Montag, 1.5.2023. Eifel. Es ist ja Krieg in der Ukraine. Hat man vielleicht schon mitbekommen. Manche nennen das militärische Sonderoperation, weil sich das so eingebürgert hat. Krieg führt man ja als zivilisiertes Land nicht mehr, wir machen jetzt nur „friedenssichernde Maßnahmen“, verteidigen unsere Freiheit am Hindukusch, in Mali, im Kosovo, im Niger, im Südsudan, in Jordanien, im Irak, im Mittelmeer, in Bosnien und in Herzegowina (siehe Bundeswehr). Wir waren übrigens auch schon in der Ukraine: 2014 sind dort vier Bundeswehrsoldaten in Kriegsgefangenschaft geraten, die sich dort einfach mal umschauen wollten (siehe Tagesspiegel): das war vielleicht ein Drama! Bis 2017 hatten die Auslandseinsätze der Bundeswehrmacht übrigens schon 21 Milliarden gekostet (siehe FAZ) – heute ist natürlich alles teurer. Allein der Einsatz in Mali zum Schutz der Nuklearmacht Frankreich kostete vier Milliarden Euro (siehe Welt). Das ist jedoch alles nichts gegen die Kosten, die uns der Ukrainekrieg beschert: 14,2 Milliarden bis zum 21.3.2023 waren da zu berechnen (siehe Auswärtiges Amt), mehr als dreimal Mali. Von dem Geld hätte man auch noch ganz woanders einmarschieren können! Mal so zum Vergleich der Bildungsetat der Bundesrepublik Deutschland, mit dem wir unsere schulische und wissenschaftliche Zukunft finanzieren?
„Am 25. November 2022 hat der Deutsche Bundestag den Bundeshaushalt 2023 beschlossen. Der Etat des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beträgt danach rund 21,5 Mrd. €“.
Wir arbeiten konzentriert daran, den Fachkräftemangel stabil zu halten, die Jugendarbeitslosigkeit hoch, schaffen eine recht große Randgruppe ohne Zukunft, die man für verschiedene Zwecke einsetzen kann (Bundeswehrmacht zum Beispiel) und sorgen dafür, dass wir keine wissenschaftliche Konkurrenz für den Rest der Welt darstellen. Aber gut – das war ja heute nicht das Thema.
Wo immer Krieg ist, gibt es auch Verschwörungstheorien. Auch zum Ukraine-Krieg. Ich finde die Putsel-Theorie momentan am reizvollsten, obwohl sie sich noch lange nicht durchgesetzt hat. Putsel? Nun, der Begriff stammt von den Namen der Hauptverschwörer: Putin und Selensky. Zum besseren Verständnis haben wir das Gespräch mal nachgestellt, das vor 2022 stattfand. Als alte Genossen nennen sie sich Wladi und Wolle – das wollen wir hier beibehalten. Wladi – Wladimir Putin – ist Multimilliadär (siehe Focus), 4,5 Milliarden schwer (laut anderer Quelle 36 Milliarden, aber Wladi meint, das gehört ihm alles nicht – doch das ist eine andere Geschichte), Wolle – Wolodymyr Selenskyj – eine arme Sau mit vielleicht nur 20 Millionen (siehe Merkur).
Wladi: „Hallo Wolle. Ich kriege Geld von Dir. Hier erstmal eine alte Rechnung: 5,2 Milliarden für Gas (siehe Deutschlandfunk). Ich brauche die Kohle, sonst …“
Wolle: „Mensch, Wladi, schön das Du anrufst, mein Lieblingsnachbar! Mein Gasbro! Also – das Geld, ja. das habe ich nicht. Also: nicht klein. Und ich habe so so Probleme: die Leute hier haben kein Geld. Monatliches Durchschnittseinkommen: 521 Euro (siehe ceicdata). Außerdem laufen mir die Leute weg: 1990 – bei unserer Scheidung – hatten wir noch 51,59 Millionen, jetzt sind es gerade mal 39,7 Millionen. Kein Schwein will hier noch wohnen, weil hier nichts zu holen ist. 2050 sollen es nur noch 32 Millionen sein (siehe Statista) – wo soll ich da das Geld hernehmen. Es reicht ja noch nicht mal für mich…..und die Leute reden schon von Staatsbankrott“ (siehe Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Wladi: „Wolle, sülz´ mich nicht voll. Ich habe da einen Masterplan, der uns allen helfen wird. Interesse?“
Wolle: “ Äh – ja. Krieg ich die Krim zurück?“
Wladi: „Krim nein, Krieg ja“.
Wolle: „…“
Wladi: „Nun komm´ mal zu Dir, ich erkäre Dir das kurz. Du hast doch viel Ärger mit der Ostukraine, stimmt´s?“
Wolle: „Ja, die haben mich da nicht lieb.“
Wladi: „Und Du hast Ärger mit den Nazis bei Dir, richtig?“
Wolle: „Ja, die sind lästig. Die wählt zwar keiner, aber im Ausland nennt man die schon die „informallen Machthaber der Ukraine“ (siehe Bundeszentrale für politische Bildung) – und das tut mir gar nicht gut. Ehrlich gesagt: die Leute reden schon ganz komisch über mich, hier, hör´ Dir das mal an: „Doch Wolodymyr Selenskys kometenhafter Aufstieg ist ebenfalls Ausdruck des kranken ukrainischen Systems: Er war nur möglich, weil ukrainische Medien von Oligarchen dominiert werden, die bestimmen, wer in ihre Fernsehsender kommt – und wer nicht.“ (siehe Süddeutsche). So komme ich hier auf keinen grünen Zweig!“
Wladi: „Und da habe ich die Lösung. Wir machen eine kleine militärische Sonderoperation. Marschieren mit ein paar Mann in den Osten bei euch ein. Kein großes Ding. Keine Luftwaffe, keine Bombenteppiche, nur ein kleiner Ausflug – dann bist du die lästigen Stänkerer schon mal los“.
Wolle: „Oh, das geht nicht. Das kriege ich nicht durch. Habe doch auch Leute, denen ich Rede und Antwort stehen muss. Die werden toben, die Leute. Und die haben ein Aquarium im Büro – mit einem Hai drin (siehe Süddeutsche).“
Wlaid: „Ich weiß. Aber hör´ jetzt mal zu. Wir marschieren ein – und Du machst großes Geschrei mit Deiner Gang. Massenvernichtung, Vergewaltigung, Folterkeller, das volle Programm. Dann schickst Du uns erstmal deine Nazibattalione – wir kümmern und darum. Die bist Du dann schon mal los. Dann machste auf Kriegsrecht – und wirst mächtiger als je zuvor. Dann kannst Du die irren Heinis an ihre eigenen Haie verfüttern und wirst selber Superheld.“
Wolle: „Aber Krieg: da sterben viele Menschen!“
Wladi: „Da passen wir auf. Wir gehen ganz sanft vor. Ich verspreche Dir: es werden deutlich weniger Zivilisten sterben als in den USA durch private Schusswaffen (aktuell: 8574 – versus 20000 beides Statista). Ein bischen Schwund ist immer, wir haben 20000 Verkehrstote ihm Jahr, ihr 5000 – bedauerlich, aber nicht zu ändern“.
Wolle: „Aber was habe ich davon? Du nimmst mir noch mehr Land weg, wo mich keiner haben will und wo kommt dann das Geld her?“
Wladi: „Von der Nato. Habe ich mit den Amis schon besprochen. Habe die mal daran erinnert, was die 1913 waren. Kuhtreiber, die Angst vor Mexiko haben mussten. 1918: Großmacht. 1939 – kleine Großmacht, die immer noch Sorgen wegen Mexiko hatten. 1945: Supermacht. Pro Krieg ein gewaltiger Fortschritt – wissenschaftlich, wirtschaftlich, politisch, militärisch. Haben die sofort verstanden. Wollten ja auch ein neues amerikanisches Jahrhundert, wissen nur noch nicht wie. Da konnte ich helfen. Wir machen Krieg in der Ukraine – allerdings nur bei euch im Osten. Das bezahlt die Nato. Wir und die werden unsere alten Ramschwaffen los, Du kriegst fette Milliarden aus Europa, ich kassiere Sanktionen an denen ich super verdienen werde, weil die Preise enorm steigen, die europäische Wirtschaft wird zusammenbrechen, was den Amis mittelfristig lästige Konkurrenz vom Hals schafft. Ihr kriegt Geld, eure Leute können nach Deutschland – da gibt es 500 Euro plus Miete plus Heizungsgeld pro Monat – die Deutschen schenken euch viele Milliarden, da wird auch was für Dich abfallen. Klar soweit?“
Wolle: „Puh – das ist aber ein ganz großes Rad. Und die Amerikaner machen mit? Ohne die würde hier gar nichts mehr laufen…“
Wladi: „Die haben gar keine andere Wahl. Die stehen vor dem absoluten finanziellen Kollaps (siehe Focus). verlieren überall gegen China an Einfluss (Südamerika, siehe NZZ, Naher Osten, siehe Quantara, International siehe Capital), haben in Afghanistan wieder einen doofen Krieg verloren: die brauchen wieder mal einen großen Ruck. Und Weltkrieg geht nicht mehr – zuviel Atom in der Luft. Aber bei euch im Osten – da können wir uns abarbeiten. Also: haben wir einen Deal“?
Der Rest des Gespräches ist leider nicht übermittelt worden – aber so irgendwie könnte es gewesen sein. Und so verheizen beide Superreiche irrsinnige Mengen an jungen, zukunftsorientierten Menschen in einem sinnlosen Krieg, der aber viele Gewinnchancen bietet: allein der Kurs von Rheinmetall in Deutschland ist eine Freude: lag der 2020 von bei 62,50 Euro pro Aktie werden inzwischen 270 Euro aufgerufen: hier konnten clevere Anleger ihr Kapital vervierfachen. Man sieht – Krieg ist nicht nur schlecht. Also: für Reiche.
Die Putseltheorie ist aber nicht die einzige, die uns erklärt, wie die stabile Nachkriegsordnung in Europa, die uns die längste Friedenszeit der bekannten europäischen Geschichte sicherte (mal vom völkerrechtswidrigen Überfall der Nato auf Jugoslawien abgesehen, wo wir heute noch stationiert sind – 33 Jahre später), so plötzlich und unerwartet komplett zusammenbrechen konnte. Viel rankt sich da um Putin, der mal wahnsinnig, dann größenwahnsinnig, auf jeden Fall kriminell sein soll und als Fernziel die Eroberung Deutschlands hat – ja, das sagt der CDU-Politiker Kiesewetter: wir sind hier schon „erklärtes Kriegsziel“ (siehe ZDF). Der Mann träumt auch noch davon, dass die Bundeswehr die stärkste Landmacht Europas ist – dabei ist das Frankreich (siehe Tagesschau). Knalltütenalarm, oder? Mal Zahlen zu Panzern? Deutschland hat … 266 Panzer. Russland 12000. Die Ukraine: 1890 (siehe Statista), die größte Leopard-2-Flotte hat Griechenland mit 850 (siehe RND). Innerhalb der Natostaaten haben die Türkei (2229), Griechenland (1365) Ungarn, Bulgarien, Polen und Spanien je mehr Panzer als die Bundeswehrmacht (siehe Statista). Kiesewetter scheint noch in reichsdeutschen Träumen einer fernen Vergangenheit zu leben.
Natürlich deutet die Schwäche der US-Wirtschaft an, dass auch dort ein Interesse an einem großen Deal besteht: es muss mal wieder was passieren, der Kapitalismus ist in seiner Endphase angekommen, das Kapital fließt in gigangischen Mengen an die Selenskys und Putins und Rockefellers dieses Planeten, auch Deutschland züchtet millionenfach Millionäre, während wir Normalbürgere mit Megainflationen leben müssen. Naheliegend, dass man nach den Erfahrungen mit den beiden Weltkriegen da mal verträumt hinschaut – aber diese Theorie ist ja schon bekannter.
Aktuell gibt es da aber noch eine, die unsere Aufmerksamkeit verdient: eine speziell deutsche. Lauschen wir mal der Theorie eines weiteren Politikexperten, der hier ungenannt bleiben wird:
„Wieso hauen die Grünen bzw. die Ampel so viel Schwachsinn in die Welt wenn abzusehen ist, das sie an der nächsten Regierung eher nicht teilnehmen? Die Antwort heißt Kriegsrecht. Im Verteidugungsfall finden imho keine Wahlen statt und jeder, der mit den Ampelgesetzen nicht einverstanden ist wird automatisch zum Volksverräter…“
Puh – harter Tobak, oder? Aber Kriegsrecht … nun ja. Für Politiker, die nicht wiedergewählt werden, sicher eine interessante Perspektive. Wolle kennt sich da aus. Endlich ist man den lästigen Souverän los. Kann machen, was man will. Wie schön das ist, hat man ja während der Pandemie gesehen – endlich konnte durchregiert werden. Das mögen viele. Und diese Tendenz, jeden Kritiker an staatlicher Entscheidungswillkür zu einem Terroristen zu erklären (ich denke nur an den „Terror der Ungeimpften…) haben wir schon erfahren dürfen … wir zwanzig Millionen nutzlose Blinddarme, die man gerne aus dem gesunden Volkskörper herausoperieren möchte.
Wir weden uns dieser Theorie später nochmal zuwenden, wenn geklärt ist, wie die Habock-Mafia Putin zum Einmarsch in die Ukraine bewegt hat. Womöglich hat sie ihm Lastenfahrräder versprochen? Für ganz Sibieren? Oder neue Kobolde für die Armee? Immerhin hatte sie ihm ja schon mal den Krieg erklärt (siehe ZDF), nur gut, dass er dieser Tante sowieso nicht mehr zuhört … sonst könnten wir hier nicht mehr in Ruhe sitzen und wirre Theorien bilden. Aber für so Fachkräfte wie unser politisches Personal mit dem IQ von drei Tüten Herbstlaub … da wäre so ein Durchregierungsrecht schon interessant.
Oder?
PS: für unsere Polizei – dieser Beitrag ist Satire. Satire ist: „eine Kunstform, mit der Personen, Ereignisse oder Zustände kritisiert, verspottet oder angeprangert werden. Typische Stilmittel der Satire sind die Übertreibung als Überhöhung oder die Untertreibung als bewusste Bagatellisierung bis ins Lächerliche oder Absurde. Üblicherweise ist Satire eine Kritik von unten (Bürgerempfinden) gegen oben (Repräsentanz der Macht) vorzugsweise in den Feldern Politik, Gesellschaft, Wirtschaft oder Kultur“ (siehe Wikipedia). Also: kein Grund wieder unangemeldete Hausbesuche zu machen.
PS 2: Die Zahlungen der USA und Europas betragen bislang über 120 Milliarden Dollar (siehe iwf Kiel). Der gesamte Staatshaushalt der Ukraine betrug 2020 40 Milliarden Euro, bis Ende 2022 sollten 22 Milliarden zurückgezahlt werden (siehe Süddeutsche), 5,5 Milliarden kostet allein die Rettung einer Bank, die systematisch von bekannten Oligarchen ausgeplündert wurde. Also … das sind schon spannende Zahlen. Oder?
Dienstag, 11.10.2022. Eifel. Deutschland ist im Krieg. Das mag manche überraschen, weil wir andere Erfahrungen mit Kriegen haben – gerade in diesem Land – aber wer würde schon dem Gesundheitsminister Karl Lauterbach widersprechen wollen, wenn er offen feststellt, dass Deutschland im Krieg mit Russland ist. Nein, nicht im Krieg mit Russland – sondern im Krieg mit einer einzigen Person: Wladimir Putin (siehe msn):
„Mal ehrlich: Was sollen denn jetzt Kniefälle vor Putin bringen?“, fragte Lauterbach auf Twitter. „Wir sind im Krieg mit Putin und nicht seine Psychotherapeuten. Es muss weiter konsequent der Sieg in Form der Befreiung der Ukraine verfolgt werden. Ob das Putins Psyche verkraftet, ist egal.“
Mal ehrlich: was soll man von einem Gesundheitsminister halten, der eigenständig eine Kriegserklärung abgibt, ohne das zuvor mit Bundestag und Kabinett abgesprochen zu haben? Sicher: zu einem modernen, zivilisierten Krieg gehört, das ein Land offiziell einem anderen Land den Krieg erklärt: entsprechende Noten werden dann von den Botschaftern überbracht – so war es jedenfalls noch im Zweiten Weltkrieg. Heute macht man das anders: man nennt es nicht mehr Krieg, führt ihn aber. Das macht es später schwieriger, Entscheider zur Verantwortung zu ziehen, weil jeder sich sofort darauf berufen kann, dass ja eigentlich gar kein Krieg war, sondern nur ein Anti-Terror-Einsatz mit Kollateralschäden. Wenn natürlich nur ein einziger Minister den Krieg erklärt … nun ja, ich glaube, man müsste da mal Juristen fragen, ob das gilt. Und beten, dass die Russen nichts davon mitbekommen haben, dass ein deutscher Minister ihrem Präsidenten den Krieg erklärt: womöglich wären sie geneigt, zu seiner Verteidigung zu eilen.
Womöglich hat aber der Herr Lauterbach soviel Ahnung von Krieg wie von Pandemien: also keine, meint, es reicht, wenn er sagt, dass es so und so sei, ohne dass man großartig auf Wissenschaft und Sinn Wert legen müsste. Zwecks Fortbildung unseres eifrigen Ministers hier mal die Definition von Krieg der Bundeszentrale für politische Bildung (siehe Bpb):
„Krieg bezeichnet einen organisierten, mit Waffen gewaltsam ausgetragenen Konflikt zwischen Staaten bzw. zwischen sozialen Gruppen der Bevölkerung eines Staates (Bürger-K.).“
Was Herr Lauterbach noch nicht gemerkt hat: wir haben keinen Konflikt mit Putin, der gewaltsam mit Waffen ausgetragen wird. Jetzt wird man einwenden: Krieg kann man aber doch auch duch Belagerung führen – so sind viele Städte und Burgen in Antike und Mittelalter in die Knie gezwungen worden. Ja, das kann man sagen, das ist aber äußerst gefährlich, denn: es sind die Regierungen des Westens, die durch ihre Sanktionspolitik (also: Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Völker) die eigene Bevölkerung in eine nie dagewesene Not treibt: ergo könnte man den Verdacht haben, es würde in den Staaten des Westens – hier besonders Deutschland – ein Bürgerkrieg geführt, für den der „Krieg gegen Russland“ nur ein Vorwand ist: ein Bürgerkrieg von Reich gegen Arm, bei dem die Reichen endlich „tabula Rasa“ machen und den „Ballastexistenzen“ im Land ein Überleben unmöglich machen – zum Beispiel mit Gasrechnungen von 2048 Euro im Monat (siehe Tagesschau): sowas wollen wir uns doch nicht denken, oder?
Dürfen wir uns übrigens überhaupt in die Angelegenheiten anderer Länder einmischen? Generell nein – das sagen die internationalen Gepflogenheiten (siehe Bundestag von 2008):
„Dem Recht auf ungehinderte Ausgestaltung der „inneren Angelegenheiten“ als Ausdruck der Souveränität eines Staates korrespondiert eine völkerrechtliche Pflicht aller anderen Staaten, diese zuachten. Sie ist im sog.Verbot der Einmischung in die inneren Angelegenheiten auch Interventionsverbot genannt, niedergelegt. Das Interventionsverbot ist Bestandteil des Völkergewohnheitsrechts, d.h. es ist nicht in rechtsverbindlicher Form schriftlich niedergelegt, sondern findet seinen Geltungsgrund in der von einer entsprechenden Rechtsüberzeugung getragenen ständigen Staatenpraxis.“
Soweit klar, oder? Was Länder innerhalb ihrer Grenzen machen, geht uns arrogante Wessis nichts an! Auch nicht in Jugoslawien, Syrien, Afghanisten, Libyen, Irak, Mali, Korea, Vietnam, Panama, Grenada, Nicaragua, Iran, Chile, Argentinien – um nur ein paar Orte zu nennen, in denen die Führungsmacht des Wertewestens ein anderes Gewohnheitsrecht durchsetzt – mit Gewalt. Natürlich waren das alles keine richtigen Kriege, sondern militärische Sonderoperationen (manche auch einfach geheim die der Sturz demokratisch gewählter Politiker in Argentinien, Chila und dem Iran) wie jene, die Russland nun meint zum Schutze der russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine zu führen, während wir das gewohnheitsmäßig Krieg nennen. Nun ja: Russland beruft sich da auf einen Grenzfall der internationalen Gepflogenheiten: Menschenrechtsverletzungen. Was ist, wenn ein Staat innerhalb seiner Grenzen massiv gegen die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte verstößt? Das ist ein äußerst umstrittener Punkt im Völkerrecht, bis heute nicht eindeutig geregelt. Faustregel war bisher: wenn der Staat Atomwaffen hat – nun ja: dann kann man nichts machen. Oder doch: mit China ist Deutschland in einen Menschenrechtsdialog getreten – auf den Einsatz von Raketen hat man da bislang auch verzichtet. Sowas war früher üblich – heute debattieren wir nur über die Lieferung von Kampfpanzern – was eine deutliche Verrohung der bundesrepublikanischen Kultur und des Rechtsverständnisses der Bevölkerung hinweist und frappant an die Zeit zu Beginn des Ersten Weltkrieges erinnert, als die Menschen begeistert zu den Waffen eilten – als die merkten, dass das eine äußerst doofe Idee war, war es schon viel, sehr viel zu spät und sie verendeten elendig im Feuer moderner Artillerie, eingestampft in Gräben, die sie wegen Stacheldraht und MG-Feuer nicht mehr verlassen konnten.
Na ja: nachher ist man immer schlauer.
Schauen wir uns diesen Krieg in der Ukraine doch mal genauer an. Die beiden Länder – die bis 2003 noch in der Lage waren, kooperative Verträge abzuschließen – zum beiderseitigen Vorteil – haben eine 1975 Kilometer lange Landgrenze – doch an grob geschätzten ca. 1000 Kilometern dieser Grenze herrscht … Frieden. Weder schießen dort russische Truppen auf ukrainisches Gebiet, noch fallen Ukraine ein und nehmen Rache für die Operation im Donez-Becken. Die leben da einfach so nebeneinander – wie zuvor. Geht also. Und ist von der Definition von Krieg weit entfernt. Wie man Krieg führt – einen modernen Blitzkrieg – haben die USA im Irak gezeigt: massive Stöße von allen Seiten, massive Luftangriffe, breitflächige Zerstörung wo immer es geht, völlig Vernichtug aller irakischen Militärkollonnen und Nachschublinien – da sieht der Krieg in der Ukraine bisland anders aus. Beobachtbar – durch die Wogen der zum Teil äußerst billigen pro-ukrainischer Propaganda in Westmedien – ist: eine begrenzte russische Militäroperation mit gelegentlichen Schlägen gegen das Hinterland – wie aktuell als Vergeltung für Terrorakte gegen russische Zivilisten in Moskau (siehe Spiegel) oder die Sprengung von Brücken.
Doch schauen wir uns mal die dunklen Seiten moderner Kriege an: die Anzahl der toten Zivilisten. 5825 getötet Zivilisten wurden bis gestern in der Ukraine gemeldet (siehe Statista). Jeder Einzelne einer zuviel, das ist klar. Im Irakkrieg starben nach einer US-Studie 500 000 Zivilisten, andere gehen von 1 000 000 Million aus (siehe Süddeutsche). Allein die getöteten Zivilisten durch Luftangriffe sollen 22 000 betragen (siehe Tagesschau):
„Man muss berücksichtigen, das zivile Opfer fester Bestandteil von US-Luftangriffen sind. Das ist der Fall in Afghanistan und überall auf der Welt seit 20 Jahren – sowohl innerhalb, als auch außerhalb bewaffneter Konflikte“, sagte Annie Shiel von der Menschenrechtsorganisation Zentrum für Zivilisten in Konfliktgebieten (CIVIC).
Im „Bürgerkrieg in Syrien“ starben 350 000 Zivilisten – und da war die Nato nur mit der Luftwaffe dabei (siehe Zeit). Der Krieg in Afghanistan? 240 000 Tote – in 20 Jahren (siehe NZZ). Im Irak töteten die guten Ritter des Wertewestens auch schon mal schlafende Zivilisten (siehe NZZ): keine gute Grundlage für moralischen Hochmut, nur mal nebenbei bemerkt.
Wir stellen also fest: relativ wenig zivile Opfer für einen echten Krieg – die Opferzahlen deuten in der Tat – auch wenn die westliche Propaganda es anders suggerieren möchte – auf eine begrenzte Intervention zum Schutz der Menschenrechte der russischsprachigen Zivilbevölkerung hin – so jedenfalls sieht es Russland. Nur mal so als Vergleich: in den USA sind in dem Zeitraum mehr als 20 000 Zivilisten durch Schusswaffengebrauch gestorben (siehe Tagesspiegel, Stand 5.5.2022), über 40 000 sterben dort im Jahr in privaten Feuergefechten – und doch reden wir nicht vom Bürgerkrieg in den USA. Klar kann man Tote nicht gegenrechnen … aber die Zahlen illustrieren schon die Heftigkeit, mit denen der „Krieg in der Ukraine“ – in den sich Karl Lauterbach so gerne einmischt – geführt wird. Zudem gab es wohl nur eine Stadt, die viele Tote zu beklagen hatte – Mariupol (siehe Tagesschau):
„Während der wochenlangen Belagerung wurden ukrainischen Angaben zufolge Tausende Zivilisten getötet und ein Großteil der Stadt zerstört.“
Zieht mal also von den 5252 nochmal Tausende ab, scheint das ein recht ruhiger – ungewöhnlich ruhiger – Krieg in der Ukraine zu sein. Oder?
Mehr jedoch tobt dieser Krieg im deutschen Blätterwald: wie 1914 treffen wir auf eine kriegsgeile Journallie (eine abfällige Bemerkung über Presse, die ihren Job nicht mehr macht, geprägt 1902 von Karl Kraus, der im Februar 1936 von einem Radfahrer niedergestochen wurde), die sich mehr darin übt, bellizistische und militaristische Phrasen zu dreschen als für Verständigung, Kritik der Macht oder Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft einzutreten. Aber wer möchte schon im Schlaf von US-Soldaten erschossen werden? Dann lieber strammstehen! Oder wachsende Todeslisten erstellen – bzw. Listen von unerwünschten Personen wie der Spiegel in dem Artikel über „Putin-Lügen, die es in den Bundestag schaffen“ (siehe Spiegel) – obwohl diese Geschichte mit den Biowaffenlaboren der USA in der Ukraine andernorts bestätigt worden ist (von Viktoria „Fuck the EU“ Nuland, siehe Welt). Wenigstens die Wirtschaftspresse sucht noch nach Fakten … die jene über die Flucht der Russen vor der Mobilmachung nach Finnland, wo jedoch die leicht zugänglichen Kameras zur gähnende Leere fanden anstelle von langen Schlangen (siehe Wiwo).
Das ein ukrainischer Präsident – der sich regelmäßig als Generalfeldmarschall der Nato aufführt – offen für Nuklearschläge der Nato gegen Russland wirbt, „Präventivschläge“ genannt (siehe Berliner Zeitung) wird gerne übersehen: wie gut es seinen politischen Gegnern im Land geht, wenn er solche perversen Phantasien pflegt: darüber möchte man gar nicht nachdenken. Dass sogar Faktenchecker zugeben müssen, dass Zelensky keine Probleme damit hat, sich vor SS-Emblemen abbilden zu lassen, hat ebenfalls keinerlei Konsequenzen bei einer nüchterneren und faireren Einschätzung der Gesamtsitutation (siehe corrctiv), selbst wenn es dafür spräche, dass Putin mit seiner Einschätzung, dass man dort Nazis davon abhalten muss, wie in Odessa russischsprachige Bürger zu massakrieren, dadurch mehr Gewicht bekommt.
Im Rahmen der kriegsgeilen Hysterie im Land, die man nur noch krankhaft nennen kann, wird sowas übersehen, ebenfalls … dass wir eine andere Rechtskultur haben: bei uns bekommt jeder Angeklagter einen fairen Prozess, sogar Mörder, die andere im Schlaf ermorden. Auch ein Putin. Das ist die Grundsubstanz eines Rechtsstaates – und deshalb spreche ich von Journallie, die diesen Rechtsstaat gezielt und brutal zerstören hilft zugunsten eines Rechtsempfindens, das dem Volksgerichtshof der Nazis in nichts nachsteht … und das wäre das Ende unserer demokratischen Rechtsordnung, die Kern unserer Gesellschaft ist: und die vernichten wir gerade genauso, wie die unbedachte, willkürliche Sanktionshysterie vor allem die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft zerstört.
Am Ende wird die westliche Wertegemeinschaft ohne Werte dastehen und der Welt außer Panzer und Munition für saudi-arabische Bomber (siehe Tagesschau – Munition wird ausdrücklich erwähnt) nichts mehr bieten können. Tote Zivilisten im von Saudi-Arabien geführten Jemen-Krieg? Bislang 230 000 (siehe: evangelisch). Über die Menschenrechtssituation in Saudi-Arabien wollen wir gar nicht reden, da, wo Russland die Todesstafe ausgesetzt hat, feiern die noch richtige Massenhinrichtungsorgien: ein toller Partner – erst jetzt recht, wo die mitten in der Wüste – sicher ganz energiesparend – die asiatischen Winterspiele austragen wollen (siehe Tagesschau). Offenbar reichen unsere Klimaretterziele nicht weit, wenn es sich um „Partner“ handelt, die unliebsame Journalisen auch im Ausland in ihren Konsulaten ermorden läßt (siehe Tagesspiegel). Aber womöglich haben diese Gepflogenheiten auch dazu geführt, dass unsere Journalisten zu geistigen Blockwarten wie in der NS-Zeit verkommen sind: wer will schon gerne ins Konsulat eingeladen werden … oder dorthin verschleppt. Da schon eine Million Ukrainer in Deutschland weilen (siehe BR), auch schon Deutsche auf schwarzen Listen der Ukraine aufgetaucht sind (siehe Telepolis) werden wir wohl auch bald hier sehr vorsichtig werden müssen … bevor eine Autobombe Kritiker mundtot macht.
Oder sehe ich da wieder zu schwarz?
Ich fürchte halt … dass am Ende von Lauterbachs Krieg gegen Putin einfach nur jenes Land zerstört ist, in dem ich selbst zu wohnen gezwungen bin. Und das fände ich halt nicht schön.
Covid und Hindukusch waren gestern. Je suis Ukraine, Hermine!
