Freitag, 13.1.2012. Eifel. Ein Unglückstag – wissen wir ja alle. Jedenfalls die, die „abergläubisch“ sind – und das sind so ziemlich alle. Jedenfalls heute. Woher das Märchen von dem Unglückstag kommt, ist völlig unklar – aber die Verfolgung der Spur führt uns in ein verbotenes Kapitel der Geschichte – verboten, weil es trotz Faktenlage dazu geeignet ist, als „Verschwörungstheorie“ gebrandmarkt zu werden. Es gibt nur ein konkretes Datum für die angelsächsischen Länder, das mit Unglück in Verbindung zu bringen ist (in Südeuropa ist da eher der Dienstag im Verdacht – was schon zeigt, das der Verweis auf den christlichen Ursprung des Unglückstages nicht hinreichend sein kann), siehe Wikipedia:
Eines der ersten bezeugten „Unglücksereignisse“, die auf einen Freitag den 13. fielen, war die am 13. Oktober 1307 vom französischen König Philipp IV. befohlene Verhaftung aller Mitglieder des Templerordens (Tempelritter). Schon Tage zuvor wurden an alle „Dienststellen“ des Landes versiegelte Umschläge mit den Haftbefehlen versandt. Diese mit Akribie durchgeführte Aktion führte letztlich zur Aufhebung des Templerordens durch die päpstliche Bulle Vox in excelso am 22. März 1312. Trotz der Tragik dieses Ereignisses wird es nicht als Ursprung für den Aberglauben um den Freitag den 13. gewertet.
„Wird nicht als Ursprung gewertet … “ – aber auch nur deshalb, weil man die Verbindungen nicht berücksichtig, die auf eine Gruppe verweisen, die dieses Datum lange Zeit im Geheimen tradiert haben, bis ihre Macht letztlich so groß wurde, das es an die Öffentlichkeit dringen konnte: die Freimaurer. Wir kennen ein wenig die Zusammenhänge, Hollywood bedient sich ihrer gelegentlich, um sie ins Reich von Micky Mouse zu verweisen. Trotzem gibt es verblüffende Hinweise darauf, das die Templer ihren Untergang überlebt haben – und in Schottland gibt es in der Tat hinreichend Spuren auf den Verbleib der Templer – ebenso scheint es Spuren zu geben für ihr weiteres Wirken in der Geschichte: manche halten sie dazu fähig, letztlich die französische Revolution ausgelöst zu haben:
in diesem Zusammenhang wird oft kolportiert, unmittelbar nach der Hinrichtung Ludwig XVI. sei ein Unbekannter aufs Schafott gesprungen und habe gerufen: „Jacques de Molay, endlich bist du gerächt!“
Wir glauben natürlich nicht an eine Organisation, die knapp 500 Jahre überlebt. Die durchschnittliche Überlebenszeit einer Firma beträgt 40 Jahre – wie soll es da möglich sein, das es eine Organisation gibt, die zehnmal so lange lebt? Was wir bei diesen Überlegungen gerne vergessen ist: die katholische Kirche ist als „Firma“ 2000 Jahre alt – und hütet heute noch Geheimnisse.
Immer wieder finden sich Hinweise auf Zusammenhänge zwischen den Templern und der Freimaurerei – eine Freimaurerei, die viele amerikanische Präsidenten teilten. Es würde sicherlich sinnvoll sein, sich diese Geschichten einmal zu Gemüte zu führen, zeigen sie doch, wie Männerbünde im Geheimen die Verbreitung der Losung „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ vorantrieben, bis diese Forderungen letztlich – nach zwei großen Kriegen – in den Erklärungen der Allgemeinen Menschenrechte ihren Niederschlag fanden. Das Verbreitungsgebiet der in Schottland gegründeten Freimaurerei deckt sich übrigens überraschend mit dem Verbreitungsgebiet vom Aberglauben über Freitag, den 13. – und ihre Ursprung bei den Templern zu suchen, ist wohl nicht weniger phantastisch als ihn dort zu orten, wo die Freimaurer ihn selber ausmachen: bei den Kathedralenbauern des Mittelalters.
Solche Menschen leben mitten unter uns, viele davon sitzen unerkannt im deutschen Bundestag, auch Horst Köhler war einer – und so sind wir bei diesem kleinen Exkurs über ein einfaches Datum mitten drin in der europäischen Politik gelandet – ihren Rätseln und Widersprüchen, ihren Schulden und Pleiten.
