Regionalgeld. Celente

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Der Untergang des Abendlandes und die glaubhafte Gegenmacht gegen den Bankfeudalismus

Dienstag, 10.1.2012. Eifel. Bei uns geht alles seinen gewohnten Gang. Der größte Coup der Geld- und Halsabschneider bei uns vor Ort war die Umwandlung des Naturschutzgebietes in einen Nationalpark. Das hat uns viele kahle Hänge beschert, weil jetzt Holz großflächig geschlagen werden darf - die Fichten - nicht einheimische Bäume - werden im Massen geschlagen und verkauft. China braucht Holz. In dreihundert Jahren aber werden wir hier schöne Buchenwälder haben - wenn nichts schiefgeht. In solch einer apokalyptischen Umgebung fällt es aber umso leichter, sich mit dem Ernst der Lage zu beschäftigen, die Gerald Celente - hier bei Denkbonus - wie folgt beschreibt:

Der Überlebenskampf der Menschen wird sich von wirtschaftlichen Maßnahmen auf die Anwendung von Waffengewalt ausweiten. Kriegerische Auseinandersetzungen sind nicht nur in den USA, sondern auch in Europa zu erwarten. Alte, längst vergessene Rechnungen werden wieder hervorgeholt werden und die Eurostaaten werden sich gegenseitig mit Schuldvorwürfen überhäufen. Die hässliche Fratze des Krieges wird nicht nur über dem europäischen Kontinent ihr Haupt erheben. Die Folge werden gewaltige Flüchtlingsströme sein, auch nach Europa hinein, welche die Situation zusätzlich verschärfen werden. Den endgültigen Kollaps der USA und Europas sieht Celente gegen Ende 2012 herannahen. Unter diesen Umständen hält er auch einen dritten Weltkrieg für möglich.

Dienstag, 10.1.2012. Eifel. Bei uns geht alles seinen gewohnten Gang. Der größte Coup der Geld- und Halsabschneider bei uns vor Ort war die Umwandlung des Naturschutzgebietes in einen Nationalpark. Das hat uns viele kahle Hänge beschert, weil jetzt Holz großflächig geschlagen werden darf – die Fichten – nicht einheimische Bäume – werden im Massen geschlagen und verkauft. China braucht Holz. In dreihundert Jahren aber werden wir hier schöne Buchenwälder haben – wenn nichts schiefgeht. In solch einer apokalyptischen Umgebung fällt es aber umso leichter, sich mit dem Ernst der Lage zu beschäftigen, die Gerald Celente – hier bei Denkbonus – wie folgt beschreibt:

Der Überlebenskampf der Menschen wird sich von wirtschaftlichen Maßnahmen auf die Anwendung von Waffengewalt ausweiten. Kriegerische Auseinandersetzungen sind nicht nur in den USA, sondern auch in Europa zu erwarten. Alte, längst vergessene Rechnungen werden wieder hervorgeholt werden und die Eurostaaten werden sich gegenseitig mit Schuldvorwürfen überhäufen. Die hässliche Fratze des Krieges wird nicht nur über dem europäischen Kontinent ihr Haupt erheben. Die Folge werden gewaltige Flüchtlingsströme sein, auch nach Europa hinein, welche die Situation zusätzlich verschärfen werden. Den endgültigen Kollaps der USA und Europas sieht Celente gegen Ende 2012 herannahen. Unter diesen Umständen hält er auch einen dritten Weltkrieg für möglich.

Wieder einmal Weltuntergang 2012. Wie in der Prophezeiung. Als Mensch, der versehentlich in esoterischem Umfeld groß geworden ist, hat man seine Mühe mit diesen Prophezeiungen …. aktuell geht ja die Welt wegen dem Mayakalender unter. Kaum jemand mag ermessen, was solche Botschaften für Jugendliche bedeuten, die eigentlich glaubten, sie hätten ihr Leben noch vor sich.

