Realität

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Kurzer Nachrichtenüberblick – 2012.04.25

Heute leider mal ganz kurz…

Aufgelesen und kommentiert gehört imho zum Pflichtprogramm

Die EU verschwendet sportliche 670 Millionen Euro für ihr „Family & Friends“ Sozialprogramm

Jochen Hoff über Schwachsinn mit Methode. Mitwirkende: Gerhard Schröder, Iwf, Kästner, Mehrwertsteuer, Merkel, Renten, Schäuble, SPD, Steinbrück, Steinmeier und Volker Kauder

Martin Bartonitz schreibt über die subjektive Interpretation der Wirklichkeit. Nicht vom Thema abschrecken lassen, der Artikel lohnt sich.

Da hat die SPD mal einen lichten Moment und zeigt, was sie selber von sich hält in dem sie sich mit ungesunder, fettiger Currywurst (natürlich mit Pommes) vergleicht und schon fangen die Leute an, darüber zu hetzen. Wobei auch hier die SPD nicht ganz ehrlich war, denn eine anständige Currysauce ist – wegen dem enthaltenen Currypulver eher Hellbraun denn Rot. Siehe den unsäglichen Herrn S.

Malaysia führt nun schon seinen zweiten Prozess gegen die Kriegsverbrecher aus den Vereinigten Staaten und England.

 

Nachrichten am Dienstag

Tja, so kann es kommen wenn man die falschen Freunde hat:

Europas Gefolgschaft der US-Außenpolitik bei den Sanktionen gegen den Iran gefährdet die Energie-Planungssicherheit der EU: Die geplante Nabucco-Pipeline kann ohne iranisches Gas nicht gebaut werden. Die Abhängigkeit Europas von Russland würde dann weiter zementiert. So könnte Gerhard Schröder (Gazprom-Lobbyist) einen späten Sieg gegen seinen Erzfreund Joschka Fischer (Nabucco-Lobbyist) feiern.

Karl Weiss über Brasiliens Währungsprobleme und wie sie sich dagegen wehren:

Um nur einmal einen Eindruck zu vermitteln: Wer 2009 nach Europa reiste, erlebte einen Euro bei etwa 2,70 bis 2,80 brasilianischen Reais. Heute ist er gerade noch 2,20 bis 2,30 wert – Tendenz weiter fallend. Nur – Brasilien hat nichts dazugetan, um die Währung aufzuwerten – im Gegenteil. Die anderen haben mit Geldschöpfung ihre Währungen im Wert nach unten gedrückt und wollen nun Brasilien des „Währungskriegs“ anklagen. Hier ist der Artikel aus „Wirtschaftsfacts“.

Was Brasilien konkret getan hat: Man hat eine Kapitalertragssteuer eingeführt, die auf ausländische Devisengeschäfte (also Kreditaufnahmen in ausländischen Währungen) fällig wird und im Moment 6 % beträgt. Soeben wurde beschlossen, diese Steuer zu verlängern. Mit dieser Steuer versucht man die Attraktivität Brasiliens als „Land der Geldanlage“ zu verringern, die hauptsächlich auf dem hohen Zinsniveau in Brasilien beruht. Werden von den damit erzielten Erträgen 6% einbehalten, wird diese Attraktivität verringert. Zudem wurde die Gültigkeit dieser Steuer auf Devisengeschäfte auch auf die dreijährigen Kontrakte ausgedehnt, während vorher nur die zweijährigen betroffen waren.

Über die Grünen:

Parteipolitik hat sich immer wieder als Hürde erwiesen, wenn es darum geht, die Belange des Volkes wirklich nachhaltig zu verbessern. Pöstchengerangel im harten Kampf ohne Bandagen verhindern konstruktives Handeln, bremsen schnelle, effektive Entscheidungen aus, unterhöhlen den Sozialstaat, weil immer die Abhängigkeit zur Finanzwelt herrscht, und teilen findet sowieso nicht für die am Rand der Gesellschaft Verbliebenen statt, diese haben das auszuhalten. Es fragt sich nur, wie lange dieses Machtspiel noch geduldet wird bei weiterhin zunehmender, nicht zu übersehender Ungerechtigkeit. Auch Die Grünen haben dies zu registrieren.

