doch noch eine „Gegenfront“ gegen die Asozialen möglich ist. Widerstand – haben wir alle zusammen jetzt geleistet. Über den Erfolg – wird noch zu schreiben sein. Soviel sei gesagt: wie es aussieht, wurde ein Leben gerettet. Für länger. Es ist noch viel Arbeit – aber die Kraft, die die Erkenntnis gibt, dass da draußen – im Meer der Asozialen – noch soziale Wesen leben, die sich mutig zu ihrem Anderssein bekennen, ist groß.
Es hängt viel davon ab, dass die Sozialen gewinnen. Ich wage zu sagen: das Schicksal des ganzen Planeten. Auf jeden Fall: das Schicksal der Menschlichkeit, denn … der Mensch an sich ist keine asoziale Bestie, zu der wir seit einiger Zeit erzogen werden. Wir sind soziale Wesen – so haben wir die Herausforderungen der Umwelt gemeistert … nicht als unbezwingbare Supermänner, die uns die Medien in Serie präsentieren, sondern als … gemeinschaftliche und gemeinschaftsfähige Wesen, die durch gemeinsames Handeln eine Kraft erschaffen,d ie viel größer ist als die Summe der Teile.
Der Spender, der prozentual am meisten gab? Ein vorbestrafter Krimineller, nach eigenen Angaben jemand, der auch „täglich auf der Fensterbank“ steht, um seinem Leben ein Ende zu setzen, verurteilt wegen dem Wurf eines Molotowcoctails. Lebt von Hartz IV … und gab 150 Euro, weil ihm Geld nichts bedeutet. Ich denke … Samuel und Paulus würden da von einem „heiligen Mann“ sprechen, einem heiligen Mann der Taten, nicht der Worte. Ich würde gerne mal seine Geschichte erzählen.
Von ihm kam auch ein Vorschlag:
„Ich bin am überlegen ob ich dir nicht öfters einen Kleinbetrag überweisen sollte, also so wie ich es ermöglichen kann.
Denn scheinbar ziehst du ja Menschen in Not geradezu an, da wäre ein Notfall- Depot vielleicht nicht die schlechteste Idee.“
Eine edle Idee … die ich ablehnen muss. Aus vielen Gründen. Dafür reichen ganz einfach unsere Verwaltungsressourcen nicht aus, wir können dem Großreich der Asozialen nur hier und da spontan einen Stich versetzen, bei günstiger Gelegenheit den einen oder anderen Menschen mal heraushauen, aber sonst – müssen wir erstmal bei Worten bleiben. Reinweg … weil das Personal fehlt.
Wissen Sie, was diesen großzügigen Menschen noch umtreibt? Eine Frage, die wir uns alle stellen dürfen:
Es ist erstaunlich wie sehr der Neoliberalismus und seine Verrohung sogar meine eigene Moral angreift.
Und es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich diesem Angriff noch erfolgreich widersetzen können.
Ein wirklich wunderbares Erlebnis, dass die Hoffnung weckt, dass der als großes Sozialexperiment aufgezwungene Bürgerkrieg vielleicht doch noch … von der Menschheit gewonnen werden kann.
Montag, 6.11.2017. Eifel. Gelegentlich sollten wir mal wieder über Arbeitslosigkeit reden. Höre ja dauernd in den Nachrichten: die Arbeitslosigkeit war noch nie so niedrig, händeringend dreht man jeden Stein um, um noch Fachkräfte zu finden, wie im Kriegseinsatz müssen sogar die Rentner als volkswirtschaftlicher Volkssturm mobilisiert werden, um den Ansturm der Globalisierung die Stirn bieten zu können; die Experten und Laumalocher aus der Politik überbieten sich regelmäßig – fast wie bei einer Versteigerung – mit immer höheren Renteneintrittsaltersstufen, 70, 80, 90 – im Endkampf ist uns nichts zu schade! Die Forderungen werden zwar nur von jenen gestellt, für die „Arbeit“ bedeutet, in weichen Sesseln und klimatisierten Räumen Kaffee zu trinken und Zeitung zu lesen, während man auf das nächste Meeting wartet, um mit anderen Zeitungslesern die Zeit tot zu schlagen – also auch jenen, die nur höchst selten mit 55 noch was sinnvolles tun, aber egal: so genau wollen wir das ja nicht nehmen.
Das dabei gelogen wird, dass sich die Balken biegen, wird auch von öffentlich-rechtlichen Medien im Rahmen ihres Staatsauftrages festgestellt (siehe ZDF), aber das interessiert keinen mehr, schon längst gestalten wir Wirklichkeit durch Entscheidungen ihrer Majestät (aktuelle Darstellerin: Angela Merkel) und ihrer Förderer in der Wirtschaft: wenn dero Gnaden entschieden haben, dass wir keine Arbeitslosen mehr haben, eilen „Experten“ aller Art und Farbe durchs Land und präsentieren getürkte Studien, um die Aussage „felsenfest“ zu belegen, 100 000 Mitarbeiter der Agentur für Arbeit machen Überstunden, bis die gewünschten Zahlen auf dem Papier stehen … und alle froh sind, darüber berichten zu dürfen. Rechnen wir mal kurz selbst – keine Sorge, wir brauchen keine höhere Mathematik dafür, Grundschulmathe reicht … und übertrifft in Punkto Realitätsgenauigkeit die komplizierten Modelle der Experten. 6 Millionen Hartz IV-Abhängige haben wir aktuell (waren auch schon mal mehr), davon sind 2 Millionen Kinder: also 4 Millionen erwachsene Arbeitslose. Sie kommen noch mit?
