Sonntag, 23.9.2018. Eifel. Ja – wie wunderbar, dieses Land in dem „WIR“ gut und gerne leben. Wirklich – ein herrliches Land. Im Ausland vor allem bekannt für seine Wälder. Amerikanische Philosophen hatten dereinst mal gemutmaßt, dass sich die deutsche Philosophie nur durch die vielen tiefen, dunklen Wälder erklären lassen kann, in denen man tiefe, dunkle Gedanken denken konnte. Tiefe, dunkle Gedanken nennt man heute pauschal „Verschwörungstheorie“ und verfolgt sie mit Verachtung, deshalb kann der Wald weg. Es ist ja auch ein wunderbares Land – schauen Sie selbst, wie sich Finanzinvestoren mit wertlosen Papierdollars sich jetzt sogar Zahnarztpraxen unter den Nagel reißen, ja, sogar Zahnarztkonzerne bauen wollen (siehe Süddeutsche) – ist das nicht schön? Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten! Oder Minden: eine 70-jährige Frau entzog sich selbst erfolgreich der Zwangsräumung ihrer Wohnung – und sprang aus dem Fenster (siehe Polizei-News-Nrw). Sie ist jetzt natürlich tot – aber das Recht hat gesiegt! Bei uns können Betrüger – in 175 Fällen – Eltern das Sorgerecht entziehen (siehe Focus), in den Schulen werden zappelige Kinder mit schweren Sandfesten zur Ruhe gezwungen (siehe Kieler Nachrichten), jede vierte Frau in Deutschland wird von ihrem Partner misshandelt (siehe ntv), Betreiber von hochgiftigen AKW´s erhalten 19 Milliarden Euro Entschädigung dafür, dass sie keinen Atommüll mehr produzieren – darunter auch RWE (siehe Heise). Und für die Beseitigung des Atommülls dürfen Sie noch mal 6 Milliarden Euro zahlen – die Pläne der „Wissenschaft“ zur Entsorgung des unentsorgbaren Mülls waren halt mal wieder selber Müll (siehe Spiegel). Das wusste auch die amtierende Großkanzlerin Angela Merkel seit 1996 (siehe Greenpeace), da sie aber Teil der „WIR“-Elite ist, macht das nichts. Zahlt ja alles das kleine „wir“.
Bei uns haben selbst bekannte Schauspieler ein gutes Leben – wie Rolf Zacher, der am Ende seiner Karriere mit 509 Euro Rente in seinem alten Opel lebte (siehe t-online) – aber immerhin konnte er nicht mehr geräumt werden und wurde so 76 Jahre alt. Eine Sekretärin wird nach 34 Jahren Betriebszugehörigkeit gefeuert, weil sie die heilige Frikadelle des Pharao angerührt hat (siehe Spiegel), dadurch wurde das ganze Festmahl unrein! Das mag das „WIR“ gar nicht.
Tolles Land, oder? Könnte noch endlos weitere Aufzählungen über kaputte Brücken, verarmte Familien, überlastete Arbeitnehmer, vergessene Kinder, schimmelige Schulen (siehe ZDF), Obdachlose und vieles mehr schreiben – aber das habe ich ja schon längst. Dafür, dass Sie persönlich mehr als die Hälfte ihres ganzen Einkommens in das System speisen, liefert das System Ihnen erstaunlich wenig zurück. Aber so geht Reichtum: ordentlich kassieren – nichts liefern. Und nur so geht Reichtum. Ist also nichts für soziale Wesen, eher etwas für Asoziale, die fürs Nichtstun bezahlt werden möchten – aber fürstlich! Aber soziale Wesen gehören ja auch nicht zu den „WIR“, die sind viel zu ehrlich, anständig und gewissenhaft um echter „Leistungsträger“ zu werden – die sich konkret dadurch definieren, dass sie Ihre Lebensarbeitsleistung in private Tresore tragen.
Kommen wir mal zu den wirklich bedrohlichen Fakten – zu jenen Dingen, die für uns lebenswichtig sind – aber so selbstverständlich, dass wir sie kaum wahrnehmen wie die Entwicklung der Insektenpopulation, die „einem Alptraum gleicht“: wir haben in Deutschland 75 Prozent des Bestandes an Insekten verloren (siehe FAZ). Insekten gehören elementar zum Betriebssystem unserer Umwelt, ohne sie wächst kaum noch was. Eine erste Reaktion der Umwelt können Sie schon selbst beobachten: Gartenvögel werden seltener, vor allem jene, die von Insekten leben (siehe SWR). Ebenso verlieren wir unsere Wälder. 90 Prozent der Waldfläche sind in einem schlechten Zustand, naturnahe Wälder gibt es kaum noch (siehe Wissenschaft).
So etwas darf man sich schon vergegenwärtigen, wenn man anfängt, über den Hambacher Forst zu reden. Man braucht schon ein paar Fakten, um zu verstehen, warum manche der Waldschützer extrem erbost – und verzweifelt sind. Viele Menschen sind dort verzweifelt – wo einst ihr Heimatdorf war, ist nun eine riesige Grube voller Dreck, in der gigantische Maschinen ihr Unwesen treiben. Besuchen Sie das Gelände mal bei Nacht: ich verspreche Ihnen ein eindrucksvolles Erlebnis – es sieht aus wie auf einem fremden, leblosen Planeten, Sie fühlen sich wie auf dem Mars – oder wie auf der Erde, nachdem unsere ungesunde, ja: krankhafte Art zu wirtschaften das letzte Leben zugunsten einer neuen SUV-Generation vertilgt hat – im engen Schulterschluss von WIRtschaft, Wissenschaft und Politik.
Was geschieht da nun am Hambacher Forst? Die Medien erzählen uns eine Geschichte von 20-150 Umweltschützern (je nach Belegung der Baumhäuser), die dort versuchen, die letzten Reste eines Walds zu verteidigen – eine schöne, romantische Geschichte, die an Asterix im Kampf gegen die Römer oder an Robin Hood im Kampf gegen den bösen Sheriff erinnert: wer kann sich dieser Faszination schon entziehen? Naturnahe Menschen im Kampf gegen seelenlose Maschinen und Konzerne – das ist schon Stoff für Hollywood.