Wir kleinen Menschen hier vor Ort erfahren nicht, was hinter der Bühne der Weltpolitik verhandelt wird, ja – seit dem 11.9.2001 dürfen wir noch nicht mal darüber nachdenken, das es außerhalb der offiziellen Verlautbarungen der Regierung noch Wahrheiten gibt, die man uns lieber nicht offen sagt. Wir könnten die ganze Presse eigentlich abschaffen – es reicht, wenn der Tagesschausprecher täglich die Verlautbarungen der Christlich-Sozialdemokratischen-Parteienunion-Deutschland (CSPUD) bekanntgibt, deren lokale Flügel sich bei der Besetzung von Spitzenpositionen abwechseln. Da diese Einheitspartei den öffentlichen Rundfunk in Deutschland sowieso alternativlos dominiert, würden wir den Unterschied gar nicht merken.
Was wir aber dürfen, ist arbeiten. Immer mehr für immer weniger Geld – wobei die Deutschen hier an Effektivität eine Spitzenplatz einnehmen: nirgendwo sonst wird bei den großen reichen Ländern für so wenig Geld soviel gearbeitet wie hier und die Pläne der Herrscher zeigen, das man dieses Prinzip noch gern ausweiten möchte: Lohn- und Rentenkürzungen kommen bei den Märkten gut an. Sechs Wochen arbeitet der Deutsche mehr als der Franzose, der Grieche arbeitet noch mehr für noch weniger Geld – aber was bringt ihm das? Renten- und Lohnkürzungen von 25%. Wir in Deutschland lehnen uns noch gemütlich zurück: uns kann das ja nicht passieren – wir kriegen ja jetzt schon zu wenig. Was wir dabei übersehen ist: unsere Staatsschulden explodieren auch – und wer da in die Pleite getrieben wird, sind die Kunden unserer erfolgreichsten Firmen. Nebenbei – bekommen wir die schönste Finanzdiktatur aller Zeiten.
Fernab der Intention der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte bekommen wir ein Leben, in dem Geld die Welt regiert – und nicht mehr der Mensch. Langsam aber sicher werden alle demokratischen Programme von monetarischen Programmen überschrieben, der Begriff „unwertes Leben“ ist wieder Bestandteil der Leitkultur geworden, auch wenn man ihn heute freundlicher formuliert. Der neue Faschismus hat ein freundlicheres Gesicht, er hat keine Uniform, weshalb dem Bürger außer Empörung keine Widerstandsoption offen bleibt. Inzwischen kommen bei Demonstrationen drei Polizisten auf einen Bürger – und niemand denkt an Polizeistaat, weil das Bewußtsein um die Gefahren des Totalitarismus nicht mehr vorhanden ist. Sechzig Jahre Frieden und Wohlstand machen aus einem starken Mann einen fetten Sack -und der kennt nur noch ein Motto: ohne mich.
Dabei sind Demonstrationen doch so harmlos wie nutzlos – wir wissen doch gar nicht, woher die Tradition eigentlich stammt. Wikipedia sieht die erste weltweite Demonstration 1911 in Berlin – für den Erhalt des Friedens, international die erste 1957 in Tirol. Kaum jemand wagt einen Rückgriff auf die Bauernaufstände oder die französische Revolution. Es scheint fast, das es keine Revolutionen geben kann, wenn die Freimaurer sie nicht initiieren. Wenn sich das Volk versammelt, um seine Meinung auszudrücken, so war es meist mit allem bewaffnet, was zur Hand war und stand vor dem Schloss des Grafen Frankenstein, um dem Morden seines Ungeheuers zur Not durch Gewalt Einhalt zu gebieten. Damals ging das auch noch, weil die Versorgung des Schlosses von der einzigen Straße abhängig war, die zu ihm hinauf führte. Der Schloßherr war gezwungen, zu reagieren – oder er wäre früher oder später verhungert.
Der Monetokratie ist es egal, wer da nutzlos in der Kälte im Park herumsteht. Sie hat die absolute Kontrolle über die Medien, hat 5000 Lobbyisten in Berlin, bezahlt manche noch unter der Hand direkt und hat viele schöne Pöstchen für Verräter – der Zugriff ist perfekt und wird jeden Tag stärker. Ihre Lebensadern kann man nicht blockieren – und Demos im Stadtpark kann sie locker 1000 Jahre aussitzen. Dabei würde nur das etwas nützen: wenn man ihre Lebensadern blockieren könnte. So könnte man die Vernichtung der Demokratie durch die Monetokratie vielleicht noch friedlich verhindern. Wirkungsvolle Demonstrationen hatten schon immer etwas von Belagerungen an sich – und bargen eine Chance zur friedlichen Beilegung unhaltbarer Zustände. Demonstrationen endeten selten im Sturm der Burg.