Manches … ist aber geeignet, einen nachdenklich stimmen zu lassen.

Während des Studiums hatte ich mich gegen Nostradamusanhänger zu wehren, die mit seinen wirren Psalmen durch die Gegend rannten und versuchten, alle Welt vor der islamischen Invasion zu warnen … das war Anfang der achtziger Jahre. Ich wiederlegte dies durch Daten über die Militärmaschinerie der Nato – allein der italienische Grenzschutz war stärker als die ganze lybische Armee.

2012 sieht das schon viel realistischer aus: drei Millionen Moslems sind schon in Deutschland – und bricht hier der Staat durch massive Reformen und Sparanstrengungen zusammen, können die MG-bestückten Pickup-Trucks der lybischen „Rebellen“ in unseren Straßen schnell zum vertrauten Alltagsbild werden.

Um 2000 herum hatte ich dann Auseinandersetzungen mit jenen, die meinten, die Herrschaft des Satans würde beginnen, er würde die moderne Zivilisation benutzen, die Menschheit in unglaubliches Elend zu führen.

Wieder war es einfach, die Apokalyptiker zu widerlegen: Handel, Demokratie und Maschinenbau hatten zu sehr stabilen Wohlstandsgesellschaften geführt, Krieg, Hunger, Pest und Tod waren weit aus der Lebenswirklichkeit Mitteleuropas verbannt worden. Gut – die letzten beiden Weltkriege hatten ziemlich viel Unheil angerichtet und neue Qualitäten der Massenmordens gezeigt – aber das bekam man halt durch den Wohlstand und die Demokratie in den Griff.

2012 sieht auch das schon wieder ganz anders aus. Jetzt zeigt sich, das das Abendland in einer riesigen Falle steckt: militärisch abhängig vom großen Bruder USA, wirtschaftlich und politisch abhängig von einer kleinen Gruppe von Weltkonzernen, die Versorgungslage und Meinungsbildung diktieren. Drehen die den Hahn zu, haben wir innerhalb kürzester Zeit ein unglaubliches Elend in Nürnberg, Dresden und Hannover – und nicht nur in Ostafrika, was so schön weit weg ist.

Kann sich nur keiner vorstellen (und MAG sich keiner vorstellen), so wie man sich 1911 auch nicht das Grauen der Grabenkriege von 1916 vorstellen konnte, wo allein in einer einzigen Schlacht eine Million Menschen verloren gingen – in etwa die Stärke der gesamten preussischen Armee (samt Verbündeter) im vorherigen Krieg.

Mir fällt es aus dieser persönlichen Tradition heraus nun etwas schwer, gegen den Herrn Celente zu argumentieren, zumal er kein Apokalyptiker ist – sondern nur ein Unternehmensberater.  Unternehmer sollten schon wissen, welche Absatzchancen Europa die nächsten zehn Jahre zu bieten hat.

Noch schwerer fällt es mir, ihm zu widersprechen, wenn ich in den Medien herumstöbere. Sogar die Tagesschau meldet, das die Sparprogramme in Griechenland die Wirtschaft zerstören, weshalb jetzt noch mehr Sparprogramme „durchs Parlament gepeitscht werden sollen“. In Griechenland selbst wehren sich gerade Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Handel gegen die alternativlos geforderte Senkung der Mindestlöhne – eine unabdingare Forderung der „Gläubiger“, die jedoch kein Problem damit haben, das Griechenland seine Rüstungsprogramme vorantreibt – es gibt sogar Gerüchte, das man gerne noch mehr Waffen an Pleitegriechen liefern möchte:

Hauptprofiteur der griechischen Aufrüstungspolitik ist dabei ausgerechnet Europas Sparmeister Deutschland. Laut dem gerade veröffentlichten Rüstungsexportbericht 2010 sind die Griechen nach den Portugiesen – auch ein Staat kurz vor der Pleite – die größten Abnehmer deutscher Kriegswaffen. Spanische und griechische Zeitungen verbreiteten gar das Gerücht, Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hätten Griechenlands Ex-Premier Giorgos Papandreou noch Ende Oktober am Rande eines Gipfeltreffens daran erinnert, bestehende Rüstungsaufträge zu erfüllen oder gar neue abzuschließen.