Blicken wir zuvor kurz nach Dortmund. Der Blick ist mir aktuell wichtiger als der nach Chemnitz, weil in Dortmund Neonazis auftraten, die nicht in Form von perfiden Unterstellungen und heimlichem Ossihass von anderen als solche bestimmt wurden, sondern Gestalten, die sich wirklich nach dem Führer und seinen Massenvernichtungsfabriken sehnen, die sie zur Rettung Deutschlands lieber heute als morgen wieder errichten möchten. 90 – 300 Nazis marschierten durch die Stadt, entzündeten Pyrotechnik, brüllten Irrsinn („Wer Deutschland liebt, ist Antisemit“) – und die Polizei blieb weitgehend unsichtbar (siehe DerWesten). Es waren „wenige Streifenwagen“ in der Nähe – berichten die Nazis selber ganz stolz. Und das, wo vor kurzem noch ganz Deutschland auf Anweisung von oben im existentiell wichtigen Endkampf gegen Rechts zusammenstand und jubelte: „wir sind mehr“.
In Hambach jedoch … waren 4000 Polizisten im Einsatz, plus schwerem Gerät. Der Wald ist als „gefährlicher Ort“ definiert worden – somit kann die Polizei dort mit erweiterten Befugnissen Grundrechte außer Kraft setzen (siehe Zeit). Nun – es gibt Berichte des Werkschutzes über lebensgefährdende Übergriffe der Waldbesetzer – und es gibt Berichte über lebensgefährdende Übergriffe des Werkschutzes auf Waldbesetzer: schwer, sich da eine Meinung zu bilden. Vielleicht hilft ein Blick auf das „Skillsharing-camp“, eine Veranstaltung der Waldbesetzer für ihre Unterstützer. Was lernt man dort (siehe hambacherforst.org): man redet dort über gewaltfreie Kommunikation, über nicht-direktive Pädagogik, es gibt Energieberatungscrashkurse für Hausbesitzer, Rechtsberatungen … und auch Dinge, die WIR nicht so schön finden: Ladendiebstahl, Schwarz fahren, Raubkopien, den Ausbau von Do-It-Yourself-Fähigkeiten zum geldfreien Leben und Ernährungsmöglichkeiten nach dem finalen Crash der Wirtschaft. Man rüttelt dort an den Heiligkeiten unseres angeblich so säkularen Systems: dem EIGENTUM.
Allerdings ist Eigentum nicht gleich Eigentum, dazu muss man etwas weiter ausholen – auch, um zu verstehen, warum die Pharaonen und ihre Götter wieder zurück sind. Sie kennen ja diese Pharaonen, oder? Am besten kennt man sie ja durch ihre Bauwerke, die Pyramiden. Breiter Grund, kleine Spitze. Die Welt heute ist voller Pyramiden – mal wieder, voller juristischer, geistiger und virtueller Pyramiden. Schauen Sie sich mal die Organigramme aller Staaten und Konzerne an: Pyramiden. An der Spitze der Pharao, umgeben von einem Nimbus von Heiligkeit – darüber … wie seit Jahrtausenden schon – die unsichtbaren Götter, die jedoch bei den modernen Glaubenssystemen handfeste Menschen sind: die „Investoren“, die im Hintergrund alles bestimmen, vor denen alle (vor allem aus dem Kreis der WIR) auf die Knie fallen und sie anhimmeln, ihre Gunst erflehen und für ihre Gnade beten. Man darf sich ruhig diese religiöse Dimension anschauen – weil man sonst mit der Irrationalität der Gegenwart nicht klar kommen wird, in der ein schwer reicher Energiekonzern kurz vor dem Kohleausstieg noch mal schnell einen alten Wald vernichtet, um seinen irren Willen durchzusetzen.
Stellen Sie sich doch bitte mal alle diese modernen, virtuellen Pyramiden auf einer gigantischen Linie nebeneinander vor – dann machen sie gedanklich einen Längsschnitt durch alle Pyramiden, so dass sie 10 Prozent von der Spitze abtrennen: dort haben Sie dann das WIR, von dem WIR immer so gerne reden. Der Rest – das sind Sie und die anderen Minderleister. Das Eigentum von WIR ist nun wesentlich heiliger als das Eigentum jener, die nicht so nah am Pharaonenlevel wohnen, das musste der BUND jetzt im Hambacher Forst erleben: während das Eigentum der RWE mit massiver Polizeigewalt verteidigt wird, wird das Eigentum des BUND im gleichen Forst einfach enteignet (siehe BUND).
4000 Beamte gegen 150 Waldbesetzer: das ist eine klare politische Botschaft an die Menschheit. Mord, Vergewaltigung, Verherrlichung des Faschismus … das alles darf auf Gnade hoffen, aber wehe … WEHE … man rührt an die Grundfesten der Pyramide, stellt sich dem Pharaonenstaat und seinen Werkzeugen (hier der Megakonzern RWE) in den Weg: dann gibt es GEWALT. Da versteht man keinen Spaß mehr. Da wird auch nicht lange gefackelt, wenn ein Sympathisant zu Tode kommt – Anwohner berichteten schon zuvor von „lebenbedrohlichen Umständen“, die durch die Polizei herbeigeführt wurden (siehe jungewelt) – und es waren auch die besonderen Umstände dieser Aktion, die das Familienunternehmen Gerken dazu bewogen haben, ihre Hebebühnen im Forst still zu legen (siehe bento) … die in dieser Nachricht nebenbei erwähnte Betroffenheit auf Seiten der „Entscheider“ hielt jedoch nur kurz an, der für heute geplante friedliche Waldspaziergang – an dem auch der Autor dieser Zeilen teilnehmen wollte – wurde kurz zuvor untersagt (siehe msn). Aktuell ist die Polizei auch in besonderen Schutzanzügen unterwegs, die Bewohner verrichten ihr Notdurft auf die Einsatzkräfte (siehe Spiegel): so etwas darf nun wirklich nicht einer breiteren Öffentlichkeit vorgeführt werden.
