Gestern haben wir die Rotarier kennengelernt. Das sind gute Menschen, die sich offen zu einer Verschwörung bekennen: einer Verschwörung der Anständigen. Es ist eine internationale Verschwörung, die dazu beitragen soll, die Welt endlich so zu gestalten, wie sie eigentlich gedacht war, als man noch unter dem Banner von „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ daher zog und damit nicht nur die Mitglieder des eigenen Vereins meinte, sondern einfach ALLE Menschen, auch Frauen, Kinder, Alte, Kranke, Behinderte, Ausländer, Schwule, Linke, Träumer, Individualisten, Denker und Gläubige, was, wie ich meine, heute oft vergessen wird.
Heute wollen wir uns mal um einzelne Rotarier kümmern, jene Helden, die sich vollkommen einem selbstlosen Ziel unterworfen haben, siehe Rotary.de:
Rotary International ist eine weltweite Vereinigung von Männern und Frauen, die sich unter dem Motto „Service above Self“ – Selbstlos dienen – in Clubs zusammengefunden haben. Frieden, Völkerverständigung und die Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen überall auf der Welt sind die Hauptziele.
Fangen wir an mit den beiden wichtigsten deutschen Rotariern, erstmal der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, bekannt geworden durch eine Reise in die USA, während der sie bedauerte, das sie keine deutschen Soldaten in den Tod im Irak schicken durfte:
Im Vorfeld des Irakkriegs bekundete Angela Merkel ihre Sympathien für die Irak-Politik der USA und die „Koalition der Willigen“. Sie kritisierte als deutsche Oppositionsführerin vom Boden der USA aus die Außenpolitik der Bundesregierung, was ihr scharfen Widerspruch aus Berlin einbrachte. Der SPD-FraktionsvorsitzendeFranz Müntefering beurteilte Merkels Äußerung als „Bückling gegenüber der US-Administration“.
Wer jetzt schon Rotarier als fünfte Kolonne des Pentagon diskreditieren möchte, urteilt sichtlich zu früh. Allerdings … war das schon ein seltsam dämlicher Auftritt, dessen Sinn sich mir heute noch nicht erschließt. Aber was verstehe ich schon von Politik. Sicher kann man mit völkerrechtswidrigen Kriegen Frieden, Völkerverständigung und die Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen herbeibomben, die Iraker stellen momentan ja auch ein leuchtendes Beispiel für diese Entwicklung da.
Ebenfalls unter den berühmten Rotariern befindet sich der amtierende Bundespräsident: Christian Wulff, bekannt geworden durch seine großzügige Diätenerhöhungen im niedersächsischen Landtag, seine Freude über Air Berlin, seine Warnung vor „Progromstimmung“ gegen deutsche Manager sowie seinen Einsatz für „Pro Christ“ und den „Arbeitskreis christlicher Publizisten“, zu dem man eine sehr kritische Meinung haben kann:
Wulffs Auftreten beim „Arbeitskreis Christlicher Publizisten“ (ACP) mit einem Grußwort im Jahr 2004 und einem Vortrag im Mai 2010 wurde vom Sektenbeauftragten der evangelischen Landeskirche WürttembergHansjörg Hemminger, der den ACP für eine „Splittergruppe am äußersten rechten Rand des Protestantismus“ hält, als „politisch bedenklich“ bezeichnet.
Ein Rotarier kommt gerade besonders in die Schlagzeilen: Friedrich Merz, bekannt geworden durch die Erfindung der deutschen Leidkultur … nein, Leitkultur, die Ablehnung des betrieblichen Mitbestimmungsrechtes von Arbeitnehmern sowie seiner Forderung nach Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke. Der demonstriert jetzt gerade, wie sich selbstloser Dienst am Vaterland auszahlen kann, siehe N 24:
Der frühere CDU-Fraktionschef Friedrich Merz erhält nach Medienangaben täglich 5000 Euro für seine Beratertätigkeit bei der angeschlagenen WestLB. Wie das Magazin „Stern“ unter Berufung auf einen Vermerk des staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin berichtete, zahlt die Landesbank dem Wirtschaftsanwalt für die Suche nach einem Käufer für das Institut ein Tageshonorar von 5000 Euro. Dieser Tagessatz sei „als marktüblich akzeptiert“ worden, heißt es in dem „Stern“ vorliegenden Vermerk.
Na, bei den Honoraren ist es kein Wunder, das die Bank angeschlagen ist: solche Traumeinkünfte kann man halt nicht ewig zahlen. Neben Merz findet man mindestens noch einen Rotarier, der die Lebensbedingungen der Menschen durch Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken verbessern wollte: Gerhard Cromme, jener Mann, der sich durch die feindliche Übernahme von Hoesch und die Schließung der Hüttenwerke Rheinhausen einen Namen machte.
Mit Dieter Hundt, dem Präsidenten der deutschen Arbeitgeberverbände, haben wir dann auch den dritten Rotarier, der sich für den Verbleib der Atomkraft in Deutschland ausspricht … trotz der Erfahrungen von Fukushima, siehe Energiewende Waldkirch:
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt sagte heute in Stuttgart, die Kernkraft schone das Klima und sei dadurch umweltfreundlich.