Seit acht Jahren tobt in der Ukraine ein erbarmungsloser Bürgerkrieg, bei dem von ukrainischer Artillerie und Bombern ganze Dörfer russischstämmiger Ethnie dem Erdboden gleichgemacht wurden (siehe die Doku „Der verschwiegene Krieg“, die der Kriegsreporter Mark Bartalmai unter Einsatz seines Lebens an der Frontlinie gedreht hat). Seit acht Jahren wird die Zivilbevölkerung von NATO-trainierten, nationalistischen Milizen wie „Asow“ heimgesucht, die nach Vollbringen ihres Mord- und Folterhandwerks stolz den historisch-faschistischen Schlachtruf „Heil Ukraine!“ in die Kameras brüllen – von unseren Medien stets beschönigend mit „Ruhm der Ukraine!“ übersetzt. Acht Jahre haben unsere Politiker und Medien indes das Gesetz der Omerta praktiziert: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.
Nun wie auf Knopfdruck das Gegenteil: „Hirnlose, hassgetränkte Hysterie“ (C.J. Hopkins). Wer sich mäßigend gegen die Idee ausspricht, einen dritten Weltkrieg auszulösen, erntet umgehend einen Shitstorm. Sogar die wenigen noch im Bundestag verbliebenen denkenden Individuen wie Sarah Wagenknecht können nicht anders, als die ihnen von Reportern suggestiv in den Mund gelegte Phrase zu bestätigen, dass Putin „ein Verbrecher“ sei. Dass wir es mit dem gegenwärtigen Ukraine-Konflikt in der Tat mit dem wohl größten Verbrechen der jüngeren Zeit zu tun haben, dieses – im Übrigen leicht verhinderbare – Verbrechen samt der konsequent sabotierten Minsker Friedensvereinbarungen jedoch von US-/NATO-Seite nach Blaupause von Zbigniew Brzezinskis „Einziger Weltmacht“ planmäßig herbeigeführt wurde – dies offen zu sagen, würde jedoch jede Karriere in marktkonformer Demokratie umgehend beenden.
Alle fallen nun also aus ihren guten & gernen Wolken über den Einmarsch Russlands in der Ukraine. Dabei hat der russische Präsident Wladimir Putin bereits im April 2021 vor der Föderalen Versammlung unmissverständlich erklärt: Wenn in der Ukraine „eine rote Linie überschritten wird, die wir selbst festlegen, wird die Antwort asymmetrisch, schnell und hart sein“.
Es waren allerdings nur wir fernsehenden Oktoberfestbürger, die diese Worte überhört haben. Die US-/NATO-Architekten des Ukraine-Putsches haben sie sehr genau registriert – und konnten deshalb auch zielsicher die gewünschte Eskalation herbeiführen, indem sie besagte rote Linie überschritten. Während die Ukraine mit Hitech-Waffenlieferungen aus dem Westen vollgepumpt wurde, EU- und NATO-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt wurden (für ein bürgerkriegsführendes Land, das die „Rückeroberung“ der Krim sowie der überwiegend russischstämmigen Donbass-Region als offizielle Politdoktrin festgeschrieben hat), der in der EU gefeierte Selenski jüngst sogar die Anschaffung von Atomwaffen proklamierte, wurde Russlands Wunsch nach Sicherheitsgarantien einfach kühl lächelnd mit „Nö!“ ausgeschlagen. Diejenigen Spindoctoren, die laut eigenem Bekunden bisher 6 Milliarden Dollar in den antirussischen Umbau der Ukraine investiert haben, möchten diese Summe schließlich nicht abschreiben, sondern wollen Return of Investment.
Nun also, wie Prof. Kreiß es formuliert, „der erlösende Schuss“. Wer sich nach Beginn der russischen Militärintervention die Pressekonferenz des US Präsidenten und sein sattsam delektiertes Gesicht angesichts des „Verbrechens“ ansah, über das sich die westliche Welt nun im Gleichschritt empört zeigen muss, der wusste, was es geschlagen hat. Demgegenüber die Bilder eines zutiefst von Sorgenfurchen durchzogenen Wladimir Putin beim Unterzeichnen der Beistandsdekrete für die ukrainischen Ostbezirke und ebenso verdattert in die Kameras blickende russische Außenminister und Diplomaten. – Von schlichten Gemütern wie dem österreichischen Bundeskanzler Nehammer triumphierend mit „Jetzt lacht Putin nicht mehr!“ kommentiert, dem gleichen nicht-gewählten Bundeskanzler, der in der allgemeinen Bärenjagdeuphorie auch gleich umgehend die Neutralität Österreichs zur Disposition stellte. War schließlich lange genug Frieden im wohlstandsverwöhnten Mitteleuropa. Höchste Zeit, um den Wohlstand, dessen wir ja bereits überdrüssig geworden sind und der uns in vollkommener Dekadenz und Sinnlosigkeit versinken lassen droht, wieder abzuräumen.
Also ich für meinen Teil habe keine Angst vor Putin. Niemand, der ganz bei Trost ist, kann ihm ernsthaft unterstellen, dass er eines der europäischen und NATO-assoziierten Länder erobern will. Ich habe viel mehr Angst vor der von C.J. Hopkins konstatierten „hirnlosen, hassgetränkten Hysterie“, von der sich hierzulande breite Teile der Bevölkerung erfassen lassen und allen Ernstes ein Eingreifen der NATO, also Game Over für uns alle fordern.
So wie das Publikum der Menschenjagdshow im dystopischen Film „Running Man“ nur noch besinnungslos schreit: „Wir wollen Buzzaw!“ (den Kettensägenmetzler).
Nein, natürlich nicht so einen Barbaren, der mit seiner Kettensäge eigenhändig ein paar Opfer tranchiert und Blut spritzen lässt. Wir sind doch die Guten und haben es gerne keimfrei und smart. Uns mundet viel mehr der trockene Humor eines Comedians wie Selenski, der bereits alle knapp 30 NATO-Staatschefs durchtelefoniert hat, um sie zum Beginn des Dritten Weltkriegs zu überreden. Bisher haben zwar alle Staatschefs dankend abgelehnt, obwohl ihr Wählerpublikum mit Schaum vorm Mund eine „Bestrafung“ und hartes Vorgehen gegen Russland fordert (laut jüngster Umfrage in Deutschland lt. Focus angeblich 80%). Doch der ukrainische Oligarchen-Held, für den wir demnächst gemäß Altbundespräsident Gauck „frieren“ sollen, lässt nicht locker, tingelt mit seiner virtuellen Armageddon-Tour durch die europäischen Parlamente und erhält dort stehende Ovationen. Wenn wir weiter applaudieren und gelbblaue Fähnchen schwingen, haben wir unsere Führer bald umgestimmt.
Doch in Wirklichkeit ist das gar nicht notwendig. Der Krieg gegen Russland läuft bereits. Dass er zunächst „nur“ auf wirtschaftlicher Ebene erfolgt, macht ihn nicht weniger destruktiv. Die tödliche Potenz von „Sanktionen“, nach denen allseits geschrien wird, ist wohl den wenigsten Followern des Guten & Gernen bewusst. Wirtschaftliche Sanktionen töten. Stets. Im großen Umfang. Und zwar Zivilisten, nicht die Staatschefs, die man weghaben will. Vor allem Kinder, Alte und Kranke. Womöglich werden durch die sanktionsbedingten wirtschaftlichen Verwerfungen und Nahrungsmittelnöte weltweit hunderte Millionen Menschen sterben oder in Elend fallen. Dagegen werden die tausenden zusätzlich getöteten Menschen in Folge der Waffenlieferungen an die Ukraine, nach denen auf „Friedensdemos“ in Berlin geschrien wird, noch verblassen.
Mit den Worten des Pulitzer-Preisträgers Chris Hedges:
„Die Entscheidung, die russische Wirtschaft zu zerstören, den Ukraine-Krieg zur Falle für Russland zu machen und die Herrschaft von Wladimir Putin zu stürzen, wird die Büchse der Pandora öffnen. Die Manipulation der Bevölkerung in einem gigantischen Ausmaß – man denke an Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen oder Vietnam – hat seine eigene Zentrifugalkraft. Sie wird jene, die Gott spielen, zerstören.
Der Ukraine-Krieg bringt die letzten Reste der Linken zum Schweigen. Fast jeder schließt sich taumelnd dem großen Kreuzzug gegen die jüngste Verkörperung des Bösen, Wladimir Putin, an, der – wie all unsere Feinde – der neue Hitler geworden ist. (…) Das ist ein Rezept für einen globalen Krieg. Die Geschichte sowie alle Konflikte, über die ich als Kriegsberichterstatter berichtet habe, haben gezeigt, dass es oft wenig braucht, um den Scheiterhaufen anzuzünden, wenn Militärgehabe beginnt.
(…) Die Dr. Strangeloves, die sich wie Zombies aus den Massengräbern erheben, die sie rund um den Globus geschaffen haben, sind wieder einmal dabei, neue Kampagnen der industriellen Massenschlachtung in Gang zu setzen. Keine Diplomatie. Kein Versuch, die legitimen Beschwerden unserer Gegner anzusprechen. Keine Eindämmung des grassierenden Militarismus. Keine Fähigkeit, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Keine Fähigkeit, die Realität außerhalb der Grenzen des binären Schemas von Gut und Böse zu verstehen. Kein Verständnis für die Katastrophen, die sie jahrzehntelang orchestriert haben. Keine Fähigkeit dazu, Mitleid oder Reue zu empfinden.
(…) Jeder Widerspruch wird Verrat sein. Die Jungen werden für die ausgelutschte Rhetorik von Ruhm, Ehre und Vaterland geopfert. Die Schwachen werden leiden und sterben. Die einzig wahren Patrioten werden Generäle, Kriegsgewinnler, Opportunisten, Höflinge in den Medien und Demagogen sein, die nach immer mehr Blut brüllen. Die Todeshändler herrschen wie Olympische Götter. Und wir, eingeschüchtert von der Angst, trunken durch den Krieg, erfasst von einer kollektiven Hysterie, schreien nach unserer eigenen Vernichtung.“
Zu viele erwachsene Menschen haben eine Sichtweise auf den Ukrainekonflikt, die man nur noch als infantil bezeichnen kann.
Meinen die das ernst? Diese Frage stellt sich der kritische Beobachter des Zeitgeschehens aktuell wohl immer wieder, mit Blick auf die Reaktionen und Beurteilungen der Mitmenschen bezüglich des Ukrainekonflikts. Wahrlich kindisch wirkt es, wie unterkomplex, vereinfachend und dramatisch verzerrend viele — eigentlich erwachsene — Menschen den Ukrainekonflikt bewerten und einordnen. So eine vereinfachende und vollkommen naive Sichtweise ist eines ausgewachsenen, angeblich ja mündigen Bürgers nicht würdig.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und all den massenmedial verbreiteten Unfug zu glauben.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, die USA überschütteten eine fremde Nation mit Waffen, um Freiheit und Demokratie zu verteidigen.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, ernsthafte militärische Konflikte beständen aus den Guten, die die Bösen bekämpfen wie in einem Zeichentrickfilm für Kinder.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, ein Krieg werde ausgefochten zwischen einem bösen Monstrum, das mit Hitler gleichzusetzen ist, und einem tugendhaften, sexy Comedian von überragender Tapferkeit und Weisheit.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, dieselben westlichen Medien, die über jeden Krieg gelogen haben, erzählten über diesen nun die Wahrheit.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, wir erlebten deshalb eine beispiellose Welle der Zensur, weil die Europäische Union, die Megakonzerne des Silicon Valley und die Fernsehkanäle uns vor „Desinformation“ schützen wollen.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, eine von den USA ungeliebte Regierung verhalte sich aggressiv einzig und alleine aus dem Grund, dass ihr Anführer böse ist und die Freiheit hasst.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, die Ukraine sei nur ein rauflustiger kleiner Außenseiter, der vollkommen unabhängig von den Diktaten der größten Machtstruktur auf dem Planeten agiert.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, die erdumspannende Machtstruktur, deren Zentrum die Vereinigten Staaten bilden, sei nur passiver Beobachter dieses Krieges und nicht etwa ein zentraler Akteur bei seiner Initiierung.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, dass US-Imperium sei jemals das unschuldige kleine Blümchen, als das es sich geriert.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, dass Regierungen, die allen Grund hätten, die Öffentlichkeit über das zu belügen, was sich in der Ukraine zuträgt, einfach beschlossen hätten, dies nicht zu tun.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, die Politiker, die kalte Gleichgültigkeit gezeigt haben, als ihre eigenen Bürger an Armut und Krankheit starben, leidenschaftlich um die Not der ukrainischen Bevölkerung besorgt seien.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, die mächtigste und mörderischste Regierung der Welt orchestriere den ökonomischen Zusammenbruch einer Nation, deren Zerstörung sie lange angestrebt hat, um die Ukrainer zu verteidigen.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, die „Anti-Kriegs“-Position bestehe darin, Waffenlieferungen in ein fremdes Land zu unterstützen und mit einem Kalten Krieg herumzuzündeln, der in den Dritten Weltkrieg führen könnte, und dabei jeden niederzubrüllen, der für Deeskalation, Diplomatie und Entspannung plädiert.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, dass alles, was nicht mit dem übereinstimmt, was Ihnen das Fernsehen über diesen Krieg erzählt, „russische Propaganda“ sei.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und zu glauben, jeder, der das TV-Narrativ infrage stellt, verteidige Putin oder halte ihn für großartig.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und Menschen, die nicht Ihrer Meinung sind, zu beschuldigen, für eine fremde Regierung zu arbeiten.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und es seltsam und absonderlich zu finden, wenn jemand das mächtigste Imperium, das jemals existierte, für seine Rolle bei der Auslösung eins Krieges kritisiert.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und nicht zu begreifen, dass Hungersanktionen Kriegshandlungen darstellen, die mit voller Absicht darauf zielen, Zivilisten zu verletzen.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und sich damit zufrieden zu geben, nur eine Seite der Geschichte zu kennen.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und immer noch nicht zu wissen, dass äußerst mächtige Menschen ein begründetes Interesse daran haben, Ihr Verständnis dessen, was in der Welt vor sich geht, zu manipulieren und dies konstant mit wechselndem Erfolg tun.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und einem Narrativ, das in perfektem Gleichklang von sämtlichen der mächtigsten Regierungs- und Medieninstitutionen lanciert wird, mit etwas anderem als tiefer Skepsis zu begegnen.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein und immer noch zu glauben, Ihre Regierung stehe aufseiten von Wahrheit, Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit.
Es ist nicht in Ordnung, im Jahr 2022 ein Erwachsener zu sein, ohne über die Möglichkeit nachzudenken, dass die Dinge nicht so sind, wie sie zu sein scheinen.
Artikel von Chris Hedges, ehem. New York Times-Journalist und Pulitzer-Preisträger, veröffentlicht unter dem Titel “Waltzing to Armageddon“ auf consortiumnews.com am 15.03.2022, deutsche Übersetzung im Volltext bei nachdenkseiten.de:
Auszug:
Die Entscheidung, am Ende des Kalten Krieges die Möglichkeit einer friedlichen Koexistenz mit Russland auszuschlagen, ist eines der ungeheuerlichsten Verbrechen des späten 20. Jahrhunderts. (…) Diese Provokation, ein Bruch des Versprechens, die NATO nicht über die Grenzen eines vereinten Deutschland hinaus zu erweitern, bestand darin, Polen, Ungarn, die tschechische Republik, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Albanien, Kroatien, Montenegro und Nord-Mazedonien in das westliche Militärbündnis aufzunehmen.
Dieser Verrat wurde durch die Entscheidung gefestigt, NATO-Truppen, darunter Tausende von US-Soldaten, in Osteuropa zu stationieren – eine weitere Verletzung einer Vereinbarung zwischen Washington und Moskau. Die russische Invasion in die Ukraine, vielleicht ein zynisches Ziel der westlichen Allianz, festigt nun eine sich erweiternde und wiedererstarkende NATO und einen grassierenden, unkontrollierbaren Militarismus. (…)
Der Frieden wurde für eine globale US-Hegemonie geopfert. Er wurde für die Milliarden-Profite der Rüstungsindustrie geopfert.
(…)
Staaten rüsten fieberhaft auf, drohen mit dem Atomkrieg. Sie rüsten sich für das Schlimmste und bewirken damit, dass das Schlimmste passieren wird. (…) Es ist kollektiver Wahnsinn. Der Marsch in einen langwierigen Konflikt mit Russland und China wird nach hinten losgehen. (…) Ich nehme an, dass die Finanzsanktionen, mit denen man Russland lahmlegen will, der Mechanismus sein werden, der die Amerikaner umbringt, wenn nicht sogar einen Atomkrieg auslöst.
(…)
Die Entscheidung, die russische Wirtschaft zu zerstören, den Ukraine-Krieg zur Falle für Russland zu machen und die Herrschaft von Wladimir Putin zu stürzen, wird die Büchse der Pandora öffnen. Die Manipulation der Bevölkerung in einem gigantischen Ausmaß – man denke an Afghanistan, Irak, Syrien, Libyen oder Vietnam – hat seine eigene Zentrifugalkraft. Sie wird jene, die Gott spielen, zerstören.
Der Ukraine-Krieg bringt die letzten Reste der Linken zum Schweigen. Fast jeder schließt sich taumelnd dem großen Kreuzzug gegen die jüngste Verkörperung des Bösen, Wladimir Putin, an, der – wie all unsere Feinde – der neue Hitler geworden ist. (…) Das ist ein Rezept für einen globalen Krieg. Die Geschichte sowie alle Konflikte, über die ich als Kriegsberichterstatter berichtet habe, haben gezeigt, dass es oft wenig braucht, um den Scheiterhaufen anzuzünden, wenn Militärgehabe beginnt.
(…)
Die Dr. Strangeloves, die sich wie Zombies aus den Massengräbern erheben, die sie rund um den Globus geschaffen haben, sind wieder einmal dabei, neue Kampagnen der industriellen Massenschlachtung in Gang zu setzen. Keine Diplomatie. Kein Versuch, die legitimen Beschwerden unserer Gegner anzusprechen. Keine Eindämmung des grassierenden Militarismus. Keine Fähigkeit, die Welt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Keine Fähigkeit, die Realität außerhalb der Grenzen des binären Schemas von Gut und Böse zu verstehen. Kein Verständnis für die Katastrophen, die sie jahrzehntelang orchestriert haben. Keine Fähigkeit dazu, Mitleid oder Reue zu empfinden.
(…)
Jeder Widerspruch wird Verrat sein. Die Jungen werden für die ausgelutschte Rhetorik von Ruhm, Ehre und Vaterland geopfert. Die Schwachen werden leiden und sterben. Die einzig wahren Patrioten werden Generäle, Kriegsgewinnler, Opportunisten, Höflinge in den Medien und Demagogen sein, die nach immer mehr Blut brüllen. Die Todeshändler herrschen wie Olympische Götter. Und wir, eingeschüchtert von der Angst, trunken durch den Krieg, erfasst von einer kollektiven Hysterie, schreien nach unserer eigenen Vernichtung.
(Artikel von C.J. Hopkins vom 07.03.2022 / CC BY 4.0, übersetzt mit Deepl Trans, Erstveröffentlichung unter dem Titel „Revenge of the Putin-Nazis!“bei Consent Factory, Bild: E-Gruppe Berlin)
Und sie sind wieder da! Es ist wie eine dieser 1960er Jahre Hammer Film Productions Horrorfilmreihen mit Peter Cushing und Christopher Lee … die Rückkehr der Putin-Nazis! Die Rache der Putin-Nazis! Die Rückkehr der Rache der Braut der Putin-Nazis! Und dieses Mal machen sie sich nicht einen Spaß daraus, Hillary Clinton mit Anti-Masturbations-Facebook-Anzeigen die Wahlen zu stehlen. Sie greifen der „Demokratie“ direkt an die Gurgel!
Ja, das stimmt, Leute, Wladimir Putin, Anführer der Putin-Nazis und offizieller „Böser Diktator des Tages“, hat einen Kamikaze-Angriff auf die Vereinigten Kräfte des Guten (und der Freiheit) gestartet, um uns dazu zu bringen, die Beherrschung zu verlieren und einen globalen thermonuklearen Krieg zu führen, der die gesamte menschliche Spezies und die meisten anderen Lebensformen auf der Erde auslöschen würde!
Ich beziehe mich natürlich auf Putins unerklärlichen und völlig unprovozierten Einmarsch in die Ukraine, ein völlig friedliches, nazifreies Land, das einfach nur da saß und sich um seine Nicht-Nazi-Angelegenheiten kümmerte, Kumbaya sang und so weiter, und in keiner Weise mit GloboCap kollaborierte oder zynisch von GloboCap benutzt wurde, um Russland zu bedrohen und schließlich zu destabilisieren, so dass die GloboCap-Jungs dort wieder reinkommen und die kaligulanische Orgie der „Privatisierung“ fortsetzen können, die sie in den 1990er Jahren genossen.
Nein, Putin hat eindeutig den Verstand verloren und verfolgt keinerlei strategisches Ziel (außer der totalen Ausrottung der Menschheit) und rennt nur im Kreml herum und schreit „Lasst die Bomben fallen! EXTERMINIERT DIE BRUTEN!“, mit verrückten Augen und grün angemaltem Gesicht wie Colonel Kurtz in Apocalypse Now … denn welche andere Erklärung gibt es?
Oder … OK, sicher, es gibt andere Erklärungen, aber sie sind alle nur „russische Desinformation“ und „Putin-Nazi-Propaganda“, die von „Putin-apologisierenden, Trump-liebenden, Zwietracht säenden Rassisten“, „transphoben, Impfgegner-Verschwörungstheoretikern“, „Covid-verleugnenden heimischen Extremisten“ und anderen verräterischen Gotteslästerern und Ketzern verbreitet werden, die von Putin dafür bezahlt werden, uns mit Zweifeln, historischem Wissen und kritischem Denken zu infizieren, weil sie uns für unsere Freiheit hassen … oder was auch immer.
Werfen wir einen kurzen Blick auf einige dieser „russischen Desinformationen“ und „Propaganda“, nur um uns dagegen zu impfen. Wir müssen damit vertraut sein, damit wir unseren Verstand ausschalten und ihm gedankenbeendende Klischees und offizielle Plattitüden entgegenschreien können, wann immer wir ihm im Internet begegnen. Es mag vielleicht etwas unangenehm sein, dies zu tun, aber stellen Sie sich das einfach als einen „Impfstoff“ für russische Propaganda vor, wie einen ideologischen mRNA-Faktencheck-Booster (der garantiert „sicher und wirksam“ ist)!
Wenn ein Verräter die ukrainischen Nazis erwähnt, schalten Sie Ihren Verstand so schnell wie möglich aus und schlagen Sie ihm dieses gedankenbeendende Klischee entgegen … „DER PRÄSIDENT DER UKRAINE IST JÜDISCH!“ Oder „JEDES LAND HAT NAZIS!“ Das ist ein weiteres gutes Beispiel!
Die andere Sache, die wir betrachten und abtun und nie wieder darüber nachdenken müssen, ist die Rolle, die die Vereinigten Kräfte des Guten bei der Inszenierung dieses Schlamassels gespielt haben, angefangen damit, wie Mitglieder der US-Regierung diesen Putsch im Jahr 2014 inszeniert haben und wie sie bekannte Neonazis finanziert und mit ihnen zusammengearbeitet haben – keine heimlichen, hündisch pfeifenden, halbherzigen Nazis, sondern dicke, fette, judenhassende, siegessichere Nazis – um ihn zu schüren und schließlich durchzuführen. All das ist natürlich nur „russische Propaganda“, obwohl es gründlich dokumentiert wurde, und zwar nicht nur von den üblichen „Verschwörungstheoretikern“, sondern auch von offiziellen Sprachrohren der Mächte des Guten, wie der BBC, The Nation und sogar The Guardian.
Consentfactory
Wenn irgendein Putin-Nazi-Verräter diese Fakten erwähnt (oder Ihnen Links zu den zahlreichen Artikeln schickt, die den Staatsstreich von 2014 dokumentieren), schalten Sie Ihren Verstand sofort ab und rufen Sie „ALTE GESCHICHTE! ALTE GESCHICHTE!“ und schießen Sie sich dann mit einem massiven „Booster“ faktengeprüfter Wahrheit aus den Streitkräfte-des-Guten-Medien zu. Ich empfehle den Guardian und die New York Times, aber wenn Sie direkt zur Quelle gehen wollen, folgen Sie einfach Illia Ponomarenko vom Kyiv Independent auf Twitter. Ich bin sicher, dass Illia und seine neonazistischen „Waffenbrüder“ vom Asow-Bataillon Sie von all diesen „Desinformationen“ und „Putin-Nazi-Propaganda“ befreien werden.
OK, das ist genug „Impfung“ für jetzt. Wir wollen uns nicht zu viel von diesem Zeug zumuten, sonst könnten wir am Ende die falschen Nazis unterstützen.
Glücklicherweise zensieren die Vereinigten Kräfte des Guten (und der Freiheit) das meiste davon ohnehin und füttern uns stattdessen mit sentimentalen Geschichten, wie der über den „Geist von Kiew“, den völlig fiktiven ukrainischen Kampfpiloten, der die gesamte Putin-Nazi-Luftwaffe abgeschossen hat, während er markige Einzeiler wie Bruce Willis in den Die Hard-Filmen zum Besten gab!
Und das ist schließlich das Wichtigste. Wenn wir jemals diese Putin-Nazis und die imaginäre apokalyptische Plage und Trump und den Terrorismus und den inländischen Extremismus und den Klimawandel und den Rassismus und was auch immer besiegen wollen, müssen wir die westlichen Massen in einen fortwährenden Zustand völlig hirnloser, hassgetränkter Hysterie versetzen, wie eine ewige Folge von „Zwei Minuten Hass“ aus Orwells 1984.
Es spielt keine Rolle, wen die Massen diese Woche hassen sollen … die Russen, die Ungeimpften, die Terroristen, die Populisten, die Assad-Apologen, die Verschwörungstheoretiker, die Impfgegner, die Desinformierer … oder wen auch immer. Letztendlich gibt es nur einen Feind, den Feind der Vereinigten Kräfte des Guten, den Feind des zügellosen, supranationalen global-kapitalistischen Imperiums (oder „GloboCap“, wie ich es gerne nenne).
Dieser vielgestaltige, Goldstein-ähnliche Feind von GloboCap ist ein interner Feind. GloboCap hat keine äußeren Feinde. Es beherrscht den gesamten Planeten. Es ist eine große global-kapitalistische Welt. Das war sie in den letzten 30 Jahren oder so. Die meisten von uns können diesen Teil der Realität noch nicht ganz begreifen, deshalb sehen wir die Welt immer noch als einen Wettbewerb zwischen souveränen Nationalstaaten, wie den USA und Russland. Das ist sie aber nicht. Ja, es gibt immer noch Nationalstaaten, und sie konkurrieren miteinander (so wie Unternehmen innerhalb des Systems, das sie bilden, um Vorteile konkurrieren), aber der grundlegende Konflikt unserer Zeit ist eine globale Aufstandsbekämpfung.
Was wir in den letzten 30 Jahren immer wieder und in vielen verschiedenen Formen erlebt haben, ist ein globales hegemoniales Machtsystem, das eine „Clear and Hold“-Operation durchführt. GloboCap hat die Welt nach dem Kalten Krieg allmählich destabilisiert, umstrukturiert und privatisiert, zunächst in Osteuropa und im Nahen Osten, und in jüngster Zeit auch hier bei uns in den westlichen Ländern. Für diejenigen, die mit dem Begriff „Clear and Hold“ nicht vertraut sind …
„Clear and Hold“ ist eine Strategie zur Aufstandsbekämpfung, bei der das Militär ein Gebiet von Guerillas oder anderen Aufständischen säubert und dann das Gebiet frei von Aufständischen hält, während es die Unterstützung der Bevölkerung für die Regierung und ihre Politik gewinnt.
Nehmen Sie sich eine Minute Zeit und denken Sie darüber nach. Denken Sie an die letzten zwei Jahre. Denken Sie an die letzten 30 Jahre. Im Ernst, stellen Sie sich GloboCap als Besatzungsarmee vor und die ganze Welt als das Gebiet, das sie besetzt. Stellen Sie sich vor, GloboCap würde die Kontrolle übernehmen, eine Vielzahl von Aufständen ins Visier nehmen und neutralisieren … jeden Aufstand, unabhängig von seiner Art, jeden Widerstand gegen die Besatzung oder die mangelnde Unterstützung für die „Regierung und Politik“. Es spielt keine Rolle, wer die Aufständischen sind … eingefleischte Kommunisten, islamische Fundamentalisten, Nationalisten, Populisten … es macht keinen Unterschied. Der Besatzung ist es völlig egal, woran sie glauben oder warum sie sich wehren. Das Ziel der Operation ist es, das Gebiet zu kontrollieren und die Bevölkerung für die neue „Realität“ zu gewinnen.
Willkommen in der neuen Realität … einer „Realität“, in der „die Geschichte stehen geblieben ist [und] nichts existiert außer einer endlosen Gegenwart, in der die Partei immer Recht hat.“ Ja, ich weiß, Sie haben es satt, dass ich Orwell zitiere, aber in Anbetracht der Umstände kann ich es nicht lassen. Denken Sie nur daran, wie nahtlos GloboCap von der apokalyptischen Pandemie-Erzählung zurück zur Putin-Nazi-Erzählung überging, die im Sommer 2016 nahtlos an die Stelle der Erzählung vom Krieg gegen den Terror getreten war, und wie sofort die Neuen Normalen vom Hass auf „die Ungeimpften“ zum Hass auf die Russen übergingen, und schimpfen Sie dann wieder mit mir, weil ich Orwell zitiert habe.
Hören Sie, ich enttäusche Edward Norton und Millionen anderer fanatischer Liberaler nur ungern, aber die USA ziehen nicht in den Krieg mit Russland, jedenfalls nicht absichtlich. Russland hat ballistische Raketen mit thermonuklearen Sprengköpfen an Bord. Dies ist keine Wiederholung des Zweiten Weltkriegs. Und es ist auch nicht der Dritte Weltkrieg oder die Neuauflage des Kalten Krieges. Das ist nicht das, was in der Ukraine passiert.
Was passiert, ist, dass Russland gegen GloboCap rebelliert, und im Gegensatz zu den anderen rebellischen Parteien, mit denen GloboCap in letzter Zeit zu tun hatte, verfügt Russland über thermonukleare Waffen.
Ich will Ihnen nicht sagen, für wen Sie die Daumen drücken sollen. Drücken Sie GloboCap die Daumen, wenn Sie wollen. Ich fordere Sie nur auf, bevor Sie nach „Kiew“ fliegen und sich dem Kampf gegen die Putin-Nazis anschließen oder sich im Internet zum Idioten machen und das nukleare Armageddon herbeischreien oder Ihr örtliches russisches Restaurant in die Luft jagen oder irgendeine russisch aussehende Person verprügeln, sich vielleicht ein oder zwei Augenblicke Zeit zu nehmen und zu versuchen, zu verstehen, was tatsächlich vor sich geht, wer die Hauptakteure sind und wohin GloboCaps Bemühungen, den gesamten Planeten zu „säubern und zu halten“, uns unaufhaltsam führen.