Würde ein Vater einer Arbeitslosenfamilie seine Kinder hungern lassen, um sich eine Schrotflinte zu kaufen, wären alle im Land alarmiert. Hier jedoch – will das Jobcenter nebenbei auch noch als Waffenhändler auftreten.

Hat man Celente gelesen, macht das sogar Sinn.

Der IWF glaubt nicht mehr an die Rettung Griechenlands, der Kollaps des Euro rückt täglich näher, Zeit also, dem Steuerzahler noch schnell mal richtig tief in die Tasche zu greifen. Kein Wunder, das die öffentliche Rhetorik über die Krise immer mehr Begriffe aus dem Kriegswesen entnimmt.  Manche Menschen wissen halt noch, was einem total abhängigen Land geschieht, wenn es kein Geld mehr hat, seine Rechnungen zu bezahlen.

Manche Menschen wissen auch, das der Untergang nicht alternativlos ist – siehe Prof. Ulrich Blum, Wirtschaftsprofessor aus Halle, in der FTD:

Die griechische Tragödie verdeutlicht, dass Gesundschrumpfen nicht funktioniert. Die Fähigkeit zu einer notwendigen Umsteuerung muss möglich sein, ohne dass die Therapie schlimmer als die Krankheit wird – sonst zerfällt die demokratische Legitimierung. Derzeit geht dies nicht, weil der Nationalstaat oder sogar die EU am Verhandlungstisch schwächer ist als die Finanzindustrie. Das zeigt, wie notwendig eine Verringerung der Systemik ist – dazu muss eine glaubhafte Gegenmacht erzeugt werden.

Er zeigt auch auf, wie der Staat mit Firmen umgehen muss, die ihn in seiner Existenz bedrohen:

Das Verabschieden des Sherman Act im Jahr 1890 durch den amerikanischen Kongress war wegweisend für eine ordnungs- und politökonomische Diskussion: Wenn die Demokratie oberstes politisches Gestaltungsprinzip ist, um Tyrannei zu verhindern, dann kann in der Wirtschaft nicht Machtballung durch Kartellierung zugelassen werden. Infolge dieser Entwicklung wurde der Standard Oil Trust – ein seinerzeit „systemisches Unternehmen“ – zerschlagen.

Klingt einfach und überzeugend, oder? Leider haben die Machtballungen die letzten hundert Jahre gelernt, sich anzupassen und okkupierten erstmal wichtige Schaltstellen der Macht in Parteien und Medien. Geld machts möglich – man wollte ja nicht wie Standard Oil enden. Deshalb schlagen heute Politiker ernsthaft vor, immer mächtigere Konzerne zu bauen, deshalb wurden die Boni in der Börsenwelt mehr als verzehnfacht – auch wenn aktuell zu Hungerlöhnen von 385000 Dollar gearbeitet werden muß (von dem Geld, das Goldman Sachs seinen Mitarbeitern zahlt,  könnte man in Griechenland 32 Lehrer bezahlen – noch mehr, wenn deren Gehälter jetzt noch weiter gekürzt werden), deshalb fordern die Banken – deren Hedge Fonds gerade Verluste wie selten zuvor einfahren – mehr Geld zur Finanzierung von Italien, damit die Boni bei Goldman-Sachs wieder üppiger fließen können, während man uns Normalbürgern klar macht, das wir uns an sinkenden Wohlstand gewöhnen müssen. Sicherheitshalber bereitet sich die EU schon mal gezielt auf „linke“ Massenproteste zu, während das US- Militär Software zur gezielten Meinungsmanipulation in sozialen Netzwerken entwickeln lässt.