Natürlich darf in dieser illustren Runde ein Name nicht fehlen, siehe Rotary1880.org:
Seit dem Wochenende gibt es also nun einen „Freund Guttenberg“ – so sprechen sich die Rotarier gegenseitig an – in Kulmbach. Aus gutem Grund, wie Jan-Peter Büning erläuterte: „Als Bundesverteidigungsminister hat er einen immens großen Wirkungskreis und große Verantwortung, und bei all dem steht Herr zu Guttenberg für die Werte der Rotarier.“ An den Minister gewandt betonte Büning in seiner Rede: Sie haben auch unpopuläre Maßnahmen, wie in der Opel-Krise schnelle Staatshilfen zu verweigern, vertreten oder jetzt die Aussetzung der Wehrpflicht durchgesetzt und blieben dabei stringent der Sache dienend und sich nicht der Mediendemokratie ergebend.“ Und dies sei die Verkörperung der rotarischen Grundsätze: Wahrheit, Fairness, Gemeinwohlorientierung, Förderung von Freundschaft und gutem Willen.
Er ist nicht der einzige, der für die Werte der Rotarier steht. Adenauers Enkel Dr. Patrik Adenauer, gemäß Deutschlandradio ebenfalls Rotarier, sagt ganz deutlich, was er von sozialer Marktwirtschaft und dem Sozialstaat hält:
In seiner Antrittsrede geht er mit den „Sozialkleptokraten“ hart ins Gericht. Von „Vollkasko-Staat“ und „Sozialer Stallfütterung“ ist die Rede, aber auch von dem Willen zum Wiederaufbruch. Sein Unternehmer-Verständnis ist Programm: „Wiederherstellung von Freiheit, Selbständigkeit, Eigentum“. Sehr schnell wird er zum anerkannten Repräsentanten in Politik, Wirtschaft und Medien. Daher verwundert auch nicht, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel ihn in ihren Innovationsrat holt. Das Gremium setzt sich aus renommierten Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen, an der Spitze Prof. Dr. Heinrich v. Pierer, Vorsitzender des Aufsichtsrates Siemens AG. Die Aufgabe der illustren Runde ist es, die Kanzlerin in Sachen neue Technologien und Transfer, aber auch in Standortfragen zu beraten.
Dieser „Innovationsrat“ ist im Kern die Schaltzentrale für den Umbau der sozialen Marktwirtschaft in etwas ganz Neues, das durch die Vernetzung von Wirtschaft, Wissenschaft und Staat geschaffen wird. Ergebnisse für das Volk, dessen Lebensbedingungen dadurch enorm verbessert werden: Hartz IV, Rente mit 67, Lohnsenkungen, Rentenkürzungen.
Der Rat für Innovation und Wachstum war ein informelles Beratungsgremium für die Bundeskanzlerin Angela Merkel in allen Innovationsfragen im Zeitraum vom 24. Mai 2006 bis zum 28. April 2008. Er war der Nachfolger des Gremiums Partner für Innovation, das Gerhard Schröder ins Leben rief.
In seiner letzten Sitzung wurde eine neue Beratungsstruktur diskutiert. Die Bundesministerien BMBF und BMWi sollen gemeinsam mit Acatech einen Konzeptvorschlag für eine neue Beratungsstruktur für die Bundesregierung erarbeiten.[1]
Die 13 Mitglieder wurden von der Bundeskanzlerin berufen. Heinrich von Pierer leitete den Rat, dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft angehörten. Er tagte nicht öffentlich in vier Arbeitskreisen:
Wieviele Rotarier dort noch im Einsatz sind, weiß ich nicht, es ist aber gut zu wissen, das wenigstens zwei von ihnen selbstlos für Frieden, Völkerverständigung und bessere Lebensbedingungen eintreten. Hoffentlich leben sie ihren Auftrag nicht so wie der Rotarier Bischoff Mixa, der wegen Misshandlung Minderjähriger, Veruntreuung und Devisenvergehen ins Gerede kam. Einen dritten Rotarier haben wir da noch in diesem Rat: Thomas de Maizière, der die Geschichte der Bundesrepublik in nahezu unvorstellbarer Weise geprägt hat:
Thomas de Maizière hat 1990 seinem Cousin Lothar de Maizière, dem ersten frei gewählten Ministerpräsidenten der DDR, nach der Volkskammerwahl empfohlen, Angela Merkel als Pressemitarbeiterin in sein Team aufzunehmen, in das er dann ebenfalls als Berater aufgenommen wurde.
So kann es kommen. So ist alles irgendwie mit allem verbunden. Gut das der jetzt den Rotarier Guttenberg im Verteidigungsministerium beerbt hat. So bleibt der selbstlose Dienst auch dort erhalten und er kommt nicht mehr auf die Idee, eine neue Zensurbehörde fürs Internet zu schaffen, die Artikel wie diesen hier von vornherein verbietet.