Ich weiß, das ist heutzutage viel verlangt, aber ich kann nicht anders, als an all diese Atombomben und die Fehlbarkeit der Menschen zu denken, und ja, an all die Nicht-Nazi-Ukrainer, die unnötig leiden und sterben werden, während wir das Geschehen im Fernsehen verfolgen und unseren Lieblingscharakteren die Daumen drücken, dass sie gewinnen, und so weiter … als ob es ein verdammter Film wäre.
Montag, 1.11.2021. Eifel. Wir hatten ja jetzt über Verschwörungen gesprochen und einiges dazugelernt. Verschwörungen existieren nicht nur in der Theorie, sondern sind vielfältige Praxis in Politik und Wirtschaft. Zwar warnen Deutschlands Oberlehrer standhaft, zu laufenden Verschwörungen Theorien zu bilden – zum Beispiel der Herr Michael Butter, der davor warnt, dass Verschwörungstheorien ein Riesengeschäft sind (siehe Wiwo), aber der Umsatz des dort zitierten Kopp-Verlages mit 10 Millionen Euro wird allein von den Cum-Ex-Verschwörungen um das 1500-fache übertroffen (siehe Tagesschau), es scheint also, dass man mit Verschwörungen noch deutlich mehr Rendite machen kann als mit Büchern über ihre Aufdeckung – jedoch müssen die Bürger eigentlich zur Vermeidung von kognitiver Dissonanz zu diesem Hilfsmittel greifen. Michael Butter schreibt natürlich selber über Verschwörungstheorien (siehe Suhrkamp), auch auf Englisch für den riesigen US-Markt – aber es gibt eben gute Verschwörungstheorien und böse Verschwörungstheorien – das darf man sich schonmal merken.
Zu den Verschwörungen, die Herr Butter in seinem Buch erwähnt, gehören auch die Geschichten von Alex Jones, der unter anderem der Welt dank eines mutigen Einsatzes die irren Riten im Bohemian Grove vor Augen geführt hat: druidisch anmutende Rituale, an dunkelste Kulte gemahnend, wo sich die mächtigsten Menschen der USA einmal im Jahr treffen, um einfach mal auszuspannen – die Wartezeit für eine Mitgliedschaft beträgt 15-20 Jahre, die Aufnahmegebür 25000 Dollar – also nichts für unsereins. Frauen warten ewig – die dürfen da nicht hinein, das ist halt „god´s own country“ – und das ein Volk behauptet, super auserwählt zu sein und im Lande Gottes zu wohnen, ist natürlich total unbedenklich. Wir Deutschen wissen das genau, waren auch mal auserwählte Supermenschen.
Es gibt übrigens einen schönen Artikel (siehe Washington Post), der die „Mythen über Verschwörungstheorien zerpflückt. Verschwörungstheoretiker sind nun nicht ausschließlich durchgeknallte Zeitgenossen, sie sind kein Produkt der Gegenwart, existieren nicht nur in den Köpfen der Menschen, sind keine existentielle Bedrohung für unsere Demokratie und Menschen, die sich mit ihnen beschäftigen, sind durchaus zu Selbstkritik fähig und können auch vom Gegenteil ihrer Theorien überzeugt werden – aber nicht durch Dogman, Diffamierungen, Schmähungen oder dem stumpfen Brüllen von Regierungsparolen. Aber die Washington Post ist sicher auch so ein verschwörungstheoretisches Organ.
Aktuelle Verschwörungen sind auch leicht zu finden: wir haben gerade einen Rekord an Geldwäscheverdachtsfällen in Deutschland (siehe Tagesschau), der Kanzlerkanditat der CDU, Armin Laschet, hat illegal die Räumung des Hambacher Forstes befohlen (siehe ZDF) – was einen Todesfall zu Folge hatte, die Regierung blockiert nach wie vor die Aufklärung im Fall Amri (siehe Heise) und von den vor dem Volk versteckten NSU-Akten will ich gar nicht wieder anfangen.
Immer wieder werden auch Journalisten ermordet, die Verschwörungen zu nahe kommen – zum Beispiel die Journalistin Daphne Caruana Galizia (siehe Monitor), die auf der bezaubernden Insel Malta ein korruptes Netzwerk hochrangiger Politiker ausgemacht hatte – ein Netzwerk, das bis nach China reichte. Oder Jan Kuciak, der die Verbindungen zwischen der italienischen Mafia und Mitgliedern der slowakischen Regierung untersuchte (siehe RTdeutsch): zusammen mit seiner Verlobten erschossen. Spannende Sachen – aber wehe, jemand verdient Geld mit diesen Geschichten und erzählt sie weiter. Oder die „Hacker ihrer Majestät“ – ich zitiere mal (siehe Nachdenkseiten):
„Ein Leak der Hackergruppe Anonymous belegt die Existenz einer momentan im Aufbau befindlichen britischen Organisation, die, vom britischen Staat und der NATO finanziert, einen offenen Informationskrieg führt. Offiziell geht es um die Abwehr russischer Desinformationskampagnen. Aktiv wurden die Infokrieger bis jetzt jedoch in Italien, Spanien und im eigenen Land, wo sie einen Schmierenkampagne gegen Jeremy Corbyn starteten. Und auch im engsten Umfeld der Kanzlerin sitzt ein Mann, den die Briten zu ihren Helfern zählen.“
Da wird einem ja ganz schwindelig bei – aber wo wir gerade bei Russland sind: es gibt natürlich auch gute Verschwörungstheorien. Die von der Regierung. Und damit meine ich nicht jene hübsche kleine Erzählung, die so wunderbar in den Mythos vom „Kampf der Zivilisationen“ passt (die bösen Araber gegen die guten Amerikaner), wonach ein nierenkranker Saudi mit 19 mit Teppichmessern bewaffneten Attentätern (auch meist Saudis) die USA angegriffen haben, mit zwei Flugzeugen drei Türme zu Fall brachten und auch dem Pentagon und einem Acker in Shanksville massiven Schaden zufügten, sondern die Theorien von … na, dem bösen Putin halt.
Es gibt einen schönen Artikel über die Verschwörungstheorien deutscher Medien zu Putin, der die europäischen Demokratien vernichten will, Syrien bombadiert, um Europa mit Flüchtlingen zu überfluten, Nazis finanziert, um Merkel zu stürzen (was er ja jetzt geschafft hat, der Lump – ob Lindner, Scholz, Baerbock, Laschet und Söder auch Geld dafür bekommen haben?) und derlei üble Dinge – obwohl Julian Assange ähnliches behauptet – da setzen die USA die Flüchtlinge als Waffe ein, um Syrien zu entvölkern (siehe wissensdemokratie, deren Beleglinks leider nicht alle funktionieren). Über die Putin-Hatz in den deutschen Medien kann man ganze Bücher schreiben – aber niemand würde das lesen wollen, weil gute Verschwörungstheorien grundsätzlich nicht hinterfragbar sind, eine Gefahr für den Frieden in Europa und unsere Demokratie darstellen, ihre Verbreiter zu keiner Diskussion in der Lage sind und nur in den Köpfen einiger Edelfedern und Politikern der Atlantikbrücke vorhanden sind (womit die Washington Post widerlegt ist – zumindest, was Verschwörungstheorien der Regierung angeht).
Ja – die Nato führt derzeit einen Informationskrieg in Europa – auch gegen eigene Politiker. Und sogar in der Nähe der Bundeskanzlerin haben sie ihre Agenten. Und die Atlantikbrücke – nun ja. Die ist auch ein ganz besonders heikles Thema. Möchte dazu gerne was zitieren (siehe Lobbypedia):
„Die Atlantik-Brücke ist ein Verein, dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, den Streitkräften, der Wissenschaft, den Medien und der Kultur angehören, die über das gemeinsame Netzwerk gesellschaftspolitischen Einfluss nehmen und Kontakte pflegen. Neben Entscheidungsträgern aus diesen Bereichen, die bei der Atlantik-Brücke einen Rahmen für vertrauliche Gespräche finden, gehören zu dem Verband aber auch Nachwuchsführungskräfte, die auf den „Young Leaders“-Konferenzen Netzwerke schmieden. Unter den Mitgliedern spielen Spitzenmanager und diesen nahestehende Politiker eine herausragende Rolle. Der Vorsitzende, Bundesminister a.D. Sigmar Gabriel, ist ein mit der Wirtschaftslobby bestens vernetzter ehem. hochrangiger SPD-Politiker. Bis 2019 hielt Friedrich Merz diese Stelle inne.“
„Vertrauliche Gespräche“ – kennt jeder aus seinem persönlichen Umfeld: Verschwörungen in Reinkultur.
Noch besser aber hat uns das Arndt Oetker, Exvorstand der Atlantikbrücke, erklärt (siehe Heise):
„Die USA wird von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben“
Und diese 200 Familien wollen ordentlich Cash aus Deutschland abziehen – und das permanent. Schon der Hammer, wie offen der Herr Oetker damals die realen Machtverhältnisse in den USA beschrieb, Verhältnisse, die weit entfernt jeden demokratischen Grundgedankens ist und die zu erwähnen jeden als Verschwörungstheoretiker entlarven – es sei denn, er ist in der Atlantikbrücke. Und damit auch in Zukunft die richtigen Leute in die richtigen Positionen kommen, bereitet das Young-Leaders-Programm schon mal Personal vor, man will ja nichts dem Zufall überlassen. Ein paar Namen? Özdemir (Grüne), Guttendorf (CDU), Spahn (CDU), Heil (SPD), Kai Dickmann (Bild), Döpfner (Springer) – um nur einige zu nennen (siehe everybody.wiki). Ein Linker ist auch dabei, aber den kennt kaum einer. Die sind also breit aufgestellt, um den heimlichen Herrschern der USA gut dienen zu können – und wenn mal einer stolpert wie der Baron Guttendorf gibt es für ihn in den USA auch gleich eine neue Zukunft. Perfekt, oder?
Vielleicht interessiert es jemanden, welche geheimen Ziele diese Brücke verfolgt? Nun – da habe ich eine Idee. 1996. Davos. Vor der versammelten wirtschaflichen und politischen Elite verkündete Hans Tietmeyer, Bundesbankchef, ehemaliger Staatssekretär und Aufsichtsratsmitglied der desaströsen HypoRealEstate (19 Milliarden Steuergelder verbrannt, aber viele Clowns zu Millionären gemacht):
„Von nun an stehen sie unter der Kontrolle der Finanzmärkte“ (siehe Ziegler, Ändere die Welt, Penguin 2015, Seite158)
Erstaunlich, wie offen man des Ende der Demokratie verkünden kann, oder? Und was taten unsere Staatsführer, denen man gerade ihre Autarkie, ihre Soueränität, ihren Herrschaftsanspruch aberkannt hatte? Sie riefen nicht das Militär oder die Polizei, um die frechen Putschisten in die Schranken zu weisen sondern applaudierten stehend.
Es wird eine neue Welt, die da gerade gebaut wird, eine Welt, in der Privatmänner so reich sind, dass sie eigene Weltraumstationen bauen können (siehe Tagesschau), während die Mittelschicht – auftragsgemäß – gerade weiter enteignet wird (siehe Sarah Wagenknecht im Focus): wir werden alle obdachlos und müssen frieren, damit Jeff Bezos uns von oben anschauen kann.
Und da kommen unsere Deppen aus der Aufklärungsabteilung und wollen uns weißmachen, dass es nur um Sprüche geht wie „Lügenpresse klont Deine Mutter“, „Reptilienelite überwacht dein Netflix“ oder „Judenmafia überwacht Dein Tinderdate“ (siehe: Amadeu-antonio-Stiftung): Generation Doof in Reinkultur.
Es geht hier nicht um Sprücheklopfen aus einem Akte-X-Film, sondern um Morde – sogar an UN-Generalsekretären wie Dag Hammarskjöld, zu dem sich aktuell ein von Briten trainierter belgischer Sölnder bekannt hat (siehe the Guardian).
Das ist die Welt in der wir leben – und die dem Kindergarten der Ex-Stasi-Mitarbeitern Kahane bei der Amadeu-Antonio-Stiftung wohl zu hoch ist, zu kompliziert, zu finster – zu wenig Ponyhof halt. Das Problem haben viele.
Wenn aber US-Behörden über seltsame Strahlenangriffe dunkler böser Mächte aus dem Ausland (auf deutsch: DER PUTIN) berichten, dann nehmen wir das einfach hin (akutell in Berlin – siehe Heise oder auch in Kolumbien – siehe Tagesschau) berichten, dann ist das natürlich ein Fakt. Womöglich sollten sich die Amerikaner mal Aluhüte kaufen? Oder sich für den goldenen Aluhut bewerben um die Strahlen abzufangen, der gerade unter anderem Boris Reitschuster verliehen wurde (siehe u.a. tip-Berlin). Goldener Aluhut? Eine – wenn auch ziemlich lächerliche – häßliche Diffamierungskampagne gegenüber Andersdenkenden: man versucht verzweifelt, sich einen neuen Juden zu basteln, den man dann so richtig offiziell hassen darf. Die Initiatorin dieser Veranstaltung ist mir noch gut in Erinnerung durch ihre Aussage, dass die Menschen Verschwörungstheorien bilden, weil sie nicht begreifen, dass Kriege einfach so passieren. Generation Doof … ach, lassen wir das.
Wofür wird der goldene Aluhut dieses Jahr verliehen?
Für Menschen, die dem Corona-Mythos auf verschiedenen Ebenen kritisch gegenüberstehen. Dabei haben sie allen Grund dazu, skeptisch gegenüber den Impfungen zu sein. Wahrscheinlich erinnern sie sich wie die Schweden an das Pandremix-Desaster, das tausend Kinder zu schwerbehinderten Narkolepsiepatienten gemacht hat (siehe Deutschlandradio). Oder sie erinnern sich an die Dengue-Impfung, die genau das verstärkt hat, wogegen sie wirken sollte (siehe Ärzteblatt). Die allgemeine Hetzjagd auf Kritiker ist sogar für Impfbefürworter der Stiko „grenzenloser Unfug“ (siehe Tagesschau). Also ist wohl auch der goldene Aluthut grenzenloser Unfug. Darf man auch bemerken, dass im ersten Jahr der bösen Seuche weniger Menschen gestorben sind als in anderen Jahren (siehe Heise)? Peinlich für eine Pandemie, oder? Und Grund genug für kognitive Dissonanz, möchte man meinen.
Was wahr ist, werden wir wohl erst in zwanzig Jahren – wenn überhaupt – erfahren. Was wir aber jetzt schon wissen: die Welt ist voller Verschwörungen und wir sind gut beraten, politische und wirtschaftliche Entwicklungen sehr kritisch zu beobachten – meist reicht ein Blick auf Geldflüsse, um Tätern auf die Spur zu kommen. Und Geld macht man nicht mit Verschwörungstheorien, sondern mit großen Dramen, ganz nach den Gesetzen der Transaktionsanalyse: das arme Opfer (der deutsche Bürger) wird bedrängt vom bösen Täter (dem Virus) aber befreit durch die gute Spritze (die Impfung) – und mit diesem Drama machen die Konzerne Gewinne wie nie.
Und was gerade wieder beschworen wird, riskiert wird, ausgelebt wird, wird vielleicht durch ein Zitat deutlich, das Andre Heller in seiner Rede zum 80. Jahrestages Österreichs an Deutschland gehalten hat, es stammt von Karl Zuckmeyer, dem Autor des Hauptmann von Köpenick (siehe kleineZeitung.at)
„Die Hölle brach los. Die Unterwelt hat ihre Pforten aufgetan und ihre niedrigsten, scheußlichsten, unreinsten Geister losgelassen. Die Stadt verwandelte sich in ein Albtraumgemälde des Hieronymus Bosch: Lemuren und Halbdämonen schienen aus Schmutzeiern gekrochen und aus versumpften Erdlöchern gestiegen. Was hier entfesselt wurde, war der Aufstand des Neids, der Missgunst, der Verbitterung, der blinden, böswilligen Rachsucht und alle anderen Stimmen waren zum Schweigen verurteilt. Hier war nichts losgelassen, als die dumpfe Masse. Die blinde Zerstörungswut und ihr Hass richtete sich gegen alles, durch Natur oder Geist veredelte. Es war ein Hexensabbat des Pöbels und ein Begräbnis aller menschlichen Würde.“
Und diese Masse versucht man gerade wieder zu beschwören – mit Aluhüten und flotten Sprüchen … damit der Rubel ungestört weiter rollt. Oder besser: der Dollar.
Biden liefert nun also das, was er versprochen hat: Nicht nur Corona to Go, Maulkorb und Klima, sondern auch die militärische Konfrontation mit der Nuklearmacht Russland (siehe auch die aktuellen Kriegsvorbereitungen in der Ukraine). Er selbst hat nicht mehr viel zu verlieren, ist in seinem Leben ja schon auf den letzten Metern. Warum die Massen an Rezokiddies, die gerade erst ihre ersten Meter absolviert haben und ihr Leben noch vor sich hätten, Mr. Armageddon dennoch so abfeiern, werden uns womöglich einmal die Historiker auf Jeff Bezos Mondkolonie erklären. Hier vorerst die Antwort von Putin auf den auf diplomatischer Ebene bislang beispiellosen Affront Bidens, ein „Mörder“ zu sein und die Androhung, „einen Preis zahlen zu müssen“ (siehe antispiegel).
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Man braucht wenig Phantasie, um sich auszumalen, was die südtäusche Spiegelbildpresse – laut Friedensnobelpreisträger Gorbatschow immerhin die „bösartigste Presse der Welt“ – morgen aus Putins Worten machen wird. Die südtäuschen Qualitätsjournalisten, die sich derzeit im Pfuhl der Lüge und Heuchelei suhlen und dabei pudelwohl fühlen, werden sich schon demnächst gewaltig wundern. Denn was sie (und ihre Leser) in ihrer Hybris nicht bedacht haben: Das Gift, das sie täglich produzieren, zersetzt vor allem auch ihr eigenes Nervensystem. Auf uns kommt also eine gewaltige Welle an Frühdementen zu.
Weil sowieso alle nur über das eine Thema berichten, haben Röper und Stein ganz bewusst den Fokus auf andere spannende Themen gelegt, die in der Berichterstattung der letzten zwei Wochen untergegangen sind.
Es ging dieses Mal daher unter anderem um die Krim und die Menschenrechtslage auf der Halbinsel und auch in der Ukraine.
Eine weitere Frage, die ohne Corona die Schlagzeilen beherrschen würde, warum Russland Putin die Möglichkeit geben will, noch bis 2036 an der Macht zu bleiben. Was steckt hinter diesem Schritt?
Viele Zuschauer haben immer wieder nach dem Manöver Defender 2020 gefragt, daher haben Röper und Stein auch darauf einen Blick geworfen.
In der 25. Folge von Tacheles haben Röper und Stein den Medien wieder kritisch auf die Finger geschaut. Und Themen gab es mehr als genug.
Es ging unter anderem um das Corona-Virus, die dreistesten «Ausrutscher» der Medien, um «gendergerechte» Olympische Spiele in Tokio, den Kohleausstieg und einiges mehr.
Trotz all der unschönen Nachrichten gab es doch noch eine sehr gute Nachricht zum Schluss!
In den Medien und sozialen Netzwerken herrscht gerade Entsetzen über eine Gruppenvergewaltigung in Mülheim an der Ruhr. Einige der mutmaßlichen Täter sind erst 12 Jahre alt und damit nicht strafmündig. Das Opfer musste nach massiver Gewaltanwendung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Tat war noch nicht aufgeklärt, da stand Mülheim erneut unter Schock: Gestern, am 9. Juli meldeten die Medien einen weiteren sexuellen Angriff, bei dem sich Jugendliche bzw. Kinder zusammengerottet hatten. Das Opfer hatte diesmal Glück: Beherzte Passanten griffen ein und schlugen die kleinen Gremlins in die Flucht. Einer der mutmaßlichen Täter ist erst 11 Jahre alt.
Wie kommen 11- und 12jährige Kinder auf die Idee, solche Gangbang-„Scripts“ abzuziehen? Vielleicht lassen wir die Migrations-Thematik dabei mal beiseite und nützen wir die aktuellen Geschehnisse, um über etwas nachzudenken, bei dem wir im Allgemeinen genauso achselzuckend weggucken bzw. zugucken wie beim breitflächigen Einsatz von Uranmunition durch die westliche Wertegemeinschaft: Wie eine inzwischen irrwitzig gewordene Pornolawine bereits unseren Kindern systematisch das Hirn verkleistert und mitunter fatale Kurzschlüsse verursacht.
Man mag zum Liedermacher Hans Söllner stehen wie man will. Ja, seine Political Correctness sucht man wohl vergeblich. Auch am spiegelglatten Parkett der Gender-Interpunktation kann er nicht punkten und ist immer noch ein astreiner Tollpatsch. Aber in manchen Angelegenheiten ist er einer der wenigen, die noch 2+2 zusammenzählen können und sich kein Blatt vor den Mund nehmen. Für die Kaulquappenquabbelbrühe, die heute jedes Kind per Knopfdruck aus der Tube seines Matschphone drücken kann, findet er das wohl einzig angemessene Wort: Dreck bzw. Rotz.
Söllner zur aktuellen Gruppenvergewaltigung in Mülheim:
„…Wenn ihr Erwachsenen, ihr Abschaum die diesen Porno Müll produzieren und Millionen damit verdienen, ihr, die uns diesen Dreck in jeden Haushalt senden, diese Pornogesellschaft nicht in den Griff bekommt und sich diesen Wahnsinn schon 8jährige auf ihren Handys ansehen können, dann ist das, was gerade passiert, erst der Anfang.“ (Quelle: Facebook)
Bei den ansonsten so schwätzsüchtigen Grünen Empörern und Geschlechterrechtskämpfern hört man zu diesem – nicht nur zutiefst frauenverachtenden, sondern regelrecht frauenvernichtenden (soweit ich gelesen habe, wird eine „Sexarbeiterin“ durchschnittlich nicht älter als knapp über 40, bevor sie durch Krankheiten, Gewaltanwendung, Medikamente, Drogen oder Suizid aus dem Leben scheidet) – Hardcorebusiness: Schweigen im Walde. Passt wohl irgendwie nicht zum „Darkroom“-Unterricht, den die Gender Madstream-Astroturfer unseren Kleinen angedeihen lassen. Powered by Greenred Bull und „dekonstruktivistischer Sexualpädagogik“ baumeln in Klassenzimmern schon seit einiger Zeit Dildos und Vaginalkugeln, werden unsere Kleinen im Unterricht darüber in Kenntnis gesetzt, dass man auch mit Sado-Maso in der Dunkelkammer voll Spaß haben kann (siehe welt.de). Durch frühkindliche Masturbation für 0-4jährige laut neoliberaler WHO-Richtlinie vorbereitet, sollen die Kinder im Unterricht ein „Puff für alle“ bauen und Analverkehr simulieren. Man frägt sich, was für ein Puff die fortschrittlichen Ideologen im Sinn haben, wo man doch in einer jüngsten ZDF-Doku erfährt, dass Deutschland bereits das größte Bordell Europas und zum Paradies für Sextouristen aus der ganzen Welt geworden ist – Wer sich am Running Sushi schon den Bauch vollgefressen hat, der kann auf Touristenmeilen im ehemaligen Land der Dichter und Denker ins Nebengebäude wechseln. Dort gibt‘s „Happy Hour“ mit „All you can fuck“-Flatrates schon um 99 Euro (siehe ZDFinfo: „Bordell Deutschland“ via youtube).
Es gibt in Skandinavien bereits sehr erfolgreiche Modelle mit einem Totalverbot von „Sexarbeit“. Kinder wachsen dort ganz selbstverständlich mit der Haltung auf, dass Frauen keine Nutzobjekte sind, sondern Menschen mit unveräußerlicher Würde und akzeptieren dies. Im Schlamerkelland bzw. im Bundestag, in dem Claudia Roth & Co. gut und gerne leben: kein Thema. Auch zu den Auswirkungen der neuen Frühsexualisierung gibt es bereits erschütternde Praxiserfahrungen, die unsere Bundesregierung aber genauso kalt lassen wie sämtliche wissenschaftlichen Studien über die fatale Wirkung digitaler Medien in der Schule auf Kinder. Fortschnitt muss Fortschritt bleiben. Im Deutschlandfunk erfährt man etwa über eine Mainzer Kita, die geschlossen werden musste, nachdem sich Kinder dort mit sexuellen sadistischen Gewalthandlungen gegenseitig quälten, ihre Kameraden unter Zwang entblößten und ihnen Gegenstände in die Anusöffnungen steckten. Zurück bleibt ein Scherbenhaufen von über 50 schwer traumatisierten Kleinkindern. Michael Huss, Chefarzt der Kinder- und Jugend-Psychiatrie der Rheinhessen-Fachklinik zögert noch mit der Schlussfolgerung, ob die fortschrittlichen sexualpädagogischen Materialien wie etwa die „Pimmelpuppe Lutz“, deren Plastikpenis die Kleinkinder in die Vulva einer entsprechenden weiblichen Puppe stecken können, denn etwa womöglich doch „altersunangemessen“ gewesen sein könnten:
„Gar nicht so klassisch jetzt im sexuellen Missbrauchssinn zu verstehen, sondern eher eine stark sexuell getönte sadistische Gewalthandlung, die da zwischen den Kindern vollzogen wurde mit Erpressung, Unterdrückung, Demütigung. Das sind sehr sadistisch gewaltgeprägte Impulse, da muss man tatsächlich davon ausgehen, dass sich die Kinder das mit dieser Tönung nicht selbst ausdenken. Und ob das nun pornografisches Material ist, dem die altersunangemessen ausgesetzt waren, oder ob an ihnen selbst auch sexueller Missbrauch verübt wurde, das sind Spekulationen, aber in diese beiden Richtungen geht natürlich unser Denken.“
Auch die Mainzer Staatsanwaltschaft war bei den Ermittlungen in der Kita ratlos und wusste nicht, „wie die Beteiligung von handelnden und betroffenen Kindern zu gewichten ist (…) Wer konkret von den sieben fristlos gekündigten Mitarbeitern und der Leitung als mutmaßliche Beschuldigte in Frage kommt, steht noch nicht fest.“ – am Ende wird es also wieder einmal niemand gewesen sein.
Falls uns also der nukleare Holocaust erspart bleibt, dann dürfen wir uns jedenfalls auf den sexuellen Overkill freuen – in einer Gesellschaft, in der viele Menschen unfähig sein werden für eine wirkliche partnerschaftliche Beziehung, da sie von klein auf dahingehend konditioniert wurden, in ihren Mitmenschen nur ein Lustobjekt für die eigene Triebbefriedigung zu sehen.
P.S.: Der Shitstorm war perfekt, als der böse Putin am Rande der jüngsten G20 Konferenz in Osaka zu sagen wagte, dass diese grandios liberale Sexualpädagogik der westlichen Wertegemeinschaft bereits beginnt, das Leben und die Kultur selbiger Wertegemeinschaft zu zerstören. Putin:
>> Wie könnte man sich vorstellen, dass in einigen europäischen Ländern den Eltern gesagt wird: „Mädchen sollten aus Sicherheitsgründen keine Röcke in der Schule tragen.“ Was ist das für ein Zustand? Hören Sie, die Menschen leben in ihrem eigenen Land in ihrer eigenen Kultur. Was soll das werden? Wie ist es so weit gekommen? Das ist es, wovon ich gesprochen habe. Meiner Meinung nach ist es viel zu weit gegangen, und diese liberale Idee beginnt, sich selbst zu zerstören.
(…)
Wir [haben in Russland] wirklich eine sehr ruhige Haltung gegenüber der LGBT-Gemeinschaft. Sie ist wirklich ruhig und absolut unvoreingenommen. Wir haben ein Gesetz, für das uns alle getreten haben – ein Gesetz, das homosexuelle Propaganda unter Minderjährigen verbietet. Hören Sie: Lassen Sie einen Menschen erwachsen werden, reifen und dann entscheiden, was er oder sie ist! Lassen Sie die Kinder in Ruhe! Es gibt heutzutage so viele Erfindungen. Ich sagte auch in diesem Interview, dass sie fünf oder sechs Geschlechter erfunden haben, Transformers, Trans… Sehen Sie, ich verstehe nicht einmal, was das bedeutet. Das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass dieser Teil der Gesellschaft der Mehrheit aggressiv ihre Meinung aufzwingt. Wir müssen loyaler zueinander sein, offener und transparenter. Ich habe nichts Ungewöhnliches gesagt. Wir müssen jeden respektieren, das ist wahr, aber wir dürfen anderen nicht unsere Standpunkte aufzwingen. Unterdessen zwingen Vertreter der so genannten liberalen Idee ihre Ideen einfach anderen auf. Sie diktieren die Notwendigkeit der so genannten Sexualaufklärung. Die Eltern sind dagegen, und dafür werden sie fast schon ins Gefängnis geworfen. Das ist es, wovon ich gesprochen habe. << (Quelle: RT/youtube)
Also wenn der böhse Putin unsere affengeile dekonstruktivistische Sexualpädagogik kritisiert, dann kann ja wohl kein Zweifel bestehen: Dann sind wir am richtigen Weg.
Eineinhalb Stunden kondensierter Geschichtsunterricht von einem, der als Spitzenpolitiker hinter die Bühne blicken konnte: Willy Wimmer zur aktuellen Weltlage – wer wenig Zeit hat, mag evtl. nur auf Minute 0:35:00 vorspringen, um zu wissen, was es heute geschlagen hat.