Wenn ich mir die „Lady“ und ihre Freundinnen so anschaue, dann halte ich das für eine gute Idee:

Kristina Schröder stellt sich gegen den Vorschlag von EU-Grundrechtekommissarin Reding zu einer gesetzlichen Frauenquote. Verschiedensten Unternehmen dürfe man nicht dieselbe Quote verordnen.

Über Weltbilder, Wirklichkeiten und Freiheitsängste:

„Seit unserer frühesten Jugend sind wir daran gewöhnt, verfälschte Berichte zu hören, und unser Geist ist seit Jahrhunderten so sehr mit Vorurteilen durchtränkt, dass er die fantastischsten Lügen wie einen Schatz hütet, so dass schließlich die Wahrheit als unglaubwürdig und die Lüge als wahr erscheint.“ Dieser Sachverhalt wird dem sagenhaften phönizischen Geschichtsschreiber Sanchuniathon nachgesagt. Und der soll zu Zeiten des Trojanischen Krieges gelebt haben, so um 1.200 vor unserer Zeitrechnung. Auch Marx stieß ins gleiche Horn: „Die herrschende Meinung ist die Meinung der Herrschenden.“ Und wenn ich mir anschaue, was uns in den letzten ca. 22 Jahren seit der Wende in Deutschland an Informationen bzgl. der Vorteile eines neoliberalen Marktes und der Globalisierung verabreicht wurde, und wir nun nur noch Krisen um unser Haupt schwirren sehen, dass einen schwindlig wird, so wird es dringend Zeit, doch einmal über unser persönliches Weltbild nachzudenken. Denn irgendwas scheint mit unserer wahrgenommenen Wirklichkeit nicht zu stimmen.

Das haben die Russen jetzt davon:

Im Streit um die gefälschte Präsidentenwahl in Russland verschärft die Europäische Union ihre Sanktionen drastisch und verhängt ab 1. Juli ein Einfuhrverbot für Erdöl aus dem Land. Die 27 EU-Regierungen einigten sich in Brüssel auch, die Konten der russischen Zentralbank in Europa einzufrieren. Das sagten Diplomaten. Die Russland-Sanktionen wurden zunächst nur von den EU-Botschaftern vereinbart und müssen noch offiziell von den EU-Außenministern beschlossen werden. Es sind die schärfsten Russland-Sanktionen der EU seit 1941. Mit dem Öl-Embargo soll die wichtigste Einnahmequelle des Landes getroffen werden, um Moskau zum Nachgeben im Konflikt um Wahlfälschungen zu zwingen. Russlands Präsident Wladimir Putin wird von deutschen Medien verdächtigt, seine Wiederwahl mit Wahlkampfhilfe der ARD und durch einen gefälschten Anschlagplan herbeigefälscht zu haben. Moskau bestreitet dies, obwohl der Werbefilm im deutschen Fernsehen zu sehen war.

Hat irgendwer wirklich geglaubt, daß eine dezentralisierte Stromerzeugung gewünscht ist? Da kann doch dann kein Energieriese seine Lobbyisten mehr bezahlen und für die Parteien fällt auch nichts mehr ab.

Es ist eine beeindruckende Demonstration von Handlungsfähigkeit der Bundesregierung! Dieselbe Koalition, die für den überfälligen Ausstieg aus der Atomenergie im letzten Sommer elf Jahre veranschlagte, schafft den Ausstieg aus der Solarenergie jetzt innerhalb von 14 Tagen. Es war eine Pressekonferenz der Minister Rösler und Röttgen am 23. Februar, bei der erstmals verkündet wurde, dass nicht zum 1. April, sondern schon am 9. März die Absenkung der Einspeisevergütung greifen solle. (2) Das bedeutet für die Solarinstallateure, dass sie massenhaft auf bereits gelagerten Modulen und sonstigen Komponenten sitzenbleiben, während in großem Umfang von panischen Kunden die Aufträge storniert werden.

