Donnerstag, 21.4.2016. Eifel. Man sagt: ich würde ja nicht auf Zuruf Artikel schreiben. Das stimmt – aber ich behalte Fragen im Gedächtnis. Zum Beispiel jenen entsetzen Kommentar aus Ihren Reihen, was denn mit dem Herrn Betz wäre. Über den habe ich mal geschrieben, da hatte er noch 2000 Likes, jetzt hätte er 200000 Likes (gemeint ist wohl die Abstimmung bei Facebook), das ginge doch wohl nicht an? Nun, geschätzter Leser: des Menschen Wille ist sein Himmelreich, also war wir ich Ihretwegen gestern nochmal bei dem Herrn Betz. Ich muss sagen: ich kenne ihn ja gar nicht. Über seine Person mag ich nicht urteilen. Klar: der war mal Marktingmann, Diplom-Psychologe – das merkt man seiner Vermarktungsstrategie auch an. Doch das reicht nicht, ihn zu beurteilen. Ich kann nur etwas zu seinen Worten sagen: und die sind lebensgefährlich. Ja: sie lesen richtig: lebensgefährlich.
Doch bleiben wir erstmal auf dem Teppich. Bleiben wir bei dem Fluch, bei dem alles angefangen hat – zuerst einmal. Bleiben wir bei: dem POSITIVEN DENKEN. Einfach Geschichte: das halbleere Glas ist für den positiven Geist halbvoll, während es für den negativen Geist halbleer ist. Klingt doch logisch, oder? Haben Sie sicher oft schon mal gehört, vor allem, wenn ihre Firma Sie zu einem Motivationsseminar geschickt hat. Haben Sie schon mal überlegt, warum … gerade ihre Firma für solch´ ein Denken Geld ausgibt? Später dazu mehr.
Bleiben wir für´s erste bei dem Glas. Der Intellekt sieht das ein. Doch: wir sind ja nicht nur Intellekt. Wir sind Menschen. Biologische Entitäten – zumindest für die Weile, die wir auf der Erde verbringen. Und diese biologische Entität braucht Wasser, mehr noch als Essen. Nehmen wir mal an: Sie haben gerade Durst. Dafür brauchen Sie sich nicht schämen, das geschieht Milliarden Menschen mehrfach täglich auf diesem Planeten. 768 Millionen von ihnen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser (siehe z.B. epo) – für die wäre ein volles Glas schon von existentieller Bedeutung. Bleiben wir bei Ihnen: nehmen wir einfach mal an, sie haben Durst für ein ganzes Glas Wasser. Können Sie da noch jubeln, wenn das Glas nur halb voll ist? Erzeugt das automatisch positive Gefühle? Nein: der Durst bleibt ja. Zwar können Sie sich programmieren, positive Gefühle für die Tatsache zu empfinden, dass wenigstens noch die Hälfte da ist – doch dadurch geht der Durst nicht weg.
Jetzt stellen Sie sich mal vor, wir würden noch weiter denken und fragen: warum ist das Glas nur halb leer? Das heißt: wir würden aus dem passiven, rein erduldenden Denken (oder: der unbewussten Opferrolle) in aktives, problemlösendes Denken gehen und nachforschen, wo Ihr Wasser geblieben ist. Nun – Wolf-Dieter hat … aus reiner Gier … sich mit dem Wasser die Hände gewaschen, das Sie zum Überleben brauchen.
Jetzt kommen auf einmal Gefühle hinzu, die sich aus dem Gedanken der Gerechtigkeit und dem Überlebensinstinkt speisen, Wut steigt hoch, Wut, die sehr wichtig ist, weil sie Adrenalin freisetzt, das Ihnen einen gewissen Vorteil über Wolf-Dieter verleiht, wenn sie ihn zur Rede stellen, wo ihr Wasser geblieben ist. Da sie immer noch durstig sind, wird das aus Ihnen eine sehr energische Persönlichkeit machen, die in der Lage ist, Wolf-Dieter zur Herausgabe der gestohlenen Menge Wasser zu motivieren: sie sind in der aktiven Opferrolle, jagen Ihre Jäger. Der Wolf jagt die Meute.
Gut – über Opfer wollen wir später noch reden. Jetzt halten wir erstmal fest: wir haben einen ersten, hinreichenden Grund, warum ihr Chef Sie zu diesen Seminaren schickt. Die kosten zwar Geld, aber wenn die nächste Gehaltskürzung ansteht, hat er eine glückliche Belegschaft: die Hälfte des Geldes ist ja noch da! Und ein böser, negativer Mensch ist es, der das anders sieht, denn: es ist ja nur seine Sicht der Dinge, die alles so übel aussehen läßt.
Gehen wir weg vom Wasser. Nehmen wir an, Sie haben Kinder. Oder Haustiere (was bald häufiger der Fall sein dürfte). Nehmen wir weiterhin an, es kommt zu einem Unfall. Ihre beiden Kinder laufen über die Straße, eins wird vom Lastwagen erfasst, seine Einzelteile über die ganze Straße zerstreut. Das andere entkommt knapp. Und Sie? Na – Sie jubeln, weil ja noch ein Kind übrig ist. Das Glas ist halb voll.