Sicher – manche erkennen die erschreckende Symbolik, die hinter dieser besonderen Aktion steht (siehe Deutschlandfunk), manche wollen jetzt „gegen die Braunkohle aufstehen“ (siehe Deutschlandfunk), jene fossile Energieform, die dem Staat jährlich 28 Milliarden kostet (siehe Greenpeace), wenn man Klima – und Gesundheitsschäden mit einbezieht. Doch mir wäre lieb, wenn man noch weiter denken würde – so weit wie der Film des Rechtswissenschaftlers Joel Bakan, „The Corporation„, der kurz und knapp aufzeigt, wieso unser Wirtschaftssystem sich selbst vernichten wird: die „wichtigste Institution des Kapitalismus“ – der Konzern – ist nach klinischen Gesichtspunkten einem Psychopathen gleich zu setzen, der mit enormer Skrupellosigkeit, Rücksichtslosigkeit und gnadenloser Dummheit seinen Weg durch die reale Welt pflügt … so wie die gigantischen Braunkohlebagger sich bald durch den Wald pflügen werden.
Besser als im Hambacher Forst wird man die vernichtende Dramatik der Menschheit gegen seelenlose Gewalten kaum noch visualisieren können – und deshalb wäre ein Sieg gegen die Pharaonen mit ihren Megamaschinen (wozu – im übertragenen Sinne – eben auch ein Konzern zählt, dem wir – anders als Robotern – schon längst die juristischen Rechte eines Bürgers eingeräumt haben – was ihn unbezwingbar macht) von großer Symbolkraft für die Menschheit.
Darum ist die Auseinandersetzung im Hambacher Forst keine kleine Streitigkeit zwischen ein paar Baumknutschern und dem rechtschaffenem Konzern, der tief in der Gesellschaft verwurzelt ist: es ist eine der elementaren Auseinandersetzung zwischen der humanen Kultur, der offenen Gesellschaft … und ihren letztlich inhumanen Feinden. Und darum der große Paukenschlag mit 4000 Polizisten, damit alle und jeder selbst im hintersten Winkel des Landes versteht: wenn es gegen den Willen von KONZERNEN und den Pharonen an der Spitze geht, ist ganz schnell Schluß mit lustig! Dann stellt die Regierung die ganze Staatsmacht hinter dem Konzern … und wir stehen im Regen. Das soll uns für die nächsten Jahrzehnte eine Lehre sein!
PS: ein kleiner, nicht unbedeutender Nachtrag noch, damit das Bild vollständig wird. Die RWE will die Braunkohle unter den Bäumen … aber nebenbei braucht das Land die Bäume selbst sehr dringend, darum muss das Thema auch schnell und gründlich vom Tisch. 2007 hatte ein CDU-Hansel „sechs absurde Holzlieferverträge“ geschlossen, die dem Land riesige Schadensersatzforderungen einbringen könnten … weshalb alles abgeholzt wird, was gesägt werden kann – auch aus dem Nationalpark Eifel. Lesen Sie ruhig mal den Artikel (siehe Aachener Nachrichten): sie werden erstaunt sein, wie Ministerien Unternehmen ein vielfaches an Holz verkaufen, als je lieferbar sein wird … und sowas können nur Pharaonen (also: die, die WIR sind), die sich schon immer gottgleich wähnten.
Dabei hätte man hoffen können, dass die nach 3000 Jahren endlich aus der Geschichte verschwinden … aber die Findigkeit von Juristen, die Gier von Geldsäcken und die Dummheit vieler Mitbürger hat ihnen wieder den Weg geebnet.
Schade auch.
Vielleicht sollten wir mal mehr auf das Wetter achten – so symbolisch gesehen. Der letzte Winter (2017) war der zweitdunkelste seit 1887 …. der dunkelste war 1934 (siehe Spiegel).
Vielleicht gibt es ja wirklich manchmal Omen, die vor dunkelster Zukunft warnen.
Tja, so kann es kommen wenn man die falschen Freunde hat:
Europas Gefolgschaft der US-Außenpolitik bei den Sanktionen gegen den Iran gefährdet die Energie-Planungssicherheit der EU: Die geplante Nabucco-Pipeline kann ohne iranisches Gas nicht gebaut werden. Die Abhängigkeit Europas von Russland würde dann weiter zementiert. So könnte Gerhard Schröder (Gazprom-Lobbyist) einen späten Sieg gegen seinen Erzfreund Joschka Fischer (Nabucco-Lobbyist) feiern.
Karl Weiss über Brasiliens Währungsprobleme und wie sie sich dagegen wehren:
Um nur einmal einen Eindruck zu vermitteln: Wer 2009 nach Europa reiste, erlebte einen Euro bei etwa 2,70 bis 2,80 brasilianischen Reais. Heute ist er gerade noch 2,20 bis 2,30 wert – Tendenz weiter fallend. Nur – Brasilien hat nichts dazugetan, um die Währung aufzuwerten – im Gegenteil. Die anderen haben mit Geldschöpfung ihre Währungen im Wert nach unten gedrückt und wollen nun Brasilien des „Währungskriegs“ anklagen. Hier ist der Artikel aus „Wirtschaftsfacts“.
Was Brasilien konkret getan hat: Man hat eine Kapitalertragssteuer eingeführt, die auf ausländische Devisengeschäfte (also Kreditaufnahmen in ausländischen Währungen) fällig wird und im Moment 6 % beträgt. Soeben wurde beschlossen, diese Steuer zu verlängern. Mit dieser Steuer versucht man die Attraktivität Brasiliens als „Land der Geldanlage“ zu verringern, die hauptsächlich auf dem hohen Zinsniveau in Brasilien beruht. Werden von den damit erzielten Erträgen 6% einbehalten, wird diese Attraktivität verringert. Zudem wurde die Gültigkeit dieser Steuer auf Devisengeschäfte auch auf die dreijährigen Kontrakte ausgedehnt, während vorher nur die zweijährigen betroffen waren.