INHALTSANGABE UND SPRUNGMARKEN:
0:02:13 – Was kann man tun, um mit einer schwierigen Situation fertig zu werden? 0:02:30 – Der Auslöser sich zu engagieren – Warum Willy Wimmer nicht im Ruhestand ist! 0:04:50 – Intensive Anstrengungen von Menschen aller Parteien um einen Krieg in Mitteleuropa seit 2014/2015 zu vermeiden. 0:06:00 – Geheimnisvolles Treffen – zum vielleicht interessanten Termin am Bodensee in 2018. 0:07:18 – Die Macht des Internets, die Bedeutung der Medien und der Lückenpresse. 0:09:38 – Mehr Demokratie und Frieden in der Welt – wer hält sich aus der Regierung daran? 0:11:27 – Zum Gipfeltreffen Putin und Trump in Helsinki, dem Nato-Gipfel, dem Brexit und der Bedeutung für Deutschland 0:14:00 – Das Phänomen Trump und die These, dass Donald Trump das Wasser bis zum Hals steht. 0:15:45 – Wie kann es in den Vereinigten Staaten weitergehen ohne in den Kollaps oder Bürgerkrieg zu gehen? 0:19:57 – Wo ist eine deutsche Bundeskanzlerin bei Obama oder bei anderen Präsidenten hingegangen und hatte diese attackiert wie es notwendig gewsen wäre um einen Krieg zu verhindern … 0:21:22 – Europas und Amerikas Kritik an dem Gipfeltreffen von Präsident Trump und Putin. Unverständnis für den Weg der 0:22:10 – Verständigung der beiden Atommächte. 0:23:18 – Wenn es zum Krieg kommt, sind wir hier das Kriegsgebiet (O-Ton Siegmar Gabriel) 0:24:30 – Im Jahr 2000 – Willy Wimmers Teilnahme an der Konferenz in Bratislava wie die Welt zukünftig auszusehen hat 0:26:33 – Wird es Trump gelingen die Aufrüstung und den Vormarsch gegen Russland in geordnete Bahnen zu bringen? Wie wird das Schicksal von Trump aussehen? 0:27:50 – Nie mehr Krieg in Europa – das Versprechen der westlichen Mächte in 1999 und was daraus geworden ist 0:28:50 – Beginn der Ära Putin und die Auswirkungen für Russland und die Welt 0:30:50 – Das ehemalige amerikanische Denken „Die Sowejts sind auf der Ebene der Abwehr“ – warum hat es sich angeblich geändert 0:33:00 – Die mangelde Handlungsfähigkeit durch einen nichtfunktionierenden Staat Deutschland. Die Abwicklung Deutschlands 0:35:00 – Berlin und Brüssel sind Lobby- und NGO-Veranstaltungen 0:36:00 – Der Wähler hat keinen direkten Einfluss mehr bei Wahlen 0:38:00 – Das was mal ein deutscher Staat war, mit eingeschränkter Souveränität in Bonn, dass können wir uns im Traum in Berlin nicht mehr erlauben … 0:41:00 – Die Nato hat ihre Berechtigung als Verteidigungsbündnis nicht mehr verdient 0:43:00 – Wie die Amerikaner uns in Konflikte ziehen können, über die der amerikanische Präsident möglicherweise selbst nicht informiert ist. 0:45:55 – Spannende Fragen der Zuschauer und glasklare Antworten von Willy Wimmer 0:48:09 – Frage 1: Stimmt es, dass heute immer noch das Recht der Alliierten gilt? 0:55:20 – Frage 2: An wen sollen wir denn glauben? 0:57:30 – Frage 3: Egal wen ich jetzt wähle, was ändert das dann? Wen würden sie wählen?
0:1:01:30 – Frage 4: Youtube-Infos werden abgeschaltet. Wer steckt dahinter?
O-Ton Willy Wimmer: 01:18:36 – Ich bin doch nicht lebensmüde
Zum Deep-State
Zum Thema Bewusstsein u.v.m.
In einer brandgefährlichen Zeit, in der uns sogar fortschrittsgläubige Pragmatiker wie Sigmar Gabriel „am Abgrund“ sehen und der Politologe Alexander Rahr die Münchner Sicherheitskonferenz als „wohl letzte Konferenz in Friedenszeiten“ bezeichnet (Quelle: youtube), würde man meinen, dass das gestrige Treffen zwischen Trump und Putin in Helsinki zu etwas Aufatmen führt. Immerhin hat der US Präsident der russischen Nuklearmacht ja noch vor Kurzem zugetwittert: „Mach dich bereit Russland, unsere Raketen werden kommen!“
Das Gipfeltreffen – nach nunmehr eineinhalb Jahren Amtszeit des US Präsidenten eigentlich längst überfällig – ist soweit konstruktiv verlaufen, beide Präsidenten haben ihren Willen zu einer friedlichen Lösung der schwelenden Konflikte und zu einer Zusammenarbeit bekundet, Pläne zum Abbau strategischer Atomwaffen wurden unterbreitet (siehe heise). Was Trump und Putin in ihrem fast dreistündigen Gespräch wirklich besprochen haben, wissen wir nicht. Aber in der nachfolgenden Pressekonferenz gaben sich beide Präidenten augenscheinlich versöhnlich, Trump sparte sogar nicht an Selbstkritik in den eigenen Reihen:
„Unsere Beziehungen zu Russland waren noch nie schlechter als im Moment. Schuld daran sind viele Jahre amerikanischer Torheit und Dummheit – und heute noch: manipulative Hexenjagden.“ (Trump, Helsinki, 16.07.2018)
Doch wie reagieren unsere deutschen Qualitätsmedien auf das zart aufkeimende Pflänzchen der Hoffnung auf Frieden? – Mit Gischt und Schaum vorm Mund geben sich Tagesschau, Süddeutsche, FAZ, Spiegel, Bild & Co. unisono empört über die versöhnlichen Töne und geifern nach einer rückhaltlosen Konfrontation mit Russland.
Man möchte sich fast schon Gummihandschuhe anziehen und eine Schutzbrille aufsetzen, wenn man die deutschen Leitmedien durchblättert, denn das klebrige Sekret, das einem dabei entgegensprüht, ist dermaßen ätzend und hochtoxisch, dass es einem den Atem verschlagen kann. Schon am Vortag des Treffens hat Stefan Kornelius, der Leiter des außenpolitischen Ressorts der Süddeutschen, das Treffen als „den schlimmsten Rückschlag seit den faschistischen 30er-Jahren“ bezeichnet (Quelle: SZ via msn). Seiner Ansicht nach träfen sich hier „zwei zutiefst nationalistische Populisten, die den liberalen Westen zerstören wollen“. Den US Präsidenten (übrigens der erste US Präsident, der NICHT dem Council on Foreign Relations/CFR angehört und der daher nicht a priori den – volkswirtschaftlich desaströsen – geostrategischen Plänen der US Finanzoligarchie gehorcht, sondern der das US Haushaltsbudget vor allem nach rein geschäftlich-nutzbringenden Kriterien einsetzen möchte / siehe SWPRS) vergleicht Kornelius mit einem „marodierenden Söldnertrupp, der Gewissheiten und Institutionen und eine 70 Jahre alte Ordnung zerstört“ und unterstellt ihm das „Verbreiten eines tödlichen Virus“. Die Ereiferung des Qualitätsjournalisten Kornelius über Trump und Putin gipfelt schließlich im Vorwurf: „Beide verachten oder zerstören unabhängige Medien“, um den Artikel dann mit einem finalen Knieschlottern ausklingen zu lassen, indem er beklagt, dass die NATO für Trump keine strategische Bedeutung habe und er die politische Wirkmacht dieses Bündnisses, den „Garanten für politischen und ökonomischen Einfluss“, nicht erkenne.
Man weiß nicht, ob man sich angesichts solchen Geschreibes eines Journalisten, der seine transatlantischen Felle davonschwimmen sieht, nun vor Lachen den Bauch halten oder einfach nur angewidert ausspucken soll. Auch die anderen DIN-ISO-zertifizierten Qualitätsjournalisten reichen ihrem Kollegen von der SZ die Hand zum Reigentanz und schaukeln sich in einen derwischartigen Tanz hinein, der noch die letzten Reste an gesunder Realitätswahrnehmung in einem tranceartigen Drehschwindel untergehen lässt.
Ich erspare es mir, auf den Inhalt der Artikel, die in diesem Zustand des transatlantischen Drehschwindels fabriziert wurden, näher einzugehen. Es reicht, die Schlagzeilen zur Kenntnis zu nehmen, damit einem übel wird. Sie wirken allesamt, als ob sie nicht mehr der rationalen Instanz aus dem Oberstübchen eines Menschen entstammen, sondern nur noch wie wirre mediale Durchsagen irgendwelcher dunkler Geister, die von einer verbockten Gruppe an Tischerückern in willfähriger Umnachtung niedergeschrieben werden.
(Man achte bei der nachfolgenden Presse-Revue insbesondere auf die Begriffswahl – ein Psychologe hätte seine helle Freude, daran das Wesen der Projektion zu erklären:)
„Zum Gruseln“ finden etwa die Tischerücker des Spiegel die Annäherung zwischen Trump und Putin, die Tischerücker-Kollegen der Frankfurter Rundschau schwadronieren von „Trumps Horror-Show“. Auch die Tischerücker der Bild Zeitung sehen in den versöhnlichen Worten zwischen Trump und Putin eine Schande und geifern nach einer Fortsetzung des Konfrontationskurses der Nuklearmächte: „Lasch, weich, unterwürfig – eine Schande!“ „Die Medien dieser Welt reagieren entsetzt auf das Treffen von Putin und Trump“, konstatieren die Tischerücker von der FAZ, die Tischerücker der Welt sehen in Trumps Auftritt einen „Verrat“. Die Tischrücker der Tagessschau wittern ebenfalls Verrat und „ernsthafteste Fehler des US-Präsidenten“. Während die Spiegel-Tischerücker „einen historischen Tiefpunkt“ verorten, sehen die Tischerücker der Huffpost im Treffen der Staatschefs sogar „die dunkelste Stunde der Geschichte“. Nach Ansicht weiterer Tischerücker aus der süddeutschen Redaktion sind nach dem Treffen von Trump und Putin nun die vier apokalyptischen Reiter nicht mehr aufzuhalten und werden den finalen Untergang des Abendlandes einläuten – mit einer „Attacke russischer Hacker, Staatsmedien und Trollarmeen auf die Demokratien in Amerika und in Europa“.
Was soll man dazu noch sagen? Bei der Lektüre der deutschen Qualitätsmedien wird man jedenfalls wieder einmal an die Worte des ehem. New York Times-Chefredakteurs John Swinton gemahnt: „Das Geschäft der Journalisten ist, die Wahrheit zu zerstören, schlankweg zu lügen, die Wahrheit zu pervertieren, sie zu morden, zu Füßen des Mammons zu legen und sein Land und die menschliche Rasse zu verkaufen zum Zweck des täglichen Broterwerbs … Wir sind intellektuelle Prostituierte.“(Quelle: Wikipedia)
Multiplikation mit Null
Über all diese journalistischen Tiraden wird dann freilich noch der unentbehrliche Puderzucker gestreut, der sie unangreifbar macht und der den unbedarften Leser zum Zubeißen in den hochtoxischen Wackelpudding locken soll: Mit heuchlerischen Begriffen wie „Menschenrechte“, „Demokratie“, „Freiheit der Märkte“, „Pressefreiheit“ und „Völkerrecht“. Frank Schirrmacher hat vor seinem Tod bereits dechiffriert, was sich hinter diesen Begriffen wirklich verbirgt, indem er den Schriftsteller John Berger zitiert: „In den sich ständig wiederholenden Reden, Erklärungen, Pressekonferenzen und Drohungen sind die immer wiederkehrenden Begriffe Demokratie, Gerechtigkeit, Menschenrechte, Terrorismus. Jedes dieser Worte bedeutet in seinem Kontext exakt das Gegenteil, was es einst bedeutete, ist der Menschheit gestohlen worden.“ (Quelle: FAZ, Ausgabe vom 05.10.2008)
Schirrmacher spricht in diesem Zusammenhang von einer „Multiplikation mit Null“, als deren exekutiven Ahnvater er insbesondere George Bush ansieht: „Bush hat die Demokratien begrifflich versklavt, indem er ihr Verfassungs-Vokabular von der ‚Freiheit‘ bis zur ‚Menschenwürde‘ als Mittel seiner Herrschaftspraxis benutzte. (…) Bush hat nicht nur genommen, er hat gegeben, eine veränderte Verfassungs-Wirklichkeit, eine deformierte Freiheit und ein zerstörtes Glück. Bush multipliziert uns mit Null. Die Multiplikation mit Null ist die Rechenoperation, die dieser Präsident hinterlässt. Die europäischen Gesellschaften müssen wieder mühsam lernen, eins und eins zusammenzählen, um neu beginnen zu können.“
Über die „Multiplikation mit Null“, eine Rechenoperation, in welcher es auch die deutsche Bundeskanzlerin zur höchsten Meisterschaft gebracht hat (siehe „Die Glyphosat-Kanzlerin und die große Depression“), aber ein andernmal mehr. Es ist nämlich leider Feuer am Dach und wir müssen etwas tun. Denn wenn die mediale Hetze ungehemmt weitergeht, dann gehen womöglich bald vollends die Lichter aus. Aber was soll man denn tun? Viele, die sich nicht mit Unterhaltung und Alkohol betäuben wollen, sondern das Zeitgeschehen wach mitverfolgen, pendeln zwischen Ohnmacht und Wut. Wie soll man sich als denkender Mensch auch damit abfinden, dass unsere Politiker im Verein mit ihren medialen Claqueuren uns gerade nach Strich und Faden verraten und verkaufen und wild entschlossen sind, im Namen des „Fortschritts“ (jetzt hab ich grad „Fortschrott“ geschrieben – ehrlich, kein Witz) unsere Ökosysteme, unsere Kinder und unsere gesamte Zukunft abzufackeln? Wenn man das unverhohlen bellizistische, mittlerweile brandgefährliche Geschreibsel unserer „Qualitätsjournalisten“ liest, dann steigt mittlerweile wohl selbst im friedliebendsten Mensch die Regung auf, den Knüppel aus dem Sack zu holen und diese Kriegshetzer ungespitzt in Grund und Boden zu klopfen. Obwohl wir doch nun Gesetze gegen „Hate speech“ haben, hat die Staatsanwaltschaft offensichtlich anderes zu tun, als gegen Volksverhetzungen wie z.B. durch die Tagesschau (siehe eingeschenkt.tv:“GEZ-finanzierte Propaganda“) einzuschreiten.
Was also tun? Kann man denn überhaupt noch etwas tun? – Wie oft hört man nicht diese verzweifelte Frage. Nun, in einer Zeit, in der es ein perfekt verzahntes medial-politisches Establishment mit einer fast schon bewundernswürdigen Raffinesse schafft, uns in einem System des „manufacturing consent“ nach Belieben zu gängeln, zu manipulieren und zu spalten, muss man die Situation natürlich durchaus realistisch einschätzen. Fakt ist: Man hat uns während unseres Dämmerschlafs vorm Flachbildschirm die Flügel gestützt, wir müssen nun also wie flugunfähige Laufenten am Boden dahindackeln, während von allen Seiten Wölfe in uns hineinfahren. Solcherart in alle Winde zersprengt und ohne solidarischen Rückhalt einer Gemeinschaft sind wird den von oben niederstoßenden Habichten weitgehend hilflos ausgeliefert, verbliebene Gruppen des zivilen Widerstands werden durch die transatlantischen Greifvögel laufend dezimiert.
Die Situation ist allerdings nur scheinbar hoffnungslos. Auch noch kurz vor Zerfall des kommunistischen Ostblocks hat kaum jemand Hoffnung gehabt, dass dieses übermächtige System zerfällt. Die Wahrheit ist jedoch: All die unsäglichen Machenschaften, die wir derzeit erleben, müssten in kürzester Zeit wie Schnee in der Sonne dahinschmelzen, wenn sich genügend Menschen aus dem herrschenden Lügen-/Manipulationssystem mutig emanzipieren und ihre Mündigkeit ergreifen. – Es ist allerdings keine kollektive Bewegung, die heute stattfinden kann, dazu hat man uns schon zu tief gespalten in über 60 Geschlechter, rechts, links, oben, mitte, unten etc. – nein, heute geht es darum, dass jeder Mensch individuell zu seiner Mündigkeit gelangt. Wenn er dabei darauf achtet, nicht nur sein eigenes Wohlergehen, sondern auch das der Anderen im Blickfeld seiner Motivation zu halten, dann werden uns die vielen kleinen, auf individueller Ebene errungenen Siege auch auf gemeinschaftlicher Ebene wieder einigen (auch ein Abschwören/Abbestellen der etablierten ‚Leitmedien“ und eine eigenständige Auswahl niveauvoller Literatur ist bereits ein solcher Sieg).
Es war in der Geschichte immer schon so, dass eine relativ kleine Anzahl couragierter Menschen für humanitären Fortschritt gesorgt hat, während die große Masse in Lethargie und Dekadenz versunken ist. Es braucht also gar nicht so viele Menschen und volle Straßen an Protestierenden, deren Ausbleiben heute ja immer wieder beklagt wird. Es müssen nur genügend viele sein. Und mit „genügend“ meine ich eben GENÜGEND – das ist keineswegs die Mehrheit, kann sogar eine Schar Menschen sein, die vergleichsweise klein an der Zahl ist, aber umso mehr Substanz auf die Waage bringt – GENÜGEND eben, um ein Gegengewicht zu bilden, damit unser Boot nicht kippt, sondern Fahrt in eine konstruktive Zukunft aufnehmen kann.
Entnazifizierung der Leithammel
Auch wenn uns momentan also zu einem gewissen Grade die Hände gebunden sind und eine umfassende Reformbewegung noch nicht in Sicht erscheint: Es bleibt dennoch unumgänglich, uns zumindest gedanklich auf die kommende Zeit der Umwälzungen vorzubereiten. Denn das derzeitige zentralistische, auf ökonomischer und struktureller Gewalt beruhende System ist unweigerlich zum Scheitern verurteilt bzw. es scheitert auch bereits.
Wie werden wir dann mit denjenigen Köpfen umgehen, die das Chaos und den Niedergang durch ihre gewissenlose Agitation zu verantworten haben? Das, was Robbespierre seinerzeit gemacht hat (die Köpfe abschneiden) verbietet uns schon unsere unverbrüchliche Humanität. Überhaupt werden die Verhältnisse dann so sein, dass wir alle zusammenhalten und uns die Hände reichen werden müssen, um zu überleben. Wir werden es uns also gar nicht erlauben können, irgendwelche Köpfe abzuschneiden, auch wenn wir sie für noch so verwerflich halten.
Über eines dürfen wir uns allerdings keine Illusion machen: Es wird eine Knochenarbeit werden, diese mit dem Irrwahn des Neoliberalismus infiltrierten Köpfe wieder zu entlausen. Wir waren uns ja nach auch Ende der NS Zeit einig, dass nun eine ‚Entnazifizierung‘ notwendig ist, um die mörderische Ideologie, die in die Köpfe der Funktionäre der herrschende Lehre aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Presse gesetzt wurde, wieder zu entfernen (man müsste statt ‚Entnazifizierung‘ eben noch ein passendes Wort finden für das, was Prof. Mausfeld z.B. Mentalvergiftung nennt). Heute stehen wir im Grunde wieder vor einer ähnlichen Situation: Die Köpfe unserer Leithammel wurden jahrzehntelang und systematisch mit einer antidemokratischen, menschenverachtenden und in Konsequenz mörderischen Ideologie indoktriniert – der Ideologie von transatlantischen Thinktanks wie z.B. dem PNAC oder dem Chicago Council on Global Affairs (siehe Kurzfassung der US Pläne für Europa via youtube).
Die Profiteure dieser transatlantischen Netzwerke werden freilich nicht leicht einsehen, dass ein Umdenken notwendig ist und sie einem falschen Götzen gehuldigt haben. Denn die Zeit des allgemeinen demokratischen und rechtsstaatlichen Niedergangs, der Milliarden Menschen Armut, Elend und Siechtum beschert hat (derzeit leiden allein mehr als 900 Millionen Menschen an chronischem Hunger) war eine goldene Zeit für die Fürsten, Statthalter und Schergen des Systems. Eine Zeit, in der die Alpha-Journalisten unserer Leitmedien fürstlich besoldet waren, wie die Maden im Speck in ihren Rolf Benz Ledersesseln hocken konnten, weitgehend abgehoben von der Realität nach Redaktionsschluss vom Tatort des Schreibtischs mit dem Aufzug direkt in die Tiefgarage fahren konnten, um dort in einen fetten Audi oder Porsche SUV zu steigen (wie am roten Tisch zu vernehmen, gibt es nirgends eine größere Porsche-Dichte als in der Tiefgarage des Spiegel). In dieser rollenden Ritterburg rauschten die neoliberalen Recken in bester Feierabendlaune in ihr vollautomatisiertes Smart Home, wo sie dann in ihren elektronischen Postkästen die Einladungen zu den nächsten transatlantischen Diner-Meetings checken und in den Smoking für abendliche Society-Events schlüpften konnten.
Es wird nicht leicht werden, solche mit allem Luxus verwöhnten, bereits halb fossilen Köpfe zu ‚entnazifizieren‘. Es wird aber kein Weg daran vorbeiführen, wenn wir noch rechtzeitig die Kurve kriegen wollen, bevor uns der Laden endgültig um die Ohren fliegt.
zum Thema „deutscher Qualitätsjournalismus“ siehe auch:
„Sie zieh’n uns immer tiefer rein, Stück für Stück,
Und seit heute früh um fünf Uhr schießen wir wieder zurück!“
(Reinhard Mey, „Sei Wachsam!“)
Der Konflikt rund um die Affäre Skripal droht gerade zu eskalieren. Obwohl für den Anschlag auf den Doppelagenten kein einziger Beweis für eine Schuld Russlands vorliegt, kündigt gerade eine Serie an NATO-Ländern die diplomatischen Beziehungen zu Russland auf (siehe auch heise.de: „Die Eskalationsstrategie des Westens“). In unseren Leitmedien wird mit bisher ungekannter Leichtfertigkeit über die Möglichkeit eines nuklearen Schlagabtauschs gesprochen, die EU-Kommission hat soeben einen Plan zur Infrastrukturertüchtigung vorgelegt, sodass Panzer, Truppen und Munition zügiger an die russische Front rollen können (siehe Spiegel).
Laut einer jüngsten Pressemeldung will die britische Premierministerin Theresa May „die Feinde Großbritanniens mit umfassenden Maßnahmen und allen zur Verfügung stehenden Ressourcen besiegen“. Und setzt auch sogleich hinzu, welche Art von Ressourcen sie da einzusetzen gedenkt: nicht nur „wirtschaftliche Hebel und politischen Einfluss“, sondern auch „Polizei, Geheimdienste, Militär (sic!)“ (Quelle: apa/orf)
Ebenso wie ihre britische Kollegin, will auch von der Leyen „Putin weh tun“ (siehe Interview BILDpolitik). Dabei will sie den atomar bestückten russischen Bären nicht etwa nur mit einer Stecknadel piesaken, sondern „mit allen Mitteln, die angemessen sind“ – sagt die Chefin der deutschen Bundeswehr.
Die hinter der von der Leine gelassenen Bundeswehrchefin stehende Angela Merkel? … – macht die Raute und ist offensichtlich wild entschlossen, als diejenige Bundeskanzlerin in die Geschichte einzugehen, die Deutschland am Anfang des 21. Jhdt. wie ein transatlantisches Senkblei Richtung Meeresgrund gezogen hat.
Grund für all die martialischen Töne gegen Russland, mit denen von unseren Leitpolitikern und ihren Leitmedien derzeit sogar ein nuklearer Holocaust achselzuckend in Kauf genommen wird: Ein bis dato ungeklärter Giftanschlag auf einen russischen Staatsbürger auf britischem Boden, der sich als Doppelagent betätigt hatte.
Dass das eingesetzte Gift vom Typ „Nowitschok“, das angeblich nur aus russischer Manufaktur stammen kann, den gegnerischen Geheimdiensten genauso zugänglich war, kann man sogar im Archiv einer genuin-britischen Nachrichtenagentur, der BBC nachlesen (datiert mit 9.6.1999): Dem BBC-Bericht zufolge hatten die USA nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bereits 1999 Zugang zu Giften der „Nowitschok-Reihe“, als US-Chemiexperten ein entsprechendes Labor in Usbekistan außer Betrieb setzten und dort „für Sicherheit sorgten“ (Quelle: BBC news).
Es wird jedoch noch wundersamer. Nach Aussage des russischen Laborchefs für chemische und analytische Kontrolle, Igor Rybaltschenko, liegt ein vom National Bureau of Standards der Vereinigten Staaten (NBS) veröffentlichtes Dokument vor, wonach das gegenständliche Gift gar nicht im dunklen Russland entwickelt wurde, sondern im strahlenden Sauberland USA selbst: “Ich bestätige, dass sie genau der Formel entspricht, die von Mirzajanow (Wil Mirzajanow, sowjetischer Chemiker, der in die USA ausgewandert und der Autor eines Buches über das Gas A-234 war) veröffentlicht wurde. Der chemische Name dieser Substanz ist A-234 und wurde von Boris Johnson “Novitschok” genannt — eine Substanz, die im Labor von Porton Down erhältlich ist.“ (Quelle: Sputnik)
Fakten, die einen nachdenklich machen können. Nur: Wer interessiert sich in einem postfaktischen Zeitalter schon noch für Fakten? Für Theresa May und Angela Merkels „verlässliche Freunde“ (falls jemand über diese „verlässlichen Freunde“ und ihre „Dienste“ noch nicht ganz im Bilde sein sollte: Peter Frey hat dazu ein kompaktes historisches Psychogramm erstellt –siehe Rubikon) ist der Fall klar: Putin war’s. Dass kein einziger Beweis vorliegt: Egal. Dass Putin umgehend Mithilfe zur Aufklärung des Falles angeboten hat (immerhin war es ja ein russischer Staatsbürger, der auf NATO-Boden angegriffen wurde): schlichtweg abgelehnt. Wozu auch kriminalistische Aufklärung, wo der Fall doch bereits klar ist und man sich auf Seiten der westlichen Wertegemeinschaft nach zwei Regierungsperioden Obama nunmehr an das Drohnen-Prinzip gewöhnt hat: Verurteilt und auch gleich exekutiert wird anhand von virtuellen Metadaten. Wozu da noch die Arbeit von Kriminologen, Richtern und Staatsanwälten abwarten?
Was ist aber nun der wirkliche Grund dafür, dass man derzeit unser aller Kopf und Kragen aufs Spiel setzt? Sind die furiosen Damen und Herren auf der Atlantikbrücke von einem tollwütigen Fuchs gebissenen worden, sodass sie nicht mehr zwischen echtem Leben und Videospielrealität unterscheiden können? Oder greifen sie einfach mit kühlem Kalkül zum Standardtrick aus der propagandistischen Mottenkiste und erschaffen ein künstliches Feindbild – diesmal, um eine kurz vor dem finanziellen, politischen und moralischen Bankrott stehende westliche Welt zu „einen“? Vielleicht lässt sich angesichts der Gefahr, die durch einen bösen Putin droht, und gegen die wir als verwesende – pardon: als westliche Wertegemeinschaft, zusammenstehen müssen, ja sogar das Zerbröckeln der EU aufhalten und der Brexit rückgängig machen? Wenn zwecks Zähmung dieser russischen Gefahr dann auch noch die Rüstungsindustrie im Vierschichtbetrieb neue Rekordergebnisse feiern kann, haben wir aus neoliberaler Sicht die perfekte win-win-Situation: dann profitiert sogar die Volkswirtschaft davon und unser bereits bis zur Rotglut erhitzter Motor, der eigentlich dringend einen Boxenstopp und ein umfassendes Service bräuchte, kann zumindest noch ein paarhundert Meter weiterrollen.
Es sind allerdings womöglich nicht nur die inzwischen öffentlich gemachten US Thinktank-Pläne betreffend ein mit Russland zerstrittenes, durch kriegerische Konflikte und Terror gezeichnetes Europa (Quelle: Chicago Council on Global Affairs / siehe Kurzfassung via Youtube), die nun in Erfüllung zu gehen scheinen. Solche sogar in der Schreibstube des Spiegel als „bizarr“ und „schockierend“ bezeichnete Pläne der neoliberalen US Falken würden meiner Ansicht nach dann, wenn es wirklich ans Eingemachte geht, durch den schlichten Überlebenstrieb der europäischen Politiker ausgebremst werden. Es hat sich jedoch in jüngster Zeit etwas breit gemacht, was diesen Überlebenstrieb lähmt und was sich des Gemüts unserer Spitzenpolitiker wie eine Art suizidaler Untergangssehnsucht bemächtigt macht (siehe „Die Götterdämmerung 2018 und die kollektive Lust am Untergang“), womöglich – das ist jetzt eine unsubstanziierte Vermutung und kann auch andere Gründe haben –, weil ihnen die Arbeit, die sich zu verrichten haben und derentwillen sie, kaum dass sie aus dem Bett aufgestanden und vor den Badezimmerspiegel getreten sind, jeden Tag aufs Neue ihr Rückgrat verkrümmen und die Eide brechen müssen, die sie bei Amtsantritt zum Wohle des Volkes geschworen haben. Wie soll man es auf die Dauer auch ertragen, täglich aus seiner Wohnung ausrücken zu müssen und dann als Büttel eines sinnentleerten neoliberalen Systems zu agieren, das Jean Ziegler als „kannibalisch“ bezeichnet hat?
Wie dem auch sei. Ich hätte die Geheimdienste jedenfalls für effizienter gehalten. Anstatt diese mühsame Skripal-Nummer abzuziehen, hätten die „Dienste“ doch genausogut einen der tausenden Alkoholiker, die jährlich in Europa an russischem Wodka sterben, heranziehen können, um Putin verantwortlich zu machen und ihm ein Ultimatum zu stellen.
Aber vielleicht sollte man den derzeit am Horizont heraufziehenden Sturm weniger aus der Perspektive der Menschheitsfamilie heraus sehen, sondern einfach vom neoliberal-egoistischen Standpunkt, der uns ja von Kindesbeinen an beigebracht wurde: Dann kann man die derzeitige Anti-Putin-Propaganda einfach beinhart ausnützen: Wenn einem der Rasenmäher oder das Auto eingeht … oder der Kühlschrank leer wird: – einfach bei der Versicherung einreichen mit der Begründung: Putin war’s. Unter der derzeitigen transatlantischen Großwetterlage wird es kein Versicherungs-Sachbearbeiter wagen, den Antrag auf Schadenersatz abzulehnen. Muss er sich doch tunlichst hüten, als „Russenfreund“ zu gelten und Anschuldigungen gegen Putin durch sachliche Argumente zu rechtfertigen.
Nachsatz:
Mal im Ernst: Wenn wir unserer bis zur Rotglut erhitzten, kurz vorm Kolbenreiber stehenden Maschine jetzt nicht einen Boxenstopp und eine umfassende Reparatur vergönnen – und dem aufgrund eines transatlantischen Virus immerzu in Richtung Grand Canyon führenden Navi ein anständiges Softwareupdate verpassen – dann könnte die Sache womöglich wirklich schon demnächst ins Auge gehen.