Verlassen wir aber einfach mal die trostlose deutsche Filzwirtschaft, bevor uns auffällt, das die „Initiative neue soziale Marktwirtschaft“ ihre Finger inzwischen überall im Spiel hat, das die Unterzeichner des „Energiepolitischen Appels“ quasi eine politische Partei der Dax-Konzerne bilden und das nebenher mit „Pro Christ“ das „Maschinengewehr Gottes“ Billy Graham Einfluß auf die deutsche Politik nimmt und so wiederum … einen deutlichen antichristlichen Aspekt in die Arbeit von Rotary aufzeigt, wenn man dem Theologen folgt:
Die Veranstalter von ProChrist93 erklärten, mit Hilfe von Billy Graham auf Christus hingewiesen und die „christliche“ Botschaft vermittelt zu haben. Deshalb nannte sich das fünftägige Medienereignis ja auch „ProChrist93“. Angesichts der Gegensätze zur Botschaft Jesu kann man jedoch fragen: War es wirklich „ProChrist93“? Oder war es nicht eher „AntiChrist93“?
Gehen wir fort von diesen unerquicklichen Themen, kehren wir zurück zum Ursprung: den edlen Rotariern und ihrem Wirken in der Welt. Da haben wir gleich zwei, die über Billy Graham mit Pro Christ in Verbindung stehen: Richard Nixon, bekannt für seinen unermüdlichen Einsatz in Vietnam und seine seltsamen Wahlkampfmethoden, siehe Watergate, sowie George W. Bush, der sich durch den Irakkrieg verewigt hatte. So stehen Bush, Nixon und Wulff gleich mehrfach miteinander in Verbindung.
Neben Ronald Reagan gibt es auch noch einen weiteren selbstlosen Diener der Rotarier, der es zu öffentlichem Ansehen gebracht hat: Tom DeLay, Mehrheitsführer der Republikaner im Senat:
Am 24. November 2010 sprach ein Gericht In Austin nach 19 Stunden Geschworenenberatung DeLay wegen Verschwörung und Geldwäscherei für schuldig.[1][2] Am 10. Januar 2011 wurde er wegen Verschwörung von einem Richter zu drei Jahren Haft verurteilt. Wegen Geldwäscherei wurde er zu zehn Jahren auf Bewährung verurteilt. Er hat Berufung angekündigt und bleibt bis zur Verhandlung dank Zahlung einer Kaution von 10.000 US-Dollar auf freiem Fuß.
Das ist natürlich nichts gegen das, was sich ein pakistanischer Rotarier geleistet hat: Asif Ali Zardari, Präsident Pakistans, ist wegen ganz anderer Dinge ins Gerede gekommen:
1990 wurde er wegen Erpressungsvorwürfen festgenommen, da er den pakistanischen Geschäftsmann Murtaza Bukhari zwang, ihm Geld zu geben.[1] Als 1993 die Partei seiner Frau an die Macht kam, wurde die Anklage jedoch fallengelassen.
In den letzten Tagen der zweiten Amtszeit seiner Frau, kurz bevor die Regierung vom damaligen Präsident Farooq Leghari aufgelöst wurde, kam sein Schwager Murtaza Bhutto bei einem Mordanschlag ums Leben. 1996 wurde er wegen Mordverdachts verhaftet, aber der Druck der Öffentlichkeit verhinderte eine vollständige Aufklärung des Falles.
Von 1997 bis 2004 war er wegen Anklagen inhaftiert, die von Korruption bis Mord reichten. Im November 2004 wurde er gegen Kaution entlassen, wurde aber bereits am 21. Dezember 2004 erneut festgenommen, nachdem er einer Anhörung ferngeblieben war. Er wurde auch der Bildung einer Verschwörung zur Ermordung eines Richters und dessen Sohnes im Jahre 1996 angeklagt.
Im August 2004 gab Zardari zu, ein großes Grundstück im Wert von 4,35 Millionen englischen Pfund in Surrey (England) zu besitzen. Zuvor hatten er und seine Familie bestritten, Grundbesitz in England zu haben. Die pakistanischen Behörden beschuldigten ihn, diese Besitzungen mit durch Korruption erlangten Mitteln erworben zu haben. Vor dem Hohen Gericht von England und Wales laufen deshalb Gerichtsverfahren gegen Zardari. Diese wurden von der vorigen pakistanischen Regierung angestrengt, um den Erwerb des Besitzes zurückzuverfolgen und ihn gegebenenfalls für den pakistanischen Staat mit Beschlag belegen zu können. Im Oktober 2006 wurde ein Antrag Zardaris abgewiesen, der die Zuständigkeit des Gerichts in Frage stellte.