Wie will man aber Billionen von Dollar blockieren, die überhaupt nicht real existieren und in sekundenschnelle um den Globus rasen? Diese Macht gleicht dem christlichen Gotte, der sich unnahbar hinter den Wolken verbirgt, manchmal aber mit vernichtender Gewalt zuschlägt. Wie kann man einen Gott … blockieren?
In dem man sich von ihm abwendet.
So einfach wäre das.
In dem man aufhört, täglich seinen Frondienst zu leisten – seinen Gelddienst. Sinnvollerweise heißt dieser Dienst, der uns Menschen zu Robotern macht, in Österreich auch Robot.
Dort, wo Roboter leben, ist Demokratie nur noch ein Leichnam, der sich weigert, zu sterben.
So führt die Haltung des Ohnemichels ohne weiteres direkt ins Herz der Finsternis: unsere Demokratie ist zum Zombie geworden – vielleicht tauchen diese künstlich (aber aus Gründen der Gesellschaftskritik ersonnenen) geschaffenen Mythen deshalb überall auf: wir erleben diese Roboter, die gerne alles Lebendige auffressen wollen, weil sie selber als perfekte Roboter selber nichts mehr Lebendiges in sich haben, jeden Tag auf der Arbeit.
Sie sehen nur noch nicht so aus wie Zombies. Jedenfalls … äußerlich.
Das haben sie gemein mit den neuen Banknazis, die nach Weltherrschaft streben – und sie eigentlich gerade über Europa ausüben: sie leben unerkannt ohne Uniform mitten unter uns … und haben mit der NSDAP nichts mehr am Hut. Das überlässt man gern den Deppen von vorgestern.
Wie aber die NSDAP greifen sie bis in die kleinsten Kleinigkeiten unsere Alltages ein, eines Alltages, der zunehmend düsterer wird und jetzt auch die passende Ausstattung dazu bekommt: die Banknazis fangen an, ihre Monster auf uns loszulassen:
Die Frontpartien der allermeisten aktuellen Autos scheinen diese Hysterisierung abzubilden. Sie sehen aus wie die Masken einer griechischen Tragödie; man sieht angstverzerrte, von Panik ergriffene Fratzen, weit offen stehende, schreiende Kühlermünder, Scheinwerfer in Form leuchtender Zornesfalten, vergitterte Metallrachen, als ernähre sich der Wagen nicht von Benzin, sondern von unzerkleinerten Huftieren und bewerbe sich außerdem um eine Rolle im Park von Bomarzo. Den übrigen Verkehrsteilnehmern reckt das Auto ein mit Leucht- und Chromzähnen bewehrtes Kühlermaul entgegen, das jedes pseudomittelalterliche Jahrmarktmonster zieren würde und mitteilt, dass der Fahrer den öffentlichen Raum für einen Ort hält, an dem es ums Fressen und Gefressenwerden geht.
Das bedrohliche an diesen Monstern ist: die fressen wirklich Menschen. Am liebsten kleine Kinder. Aber – so sehen wir das schon lange nicht mehr. Roboter können das nicht erkennen. Sie würden sich sonst fragen, warum man diese Maschinen nicht so gestaltet, das kleine Kinder sich freuen, eine zu sehen – anstatt sich davor zu fürchten, gefressen zu werden.
Kehren wir zurück zu den Templern – immerhin haben wir heute Freitag den 13. Sie werden auf einmal wieder ganz aktuell, denn im Prinzip – haben sie den Grundstein zur Monetokratie gelegt. Sie gelten als die Erfinder des modernen Bankwesens, als „Pioniere des Geldwesens„. Sicherlich ist es Zufall, das es ein Freitag der 13. war, der uns den ersten großen Börsencrash der Geschichte gebracht hat – in einem Land, dessen Bostoner Tea-Party ebenfalls von einer Freimaurerloge ausging.
Was für eine Riesengeschichte haben wir da vor uns: 700 Jahre Geschichte des Abendlandes und der Moderne als Rachefeldzug der armen Ritter Christi gegen Kirche und König. Keine Sorge – ich komme jetzt nicht noch mit der Geschichten von Pike und Mazzini, zumal Freimaurer in den USA nachgewiesen haben, das er zentralsteuernde Superritus einer freimaurerischen Spitzenklasse einfach nur ein Witz der Antimaurer ist.