Parteipolitik hat sich immer wieder als Hürde erwiesen, wenn es darum geht, die Belange des Volkes wirklich nachhaltig zu verbessern. Pöstchengerangel im harten Kampf ohne Bandagen verhindern konstruktives Handeln, bremsen schnelle, effektive Entscheidungen aus, unterhöhlen den Sozialstaat, weil immer die Abhängigkeit zur Finanzwelt herrscht, und teilen findet sowieso nicht für die am Rand der Gesellschaft Verbliebenen statt, diese haben das auszuhalten. Es fragt sich nur, wie lange dieses Machtspiel noch geduldet wird bei weiterhin zunehmender, nicht zu übersehender Ungerechtigkeit. Auch Die Grünen haben dies zu registrieren.
Wenn ich mir die „Lady“ und ihre Freundinnen so anschaue, dann halte ich das für eine gute Idee:
Kristina Schröder stellt sich gegen den Vorschlag von EU-Grundrechtekommissarin Reding zu einer gesetzlichen Frauenquote. Verschiedensten Unternehmen dürfe man nicht dieselbe Quote verordnen.
Über Weltbilder, Wirklichkeiten und Freiheitsängste:
„Seit unserer frühesten Jugend sind wir daran gewöhnt, verfälschte Berichte zu hören, und unser Geist ist seit Jahrhunderten so sehr mit Vorurteilen durchtränkt, dass er die fantastischsten Lügen wie einen Schatz hütet, so dass schließlich die Wahrheit als unglaubwürdig und die Lüge als wahr erscheint.“ Dieser Sachverhalt wird dem sagenhaften phönizischen Geschichtsschreiber Sanchuniathon nachgesagt. Und der soll zu Zeiten des Trojanischen Krieges gelebt haben, so um 1.200 vor unserer Zeitrechnung. Auch Marx stieß ins gleiche Horn: „Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden.“ Und wenn ich mir anschaue, was uns in den letzten ca. 22 Jahren seit der Wende in Deutschland an Informationen bzgl. der Vorteile eines neoliberalen Marktes und der Globalisierung verabreicht wurde, und wir nun nur noch Krisen um unser Haupt schwirren sehen, dass einen schwindlig wird, so wird es dringend Zeit, doch einmal über unser persönliches Weltbild nachzudenken. Denn irgendwas scheint mit unserer wahrgenommenen Wirklichkeit nicht zu stimmen.
Das haben die Russen jetzt davon:
Im Streit um die gefälschte Präsidentenwahl in Russland verschärft die Europäische Union ihre Sanktionen drastisch und verhängt ab 1. Juli ein Einfuhrverbot für Erdöl aus dem Land. Die 27 EU-Regierungen einigten sich in Brüssel auch, die Konten der russischen Zentralbank in Europa einzufrieren. Das sagten Diplomaten. Die Russland-Sanktionen wurden zunächst nur von den EU-Botschaftern vereinbart und müssen noch offiziell von den EU-Außenministern beschlossen werden. Es sind die schärfsten Russland-Sanktionen der EU seit 1941. Mit dem Öl-Embargo soll die wichtigste Einnahmequelle des Landes getroffen werden, um Moskau zum Nachgeben im Konflikt um Wahlfälschungen zu zwingen. Russlands Präsident Wladimir Putin wird von deutschen Medien verdächtigt, seine Wiederwahl mit Wahlkampfhilfe der ARD und durch einen gefälschten Anschlagplan herbeigefälscht zu haben. Moskau bestreitet dies, obwohl der Werbefilm im deutschen Fernsehen zu sehen war.
Es ist eine beeindruckende Demonstration von Handlungsfähigkeit der Bundesregierung! Dieselbe Koalition, die für den überfälligen Ausstieg aus der Atomenergie im letzten Sommer elf Jahre veranschlagte, schafft den Ausstieg aus der Solarenergie jetzt innerhalb von 14 Tagen. Es war eine Pressekonferenz der Minister Rösler und Röttgen am 23. Februar, bei der erstmals verkündet wurde, dass nicht zum 1. April, sondern schon am 9. März die Absenkung der Einspeisevergütung greifen solle. (2) Das bedeutet für die Solarinstallateure, dass sie massenhaft auf bereits gelagerten Modulen und sonstigen Komponenten sitzenbleiben, während in großem Umfang von panischen Kunden die Aufträge storniert werden.
Und warum ging das jetzt so schnell?
Das Nettoergebnis von RWE ist um ein Drittel geschrumpft. Als Konsequenz kappt Deutschlands zweitgrößter Energieversorger die Dividende – gibt aber einen hoffnungsvollen Ausblick.
„Wir wollen nicht, dass der Staatsanwalt hier im Parlament auftaucht….“
Siegfried Kauder (CDU) ist ja immer für einen besonders intelligenten Spruch gut. Er traf obige Feststellung in Zusammenhang mit dem Thema Abgeordnetenbestechung (§ 108e StGB) und der beharrlichen Weigerung von Union und FDP, endlich zu international üblichen strafrechtlichen Regelungen zu kommen, die gegen korrupte Abgeordnete Wirksamkeit entfalten könnten. Nicht erst nachdem zwischenzeitlich das Undenkbare möglich wurde und Staatsanwälte sogar in der Umgebung eines Bundespräsidenten „fündig“ werden, erscheint Kauders Aussage bizarr. Weniger sensibel war man auf Seiten der Union wie auch fraktionsübergreifend allerdings vor genau drei Jahren, als meine Büroräume im Bundestag und im Wahlkreis, wie auch meine Dienst- und Privatwohnungen, von einer völlig durchgeknallten wie öffentlichkeitsgeilen Karlsruher Staatsanwaltschaft durchsucht wurden. Gesucht wurde nach Kinderpornografie. Ohne Rücksicht auf den Schutz von Petenten und auf das Büro einer benachbarten Landtagsabgeordneten wurden meine und andere Festplatten beschlagnahmt, auf denen sich trotz größter medialer, technischer und finanzieller Mühe des Landeskriminalamts allerdings kein einziges kinderpornografisches Bild befand.