Man muß jedoch nicht so weit in die Ferne schweifen, um denkwürdige Praktiken von Rotariern im Einsatz zu erleben. Gleich nebenan, in Holland, wohnte jemand, der nicht nur durch seine SS-Mitgliedschaft auf sich aufmerksam gemacht hatte: Prinz Bernhard zur Lippe-Biesterfeld, Initiator der Bilderbergerkonferenz und Mann mit merkwürdigen Geschäftspraktiken:
Prinz Bernhard war in den so genannten Lockheed-Skandal verwickelt, bei dem der US-amerikanische Konzern Schmiergelder von 1,1 Millionen US-Dollar dafür zahlte, dass Flugzeuge vom Typ Starfighter F-104 für die Koninklijke Luchtmacht gekauft wurden. Nach Bekanntwerden des Skandals – der ähnlich in verschiedenen weiteren Ländern ablief – gelangte in der niederländischen und internationalen Presse auch der Kauf eines luxuriösen Appartements in Paris für seine Geliebte Helene Grinda an die Öffentlichkeit. Der Prinz unterhielt weiterhin ziemlich intensive Kontakte zu Tibor Rosenbaum, dem Schweizer Bankier und Strohmann des Mafia-Finanziers Meyer Lansky und mit Robert Vesco. Vesco benutzte Amsterdam als Postadresse, als er erhebliche Summen aus den Fonds des von ihm kontrollierten Offshore-Finanzkonzerns Investors Overseas Services zweckentfremdete.
Wie weit man manchmal doch im selbstlosen Dienst gehen muß. Manchmal muß man sogar Söldner dafür anwerben:
Die Truppe von Prinz Bernhard hatte nicht nur den illegalen Handel infiltriert, sie nahm auch daran teil. Der irische Reporter Kevin Dowling enthüllte, dass die südafrikanische Armee ebenfalls an dem Handel beteiligt war, was darauf hindeutete, dass es Verbindungen mit dem Kampf der „Weißen“ für den Fortbestand der Apartheid gab. Überdies bezichtigte er Mitglieder der südafrikanischen Spionageabwehreinheit Koevoet, die unter dem „Projekt Schloss“ trainiert wurden, für das Boipatong-Massaker 1992 verantwortlich zu sein.
1995 rief der erste schwarze südafrikanische Präsident Nelson Mandela die Kumleben-Kommission ins Leben, die neben anderen Fragen die Rolle des WWF in der Zeit der Apartheid in Südafrika ermitteln sollte. Im Untersuchungsbericht wurde angedeutet, dass die Söldner des „Projekt Schloss“ Anschläge auf ANC-Mitglieder geplant hatten. Dazu hatten sie sogar militärische Trainingscamps in den Naturschutzreservaten eingerichtet, in denen Kämpfer der UNITA und der Renamo ausgebildet wurden. Obwohl Prinz Bernhard niemals in diesem Zusammenhang angeklagt wurde, schadete auch das „Projekt Schloss“ dem Ruf des Prinzen weiter.
Wer jetzt wie ich denkt: „Mir reichts, ich kann nicht mehr!“ hat mein vollstes Verständnis. Auch ich mag eigentlich nicht mehr tiefer Graben. Doch einen letzten Rotarier kann ich den Lesern nicht ersparen, zumal er über das Datum „11.September“ sehr direkt mit Pakistan (daher stammte ja das Geld für die Attentäter) und George W. Bush (Präsident zum Zeitpunkt des Attentates) in Verbindung steht, da er selbst durch dieses Datum zu einiger Berühmtheit gelangt ist: Augusto Pinochet:
Nachdem er am Putsch gegen den damaligen sozialistischen Präsidenten Salvador Allende beteiligt war, regierte er Chile vom 11. September 1973 bis zum 11. März 1990 diktatorisch, erst als Vorsitzender einer Militärjunta und später als Präsident (ohne jemals gewählt worden zu sein). Auf die enorme Zahl an Menschenrechtsverletzungen, darunter mehrere Tausende Ermordete und ‚Verschwundene‘, während seiner Regierungszeit reagierte ein Teil der Weltöffentlichkeit mit Anklage und Kritik. Dagegen wurden die wirtschaftsliberalen Strukturreformen, die während seiner Regierungszeit stattfanden, international vor allem von US-Wirtschaftsexperten viel beachtet.
Sein selbstloser Dienst im Sinne von Frieden, Völkerverständigung und Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen nahm sonderbare Formen an:
Seit dem Putsch Pinochets am 11. September 1973 wurden fast 17 Jahre lang Menschen systematisch verfolgt und gefoltert. Die Valech-Kommission hat 27.255 politische Gefangene anerkannt. Andere Quellen vermuten einige 10.000 Opfer mehr. 13 % der Inhaftierten waren Frauen, 94 % wurden gefoltert. Folterungen wurden in allen Regionen Chiles vor allem in Konzentrationslagern, Gefängnissen, Kasernen und auf Schiffen durchgeführt.
Die Wahl der Methoden … und da kommen wir zum Anfang des Artikels zurück … erinnert ein wenig an die Einstellung der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel:
Ein Blick in die gleiche Geschichte mahnt aber auch, dass ein falsch verstandener, radikaler Pazifismus ins Verhängnis führen kann und der Einsatz von Gewalt – trotz des damit einhergehenden Leides – in letzter Konsequenz unausweichlich sein kann, um noch größeres Übel zu verhindern.