Und warum ging das jetzt so schnell?

Das Nettoergebnis von RWE ist um ein Drittel geschrumpft. Als Konsequenz kappt Deutschlands zweitgrößter Energieversorger die Dividende – gibt aber einen hoffnungsvollen Ausblick.

Jörg Tauss heult ein bisserl rum. Wer Lust hat sucht sich mal sein Abstimmungsverhalten vor dem „Skandal“ heraus. Ebenfalls unwählbar, auch wenn er dann eine auf die Nase beokmmen hat weil er sich um Dinge kümmerte, die ihn nichts angehen (sollen):

„Wir wollen nicht, dass der Staatsanwalt hier im Parlament auftaucht….“

Siegfried Kauder (CDU) ist ja immer für einen besonders intelligenten Spruch gut. Er traf obige Feststellung in Zusammenhang mit dem Thema Abgeordnetenbestechung (§ 108e StGB) und der beharrlichen Weigerung von Union und FDP, endlich zu international üblichen strafrechtlichen Regelungen zu kommen, die gegen korrupte Abgeordnete Wirksamkeit entfalten könnten. Nicht erst nachdem zwischenzeitlich das Undenkbare möglich wurde und Staatsanwälte sogar in der Umgebung eines Bundespräsidenten „fündig“ werden, erscheint Kauders Aussage bizarr. Weniger sensibel war man auf Seiten der Union wie auch fraktionsübergreifend allerdings vor genau drei Jahren, als meine Büroräume im Bundestag und im Wahlkreis, wie auch meine Dienst- und Privatwohnungen, von einer völlig durchgeknallten wie öffentlichkeitsgeilen Karlsruher Staatsanwaltschaft durchsucht wurden. Gesucht wurde nach Kinderpornografie. Ohne Rücksicht auf den Schutz von Petenten und auf das Büro einer benachbarten Landtagsabgeordneten wurden meine und andere Festplatten beschlagnahmt, auf denen sich trotz größter medialer, technischer und finanzieller Mühe des Landeskriminalamts allerdings kein einziges kinderpornografisches Bild befand.

Meiner Meinung anch haben die schon viel zu viel von Verbrecherorganisationen gelernt. So viel, daß eine Unterscheidung manchmal schwerfällt:

Das organisierte Verbrechen arbeitet heute nach den modernsten Führungsmethoden. Ein Vorgehen, das Lektionen für Unternehmen bereithält.

 Neues von Benjamin Fulford:

Der laufende Finanzkrieg beschleunigt sich und man sieht Festnahmen und Morde auf beiden Seiten. Quellen aus dem Pentagon sagen, dass George Bush senior und Bill Gates letzte Woche wegen Sabotage des neuen Finanzsystems festgenommen wurden, nachdem Timothy Geithner sie verpfiffen hatte. Das Federal Reserve Board-Kriminellensyndikat seinerseits ermordete am 29. Februar Lord James Blackheath [soll nicht stimmen], nachdem er den Diebstahl der 15 Billionen Dollar im britischen Oberhaus offengelegt hatte. Die White Dragon Society hat mittlerweile einen Fahndungsaufruf für den früheren Polizeichef von Hongkong, Peter Stevens, veranlasst; Stevens soll sofort zur Vernehmung verhaftet werden.

Wir werden alle sterben (wenn Satan die Weltherrschaft übernimmt):

Das sogenannte „Feast of the Beast“ ist einer der besten Orte, um Vertreter aller „I3 Satanischen Blutlinien“ zu treffen. Diese Zusammenkunft findet alle 28 Jahre statt. All die führenden Familien der Illuminaten-Hierarchivereinen sich bei den satanischen Ritualen dieses „Feast of the Beast“.