Oft begegnet einem die Antwort: Man könne ja „eh nix machen“. – Es würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen, zu ergründen, wo uns diese nihilistische Suggestion beigebracht wurde. Vorerst nur so viel: Es gibt keine größere Lüge als diese. Inmitten all der globalen Wolken, die uns bedrücken, vergessen wir leicht, wie groß gleichzeitig auch unsere Möglichkeiten sind – sogar als einzelner Mensch hat man immer Möglichkeiten, die landläufig weit unterschätzt werden. Dabei muss es nicht nur um politischen Aktionismus gehen, obwohl auch dieser dringend angesagt wäre. Bereits der Wille, sich nicht mehr mit dem Einheitsbrei und den Schlaftabletten der Massenmedien abfüttern zu lassen (Medien, die übrigens ihrerseits nur von sage und schreibedrei Tankstellengefüttert werden), sondern sich selbst Einsicht zu verschaffen, IST bereits eine wirksame demokratische Handlung des mündigen Bürgers. In Wirklichkeit ist dieses Sich-Einsicht-Verschaffen bereits die halbe Miete, alles andere wird sich dann zur rechten Zeit bei rechter Gelegenheit wie selbstredend ergeben. Wir würden damit eine gesamtgesellschaftliche Atmosphäre erschaffen, in der die derzeit bereits fast schon als Normalität akzeptierte Korruption und halsbrecherische neoliberale Agenda gar keinen Bestand mehr hätte. So wie Schwarzschimmel nur in einem sumpfig-feuchten Milieu, am besten unter Ausschluss des Sonnenlichtes wachsen kann. Sorgt man für Trockenheit und lässt man das gleißende Licht der Sonne auf den schwarzen Schimmelpelz scheinen – ist er erledigt.
In diesem Sinne auch ein anregender Appell auf Rubikon, in dem der Autor Karl-Jürgen Müller „dieser verfluchten Merkel-Regierung“ (Florian Kirner) den Vogel zeigt, dass sie sich erdreistet, mit einer eigentlich abgewählten Regierungs-Koalition der Wahlverlierer nun die Kriegstrommeln zu rühren:
Dienstag, 28.3.2018. Eifel. Wie schreibt man in diesen Tagen von einem Krieg, der kommen wird? Am besten gar nicht. Es wäre nutzlos. Einerseits würde es kaum jemand glauben, denn: politische Analysen wurden während der Ära Merkel schon längst durch Parolen ersetzt – wie es in Kriegszeiten üblich ist. Wir stellen uns nicht mehr der Frage: „wie geht es uns als deutschsprachige Gemeinschaft im Herzen Europas“ sondern folgen dem Aufruf: „Deutschland ginge es noch nie so gut wie jetzt und ist deshalb ein Land, in dem wir gut und gerne leben“. Wer anderer Meinung ist, ist ein Wehrkraftzersetzer, ein Aussätziger, ein vogelfreier Ausgestossener, ein Verschwörungstheoretiker, ein Sozialromantiker … früher nannte man das einfach kurz und knapp „Judenfreund“. Oder gleich „Jude“. Andererseits – weiß es doch schon längst jeder, dass der neue Krieg kommen wird. Wir warten doch alle nur noch auf den Moment, wo gezielt ein Anlass geschaffen wird. Es ist schon längst nicht mehr die Frage, ob er kommen wird, sondern nur noch: wo und wie er ausgetragen wird. Wird man die nukleare Karte ziehen? Nun – was meinen Sie, warum es „Mini-Nukes“ gibt? Alles verseucht? Ach, kommen Sie: Hiroshima und Nagasaki sind wieder blühende Städte – und haben wir nicht alle die finstere Wahrheit aufgesogen, dass es viel zu viele Menschen gibt – Menschen, die nichts anderes machen, als den ganzen Tag die Erde kaputt zu machen? Ja: diese Botschaft haben Sie doch schon selbst längst gefressen – und ich habe sie erst kürzlich aus dem Munde eines zehnjährigen Grundschülers vernommen: „Kriege sind doch eigentlich gut, sie machen, dass es weniger Menschen auf Erden gibt. Ohne Kriege währe hier schon alles voll“. Stimmt zwar nicht – trotz 70 Millionen Toter haben die letzten Kriege das Bevölkerungswachstum kaum geschwächt – aber ist fest verankert im Bewusstsein der Jugend von heute – der ökologisch denkenden Jugend.
Ach – kommen Sie: Sie denken doch genau so. Das ist doch die flankierende Botschaft, die die Falken in den USA schon lange verbreitet haben: der Mensch ist ein Schädling auf diesem Planeten – und was man mit Schädlingen machen muss – selbst als Ökobauer – wissen wir doch alle. Schauen Sie nach Frankreich: dort sind 70-80 Prozent der Feldvögel verschwunden (siehe Spektrum) – und Sie würden ehrlich weinen, wenn ein paar Nazis, ein paar Arbeitslose, ein paar Rassisten oder ein paar Spekulanten weniger auf der Welt wären? Das glauben Sie doch selbst nicht.
Ja – wir hatten letztens schon mal darüber gesprochen, dass die Elite Schach spielt – und nicht Fussball. Fussball ist unser Ding: jemand wirft ein Thema auf den Platz und wir treten drauf los. Schach jedoch — denkt viel weiter, umfangreicher, berücksichtigt alle Möglichkeiten, Züge und Gegenzüge … wobei aktuell die Diskussion über Züge und Gegenzüge der Gegner im Bereich der Verschwörungstheorien anzusiedeln ist, ja, geahndet wird sogar der Gedanke, es könnte überhaupt so etwas wie Gegner der deutschsprachigen Gemeinschaft in Europa geben. Es sei denn: die Regierung hat gerade mal wieder einen ausgerufen.
Der aktuelle ist der Putin, verantwortlich für schlechtes Wetter, unangenehme Wahlergebnisse, alle Krisen im Nahen Osten, den Dieselskandal und die schlechten Renten … um nur ein paar der Untaten des Antichristen auf Erden zu nennen. Nein – ich selbst halte ihn nicht für den Antichristen, ich halte ihn für einen besonnenen, ruhigen Schachspieler, der weiß, dass er absolut verloren hat und gegen den Untergang kämpft – einen Untergang, der absolut unvermeidlich ist … und den er ohne das Ausspielen der atomaren Karte nicht wird verhindern können. Russland hat noch nie zivile Ziele mit Atomwaffen angegriffen, ja, Russland hat – soweit ich weiß – auch keine Flächenbombardements gegen Großstädte durchgeführt, die ganze russische (und auch die deutsche, italienische und japanische) Luftwaffe war gar nicht mit Maschinen für solche Einsätze ausgestattet – die Briten jedoch schon. Der viermotorige Bomber mit vielen fetten Bomben an Bord eignet sich auch kaum für etwas anderes, so hoch wie er fliegt, kann er seine Ziele gar nicht mehr sehen. Die Briten produzierten in den dreißiger Jahren viele davon – als wüssten sie schon, was kommen wird.
Die Züge auf dem Schachbrett zum Kriege sind äußerst raffiniert – und müssen es auch sein. Immerhin will jeder – sogar ein Hitler hat darauf geachtet – als Saubermann dastehen. Ja – denken Sie nur an den gefakten Überfall auf den Sender Gleiwitz, der Auslöser des Zweiten Weltkrieges wurde: eine False-Flag-Operation zwecks Täuschung der Weltöffentlichkeit. Man steckt einfach deutsche Soldaten in polnische Uniformen, läßt die ein wenig Krawall machen (siehe Welt): schon gibt es Grund zur Empörung und zum Krieg. Besonnene hätten gefragt: warum sollte die polnische Armee einen Krieg durch einen Überfall auf einen Minisender beginnen anstatt in breiter Front vorzurücken und in einem Blitzkrieg den deutschen Osten zu erobern … aber Besonnene waren schon damals Verschwörungstheoretiker und Putinversteher.
Es ist schon fast verrückt zu nennen, dass wir immer noch auf solche Geschichten hereinfallen. Die gibt es nur bei offiziell anerkannten Diktatoren, meinen Sie? Nein, die gibt es auch in Deutschland, in der demokratischen Bundesrepublik, siehe die Geschichte vom Celler Loch (siehe NDR):
„Am 25. April 1986 – drei Wochen vor der Landtagswahl in Niedersachsen – macht die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ mit einer unglaublich klingenden Geschichte auf: Der Anschlag auf die Justizvollzugsanstalt Celle sei komplett inszeniert gewesen. Doch was Journalist Ulrich Neufert in seinem später preisgekrönten Artikel aufdeckt, entspricht der Wahrheit. Beamte legten die Bombe, Minister waren ihre Auftraggeber, der Verfassungsschutz sekundierte. Höchste Regierungskreise vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht bis zum damaligen Bundesinnenminister Werner Maihofer waren eingeweiht, Gefängnisdirektor Paul Kühling sowieso.“
Deutsche Beamte sprengen in deutsche Gefängnisse Löcher, um es den Linken in die Schuhe zu schieben. Fragen Sie sich jetzt auch, was die eigentlich sonst noch so machen, um Politik zu manipulieren? Und wer da alles noch von weiß? Verschwörung pur – doch darüber Theorien zu bilden – verpönt.
Aber auch die großen Demokratien – das Mutterschiff aller planetaren Demokratien, die USA – folgt Hitlers „Gleiwitz-Weg“, die „Kriegslüge von Tonkin“ war Auslöser des entsetzlichen Vietnamkrieges (siehe Zeit):
„Vor 50 Jahren ließ US-Präsident Johnson Nordvietnam bombardieren. Den amerikanischen Albtraum lösten „fabrizierte Geheimdienstberichte“ aus, wie auch spätere US-Kriege.“
Staaten, in denen so etwas möglich ist, darf man wohl mit gutem Recht als gescheiterte Demokratien bezeichnen – was zumindest schon mal ein erster Schritt in die richtige Richtung ist. Die Existenz solcher Ereignisse (und die aufgedeckten Verschwörungen dürften wohl nur die Spitze des Eisberges darstellen: es ist schon ein gigantisches Ausmaß an krimineller Energie nötig, um sie zur Ausführung zu bringen) ist nun ja auch die legitime Grundlage jeglicher Verschwörungstheorie, die ihren Namen verdient und sauber und gründlich mit Lügengebilden aufräumt, die Krieg in die Welt bringen wollen – kein Wunder, dass die Kriegstreiber ihre Dienste losgeschickt haben, die zivile Welt zu zerrütten, bevor man sie ins nächste Völkerschlachten führt.
Ja – eine Zerrüttung, die weite Kreise zieht und unter dem Tarnmantel „Esoterik“ ganz weite Kreise: „The Secret“ wird unter den armen und geknechteten Menschen als großes Geheimnis zu Reichtum und Ruhm gehandelt – und stammt nach jüngsten noch unbestätigten Meldungen aus US-Thinktanks (ja – ich mache hier mal auf „Mainstream“-Medien, werde mich aber dem Thema gezielter widmen, wenn mein Informant Details liefert): gedankliches Gift das Millionen von Menschen in gedanklicher und körperlicher Passivität verharren läßt, in einem Zustand, in dem sie nur noch um sich selber kreisen und wie Drogenopfer völlig apathisch an ihren Parolen feilen, um Geld und Glück anzuziehen. Ja – da bald Krieg ist – stellen Sie sich mal folgendes vor: ein Granatwerfer (so ein kleines tragbares Bombadiergerät) schießt auf ihr Dorf. Alle fünf Sekunden schlägt eine Granate ein, zerfetzt Frauen und Kinder (für Tierfreunde und Veganer zur Verdeutlichung: Hunde und Katzen). Was machen Sie nun? Nun: als Realist lauschen Sie auf den Abschussknall, sammeln ein paar Kollegen und gehen los, um die Täter robust zur Rede zu stellen. Als eingeweihter Träger des „Secret“ jedoch – bleiben Sie sitzen wo sie gerade waren und grübeln herum, was an Ihnen selbst so falsch ist (Gedanken, Gefühle, Glaubenssätze), dass sie diese Granaten anziehen. Irre, oder? Trotzdem Realität von Millionen, weshalb es ruhig bleibt auf den Straßen.
Als nächstes folgte die gezielte Zerschlagung der Solidarität durch Förderung aller noch so kleiner Unterschiede. Letztens sind mir „vegane Feministinnen“ untergekommen – und ich hatte es erst für einen Scherz gehalten. Warte jetzt auf die „lesbischen verganen Feministinnen mit bulgarischem Migrationshintergund und Hund aber ohne Katze“ … und bin mir insgeheim sicher, dass es sowas schon gibt: so wurde in den siebziger Jahren die ganze echte Linke zerschlagen – es gab gefühlt tausend kommunistische Sonderbewegungen, die sich hauptsächlich darum kümmerten, sich gegen andere kommunistische Sonderbewegungen wortgewaltig abzugrenzen, ganz nach dem Motto „so links wie wir ist sonst keiner“. Es gibt auch die aktive Bewegung zur Aufspaltung einer Gesellschaft in ihre Atome: sie arbeitet gerne mit der Parole „Querfront!!!!“ um alle Bewegungen zu unterdrücken, die eher wieder zu einem miteinander streben. Wissen Sie eigentlich, das „Querfront“ im Prinzip die pure Essenz von Demokratie ist? Das Miteinander mit denen, die man als krasse politische Gegner begreift – um anstehende Probleme zu lösen? Ich weiß: die Prinzipien sind das Reich der Philosophen – und nicht umsonst haben wir die still gelegt … dabei ist alles einfach nur eine Frage der Philosophie – d.h. jener Kernwerte, die ihr Handeln, ihr Denken, ihr ganzes Sein bestimmen und ihre Gefühle bestimmen.
Unser Bundespräsident ist sich dieser Problematik bewusst (siehe FAZ):
„Welten, in denen die Selbstbestätigung durch den Austausch mit Gleichgesinnten vorherrsche und alles ausgeblendet werde, was der eigenen Sichtweise widerspreche. Und: Welten, in denen die demokratischen Spielregeln oft nicht gelten – im Gegenteil: Organisiertes öffentliches Lügen sei zwar kein neues Phänomen, sagt Steinmeier, „neu aber ist die epidemische Verbreitung“ über die digitalen Medien.“
Nun – er spricht hier über die digitalen Medien – aber im Prinzip beschreibt er die aktuelle Lage der politischen Diskussion in Deutschland, die geprägt ist durch den Austausch von gleichgesinnten Putinhassern, die ihre organisierten Lügen über die Millionärspresse vervielfältigen. Letzteres ist jedoch gut – wenn das andere machen, ist es böse.
Schauen wir doch mal auf einen der letzten Eroberungskriege der USA. Der Tagesanzeiger in der Schweiz liefert in einem Artikel über die kriegstreibenden Superfalken in den USA interessante Details (siehe Tagesanzeiger):
„George W. Bushs Entschluss zur Intervention im Irak stand fest, bevor sich die Geheimdienste überhaupt an die Arbeit gemacht hatten. Denn der Einmarsch im Irak war eine Reaktion auf 9/11 und verdankte sich der Überzeugung des «Kriegspräsidenten» und seiner Koterie von Neokonservativen, dass nach den Scharmützeln in Afghanistan ein «richtiger» Krieg als Antwort auf den Massenmord in New York und Washington im September 2001 hermusste. Die Dienste lieferten mithin nur, was von ihnen erwartet wurde.“
Die Dienste lieferten was erwartet wurde – in diesem Fall einen Kriegsgrund in Form von frei erfundenen Massenvernichtungswaffen, der Millionen Menschen das Leben kostete.
Was liefern denn „die Dienste“ noch so – nach Tonkin und Vietnam? Nun – ich wüsste da schon was: zum Beispiel den Fall Skripal. Was war da geschehen? Nun – ein Musterstück an Geheimdienstarbeit. Angeblich – das Urteil stand wie beim Golf von Tonkin und den Massenvernichtungswaffen des Irak schon vorher fest – hat der Putin einen Agenten in Großbritannien vergiften lassen – mit Nervengas, dass es nur in Russland gibt. Was noch fehlte, war die Meldung, dass man Putins Ausweis am Tatort gefunden hatte. Das macht natürlich Riesensinn: einen MI6-Agenten, den man jahrelang in Gewahrsam hatte, mit Gift zu vergiften, dass eine eindeutige Spur zurückläßt … weil es ja undenkbar ist, dass US-Agenten oder andere Agenten des MI6 dieses Gas einfach mal für besondere Anlässe entwendet hatten.
Wissen Sie, welche Folgen der aktuelle Fall gerade hat? Großbritannien droht offen mit nuklearer Vergeltung. Ja – Theresa May ist Atommacht – und die Zeit berichtete heute morgen davon (siehe Zeit):
„Die Regierung in London droht indes potenziellen Angreifern mit umfassenden Maßnahmen. In einem Bericht zur Untersuchung der Sicherheitslage im Land, den Premierministerin Theresa May am heutigen Mittwoch vorgestellt wird, heißt es, Großbritannien werde dafür alle zur Verfügung stehenden Ressourcen einsetzen.“
Interessant auch, wie Frau May den Rest der Welt einbindet:
„Die britische Regierung habe ihren Partnern „Geheiminformationen von nie da gewesenem Niveau“ übermittelt, teilte ein hochrangiger Regierungsvertreter in London mit. Das sei Grundlage der vielen Ausweisungen russischer Diplomaten aus mehreren westlichen Staaten.“
Was von „Geheimdienstinformationen“ zu halten ist, wissen wir ja schon: die Dienste liefern nur, was erwartet wird. Das wäre schon super für die US-Falken: ein nuklearer Krieg zwischen Großbritannien und Russland. Zu weit gesponnen? „Make America Great Again“ – heißt deren Parole. Denken Sie, was unter der Parole schon alles Realität wurde – und das die USA vor allem durch Kriege groß geworden sind – Kriege, die Europäer unter sich ausgefochten haben. Warum sollte das heute anders sein?
Wenn Sie Krieg wirklich als illusorisch ansehen – und als viel geringere Gefahr als Diesel in Innenstädten oder die Vermännlichung der deutschen Sprache (es ist in der Tat ein Fortschritt, wenn wir in Zukunft von gefallenen „Soldat/innen“ reden als nur von zerfetzten Soldaten) – dann möchte ich ihren Blick mal nach Afrin lenken (siehe Spiegel):
„Im Schutze deutscher „Leopard“-Panzer vertreiben türkische Soldaten Hunderttausende Zivilisten aus Afrin, ziehen islamistische Milizionäre plündernd durch die Stadt. Die deutsche Außenpolitik hat versagt.“
Es sind Natotruppen die mit deutschen Panzern ein fremdes Land überfallen haben – und – um allem noch eins drauf zu setzen – fanatischen Menschenfeinden eine Großstadt zur Plünderung ausliefern – und ich wette, dass Sie noch nicht mal das zum Anlass nehmen werden, sich an den kommenden Ostermärschen für den Frieden zu beteiligen, denn „Frieden“ wurde – das haben wir die letzten Jahre am Beispiel der „Montagsdemos für den Frieden“ deutlich gesehen – als ein Begriff umgedeutet, der nur für Nazis von Interesse ist – ohne dass das im Prinzip jemanden störte oder auch nur ein einziger weiterdachte und merkte, dass eine Welt voller friedlicher Nazis eine Welt des Friedens wäre, ohne Rassismus, ohne Ausbeutung und vor allem: ohne Gewalt … und somit eine Welt, die wirklichen Nazis ganz und gar nicht gefallen würde, ist die Lust an der Ausübung von Gewalt gegen andere doch ihr höchstes, sie alle vereinendes Gefühl, weshalb die (angeblich ja als „Putinversteher“ geltenden) echten deutschen Nazis gegen Putin im Regiment Asow in der Ukraine kämpfen (siehe News.de).
Wird jetzt richtig kompliziert, oder? So kompliziert wie die Tatsache, dass der Brexit wohl nur durch gezielte Manipulationen der sozialen Medien möglich wurde (siehe Handelsblatt), während andere Medien sich – schon fast niedlich hilflos wirkend – lustig machen darüber dass die „Weltuntergangsuhr“ von führenden Nobelpreisträgern vorgestellt wurde (siehe DW) … weil sie die Welt so nahe am Abgrund sehen „wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr“ (siehe Spiegel).
Wie gesagt: es ist nur noch eine Frage, wie das große Völkermorden eingeleitet wird – durch irre Türken, die in ihrem großen Marsch zur Wiedererrichtung des Osmanischen Reiches (das dies gewollt ist, ist schon bekannt – siehe Spiegel) weiter russische Truppen angreifen (ja – wäre nicht das erste Mal, es geschah schon – siehe Spiegel), um in den Nachkriegswirren ganz groß zugreifen zu können? Oder durch neue „Geheimdienstaktivitäten“, die liefern, was gewünscht wird?
Wie es soweit kommen konnte? Nun – das ist eine Frage, die eigentlich auch Marxisten brennend interessieren müsste … denn ihre große Weltrevolution war eigentlich 1914 schon vorbei, als die Arbeiter aller Länder sich nicht vereinigten sondern in den bis dahin größten und vernichtendsten Krieg zogen, den die Menschheit bis dahin gesehen hatte. Bis heute haben wir keine Antwort darauf, wie das geschehen konnte – und warum es immer wieder geschieht. Vielleicht widmen wir uns der Frage nach dem nächsten Krieg?
Wenn wir uns wieder daran erinnern, dass nicht der Putin oder der Trump der Feind der Menschheit ist – sondern der Krieg selbst. Und das wir ihn nur verhindern können, wenn wir mit „dem Anderen“ reden und ihn verstehen – wie es die ursprüngliche Aufgabe aller Geisteswissenschaften war … während wir uns lieber den Naturwissenschaften ausliefern, deren einzige Antwort auf drohende Kriegsgefahr die Produktion von noch tödlicheren Waffen ist – wie schon seit hundertfünfzig Jahren.
Oder – wir machen mal was ganz Neues: senden Menschen in fremde Länder – ganz ohne Waffen. Menschen, die in Friedensarbeit ausgebildet sind, die Verständigung zwischen Menschen erzeugen, Verständnis für politische Ansichten entwickeln und lösungsorientierte Dialoge anstoßen … doch solche Menschen werden schon im Vorfeld als „Sozialromantiker“ deklassiert, weshalb der weltweite auch thermonukleare Krieg die einzige Möglichkeit bleiben wird, das Knäuel von Problemem aufzulösen, dass eine Hand voll Falken geknüpft hat.
Und der falsch denkende, falsch fühlende, umweltzerstörende, Fleisch essende dieselfahrende arbeitsscheue Parasit mit seiner maskulinen Sprache wird dabei auch wieder dezimiert – was wohl alle freuen dürfte.
PS: entgegen vielen hysterischen Meldungen der Presse (auch in der ersten Version des oben zitierten Artikels der Zeit) lebt der Ex-Agent Skrypale noch. Ändert nur nichts daran, dass die Maschine weiterläuft. Bezeichnend, oder?
Wenn man einen Kurs für Chiropraktik besucht, so wird einem der Name Davos gelegentlich vertraut sein. Denn bei der Infiltration gibt es folgende Regel: Wir sollen mit der Injektion an einem bestimmten Punkt hineinstechen: „Da wo`s weh tut“. Diese Regel wird scherzhaft „Davos Regel“ bezeichnet. Und damit sind wir schon beim Weltwirtschaftstreffen in Davos (Quelle: sueddeutsche):
„Davos steht wie keine Konferenz der Welt für Globalisierung, Freihandel und offene Märkte. Für das Stelldichein einer globalen Elite, die darüber sinniert, wie sich wirtschaftliche Integration weiter beschleunigen lässt. Wie Grenzen überwunden, Mauern eingerissen und Zölle ein für allemal aus dem handelspolitischen Baukasten verbannt werden können. Kurzum: Es steht für alles, was Verfechter einer nationalistischen Wirtschaftspolitik hassen und ablehnen. Trumps mittlerweile geschasster Vordenker Stephen Bannon hatte es vor Jahren schon so auf den Punkt gebracht: „Die arbeitenden Männer und Frauen der Welt haben es schlicht satt, sich ihr Leben von Leuten vorschreiben zu lassen, die wir ,die Clique von Davos‘ nennen.“
Also das Heil der Welt hängt von Globalisierung und freiem Handel ab. Der Klimasünder und Außenseiter Trump wird morgen erwartet. Die Verfechter des Pariser Klimaschutzabkommens, sind für Globalisierung. Und die Folgen sind z.B. 2016: 60 000 Frachtschiffe von denen 20 so viel Dreck ausstoßen wie 1 Milliarde Autos zusammen (Quelle:infosperber.ch). Die Folge war schon 2014, dass die Globalisierung ein Viertel des weltweiten Treibhausgasausstoßes verursachte: (siehe orf) – bei Wirtschaftslenkern, die von Jean Ziegler stark kritisiert werden (siehe nachdenkseiten):
Er geht davon aus, dass ein „System der strukturellen Gewalt“ (Bourdieu) existiert, in dem sich alles der Profitmaximierung unterzuordnen hat. In dem enormen Reichtum, konzentriert in den Händen „privater Oligarchien“, liegt für Ziegler eine große Gefahr. Ihr Einfluss auf die Demokratie sei mittlerweile so groß, dass die Demokratie „in vielerlei Sicht zu einer simulativen Demokratie geworden ist.
Auch der Ex-Banker Ronald Bernard berichtete darüber, wie die größte Gruppe der die Welt lenkenden Banker zu den Luziferisten=Satanisten gehören. Da es bereits zu viele Opfer dieser von unseren Medien bedingungslos hoffierten Clique gibt und unser Globus heute an allen Ecken und Enden brennt, bleibt diese Verschwörung leider nicht mehr länger Theorie. Die Konsequenzen der Globalisierung sind verständlicher Weise nationale Ideen – da die Globalisierung eben zu vielen Globalisierungsverlierern führt (Quelle: orf):
Kein Wunder, dass sich beispielsweise im ärmsten Departement Frankreichs, Seine Saint-Denis (mit über 30 Prozent Arbeitslosigkeit), knapp 34 Prozent für Melenchon und nur 13,6 Prozent für Le Pen entschieden. Melenchon steht für mehr soziale Gerechtigkeit. Sein Programm, das mit seinen Anhängern beschlossen wurde, enthält die Forderung nach einem Mindestlohn von 1.300 Euro netto, mehr Einkommensteuern ab 4.000 Euro Nettogehalt und eine Deckelung der Höchstgehälter im privaten Sektor mit einem Verhältnis von eins zu 20 zwischen dem niedrigsten und höchsten Lohn. Damit bot er sich als Alternative für all jene an, die im Angebot der Globalisierungsgegnerschaft sonst nur die rechtsextreme Kandidatin Le Pen zur Auswahl hatten.
Das heißt, eine gerechte Bewegung hätte Chancen auf Erfolg, wenn sie nicht wieder eine deutliche Vergrößerung der Staatsverschuldung zur Folge hätte? (siehe welt.de) Wenn D. beginnen würde, die Staatsverschuldung zu tilgen, dann wäre man im Jahr 2185 bei derzeit historisch niedrigen Zinsen fertig. Aber an wen ist D. verschuldet? Doch nicht etwa an die Banker, von denen Ronald Bernard berichtet?
Auch in Belgien, einem der ältesten EU Mitglieder weiß man wohin Globalisierung führt:
Die drittgrößte Gemeinde Belgiens steckt in der Krise – und das bereits seit Langem. Auf Charlerois Straßen ereignen sich überdurchschnittlich viele Verbrechen – vielleicht auch, weil Arbeit schwer zu bekommen ist. Die Arbeitslosenquote liegt bei über 25 Prozent. Zehn Prozentpunkte über dem belgischen Durchschnitt (Quelle: orf ).
Der böse Gegner einer Globalisierung und gleichzeitig Klimavertragsverweigerer, mit seiner Idee „Amerika first“, Donald Trump, würde aber den Globalisierungsverlierern und letztlich dem Klima und seinen Bürgern, durch den Schutz seiner Wirtschaft womöglich mehr helfen, als die guten Globalisierungsverfechter. Ein Detail noch am Rande: Es gibt Hinweise, das Trump die bisher unantastbaren Pädophilenringe verfolgen lässt (siehe epochtimes1). Ist er etwa deswegen der Böse (siehe auch epochtimes2), während sein Vorgänger Obama trotz Dauerkriegen und Drohnengemetzel der friedensnobelpreisbekränzte Gute war? Zeitgleich zur Veröffentlichung von sehr brisanten Untersuchungen über Hillary Clinton und die Anti-Russland-Agitation führender Demokraten, die manche als neues Watergate bezeichnen (siehe KenFM), kam es zum Shutdown der Finanzen des Weißen Hauses. Es ist wirklich riskant, heute 2+2 zusammenzuzählen, man könnte dabei noch glatt zum Verschwörungstheoretiker werden …
Wenn man jedenfalls einen Mittelweg beider Wirtschaftsideen, nämlich einer protektionistischen Wirtschaft und einer globalisierungs-orientierten Wirtschaft denken möchte, so ergibt sich wieder die Idee von Menschenrechts- und Ökozöllen, die dem Schaden an Menschenrechten und an der Natur proportional sein sollten. Es würde sowohl die heimische Wirtschaft geschützt, als auch die Wirtschaft in Fernost angeregt, ökologisch zu produzieren und die Arbeitnehmer gut zu behandeln.
Da sowohl der Flugverkehr, der ungeheure Mengen an Treibhausgasen ausstößt, als auch die Globalisierung, die eben für 25% der weltweiten Treibhausgase verantwortlich ist, unter den Schutz des Pariser Klimaschutzabkommens gestellt sind, – man ist versucht Oligarchen- Schutzabkommen zu sagen-, bietet sich da nun der Weg des Geoengineerings als ernst gemeinter Vorschlag unserer Wissenschaftler für unser Zukunft deutlich an (siehe Spiegel).
Es wäre eigentlich Aufgabe der freien Presse und der Wissenschaft, uns zu sagen: „Entweder ihr fliegt erheblich weniger und erzeugt nachhaltig im eigenen Land und verwendet ökologische Transportmittel, oder ihr werdet in Zukunft die Sonne und die Sterne nur noch wenig sehen.“ Andererseits bringt das wieder den Vorteil, dass Menschen, die wenig Sonne sehen, sich auch weniger wehren, und dass die Krankheiten die, durch Aluminiumaerosole entstehen wie Alzheimer, Multiple Sklerose und Rheuma so nebenbei zu den lukrativsten Krankheiten der Menschen zählen. Das heißt, es kommt zu einer sehr erfreulichen Umwegrentabilität, für die Ausgaben der Flugzeuge, die dann Aluminiumaerosole ausbringen. Und kaum jemand der Ökobewegung oder der Wissenschaft, ergreift das Wort und informiert darüber? Ist es ihnen zu unfassbar, dass wüste Verschwörungstheorie sich nun anschickt, wissenschaftlich akkreditierte Wirklichkeit zu werden?
Die Wahl eines Globalisierungsbefürworters zum Volksvertreter bedeutet, dass wir langfristig durch Sonnenmangel depressiv werden, durch Aluminiumaerosole die obigen Krankheiten, die nebenbei jetzt schon boomen, bekommen werden? Ernsthafte Anstrengungen für eine radikale Wende der Wirtschaft sind für mich jedenfalls nicht in Sicht. Also bedeutet die Wahl von Angela zur Bundeskanzlerin, im Geiste von Davos, weniger Sonne und mehr Vergesslichkeit, auf Lateinisch Demenz, für die Zukunft und dass wir, nämlich wir in Europa, weiter verarmen. Es ist aber auch wieder schön, wenn wir vergessen können, wie schön Sterne, Sonne und Natur einmal waren und wie gut es uns einmal gegangen ist???