Jetzt wird es komplizierter. Früher habe ich immer gerne die Arbeitslosenzahlen direkt von der Startseite der Bundesagentur für Arbeit abgeschrieben … doch aktuell sind die da nicht mehr zu finden. Offenbar haben die gemerkt, dass da einer mitliest. Es waren immer so um die 1,3 Millionen, die dort angegeben wurden – aktuell … wo wir doch so wenig Arbeitslose haben … liegen wir bei 2449000 (siehe Pressemitteilung der Ba). Jetzt wird es kompliziert: wir müssen 2,449 Millionen und 4 Millionen addieren – geht das ohne Rechner und Handy? Oder sind Sie auch ein Experte? Ich komme da weit über die fünf Millionen Arbeitslosen, wegen denen es ehedem mal Krisengipfel gab.
Wir haben also immer noch ein Arbeitslosenproblem – und es ist größer als je zuvor. Es wird auch noch wesentlich größer werden, wenn die Firmen die neuen Maschinen einsetzen, die in Köln ab 2022 sogar das Einwohnermeldeamt ersetzen sollen. Aber da dero Gnaden eine andere Wirklichkeit angeordnet hat, wird diese eben abgebildet, bis andere Befehle laufen, aktuell gilt halt: „Deutschland geht es gut, dass ist ein Grund zur Freude – es ist das Deutschland in dem wir gut und gerne leben!“. Wer dagegen argumentiert, ist rechtslinksradikaler Verschwörungstheoretiker – also: Staatsfeind, auf deutsch gesagt.
Ich habe auch ein Problem. Nicht mit den Zahlen, die sind mir egal, ich bin noch groß geworden mit dem Spruch: „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht“ – und meide deshalb Lügen und Lügner, weshalb mich die Zahlenmystik der Bundesagentur für Arbeit nicht interessiert.
Mein Problem ist, dass Michael Lange tot ist. Selbstmord, so Anfang Januar. Viele werden sich wundern, dass man lange nichts von ihm gehört hat – er war ein höchst aktiver Arbeitsloser und Hartz IV-Empfänger und schrieb schon lange in einem eigenen Blog: dem Hölderlinblog. Dort wurden kritische Informationen zum Thema Hartz IV veröffentlicht. Ich kannte Michael nicht persönlich, das sollte bald erfolgen. Wir waren zu Zeiten der Plattform Blog.de vernetzt, verloren uns aus den Augen, haben uns dann bei Facebook nach vielen Jahren wiedergefunden und vereinbart, dass wir endlich mal miteinander telefonieren und die schriftliche Kommunikation der vergangenen Jahre fortsetzen.
Wird jetzt schwierig. Ein Nachbar hat ihn tot in der Wohnung gefunden – Details dazu möchte ich Ihnen ersparen, sie sind nicht schön und ich weiß ja nicht, ob Sie nicht gerade beim Essen sind.
Wissen Sie, dass dieser Mann sehr viel geleistet hat? Er war ein Heimkind … zu deren Schicksal habe ich schon geschrieben … und Psychologe, ausgebildet an der Universität Hamburg. Ja: eine Fachkraft. Und zwar eine, die dringend benötigt wird. Versuchen Sie mal einen guten Kinder- und Jugendtherapeuten zu bekommen – dann wissen Sie, was ich meine. Für ein Heimkind – eine erstklassige Laufbahn, die von Durchsetzungskraft, überdurchschnittlicher Motivation und enormer Leistungsbereitschaft zeugt: man startet nicht bei Null wie die anderen sondern bei Minus Hundert.
Jetzt ist er tot. Offizielles Gerücht: wg. Krankheit. Über seine Krankheiten darf ich hier nicht schreiben, weiß nur, dass er seine Vögel sehr geliebt haben soll. Gelitten hat er daran sicher – doch mehr hat er an Hartz IV gelitten, an der sozialen Ausgrenzung, an dem Mobbing, an der beständigen Drohung mit lebensbedrohlichen Sanktionen, wenn er nicht pariert (hierzu liegen der Redaktion Aussagen einer Zeugin vor, die ihn zum Jobcenter begleiten musste, weil er mit den Nerven am Ende war – erstaunlich für einen ausgebildeten Psychologen). Ach ja: Sanktionen. Wissen Sie eigentlich, wie viel Gewinn die Bundesagentur für Arbeit seit 2007 dadurch erwirtschaftet hat, dass man den Ärmsten der Armen Geld für Lebensmittel, Heizung, Wohnen und Strom streicht? ZWEI MILLIARDEN EURO! (siehe Zeit). Sanktionen sind ein Milliardengeschäft! Und notwendig: die 33 Milliarden, die unsere immer stehts hochgelobte Wirtschaftselite der Gemeinschaft der Bürger geklaut haben (siehe Zeit) müssen ja irgendwie wieder hereinkommen, das geht nicht nur durch Verlängerung der Lebensarbeitszeit für Alte, da müssen alle mit ´ran.
Ja – Sanktionen. An deren Folgen starb erst jüngst ein Vater mit seinen drei Kindern (siehe RP). Vermute ich mal. Öffentlich wurde lediglich ein „Notstromaggregat“ falsch angeschlossen, aber wer braucht schon in Deutschland ein Notstromaggregat – außer jenen 300 000, denen im letzten Jahr der Strom abgestellt wurde, weil sie ihn nicht bezahlen konnten (siehe SHZ) … dazu noch 44000, denen man den Gashahn zudrehte – bei Durchschnittsrückständen von 119 Euro – also … einer Theaterkarte ohne Subventionen. Nun – vielleicht hat auch auch nur aus Spaß ein Notstromaggregat angeschlossen, war Niedriglöhner anstatt Hartz IV – ich kenne jedoch persönlich zwei Haushalte, die mit Gasflaschen in der Wohnung heizen, weil die Nachtspeicherheizungen von Hartz IV nicht finanzierbar sind. Alles Raucher – kann also noch interessant werden.