Das organisierte Verbrechen arbeitet heute nach den modernsten Führungsmethoden. Ein Vorgehen, das Lektionen für Unternehmen bereithält.
Der laufende Finanzkrieg beschleunigt sich und man sieht Festnahmen und Morde auf beiden Seiten. Quellen aus dem Pentagon sagen, dass George Bush senior und Bill Gates letzte Woche wegen Sabotage des neuen Finanzsystems festgenommen wurden, nachdem Timothy Geithner sie verpfiffen hatte. Das Federal Reserve Board-Kriminellensyndikat seinerseits ermordete am 29. Februar Lord James Blackheath [soll nicht stimmen], nachdem er den Diebstahl der 15 Billionen Dollar im britischen Oberhaus offengelegt hatte. Die White Dragon Society hat mittlerweile einen Fahndungsaufruf für den früheren Polizeichef von Hongkong, Peter Stevens, veranlasst; Stevens soll sofort zur Vernehmung verhaftet werden.
Wir werden alle sterben (wenn Satan die Weltherrschaft übernimmt):
Das sogenannte „Feast of the Beast“ ist einer der besten Orte, um Vertreter aller „I3 Satanischen Blutlinien“ zu treffen. Diese Zusammenkunft findet alle 28 Jahre statt. All die führenden Familien der Illuminaten-Hierarchivereinen sich bei den satanischen Ritualen dieses „Feast of the Beast“.
Hier erscheint Satan seinen Untergebenen auch höchstpersönlich. Bei dieser speziellen Zusammenkunft erteilt Satan seinen treu ergebenen Dienern auch neue Informationen und zeigt ihnen auf, wie sie seinen „Plan“ zur Weltbeherrschung fortführen sollen. Quelle: Externalization of the Hierarchy von Alice A. Bailey.
Satan hat einen sehr detaillierten Plan ausgearbeitet, den er nur den wenigen Auserwählten an der Spitze der Satanischen Hierarchie offenbart. Sein auserwähltes Fortpflanzungsprogramm dauert schon seit Jahrhunderten und wird vor den Augen der Öffentlichkeit geheimgehalten. Der Plan, den Satan für die Illuminaten ausgearbeitet hat, besteht darin, eine These und ihr Gegenüber – die Antithese, zu erschaffen. Dieser Prozess würde sich wiederholen, bis das gewünschte Endresultat schließlich erreicht wird.
Und wem die letzten beiden Lesevorschläge noch nicht schräg genug sind, einen haben wir noch:
Die Kirchen werden von den luziferischen Kräften hinter der Neuen Weltordnung, für die sie vor langer Zeit zu arbeiten erklärt haben, kontrolliert. Die katholische Kirche ist seit 1830 im festen finanziellen Griff des Hauses Rothschild. Der Papst läuft sogar umher und macht das Satan-Handzeichen der Illuminaten. Im Jahr 2009 forderte er eindeutig eine “politische Weltautorität” – also eine Welt-Regierung, und nicht die von Jesus Christus! – um die Weltwirtschaft zu verwalten. Sie “müsste allgemein anerkannt werden und mit der effektiven Macht ausgestattet werden, die Sicherheit für alle sicherzustellen, sowie mit den Befugnissen, die Einhaltung ihrer Entscheidungen zu gewährleisten.” Der Vatikan wiederholt nun diese Forderung.
Auch die evangelischen Kirchen schlossen sich vor langer Zeit den Bemühungen der globalistischen Rockefeller Initiativen an: der Interchurch Weltbewegung (1919 -20) sowie dem US-Bundes-Rat der Kirchen und seit 1949 UNs Ökumenischem Rat der Kirchen an, der als Sprecher für 300 Kirchen erklärt: religiöse Lehre umzugestalten – zumindest neu zu fokussieren, insbesondere das Christentum, um es einer globalisierten Welt anzupassen – ist auch ein entscheidender Aspekt bei der Suche nach Weltregierung, damit eine Zivilisation der Welt zustande kommt, … das Christentum muss neu konzipiert werden, um “globalen” Werten zu entsprechen und seine “spaltende” Attribute abzuwerfen. Hocking sah einen künftigen Weltstaat, unter denen alle Religionen “… letztlich verschmelzen.”
Mit dem Glauben des Internationalismus fest in die Gesellschaft eingebettet hoffen die Architekten der Welt, ihren großen Traum von der Weltregierung zu erreichen.
Bewegliche Bilder:
Wir werden alle sterben (2):
„Scientists are predicting that the asteroid 2012 DA14 has a good chance of colliding with earth in eleven months.
Watch the skies in February 2013!“
Wer 2 Stunden Zeit hat, schaut sich vielleich an, warum wir uns nicht weiterentwickeln:
FNORD
Die Älteren unter uns werden sich erinnen können: es gab mal Zeiten, da konnte man offen über „Hinterzimmerpolitik“ reden. Das war die Zeit, wo man Meinungen noch recht frei und offen äußern durfte. Das darf man heute auch noch … wenn man Steinbrück heißt:
Wer sich mit den selbst ernannten Sittenwächtern anlege, gegen den würden aus Hinterzimmern heraus „kleine Revolutionstribunale“ angezettelt. „Manchmal hatte ich den Verdacht, dass es in meiner eigenen Partei in den Statuten nicht aufgeführte geheime Glaubenskongregationen geben müsse, die über die Einhaltung der Lehrmeinung wacht.“
Quelle: Welt
Redet man heute über Hinterzimmerpolitik, ist man sofort „Verschwörungstheoretiker“. Das ist für Verschwörer ein äußerst angenehmes Klima, haben sie doch kaum noch ernsthafte Nachforschungen zu fürchten. Sie können sich selbst schwerste Pannen leisten – niemand traut sich mehr, der öffentlich genehmigten Wahrheit zu widersprechen, denn wer das tut, ist Terrorist. Jedenfalls in Deutschland. In Österreich ist das anders … Gott sei Dank. Dort haben Teile der Presse noch ein waches Auge auf Hinterzimmerpolitik, die der EU und dem deutschen Steuerzahler letztlich viel kostet, die Demokratie von innen unmerklich aushöhlt und ein Regime errichtet, das von Jean Ziegler als das grausamste beschrieben wird, was in der Welt je existiert hat.
