Psychosomatologie

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Vom Mittelstand ab nach Hartz IV: ein typisch deutsches Schicksal, von dem wir nie erfahren sollten

Vom Mittelstand ab nach Hartz IV: ein typisch deutsches Schicksal, von dem wir nie erfahren sollten

Donnerstag, 13.12.2012. Eifel. Ich möchte heute eine Geschichte vorstellen. Sie ähnelt ein wenig meiner eigenen, persönlichen Geschichte, in vielen Episoden habe ich mich wiedererkannt. Diese Geschichte verdient meines Erachtens eine möglichst weite Verbreitung. Sie wurde von einer Leserin als Kommentar bei uns abgegeben – und ich fürchte etwas, das sie dort untergeht. Diese Geschichte stammt von einer bewundernswürdigen Frau, einer starken, leistungswilligen, kreativen und sprachlich sehr begabten Frau. Es ist eine Geschichte, die es gar nicht geben darf – so jedenfalls sagen es uns die Medien, denn der Mittelstand, ja, der ist sicher vor Hartz IV. Kaum nur, ganz selten, fällt jemand durch die sozialen Netze, so heißt es: eine glatte Lüge. Es reicht schon, viele Kinder zu haben – oder überhaupt Kinder zu haben – und schon steht man auf der Abschussliste.

Eltern wissen, was ich meine. Man bekommt keine Mietwohnung, braucht Eigentum, die Schulen erwarten umfassende Hausaufgabenbetreuung und elterlichen Nachhilfeunterricht in großem Umfang. Ehrlich – ich habe noch (in meiner Privatsammlung: Dokumente des deutschen Schwachsinns) das Schreiben eines Lehrers an die gesamte Elternschaft, worin er die Eltern darum bat, den Schülern eine Reihe mathematischer Fertigkeiten beizubringen: ihm war es im Unterricht nicht gelungen. Nur ein Beispiel dafür, wie Arbeit in großem Umfang dank der Intervention der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft („Arbeitet Euch nicht kaputt, bezieht die Eltern mit ein!“) auf Eltern verlagert wird.

Die Geschichte ist eine schrecklich normale Geschichte, sie ergibt sich direkt aus dem Einfluss von McKinsey und Konsorten auf unseren Arbeitsalltag – aber das haben viele von euch leider nicht mitbekommen. Ich schon – ich war dabei, als diese Leute am offenen Herzen der Gesellschaft herumexperimentierten. Klingt ganz harmlos: „Führen mit Zielen“. Heißt aber nichts anderes, als das der Arbeitnehmer ausgequetscht wird bis an das absolute Ende seiner Leistungsfähigkeit. Die Zunahmen von „burn out“ konnte man schon in den neunziger Jahren prognostizieren: soll die Arbeitsleistung jedes Jahr um 10 % steigen, arbeiten wir in zehn Jahren doppelt soviel wie jetzt … bei altersbedingter nachlassender Leistungsfähigkeit. Anfang der neunziger wurde das eingeführt – jetzt kriegen die Krankenkassen die Rechnungen dafür präsentiert.

Will der Ackermann 25 % Rendite, dann müssen irgendwo im System 25% Leistungssteigerung erwirtschaftet werden – und das geht nur doch die komplette physische und psychische Ausbeutung.

Eine ganze Generation wird so verheizt – und die Renten- und Krankenkassen bis an die Grenze ihrer natürliche Belastungsfähigkeit in Anspruch genommen: zum Wohle der Rendite.

So ein Wahnsinn begegnet einem Menschen sonst nur noch in den düsteren Abgründen der finsteren Phantasien abgedrehter Autoren von unheimlichen Schauergeschichten – und doch bestimmt er unseren Arbeitsalltag. Und darum geht es primär in dieser Geschichte: um unseren Arbeitsalltag – und wie er uns kaputt macht.

Langsam, kaum merklich, schleichend – aber todsicher.