Gut, das man sich als Blogger kurz fassen muss. Ich weiß nicht, worauf man sonst noch alles stoßen würde, wenn man weitergräbt. Ich weiß, das ich möglicherweise vielen Rotariern in diesem Moment nicht gerecht werde, die sich unter der „Verschwörung der Anständigen“ wirklich etwas Ehrenhaftes vorgestellt haben, möchte aber darauf hinweisen, das man zum selbstlosen Dienst bei den Rotariern berufen wird … das heißt, hier schaut man sich die Kandidaten vorher genau an. Ist es so unverständlich, das man angesichts der Ballung von Feinden von Demokratie, Mitbestimmung und sozialer Marktwirtschaft in diesem Club so langsam ins Grübeln kommt und nicht ganz versteht, wie Krieg, Betrug, Unterschlagung, Folter, Mord mit selbstlosem Dienst für Frieden, Völkerverständigung und Schaffung menschenwürdiger Lebensbedingungen in Einklang zu bringen sind?
Es sei denn … die Werte sollen letztendlich nur für Rotarier gelten. Darf ich einen Abschnitt aus Peter Wendlich, Die Macht der Geheimbünde, Bassermann 2006, Seite 151 zitieren?
„Das Zahnrad auf blauem Grund hat sich aus einem einfachen Sechs-Speichen-Rad entwickelt uns soll das offizielle Rotationsprinzip symbolisieren. Im Knopfloch getragen, weist es den Träger als Zugehörigen zu einem „besseren Kreis“ aus, der die Entwicklungsstufe zum Menschen nach dem Motto „Affe-Mensch-Rotarier“ erfolgreich hinter sich gelassen hat. “
Und da haben wir ihn, den Herrenmenschen. Hoffentlich behandeln die Rotarier uns Menschen besser als wir die Affen behandeln. Aber so edel wie die sind, werden die sicher nicht Tierversuche an Menschen unternehmen wollen. Wären ja dann auch Menschenversuche. Und sicher würden sie die Menschen nicht so ausbeuten, wie wir die Affen ausbeuten.
Rotarier sind edle, gute, wohltätige Menschen – nur jene altertümlichen Geister, die zuviel Märchen lesen und Bilder von Wölfen im Schafspelz im verdrehten Hirn haben, würden hier Übles denken.
Deutschland im Jahre 2011. Man schaut aus dem Fenster und sieht: alles verwandelt sich so langsam in einen Riesengüllehaufen. Der Bürger sitzt da und ist stutzig. Fragt sich: wie kann das sein? Wir haben ganz viele demokratische Parteien, Vereine, Verbände, sind offiziell Sozialstaat, eine friedliche Demokratie, ausgestattet mit höchstem Bildungsniveau und weltweit einzigartigen Experten – und trotzdem fährt das Staatsschiff einen Kurs, den wir von uns aus nie gewollt hätten.
Nehmen wir die Wirtschaft. Wir sparen wo wir können, haben die niedrigsten Gehälter in Europa (was unter anderem dazu führt, das zum Beispiel in der Eifel sich Holländer mit Durchschnittsgehältern teuerste Häuser kaufen können, von denen Deutsche nur träumen dürfen), arbeiten mit am längsten, zahlen mit die höchsten Preise: trotzdem wächst die Staatsverschuldung. Und weil wir so sparsam waren, dürfen wir jetzt bald auch noch Rekordpreise für Diesel zahlen, nachdem wir erstmal viel Geld für das Dieselauto hingelegt hatten.
Oder nehmen wir die Politik. Wir wollten immer ein kleines, bescheidenes Land sein, von dem nie wieder Krieg ausgeht. Wir hatten dafür sogar extra eine Friedensbewegung. Was aber geschieht? Deutsche Soldaten sind 2011 weltweit im Einsatz und wir werden international verspottet, das es nicht noch mehr sind.
Über Gesellschaft will ich gar nicht reden: 20-jährige Schnösel machen Schlagzeilen, weil sie ein 300000-Euro-Auto zerlegen, während andererseits Renterinnen in Pflegeheimen verdursten. So ein Land wollten wir nie. Ich kenne jedenfalls keinen, der meint, Hartz IV sei eine faire und gerechte Sache, dafür aber viele, die meinen, das es hier einen „Putsch von oben“ gab.
An einen Putsch von oben wollen wir aber gar nicht glauben. Geht ja auch gar nicht: wie sollten die höchsten Kreise von Politik, Medien und Wirtschaft sich überhaupt verständigen? Es gibt ja gar kein Gremium, in dem Angela Merkel, Ex-Bischof Mixa, die Vorstandsvorsitzenden von Siemens, VW, Addidas, der Vorsitzende des Bundesverbandes der deutschen Arbeitgeberverbände, Margot Kässmann, Ex-Bischöfin der Protestanten, Roland Berger als Top Unternehmensberater, mehrere Richter des Bundesverfassungsgerichtes, Sandra Maischberger, Friedrich Merz, Bundespräsident Christian Wulf und noch viele andere Berühmtheiten aus Wirtschaft, Politik, Kirche und Medien vereint sind und sich international mit Walt Disney, Bill Gates, Ronald Reagan, Nicolas Sarkozy, Margeret Thatcher vernetzen. Keins … außer den Rotary Clubs, siehe Wikipedia.