Hier erscheint Satan seinen Untergebenen auch höchstpersönlich. Bei dieser speziellen Zusammenkunft erteilt Satan seinen treu ergebenen Dienern auch neue Informationen und zeigt ihnen auf, wie sie seinen „Plan“ zur Weltbeherrschung fortführen sollen. Quelle: Externalization of the Hierarchy von Alice A. Bailey.

Satan hat einen sehr detaillierten Plan ausgearbeitet, den er nur den wenigen Auserwählten an der Spitze der Satanischen Hierarchie offenbart. Sein auserwähltes Fortpflanzungsprogramm dauert schon seit Jahrhunderten und wird vor den Augen der Öffentlichkeit geheimgehalten. Der Plan, den Satan für die Illuminaten ausgearbeitet hat, besteht darin, eine These und ihr Gegenüber – die Antithese, zu erschaffen. Dieser Prozess würde sich wiederholen, bis das gewünschte Endresultat schließlich erreicht wird.

Und wem die letzten beiden Lesevorschläge noch nicht schräg genug sind, einen haben wir noch:

Die Kirchen werden von den luziferischen Kräften hinter der Neuen Weltordnung, für die sie vor langer Zeit zu arbeiten erklärt haben, kontrolliert. Die katholische Kirche ist seit 1830 im festen finanziellen Griff des Hauses Rothschild. Der Papst läuft sogar umher und macht das Satan-Handzeichen der Illuminaten. Im Jahr 2009 forderte er eindeutig eine “politische Weltautorität” – also eine Welt-Regierung, und nicht die von Jesus Christus! – um die Weltwirtschaft zu verwalten. Sie “müsste allgemein anerkannt werden und mit der effektiven Macht ausgestattet werden, die Sicherheit für alle sicherzustellen, sowie mit den Befugnissen, die Einhaltung ihrer Entscheidungen zu gewährleisten.” Der Vatikan wiederholt nun diese Forderung.
Auch die evangelischen Kirchen schlossen sich vor langer Zeit den Bemühungen der globalistischen Rockefeller Initiativen an: der Interchurch Weltbewegung (1919 -20) sowie dem US-Bundes-Rat der Kirchen und seit 1949 UNs Ökumenischem Rat der Kirchen an, der als Sprecher für 300 Kirchen erklärt: religiöse Lehre umzugestalten – zumindest neu zu fokussieren, insbesondere das Christentum, um es einer globalisierten Welt anzupassen – ist auch ein entscheidender Aspekt bei der Suche nach Weltregierung, damit eine Zivilisation der Welt zustande kommt, … das Christentum muss neu konzipiert werden, um “globalen” Werten zu entsprechen und seine “spaltende” Attribute abzuwerfen. Hocking sah einen künftigen Weltstaat, unter denen alle Religionen “… letztlich verschmelzen.”
Mit dem Glauben des Internationalismus fest in die Gesellschaft eingebettet hoffen die Architekten der Welt, ihren großen Traum von der Weltregierung zu erreichen.

 

 

Bewegliche Bilder:

Wir werden alle sterben (2):
„Scientists are predicting that the asteroid 2012 DA14 has a good chance of colliding with earth in eleven months.
Watch the skies in February 2013!“

 

Wer 2 Stunden Zeit hat, schaut sich vielleich an, warum wir uns nicht weiterentwickeln:

FNORD

Träume und Wirklichkeiten

Wir leben ja in einer aufgeklärten Welt. Es gibt keine großen Rätsel mehr. An die Stelle der Kirche, die uns früher alles erklären konnte, ist die „Wissenschaft“ getreten, die uns heute alles erklärt – zum Beispiel, warum es trotz globaler Erwärmung immer kälter wird. Wie früher sind wir Bürger gehalten zu glauben, was von „oben“ kommt und den Anweisungen Folge zu leisten.