Betrifft Millionen und Abermillionen von Menschen – weshalb es mich nicht wundert, das aktuell von 42 Millionen Menschen Datensätze in den Computern der Jobcenter liegen. Irgendwann erwischt es jeden, der es nicht schafft, eine kleine Lücke im System zu finden, weil kein Mensch in der Lage ist, jedes Jahr 10 % mehr Leistung zu bringen.

Darum ist das Schicksal von Alexandra kein „bedauernswertes Einzelschicksal“ – wie einem die Presse so etwas gerne serviert – sondern ein typisch deutsches Schicksal im 21. Jahrhundert, das Schicksal eines normalen Deutschen mit Haus, Hund und Eigenheim: ein Paradies, das mit zunehmenden Jahren von immer mehr dunklen Kräften belagert wird, bis es zusammenbricht.

Doch hier erstmal … die Geschichte:

Die Vorgeschichte.

1987 geheiratet. 1988 Geburt der ersten Tochter, 1989 und 1991 nochmal zwei Mädels, 1994 Geburt meines Sohnes…

1991 Umzug ins Haus… schöne heile Mittelstandswelt – glaubt mancher noch heute…

1995 zog ich die Reißleine – wer mag, kann über Borderline-Persönlichkeiten nach lesen… es gibt Menschen, die mit Borderline-Persönlichkeiten (gut) leben können… ich schaffte es nicht, ich wurde in acht Ehejahren immer weniger.

Mit einer hochdramatischen Aktion endete die Ehe… ich blieb mit vier kleinen Kindern im Haus zurück. Keine Zeit für „Aufarbeitung“ – – – Ein Jahr verging wie in Watte gepackt, LEIDER bat ich in dieser Zeit die Rentenversicherungsanstalt um Auszahlung meiner bis dahin angesammelten Rentenanwartschaften… damals Not-wendig, jetzt einfach nur fatal…

Die furchtbaren Nachwehen seitens des Vaters meiner Kinder – habe ich pragmatisch weg gesteckt… keine Zeit für Aufarbeitung – ebenso fatal.
Aber wir lebten und langsam konnte ich wieder atmen.

1998 begann ich bei einem Bekannten einmal pro Woche „Raumpflegearbeiten“ – Kindergeld und Kindesunterhalt reichten einfach nicht…

2001 begann ich – durch Zufälle oder auch nicht – meine Zeit als Redaktionsmitarbeiterin, halbtags.
Eine wunderbare Zeit… unsere beste… ich arbeitete gern, weil mein Beruf eines meiner Hobbys war… aber in einer katholischen Tageszeitung geht die Pressefreiheit nicht so weit wie man glaubt…

Bei den Redakteuren war das alles kein Thema, aber die Leitung fand, dass wirtschaftliche Gründe es dringlich erforderlich machen würden, mir zu kündigen.

Mal eben so… ohne den Personallrat zu informieren, ohne Sozialplan…

2004 war das.
Schon lange hatte ich nebenbei und aus gegebenem Anlass (ich musste mir allen familiären Schreibkram den früher der Vater meiner Kinder erledigte inklusive allen möglichen Versicherungskram aneignen) gemeinsam mit dem Bekannten, dessen Büro ich geputzt hatte, viel über Versicherungen gelernt… und über schwarze Schafe der Branche…

DAS wollte ich machen… selbstständig werden und KEIN schwarzes Schaf sein…
Lautere Absichten.

Wo mir die einen halfen, in einem Männerberuf Fuß zu fassen, legten mir die anderen Steine in den Weg – ich wollte nicht mehr MIT einer Agentur zusammen arbeiten… ich wollte unabhängig von allem sein…

Laut EU-Richtlinen ging das nun ohne Schein nicht mehr…. eine Ausbildung also.
Anfang 2006 inzwischen…. und parallel dazu – machte mein Sohn Schwierigkeiten, vielmehr seine AD-Syndrom. Schon im Kindergarten war alles extrem schwierig geworden, aber nun eskalierten die Tage immer häufiger. Lehrer fragten MICH um Rat, Arztbesuche… eine andere Schule mit intensiverer Betreuung?! Suchen… Stunden nebenher – dazu Stunden… Hilfe beim Jugendamt gesucht und gefunden… dennoch: der Stress blieb ja. Zur genauen Diagnose, zur medikamentösen Einstellung – oder vielleicht doch nicht, stationäre Behandlung…
Nebenbei Arbeit, aber mir ging es schon schlecht…

NUR: wer sich richtig anstrengt, wer sich durch beißt und Knoten ins Kreuz macht… schafft das! Auch das: fatal!