Was diese Sanktionen noch anrichten, wollen Sie wissen? Obdachlosigkeit. Können Sie auch in den Mainstreammedien nachverfolgen: Obdachlosigkeit ist eine direkte Folge der Sanktionen, auch im Winter (siehe SWR). „Hartz IV gnadenlos“ heißt es in dem Beitrag. Interessiert nur keinen, weil er halt auch gegen dero Gnaden Wirklichkeitsbefehl verstößt. Die Obdachlosigkeit wächst – sogar in den reichen Ländern dieser Bundesrepublik wie München (siehe Süddeutsche Zeitung) oder der Bundeshauptstadt Berlin (siehe Zeit). Sollten Sie mal lesen, den Artikel, die Obdachlosigkeit betrifft auch Frauen und Kinder – und ein großes Problem für die ist der Rattenbefall. Ja – erwarten Sie schon mal die Schlagzeile: „Berliner Kind von Ratten angefressen“. Die kommt bald, denn: „Dies ist ein Land in dem wir gut und gerne leben“! Berliner Großkonzerne starten übrigens gerade einen Großangriff auf den Mietspiegel (siehe Tagesspiegel) – es werden also noch mehr Kinder Probleme mit Ratten bekommen. Ja – Deutsche Konzerne … wer nicht bei Cumcum mitmacht, demonstriert seine ekelerregende Asozialität eben in anderen Tätigkeitsfeldern, Hauptsache, die Abteilungsleiter fahren SUV und haben ein hübsches Häuschen.
Zurück zu Michael.
War bei den Linken aktiv, lange Zeit auch bei der Gewerkschaft Verdi. Hat auch nichts gebracht: Hartz IV ist auch für die Linken immer weniger ein Thema – immerhin gibt es ja Diäten anstatt Hartz IV, wer will, kann ja da zugreifen. Und die Gewerkschaft interessiert sich mehr für Arbeitsplätze als für Arbeitslose – Arbeitslose bringen keine Beiträge, sind immer schlecht drauf, versauen jede Gewerkschaftsparty und bringen kaum Beiträge – was soll man mit denen schon anfangen?
Eins der einprägsamsten Erlebnisse für Michael war wohl der Besuch bei der Hamburger Tafel, er hatte sich gefreut, Freunde zum Spargelessen einzuladen. Doch was dann geschah … nun, dazu gibt es einen Zeugenbericht (siehe chefduzen):
Hi Leutz ,ich bin entsetzt ein Mitstreiter (Erwerbslose ) , holt immer einmal im Monat seine Lebensmittel bei der Hamburger Tafel .
Heute zeigte er mir , den Spargel den hat er am Dienstag geholt ,und wollte ihn zubereiten ,weil er Besuch bekam(der Besuch konnte sich auch selber davon überzeugen , und war schockiert) 😮
Total verschimmelter Spargel. Haltbarkeitsdatum 20.04 .
Er hatte mehrere Verpackungen davon .Alle verschlimmelt.Und muß sie jetzt wegschmeißen. Sieht selber .[/URL][/URL][/img][/img]
Das ist Menschenverachtend .Körperverleztung .Mord gegen Arme.Weil es ist ja egal ,ob der Erwerbslose ,an die Lebensmittel (die die Hamburger Tafel vergibt , an Lebensmittel vergiftung stirbt .?
Das ist mehr als Schockierend , und gehört verboten .
Ich könnt nur noch kotz über unsere Regierung. Das maß ist voll.
Bitte um Tipps damit diese Zustände verboten werden . Was kann man dagegen tun?
Die Fotos sind leider nicht mehr verfügbar – aber wer will schon wirklich verschimmelten Spargel sehen? Sie sicher nicht. Und natürlich ist es die Aufgabe der Arbeitslosen, die Abfälle der Tafel zu vernichten – wie, ist denen egal. Darum gibt es ja so viele Tafeln, darum hat eine führende Unternehmensberatung ja diese Bewegung überhaupt erst ins Leben gerufen (meinen Artikel vom 13.9.2009 dazu … muss ich wohl mal wieder neu veröffentlichen, merke ich gerade): die Firmen müssten die Lebensmittelabfälle sonst teuer entsorgen! 50 Prozent davon sind von vornherein schon reiner Müll – was erwarten die Leute da eigentlich noch?
Nun – ja: das geschah Michael 2012. Und wie lange hält so ein Mensch eigentlich so einen Terror durch, so eine ständige Entwürdigung, Missachtung, so eine beständige Bestätigung der eigenen Wertlosigkeit?
Nicht lange.
Wir wissen, dass sich weltweit jedes Jahr 45000 Menschen wg. Arbeitslosigkeit das Leben nehmen (siehe Spiegel) – geschätzt. Genaue Zahlen kennt man nicht, will man auch nicht kennen – würde man sie kennen, man müßte ja damit rechnen, dass sich mehr Bürger solidarisieren, um die Vernichtung durch Arbeitslosigkeit zu stoppen – doch diese … unterstelle ich mal … ist gewollt. Sonst würde man das System doch ändern, wenn es nur den ersten Hungertoten gegeben hat.