Ich war dann auch mal bei denen zu Hause um zu erfahren, wer das denn eigentlich ist, siehe rotary.de:
Rotary International ist die älteste Serviceclub-Organisation der Welt. Seit der Gründung des ersten Clubs durch vier Freunde vor 105 Jahren hat sich Rotary zu einem weltumspannenden Netzwerk engagierter Männer und Frauen entwickelt, die eine gemeinsame Vision verfolgen. Sie wollen denen zur Seite stehen, die sich nicht selbst helfen können: im lokalen Umfeld der eigenen Gemeinde wie mit internationalen humanitären Hilfsprojekten.
Die Mitglieder der Rotary Clubs sind Führungskräfte aus allen Berufen und setzen ihre beruflichen Fähigkeiten in ehrenamtlicher Arbeit ein, um damit ihr Motto – „Service Above Self“ (Selbstlos dienen) – zu verwirklichen. Außerdem machen sie sich für die Einhaltung hoher ethischer Normen in allen Berufen stark und tragen zu Völkerverständigung und Frieden in der Welt bei.
Aus dem Brief des momentanen großen Vorsitzenden für Deutschland habe ich auch ihr Leitmotto erfahren, das mir hilft, die „gemeinsame Vision“ zu verstehen:
„Das, was Rotary schafft, gelingt sonst niemandem: überall auf der Welt Menschenzusammenzubringen, die sich für das Gute in der Welt einsetzen und derenUnterstützung dafür zu gewinnen, die Welt zu verbessern.“
Das finde ich ja klasse. Die reichsten und mächtigsten Menschen der Welt haben einen eigenen Club und wollen mit ganzer Kraft das Gute in der Welt befördern. Wunderbar. Und das machen die schon seit über hundert Jahren? Da muß die Welt ja ein Paradies sein, zumindest die Welt der Bundesrepublik.
Wir schauen nochmal aus dem Fenster und sehen: Gülle.
Wie kann das sein, wo doch die Reichen und Mächtigen gezielt zur Weltverbesserung angetreten sind?
Der Spiegel durfte 1983 – also noch Jahre vor dem Schröderputsch und der Gleichschaltung der Medien – noch einen offenen Artikel über Rotary schreiben.
Beide Argumente, zusammengenommen und vom Kopf auf die Füße gestellt, machen das einst vom Chicagoer Rechtsanwalt Paul Harris ersonnene Erfolgsrezept Rotarys aus: Geschäftsbeziehungen möglichst weltweit durch freundschaftlich-philanthropische Bande zu überwölben und zugleich mit dieser im Zahnrad symbolisierten internationalen Vernetzung von Besitzenden, Bestimmenden und Bedeutenden auch der ländlichen und kleinstädtischen Oberschicht den Ruch des Provinziellen zu nehmen.
Also … eigentlich schon eine Angelegenheit fürs Kartellamt? Eine Sekte erfolgreicher Menschen, die sich durch nichts anderes auszeichnen als durch Geld und Macht … wenn nicht sogar eine Verschwörung?
Als wesentliches Kriterium für die Zuwahl gilt der berufliche Erfolg des als mögliches Mitglied ausgeguckten Mitbürgers: Durch hinlänglich hohe Einkünfte sollte er aufgefallen sein oder durch überdurchschnittlichen Einfluß – am besten gleich durch beides. Akademische Titel, feine Manieren und bürgerliche Bildungsinteressen, eine Latte einträglicher oder auch nur ehrenhafter Ämter sind weitere Gesichtspunkte, nach denen Rotarier die bessere Gesellschaft ihrer Heimat observieren, um weitere wöchentliche Mitesser ausfindig zu machen.
So würde ich die Mafia nach Personen suchen, die ihr hilft, ihren Einflußbereich zu vergrößern. Zumindestens der Charakter der Verschwörung wird offen zugegeben.
Auch „die strenge Selektion“ bei Neuaufnahmen habe nichts „mit Exklusivität“ zu tun, sondern diene allein „einer rund um den Erdball zündenden Verschwörung der Anständigkeit“.
Eine Verschwörung der Anständigkeit hört sich recht gut an, auch wenn man im ersten Blick sehen muß, das die Gemeinsamkeiten wohl eher darin bestehen, auch in Zukunft weiterhin anständig verdienen zu wollen … und, wie der Autor erwähnt, dabei auch gerne alle steuertechnischen Vergünstigungen ausschöpfen. Zu diesem Zwecke hat man sogar vielerorts spezielle Einsatzgruppen gebildet:
In manchen Rotary-Distrikten allerdings sind in den letzten Jahren sogenannte Beraterstäbe „Erste Hilfe“ aufgebaut worden, deren Aufgabe es keineswegs ist, etwa dem Roten Kreuz Konkurrenz zu machen. Diesen verschwiegen arbeitenden Spezial-Trupps gehören jeweils ein Rechtsanwalt, ein Notar, ein Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer, ein Bankdirektor, ein Ingenieur und ein Betriebswirt an. Ihre gemeinsame Aufgabe: Mitgliedern aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten herauszuhelfen, ihnen Stellen oder Kooperationspartner zu vermitteln.