Hoffentlich tun Sie das nicht. Sehr wahrscheinlich tun Sie das nicht. Wenn Sie Ihrem Fühlen bislang keine Gewalt angetan haben, keine Schranken auferlegt und keine Fühlbeschränkungen künstlich angelegt, werden Sie Trauer empfinden, schockiert sein – und nach langer Zeit anfangen zu überlegen, wie man diese Zustände ändern kann, damit nie wieder ein Kind Opfer einer Maschine oder eines überarbeiteten Hermes-Boten wird. Ja, das gilt auch für DHL und UPS. Eben so wenig würde ich von Ihnen verlangen wollen, dass Sie vor Glück jauchzen, wenn Ihnen ein Arm, ein Bein, eine Niere oder ein Auge entfernt wird … weil ja jeweils noch eins da ist. Das Glas ist zwar halb voll – aber zum Leben brauchen Sie ein ganz volles.
Lassen Sie uns nun das blöde Glas in die Ecke werfen, wo es hingehört. Kommen wir zur Opferrolle („mein Glas ist halb leer!!!!“). „Opfer“ zu sein – ist ganz ganz böse. Damit kommen wir auch zu Robert Betz, von dem Sie ja wieder etwas hören wollten. Er hat aktuell eine „Botschaft der geistigen Welt“ für uns speziell für April 2016 (siehe Robert Betz):
„Geistige Welt: Die April-Botschaft 2016. Gott zum Gruße, tief geliebte Seelen.“
Was erfahren wir aus diesen Worten? Die geistige Welt ist Bayer, Schwabe oder Österreicher (siehe Wikipedia). Diese „geistige Welt“ wird „gesprochen aus dem Emanuel-Strahl„. Was ist nun der „Emanuel-Strahl“?
„Der Emanuel-Strahl ist ein Strahl, der ursächlich mit dem ICH-BIN, mit dem Aufstehen, mit dem Kreuz des Menschen im Sinne von dem neuen, dem erlichteten, erleuchteten, dem geliebten Kreuz zusammen arbeitet.“
Sie werden jetzt wahrscheinlich gar nichts mehr verstehen. Das nennt man: Marketing. Als Religionswissenschaftler (ein Hobby von mir) kann ich Ihnen das glücklicherweise übersetzen: „Achtung, hier spricht Gott und Robert Betz ist sein Prophet“. Ja – das bestätigt uns die geistige Welt (a.a.O.): „Geistige Welt: Die Antwort auf die Fragen von Robert. Gott zum Gruße, Bruder des Lichtes.“
Natürlich würde niemand 2000 Euro für ein Seminar auf Lesbos ausgeben, wenn ein selbsternannter Prophet Gottes Wort verkünden würde – darum eben: Marketing.
Was sagt uns nun der Emanuelstrahl? Was zum Thema Opfer. Ich sagte ja: das würde noch wichtig werden.
„Die erste Kraft, die wirkt, ist, dass viele Menschen noch völlig gefangen sind im Karma. Und sie suchen sich auch immer wieder die neuen Mangelsituationen. Gefangen im Mangel, gefangen in der Angst, in der Schuld, in der Projektion sucht sich das immer wieder selbst. Einer, der sagt: „Einer hat Schuld“, sucht sich gleich wieder die nächste Energie, um das neu zu vertreiben. Da passiert es, dass einer einen Wasserschaden hat zum Beispiel durch das Wetter. Und kaum hat er es repariert, dann kommt ein neuer Wasserschaden durch einen Rohrbruch und so fort. Das sind die Menschen, die sagen: „Typisch, dass das mir passiert. Das ist ja klar. So ist die Erde.“ (a.a.O.)
Karma? Nun – das kommt aus dem indischen Raum. Hat hier eigentlich nichts zu suchen – aber wenn es fürs Marketing dienlich ist, kann man es auch mal verwenden. Klingt heilig. Hier dient es als Ersatzwort für „kosmische Gesetze“ (meine Formulierung) – die man gleich hinterfragen würde. Und auch sollte – nur: das ist nicht erwünscht. Bringt das Vertriebskonzept in Gefahr. Wir sind hier wieder bei Wolf-Dieter, der Ihr Wasser getrunken hat – doch allein daran zu denken, ist böse. Man bleibt gefangen in der Angst, im Mangel (eine Drohung, die immer wirkt) und ist voll verantwortlich für den nächsten Wasserrohrbruch („Materialermüdung“ existiert im Universum des Emanuel-Strahls offenbar nicht – kaufen Sie sich also nie ein Auto … Sie sind voll verantwortlich, wenn es nach 30 Jahren kaputt ist. Oder schon nach drei Tagen).
Die raffinierte Wendung: die Unterstellung, dass alle Menschen, denen Wolf-Dieter das Wasser gestohlen hat, denken, dass dies „typisch für sie“ wäre. So zu denken ist nur einem kleinen Teil der Menschheit vergönnt, der Rest kann noch was mit kausalem Denken anfangen. So denken nur Menschen, die (eher unbewusst) an das Konzept von „Fluch“ glauben. Die nächste Unterstellung: das alle denken würden: so ist die Erde. Wir brauchen dem Strahl also gar nicht weiter lauschen – werden aber doch dazu genötigt, weil er ja … ohne jeden Beweis … mit Gott persönlich redet. Dem Kreuz. Dem „Ich-bin“.
Ich kann Ihnen kurz mal etwas erzählen über Gott. Kostet 5000 Euro, dann können Sie meine Briefe dazu lesen, weil ich direkt Botschaften vom Großen Hund erhalte. Quatsch: Sie kriegen das umsonst. Hilft ja, Leid zu mindern.