Nur einer Privatinitiative haben wir es zu verdanken, dass wir überhaupt Informationen dazu bekommen, aus persönlichem Kontakt zu den Betreibern weiß ich, dass sie massiv unter Beschuss stehen, denn: „Deutschland geht es gut, dass ist ein Grund zur Freude!“. Es sind deshalb nicht viele Fälle, die an die Öffentlichkeit kommen – und wie lange die Initiative „Opfer der Agenda 2010“ noch zählen darf, steht wohl in den Sternen (siehe Opfer Agenda 2010). Wer bislang hoffte, der oben genannte Vater mit drei Kindern gehörte in eine andere Kategorie wird dort eines besseren belehrt: in der Tat hatte man ihm den Strom abgestellt. Deutschland geht es gut und das … ach, lassen wir das, mir ist schon ganz schlecht von der Heuchelei.
Ein Bekannter von Michael schrieb mal was zu dem Freitod und Hartz IV (siehe „Der Fluchtweg Freitod“, nrhz):
„Einer Schätzung der deutschen „Gesellschaft für Suizidprävention“ zufolge liegt die Selbsttötungsrate bei Arbeitslosen um das Zwanzigfache höher als bei der erwerbstätigen Bevölkerung. Suizidforscher Prof. Dr. med. Volker Faust spricht deshalb von einem erheblichen Selbsttötungsrisiko bei Langzeitarbeitslosigkeit. Und „Panorama“, das Politik-Magazin des NDR (das ansonsten, was soziale Themen betrifft, seit langem eher durch sehr fragwürdige Berichterstattung auffällt), konstatierte in einem Beitrag dazu vom 11. September 2006: „Selbstmord“ ist kein „individuelles Thema, sondern ein Gesellschaftsproblem“. Mit ähnlichem Tenor „Plusminus“ vom Saarländischen Rundfunk am 23. Oktober 2007: „Wer arm ist, wird schneller depressiv“, mit der Folge der „Selbstmordgefahr“ (so der Vorsitzende der „Armutskonferenz“, Egbert Ulrich, in diesem Fernsehbeitrag).“
Es ist also schon seit zehn Jahren bekannt, dass man hier Menschen einer hohen Lebensgefahr aussetzt. Kommt aber noch besser:
„Übrigens deckt die Bedeutungsgeschichte der oben kursiv gesetzten „-losigkeitswörter“, die ich allesamt bei meiner Recherche für diesen Artikel in Berichten von Suizidforschern über das Empfinden der späteren Selbsttötungsopfer fand, einen fast schon unheimlich zu nennenden Zusammenhang auf: Eine der Ursprungsbedeutungen, die dieser Hauptwortendung „-losigkeit“ zugrundeliegt, lautet: „für nichtig erklären“. Ja, ich denke, so ist es: Mit Suizid erklärt der Betreffende seine eigene Existenz für „nichtig“. Er macht sich, in der Selbsttötung, das Nichtigkeitsurteil zu eigen, das die Gesellschaft vorher über ihn ausgesprochen hat. Und nichts anderes als die Anmaßung eines Nichtigkeitsurteils über Menschen ist Hartz-IV – sei es als düstere Drohung für die noch arbeitenden Menschen oder sei es als verdunkelte Realität für jene Menschen, die bereits arbeitslos geworden sind.“
Und darum spreche ich von: VERNICHTUNG DURCH ARBEITSLOSIGKEIT … auch wenn das beim Kaffee stört.
Er ist auch nicht der einzige Akademiker (also: Spitzenfachkraft), der nicht mehr gebraucht wurde: die Historikerin mit 400 Bewerbungen ist ja schon in vielen Publikationen erwähnt worden (siehe z.B. Taz), aktuell fragt man sich sogar, ob man die ganzen einst hoch gelobten Spitzentechniker der MINT-Fächer überhaupt noch unterbringen kann (siehe Zeit).
Und glauben Sie mal nicht, damit wäre das Ende der Fahnenstange erreicht: aktuell erreichen mich Informationen, dass Jobcenter sich sogar über Sozialgerichte stellen und deren Entscheidungen einfach vom Tisch wischen (siehe gegen Hartz). Mehr und mehr Menschen „kündigen dem Staat“ wegen unerträglichen Hartz-IV-Schikanen (siehe Süddeutsche) … wohl auch ein Grund dafür, warum über die Hälfte der Deutschen nicht mehr glauben, dass wir in einer Demokratie leben (siehe Focus). Wie sollte sich man auch sonst erklären, dass die demokratischen Regierungen des Westens immer neue Experimente ersinnen – wie die komplette Streichunng von Sozialleistungen für Dicke – auch wenn die sonst ganz gehorsam sind (siehe Heise).
Vielleicht sollten sie dazu mal Anna hören, Kind einer verharzten Familie – ein Ausnahmefall: „Anna selbst war die beste Abiturientin ihres Jahrgangs, ist heute 23 und Journalistin.“ (siehe Deutschlandfunknova):
„Hartz-IV garantiert das Allermindeste: Eine Wohnung von 89 Quadratmetern für eine Familie mit fünf Kindern. Etwa 250 Euro pro Kind pro Monat, davon sind ungefähr 1,50 Euro für Bildung eingerechnet. Hartz-IV garantiert aber eben nicht, dass man dazugehört. Wenn du kein Geld hast, kannst du nämlich abends nicht in Kneipen gehen oder tagsüber ins Café, du kannst deinen Freunden keine Geburtstagsgeschenke machen oder Smalltalk über tolle Urlaubsziele führen. Hartz-IV haut dich aus allem raus. Es nimmt dir erst deine Würde, weil du jemanden um Geld bitten musst – den Staat, ganz genau das Jobcenter.