Wer weiß, wie schön und erholsam Bewegung an Stelle eines Autos ist, wer weiß wie gerade in den Wintermonaten der Weg zur Arbeit oft die einzige Möglichkeit für das Erleben der Sonne ist, der versteht Winterdepression und Grippewelle z.B. als Folge des D-Vitaminmangels und Serotoninmangels. Eine Mobilität, wo auf den fahrbaren Blechuntersatz verzichtet werden würde, wäre für den Verbraucher nicht nur weit kostengünstiger, sondern eben auch wesentlich gesünder. Es würde viel weniger Fläche verbaut werden und die Natur hätte mehr Platz, uns zu erholen! Warum in die Ferne schweifen, seht das Gute ist so nah! Mehr Wald zum Treibhausgas Absorbieren!
Ja, es ist klar: Die Welt ist eingeteilt zwischen den Guten und den Bösen. Also Putin ist eindeutig böse, weil er die Krim annektiert hat (Quelle: deutsch.rt.com):
„Der Krim-Separatismus war eine tickende Bombe unter der Ukraine“, stellt die Homepage des ukrainischen Fernsehkanals 112 Ukraine fest. Dieser ging so weit, dass die Krim im Februar 1994 ihren eigenen Präsidenten wählte. Der auf diesem Wege legitimierte Präsident Wladimir Meschkow strebte die Angliederung an die Russische Föderation an. Nach einem Jahr, am 17. März 1995, enthob die Ukraine mittels des Gesetzes „Über die Aufhebung der Verfassung und einiger Gesetze der Autonomen Republik Krim“ Meschkow seines Amtes.
Und Länder, die andere Länder annektieren, gehören natürlich sanktioniert (Quelle: derstandard.at). Proteste zum Jahrestag der Annexion Hawaiis durch die USA. Wie viele Menschenrechte und wie viel Verhinderung von Treibhausgasen würde es übrigens bringen, wenn wir den Handel und die Menschenbeziehungenzu Russland wieder aufleben lassen? Sollten wir wirklich der Meinung sein, dass in Russland kein gutes System herrscht, was bringt es dann, die Menschen von Russland an der Einreise nach Europa, wo sie „vorläufig noch“ vielleicht bessere Konzepte sehen könnten, zu hindern? Wenn wir daran denken, wie viel Treibhausgase durch weite Transporte entstehen, würden sich an Stelle von Freihandelszonen mit Chile da nicht die viel näheren Staaten wie Russland anbieten?
Ist Putin etwa deshalb der Böse, weil er den Ausverkauf, ja den Flohmarkt der russischen Rohstoffe, an die von Ronald Bernard geschilderten Banker verhindert hatte? Bilder eines riesigen Friedensmarsches in der Ukraine sahen wir nicht im Mainstream (siehe epochtimes). Aber dafür sahen wir kürzlich die Bilder einer riesigen Frauendemonstration in der USA (siehe faz). Das geschah zeitgleich zum Shutdown der Finanzen des Weißen Hauses und zur möglichen Veröffentlichung von brisanten Details über Hillary Clinton (siehe epochtimes). Wieder einmal: perfektes timing! – wer da mitstoppt: unverbesserlicher Verschwörungstheoretiker! Menschen etwa, die sowas einfädeln? – Ogottogott, was für ein wilder Aberglaube in einer wissenschaftlich aufgeklärten Zeit, in der doch jeder weiß, dass es die unsichtbare Hand des Marktes ist, die alles regelt.
Um zum Titelbild zurückzukommen: Es wird die Frage für die Zukunft sein, wer der Fuchs ist. Wir, die wir uns erfolgreich wehren, oder die Banker, die uns als Parasiten bezeichnen. Wir haben jahrelang an unserem eigenen Arbeitsplatz gesägt, da wir oft das billigere Produkt aus Fernost gekauft haben. Wir haben den Zusammenhang zwischen einer Wirtschaft, die die heimische Produktion fördert, uns gute Arbeitsbedingungen schafft, den Staat erhält und nicht schwächt, sehr spät erkannt. Sind wir nicht oft selbst gierig? „Geiz ist geil“, lautete lange Jahre ein Werbeslogan eines bekannten Elektronikdiskonters. Der Hartz 4-Empfänger hat wohl keine Wahl mehr zwischen einem ökologischen Produkt und einem Produkt, das Probleme für die Umwelt schafft? Doch, wir haben in jedem Fall noch viele Möglichkeiten. Noch hat man uns die freie Meinung nicht verboten. Noch können wir wählen. Noch haben wir Versammlungsrecht und Demonstrationsrecht (siehe auch Jean Ziegler: Es gibt keine Ohnmacht in der Demokratie. Das Grundgesetz gibt uns alle Waffen, die wir benötigen, in die Hand – wir müssen uns nur bücken und sie aufheben. Wir haben ein Streikrecht, wir haben Wahlen, wir haben ein Demonstrationsrecht und viele Rechte mehr. Wir können die Regierungen zwingen, diese Strukturreformen durchzuführen.“ – Quelle: Nachdenkseiten)
Nützen wir diese Möglichkeiten wirklich? Sind wir in der Lage, das Böse so zu konkretisieren, dass wir es erkennen? Haben wir begeisternde Ideen, die uns Kraft und Feuer geben? Suchen wir diese Ideen, oder lassen wir uns von Mainstream und gut gemeinter trister Information so lähmen, dass man mit uns tun kann, was man will? Und wenn wir befeuernde Ideen haben, pflegen wir die? Suchen wir uns Erholung in Kunst, Meditation, Sport oder sitzen wir hinter dem Bildschirm und lassen uns regieren? Lassen wir unser Licht und unsere Wärme eine Verbindung zu anderen Menschen sein? Lassen wir eben andere daran teilhaben? Das sind wichtige Fragen der Zukunft! … deren Antworten uns wohl nicht vom Davos-Forum geliefert werden, sondern die jeder selbstaktiv finden muss.
Freitag, 20.1.2017. Eifel. Ja, da geht er, der Bundespräsident. Eigentlich kein Grund, sich darüber zu äußern, wenn nicht … ja, wenn nicht in der Rede Botschaften versteckt wären, die Aufschluss darüber geben, wie „da oben“ gedacht wird – und was wir noch zu erwarten haben. Ja, in der Rede steht in der Tat drin, welche Zukunft uns droht – doch dafür muss man ganz genau hinschauen. Sicher: die Rede hat ein Gauck ja nicht selbst geschrieben. Dafür gibt es ja Redenschreiber – wie für alle Politiker. Eigentlich huldigen wir da immer einer Muppets-Show, also: Handpuppen und Pappkameraden, wenn wir uns diese Reden anhören. Ich möchte Sie, geschätzter Leser, auch nicht dazu verführen, die Rede selbst zu hören – es gibt ja kaum jemanden, der sich sowas antut. Sie ist langatmig und weitgehendst inhaltsleer, stellenweise codiert, dass nur Insider die Botschaft auf Anhieb verstehen – aber wer sie versteht, dem wird Angst und Bange. Dabei fängt sie so harmlos an (siehe Bundespräsident):
„Als ich vor fast fünf Jahren das Amt des Bundespräsidenten übernahm, habe ich mich und meine Landsleute gefragt, wie es denn aussehen sollte, dieses Land, zu dem unsere Kinder und Enkel einmal „unser Land“ sagen werden. Und ich fand vieles, auf das wir aufbauen können und das mich dankbar und zuversichtlich für die Zukunft stimmt.“
Ich sagte, es fängt harmlos an? War gelogen. Haben Sie schon einmal unserem Bundespräsidenten (oft nur „Grußonkel“ genannt) den Auftrag gegeben, das Land umzubauen? Hat der Bundestag diesen Auftrag vergeben? Welche Landsleute hat er da eigentlich gefragt: können Sie sich an eine Umfrage des Bundespräsidenten zu Neubau der Bundesrepublik erinnern? Ach – Sie hatten ihn ja noch nicht mal gewählt, wie können Sie davon ausgehen, dass er von Ihnen spricht. Immerhin hat ja auch seine Kanzlerin schon mal angedeutet, dass dieses Land nicht unter allen Umständen „ihr“ Land sei – jedenfalls nicht dann, wenn die Eingeborenen sich nicht so verhalten, wie sie es anordnet.
Wissen Sie, was mir zuerst in den Sinn kam, als ich diesen Satz las? Ein spanischer Konquistador, der in Südamerika einfällt, ein britischer Kommandeur, der Indien betritt – oder ein Cowboy auf den Weg in den in seinen Augen „leeren“ Westen. Der Satz eines Eroberers. Das, worauf er „aufbauen“ konnte, war unser Land, an dem unsere Großväter und Väter, unser Großmütter und Mütter ein Leben lang mitgearbeitet haben: zu Zeiten, wo ein Herr Gauck noch – zurecht – vom Sozialismus schwärmte, weil er dem christlichen Ideal so nahe kam. Jetzt schwärmt er nicht mehr vom Sozialismus – und – wie wir sehen werden – wohl auch nicht mehr vom Christentum.
„Ja: Wir leben in einer Republik, die persönliches Glück und Fortkommen ermöglicht und die Freiheit mit Chancengerechtigkeit und sozialem Ausgleich zu verbinden sucht. Das Recht ist nicht in der Hand der Macht. Verwaltungs- und Verfassungsgerichte garantieren, dass die Bürger ihre Rechte gegenüber dem Staat geltend machen können. Freie Gewerkschaften gestalten die Arbeitswelt mit, ebenso eine Unternehmerschaft, die weitestgehend eine gesellschaftliche Mitverantwortung akzeptiert und übernimmt. Soziale Marktwirtschaft, Kultur und die Künste können sich entfalten, freie Medien in großer Vielfalt beflügeln die Diskurse und fördern die Meinungsbildung.“
Nein – da leben wir nicht. Chancengleichheit ist immer weniger vorhanden (siehe z.B. FAZ), die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander … aber immerhin: er spricht ja hier von „suchen“ – nicht davon, das der soziale Ausgleich existiert. Suchen … kann man lange, wenn man nichts finden will. Parteien setzen die Richter ein, die Politik dirigiert die Staatsanwälte (siehe Taz), so dass viele Vergehen gar nicht beim Richter landen. Die Gewerkschaften werden von Jahr zu Jahr machtloser, „Union Busting“ wird flächendeckend als professionelle Dienstleistung angeboten (siehe Otto-Brenner-Stiftung), wir haben eine Unternehmerschaft, die durch Steuerhinterziehung glänzt: in einem Ausmaß, dass wir die Hartz IV-Sätze von den Beträgern verfünffachen könnten, eine Unternehmerschaft, die jede Chance auf Niedriglöhner, Zeitarbeiter oder unbezahlten Überstunden nutzt, um für sich fette Gewinne abzugreifen, die nicht vor Lug und Betrug (VW) oder Kriminalität (Deutsche Bank) halt macht, die völlig unverantwortlich auf Kosten der Allgemeinheit arbeitet (siehe Bankenkrise) und gigantische Vermögen spielerisch vernichtet. Die soziale Marktwirtschaft? Manche „Experten“ halten sie schon jetzt für abgeschafft (siehe Literaturkritik) – und die Mehrheit der Bürger in Deutschland (offenbar nicht jene „Landsleute“, mit denen Herr Gauck redet) sieht in dem Land sogar deutliche Anzeichen für eine Diktatur der Ökonomie über die Politik (siehe Handelsblatt).
Der Herr Präsident paukt hier Parolen durch, die seit Jahrzehnten nicht mehr der Realität entsprechen – aber als Staatsmeinung gelten, wer davon abweicht, wird mit Bannsprüchen belegt („rechts“, „rechts offen“, „Verschwörungstheoretiker“, „Populist“) um so eine Kaste der Unberührbaren, der Parias zu schaffen – wie im feudalen alten Indien. Freie Medien? In Deutschland in der Hand einiger weniger reicher Familien, die die Konkurrenz mit Hilfe der Banken aufgekauft haben. Kultur und Künste? Überleben nur dank Hartz IV … oder als Hofnarren der Reichen.
Doch dann wird es interessant: nach vielen Lobeshymnen auf das Establishment … eine Warnung:
„Nun, nach fast fünf Jahren bin ich stärker beeinflusst von dem Bewusstsein, dass diesem demokratischen und stabilen Deutschland auch Gefahren drohen.“
Es wir spannend: wo liegen denn die Gefahren, die so ein stabiles Land bedrohen können?
„Stattdessen sind wir uns in Europa heute weder alle einig, noch leben wir überall in Frieden. Die Bindekraft der Europäischen Union hat deutlich nachgelassen, Zweifel im Inneren werden auch von außen geschürt. Erstmals will sogar ein Staat die Union verlassen. Die Kriege im Nahen Osten und in der Ostukraine sowie die russische Besetzung der Krim haben die begrenzten Handlungsmöglichkeiten deutscher und europäischer Außenpolitik offenbart. Die Bedrohung durch den islamistischen Terror ist gewachsen. Mit dem Amtsantritt des neuen amerikanischen Präsidenten stehen wir vor Herausforderungen für die völkerrechtsbasierte internationale Ordnung und die transatlantischen Beziehungen, besonders die Nato.“
Ja – wir sind uns nicht alle einig. Das ist die Grundlage jeder Demokratie – und jeder Kreativität. Die Zweifel im Inneren brauchen nicht von einem „außen“ geschürt werden – die Zweifel finden sie in breiter Front in alternativen Medien, getragen von 14 Millionen Menschen (darunter viele Akademiker und Künstler) die rund um „Hartz IV“ angesiedelt sind, von überzeugten Demokraten, die erleben mussten, wie mehrere Kanzler die eigene Bevölkerung, die eigenen Wähler und die eigenen Gesetze missachteten (Kohl, Schröder, Merkel), von engagierten Christen, die entsetzt mitansehen mussten, wie deutsche Soldaten in die Welt entsandt werden: trotz unserers festen Entschlusses, dass dies niemals wieder geschehen soll: trotzdem stehen sie wieder auf jenem Boden, wo ihre Vorväter schon marschierten – auf (ehemals) russischer Erde und haben Hitlers Traum erreicht, nach Asien einzufallen, zudem sind sie weiter gelangt, als Rommels Afrikakorps je gekommen ist.
Wer ist 2017 unser Feind? Nun – darf ich übersetzen? Der Russe. Der Brite. Die Europäer, die sich deutschem Diktat nicht beugen. Und jetzt … ab heute, dem Tag der Amtsübernahme: der neue amerikanische Präsident. Fünf Jahre, nachdem Herr Gauck und seine „Landsleute“ das Land umformen wollten, ist Deutschland wieder von Feinden umgeben. Ach ja – und der Moslem ist auch noch unser Feind – ausgenommen jene, die auf deutschem Boden leben. Die sind alle heilig, edel und gut – kehren sie zurück in ihre Heimat, darf wieder auf sie geschossen werden.
Wir haben aber noch andere Feinde.
„In unseren Gesellschaften wachsen Bewegungen heran, die Gegenentwürfe präsentieren, aber keine kohärenten Programme. Doch ihre Denkrichtung offenbaren sie deutlich: Sie propagieren die Rückkehr ins Nationale, die Abwehr von Fremden und Freihandel. Sie ziehen kulturelle Geschlossenheit der Vielfalt vor und präsentieren Konkurrenzmodelle zur repräsentativen Demokratie. Sie erklären sich zum alleinigen Sprecher des Volkes und attackieren das sogenannte System. Sie stellen das europäische Projekt in Frage. Einige mischen antiamerikanische und antiwestliche Reflexe mit Sympathien für die autoritäre Herrschaft in Moskau.“
Die Rückkehr ins Nationale? Was war denn das dann für eine Zukunft, die die Redenschreiber des Herrn Gauck mit „ihren Landsleuten“ besprachen? In welcher Welt leben die eigentlich? Einer Welt jenseits des „Nationalen“? Wir sind noch eine Nation. Wenn man nicht dazu neigt, den Begriff mystisch zu überhöhen, ist das auch eine ganz unspektakuläre Angelegenheit: eine Verwaltungseinheit jener Menschen, die sich sprachlich gut miteinander verständigen können. Die größere Form von selbstbestimmter Gemeinde. Was ist daran auszusetzen? Wer soll uns sonst bestimmen, wenn nicht wir? Die Abwehr von Fremden? Wer faselt denn da von der „islamistischen Bedrohung“, von dem bösen „Außen“, das Zweifel schürt, von dem US Präsidenten, der eine Herausforderung für die Nato, das interantionale Völkerrecht und die „transatlantischen Beziehungen“ bedeutet? Konkurrenzmodelle zur repräsentativen Demokratie? Nun – auch Willy Brandt wollte mehr Demokratie wagen. Kulturelle Geschlossenheit? Sehe ich beim Islam recht deutlich – einfach mal nach Saudi-Arabien fahren, nach Dubai oder Kuweit – und dann mit einer Pulle Bier im Minirock Bibelverse singend über den Markt laufen. Hier bei uns in der Eifel geht das – ohne das man danach geköpft wird. Abwehr von Freihandel? Wie wäre es, wir nennen das Abwehr von Eroberern? Antiamerikanische Reflexe? Wie die, den heute eingesetzten US-Präsidenten zu dämonisieren?
Ich merke nur eins: das, was da als „seine Landsleute“ gemeint ist, schrumpft ständig zusammen. Doch keine Sorge: wir kriegen noch die Antwort, wer das ist. Erstmal jedoch … verlängert sich die Liste der Feinde:
„In Teilen der Gesellschaft ist ein Anspruchsdenken gewachsen, das den Staat allein als Dienstleister sieht, von dem sie wie Kunden erwarten, dass er ihre Erwartungen und Wünsche möglichst umfassend befriedigt. Doch Demokratie ist kein politisches Versandhaus.“
Kein Satz läßt tiefer Blicken in das Selbstverständnis einer selbstverliebten Lumpenelite als dieser, kein Satz offenbart mehr, wie sehr und wie selbstverständlich sich eine gewissen Schicht vom Boden des Grundgesetzes, von der Demokratie, vom gesellschaftlichen Konsens und sogar vom Grundgedanken des Staatsgedanken selbst entfernt und entfremdet haben – viel weiter als preußische Könige, die sich noch als erste Diener des Landes verstanden.
Der Staat … ist in erster Linie ein Dienstleister. Dafür wird er bezahlt. Jedes Anspruchsdenken an den Staat ist gerechtfertigt. Was der Staat jedoch nie sein darf: ein isoliertes Gebilde innerhalb einer Gemeinschaft. Ist der das, ist die Diktatur, der Feudalstaat, das Cäsarentum durch die Hintertür wieder hereingekommen. „Staat“ ist kein Dienstleistungskonzern, der neben Mercedes Benz und Deutsche Bank Gewinne erwirtschaften soll (womit sich Finanzminister und Bundesagenturen für Arbeit absurderweise schon gebrüstet haben), Staat … das sind wir alle. Wir zahlen sehr viel Geld dafür: 50 Prozent unseres Gewinns aus Arbeit. Dafür darf auch mal geliefert werden – und zwar flott, effizient, mundgerecht und unkompliziert. Wem das nicht passt, soll alle Steuer- und Beitragsgelder zurückzahlen: wir werden sehen, wovon die „Landsleute“ dann leben.
Was sind das für Menschen, die sich anmaßen, so zu tun, als wäre der Staat ihr Eigentum? Die es für selbstverständlich halten, riesige Mengen an Geld zu kassieren, ohne dafür zu Gegenleistungen verpflichtet zu sein? Wissen Sie, wo wir da gelandet sind? Im finstersten Mittelalter, bei den Raubrittern, den Feudalherren, den gönnerhaften Lehnsherren … und der Leibeigenschaft der Bevölkerung. Das Geschäft ist wieder das gleiche: „Wir schützen euch vor dem bösen Feind, dafür gebt ihr uns die Hälfte der Ernte, damit wir tolle Partys feiern können“ … wie jene zur Einweihung der Elbphilharmonie, wo man genüsslich schmausen konnte, während gleichzeitig zehntausend deutsche Kinder vor den Türen vom Kältetod bedroht waren. Räuber, dass sind sie: asoziale Wesen, die den Staat als ihr Privateigentum betrachten, sobald sie ihr Amt antreten, die kassieren für selbstverständlich halten – und liefern für eine Zumutung.
Und so etwas wird in der Abschiedsrede des Bundespräsidenten öffentlich formuliert, so selbstverständlich ist dieses Denken in den Köpfen der Redenschreiber verankert.
Natürlich gibt es auch schätzenswerte Worte:
„Keinesfalls sollte allerdings geschehen, wovor der amerikanische Politologe Francis Fukuyama warnt: dass der Begriff Populismus zu einem Etikett wird, „mit dem politische Eliten die bei ihnen unbeliebten politischen Ansichten einfacher Bürger versehen“ und pauschal aus dem Diskurs ausgrenzen.“
Sollte nicht geschehen – geschieht aber: unter Mithilfe vieler Intellektueller, die am Hofstaat des Lehnsherren eine ansehnliche Leibrente erhielten. Bleiben wir bei den Feinden der Raubritter:
„Wir leben in rauen Zeiten: Oft ist nicht mehr erkennbar, was wahr ist und was falsch. Vor allem in den sozialen Netzwerken wird fast grenzenlos gelogen, beschimpft, verletzt. Ausländische Mächte betreiben zudem gezielt Informationskriege zur Destabilisierung anderer Staaten. Das fällt umso leichter, als Emotionen für die Meinungsbildung oftmals entscheidender geworden sind als Fakten. Wir sollten uns aber vor Augen führen: Wenn wir nur noch das als Tatsache akzeptieren, was wir ohnehin glauben, wenn Halbwahrheiten, Interpretationen, Verschwörungstheorien, Gerüchte genauso viel zählen wie Wahrheit, dann ist der Raum freigegeben für Demagogen und Autokraten.“
Da ist noch ein Feind, der die „politische Elite“ (ich leihe mir mal den Begriff von Fukuyama) beroht. „Ausländische Mächte“ sind immer gut, diffuse Ängste zu schüren, dass wussten die Lehnsherren seit Jahrtausenden: „Wenn ich nicht den Zehnten kriege, holt euch der Hunne!“ Und dann auch die „sozialen Netzwerke“ … die wir auch als unkontrollierte Selbstorganisation des Souveräns dieses Landes (also: UNS) begreifen könnten. Wer tummelt sich da? Wesen, die nicht zwischen Emotionen und Fakten unterscheiden können – so wird jedenfalls unterstellt. Wie nennen wir solche Wesen noch, die von Emotionen gesteuert werden anstatt von Fakten? Tiere. Vernunftlose Fressmaschinen. Ja – damit formuliere ich eine der „Interpretationen“, die jetzt – ganz neu – auch verpönt sind. Anordnungen der politischen Elite und ihrer „Landsleute“ ist kritiklos und wortgetreu Folge zu leisten; definieren sie, wer aktuell Feind zu sein hat, muss sofort marschiert werden. Jedes noch so wortschwallige Bekenntnis zur Demokratie, die im Dialog um die Wahrheit ringt (wir wissen seit 2500 Jahren, dass wir gar nicht anders zu „Wahrheiten“ gelangen können, als diese im Diskurs der Kontrahenten mühevoll zu erarbeiten – und zwar jeder für sich selbst), wird durch diesen Ansatz geleugnet – ganz offen. Und sind Emotionen wirklich wichtiger als „Fakten“ (was immer das auch sein mag)? Mitleid ist jene Emotion, die Grundlage allen sozialen Denkens und Handelns ist: eine pure Emotion. Liebe ist stärkste Kraft und unabdingbare Voraussetzung für entschlossenes politisches Handeln – Liebe zum Nächsten. Fakten, die gegen Liebe und Mitleid triumphieren? Da überlasse ich Ihnen die Bewertung einfach mal selbst, in welche Welt uns dies führen wird. Christlich … ist die nicht.
Natürlich beschäftigt sich unser scheidender Präsident auch mit dem „jungen Einwanderungsland“ Deutschland – was „Verfassungspatrioten“ wie er einer ist eigentlich verwundern sollte: eins der am dichtesten bevölkerten Länder der Erde mit hoher Staatsverschuldung und 14 Millionen wirtschaftlich komplett ausgegrenzten Menschen einfach so von oben herab als „Einwanderungsland“ zu definieren, zeigt von einem eigentümlichen Rechtsverständnis – das weit jenseits von Fakten und Gesetzen liegt. Fakten? Wir haben Einwanderer gehabt, „Gastarbeiter“. In der Sendung „Die Anstalt“ vom 6.12.2016 wurde ihr Status mal reflekiert: 8 Millionen von ihnen, die seit Jahrzehnten hier leben, arbeiten, Arbeitsplätze schaffen, Steuern zahlen haben KEIN WAHLRECHT, dafür aber Kanzler wie Helmut Schmidt und Helmut Kohl erdulden dürfen, die sie am liebsten sofort alle hinausbefördert hätten. Wir haben ein Asylrecht – aber das macht uns nicht zum Einwanderungsland. Eine so eingreifende Entscheidung über den Charakter eines Landes sollte auch umfassender fundiert sein als nur durch Wunschträume einer politischen Elite, die für eine Million „Neubürger“ genau so viel Geld ausgibt wie für 7 Millionen Arbeitslose und ihre Kinder (nur Bundesmittel) und 14 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund jeden Einwandererstatus seit Jahrzehnten vorenthält.
Ja – natürlich: der Hass, der überall wächst. Vielleicht sollten wir hier mal die Emotionen (den Hass auf die Hassenden) beiseite lassen und Fakten präsentieren, wie es der Bundespräsident empfiehlt (siehe Spiegel):
„Die Opfer sind nicht nur sehr verzweifelt, hilflos und verspüren ein Gefühl von Ohnmacht. Sie entwickeln auch Rachegedanken und Hass. Wer Mobbing nicht selbst hat erfahren müssen, kann kaum nachvollziehen, was das mit einem Menschen macht. Das wird von außen, auch von den Lehrern, kleingeredet als harmlose Auseinandersetzungen zwischen Kindern. Es wird oft nicht erkannt, wie intensiv dieser Psychoterror tatsächlich ist.“
Das ist keine Meinung – sondern Fakt. Jedenfalls sagt das der Experte:
„In Experimenten, sagt er, konnte nachgewiesen werden, dass bei Menschen, die einen kleinen Stromschlag bekommen, dieselben Schmerzzentren im Gehirn aktiv werden wie bei Menschen, die sozial ausgegrenzt werden. Die Folge: Wut.“
Schon haben Sie eine erschöpfende Erklärung für Trump und AfD. Mehr braucht man nicht wissen. Hass und Wut sind nur Reaktionen sozialer Wesen auf Psychoterror, sie gehören nicht immanent zu ihrem Wesenszug: was ja auch eine zentrale Auffassung eines demokratischen, humanistischen Menschenbildes ist, dass keinen Gedanken an „Untermenschen“ irgendwelcher Art zulässt – noch nicht mal bei Menschen, die Ansprüche an den Staat stellen, die der Bundespräsident für überzogen hält … obwohl er selbst nur vom Geld dieser Menschen lebt.
Der Präsident hat aber eine andere Antwort für die Ausgegrenzten, eine Antwort, die einen erschauern läßt:
„Denn die Aussage, es könne niemals eine militärische Lösung geben, klingt gut und ist gut, allerdings nur, solange sich alle Seiten an diese Maxime halten.“
Und ob sich alle Seiten daran halten, bestimmt allein: unsere politische Elite, die sich zum Beispiel in den Machtkampf in Kiew massiv eingemischt hat, die Bevölkerung massiv gegen Trump und Putin aufwiegelt und sich jede Kritik, jede Interpretation, jede alternative Theorie zur Erklärung politischer Entwicklungen verbietet (siehe oben).
Es steht noch viel mehr in der ellenlangen Rede, die der scheidende Präsident gehalten hat. Wer gehau hinschaut, hört Kriegstrommeln:
„Wir wissen längst: Deutschland kann sich nicht zur Insel machen, kann sich nicht abschotten von der Welt, kann sich nicht zurückziehen ins Nationale. Frieden und Wohlergehen im eigenen Land sind untrennbar verwoben mit Frieden und Wohlergehen andernorts, verwoben mit internationalen Organisationen und militärischen Bündnissen, deren Mitglied Deutschland ist. Was etwa in China geschieht, hat Auswirkungen auf unser Leben in Deutschland.“
Und deshalb dürfen wir uns das Recht herausnehmen, miltiärisch mit China zu ringen? Immerhin haben die auch eine Armee … scheinen also für militärische Lösungen offen zu sein.
„Oder Deutschland, als starker und verantwortungsvoller Partner in der Union, kann mehr Gestaltungswillen als bisher für das größere Ganze aufbringen. Wir können? Nein, wir müssen! Wir müssen mehr tun, um gemeinsam mit anderen Ordnung zu erhalten, Konflikten vorzubeugen, Krisen zu entschärfen und Gegner abzuschrecken.“
Wir hören hier Worte, die wir lange überwunden glaubten – aber für unser politische Elite Norm geworden ist: nun wissen wir, welche Zukunft „unser Landsleute“ für unser Kinder wollen:
„Selbstvertrauen haben wir lange nicht leben wollen. Zu nah schien es uns an einem Gefühl unaufgeklärten Stolzes. Und so entstand die dominierende Kultur von Zurückhaltung und Selbstbeschränkung. Aber wann, wenn nicht mit dem Aufbau der Demokratie in Westdeutschland und der Friedlichen Revolution im Osten, mit der Vereinigung Deutschlands und Europas hätte es bessere Gründe für ein gesundes Selbstvertrauen gegeben?“
Wir sind die Guten … die sich aufmachen, mit militärischer Gewald die Chinesen abzuschrecken. Und den Russen. Und den Trump. Und die sozialen Netzwerke. Und die Muslime (außer jene, die Merkel für unklare Ziele im Inland braucht). Und die Bürger, die Leistungen für ihre Beiträge fordern. Man hört insgeheim … den Marschtritt des Vierten Reiches, in dem der Bürger zahlen darf, ohne Leistungen einzufordern, Fakten akzeptieren muss, ohne Fragen stellen zu dürfen, keine Emotionen haben darf und Psychoterror gehorsam als selbstverständlich erduldet und die grausamen Folgen seiner Ohnmacht passiv erträgt.
Ich gestehe: die Rede des Herrn Gauck ist viel länger. Ich weiß nicht, wie viele daran geschrieben haben. Ich gestehe: ich habe eine eigene Interpretation dieser Rede angefertigt, manches überspitzt (sehe noch keinen Krieg mit China am Horizont), manches verkürzt. Ich verlange auch von einem Bundespräsidenten die Kompetenz, Reden zu halten, die keinerlei Interpretation zulassen – so etwas geht. Klare Worte ohne Schnörkel, geheime Codes und schlecht versteckte Andeutungen. Ich verlange eine Rede ohne Widersprüche, die nicht zuerst das Nationale verdammt, um es später als stolzes neues Deutschland mit legitimen Gestaltungswillen in fremden Ländern wieder hochleben zu lassen. Dafür bezahle ich diesen Menschen und seine Redenschreiber.