Als Gott die Erde erschuf, sah er, dass sie gut war. Und trotzdem: ging was schief. Damit meine ich nicht nur das Paradies und die Schlange, später geschah noch viel mehr (nachzulesen bei: BIBEL, GENESIS 6.1 und weiter). Gottessöhne kamen in die Welt, nahmen sich Menschenfrauen frei nach Wahl und zeugten mit ihnen die „Riesen“, die „Helden der Vorzeit“, die „berühmten Männer“. Was sich hier noch gut anhört, führte aber zu Zuständen, die die Sintflut notwendig machte: die „gute“ Welt wurde erstmal grundgereinigt, die Bosheit des Menschen lies nichts anderes übrig. Wer nun die „Gottessöhne“ waren? Ich widerstehe der Chance, das nächste Seminar zu verkaufen, und sage ihnen: das weiß keiner mehr. Da es keine Götter neben Gott geben darf, wurde diese Zeile der Bibel so lange umgeschrieben, bis es passte. Ist auch nicht wichtig, wichtig ist nur, zu erkennen, dass diese Welt, die der Gott des Emanuel-Strahls erschuf (der Strahl, der übrigens aus religionswissenschaftlicher Sicht selbst direkt zu der Kategorie der feindlichen „Gottessöhne“ gezählt werden darf, wenn es überhapt außerhalb von Robert Betz existiert), nicht perfekt war. Gottes Sohn hat dies tausende Jahre später selbst erfahren müssen – die Folgen seines Besuches hängen bei uns an vielen Wegkreuzungen herum und erinnern uns daran, dass es einen „Herrn der Welt“ gibt – der der Widersacher des Sohnes Gottes war. Reicht Ihnen das? Ich kann es auch kurz fassen: es gibt das Böse in der Welt. Gerne wirkt es durch Menschen. Das ist Gottes Lehre. Das ist die Lehre des Hinduismus, des Buddhismus, des Christentum, des Judentum, der uralten schamanischen Kulturen, des germanischen Glaubens, der griechischen Mythologie (und der aus ihr erwachsenen römischen Mythologie), des persischen Glaubens -um nur ein paar zu nennen, die nicht der Meinung des Robert Betz waren. Sind so ungefähr 99 % der Menschen, die je seit Anbeginn der Zeit gelebt haben.
Warum das nun Leid mindert? Nun: wenn Ihnen Übel widerfährt, ist es GARANTIERT NICHT IHRE VERANTWORTUNG. Außerhalb der Sekte von Robert Betz – die kurzzeitig einen dem Neoliberalismus dienlichen Kult in die Welt zu bringen versucht – gilt nicht das „Gesetz der Resonanz“ wonach Sie aufgrund Ihrer eigenen Verkorkstheit an allem Leid, das Ihnen zugefügt wird, selbst Schuld haben. Das Leid stammt aus der Welt selbst, da ist ein Fehler im Betriebssystem – wenn Sie es so nennen wollen. Es kann sein, dass Gott diesen Fehler selbst einprogrammiert hat, Plato selbst meinte, wir würden uns gewisse leidhafte Leben aussuchen, um spezielle Erfahrungen zu machen (aber Plato wusste auch noch nichts von Nuklearwaffen, künstlich produzierten Seuchen oder reichsdeutschen Menschenmassenvernichtungslagern, dass hätte seine Meinung mit Sicherheit geändert) – doch das ist eine isolierte Einzelmeinung.
Das Gesetz der Resonanz? Nun … finden wir bei „The Secret“ und Rüdiger Dahlke („Krankheit als Weg“), die Robert Betz beide in seinem „Shop“ anbietet. „The Secret“ hat vor allem eins: hochprofessionelles Marketing von hochprofessionellen „Abcashern“. Was soll das Geheimnis sein? Ihre Gedanken und Gefühle sind direkt verantwortlich für Ihre Gehaltskürzung (oder Ihr halb leeres Glas, das wir wohl zu früh weggeworfen haben) – und nicht etwa Wolf-Dieter. Merken Sie etwas von dem Versprechen, das dahinter steckt, das viele Menschen anlockt? Es ist ein finsteres Versprechen -und alle, die ihm erliegen, sollten inbrünstig beten, dass es weder Gott noch Karma gäbe, denn nicht weniger als die Botschaft „SIE SIND GOTT!!!“ steckt dahinter. Junge, reiche, gesunde Menschen hören das gern. Alte, arme, kranke Menschen kämen da gern wieder hin. Nur Gott … würde das gar nicht gerne hören, „Amtsanmassung“ hat er nicht so gern – und gemäß christlichen Glaubensgutes ist man damit voll auf der satanischen Seite, jener Seite, die meinte, sie könne alles besser als er, der eher eine Botschaft für die Armen, Alten und Kranken hatte – und konkrete Anweisungen, wie mit ihnen umzugehen ist – egal, wie die gerade denken und fühlen:
„Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“, „Gehe hin, verkaufe alles, was Du hast und helfe den Armen“ – das war so eher in seinem Sinne, nicht: „fummle solange an Deinen Weltdeutungskonzepten herum, bis Du selber Gott bist“. Gott selbst sieht den Menschen in einer gefallenen Welt – in der er kaum „richtig“ handeln kann. Gott verzeiht dies – und liebt die Menschheit trotzdem. Ist eine Gratisbotschaft vom Großen Hund. Ja, er liebt auch Fleischfresser. Sogar Mörder. Beschäftigen Sie sich mal mit dem Alternativangebot zu Robert Betz und seiner dunklen Brigade: sie werden sich wundern, wieviel Liebe dort zu finden ist, wo man weniger von ihr schwärmt.
Dunkel?