Dann nimmt es dir dein Selbstbewusstsein. Und das führt dann dazu, dass du gar keine Chance mehr hast, rauszukommen. Spätestens dann gibst du dich auf. So ist es bei meinen Eltern. Und deshalb gehen meine Eltern nicht wählen. Weil sie sich daran gewöhnt haben, zu schweigen.“
Und dann … leise gehen.
Wie Michael Lange vom Hölderlinblog, Psychologe aus Hamburg. Mit Sanktionen bedroht, weil er die Eingliederungsvereinbarung nicht unterschreiben wollte. Was daran störte?
Ich weiß es nicht. Und Nachfragen … geht jetzt nicht mehr.
Und die Zukunft? Die Industrie fordert von der Regierung „weniger soziale Wohltaten“ (siehe rt-deutsch).
Also … noch weniger.
Alles klar soweit?
Freitag, 18.8.2018. Es ist Zeit für etwas Ehrlichkeit. Immerhin ist bald Bundestagswahl, die Kanäle und Pappwände sind wieder voller hohler Phrasen, leerer Versprechungen und irrer Sprüche. Es ist Zeit, eine kurze Bestandsaufnahme zu machen, wie es denn diesem „Deutschland“ wirklich geht. Im Prinzip hat unsere Bundeskanzlerin – kabarettreif – diese Bestandsaufnahme schon vorweggenommen: Deutschland geht es gut – und das ist ein Grund zur Freude, heißt die Parole – und jeder sei ein „Arschloch“, der dagegen angeht. Nun, Zeit, mal eine Gegenmeinung zu bilden: schwer in Zeiten, wo Widerstand gegen die Regierungsmeinung gleich umgehend zu absurden Verortungen im extremistischen Spektrum der politischen Landschaft führt: aktuell ist die gebräuchlichste Losung die Beschimpfung als „irgendwie rechts“ zu seien, sie hat – ohne Erklärung oder Erläuterung des Paradigmenwechsels – das klassische „irgendwie links“ ersetzt … außer bei G 20 Gipfeln.
Nun – was ist eigentlich dieses Deutschland? Nun kommen Sie mir nicht mit Deutschtümeleien, Historie von Großreichen oder germanischen Urseelen: Deutschland ist ein von den Bürgern selbst organisierter Verwaltungsbezirk – mehr nicht. Nicht mehr und nicht weniger national als Griechenland, Ungarn oder Luxemburg. Was wir gemeinsam haben ist die gemeinsame Sprache (und die auch nur ganz grob gemeinsam) – sonst nichts. Schön waren die Zeiten, als noch von der „Bundesrepublik“ gesprochen wurde, da war klar, was gemeint wurde – doch echte Rechte, über die nie jemand spricht weil sie Regierungsverantwortung tragen haben den Begriff Bundesrepublik langsam und schleichend zu dem nationalistischen Begriff Deutschland umgemodelt … ohne darüber nachzudenken, was der Begriff Deutschland früher mal bedeutet, als es noch Reiche gab – Reiche, die ich persönlich alle rundherum ablehne, daraus möchte ich keinen Hehl machen.
Wenn die Bundeskanzlerin euphorisch jubelt: „Deutschland geht es gut und das ist ein Grund zur Freude“ so habe ich gelegentlich den Eindruck „Deutschland“ besteht für sie nur aus ihr selbst und (vermutlich) jenen, die ihre Politik finanziell unterstützen und davon riesig profitieren: jene Politik, die die alte Bundesrepublik langsam aber nachhaltig in eine marktkonforme Demokratie verwandelt – eine Staatsform, in der der Begriff „Demokratie“ nur noch das von allen benutzte Feigenblatt ist, um eine brutale Diktatur einer ökonomischen und finanziellen Oligarchie zu decken, die schon längst ganz offen ihre Überlegenheit demonstriert: denken sie nur an „Dieselgate“ – die aufgedeckte Verschwörung der großen Automobilkonzerne zum Betrug an Bürgern, Staat und Umwelt. Spricht man da noch von einem ungeheuerlichen Ausmaß an krimineller Energie – wie es angemessen wäre? Fordert jemand 20 Jahre schweren Kerker bei Wasser und Brot für die sich gegen alle verschwörenden Millionäre? Wird überhaupt jemand verhaftet? Nein – es gibt ein kleines Gespräch, wo die Putschisten gegen Staat und Bürger der schwachen Regierung eine Software auf den Tisch schmeißen … oder das Versprechen für eine Software, mehr war es ja nicht … und alles ist wieder gut.