So langsam wird das Bild düster: eine Allianz von Reichen, die unter allen Umständen (und gerne auch auf Kosten des Gemeinwesens) in der immer gern gesehenen Kutte des Wohltäters ihren eisernen Griff nach der Macht im Staat beibehalten wollen. Das „Gute“ in der Welt zu befördern … ist eine sehr relative Sache. Für manche heißt das eben: das eigenen Wohl zu maximieren. Oder marode Banken zu retten.
Kein Wunder also, das diese gesellschaftliche Machtballung auch mal unangenehm auffällt, zum Beispiel der Zeitschrift Stern im Rahmen der Ereignisse um jene Staatsanwältin, die den Meister der Steuerhinterziehung Zumwinkel zu Fall gebracht hatte:
Sie hat Post-Chef Klaus Zumwinkel verhaften lassen – nun sollte kurz vor Beginn des Prozesses Staatsanwältin Margrit Lichtinghagen von ihren Fällen abgezogen und strafversetzt werden. Der Steuerfall des Jahres verkommt zu einem Schmierenstück aus Mobbing und Intrigen.
Und in diesen Intrigen finden wir … die Menschen, die das „Gute“ befördern wollen.
„Wir reden hier von 180 Aktenordnern. Von einem System, um die Leute kaputt zu machen. Und wir reden von Steuergeldverschwendung“, behauptet der Mitarbeiter. Ein anderer Mitarbeiter erzählt von Fällen, in denen Behördenleiter Schulte mit Personen, gegen die ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption lief, Tennis spielte und Kontakte über den Rotary-Club unterhält. Er erzählt davon, dass es eine erhebliche Beweislast gegeben habe, das Verfahren aber eingestellt wurde. Dass der ermittelnde Staatsanwalt weggemobbt wurde.
Die Vorwürfe gegen Lichtinghagen, so ein Steuerfahnder, zeigen, wie verzweifelt versucht würde, die Fälle ins Leere laufen zu lassen. Dabei könnten sich diese Vorwürfe als Bumerang erweisen. Schulte selbst habe Lichtinghagen einen Kontakt zu einem Herrn vermittelt, der ein gemeinnütziges Projekt vorstellte und um Förderung bat. Es ging um den Wiederaufbau der Rokokokirche in Berka vor dem Hainich. Auch dafür gab es Geldzuweisungen – mehrere Hunderttausend Euro. Zeugen haben gehört, wie Lichtinghagen sich aufregte, als sie später erfuhr, dass der Kirchenaufbau ein Projekt des Rotary-Clubs Lüdenscheids ist. Das macht das Projekt nicht schlechter. Aber Mitglied im Rotary-Club Lüdenscheid ist Schulte.
Natürlich sind Rotary-Mitglieder keine Heiligen. Sicher sind auch schwarze Schafe darunter….die vielleicht aber intern nur schwarz werden, weil man sie erwischt hat. Auch in der Schweiz zeigt sich eine unheimliche Machtkonzentration der „Gutmenschen“, siehe NZZ:
Daniel Schwander kritisiert in seinem Buch über das Zürcher Handelsgericht so nebenbei auch die Rolle des Rotary Club: Es seien ungebührlich viele Rotarier Mitglied der Kommission, die dem Parlament die Richter-Kandidaturen vorschlage, und dementsprechend auch auffallend viele Handelsrichter Rotary-Mitglied – was der Autor als bedenklich einstuft.
Bedenklich ist auch … der große Aufwand, eine expansive und hierarchisch streng durchorganisierte Gruppierung zu schaffen, die durch ein enges Berichtswesen auffällt, das sich Parteien in dieser Form wohl nicht leisten würden, siehe rotary.org:
Wie sieht es in Ihrem Club aus? Herrscht dort eine unterhaltsame, energiegeladene Atmosphäre? Sind die Meetings etwas Besonderes, und sind Sie stolz auf die Leistungen Ihres Clubs? Hat er seine eigene Identität? Ist er bekannt für bestimmte Aktivitäten? Hat er eine vielfältige Mitgliedschaft? Ist er offen für neue Ideen? Engagiert? Wenn Sie an Ihren Club denken, sind Sie dann zufrieden mit der aktuellen Situation? Dieser Leitfaden zeigt bewährte Praktiken für erfolgreiche Rotary Clubs auf, die Ihrem Club dabei helfen können, noch dynamischer zu werden.
Hier werden Rechenschaftsberichte und Aktivitätenplanungen gefordert, die weniger an einen Verein von Freiwilligen sondern mehr an Prinzipien moderner innerbetrieblicher Führung erinnern. Schwer vorstellbar, wie Bundeskanzlerin und Bundespräsident in solche Rechenschaftspflichten einzuweben sind, erst recht nicht, wo ein angestrebter imperialer Charakter erkennbar ist, der auf ständiges Wachstum der Organisation innerhalb der (infizierten) Gesellschaft ausgerichtet wird, siehe wieder rotary.org:
Die Öffentlichkeitsarbeit spielt eine enorm wichtige Rolle, damit Rotary weiter wachsen und sein gutes Werk ausbauen kann. Es liegt in der Verantwortung jedes Rotariers und jeder Rotarierin, ein positives Image von Rotary zu schaffen.