Es fällt schwer, die Methode des Rationalismus in Frage zu stellen, zumal ich nur Aufgrund der Ergebnisse seiner Technik dies hier schreiben kann. Noch schwerer fällt es, die Kirche zu verteidigen, die als linker Arm des Adels für unglaublich viel Unheil verantwortlich ist. Als Philosoph weiß man jedoch, das man mit dem „Rationalismus“ auf einem sehr unsicheren Bein steht – er kann einerseits alles beweisen, jedoch muß nichts davon real sein. Darum kam ein Rene Descartes auf den weit bekannten Satz „Cogito ergo sum“: „Ich denke, also bin ich“.  Nichts anderes in dieser Welt ist sicher, außer das Element, was „denkt“.  Das „Ich“ hat halt das Problem, das es die Welt nur durch die Sinne wahrnehmen kann … und diese Sinne erweisen sich als sehr trügerisch und täuschen uns oft.

Andererseits ist der Rationalismus ein wichtiges Instrument: er hilft dem Menschen beim Überleben und kann sehr vor den Narreteien der Priester schützen, wenn sie nicht mehr ruhig vor sich hinbeten sondern sich zur Macht hingezogen fühlen und Opfer verlangen. Das Problem dieses Instrumentes ist nur: es ist äußerst begrenzt in der Beschreibung der Wirklichkeit jenseits der trügerischen sinnlichen Erfahrung.

Momentan befinden wir uns in einem Prozess, in dem eine oft erbärmlich willkürliche Mischung aus Rationalismus und Empirismus (welcher der sinnlichen Wahrnehmung deutlich mehr zutraut) versucht, Realität zu beschreiben. Das Prinzip ist anhand eines Beispiels einfach zu beschreiben: am Anfang steht die Grundentscheidung „die Welt ist rot“. Im nächsten Schritt ist der Rationalismus in seinem Element: seine Anhänger schwärmen aus, suchen „rot“ überall in der Welt (und werden auch sehr oft fündig), während sie wunderbar differenzierte Theorien über die Irrtümer der Wahrnehmung von „Gelb“ und „Blau“ entwickeln können, die sprachlich so abenteuerlich konstruiert sind, das ihnen der Bauer vom Feld nicht mehr folgen kann. Die Theorien zur Abgrenzung von störenden Wirklichkeiten reichen von „Verschwörung der Blauseher“ bis hin zu „Wahn der Gelbdeuter“ und „Geisteskrankheit“ und genetischer Veranlagung zur Blau- bzw. Gelbsucht (die ja nicht umsonst auch eine Krankheit ist).

Und das ist das Problem des Rationalismus – er kann alles beweisen … und gleichzeitg erkennen, das alle Beweise hinterfragbar sind. Ohne irgendeine Basis, auf der er steht, einen Grundsatz, den er ohne eine Beweis zu fordern annimmt (z.B. „Die Vorsehung hat uns der Führer geschickt“ – um mal ein Beispiel zu nennen das schrecklich schief gegangen ist) hat er keine Richtung – aber konnte höllische Realitäten auf Erden entfesseln, Explosivwirkungen, die die Grundfesten der Schöpfung selber erschüttern. Ein politische System, das diese Gewalten sicher im Zaum halten kann, hat er jedoch nicht entwickeln können.

Als Kapitalismus und Kommunismus ist der Materialismus durch die Neuzeit gefegt und hat uns eine sterbende Welt hinterlassen, in der der Mensch – zu Zeiten der Aufklärung noch „Krone der Schöpfung“ und alleiniger Herr seines Schicksals – sich auf einmal alternativlosen Sachzwängen ausgeliefert sieht, die alle auf der Grundannahme „Die Welt ist rot“ basieren. Es wundert nicht, das ein Ernst Jünger auf die Idee kommt, das der Mensch in einer Maschine lebt, die zu seiner Vernichtung erschaffen wurde – in den Schützengräben des ersten Weltkrieges haben viele das Vertrauen in die moderne aufgeklärte rationale Menschheit verloren … Giftgas und Aufklärung passen nicht zusammen, Giftgas und Rationalismus allerdings sehr gut.