Doch fangen wir von vorne an.
Die geheimnisumwitterte italienische Freimaurerloge Propaganda Due (P2) unter Führung des Großmeisters Licio Gelli hatte in den 70er Jahren nicht nur erheblichen Einfluss auf Politik, Wirtschaft und Militär, sondern war auch eng mit der Mafia in Verbindung, etwa mit dem sizilianischen Mafiaclan von Salvatore „Toto“ Riina.
Gelli, einst für Benito Mussolinis Schwarzhemden aktiv, belebte in den späten 1960er Jahren die praktisch inaktive Freimaurerloge P2 und war dort Meister vom Stuhl, bis er und die Propaganda Due 1976 aus der Freimaurerei ausgeschlossen wurden. Gelli war außerdem Mitglied des Malteserordens und des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.
Im März 1981 hatten Ermittler in Gellis Landhaus in Arezzo eine Liste von 962 Mitgliedern gefunden. Viele von ihnen kamen aus der Hochfinanz. Auf der Liste geführt waren aber auch die drei damals amtierenden Leiter der italienischen Geheimdienste, der damalige amtierende Premierminister Arnaldo Forlani sowie sein Kabinettschef, der Unternehmer und spätere Premierminister Silvio Berlusconi
Quelle: ORF
Eine astreine Verschwörung. Gehört eigentlich in den Geschichtsunterricht jeder deutschen Hauptschule, denn Strukturen dieser Art vernichten die demokratische Gesellschaft von innen, ohne das man nach außen sonderlich viel merkt. Man merkt höchstens soviel wie Steinbrück in der SPD … da ist irgendwas, was die Sache nicht rundlaufen läßt. Da kriegen die Manager der deutschen Pleitebank HRE Millionenboni, dafür, das sie Riesenverluste eingefahren haben, zur Finanzierung streicht man älteren Arbeitslosen das Arbeitslosengeld und keiner denkt sich was dabei – um nur mal ein tagesaktuelles Beispiel solcher Verzerrungen zu zitieren.
Ziel der P2 war nun auch nicht der offene Putsch. So etwas macht man heute nicht mehr. So ein Putsch ist teuer und fordert Gegenkräfte heraus. Das was man will – Macht, Geld, absolute Kontrolle – geht heutzutage dank der Massenmedien auch wenn man nicht im Rampenlicht steht:
Eine parlamentarische Untersuchungskommission unter Vorsitz der Abgeordneten Tina Anselmi (DC) konnte P2 allerdings keine unmittelbaren juristischen Vergehen nachweisen. In ihrem Abschlussbericht stellt die Untersuchungskommission fest, Ziel des Geheimbundes sei eine Unterwanderung der Regierung und somit eine Umgestaltung der Politik aus dem Hintergrund gewesen, nicht aber eine direkte Machtübernahme oder gar ein offener Putsch.
Das Schwurgericht von Bologna stellte in einem Strafverfahren fest, dass die Loge P2 Kriminelle angestiftet, bewaffnet und finanziert habe, um mit Mitteln der Subversion und des Terrorismus im Rahmen einer „Strategie der Spannung“ die Vorbedingungen für einen Staatsstreich zu schaffen.
Eine wichtige, bis heute nur teilweise aufgeklärte Rolle spielte dabei die von der CIA und der NATO aufgebaute Untergrundorganisation Gladio, eine sogenannte Stay-Behind-Organisation. Durch die Fälschung von Beweisen wurde dafür gesorgt, dass die Verbrechen linksextremen Terroristen zugeordnet wurden. Beispielsweise war die linksextreme Terrorgruppe Rote Brigaden, das italienische Pendant zur deutschen Rote Armee Fraktion, teilweise von Gladio-Mitgliedern unterwandert, die sich unter anderem aus militärischen Spezialeinheiten, Geheimdienstkreisen und Rechtsextremisten rekrutierten. Mehrere Terroranschläge, etwa auf den Hauptbahnhof von Bologna am 2. August 1980 mit 85 Toten, wurden ursprünglich den Roten Brigaden zugeschrieben. Aber in Gerichtsverfahren wurde die Urheberschaft von Rechtsextremisten erwiesen, die mit Gladio in Verbindung standen. Zudem ist erwiesen, wie Gelli und der Geheimdienstchef Pietro Musumeci, auch er ein Mitglied der P2, die anschließenden polizeilichen Ermittlungen behinderten.[5]
Quelle: Wikipedia
Interessant, das bei dem Anschlag auf Bologna exakt die gleichen Methoden und Strukturen angewandt wurden, die man bei nine-eleven unterstellt. Und weil da Geheimdienste geheime Sachen machen, muß man sich damit anfreunden, das es nur selten dreizeilige Enthüllungsgeschichten in der Bildzeitung gibt, die einem schnell alles akurat erklären, damit man wieder beruhigt weiter an seinem Schrebergarten arbeiten kann.
Umgestaltung der Politik aus dem Hintergrund, das ist das Motto der Korporatokratie. Offener Putsch würde offene Revolte herausfordern, geheimer Putsch fördert nur Verschwörungstheorien, und wenn man die verbietet dann … ist man völlig auf der sicheren Seite. Nur manchmal … kommt noch was ´raus und aus P 2 wird in schöner Tradition P 3:
Der Skandal um das geheime Politkartell, das angeblich illegal Einfluss auf Politik, Justiz und die Vergabe großer Wirtschaftsprojekte ausüben wollte, zieht in Italien weitere Kreise und setzt Regierungschef Silvio Berlusconi immer stärker unter Druck.