Dazu haben sich also Frau Merkel und Herr Wulff verpflichtet?
„Wir nehmen nur Leute auf, die schon bewiesen haben, dass sie etwas können und die richtige Einstellung zum Bürgersinn haben“, sagt der Hamburger Notar Horst Hellge (69), einer von 19 Zentralvorständen der weltweit 1,2 Millionen Rotarier. Rotary-Mitglied werden also nicht Berufsstarter, die Karriere machen wollen, sondern diejenigen, die bereits einige Karriereschritte gemacht haben. „Ob einer Professor oder Handwerker ist, spielt keine Rolle“, sagt Hellge, „wir suchen, unabhängig von der Herkunft, wirkliche Führungskräfte, die repräsentativ sind für ihre Branche.“
So das Manager Magazin 2007 in einem Artikel über karrierefördernde Netzwerke. Man erfährt auch etwas mehr über Sinn und Zweck dieser Organisationen:
Eines Tages wird Ihr Telefon klingeln. Am anderen Ende wird sich dann vielleicht ein seriös klingender älterer Herr melden und Sie fragen, ob Sie sich vorstellen können, Mitglied in einem ganz feinen Kreis zu werden. Mit diesem Anruf werden Sie Teil eines Aufnahmerituals, das noch heute den Regeln gehorcht, die von den Gründern elitärer Zirkel wie den Rotariern oder dem Lions Club vor rund einem Jahrhundert festgelegt wurden. Der Ritus hat sich bis heute genauso wenig verändert wie die grundlegende Idee der Clubs: junge Männer und Frauen unterschiedlichster Berufe zusammenzubringen, die sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen.
Das hätte man früher einfach … Bandenbildung genannt. In anderen Zusammenhängen wäre wohl das Kartellamt aktiv geworden. Oder der Verfassungsschutz, wenn man sieht, das es sich hier um eine zentral gesteuerte ausländische Organisation handelt, siehe rotary.de
Das RI-Zentralbüro befindet sich in Evanston bei Chicago/USA. Daneben gibt es sieben internationale Büros in Argentinien, Australien, Brasilien, Indien, Japan, Korea und der Schweiz sowie ein eigenes Rotary-Büro für Großbritannien und Irland (RIBI). Unter der Leitung des Generalsekretärs kümmern sich 740 Mitarbeiter um die Rotary Clubs in aller Welt.
Strukturiert wie die Vertriebsorganisation eines Unternehmens, geschult wie die Vertriebsorganisation eines Unternehmens, ausgestattet mit der Zielsetzung der Vertriebsorganisation eines Unternehmens … und eingebettet in die Sprachmuster eines modernen Unternehmens, wo die „Zentrale“ auch nur dafür da ist, den „Mitarbeiter vor Ort“ zu unterstützen. Wie finden sogar eine Liste von Distriktberichtserstattern, womit wir beim innerbetrieblichen Berichtswesen angelangt wären.
Ist natürlich alles ganz harmlos. Ich kenne einen niederen Rotary-Führer und mehrere Mitglieder persönlich. Ganz normale reiche Menschen, die sich dem Strategieplan der Organisation unterwerfen oder auf die karrierefördernden und steuersparenden Vorteile der Mitgliedschaft verzichten müssen – inklusive der geschäftlichen Aufträge und Netzwerke, die sich daraus ergeben.
Deutschland 2011 – ich schaue aus dem Fenster und sehe … nach 60 Jahren Rotarierarbeit in Deutschland ein Land, das Pleite ist, dessen Lebensqualität sinkt, dessen Reiche aber immer reicher werden.
Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, das eine Organisation, die hierarisch organisiert ist und gerade jene Menschen gezielt sammelt, die Macht und Geld in ihren Händen halten, irgendetwas damit zu tun haben könnte, auch wenn die den Rotarier Gerd Bastian aus ihren Reihen entfernt haben, weil er für Frieden war. Das waren sicher auch nur jene höchst seltenen schwarzen Schafe, die man in dieser Steuerspargesellschaft findet.
Völlig absurd sind selbstverständlich die Vorwürfe von Lübeck-Kunterbunt in diesem Zusammenhang:
Einer nannte diese Clubs die Teestuben der Freimaurerlogen. Das ist zutreffend; denn diese Herren-Clubs, auch wenn sie selbst keine Tempelrituale verrichten, arbeiten alle im Geiste der Loge, um die Führungskräfte in Politik, Kirche und Wirtschaft für die kommende antichristliche Weltrepublik zu erziehen.
Andererseits … wenn ich so aus dem Fenster schaue und über eine antichristliche Gesellschaft sinniere, mir die Mitgliedslisten und deren politische Auffälligkeiten so anschaue …
Ach. Lassen wir das. Verdirbt nur den Tag. Die meinen das sicher alle nur gut. Sagen die ja auch.