Dabei … erlebt jeder Mensch die Welt anders. Jeden Tag. Jeden Tag legen wir unseren Körper ab, der fährt seine Funktionen herunter … und wir (also, das „denkende Ich“ des Descartes) bereisen eine Welt, die uns sehr intensive Erlebnisse beschert und uns – wenn es mal ganz schief läuft – den ganzen nächsten Tag versauen kann.

Die Welt des Traumes – um bei unserem Beispiel zu bleiben – ist blau. Menschen erleben sie jeden Tag – bzw. jede Nacht. Die „Rotdeuter“ können mit ihr nichts anfangen, außer sie … in den Bereich „Wahn“ und „Geisteskrankheit“ zu verschieben, womit alle Menschen für bekloppt erklärt werden, damit die Theorie stimmt – aber so ist er halt, der Rationalismus. Für Liebe hat er keinen Platz, ebensowenig wie für Träume.

Es ist in der Tat kläglich, was „moderne Wissenschaft“ zum Traum sagen kann – siehe Wikipedia:

Ein Traum ist eine psychische Aktivität während des Schlafes und wird als besondere Form des Erlebens im Schlaf charakterisiert, das häufig von lebhaften Bildern begleitet und mit intensiven Gefühlen verbunden ist, woran sich der Betroffene nach dem Erwachen meist nur teilweise erinnern kann.

„Leben“ ist eine psychische Aktivität während des Wachseins, das ebenso häufig von lebhaften Bildern begleitet und mit intensiven Gefühlen verbunden ist, woran sich der betoffene meist nach längerer Zeit nicht mehr erinnern kann.

„Traum“ ist – rein zeitlich gesehen – ein gewaltiger Anteil von alltäglicher „Wirklichkeit“, den wir nicht kontrollieren können, der aber enger mit uns selbst verbunden ist als sonst etwas auf dieser Welt: hier erlebt das „Ich“ eine alternative Realität, die sich allen Interpreationsversuchen entzieht (obwohl es genug „rote“ Theorien gibt) aber aufs Engste mit uns selbst (und somit der einzigen nicht mehr reduzierbaren Basis des Rationalismus) verknüpft ist – kein Wunder, das viele Kulturen dem Traum mehr „Wirklichkeit“ zugestehen als der durch das Gehirn beständig gefilterten sinnlichen Wahrnehmung der „realen“ Umwelt.

Die Welt des Traumes greift auch manchmal über in die alltägliche Welt – nicht nur dann, wenn Albträume uns die Nachtruhe rauben:

Bekannt sind auch kreative Anstöße, die aus nächtlichen Traumerlebnissen kommen [14]. Bekannt sind die Einflüsse in der Malerei (Surrealismus) und der Musik (z. B. Yesterday von den Beatles). Nicht eindeutig belegbar sind Beispiele aus der Wissenschaft. So soll August von Kekule von einer Schlange geträumt haben, die sich in den eigenen Schwanz beißt (Ouroboros). Damit fand er die Lösung für den ringförmigen Benzolaufbau. Auch sollen Dmitri Mendelejew (Periodensystem der Elemente) und Elias Howe (Nähmaschine) ihre Lösungen im Traum gefunden haben.

Ähnliches las ich auch schon von Nils Bohr und Albert Einstein – was einige Bedeutung hat für die Entwicklung rationaler Wahrheitstheorien hatte und zu der Vermutung führt, das „Erkenntnis“ sozusagen „einfällt“. Die Frage, wer da was fallen läßt und zu welchem Zwecke entzieht sich jedoch unserer Erkenntnis.

Die Traumtheorie, nachdem das nächtliche Theater nur Restwirkungen und Fehlinterpretationen elektronischer Impulse des Gehirns sind, erledigt sich schnell von selbst – die Traumwelt ist selten weniger geordnet als die Alltagsrealität … es fehlt die Beliebigkeit, die das willkürliche Zusammensetzen von sinnlosen Impulsen erzeugen müßte – Menschen mit drei Augen, Hasenohren und Eselsfüssen kommen selten vor. Plausibeler ist da die Vorstellung einer alternativen interaktionsfähigen Realität … die möglicherweise im Tode, dem „großen Bruder“ des Schlafes, unser Zuhause sein wird.  Jedenfalls gibt es keinen rationalen Grund (im Sinne des Rationalismus bei Descartes) etwas anderes anzunehmen, denn Träume können für das denkende Ich so real sein wie die Alltagsrealität – sie sind nur „viel näher dran“.