Warum eigentlich? Sind die so gut, dass sie über jede Kritik erhaben sind? Sind die so unverzichtbar, dass man sich eine Existenz ohne sie gar nicht mehr vorstellen kann? Diese betrügerischen Wichte sind noch nicht mal Inhaber ihrer Konzerne, die Eigentümer sind ganz woanders – auch in Ländern, in denen Menschenrechte einen Dreck wert sind. Ja – das ist so in der globalisierten Welt: wir stellen Infrastruktur, Bildung, Intelligenz, Arbeitskraft und Land zur Verfügung … und der Gewinn aus dieser konzertierten Aktion geht nach Katar, wo gerade tausende von Arbeitern dafür sterben, dass der Deutsche fein Fußball gucken kann. Einem Land (also: einer Verwaltungsgemeinschaft), das solche Machtkonstruktionen hilflos erdulden muss, geht es nicht gut: dem geht es schlecht, es hat seine Freiheit verloren. Mein Vorschlag dazu: alle Käufer der Mogelautos wird der volle Kaufpreis zurückerstattet – die Autos selbst dürfen sie als Wiedergutmachung behalten, die Konzerne werden komplett enteignet und als volkseigene Betriebe weitergeführt. Würde eh´ nicht lange dauern, denn nicht mehr lange, dann ist die deutsche Automobilindustrie komplett weg vom Fenster (siehe businessinsider):
„Ich fürchte, dass wir da schlecht aufgestellt sind. Das gilt gerade für die Automobilindustrie, die ja von besonderer Bedeutung ist für Deutschland — nicht nur, weil sehr viele Menschen bei BMW oder Volkswagen arbeiten, sondern auch, weil wir eine große Zulieferindustrie besitzen. Für beide Branchen gilt: Die sind null digitalisiert! Also wirklich: null. Ich empfinde es bereits als schlechtes Zeichen, dass ich als Deutscher ein amerikanisches Auto fahren muss. Weil es kein deutsches Elektroauto gibt, das den Namen verdient. Die deutschen Autohersteller haben es ja nicht mal hinbekommen, in ihrem eigenen Land eine Infrastruktur mit Ladestationen aufzubauen. Ein US-Startup, nämlich Tesla, muss in Deutschland eine solche Infrastruktur errichten — für mich ist das beschämend.“
Das ist die Meinung von Frank Thelen, Investor. Es lohnt sich, noch mehr von ihm zu lesen: man erfährt, dass die Ärzte und Banken ebenfalls vor großen Problemen stehen, die absolut ignoriert werden: Deutschlands Elite ist halt von „Nieten in Nadelstreifen“ zu „Gangstern in Nadelstreifen“ verkommen. Es ist heutzutage für den kleinen Mann ein Risiko, den menschengemachten Klimawandel in Frage zu stellen: niemand aber regt sich darüber auf, dass Minister und Leistungsträger regelmäßig mit den größten Dreckschleudern durchs Land duften.
Ach ja: das amerikanische Elektroauto! Die Firma Tesla bringt es auf den Markt – das macht ein Milliardär ganz allein. Ja: so geht Verantwortung, wenn man Macht hat. Jubeln ja auch alle über die Elektromobilität – und Autos, die ganz von allein fahren. Die brauchen überhaupt keine Fahrer mehr – oder Passagiere. Die rollen ganz von allein durch die Gegend, damit der Verkehr im Fluß bleibt. Über die Folgen der Elektromobilität macht sich öffentlich kein „Großer“ Gedanken – ein kleiner Teslaaktionär bringt das aber auf den Punkt (siehe Forum Golem)
„Tesla wird die Zukunft.
Hinter der Firma stecken nicht unbedingt nur Autos, sondern auch eine riesige Forschung im Bereich der Akku Technik. Riesige Akku Fabriken werden gebaut. Eine riesige Forschung und Entwicklung wird betrieben.
Die Zukunft wird aber trotz Einsparungen und Effizienz immer elektronischer und somit stromhungriger!
Was macht Deutschland und alle anderen naiven Idioten? Sie ziehen der Atomkraft den Stecker. Nota bene der Energiequelle mit den geringsten CO2 Ausstössen und einem sagenhaften Wirkungsgrad. Indem man die Atomkraft auf politischer Ebene als illegal erklärt, verhindert man aber auch die Forschung an der Kernfusion. Nebst der Schattenseite der Medaille gibt es aber auch eine glänzende Seite – sofern man denn auch bereit ist, die Medaille umzudrehen!
Deutschland zieht also den Stecker während Amerika die Zukunft baut.“
Ja: unsere Zukunft muss atomar werden. Die Atomlobby nutzt schon lange ihre Chance zum Wiedereintritt in das staatlich maximal subventionierte Riesengeschäft – und es gibt auch überraschende Zahlen für unsere Zukunft (siehe taz):
„Um einen merkbaren Unterschied bei den CO2-Emissionen zu machen, müssten nach einer Studie der US-Universität MIT weltweit mindestens 1.500 neue 1.000-Megawatt-Reaktoren gebaut werden: fast das Vierfache der momentanen Kapazität.“
Da droht Rendite in Billionenhöhe – und diese Zukunft ist alternativlos, erst recht, wenn wir unseren „Sondermüll auf vier Rädern“ (siehe Spiegel) in Zukunft mit Strom betreiben wollen – anstatt völlig neue Verkehrskonzepte zu entwickeln, von denen es schon genug gibt.
Werden Sie schon nervös? Ist schwierig, sich zwischen Klimakatastrophe und Atomwahn zu entscheiden, oder? Keine Sorge: Sie wird sowieso niemand fragen – Sie dürfen noch nicht mal mitreden. Wir sind von einer Gesellschaft, in der die offene politische Diskussion Grundbestandteil des demokratischen Gesellschaftsaufbaus war zu einer Gesellschaft geworden, in der „Alternativlosigkeit“ herrscht: ein Begriff, der den Meilenstein zum Obrigkeitsstaat bildete. Deshalb kann man heute auch gar nicht mehr gemeinsam an der Wahrheits- und Entscheidungsfindung arbeiten: Wahrheit wird quasi von oben angeordnet – der Bürger hat die freie Wahl, ihr freiwillig zu folgen oder gelöscht zu werden. Wir leben in einer Welt voller Parolengetöse, wo das ruhige, souveräne Abwägen überhaupt keine Rolle mehr spielt – obwohl doch genau das so wichtig wäre für eine echte funktionierende Demokratie.