Die römischen Staatsanwälte, die in der Sache ermitteln, wollen Berlusconis Vertrauten Marcello Dell’Utri nicht nur wegen Bildung eines Geheimbundes, sondern auch wegen Korruption belasten. Damit gerät der Senator, der vor drei Wochen wegen Mafia-Zugehörigkeit zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, noch mehr unter Beschuss.
Ausgangspunkt der umfangreichen Ermittlungen waren mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau eines Windparks auf Sardinien. Dell’Utri wie auch der Koordinator der Berlusconi-Partei Partito della liberta (PdL, Volk der Freiheit), Denis Verdini, sollen laut den Richtern eine kriminelle Organisation aufgebaut haben, die die öffentlichen Institutionen unterwandern wollte, um politische Beschlüsse, Prozesse und die Wahl prominenter politischer Persönlichkeiten zu beeinflussen.
Quelle: ORF
Und das Ganze zieht immer weitere Kreise:
Der Skandal um Italiens zurückgetreten Unterstaatssekretär im Wirtschaftsministerium, Nicola Cosentino, bringt die Regierung Berlusconi in starke Bedrängnis. Nun wird auch gegen einige Richter und Funktionäre des Justizministeriums ermittelt, die in regelmäßigem Kontakt zu dem skandalumwitterten Cosentino und dem Koordinator der Berlusconi-Partei „Volk der Freiheit“ (PdL), Denis Verdini, standen.
Die Politiker sollen unter anderem ihren Einfluss genutzt haben, um den Richter Alfonso Marra an die Spitze des Berufungsgerichts in Mailand zu befördern. In Mailand laufen zwei Prozesse gegen Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Der Oberste Richterrat will Marra kommende Woche befragen. „Ich stehe gern zur Verfügung, so kann ich endlich alles klären“, kommentierte Marra. Auch gegen hochrangige Funktionäre im Justizministerium wird ermittelt.
Quelle: Die Presse
Und schnell wird klar: es handelt sich um gute alte Bekannte aus der P 2 – Geschichte:
Der neuen Geheimloge gehören Unternehmer, Politiker, Richter und hohe Staatsbeamte an, die die Vergabe von Großaufträgen und richterliche Entscheidungen beeinflusst haben sollen. Zu den Verhafteten gehört der sardische Unternehmer Flavio Carboni, der bereits in den Prozess um den Tod des Skandalbankiers Roberto Calvi verwickelt war. Der Oberste Richterrat kündigte am Donnerstag die Versetzung des Vorsitzenden des Mailänder Berufungsgericht an, der ebenfalls in die Affäre verwickelt sein soll. Selbst Premier Berlusconi taucht laut Ermittlern in den Mitschnitten unter dem Decknamen „Cäsar“ auf.
Quelle: Der Standard
Eigentlich doch eine Riesengeschichte, oder? Über die möchte ich doch jeden Tag in den Medien was lesen, immerhin geht es um einen hochrangigen EU-Politiker. Ich möchte auch wissen, welche Verbindungen es nach Deutschland gibt, und in Deutschland möchte ich wissen, welche Seilschaften sich hierzulande die Millionen zuschustern, bevor das große Rentnersterben beginnt, weil die Sozialkassen einfach völlig leer sind und ihr Inhalt auf den Caiman-Inseln ist.
Es ist ja keine Kleinigkeit, die dort geschieht:
Die römischen Staatsanwälte, die in der Sache ermitteln, wollen Berlusconis Vertrauten Marcello Dell’Utri nicht nur wegen Bildung eines Geheimbundes, sondern auch wegen Korruption belasten. Damit gerät der Senator, der vor drei Wochen wegen Mafia-Zugehörigkeit zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war, noch mehr unter Beschuss.
Ausgangspunkt der umfangreichen Ermittlungen waren mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Bau eines Windparks auf Sardinien. Dell’Utri wie auch der Koordinator der Berlusconi-Partei Partito della liberta (PdL, Volk der Freiheit), Denis Verdini, sollen laut den Richtern eine kriminelle Organisation aufgebaut haben, die die öffentlichen Institutionen unterwandern wollte, um politische Beschlüsse, Prozesse und die Wahl prominenter politischer Persönlichkeiten zu beeinflussen.
Quelle: ORF
Die Tageszeitung La Stampa entsetzte sich über den „schier grenzenlosen“ Korruptionssumpf: „Ob Polizist oder Richter, Unternehmer oder General, Präfekt oder Banker, Klinikdirektor oder Professor – jeder steckt ein, wo immer er kann.“ Als Ausweg aus der Krise forderte Ex-Außenminister Massimo D’Alema am Donnerstag eine Übergangsregierung unter einem neuen Premier. Die verbreitete öffentliche Unmoral habe jede Glaubwürdigkeit des Staates ausgehöhlt.
Unterdessen hat der Senat in einer Vertrauensabstimmung erwartungsgemäß das umstrittene 25-Milliarden-Sparpaket genehmigt. Die Hauptlast entfällt auf die Regionen. Vor allem im Gesundheitswesen und im öffentlichen Nahverkehr ist mit erheblichen Kürzungen zu rechnen. Die Polizeigewerkschaft sieht im geplanten Stellenabbau eine „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“. An den Universitäten wird bei Pensionierungen nur noch einer von fünf Professoren ersetzt. Das Sparpaket soll in den nächsten Tagen von der Kammer verabschiedet werden.
Quelle: Der Standard
Jetzt kommt (Stand 13.9.2010) Berlusconi selbst in Verdacht:
In den von Staatsanwälten abgehörten Telefonaten erwähnen die Mitglieder des „P3“-Zirkels laut Medienberichten immer wieder einen „Cesare“. Ein im Soge des Skandals verhafteter Unternehmer, Arcangelo Martino, bestätigte, dass „Cesare“ tatsächlich Berlusconi sei, der angeblich mit dem Kartell enge Kontakte hatte.