Es ist schon verblüffend, wie sehr dieser Teil des menschlichen Lebens aus seiner Weltsicht herausinterpretiert und völlig entwertet werden konnte obwohl er einen scheinbar unsinnig großen Teil unserer erlebbaren (nächtlichen) Wirklichkeit ausmacht und für manche Menschen tödlich endet – wie zum Beispiel für Franz Jägerstätter:

Im Jänner 1938 sah er in einem Traum einen Zug, in den immer mehr Menschen einstiegen, und hörte eine Stimme sagen: „Dieser Zug fährt in die Hölle“.[5] Er deutete diesen Traum als Warnung vor dem Nationalsozialismus, der mit seiner katholischen Weltanschauung unvereinbar sei.

Die negativen Erfahrungen beim Militär, das sogenannte Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten, von dem er um diese Zeit erfuhr, und die Verfolgung der Kirche durch die Nationalsozialisten[10] festigten seinen Entschluss, nicht wieder zum Militär einzurücken. Die folgenschwere Entscheidung Jägerstätters basierte nicht nur auf den zahlreichen Gesprächen und Briefen mit Freunden (hier v.a. mit R. Mayer) und Geistlichen, sondern auch auf der gründlichen Lektüre der Bibel, von zahlreichen Kleinschriften und Büchern.[11] Er erklärte öffentlich, dass er als gläubiger Katholik keinen Wehrdienst leisten dürfe, da es gegen sein religiöses Gewissen wäre, für den nationalsozialistischen Staat zu kämpfen. Seine Umgebung versuchte ihn umzustimmen und wies ihn auf die Verantwortung seiner Familie gegenüber hin, konnte aber seine Argumente nicht widerlegen. Er suchte sogar Josef Fließer, den Bischof von Linz auf; auch dieser riet ihm von einer Wehrdienstverweigerung ab. Seine Frau Franziska unterstützte ihn, obwohl sie sich der Konsequenzen bewusst war.

Franz Jägerstätter wurde am 9. August 1943 in das Zuchthaus Brandenburg an der Havel gebracht und dort um 16 Uhr durch das Fallbeil hingerichtet.

Die Urne mit seiner Asche wurde nach Kriegsende nach St. Radegund gebracht und dort am 9. August 1946 beigesetzt.

Von Franz Jägerstätter ist der Ausspruch überliefert: „Besser die Hände gefesselt als der Wille!“[14]

Und so führt uns das Thema „Traum“ direkt in die politische Wirklichkeit –  mit tödlichen Konsequenzen.

Was empfiehlt John Perkins in „Weltmacht ohne Skrupel“ als eine von vielen Handlungsoptionen im Kampf gegen die Krakenmacht der Korporatokratie? Meditieren statt konsumieren (a.a.O. Seite 302). Tagtraum statt Konsumwahn. Kann zumindest dazu führen, das wir nicht auch den Zug nehmen, der in die Hölle fährt. Wie man sieht, ist „Traum“ kein unpolitisches Thema – aber er bietet immer einen Ausweg aus „alternativlosen“ Wirklichkeiten, deren Entwicklung langsam wieder bedrohlich wird. „Alternativlosigkeit“ ist ein Luxus, den wir uns nicht mehr lange leisten können, weder als einzelne Menschen, noch als Gemeinschaft von Bürgern eines Landes, noch als Teil der NATO, noch als „weißer Mann“ und erst Recht nicht als Menschheit.

Wäre doch schön, wenn wir uns wieder eine lebenswerte Zukunft träumen und drauf vertrauen könnten, das diese Träume auch Wirklichkeit werden können weil wir als Menschheit es so wollen.

Also: träumt was Schönes!

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