Wir leben in einer durch und durch verlogenen Scheinwelt, in der sogar die ansonsten eher harmlosen Bestsellerlisten manipuliert werden: d.h. Konzerne bestimmen, was so aussehen soll, als ob es die Massen begeistert (siehe Tagesanzeiger):
„Dem Erfolg wird in den USA gerne nachgeholfen – zumindest in der Verlagsbranche. Spezialisierte Unternehmen unterstützen Verlage dabei, ihre Werke auf die Bestsellerliste der «New York Times» zu bringen. Dazu kaufen sie massenweise Bücher auf. Sie verstecken das aber, indem sie über Angestellte jeweils nur kleine Mengen auf einmal erstehen. Für den Dienst zahlt der Verlag eine Gebühr von rund 20 000 Dollar, wie das «Wall Street Journal» erfahren hat. Hinzu kommt eine Investition von rund 200 000 Dollar, um die Bücher aufzukaufen. Sie ist aber gut eingesetzt, weil bei Erfolg diese Posten locker wieder abgesetzt werden können.“
So erzeugt man Bestsellerautoren, so macht man Meinung, so gibt man vor, was „in“ zu seien hat. So einfach ist das – wenn man Geld hat. Kann mir kaum vorstellen, dass das bei dem kleinen Bruder der USA anders ist. Darf ich Ihnen noch was über unseren großen Bruder erzählen? Habe ich von dem Portal eines Börsenmaklers erfahren (siehe cashkurs):
„Wodurch zeichnet sich diese Sprache des Zwangs aus? Militarisierte Polizeikräfte. Überfallkommandos. Tarnkleidung. Schwarze Uniformen. Stark gepanzerte Einsatzfahrzeuge. Massenverhaftungen. Den Einsatz von Pfefferspray und Tränengas, sowie Schlagstöcken. Kevlar-Westen. Drohnen. Tod bringenden Waffen. Gummigeschossen, Wasserwerfern, Handgranaten. Verhaftung von Journalisten. Taktiken zur Massenkontrolle. Einschüchterungstaktiken. Und nackter Brutalität.“
Erinnert an … ja: den G 20 Gipfel in Hamburg. Da gibt es ja auch neue … unglaubliche … Entwicklungen (siehe ntv):
„Die Polizei hat bei der Hamburger Gewaltorgie beim G-20-Gipfel Gummimunition eingesetzt. Die Politik weiß nicht, wer geschossen hat und wer den Befehl dazu gab.“
Kaum zu glauben, oder? Wirklich:
„Die Pressestelle der Hamburger Polizei bestätigt lediglich, was bekannt ist, nämlich dass Gummimunition eingesetzt worden ist. Ansonsten hüllt sie sich in Schweigen. Auch zur Rechtmäßigkeit des Gebrauchs der Gummiteile wollte sie sich nicht äußern. Alle Einzelaspekte wie die Frage, wer den Befehl zur Verwendung der Geschosse gegeben habe, beträfen die „Polizeitaktik, zu der aus grundsätzlichen Erwägungen keine Angaben gemacht werden“, erklärt eine Sprecherin des Hamburger Präsidiums auf Anfrage von n-tv.de.“
Gummigeschosse sind … potentiell tödlich und haben das schon bewiesen (siehe Berliner Zeitung) – und unsere Exekutive weigert sich, darüber Rechenschaft abzulegen? Ich sehe neue Anwärter für den schweren Kerker, da sind unsere Gangstermanager nicht mehr so allein. Doch hier gilt wieder: „alles ist, wie es ist, alles ist alternativlos so, wie es ist – und das ist ein Grund zur Freude“. Hellau!
Gut – schauen wir mal nicht mehr so auf die Extremfälle, wer will auch schon genau wissen, wieso es in diesem Land Alltag ist, dass Betriebsratsvorsitzende von Privatdetektiven beschattet werden (siehe dgbrechtsschutz), dass der Bundestag selbst die Gemeinschaft der Steuer- und Beitragszahler betrügt, in dem er massenhaft Scheinselbständige beschäftigt (siehe Zeit) und in dem der Wunsch nach mehr Bildung (sprich: Studium) seitens arbeitsloser Menschen höchstrichterlich „sozialwidriges Verhalten“ ist, das nur „der Erhöhung des Sozialprestiges dient“ und mit Entzug aller lebensnotwendigen Güter bestraft werden kann (siehe Arbeitsagentur).
Ach ja. Sanktionen für Arbeitslose – da sind wir nicht so zimperlich wie bei den Auftragsbanditen der internationalen Finanzindustrie: da wird richtig durchgegriffen. Der Bundestag selbst hat da gerade einige Studien zu den Folgen von Sanktionen vorliegen, die zu denken geben sollten – aber keinerlei Effekt haben werden (siehe Bundestag), demnach tragen Jobcenter die Hauptverantwortung für Obdachlosigkeit (nicht nur durch Sanktionen, auch durch schlichte Schlamperei), für soziale Isolation der Sanktionierten, mangelnde Ernährung, erhebliche Belastungen des familiären Zusammenhaltes, steigende psychische Belastungen. Nur 4 von 26 Jobcentermitarbeitern halten härtere Sanktionen für sinnvoll … und doch werden sie wohl weiterhin durchgeführt werden.
So gehen wir mit jenen Menschen um, deren größte Schuld darin liegt, von kriminellen Leistungsträgern entlassen worden zu sein.