Nun ja … seit meinem letzten Artikel ist etwas Zeit vergangen. Inzwischen häufen sich die Opfer des dämonischen Kultes (siehe sekten.info):
„Sehr geehrte Damen und Herren, vor einem Jahr habe ich ein Seminar bei Robert Betz besucht. In diesem obskuren Kurs wurden sogenannte Rückführungen praktiziert, wobei die Klienten reihenweise in Tränen ausgebrochen sind. Nachdem sie dann mit dem ausgegrabenen Seelenschmerz in den Abend entlassen wurden, konnte sich dann jeder noch in eine Privatsitzung der Pseudotherapeuten eintragen. Diese sogenannten Transformationstherapeuten, die von Robert Betz ausgebildet wurden, nahmen dann für die Stunde satte 80 Euro und die Probleme waren danach noch schlimmer! Ich war einer von diesen Klienten und habe das Thema bis heute nicht verarbeitet – möchte behaupten, dass ich traumatisiert bin“
Ja, so etwas passiert, wenn man den dunklen Gottessöhnen, den Herren der Welt begegnet. Sie kassieren gerne – aber liefern nicht.
„Eine Teilnehmerin äußerte mir gegenüber, dass es schwierig sei, sich nach einem Transformationsseminar im normalen Leben zurechtzufinden. Stark emotionsauslösende Methoden, wie die geführten Meditationen bei Betz, die stundenlangen Motivationsvorträge, ebenso wie die euphorisierende Stimmung der Großgruppenseminare können einen Suchteffekt hervorbringen. Das Verlangen steigt, diese intensiven Gefühle immer wieder spüren zu wollen. Die Diskrepanz zwischen den erlebten Glücksgefühlen und der ernüchternden Realität im Alltag kann zu depressiven Stimmungen und sicherlich auch zu zwischenmenschlichen Störungen führen.
Hitler arbeitete mit ähnlicher Methodik, verführte ein ganzes Volk. Wir wissen, wie der Krieg danach ausging. Immer dasselbe „Folge mir und werde glücklich“. In der Tat macht schon das Versprechen, sich auf dem Weg zum Glück zu befinden, glücklich (womit man viel verdienen kann), nur: die Langzeitbeobachtungen sind ernüchternd. Doch dann ist die Kohle ja schon in Panama – oder sonstwo.
Wenn Sie die Quelle von Betz kennen lernen wollen (er kennt sie wahrscheinlich nicht), dann lesen Sie Jean Pierrde de Caussade, Hingabe an Gottes Vorsehung. Amazon hat es gerade nicht – vielleicht müssen Sie mehr suchen. Es ist ein Weg, der funktioniert. Kostet 12 Euro. Wollen Sie Reisen in die keltische Anderwelt erleben: der Barde R.J.Stewart hat da interessante Konzepte zu bieten. Bei Amazon für 10 Euro. Wollen Sie etwa über Gott erfahren – lesen Sie die Bibel. Am Besten an einem sonnigen Tag an einem kühlen Fluss im Walde – fast alles umsonst. Oder setzen Sie sich dorthin und folgen dem Weg der Schamanen: einfach aufhören zu denken und nur lauschen: auf Sie warten spannende Erfahrungen. Kostenlos.
Sie sehen: ich bin kein Prediger des materialistischen Dogmas (aus vielen Gründen, die hier zu weit führen würden), kein „normaler“ – wie die „Bösen“ (unerleuchteten, unwissenden, uninformierten „Un“-Menschen) bei Betz heißen, die soweit unter, soweit hinter, soweit niedriger sind als der transformierte Herrenmensch, der nun die Weltherrschaft anstrebt – oder so etwas ähnliches. (Nein, ich kann nichts dafür, dass das jetzt wieder an die Zeiten erinnert, als uns die „Vorsehung“ einen „Führer“ schickte – die Technik ist einfach IMMER die selbe).
Aber ich bin jemand, der erklären kann, warum die neuen Sekten Ihre Innenwelt vergiften – die durch die Lektüre von Märchen (auch: umsonst; Stadtbücherei) allein schon immens bereichert werden könnte – oder durch die Lektüre philosopischer Schriften (vieler, nicht nur jene, die ich empfehlen würde; gilt auch für religiöse Schriften). So können Sie heilen Geist bilden, der Ihnen die Ruhe verleiht, auch das halbe Glas zu ertragen, ohne auszurasten – und friedliche Möglichkeiten dazu finden, Wolf-Dieter davon zu überzeugen, die Finger von Ihrem Wasser zu lassen.
Oder Sie folgen den Aposteln der Bequemlichkeitsverblödung, die Ihnen für bares Geld goldene Berge versprechen – was kurzzeitig zu guten Gefühlen führen kann, aber meistens – wegen kompletter Ignoranz weltlicher Kausalketten – in Armut, Unglück und Verzweiflung enden wird.
Wollen Sie unendlich reich werden? Superglücklich? Voll zufrieden – unabhängig von der Fülle Ihres Glases? Folgen Sie der griechischen oder buddhistischen oder deutschen Philosophie … und minimieren Sie ihre Bedürfnisse. Kostet nichts – und Sie können in unendlicher Fülle leben. Allerdings ohne Gier. Lehren Menschen seit 2500 Jahren.
Oder Sie kapseln sich ab von der Welt, verlieren jeden Bezug zu ihr, landen im Wahnreich des Neoliberalismus (ein Reich, das nur seine Opfer betäuben soll – die man möglichst passiv halten will) und drehen sich fortan nur als Feind Gottes um ihre eigene Göttlichkeit, um eine Welt, die nur schlecht ist, weil SIE schlecht fühlen, schlecht denken, schlecht SIND.
Ich … hielte das für lebensgefährlich … langfristig gesehen.
Wenn der Rausch an der eingebildeten eigenen Mächtigkeit verflogen ist und man sieht: die Mächte und Gewalten der Welt sind immer noch da.
Wie seit Anbeginn der Zeiten.