Selbstverständlich gibt es auch keine Monetokratie noch sind wir Roboter. Wir tragen keine Uhren, um bloß keine Termine zu verpassen, wir kümmern uns nicht um Mode und Trends, wir sind auch nicht durch Handys jederzeit erreichbar – wir sind freie Menschen, die ganz und vollkommen Herr über ihr Leben sind. Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bestimmen unseren Alltag. Wir bekommen keinen antibiotikaverseuchten Schweinefraß vorgesetzt, sind keinem Fitnessterror ausgesetzt, um unsere beständiges Hochleistungsniveau bis zum Zusammenbruch beizuhalten, „Burn-Out“ ist bei uns so unbekannt wie Depressionen oder Selbstmorde, wir kennen keine Amokläufe junger Menschen, noch nahm bei uns jemals ein Politiker Geld von zwielichtigen Gestalten an – nein, noch nicht mal der Bundespräsident.
Wäre es nämlich so, dann würde uns der Horror der Monetokratie schon bis in den Alltag hinein verfolgen, man würde es uns zwar als normal verkaufen, doch wir würden merken, das wir im Lande der Roboter NIEMALS alt oder krank werden dürfen. Menschen kann man im Zeitalter der Monetokratie nicht gebrauchen … sie sind eher ein Problem – ihre Kochfeuer, ihre Kühe und ihre Reisfelder gehören einfach abgeschafft. Zur Rettung des Klimas, natürlich.
Was wir aber heute sehen können – ist, das lebendig bleiben die erste Herausforderung ist, der wir uns im Kampf für das Überleben der Demokratie gegenüber sehen.
Wer brav den Roboter macht – tötet den Traum einer Gesellschaft der Menschenrechte.
Im nächsten Schritt brauchen wir mehr Bewußtsein über Zusammenhänge, darüber, das nichts – aber auch wirklich gar nichts – in der geschichtlichen Welt zufällig geschieht und das es möglich ist, das eine kleine Gruppe entschlossener Menschen mit Begeisterung und Überzeugung auf Dauer sogar einen Tyrannen stürzen kann.
Haben wir mehr Bewußtsein, wissen mehr Menschen um die Ernsthaftigkeit der Lage (was der Resistance im besetzten Frankreich leichter fiel, weil die Nazis da Uniformen trugen), können wir das tun, was das Volk schon immer getan hat, wenn es nicht mehr ging: die Straße blockieren.
900000 Menschen haben bislang die Streitschrift „Empört Euch“ von Stephan Hessel gelesen – das zeigt, wie viel Lebendigkeit in Deutschland noch vorhanden ist.
Darf ich nochmal zitieren?
„Ein vollständiger Plan zur sozialen Sicherheit mit dem Ziel, allen Bürgern, denen dies nicht durch eigene Arbeit möglich ist, die Existenzgrundlage zu gewährleisten, einen Ruhestand, der den Arbeitnehmern ein Alter in Würde gestattet“, erreichbar durch die Verstaatlichung der Energieversorgung – Strom, Kohle, Gas -, die Verstaatlichung der Großbanken, Versicherungsgesellschaften, Bodenschätze. (Hessel, Empört euch, Ullstein 2010, Seite 8).
Das waren die Ziele der Resistance.
Wie sie zu erreichen sind?
Nun – vielleicht inspiriert ja die Geschichte von der möglichen Rache der Templer mal die paar lebendigen Menschen in den Zombiehorden da draußen. Wenn die soviel geschafft haben – bei so einer Übermacht gegen sich – dann sollte es heutzutage nicht unmöglich sein, das Ende der Monetokratie zur Rettung der Demokratie zu betreiben.
Der einzige Einfluß, den Wirtschaft, Banken und Lobbyisten auf Politik haben dürfen ist: ihr persönliches Kreuz am Wahlabend für die Partei, die ihnen beliebt. Mehr nicht. Damit – wären wir schon einen Riesenschritt weiter auf dem Weg zur „Errichtung einer echten wirtschaftlichen und sozialen Demokratie unter Ausschaltung des Einflusses großen im Wirtschafts- und Finanzbereich bestehenden privaten Herrschaftsdomänen“ – was nach Hessel (a.a.O.) vor siebzig Jahren die Ziele der Résistance waren.
Warum sind die wohl heute noch so aktuell?