Deutschland geht es gut?
Selbst wenn Sie sich vom Jobcenter abmelden, um den Schikanen zu entgehen, werden Sie als jemand, der krankheits- oder altersbedingt die Grenze seiner renditefördernden Ausbeutbarkeit erreicht hat, weiter verfolgt
(siehe gegen-hartz):
„Eine Bürgerin aus Sachsen – Anhalt schrieb der Erwerbslosenhilfe Suhl. Da sie die keinen Weiterbewilligungsantrag auf ALG2 stellte, bekam die Betroffene keine Hartz IV Leistungen mehr. Der Grund war fortwährende Schikanen, die sie nicht mehr aushalten konnte. Nun hat sie mehrfach Post und Androhungen vom Jobcenter erhalten. Sie bekam die Aufforderung, die Nichtbeantragung zu begründen. Zudem solle sie nachweisen alles mittels Kontoauszügen und VM nachweisen.“
Irgendwann werden wir uns einmal sehr ärgern, dass wir nicht gemerkt haben, welche Art von Behörde sich da entfaltet. Und welcher Art von Wahnsinn unsere ganze Gesellschaft bestimmt (siehe Zeit):
„Die größten Arbeitssurrogate sind die, die eine Identifikation mit den Reichen und Mächtigen befördern. Es sind die Jobs der Unternehmensberater, der Fachanwälte für Gesellschaftsrecht, der Marketingspezialisten, der promovierten Finanzjongleure. Die Bullshitjobber sind die Hofnarren des Kapitalismus. Je sinnvoller hingegen eine Tätigkeit für die Gesellschaft ist, so Graebers paradoxe Beobachtung, desto schlechter wird sie bezahlt. Je überflüssiger der Job, desto üppiger das Gehalt. Die unten müssen sich mit weniger zufrieden geben, weil sie sich ja einer richtigen Tätigkeit erfreuen können.“
Deutschland geht es gut? Ganz kurz nur noch ein Blick auf den wirklichen Inhalt dieser Hochlohnjobs:
„Oder diese Tage im Büro, an denen die Uhr fast rückwärts ticken würde, schlüge man die Zeit nicht mit Minesweeper und Facebook tot. An denen man Arbeit heuchelt, indem man noch einmal und noch einmal den E-Mail-Eingang aktualisiert. Bullshitjob.“
Für Minesweeper wird man gut bezahlt. Das ist wichtig zur Disziplinierung der Unterschicht. Und für die Unterschicht selbst (also: auch für Sie, der Sie keine 120000 Euro im Jahr nach Hause bringen) … wird gerade neues geplant: längere Arbeitszeiten, kürzere Pausen: das ist die neue Welt der kommenden CDU/FDP-Regierung (siehe WDR).
Deutschland geht es gut?
Versuchen Sie mal, auf dem Land einen gut bezahlten Arbeitsplatz zu bekommen … oder in der Stadt eine bezahlbare Wohnung. Wo Mieten in 5 Jahren um 36 Prozent steigen, können nur noch die echten Hofnarren des Kapitalismus mithalten – alle Menschen mit gehaltvoller, wertsteigender Arbeit werden aus den Städten verdrängt (siehe WDR), werden so zu Pendlern – was allerdings niemand auf Regierungsebene interessiert, weil es nur Aufgabe des „kleinen Mannes“ ist, die Klimakatastrophe abzuwenden: ab 120000 Euro Einkommen im Jahr ist der Klimawandel für das Individuum offenbar nicht mehr existent – beweist ja auch die Zunahme der Spritfressermobile in dieser Gehaltsklasse.
Ein ehrliches Wort zu Deutschland – jenseits der Parolen der Bullshitjob-Uperclass? Bitte (siehe Süddeutsche):
„Das Ergebnis ist, dass Deutschland auseinanderzufallen droht: hier die prosperierenden Ballungsräume, die zunehmend mehr überhitzen, dort der Rest der Republik, in dem das Leben immer trauriger wird. Es läuft etwas gehörig falsch in diesem Land und auf dem Lande.“
Und Sie glauben immer noch, Deutschland gehe es gut? Das glauben noch nicht mal mehr die Trompeten der Bullshitwirtschaft selber (siehe FAZ):
„Lässt man die Merkel-Jahre Revue passieren, findet man mehrere große Entscheidungen ohne Plan und abrupte opportunistische Wenden – mit gravierenden Konsequenzen für die gesellschaftliche Stabilität und den Wohlstand in Deutschland.“
„Für ein Land, in dem wir gut und gerne leben“: so der Slogan der CDU. Sie werden bald merken – so wie Millionen andere – dass Sie nicht zu diesem „wir“ gehören. Sie … sind ja auch nicht Deutschland.
Deutschland ist nur noch der, der es sich leisten kann … und deshalb geht es dieser gleichsprachigen Lebensgemeinschaft schlecht wie nie.
Und dem wirklichen Deutschland? Der Lebens- und Arbeitsgemeinschaft der deutschsprachigen Mitteleuropäer?
Geht es schlecht wie nie. Und das ist angesichts der realen Arbeitsleistung, die die Menschen dieses Landes (übrigens auch die Arbeitslosen, deren Job es ist, sich selbst und ihre Kinder mit Mickerbudget vor dem wirtschaftlichen Abgrund zu retten: eine Leistung, für die man eigentlich eine erstklassige betriebswirtschaftliche Ausbildung im Ressourcenmanagement braucht) eine Schande … aber trotzdem alternativlos, oder?