Und sie sind nicht immer lieb zu uns – weshalb man diese Welt eine gefallene Welt nennt.
Paradies – war früher. Das „Goldene Zeitalter“, an das Inder und Griechen sich noch erinnerten – lange vor dem Judentum, das uns von der Schlange erzählte.
Heute ist das „Eiserne“ Zeitalter – und das hinterläßt Opfer. Unschuldige.
Und der korrekte Umgang mit Opfern ist Mitleid – nicht Anklage.
Sagt mir der Große Hund – der viel mächtiger ist als der Emanuel-Strahl.
Donnerstag, 26.9.2013. Eifel. Heute morgen hat es mich gegruselt. Wo und warum – dass soll mal egal sein. Mir liegt nichts daran, Menschen zu verletzen – allerdings gehöre ich zu den Menschen, die laut „Vorsicht!“ rufen, wenn jemand unaufmerksam auf die Hauptstraße läuft. Gerade bei Kindern hat sich das schon mal als lebensrettend erwiesen, obwohl ich natürlich etwas ganz Schlimmes getan habe: ich haben laut „NEIN“ gesagt, habe in das Schicksal eingegriffen und dem jungen Menschen eine einzigartige Erfahrung vermasselt. Ja – so kann man denken. Es gibt Menschen, die denken so. Es gibt sogar ganze Schulen, die lehren dieses Denken. Es ist eine der erfolgreichsten Philosophien des letzten Jahrhunderts – sogar „DIE“ klassische US-Philosophie. Sie hat viele Namen – ich nenne sie hier mal die Kunst des positiven Denkens, die solche wundersamen Sätze gebiert wie „Hartz IV als Chance“.
Ich bin auch persönlich dazu berufen, über diese Philosophie zu sprechen: sie hat mich ein Haus gekostet, zwei Eigentumswohnungen und vier Baugrundstücke; außerdem wurde meine Familie dadurch zerstört … und in Folge dessen auch meine Gesundheit. Natürlich ist das eine interessante Erfahrung – sie hat sechs Kindern Heimat und Familie genommen, sie völlig aus der Bahn geworfen und ihnen ein Leben mit deutlich geringeren Chancen auf eine selbstbestimmte Existenz beschert – was nur als gut anzusehen ist, denn: was wäre wohl geschehen, wenn dies nicht so geworden wäre? Also danken wir der Person, die das Desaster angerichtet hat – jene Person, die die Finanzen der Familie dem Positiven Denken überantwortet hat. Ja, natürlich, es gab ein paar Nebenwirkungen. Sie sind allgemein bekannt, siehe Wikipedia:
Aufgrund unreifer Ziele und mangelnder Fähigkeiten kann das willentlich aufgesetzte, zwanghafte Positive Denken nicht nur nutzlos sein, sondern auch erheblichen Schaden für die Psyche des (fanatischen) „Positiv-Denkers“ anrichten. Zugleich zeigt sich nach Scheich auch, dass viele Menschen, die bewusst positiv denken wollen, noch nie so stark negativ gedacht haben. Es ist ein Paradoxon der „entgegengesetzten Wirkung“ von Abschottung, Realitätsverlust und Bewusstseinsspaltung in das „positiv denkende Ich“ und den „übermächtigen Rest der Seele“
Auch so etwas habe ich beobachten können – bis hin zu einem „Lottokult“, der alle real angerichteten Schäden (und die ganze Lebensplanung der Kinder) dem „heiligen Lotto“ übergibt, dessen Millionen irgendwann „ganz sicher fließen werden“.
Ich habe mir dazu mal Rat geholt bei einem der Prediger dieser Philosophie – obwohl ich mir nicht sicher bin, ob er sich selbst genügend reflektiert, dass er sich bewusst ist, was er da tut. Er heißt Robert Betz und veröffentlicht regelmäßig Sprüche bei Facebook, heute vor zwei Stunden kam dieser hier:
Der zweite Schritt der Veränderung ist es zu sagen: „Alles in mir/in meinem Leben darf jetzt da sein! Ich bin bereit, es mir anzuschauen bzw. zu fühlen, was es in mir auslöst.“ 1. Wahrnehmen, 2. Annehmen. Dein JA! zu dem, was jetzt da ist und deine mit innerem Abstand beobachtende und bejahend fühlende Haltung öffnet den Weg zur Veränderung. Dein „Nein!“ blockiert den Weg zur Veränderung und hält dich im Bewusstsein eines armen Opfers anderer Menschen oder des vermeintlichen Schicksals.
Schreibe einmal alles auf, wozu du jetzt in deinem Leben, in deinem Körper, deiner Partnerschaft, an deinem Arbeitsplatz „Nein“ sagst. Unsere „Neins“ verstärken unsere Mangel- und Leidenszustände und machen unser Leben so anstrengend. In der Natur gibt es kein „Nein“, der Fluss fließt nicht rückwärts und die Eiche ist nicht neidisch auf den weißen Stamm der Birke.
Ja … dieses unglaubliche, übermächtige, positive JA. Wenn demnächst meine Tochter mit dem Dreirad auf die Bundesstraße fährt, werde ich dieses überwältigende JA aussprechen – und ruhig zuschauen, was passiert. Mein Nein würde den Weg zur Veränderung versperren – das sehe ich jetzt ein.