Eine „glaubhafte Gegenmacht“ gegen „systemische Unternehmen“ haben wir schon. Deshalb hatten wir das System „Staat“ geschaffen. Der Staat – das sind wir alle. Der Staat, das ist die freie Stadt aufs Land verteilt, das ist jenes Instrument, mit dessen Hilfe sich die Menschheit von Hunger, Pest, Krieg und Tod (also: den apokalyptischen Reitern) befreit hat – und der Tyrannei des Feudalismus, der immer Elend für das Volk folgt … wie die aktuelle Tyrannei des Bankfeudalismus zeigt.

Was aber tun, wenn der Staat versagt, die wichtigsten Schaltstellen der Macht im Staat gekauft worden gekauft worden sind?

Nun – erstmal müßten wir uns darüber klar werden, das WIR DER STAAT SIND.

Und dann müssten wir unsere eigenen Fehler erkennen, warum die Täter ungeschoren davon kommen:

Weil sich niemand diesen Leuten entgegenstellt. Weil die Politik sich freiwillig ausliefert, der Wähler sich von der Politik verabschiedet. Wir treten den Rückzug ins Private an, resignieren und lamentieren darüber, dass ,die da oben’ sowieso machen, was sie wollen. Das ist übrigens eine Haltung, die in der Geschichte schon häufiger zu Katastrophen geführt hat.

„Im Würgegriff der Mafia aus Finanzwelt und Politik“ heißt der Artikel aus der Welt vom Juni 2011, in der wir auch erfahren, warum die ganze Krise kein Unfall war:

Die Finanzwelt folgt der Logik der Mafia, nämlich der Orientierung am höchstmöglichen Gewinn bei minimiertem Risiko. Dazu werden alle Mittel eingesetzt, die Wirksamkeit versprechen, etwa in Kontakten mit Wirtschaft, Verwaltung und Politik. Die Vorstellung, dass die wirklich gefährliche Mafia sich durch Gewaltbereitschaft auszeichnet, ist naiv. Ihre große Gefahr ist ihr Einfluss, ihre Macht, indem sie Verbindungen aufbaut, korrumpiert, wirtschaftliche Gesetzmäßigkeiten zum eigenen, ungehemmten Vorteil umfunktioniert oder außer Kraft setzt. Das ist die Logik der Mafia.

Der Mann sollte es wissen: er ist Europas erster Korruptionsbekämpfer.

Wir haben es hier mit extrem kriminellen Elementen zu tun, die ihre Mitmenschen durch feine Anzüge täuschen wollen, wie es einst Al Capone tat. Wenn wir sie nicht stoppen können, werden die apokalyptischen Reiter vielleicht wirklich noch in diesem Jahr über Europa hinwegziehen – wie 2002 über Argentinien.

Wie wir eine eigene Gegenmacht bilden können?

Vielleicht sollten wir auch da nach Argentinien schauen: Betriebsbesetzungen, Straßenblockaden, Tauschringe und eine eigene Währung haben das Volk vor dem Schlimmsten bewahrt. Anstelle des „Überlebenskampfes mit Waffengewalt“ – den die Kriminellen bevorzugen – haben die Argentinier das Miteinander gewählt.

Das können wir auch. Schon wäre die glaubwürdige Gegenmacht da – denn wenn wir unsere Waren selbst produzieren, selbst tauschen oder mit selbst garantiertem Geld bezahlen … dann können wir uns ganz galant aus der Affäre ziehen. Mal ehrlich: die Tonnen von Papiereuro könnten wir doch Banken und Politikern dann schenken. Sollen die sehen, wie sie die dann hin- und herschieben. Für ein glückliches Leben – brauchen wir die eigentlich nicht.

Vielleicht hilft die Landkarte von Regiogeld e.V., Alternativen zu finden in einer Welt, die scheinbar alternativlos dem Untergang geweiht ist.

 

 

 

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