Aber ich merke auch: auch das sind „Ansprüche“, „Erwartungen“ und „Wünsche“, die ich – als vernunftloses Tier – gegenüber der hochstehenden politischen Elite gar nicht mehr formulieren darf. Noch darf ich mir Gedanken darüber machen, welche Grundlage, welches Menschenbild, welches Politikverständnis eigentlich die Grundlage ihrer „Fakten“ ist.
Aber: diskutieren Sie mit mir. Sollte ich mit meiner Interpretation falsch liegen: nur zu. Ich produziere keine „Fakten“, weiß um die Schwierigkeit der Wahrheitsfindung. Habe sowas studiert – und deshalb keine Hörigkeit gegenüber „Fakten“, die mir eine politische Elite serviert. Das ist auch die Grundlage der Demokratie – sonst hätten wir ja eine Diktatur der politischen Elite, die vorschreibt, was jetzt „wahr“ ist und was als „falsch“ zu gelten hat.
Und jene Diktatur sollten wir schon in der Entstehung verhindern – eine solche Zukunft möchte ich meinen Kindern nicht gönnen.
Und darüber – sollten wir wirklich mal reden.
PS: Inwieweit Herr Gauck für seine Worte verantwortlich ist, kann ich nicht beurteilen, noch möchte ich den Eindruck erwecken, er sein ein schlechter Mensch. Es mag sein, dass er nur in übler Gesellschaft ist – und soziale Wesen wie der Mensch überleben halt durch Anpassung. Das sollte man immer beachten – bei jedem sozialen Wesen, auch denen, die noch Emotionen haben.
Montag, 19.12.2016. Eifel. Ja, du meine Güte: da ist ja was los in dem Land! Endlich mal Aktion, endlich kommt mal die große Gefahr vor der alle gewarnt haben, endlich – nach jahrzehntelanger vergeblicher Warnung – ist der Feind da, das Böse, das Ungeheuer. Nein – ausnahmsweise ist es mal nicht Putin. Der steht immer noch Synonym für den „Gottseibeiuns“ (neudeutsch und respektlos: Satan, Teufel, Beelzebub), ist aber momentan nicht „in“. In den feinen, gebildeten, sich selber aus unergründlicher Anschauung als „irgendwie links“ verortenden Schichten der gutbürgerlichen Kreise, die alle Moralforderungen der Obrigkeit punktgenau erfüllen, wird ein neuer Teufel diskutiert – ein Teufel, der das Ende des Bürgertums signalisiert.
Bürgertum? Nun – kaum jemand weiß noch, was das ist. Kurz erklärt: es gab mal eine Zeit, da gab es Herren und Sklaven – den Adel und den Rest. Von dem Rest kamen einige auf die Idee, Städte zu bauen, Städte, die mächtiger waren als Burgen. Von „burga“ (Schutz) leitete sich auch das Wort ab: die Stadtbewohner waren so mächtig, dass sie sich gegenseitig Schutz vor den Kriegsknechten des Adels geben konnten, ja, sie konnten sogar Armeen aufstellen, die den Adel im Feld schlugen. Diese Ideen fanden viele so toll, dass das Bürgertum dann auf den Staat ausgedehnt wurde. Es war natürlich ein beschränktes, elitäres Bürgertum. Damals wie heute – und wie auch schon in Griechenland und im alten Rom – war Reichtum ohne Sklaven oder Tagelöhner (heute: Niedriglöhner mit kurzer Kündiungsfrist) nicht denkbar.
Ja – nun schauen Sie nicht so: Ihr Eigenheim, Ihr SUV, Ihre Jahresurlaube, Ihre Flut an teuren Weihnachtsgeschenken, Ihre energieintensive Weihnachtsbeleuchtung, Ihre Maßanzüge wären nicht denkbar ohne eine breite Sklavenkaste, die für wenig Geld viel Arbeit leistet. Über ein paar von ihnen hat der WDR berichtet (siehe „Wir Sklavenhalter“, ARD), Millionen anderer, die nur Dank rot-grünen Niedriglohnsektors in bitterer Armut leben, sind da noch nicht mal erwähnt. Nicht in absoluter Armut, da haben Sie Recht, aber in „bitterer“ – weil sie politisch gewollt und verordnet ist, weil unsere feine Gesellschaft ein Drittel der arbeitenden Menschen in finsterer Knechtschaft hält, um sich ihre luxuriösen bürgerlichen Privilegien weiter gönnen zu können – vor allem das oberste Privileg: auf andere herabschauen zu können, um nicht zu merken, wie bescheiden es ihnen selber geht. Dabei machen auch die neofeudalen Kreise in Politik, Konzern und Verwaltung gerne mit: so spaltet sich ein Volk selbst.
Doch kommen wir erstmal zum nächsten Teufel – dem Trump, der Teufel aus dem Westen, der schon signalisiert hat, dass er mit dem Teufel aus dem Osten gut klar kommt. Die Stimme des deutschen seichtlinken Gewissens hat sich hier zu Wort gemeldet: Jakob Augstein, Mitbesitzer des Hassblattes „Spiegel“, klärt uns über die Gefahren auf (siehe Spiegel):
„Donald Trumps Kabinett könnte aus einer linken Parodie stammen – Militärs und Milliardäre übernehmen die Macht. Karl Marx hatte doch recht: Dem bürgerlichen Zeitalter droht das Ende.“
Schön ist auch die Begründung:
„Donald Trump ist noch gar nicht Präsident – und schon straft er alle Kritiker Lügen: Dieser Mann ist nicht so schlimm wie befürchtet, er ist schlimmer. Sein Kabinett, so weit es bislang feststeht, sieht aus wie der wahr gewordene Albtraum eines linken Sozialkundelehrers: Jedes linke Vorurteil über „Staatsmonopolkapitalismus“ und „militärisch-industriellen Komplex“ wird wahr. Militärs und Milliardäre übernehmen im Herzen der westlichen Welt die Macht.“
Jetzt haben wir endlich den Verantwortlichen gefunden: der Trump wars. Der Trump hat deutsche Soldaten weiter geschickt, als sich Hitler je erträumt hätte, der Trump hat die gigantischen Hedgefonds auf die kerngesunde Wirtschaft losgelassen, der Trump hat den Niedriglohnsektor befohlen. Das Ergebnis:
„Das bürgerliche Zeitalter kommt an sein Ende.“
Wegen Trump, der noch gar nicht im Amt ist – und – für einen deutschen Linken kaum verständlich – auf sein Präsidentengehalt verzichtet. Warum auch nicht: er ist zum Aufräumen angetreten, nicht zum Abkassieren.
Manche sind da weiter im Verständnis der Zusammenhänge (siehe Heise):
„Weder in den USA noch in Großbritannien hat ausschließlich die weiße Unterschicht – von den „Oberen“ verächtlich „white trash“ genannt – entgegen den Erwartungen abgestimmt. Insbesondere in den USA hat sich auch die US-Mittelschicht nicht für Trump sondern oftmals gegen Clinton und das damit verbundene sogenannte „Establishment“ entschieden. Trump wurde nicht zum Präsidenten gewählt, weil er so ein toller Hecht ist, sondern weil die Menschen es satt haben, dass sich das oberste Prozent der Bevölkerung ausschließlich um sich kümmert und sich gnadenlos bereichert, während der Rest auf der Strecke bleibt und obendrein für dumm verkauft wird.“
Es sind die Autoren eines Spiegel-Bestsellers, Matthias Weik und Marc Friedrich, die uns über die Widergeburt des trumpelnden Teufels aufklären – und auch darüber, warum unsere feine „Elite“ davon überhaupt nichts mehr mitbekommt.
„Wer jedoch jeden Andersdenkenden als dumm oder als etwas noch schlimmeres und jeden sozial schlechter Gestellten als faul bezeichnet und sich parallel völlig realitätsfern zumeist auf dem Parkett schicker Hotels und Wohngegenden, exklusiver Events und Businessclubs, hipper Bars und Nobelrestaurants oder auf Golf- beziehungsweise Tennisplätzen bewegt (und vorzugsweise in der Business oder First Class eincheckt) wird auch zukünftig von den kommenden demokratischen Wahlen in der westlichen Welt „überrascht“ werden.“
Ein einziger Satz – und jedem kann klar werden, dass unsere Funktionärselite in einer Paralellgesellschaft lebt, die weit entfernt von der politischen Realität der ehemaligen „Bürgers“ ist. Man versteht die politischen Bewegungen auf einmal … und wer noch Geschichte in der Schule gelernt hat, der weiß: der „starke Mann“ kommt immer dann, wenn die „Eliten“ völlig pervertierten, ihren Reichtum protzend zur Schau trugen – und für die Normalvernunft nicht mehr nachvollziehbare politische Entscheidungen trafen.
Darf ich dem Herrn Augstein mal etwas über die gesellschaftlichen Realitäten erzählen – die auch von rot-grün in Szene gesetzt wurden?
Gern.
Dank feudaldeutscher Sozialgesetzgebung gibt es in Deutschland inzwischen „Bürger“, die – per Anordnung der Staatsgewalt – von 90 Euro im Monat leben müssen; NEUNZIG – in Worten. Reicht noch nicht mal für ein Essen in jenen Etablissements, in denen unsere Funktionärselite so gerne speisen geht. Strom und Telefon sind da nicht mehr möglich, Heizkosten und Wasserkosten werden da zum tödlichen Risiko (siehe Huffingtonpost). Diese Risiken sind auch hauptverantwortlich für den 35-prozentigen Anstieg von Obdachlosigkeit in Deuschland (siehe Deutschlandfunk), Szenen wie aus einer großen Wirtschaftskrise … nur haben wie die Krise nicht. Die habe nur einige Millionen, aber zwei Drittel haben sie noch nicht – jedenfalls so lange nicht, bis die Konzepte für die Industrie 4.0 weitere 18 Millionen Arbeitsplätze vernichten. Ja – in Deutschland, nicht in Bangladesh, wo wir von Kindern unsere Hemden nähen lassen, die uns so überaus fein stehen.
Wir sind in Deutschland wieder so weit, dass wir inzwischen unschuldige Bürger stundenlang einkesseln dürfen (siehe N-tv), die Botschaft ist klar: meidet das demonstrierende Pack – sonst seid ihr selbst dran. Ja: stellen Sie sich ruhig selbst mal vor, wie das ist, stundenlang eingekesselt zu sein – und nicht auf die Toilette zu dürfen. Das sind Schmerzen – die sind unerträglich. Ebenso wie die Schmach, wenn man die Schmerzen nicht mehr aushält. Ihr Staat findet was ok – man muss ja auch nicht demonstrieren, man kann ja auch gehorsam sein. Dafür werden 11-jährige Kinder vor Gericht gestellt (siehe mittelbayrische) … weil sie beim Fussballspielen am Tor vorbeischossen. Merke: auch Fussball wird gefährlich. Todesfälle durch Pfefferspray? Kein Problem, wird weiter eingesetzt (siehe neues-deutschland). Gut – es ist nur in Kombination mit Kokain schädlich … und das erkärt vielleicht auch, warum wir so wenig Politiker auf Demos haben.
Reicht das schon? Sind nur Meldungen der letzten Tage, die bei mir hängen geblieben sind.
Ja – reicht?
Mir nicht.
Stuttgart 21 – da haben Demonstranten zwar nicht ihr Leben aber ihr Augenlicht verloren – wird … wie Elbphilharmonie und Berliner Flughafen … zu einer Dauerkostenstelle (siehe SWR), was nur nicht berichtet wird – nie – an solchen Baustellen verdienen wieder viele „Funktionäre“ in Konzern und Amt eine goldene Nase. Kann sich ein Herr Augstein vorstellen, wie einen das ankotzt? Genauso wie der angebliche Kampf gegen Rechts, der äußerst lukrativ ist: aus der Amadeo-Antonio-Stiftung ist dank Staatsmitteln inzwischen eine Bank geworden (siehe jüdischerundschau), eine Bank, die mit primitiven Methoden von Stasi und SA gegen Andersdenkende hetzt, die zuvor – einfach mal so frei heraus – für „rechts“ erklärt wurden … so, als seien Kauder, Seehofer und Merkel linke Spinner.
Oder der Emissionshandel? Sollte das Klima verbessern, führte aber – dank großzügiger Schenkungen der Regierung an die Konzerne – zu Konzengewinnen von 25 Milliarden Euro (siehe Spiegel), mehr als der Bund für 6 Millionen Hartz-IV-Verurteilte ausgibt.
Noch eins? Diesel. Die preiswerte Art, Auto zu fahren. Heute … weiß ja jeder: die sind giftig. Gesund geht nur teuer. Man will sogar die Innenstädte für Diesel sperren, um die Apokalypse zu verhindern. Hat ja jeder geschluckt, diese Nachricht. Nur … liest man mehr, erfährt man andere Wahrheiten (siehe Spiegel):
„Viele Kunden sind nach dem VW-Skandal verunsichert, der Marktanteil von Dieselautos geht zurück. Für die Hersteller ist das ein Problem: Ohne die Selbstzünder sind die CO2-Vorgaben zum Klimaschutz kaum zu schaffen.“
Ja – Diesel verbraucht halt weniger. Macht weniger CO2. Wäre also eigentlich gesund – aber was wäre das für ein Gewinn für die Autoindustrie – die gerade zehntausend Arbeitsplätze abbaut – wenn man alle Dieselautos verbieten würde und Neuanschaffungen nötig wären? Cool kalkuliert, oder?
Doch was sagt die Elite dazu? Hören wie sie mal, in einem – auch aus anderen Gründen – äußerst peinlichen und unwissenschaftlichen Artikel über „Verschwörungstheorien“ (siehe Zeit):
„Aber wir müssen versuchen, schon bei Schülern ein Verständnis dafür zu wecken, wie Gesellschaft funktioniert, warum das Blog eines Privatmannes nicht dieselbe Glaubwürdigkeit besitzt wie eine Tageszeitung.“
Ja – die Tageszeitung kann Wirklichkeit eben besser erklären, wie im Falle des Passes von Mohammed Atta:
„Dass der Pass offensichtlich aus dem komplett zerstörten Flugzeug herausgefallen sein muss, ist ja auch schwer vorstellbar. Aber manchmal ist die Wirklichkeit eben unstimmig und widerborstig.“
Ja – manchmal ist die Erde eben eine Scheibe, auch wenn Empirie und Ratio eine Kugel vermuten. Und Anordnungen dieser Art ist eben Folge zu leisten, dafür stehen sie ja in der Tageszeitung. Man versteht, warum die Herren Friedrichs und Weik vom „Elitenversagen“ reden. Eine „unstimmige“ Wirklichkeit kann auch durch einen anderen Begriff abgebildet werden: falsch; und wenn sie „widerborstig“ erscheint, mag auch einfach die Theorie falsch sein, mit der man versucht, sie abzubilden. Das ist dem Professor für Amerikanistik vielleicht nicht klar, aber anderen Geisteswissenschaftlern mit Ausbildung in Wahrheitstheorien schon – auch wenn die in einem privaten Blog schreiben … der genauso öffentlich ist wie die Tageszeitung, nur halt unabhängig von den Interessen der reichen Zeitungsbesitzer – und selbstkritischer als die Elite.
Reicht es jetzt?
Mir nicht.
Blicken wir nach Düsseldorf, jener Landeshauptstadt, in der Lobbyismus inzwischen ungeahnte Dimensionen und ganz neue Qualitäten erreicht: 80 Prozent der Bürgeranfragen werden inzwischen von der Bertelsmanntochter Arvato abschließend beantwortet und erreichen die Regierung gar nicht mehr: diese Information ist wohl ein Abschiedsgeschenk der Piratenpartei an die Bürger (siehe Heise), dass es nicht Trump ist, der das Bürgertum vernichtet, sondern ein völlig aus dem Ruder laufender Ultrakapitalismus, kann man schon in der Tagesschau hören, dort erfährt man auch, wieso das Bürgertum einen leisen Tod stirbt (siehe Tagesschau):
„Warum aber ist die soziale Frage in der politischen Debatte derzeit nahezu tabu? Warum haben selbst Sozialdemokraten und Linke kaum mehr Ideen für eine gerechtere Gesellschaft? Weil auch sie nicht zu den Verlierern gehören wollen, sagt Nachtwey: „Personen, die in der Mittelklasse angekommen sind, die lang genug in den politischen Eliten sind, die bewundern die Reichen. Und verachten häufig die Armen. Und dann orientiert man sich häufig eher an den Gruppen, die man bewundert, mit denen man eher die Gemeinsamkeiten sieht.““
Ja – man bewundert die Reichen. Außer den einen, der nicht dazu gehört: den Trump. Der sich jetzt für robuste Arbeit eine robuste Mannschaft zusammenstellt? Wie es üblich ist, wenn der Filz der Reichen das Bürgertum erstickt hat, das nur noch von ihren Gnaden lebt … abhängig von niedrigen Zinsen und Arbeitsplätzen … und beständig Angst hat, in das von der Politik disziplinierte Konzentrationslager des Prekariat geschickt zu werden, wo man der Willkür schlecht ausgebildeter und manchmal mies gelaunter Aufseher im Jobcenter ausgeliefert ist?
Wenn „burga“ Schutz bedeutet: wo ist der Schutz für jene, deren Arbeitskraft nicht mehr den nötigen Profit für die Verwertungsindustrien der Moderne bringt? Wo der für die Niedriglöhner, Niedrigrentner … oder jene 22000 Kinder, die bei uns auf der Straße leben und höchsten noch als Verwertungsobjekt für eine ebenfalls aus dem Ruder gelaufene Betreuungsindustrie tauglich sind?
Darf ich noch mal die Tageszeitung zitieren? Den Spiegel (siehe dort):
„Donald Trump wettert gegen die Globalisierung – und hat in einem wichtigen Punkt recht: Freihandel bringt nicht nur Vorteile. Besonders drastisch zeigt das die Suizidrate in manchen Regionen der USA.“
Jene „relative“ Armut, die Hauptsächlich durch Armut an Würde und Achtung gekennzeichnet ist und nicht durch eine Versorgungsniveau, das an den Kongo heranreicht, sondern durch Massen von Toten, die die Entwürdigung nicht mehr ertragen haben. Nicht umsonst steht in unserem Grundgesetz die Achtung der Würde ganz vor im Text. Moment – Kongo? Zumindest in Ghana, Kenia und der Elfenbeinküste ist das Monatseinkommen höher als 90 Euro (siehe länderdaten) …. die Horrorarmut der Dritten Welt hat also auch schon uns erreicht.
Und der Trump?
Ist nicht das Ende des Bürgertums. Das stirbt seit der Agenda 2010, stirbt seit der von Frank Schirrmacher in seinem Werk Ego so fein geschilderten Umerziehung der Bürger zum selbstsüchtigen Egomanen: ist doch schon alles längst bekannt. Das Bürgertum – jener Bund der Bundesrepublik, der alle (ja: ALLE) Bürger vor Leid und Ungemach schützen soll, stirbt, seitdem die Lumpen unter den Bürgern ihre Vermögen steuerschonend ins Ausland verschieben und dadurch die Gemeinschaft aller Bundesbürger in die Staatsverschuldung treiben.
Trump und seine Genossen … könnten dem Filz ein Ende bereiten. Es wird mit Sicherheit kein schönes Ende sein, aber eins, das Klarheit schafft. Wahrscheinlich … werden aber auch die gegen den Filz der Lumpenelite nicht ankommen. Noch nicht.
Oder … es endet wie bei Kennedy.
Ändert nur nichts: irgendwann werden sich die Bürger – aus reiner Not, Ohnmacht und Verzweiflung – unter einem starken Mann versammeln, einem Kriegshäuptling (und der wird kein sozialliberaler Sozialpädagoge sein), der verspricht, den elenden Saustall aufzuräumen.
Und dann … werden wir, erschrocken vor zig-millionen Leichen stehend … wieder erinnern, warum wir einst das Grundgesetz schufen, warum wir einen Bund bildeten – und warum Würde so wichtig war.
Mir wäre es lieber … es würde anders gehen, ohne Tote. Jeder Einzelne ist zu viel.
Doch die Lumpenelite hat eine Macht, eine Durchdringung der Machtzentren errreicht, die man wohl kaum noch mit der Yogadecke unterm Arm beseitigen kann. Oder was meinen Sie, warum die Bundeswehr so unbedingt im Inland eingesetzt werden soll? Die Lumpen lesen halt wenigstens noch Geschichtsbücher und träumen wieder von den Freikorps, die dereinst die echten Linken abschlachteten: die demokratischen Arbeiter- und Soldatenräte.
Wir werden wieder durch Blut waten müssen, aber nicht wegen Trump … sondern eher wegen Menschen, die Ihnen morgens im Bad im Spiegel begegnen – dem echten Spiegel, nicht der Zeitschrift.
Wer die so wertvollen Nachdenkseiten über die Ost-West-Krise liest, der hat guten Grund, betrübt zu werden: „Hoffnungslos! Selbst die Heute Show schaltet in den Feindmodus um und folgt damit Spiegel, ZDF-Frontal, der TAZ, der FAS, Monitor usw.“ (siehe Nachdenkseiten)
Auch beim Lesen des Artikels über den Tag der Deutschen Einheit (siehe Nachrichtenspiegel) können viele Gedanken entstehen. Was wäre etwa geschehen, wenn die Satellitenstaaten der Sowjetunion und die Sowjetunion selbst nicht mit den Gedanken des Wirtschaftsliberalismus reformiert worden wären? Wenn da ein dritter Weg zwischen Kommunismus und Wirtschaftsliberalismus entstanden wäre? Also wenn in Osteuropa ein menschliches System entstanden wäre (damals in den 90er Jahren war das System in Mittel-und Westeuropa deutlich menschlicher), so würde der derzeitige Kampf der Reichen gegen die Armen wesentlich gebremst. Zusätzlich gäbe es keine Ost-West Spannung, wie jetzt in Europa. Die Programme der EU waren vor allem Straßenbau- und Oligarchenförderung? Anstatt dem Osten einen westlichen Perfektionismus aufzudrängen, hätte man vom Osten viel lernen können. Der Wirtschaftsreformer, der Osteuropa nach den auch damals modernen Grundlagen des Wirtschaftsliberalismus reformiert hat, nämlich Jeffrey Sachs, kommt noch später zu Wort. Ob er gewusst hat, dass die großen Wirtschaftsklubs längst beschlossen hatten, einen weiteren Eisernen Vorhang 300 km weiter im Osten aufzustellen, mit dem Ziel, dort Billigstproduktion aufzubauen? Vielleicht besteht auch die Übersetzungsschwierigkeit, dass nämlich in Englisch slave sowohl Sklave, als auch Slave bedeutet? Die Entwicklungen in Polen, Ungarn sowie auch in Russland, wo nach einer Phase des Raubtierkapitalismus jetzt sehr konservative Entwicklungen stattfinden, könnte auch Jeffrey Sachs zu denken geben.
Also eine tatsächlich erfreuliche Meldung vor kurzem war, dass die Bahnstrecke zwischen Wien und Bratislava elektrifiziert und auch zweigleisig ausgebaut wird. So hat man tatsächlich 27 Jahre, nachdem der eiserne Vorhang in Europa gefallen ist, entdeckt, dass man auf einer schnurgeraden Strecke zwischen Wien und Bratislava, mit 37 km Länge auch rasch mit der Bahn fahren kann? Wenn man daran denkt, dass der Güterverkehr der Sowjetunion nahezu vollständig auf der Schiene stattgefunden hat, so haben die Verkehrsverantwortlichen, trotzdem sie einen der besten Verkehrsplaner Europas, nämlich Prof. Hermann Knoflacher in Wien hatten, doch vielleicht zweieinhalb Jahrzehnte geschlafen? Bei rechtzeitiger Weichenstellung für ein sehr gut funktionierendes öffentliches Verkehrssystem wäre auch der gesamte Güterverkehr in Europa wesentlich billiger, so wie in der Schweiz, auf der Schiene möglich gewesen.
Auch in Kanada sind große Teile des Schienennetzes privatisiert worden. „Auch in Kanada“, so ein kanadischer Freund von uns, „hat der Wirtschafsliberalismus sehr viel verändert. Siehe dazu einen offenen Brief aus Kanada über Huffington Post:
„Heute – 27 Jahre später – haben wir in Kanada mit mehr Investitionsschiedsverfahren zu kämpfen, als irgendein anderes Industrieland (…)
Die Kanadier wurden der Möglichkeit beraubt, sich selbst zu verwalten, wie sie es für richtig erachten (…)
Unsere Regierungen haben versprochen, dass CETA neue Arbeitsplätze schaffen wird. Wir haben das alles schon bei NAFTA gehört. Ende der Neunziger Jahre hat Kanada wegen NAFTA hunderttausende hoch dotierter Industriearbeitsplätze verloren. Die Handelsdaten sehen heute noch viel schlimmer aus.“ Wichtige Bahnstrecken entlang der großen Seen in Kanada wurden als Immobilien verkauft.
Doch um zu zeigen, wie viel Tätigkeit man auch im fahrenden Auto durchführen kann, da möchte ich gerne auf ein kleines Video verweisen: Mr.Bean zieht sich während der Fahrt an – Ganz schön erstaunlich, was ein Mensch so alles im fahrenden Auto vollbringen kann. In der Bahn könnte man zwar auch mit dem Laptop arbeiten oder altmodisch ein Buch lesen, vor allem, da heute ja Zeit Geld ist. Doch es ist eindeutig aufregender, wenn ein LKW Fahrer seine Büroarbeit fahrend im LKW vollbringt. Wenn der einige Fahrfehler macht und unruhig fährt, während er mit dem Handy telefoniert, dann sind alle Autofahrer so richtig wach! Ja da ist einmal ein Busfahrer in den Himmel gekommen. Doch vorher kam ein Priester in den Himmel: Der Priester wurde nett aufgenommen, und zu seinem Raum gebracht. Doch kurze Zeit später kam der Busfahrer im Himmel an: Da standen die Engel in Zweierreihen Spalier und das ganze Himmelsorchester spielte auf. Der große rote Teppich wurde aufgelegt und alle waren begeistert und jubelten. Danach ging der Priester zu Petrus und fragte ihn: Habt Ihr gewusst, dass dieser Mensch nur ein Buschauffeur ist? Denn bei mir habt Ihr nicht diesen Aufwand gemacht? Da sagte Petrus: Du hast vor der fast leeren Kirche gepredigt, doch als dieser Buschauffeur gefahren ist, die Kurven so wie ein Rennfahrer angefahren ist, da haben alle inbrünstig zum Beten begonnen!!
Vielleicht kann man auch die europäische Außenpolitik von dieser Warte aus betrachten. Viele wissen, dass die Atombomben die Nagasaki und Hiroshima zerstört haben, für heutige Begriffe kleine Atombomben waren. Eine Atombombe z.B. auf eine Kleinstadt, und das Leben der Menschen dort ist auf Jahrzehnte nicht mehr möglich. Es gibt derzeit sehr knapp am Weltkrieg vorbei ziehende Gefahren zwischen Russland und unserem großen Bruder im Westen, doch Europa schläft und lässt sich seine Außenpolitik seit Jahrzehnten vom großen Bruder im Westen gestalten, der vor allem von Rüstungsexporten lebt. Ja man könnte sogar sagen, Putin ist eine Folge dieser Außenpolitik, die die seinerzeitige Absprache Gorbatschows und Kohls, dass keine weitere Osterweiterung des westlichen Militärbündnisses erfolgen werde, vollkommen ignoriert.
Ja, die derzeitige Führung in Moskau kann man sehr gut auf den politischen Missbrauch der Wirtschaftsberatungen Jeffrey Sachs, eines Harvard-Ökonomen zurückführen. Durch diese Beratungen wurden die außenpolitischen Interessen unseres großen Bruders über dem großen Teich zur Schwächung Russlands verwendet. Auf diesem Wege wurde Russland in der Zeit Jelzins auf einen sogenannten Reformkurs gebracht, wobei die Bevölkerung dort unter dem medialen und politischen Beifall des Westens starb, kaum medizinische Versorgung hatte und jetzt oft genug von den westlichen Werten hat
Siehe Profil-Interview: „Nach dem Zerfall der Sowjetunion verordnete der US-Ökonom Jeffrey Sachs Osteuropa marktwirtschaftliche Schocktherapien. Heute wettert er gegen Angela Merkel in der Griechenland-Frage und unterstützt Bernie Sanders, den Links-Kandidaten der amerikanischen Demokraten. Ein Gespräch über die Unterschiede zwischen Europa und Amerika und das richtige Maß zwischen Markt- und Staatswirtschaft.
profil: Ist der heutige Jeffrey Sachs ein anderer als der vor 20 Jahren?
Jeffrey Sachs: Ich habe mich immer als Sozialdemokrat skandinavischen Zuschnitts gesehen, damals wie heute. Kürzlich bin ich auf ein altes Interview von mir gestoßen, aus dem Jahr 1998 – damals habe ich das auch schon gesagt.
profil: Anfang der 1990er-Jahre brachten Sie als Berater vieler Regierungen im Schnellverfahren den liberalen Kapitalismus nach Osteuropa. Heute unterstützen Sie die US-Linke und kritisieren, etwa in Sachen Griechenland, gern Deutschland. Ist das kein Widerspruch?
Sachs: Es ist eine Frage der Ausgangsbedingungen. Wenn es keine Märkte gibt, muss man welche schaffen – auch wenn man Sozialdemokrat ist. Wenn ein staatssozialistisches System kollabiert, so wie in Osteuropa, ist das ist eine völlig andere Situation, als wenn man zwar über Märkte verfügt, diese jedoch schlecht funktionieren. Im letzteren Fall muss man sie regulieren und sicherstellen, dass sie das Allgemeinwohl befördern. Meine politische Philosophie ist über die Jahre dieselbe geblieben.
profil: Betrachten Sie Ihre marktwirtschaftlichen Schocktherapien in Osteuropa rückblickend als Erfolg?
Sachs: Natürlich – zumindest dort, wo meine Empfehlungen gut und detailliert umgesetzt wurden. Polen zum Beispiel war ein großer Erfolg. Die Programme haben jedoch in einigen Ländern besser funktioniert als in anderen. Im Rückblick verstehe ich besser, warum das der Fall war. Ausschlaggebend waren weniger ökonomische Faktoren als Geopolitik – vor allem die US-amerikanische. Allgemein gesagt: In jenen Regionen, in die EU und NATO bald vordrangen, waren die Reformen weitgehend erfolgreich, in den anderen weniger.
profil: Wo funktionierten sie nicht so gut?