Nun – wozu ich alles NEIN sage, findet man zuhauf in diesem Nachdenkmagazin. Es ist ziemlich viel: Ausbeutung, Dummheit, Egoismus, Arroganz, Unmenschlichkeit, Folter, Mord, Sadismus, Lüge, Diebstahl, Betrug, Verrat, Hass, Neid – schon einfach soziale Gleichgültigkeit ist mir zuwider. Und ich weiß auch, dass es in der Natur ein starkes, kräftiges NEIN gibt: das deutliche, energische, kraftvolle NEIN des Ebers, der den Wolf daran hindert, die Frischlinge zu fressen, das NEIN der Fuchsmutter, die ihren Kinder eine Höhle besorgt, um sie vor dem Kältetod zu schützen, das NEIN des Sklaven, der sich eine Stadt baut, um den Feudalherren zu entkommen.
Überraschend oft funktioniert dieses NEIN ganz wunderbar – es ist die Quelle jedes realen Erfolges. Ich sollte Seminare geben über die zauberhafte Kraft des NEIN – nur leider habe ich auch NEIN zur Ausbeutung gesagt, was mich daran hindert, jetzt so richtig materiell erfolgreich zu sein. Die Eiche ist natürlich nicht neidisch auf den Stamm der Birke – aber schmettert dem Sturm, der sie fällen will, ein energisches NEIN entgegen. Nur deshalb ist sie so kräftig gewachsen: aus Erfahrung wird man halt klug.
Mir persönlich geht es mit meinem NEIN übrigens sehr gut. Ich bin oft sehr glücklich – weil ich NEIN sagen kann. Ich bin chronisch krank – multimorbide, unheilbar und zur ewigen Armut verdammt – aber mir geht es oft phantastisch. Ich fühle mich sehr wohl als Fels in einer Brandung des Unheils und denke mir gern: „na, irgendjemand muss das halt machen“. Man erfährt so viel über seine Kraft, seine Lebendigkeit, seine Fähigkeit zur aktiven Gestaltung des Lebens und merkt, dass es eigentlich nichts gibt, was einem das Glück vermiesen kann – außer natürlich solche Prediger des Bösen wie Robert Betz.
Prediger des Bösen?
Ja – ich habe da einen ganz klaren Begriff des Bösen. Der ist nicht sonderlich moralisch, ethisch oder religiös hergeleitet, sondern ergibt sich mehr aus der Anschauung heraus – vor allem aus der Anschauung der Folgen von Lebensphilosophien … und ich sehe da einen Robert Betz mit leuchtenden Augen vor den Toren des Vernichtungslagers Ausschwitz, wie er den Insassen zuruft: „Genießt Eure Erfahrung“.
Man merkt: diese Philosophie hat nur eine begrenzte Tüchtigkeit – sie wirkt nicht außerhalb des Wohlstandes der westlichen Welt. Innerhalb wirkt sie eine Zeit lang betäubend wie Opium, vermittelt sie doch dem Individuum die Illusion, es könnte mit ein wenig Veränderung des Denkens selbst zum Gott werden: für Egoisten eine unglaubliche Verlockung: kraft der eigenen Gedanken seine eigene Welt erschaffen – ohne Rücksicht auf Folgen für den Rest der Welt … wie wunderbar.
Die Verheerungen, die der Egoismus in die Welt gerufen hat, lassen sich in den täglichen Nachrichten detaliert studieren, Frank Schirrmacher hat ein ganzes Buch darüber geschrieben. Ich nenne den Egoismus böse, weil er entgegengesetzte Werte zu den traditionell „guten“ Werten unserer Kultur predigt: Nächstenliebe, Mitleid, Fürsorge – Werte, die viel anstrengender sind als die passive Beobachterkultur des positiven „Wunsch“denkens.
Diese Werte gehen auf einen Prediger zurück, der die Menschheit nachhaltig beeindruckt hat – wir nennen ihn Jesus Christus. Er hat vor 2000 Jahren ein gewaltiges NEIN gesprochen: sein Reich ist nicht von dieser Welt. Diese Welt ist für ihn eine gefallene Welt, eine üble Welt, die beständig von Dämonen belauert wird, die den Menschen quälen und in ihre Gewalt bringen wollen – einer der Dämonen ist der Mammon, heute gerne „Erfolg“, „Leistung“ und „Reichtum“ genannt. Wie sehr er den Charakter deformiert, kann man täglich in den Medien studieren. In dieser Welt ist Leiden kein selbstverursachter Zustand, für den das eigene mangelnde Denken die Schuld trägt, sondern einfach das alltägliche Standardprogramm, dem man sich nur entziehen kann, wenn man deutlich und energisch NEIN sagt. Oft genug ist das Leiden sogar ganz unnötig von Menschen verursacht worden, die sich selbst für unglaublich toll (ja … fast göttlich …) halten und meinen, deshalb stünden ihnen von den Gütern der Welt viel mehr zu als den anderen Menschen. Ohne diese Leute … wären wir fast schon im Paradies.
Huch – Robert Betz als Antichrist?
Wir wollen ihn mal nicht so sehr aufwerten. Er ist einer von 100 000 Predigern, die ihre eigene Luxusexistenz auf Lesbos durch das Leid vieler unschuldiger Menschen finanzieren (und ihnen eine gewaltige Schuld aufbürden) – es sind die armen, kranken und schwachen Menschen, die zu ihm finden. Die anderen wähnen sich im Sinne des (ebenso teuflischen) „Wohlstandsevangeliums“ als gottgewollte Sieger in einem Universum, dass nur den Starken möchte, den Menschen, der Gott werden möchte.
Es gab schon mal einen ganz großen Engel, der daran gescheitert ist: der höchste, strahlendste, edelste von ihnen – Luzifer, auch Satan genannt, heute das Urbild des Bösen.
Manchmal kann man aus alten Mythen viel lernen – vor allem: sich vor neuen Legenden zu schützen.