Quelle: Die Presse
Wieder einmal haben mafiöse Strukturen die Politik eines westlichen Staates unterwandert. Wieder einmal zeigt sich ein häßliches Gemenge von Altfaschisten, Mafiabossen, Geheimdiensten, Geldadel und Hochfinanz.
Was macht nun die deutsche Presse daraus?
Abhörprotokolle bringen Unglaubliches ans Licht: Ein Geheimbund korrupter Politiker, Richter und Unternehmer wollte Italien bis in die höchsten Ebenen unterwandern.
Das braucht uns aber nicht zu beunruhigen, denn:
Geheimlogen haben Tradition
Quelle: Süddeutsche
Na, dann ist ja alles in Ordnung. Wenn es sich dabei um eine gute alte Tradition handelt, dann brauchen wir uns ja keine Sorgen zu machen. Die Italiener … die sind halt so. Die machen das immer so.
Andererseits … gibt es für die europäischen Grünen einen guten Grund, mit großer Sympathie nach Süditalien zu schauen:
But David Moss, a British building contractor based in the Sicilian hilltop town of Salemi, which is surrounded by whirring turbines, suggested that was not the only reason for the absence of wind-farm „Nimbyism“.
„In the UK, if a company proposed putting up 100 turbines across the countryside, there would be an uproar,“ he said. „In Italy, everyone keeps quiet because they are afraid to stand up to the Mafia.“
Und die Bevölkerung sagt dazu deutlich ihre Meinung:
Dino Leggio, 33, a barman in Corleone, claimed that many of the turbines that now dotted the island made money only for politicians and the Mafia.
Und die Mafia auch:
Police wiretaps showed the extent of the Mafia’s infiltration of the wind energy sector when they intercepted an alleged Mafioso telling his wife: „Not one turbine blade will be built in Mazara unless I agree to it.“
Quelle: telegraph.uk
Die Mafia sorgt dafür, das das Volk die Füße stillhält und der grüne Citoyen in Deutschland weiterhin sein rundumversorgtes Wohlstandsleben führen kann. Als Landbewohner kann ich sagen: mag sein, das diese Turbinen saubere Energie produzieren … aber sie versauen Landschaft in großem Stil. Das stört den grünen Citoyen nicht, denn er hat alles auf DVD und BlueRay für seinen Plasmabildschirm – aber wenn man sich das den ganzen Tag vor Ort anschauen muß, nervt das schon. Ich kann verstehen, das die Italiener da auch gerne ein Wörtchen mitreden wollen würden.
Und wo ist dabei der Deutsche Depp? Nun … er kommt, wenn die Mafia, die P 3 und andere Strippenzieher alles eingerichtet haben, wie hier bei diesem Angebot einer deutschen Wirtschaftsberatung:
Ein deutscher Projektentwickler suchte für ein 152 MW-Windenergieprojekt auf Sardinien einen Investor, der dieses Projekt nach Abschluss der Projektentwicklung übernehmen sollte.
Ausschlaggebend für unseren Mandanten waren dabei der integrierte und interdisziplinäre Beratungsansatz von PricewaterhouseCoopers (PwC) im Bereich der erneuerbaren Energien sowie unser effizient arbeitendes internationales Netzwerk.
Aber auch sonst sind wir ganz vorne dabei:
Deutsche Unternehmen spielen im italienischen erneuerbaren Energieszenario eine wichtige Rolle. Nachdem der deutsche E.ON-Konzern einen Großteil der Anlagen der Endesa Italia übernahm, avanciert das Unternehmen gemeinsam mit Enel, Edison und Eni zu den wichtigsten Herstellern von erneuerbaren Energien am italienischen Markt.
Quelle: German Trade & Invest
Auch die RWE mischt mit:
Bereits seit Mitte Juni dieses Jahres ist der Onshore Windpark San Basilio auf Sardinien in Betrieb genommen worden. Dieser liegt etwa 35 Kilometer südlich von Cagliari. Das deutscheEnergieunternehmen RWE Innogy hat sich dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa verschreiben und baute den Windpark. Die Wartung und Betriebsführung wird der dänische Anlagenbauer Vestas übernehmen.
Quelle: Stromvergleich.de
Da sage nochmal einer, unser Anteil an der Koroporatokratie sei nicht meßbar. Mal eine Originalmeldung aus Sardinien?
Hallo Leute,
wir sind entsetzt. Sieben grosse Windparks mit bis zu 80 Windkraftwerken sollen in Sardischen Naturschutzgebieten , wie z.B, Costa Verde, Is Arenas etc. in unmittelbarer Strandnaehe (800-!000 m) aufgebaut werden.
Unser Italienisch ist nicht so gut, um die Problematik genau zu erklaeren. Unsere sardische Freundin Pina Floris wird jetzt hier auf italienisch die Problematik erklaeren. Bitte uebersetzt diesen Beitrag ins deutsche, damit es jeder verstehen kann und seinen Protest in dem folgenden Blog anmelden kann. http://noalcampoeolicoaisarenas.blogspot.com
Conny
Quelle: Sardinien-Forum
Ich verstehe das Entsetzen sehr gut. Wir haben diese Dinger auch in der Eifel. Potthäßlich. Dann lieber Strom sparen – aber uns fragt ja auch keiner.
Es mutet schon extrem unheimlich an, wie man als deutscher Medienutzer über diese Zusammenhänge nur nach mehrstündiger Recherche informiert wird. Die Zeit kann sich nicht jeder nehmen – und auch ich nicht immer.
Da investiert man in saubere Energie, fühlt sich wie der König und Retter der Welt – finanziert aber in Wirklichkeit die Mafia, korrupte Politiker und die Aushöhlung der Demokratie. Und wählt die Grünen, damit die Welt wieder heil wird. Damit man daran noch glauben kann, muß man nur … ganz fest die Augen schließen.
Nun versteht man wohl ein System besser, in dem Banker Millionenboni einsacken, welche dem Steuerzahler dann vom Arbeitslosengeld gestrichen werden, oder?
Nicht vergessen: Verschwörungen gibt es nicht. Und immer schön lächeln.