Sachs: In Russland hatten die geopolitischen Interessen der USA zerstörerische Folgen. Amerika und die ganze westliche Welt sind nicht konstruktiv mit Russland verfahren. Heute, 25 Jahre später, zahlen wir den Preis dafür.
profil: Im Russland der 1990er-Jahre kaperte eine Gruppe von Oligarchen den Staat. Vielleicht geschah das auch deshalb, weil das Land noch nicht reif für den radikalen Marktwirtschaftsschock war, wie Sie ihn empfahlen. Was können die USA dafür?
Sachs: Damals gab es eine schlimme Finanzkrise in Russland. Sie hat die Gesellschaft destabilisiert und die Revolution von 1991 mitausgelöst. In solchen Fällen müsste das Ausland eigentlich helfen, Reformen durchzuführen und Stabilität zu schaffen. Genau das habe ich auch empfohlen, vor allem massive finanzielle Unterstützung. Aber es ist nicht geschehen.
profil: Weil der Westen Russland immer noch als alten Feind betrachtete?
Sachs: Ja, meine Vorschläge von 1992 sahen etwa einen Schuldenerlass und einen Stabilisierungsfonds für den Rubel vor. Die westlichen Staatschefs aber lehnten das ab. Kurz zuvor, im Fall von Polen, waren sie mit gleichlautenden Ideen noch einverstanden gewesen. Was Russland betrifft, war die Sichtweise im Westen damals sehr zynisch. In der US-Regierung meinte man, die Korruption sei gut, solange sie unserer Seite diente – also dem damaligen Präsidenten Boris Jelzin half, an der Macht zu bleiben. Diese Haltung schwächte die Reformkräfte innerhalb Russlands. Der Fall Russlands in den frühen Neunzigern ist wie der im heutigen Griechenland. Auch dort verweigert man einem Land die Hilfe, die es bräuchte.
Das ganze Interview ist sehr interessant. Doch steht es in bemerkenswerten Widerspruch zu anderen Informationen (siehe heise.de🙂
Die Aktivitäten der US-Regierung beginnen in dem hier relevanten Berichtsraum mit dem Jahr 1991. Insgesamt wurden in der Periode 1991 bis 2015 Haushaltsmittel für von der US-Regierung unterstützte Aktivitäten in und für Russland von $ 18.306.607.727 bereitgestellt.
Davor heißt es:
„Since the declaration of Ukrainian independence in 1991, the United States supported the Ukrainians in the development of democratic institutions and skills in promoting civil society and a good form of government – all that is necessary to achieve the objectives of Ukraine’s European. We have invested more than 5 billion dollars to help Ukraine to achieve these and other goals.“ Victoria Nuland.
Also 5 Milliarden Dollar für Demokratieförderung. Wer die Verhältnisse dieses Landes kennt, wird das so verstehen: 5 Milliarden Dollar als Oligarchenförderung. Ganz im Ernst: Wenn Sie Oligarch in Kiew wären, Ihre Privatarmee haben und derzeit sehr gut leben, wären Sie dankbar, wenn die EU oder der große Bruder im Westen kommen sollte und in der Ukraine rechtliche Ordnung schaffen würde? Da ist es doch bequemer, wenn da ein mittelgroßer Krieg im Osten brutzelt und Sie selbst im Wesentlichen ungeschoren bleiben. Man kann sowohl mit Russland als auch mit dem Westen die Geschäfte machen und wird dabei doch immer reicher. Es gibt zwar eine westliche Finanzministerin dort, doch vom Ende der Korruption erleben die jungen Menschen, die immer mehr versuchen sich in den Westen abzusetzen, dort eigentlich nichts.
Also, die nur auf das Wohl der Ukraine und Russlands bedachte Regierung unseres großen Bruders im Westen, hatte 2012 eine Krise des wichtigsten Exportgutes, nämlich Rüstung. Diese Krise war nur noch mit einer Krise der Rüstungsindustrie vergleichbar, die Ende des kalten Krieges wohl 1992 vorhanden war (siehe ORF: „Die letzten vergleichbaren Kürzungen des Militärbudgets datieren fast 20 Jahre zurück, nämlich in die erste Präsidentschaft Bill Clintons, nach dem Ende das Kalten Krieges mit der Sowjetunion.“)
Das heißt: Der Frieden ist für die Rüstungsindustrie genauso schädlich, wie die Gesundheit für die Pharmaindustrie.
Zur aktuellen Situation siehe Wolfgang Ischinger (Staatssekretär des Auswärtigen Amts) im Spiegel:
„Das Eskalationsrisiko ist unerträglich hoch – und wir müssen mehr dafür tun, es zu verringern. Die gegenwärtige Krise hat die militärisch gefährlichste Lage in und um Europa seit dem Ende des Kalten Kriegs herbeigeführt. Militärische Muskelspiele – wie zum Beispiel simulierte Angriffe von russischen Kampfflugzeugen auf Schiffe der US-amerikanischen Marine in der Ostsee mit einem Abstand von nur wenigen Metern – tragen ein hohes Risiko von Fehlkalkulationen, menschlichen (Fehl-)Entscheidungen und ungeplanten Eskalationsmaßnahmen in sich.
Bis heute gibt es kein gemeinsames militärisches Krisenreaktionszentrum der Nato und Russlands oder auch nur gemeinsame Absprachen über das Vorgehen im Falle eines militärischen Zwischenfalls. Wer wen wie kontaktieren würde, um in einem solchen Fall eine Eskalation zu verhindern, ist nicht hinreichend geklärt. Je unklarer in einem solchen Krisenmoment aber die Abläufe sind, desto höher ist die Gefahr von katastrophalen Entwicklungen. Ein gemeinsames Krisenzentrum ist überfällig.“
Und um dieses Risiko zu verringern, wird jetzt zur Freude Russlands und Chinas der Raketenabwehrschild in Europa (Rumänien und Polen) aufgebaut:
Sputniknews: „Fla-Systeme: USA wollen „straffreie Atomschläge“ gegen Russland und China.“
Und zum Dank dafür: Planung der Revitalisierung der Stützpunkte auf Kuba durch Russland (siehe
n-tv: „Das russische Verteidigungsministerium prüft Medienberichten zufolge die Möglichkeit, auf Kuba einen Militärstützpunkt zu eröffnen. Wie die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Novosti berichten, habe der stellvertretende Verteidigungsminister Nikolai Pankov die Option vor Vertretern der Duma ins Spiel gebracht, die ehemaligen Stützpunkte aus Sowjetzeiten wieder zu aktivieren.“
Es gibt in Russland jetzt auch sehr tieffliegende Atomraketen.
Siehe auch ORF: „Russlands Präsident Wladimir Putin hatte 2010 angekündigt, bis 2020 23 Billionen Rubel (fast 300 Mrd. Euro) in das Militär zu stecken. Geplant ist unter anderem die Anschaffung von 400 Interkontinentalraketen, 600 Kampfflugzeugen, 2.300 Panzern und 20 U-Booten…..
Das US-Militär vervierfachte zuletzt seine Mittel, um der „russischen Aggression“ entgegenzutreten und seine Präsenz in Osteuropa zu verstärken. Der entsprechende Pentagon-Etat werde auf 3,4 Milliarden Dollar (drei Mrd. Euro) erhöht, viermal mehr als im Vorjahr, teilte Verteidigungsminister Ashton Carter mit. Das Geld werde in die Stationierung von mehr Truppen in Europa gesteckt, in mehr Ausbildung und Manöver mit den Verbündeten sowie in die Bereitstellung von Gefechtsausrüstung und Infrastruktur.“
Alles das kostet Geld, das den Menschen in Ost, West und auch in Europa für viel wichtigere Anliegen, z.B. Notbekämpfung an Stelle von Bettelverbot oder Bildung fehlt.
Russland und China haben neue Waffentechnologien. Und konnten sich lange auf den Raketenabwehrschild der NATO vorbereiten. Der europäischen Bevölkerung wird diesbezüglich wenig erzählt.
Ja, da wird wieder das pubertäre Penis- Zur Schau Stellen der beiden Burschen, im Westen und im Osten aktuell. Wer hat den größeren Penis? Wer hat die längeren Atomwaffen? Warum kann man diese Waffen nicht in ICEs umbauen? Z.B. von Lissabon über Moskau, dann über, oder unter der Beringstraße, über Alaska nach New York? Ein ICE ist doch sicher noch länger als eine Langstreckenrakete?
Jetzt haben sie sich wieder im Normandie Format in Berlin getroffen. Nur Merkel, Hollande, Putin und Poroschenko. Also Merkel, die Kanzlerin eines Staates ohne Friedensvertrag, wo das Flaggschiff der deutschen Autoindustrie VW gerade durch den großen Bruder im Westen erhebliche Probleme hat. Die Deutsche Bank, zum Dank für die riesige Unterstützung der Bankenpleite unseres großen Bruders 2007 mit vielen Milliarden aus Europa, jetzt bei ähnlichen Problemen wie Goldmann Sachs und andere Banken Milliardenforderungen aus dem von uns 2007 unterstützten Staat erlebt und die Firma Bosch ebenfalls große Probleme hat. Hollande, der Präsident eines Staates, der knapp vor der Staatspleite, aus Gründen des Terrorismus, den Ausnahmezustand verhängte. Der Schokoladenkönig Poroschenko und der Zar von Russland, Putin. Es wurde hart verhandelt. Sanktionen sind noch nicht vom Tisch. Was wird das, wenn es fertig ist??
Doch wenn das Leben auf der Erde nach einem Atomkrieg nicht mehr möglich ist, so gibt es ja noch andere Alternativen: Zum Beispiel auf dem Mars. Nein, ich meine jetzt nicht den gleichnamigen Schokoriegel, ich meine unseren Nachbarplaneten Mars. Siehe ORF: „Auf dem Mars ist im Vergleich zu anderen Nachbarplaneten der Erde relativ viel Verkehr. Die Rover „Opportunity“ und „Curiosity“ bekommen mit der Landung der ersten russisch-europäischen Sonde nächste Woche Besuch von der Erde. Für Utopien wie die Stadt auf dem Mars fehlt aber noch viel.“
Allerdings, wenn auch das nicht funktioniert, haben wir andere große Chancen: China importiert Esel. (siehe ORF – „Eselfrage als Staatsangelegenheit“). Ja tatsächlich, China importiert Esel. Sie brauchen dort vor allem die Gelatine der Esel. Wir hätten da einige zweibeinige Esel, allerdings mit oft viel Kohle. Da die gedruckten Banknoten mittlerweile wenig Bezug zur Realwirtschaft haben, ist diese Kohle zwar oft das gedruckte Geld nicht wert, das auf den Scheinen steht, aber was soll’s? Bei uns geht es da mehr um Papierschnitzel, Kartenhäuser und Seifenblasen. Und die Ratingagenturen sind Seifensieder. Doch vielleicht könnten sich die Chinesen doch überreden lassen, so manche dieser zweibeinigen Individuen zu übernehmen? Ja, es ist verboten, Menschen mit Tieren zu vergleichen. Das ist auch gut verständlich: Wer wirklich mit den hochsensiblen echten Eseln zu tun gehabt hat, der merkt, dass diese wertvollen Zeitgenossen sehr gut hören und riechen können. Nun, hört die Politik derzeit auf die Bedürfnisse der Menschen? Und stinkt nicht vieles förmlich zum Himmel? Es gibt viele Zweibeiner, die die Lebensgrundlage von uns zerstören, so dass der Vergleich mit dem Esel wirklich eine Beleidigung darstellt – und zwar für den Esel. Manche Zweibeiner basteln an Kriegen, die man nie führen kann. Nämlich eben Atomkriegen, deren Ende ja das Ende der Menschheit eben auf diesem Planeten sein kann. Doch wenn es dann kritisch wird und die Menschen dann wieder zum Beten anfangen, dann werden die, die das bewirkt haben, vielleicht eben auch oben mit Jubel empfangen wie unser eingangs erwähnter Busfahrer? Kritisch erscheint die Angelegenheit insbesondere deshalb, da die Gewässer der europäischen aber auch der Großstädte unseres großen Bruders im Westen laut chemischer Analysen massenhaft Kokain enthalten. – Und Kokain ja die Droge ist, die das menschliche Gewissen ausschaltet. Und Kokain ist wohl nicht die Droge des kleinen Mannes? (siehe SPIEGEL: „New York Welthauptstadt des Kokains 2006“)
„In den USA wird kräftig um Neugeld geworben. Schon im Mai 2014 fasste Ivan Sacks das prägnant zusammen. Das war der Monat, in dem sich die Credit Suisse schuldig bekannte, Amerikanern bei der Steuerhinterziehung geholfen zu haben. Sacks ist Präsident der Grosskanzlei Withersworldwide aus London, die ein wichtiges Standbein in New York hat. Er referierte auf einer Konferenz über Vorteile von Geldanlagen in den Vereinigten Staaten. Erster von zehn Gründen laut seiner Powerpoint-Präsentation: «weil die USA die grösste Steueroase der Welt sind». Auf der gleichen Folie stand etwas kleiner, es bestehe Vertraulichkeit und Sicherheit in Bezug auf Bank- und Steuerdaten.
Unser großer Bruder im Westen ist, als Weltpolizist, auch die neue Schweiz als Steueroase (siehe https://www.laenderdaten.info/durchschnittseinkommen.php). Auffallend bei den Durchschnittseinkommen ist, dass gerade Länder, die Steueroasen sind, hohe Durchschnittseinkommen haben und meist eher klein sind. Auch stimmen die Durchschnittseinkommen, die in der Statistik angegeben werden, nicht mit den Zahlen überein, die die Menschen tatsächlich auf die Hand bekommen.
Jetzt einige Infos, die vollkommen frei erfunden sind. Genauso frei, wie dieser Artikel (Zürcher Zeitung – „Was die CIA so alles macht:) „Reisen bildet. Man lernt Land und Leute kennen, man isst lecker, und vor allem in der arabischen Welt und den slawischen Teilen Osteuropas werden einem ganz neue Zusammenhänge vermittelt. Grosse Zusammenhänge. Zusammenhänge, die der kleine Geist erst erschreckt zurückweist, klein, wie er ist. Und nicht etwa Leute «von der Strasse», nein: Politiker, Regierungsbeamte, Schriftsteller und Hochschulprofessoren sind es, die sie einem nahebringen. Die zentrale Erkenntnis: Die CIA macht Dinge. Hienieden geschieht nichts einfach so, hienieden wird gemacht. Die CIA hat den IS gemacht. Die CIA hat auch die Arabellion gemacht, ebenso den Putsch gegen Janukowitsch in Kiew. Die CIA setzt sich mit den Kapitalisten, den Juden und den Freimaurern zusammen, denkt ein wenig nach, haut fröhlich auf den Tisch und macht. Sie hat Khomeiny gemacht, zwecks Schwächung der arabischen Welt. Sie hat die Finanzkrise gemacht, und den Terror in Europa…“
Der Geheime Dienst unseres großen Bruders im Westen als Organisator der Arabischen und ukrainischen Revolutionen sowie – jüngst übrigens sogar auch wieder in renommierten Wissenschaftsmagazinen im Fokus – wegen des Einsturzes des Welthandelszentrums unseres großen Bruders 2001. Doch denke ich wirklich nicht, dass die humoristisch beschriebenen Probleme etwas mit oder Gesinnungsgemeinschaften zu tun haben. Doch wie seit Menschengedenken hat die Erhaltung der Macht oder die Erlangung von Macht eben ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten. Die Institutionen und Machtapparate sowie Gesinnungsgemeinschaften werden dafür nur allzugerne missbraucht. Zusätzlich sind der Aufbau von Revolutionen gegen rigide Herrscher wohl oft auch von den Organisatoren im Hintergrund, auch mit viel guter Absicht durchgeführt worden. Doch dann entsteht manchmal etwas, das nicht geplant war?
Also wenn Kuba mit Russland über einen Militärstützpunkt redet, so zieht das unmittelbar einen Hurrikan nach sich (siehe http://www.dw.com/de/hurrikan-matthew-%C3%BCber-kuba-auf-dem-weg-nach-norden/a-35959048). Dass die gottesfürchtigen Puritaner unseres großen Bruders anscheiend einen sehr guten Draht zu Petrus haben, sollte aufmerksamen Beobachtern schon aufgefallen sein. Die Möglichkeit der Manipulation des Wetters mittels Geoengineering, vor Kurzem noch als wüsteste Verschwörungstheorie in das Reich des Wahnsinns verwiesen, wird mittlerweile sogar von CIA-Chef John O. Brennan offiziell angepriesen (siehe Rede Brennans am 29. Juni 2016 vor der Council on Foreign Relations in Washington auf der Webseite der CIA:
„Ein weiteres Beispiel ist die Reihe an Technologien, oft kollektiv als Geoengeneering bezeichnet … Eines was meine persönliche Aufmerksamkeit gewonnen hat, ist das stratosphärische Aerosolsprühen, oder SAI, eine Methode, die Stratosphäre mit Partikeln zu besamen, die dabei helfen können, die Sonnenwärme zu reflektieren, auf die gleiche Weise wie Vulkanausbrüche es tun…“)
Wir halten also fest: die Technologie des Geoengineering und Aerosolsprühens existiert – laut hochoffizieller Aussage des amtierenden CIA Chefs. Aber vermutlich ist es das erste Mal in der Geschichte, dass neue Technologien nicht militärisch genutzt werden, sondern nur zum Segen der Menschheit. Wer also den Verdacht hegt, dass Wettermanipulation zum Nachteil missliebiger Länder eingesetzt werden könnte, mit denen man Krieg führt oder auf die man Druck ausüben möchte, der begibt sich selbstredend in die Wasser übler Verschwörungstheorien. Insbesondere unser Großer Bruder, der nun auch im Syrien-Krieg begonnen hat, Uranmunition zu verschießen (siehe International Coalition to Ban Uranium Weapans), würde so etwas Unmoralisches nicht tun.
Dass alle sogenannten Schurkenstaaten laut Bush von nicht aufhören wollenden Dürren, Missernten und Wetterkapriolen geplagt werden, ist eben Kismet. Auch wenn Duterte aus den Phillipinnen nicht pariert, ist der darauffolgende Taifun (siehe SPIEGEL) nur eine Fügung des Schicksals (Sputniknews: Es ist Zeit, sich von den USA zu verabschieden, wie der philippinische Präsident Rodrigo Duterte während seines China-Besuchs mitteilte.„IhrAufenthalt in meinem Land nützte nur Ihnen – es ist also die Zeit des Abschieds gekommen, meine Freunde“, wird Duterte vom Portal GMA News zitiert. „Ich werde nicht mehr in die USA reisen – dort werde ich nur wieder beleidigt“, so der philippinische Präsident weiter. „Es werden keine neuen militärischen Bündnisse geschlossen oder alte aufgelöst. Ich sage nur, dass man kein Öl (ins Feuer der Konflikte – Anm. d. Red.) gießen soll, wenn die Welt ohnehin köchelt“, so Duterte.)
Ja, den Hexen aus dem Museum in Salem bei Boston darf man das nicht in die Schuhe schieben. Auch die gigantomanischen HAARP Anlagen, (http://www.science-explorer.de/reports/haarpprojekt.htm) werden ja nur, wie in den 90er Jahren im EU Parlament erörtert, für „wissenschaftliche Zwecke“ verwendet, Politik und Militär haben entgegen ihrer geschichtlichen Tradition diesmal zum ersten Mal kein Interesse an der militärischen Nutzbarkeit neuer Technologien.
Lesen wir uns trotzdem eine Auswahl der Patent-Titel durch, die von den Betreibern derartiger Mikrowellen-Forschungsstätten bereits in den USA angemeldet wurden, um zu sehen, an was für Spielzeugen die Wissenschaftler da forschen:
US-Patent Nr.4.686.605 – „Methode und Apparat zur Veränderung einer Region der Erdatmosphäre, Ionosphäre und/oder Magnetosphäre.“
US-Patent Nr. 5.038.664 – „Methode zur Produktion einer Hülle relativistischer Partikel in einer bestimmten Höhe über der Erde“.
US-Patent Nr. 4.712.155 – „Methode und Apparat zur Schaffung einer künstlichen, durch Elektronen-Zyklotronenresonanz erhitzten Region aus Plasma“
US-Patent Nr. 5.068.669 – „Energiestrahlen-System“
US-Patent Nr. 5.041.834 – „Künstlicher, lenkbarer aus Plasma geformter ionosphärischer Spiegel.“
US-Patent Nr. 4.999.637 – „Schaffung künstlicher Ionenwolken über der Erde.“
US-Patent Nr. 4.873.928 – „Strahlungsfreie Explosionen von nuklearen Ausmaßen“
Aber kein Grund zu Sorge – ist alles in der Hand von Wissenschaftlern. Und „Wissenschaft“ ist ja bekanntlich bedingungslos gut. Die russischen und Chinesischen Pendants zu den Technologie der US Wissenschaftler werden wahrscheinlich auch ganz passabel sein. Also wenn jemand zukünftig jemandem nicht folgt, so muss eben Petrus ein Machtwort sprechen.
Aber alle diese Optionen inklusive Bankencrash, totaler Überwachung und vieles mehr, sind in Wirklichkeit eine Kleinigkeit gegen einen Atomkrieg. Das Ganze hat überdies auch einen praktischen Nebeneffekt: Wenn bei dem von CIA Chef Brennan lt. o.a. Link angekündigten Aerosolsprühen viel Aluminium freigesetzt wird, wobei Aluminium ja auch beschuldigt wird, Parkinsonismus auszulösen, dann entstehen lauter Ja-Sager, im Rahmen des regelmäßigen Nickens. Also CETA: alle nicken. Und bei griechischen Ärzten hat M. Parkinson noch einen Spitznamen: Jemand der regelmäßig Geld zählt und diese Gebärde auch mit den Händen macht, der hat im Scherz, M Parkinson. Also in Kürze: Jemand der durch eine neurologische Schädigung alle Dokumente bejaht und durchlässt und dann das Geld zählt, der ist nicht zwangsläufig Lobbyismus-gesteuert, sondern der ist womöglich wettermanipulationsgeschädigt.
So, jetzt endlich wieder etwas ernster weiter:
Europa, wenn es nicht endlich lernt selbst zu entscheiden, kann sich zwischen Unterstützung von zwei verschiedenen Tendenzen als Präsidenten des mächtigsten Staates der Erde entscheiden. Ja, der Kampf gegen den Terrorismus, den werden beide Präsidentschaftskandidaten führen. Zum einen, möchte aber Trump die Spannung in Europa durch eine prorussische Haltung vermindern. Ob das möglich sein wird, das wird auch die ihn unterstützende Waffenlobby mitentscheiden. Unter Trump könnte man erwarten, dass seine Politik versuchen wird, Russland wieder weg von China zu bringen, um nicht gegen einen so übermächtigen Block zu kämpfen. Aber einer seiner Unterstützer, Warren Buffet, der trotz Dementi (Insider-Info) weiter Trump unterstützt, wird den Kampf Reich gegen Arm deutlich heftiger führen, als die Demokraten (siehe freitag.de). Nun, die Demokraten werden den chinesischen Inselstreit und die Spaltung Europas so wie bisher weiter durchführen (siehe dazu auch ein Interview im Tages-Anzeiger:
Frage: Wie wird sich die Weltpolitik verändern, wenn Hillary Clinton nach ihrem wahrscheinlichen Wahlsieg dieses Strategiepapier umsetzt? Antwort: Die weltpolitischen Spannungen werden sich in einem Masse verschärfen, das alles in den Schatten stellt, was wir seit dem Ende des Kalten Kriegs erlebt haben. Diese Richtschnur für die US-Außenpolitik, die vor allem auf die militärische Überlegenheit der USA setzt und ein beispielloses Wettrüsten nach sich ziehen wird, führt an die Schwelle des dritten Weltkriegs beziehungsweise des ersten Nuklearkriegs. Hoffnungen auf ein Ende des Mordens in Syrien und eine Beilegung der dortigen Stellvertreterkriege sind ebenso vergeblich wie die Erwartung einer friedlichen Entwicklung in der Golfregion.
Was Moskau auf der anderen Seite alles Schreckliches tut, das hören wir ohnehin! -Alleppo und vieles andere mehr. Eigentlich merkwürdig: Wenn unsere Betriebe und Arbeitnehmer soziale und ökologische Normen einhalten müssen, so werden im Rahmen der “freien Wirtschaft“ regelmäßig Produkte importiert, die diese Normen nicht erfüllen. Und damit das noch besser geht, werden überall Freihandelszonen geschaffen. Wenn man aber die hier üblichen Standards schützen wollte, so wären Menschenrechts- und Öko-Zölle nötig, damit Wettbewerbsgleichheit, zum Schutz unserer Menschen bestehen kann. Zusätzlich würden Öko- und Menschenrechtszölle, deren Höhe dem Abweichen von unserer Norm angepasst sein sollten, auch z.B. in Fernost Menschenrechtsstandards und ökologische Standards verbessern. Firmen z.B. in Indien, die die Ökologie beachten und die Menschen gut behandeln, müssten eben keine oder wenig Zölle zahlen (siehe offenen Brief von PaulMoist, dem nationalen Präsidenten der Canadian Union of Public Employees (CUPE), der mit 628.000 Mitgliedern größten Gewerkschaft Kanadas in huffington.post).
Doch Europa schläft, oder ist durch Wirtschaftsklubs unseres großen Bruders im Westen ferngesteuert. Jedenfalls steht fest, was hier bei uns auf keinen Fall aufflackern darf: Antiamerikanismus. Damit das auch jedem der Anti-TTIP/CETA Demonstranten klar ist, wird dieses Gebot sogar vom Generalinitiator Campact dem Kleindemonstranten an oberster Stelle der Demonstrationsplakate unmissverständlich klar gemacht (siehe Foto auf Nachdenkseiten).
Oder ist Deutschland auch durch seinen fehlenden Friedensvertrag nicht selbstständig handlungsfähig? Denn wenn die Mutterländer und Reste der vielen Imperien Europas, wie Frankreich, der Rest der Grande Nation, Spanien, Portugal, Niederlande, Belgien als Reste riesiger Kolonialreiche, Österreich als Rest der Monarchie, Skandinavien Mittel-, West-, Ost-, Nord- und Südeuropa, gemeinsam beginnen würden zu denken und zu handeln, so gäbe es da ein riesiges Potential von Erfahrung und Friedensmöglichkeiten. Gerade zwischen zwei Blöcken. Auch ist der Plan einer gemeinsamen europäischen Armee für Russland wesentlich weniger bedrohlich als ein transatlantisches Bündnis mit operativer Befehlsgewalt, aus einem Staat, der den Krieg als Wirtschaftsgrundlage braucht. Z.B. das Baltikum und Polen, aber auch alle anderen osteuropäischen Staaten, haben mit Stalin schreckliche Erfahrungen gemacht. Diese Erinnerungen sind dort oft sogar mehr präsent als der Nazi-Wahnsinn. Wenn man diese Ängste auch von europäischer Seite ernst nimmt, ebenso wie man die russischen Einwände gegen das transatlantische Militärbündnis ernst nimmt, dann könnte es dadurch eine Kompromissformel geben. Nur das ja schon aus Europa per Volksabstimmung ausgeschiedene Großbritannien will das nicht. Manche wollen lieber die Steueroasen, in diesem Staat, auf den diversen Inseln, als ein gemeinsames gerechteres Recht. Was wieder das Abstimmungsergebnis zu erklären hilft.
Wenn die Führung in Moskau etwas zur Beruhigung der Ängste der Anrainer tun möchte, so wäre das eine klare Distanzierung vom Stalinismus. Sätze wie: Die Zerstörung der Sowjetunion war ein großer Fehler, beruhigen die Menschen nicht, deren Vorfahren in Gulaks oder zu Millionen durch Stalin, bei Nacht und Nebel und ohne Vorankündigung irgendwohin in der Sowjetunion gebracht worden sind. Eine klare Distanzierung der russischen Führung gegen den Stalinismus, mit Judenverfolgungen und mit Aufarbeitung dieser Verbrechen würde den Anrainern viel mehr Sicherheit geben. Gerade in einer so aufgewiegelten Zeit. Wenn Russland in Syrien beim Kampf um Aleppo nicht menschenschonend agiert, wobei sich unsere Informationen auf eine Menschenrechtsstelle in Großbritannien beziehen, die schwer überprüfbar sind, dann kann die Stimmung gegen Russland weltweit stark zunehmen. Erfreulich ist es doch, dass in der Ostukraine einiges zur Ruhe kommt. Auch schon vor dem immer besser eingehaltenen Waffenstillstand kam es immer wieder zu sehr mitfühlender Hilfe der Soldaten gegeneinander. Auch wenn es kalt war, so haben manchmal die Soldaten auch den gegnerischen Soldaten geholfen und ihnen wärmende Kleidung gebracht. Das war von beiden Seiten der von der Ausrüstung her sehr schlecht ausgestatten Soldaten möglich.
Doch nun wieder einige Ideen um ein generell besseres, menschengerechteres Staatssystem zu entwickeln: Wenn Forschung, Wissenschaft, Schulsystem und Medien nicht von Aufträgen und Werbung der Industrie abhängig wären und damit immer dem derzeitigen Wirtschaftsmoloch untergeordnet wären, sondern unabhängig und frei wären, dann könnte auch die Politik sich immer freier und demokratischer gestalten. Auch die Reparatur von möglichst langlebigen Produkten wäre sehr sinnvoll (siehe dazu ORF– „Neukauf soll sich seltener auszahlen:
Reparatur oder Neukauf? Für die Schweden soll diese Abwägung bald hinfällig werden. Die rot-grüne Regierung in Stockholm will mit neuen Steuerplänen dafür sorgen, dass sich das Wiederherstellen alter Dinge im Gegensatz zur Neuanschaffung auszahlt – egal, ob es sich um Schuhe, Kleidung, Kühlschränke oder Fahrräder handelt. Dafür finden sich zahlreiche Ansätze in den Budgetvorschlägen.“)
Wenn man das derzeitige Geschehen hier auf der Erde beobachtet, dann könnte man manchmal aus der Haut fahren. Doch mit Morgenstern zu sprechen: Manchmal fuhr man gerne aus der Haut, doch zu fahren in andere Häute, einen durchaus auch nicht freute. Und da bietet sich eben z.B. Gelber Enzian an, um durch Bitterstoffe, die Verdauung so zu kräftigen, dass man das alles einigermaßen verdauen kann. Ja es bietet sich auch Wermut an, der helfen kann das alles nicht zu ernst zu nehmen. Auch das Eisen direkt oder z.B. über die Brennessel, kann zur Tatkraft führen, so dass z.B. ein Kabarettist eine Partei gründen kann. Beppe Grillo, dessen Partei sogar in Rom die Bürgermeisterin stellt, kann uns, wo unseren Ländern doch das Lachen in den Dreißiger-Jahren und später vergangen ist, da ein gutes Vorbild für Humor und Tatkraft sein.
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