Ich kenne aber auch die Rede der Prediger des Bösen und ihre Versuchungen. „Was ist mit Gott“ fragen sie. „Ist es etwas nicht sein WILLE, der sich in der Welt manifestiert?“
Nun – begebe ich mich in dieses System, dann sollte ich das konsequent tun. Wenn Gott das NEIN nicht gewollt hätte, dann hätte er kein Immunsystem geschaffen, dass uns täglich vor tödlichen Angriffen unserer Umwelt (Viren und Bakterien) bewahrt. Dieses Immunsystem – und jetzt kommen wir in die Welt der Zauberei – reagiert in der Tat auf optimistisches Denken. Spontanheilungen von Krebs sind hier denkbar, denn Krebs ist nichts anderes als ein Zustand, in dem das Immunsystem sein NEIN vergessen hat: jeder von uns hat Krebs, doch das Immunsystem erledigt ihn … tagtäglich. Sagt es aber JA zur Krankheit … ist die Heilung vergeblich. Die Psychoneuroimmunologie hat hier erstaunliche Erkenntnisse zu Tage gefördert.
Wo aber das Immunsystem keinen Einfluss hat, versagt auch der Optimismus: das amputierte Bein wächst nicht nach, das erschossene Kind steht nicht mehr auf, das Trauma nach Vergewaltigung verschwindet nicht von selbst.
Viel wichtiger im religiösen Kontext (in den sich die Prediger des Bösen immer schnell flüchten, wenn es ihnen zu heiß wird) ist das Gebot, das wir uns über Gott kein Bild, keine Gedanken und keine Vorstellungen machen sollen. „Keine Macht den Priestern“ – steht gleich ganz vorne in der Bibel. Es sein denn, sie wirken Wunder und legitimieren sich so: über Wasser laufen, wundersame Brotvermehrung, Heilung von Kranken und Toten – so etwas sollte ein korrekter Prediger Gottes schon bringen. Bringt es das nicht (wie Herr Betz und die 100 000 anderen, die durch böse Worte der Täuschung unsägliches Leid verbreiten), sollte man ihn als das bezichtigen, was er ist: ein Scharlatan. Ein Betrüger. Ein Feind Gottes.
Leid in jeder Form ist Preis des Lebens – nicht Schuld von „schlechtem Denken“. Es ist ein Preis, den wir für Freiheit zahlen müssen – Freiheit, die zum Bösen führen kann. Wenn man nicht aufmerksam ist, nicht aufrichtig, nicht wach und gedanklich klar gehört man schnell selbst zu den Menschen, die Gutes wollen und Böses tun.
Spricht hier nun ein tumber Materialist? Jemand, der – ganz unwissenschaftlich – die geistige Welt ablehnt und ihre Botschaften verschmäht?
Nein – hier spricht ein Pragmat.
Wenn jemand mit der geistigen Welt spricht, dann will ich Ergebnisse sehen – und nicht nur bloßes Wortgeklingel.
Die Gemeinschaft von Findhorn zum Beispiel (heute nicht unbedingt empfehlenswert) hatte durch ihre Praktiken Kohlköpfe im nährstoffarmen Sand großgezogen, die wegen ihrer erstaunlichen Größe Biologen aus der ganzen Welt begeisterten – und Theologen ebenso. Die Botschaften ihrer „Stimmen“ waren von einem hohen ethischen Niveau und erstaunlicher gedanklicher Klarheit … über Jahrzehnte hinweg.
Von diesen Menschen weiß ich auch, dass sie – wie Christus – neben der Stimme Gottes viele andere Stimmen vernahmen, die von Geistern kamen, die übler Natur waren.
Einer spricht hier – für 149 Euro pro Person – und verspricht ein gesundes Leben – lebenslang:
Schmerzen und Krankheiten sind absolut nichts Natürliches. Sie sind hausgemacht und vom Träger des Körpers in aller Regel unbewusst erschaffen. Aber der Normalmensch will davon nichts hören, dass er selbst seine Krankheiten erschafft. Diesen Gedanken zuzulassen, wäre ihm peinlich.
Schmerzen – sind nur eine übersteigerte Form von Gefühlen – von Nervenenden produziert, wenn was falsch läuft. Die gleichen Nerven, die die positive Wirkung von Wärme melden, melden die vernichtende Kraft des Feuers. Sie sind keine Krankheit. Die folgt, wenn man die Schmerzen ignoriert und die Hand weiter ins Feuer hält.
Aber wie schön, welch´ schöne Botschaft wird hier versprochen: ewiges Leben. Und wie bequem sie ist: kümmere Dich nicht um Deinen Nebenmann – er trägt selber die Schuld für sein Leid. Wenn er jammert: sage ihm, dass er selbst Schuld ist an seiner Arbeitslosigkeit – das enthebt jeden jederzeit aller Verantwortung, jeder kann dann auch tun, was er will und möchte. Steche ich ein Messer in Dein Herz, vergifte ich Dein Wasser, übergieße Dich mit Säure – DEINE SCHULD, WENN ES WIRKT.
Und MICH – MICH LIEBT GOTT, WEIL ICH REICH BIN. Ich habe PORSCHE, OMEGA und BOSS – was kann ich anderes sein als Gottes Sohn?
Und weil das so ist – ist jeder materielle Reichtum göttlich, ja, jeder Reiche ein wahrer Sohn Gottes.
Anders als der arme Zimmermannssohn mit seiner Sozialromantik können die „wirklichen“ Söhne Gottes, die jederzeit mit der „Geistigen Welt“ kommunizieren können, ihren Anspruch durch GELD legitimieren. Ihm – dem LOOSER – hatte Satan die ganze Welt angeboten … und der Trottel hat sie abgelehnt. Kein Wunder, das man ihn gefoltert, entwürdigt und gekreuzigt hat!
Im religiösen Bereich bewegen wir uns hier in der Sphäre des absolut Bösen – und so sind letztlich auch die Wirkungen (oder „Nebenwirkungen“) zu erklären, wenn der Rausch der Selbstvergötterung verflogen ist und man immer noch in seinem armen, kranken, einsamen und fremdbestimmten Leben aufwacht, in dem einem die gebratenen Tauben nicht wie im Schlaraffenland in den Mund fliegen – obwohl man ständig „richtig“ gedacht und es allen 100 000 Predigern des Bösen recht machen wollte.
Im nichtreligiösen Bereich haben wir es hier mit einer unglaublichen Scharlatanerei zu tun, dem Denksystem einer äußerst schädlichen soziopathischen Psychosekte, die jede Perversion menschlichen Seins heilig spricht – und so erfolgreich auf Dummenfang geht.
Und ich nun – als von der Welt gebeutelter Mensch, dessen Bandscheiben nur noch Trümmer sind … eine natürliche Folge von einer Million Kilometern in Kraftfahrzeugen?
Ich gebe jetzt Seminare über die unglaubliche Kraft des NEIN. Sicher – weltliche Werte habe ich nur wenig, Gesundheit ebenso … aber ich habe gelernt, dass dort kein Glück zu finden ist. Glück gibt es im NEIN. Das NEIN ist der Sinn des Lebens, es macht stark, gibt Kraft – und letztlich überwindet es auch den Tod.
Wieso?
Nun – das lehren alle Kulturen, die Lehren des Todes entwickelt haben. Jene Momente, wo die Seele gewogen wird, wo geprüft wird, ob sie stark genug geworden ist – oder zu jenen Früchten gehört, die ins Nichts gehören. Dort wird der Moment sein, wo man in die Hölle blickt – oder in den Abgrund des NICHTS. Wer dazu JA sagt: gute Reise und angenehmen Aufenthalt.
Wer jedoch seinen Charakter durch das NEIN gestärkt hat – über Jahre hinweg durch alles Elend – wird einfach weiter gehen und den Tod ignorieren.
Das lehrt das tibetanische Totenbuch, das Totenbuch der Maya und das Totenbuch der Ägypter, das lehrt der Glauben der Germanen und Griechen – und das predigt auch die Bibel.
Das NEIN gibt ewiges Leben, wenn es kräftig genug ist, auch dem Tode NEIN zu sagen. Wer das nicht schafft, stirbt eben den Zweiten Tod – wie es der Apostel Johannes oder der Zauberer Don Juan Matus (bei Carlos Castaneda nachzulesen) dargestellt haben.
Natürlich wird der Tod nicht angenehm: der Körper wird seine Arbeit tun und Warnsignale über den Tod der Zellen ausschicken – das ist sein Job. Aber auch zu diesen Schmerzen kann man NEIN sagen. Niemand kann einen zwingen, sie zu begrüßen.
Bevor ich aber jetzt Anmeldungen für die Seminare bekomme: ich werde sie nicht halten. Ich könnte Bücher über die revolutionäre und evolutionäre Kraft des NEIN schreiben, die sehr erfolgreich sein könnten. Man würde mich mit Geld überschütten – und mein Lebensglück zerstören.
Ich bin froh, dass ich das gefunden habe und möchte es mir nicht durch bloßen Materialismus vermiesen lassen – obwohl die Kraft des NEIN etwas Wesentliches im Menschen bewirkt: die Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Die schützt vor Krebs – das ist bewiesen. Das JA zu allem und jedem … macht unglaublich schwach.
Und obwohl ich diese Zeilen mit ironischem Lächeln schrieb, könnten sie doch einen realen, metaphysischen Hintergrund haben.
„Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als das ein Reicher in das Reich Gottes gelangt„.
Man sollte Herrn Betz mal fragen, warum er wohl möchte, dass so wenig Menschen in das Reich Gottes gelangen – und aus welchen abgründigen Gefilden wohl seine Geister zu ihm sprechen. Die Botschaft seiner Geister ist klar:
Und das ist das nächste Thema das ihr kennt auf der Achse der Transformationszeit.
Wer zieht mir Energie ab? Wer geht mit mir und wer nimmt mir Energie? Und mit wem gehe ich und es ist Erhöhung und es ist Kraft und es ist Schönheit, Leben, Tanz und Gesang?
Schönheit, Tanz und Gesang findet man nicht bei den Armen und Kranken dieser Welt – Not und Elend ist ihr täglich Brot – fernab von jeder „Erhöhung“, die die Jünger des Bösen so sehr ersehnen. Und was ist das – „Energie“?
Na: Geld. Und dazu gibt es klare Aussagen:
Liebe das Geld!
Wie denkst du über Geld? Geld ist weder gut noch schlecht. Geld ist. Und es hilft uns, unser Leben zu organisieren. Wenn du das Geld nicht liebst, gibt es keinen Grund, warum es dir zufließen und bei dir bleiben sollte. Wenn du Schulden hast, kümmere dich um deine Schuldgefühle, deine Selbstabwertung und dein Mangeldenken.
Tja – ich habe weder Schulden noch Geld. Dafür die unglaubliche Kraft des NEIN.
Und die führt mich direkt in das Reich Gottes – was will ich mehr?
Und die kurze irdische Durststrecke überstehe ich locker – und habe soviel Kraft, noch anderen dabei zu helfen. Ganz ohne Geld – will mir ja nicht das Reich Gottes versauen.