Eine Einrichtung in Baden Württemberg für Gabriel gefunden… mit Pferden, Hühnern… nur für Jungs…
Eine Ausbildung für mich gefunden… ab August 2007. Jedes Wochenende, manchmal von Donnerstag bis Samstag… morgens nach Stuttgart, abends zurück…

Aber ich bin gern auf der Autobahn… ich fahre gern Auto… und wenn ich mich richtig anstrenge, dann werde ich das alles schaffen, im Winter die Prüfung machen und richtig durchstarten…

Die von einander unabhängigen Warnungen zweier Ärztinnen „Sie MÜSSEN jetzt etwas für sich tun!“ kann ich doch JETZT nicht beachten!

Die Story

Am Prüfungsmorgen im Dezember 2007 KANN ich nicht auf stehen. Ich kann nicht. Ich kann die Arme kaum heben. Und ein sonderbares Gefühl steckt in mir fest: es IST MIR EGAL. Das rein gesteckte Geld, diese Prüfung mit der ich doch durchstarten wollte…
Mein Kopf beschließt gegen 9 Uhr… okay, ich mache die Prüfung im Sommer mit der des nächsten Kurses nach. Ganz sicher. Auch eine Möglichkeit… und kann dann doch auf und nach unten.
Und arbeiten… im „Home-Office“ – später fahre ich in mein Büro in der Agentur (die Agentur brauche ich noch, solang ich keine Prüfung habe… um arbeiten zu können…)

Ich habe nicht bemerkt WARUM die beiden noch zu Hause lebenden Töchter so rebellieren.
Habe es nicht begriffen.
Über ein Jahr später erklärt mir meine Hausärztin schlüssig, dass es wohl Hilfeschreie auf mein „Nicht-mehr-Können“ hin waren.

Wieso? Ich kann doch… ich MUSS doch weiter.
Ja – seit einem Jahr ist meine älteste Tochter ausgezogen, in die Nähe ihres Gymnasiums wohnt sie zusammen mit ihrer Kusine in einer WG…
Die beiden anderen Mädchen – helfen mir nicht mehr im Haushalt. Müll wohin ich sehe… NICHT nur in ihren Zimmern… ich weiß an den Wochenenden oft nicht, wo sie sind… sie sagen sie wären beim Vater…
Das Jugendamt schalte ich selber ein… ich komme an beide nicht mehr ran…

Ich komme auch mit den mageren Einnahmen nicht mehr hin… kann immer weniger arbeiten. Dann steht fest, beide Mädchen wollen in eine eigene Wohnung ziehen – mit Betreuung durch die Jugendhilfe…
Was da genau abläuft… realisiere ich nicht. Fatal…

Aber: wenn nun alle weg sind und ich ohnehin das Haus – es müsste langsam mir Renovierungsarbeiten beginnen – zu teuer und zu groß ist… ich werde es verkaufen.
Werde weg ziehen, näher an die Argentur…
JA – ich werde hier ein break machen, weg gehen… und finde ein älteres kleines Häuschen mit Garten zur Miete! DAS wäre es, auch für die Hunde… und mit dem Auto zehn Minuten ins Argentur-Büro… okay: Haus verkaufen, weg ziehen, Prüfung nach machen… ALLES wird gut! Ich werde mich noch ein paar Monate viel mehr anstrengen müssen, bin euphorisch… fatal!

Frühjahr 2008 – Freunde helfen mir, für einen normalen Umzug habe ich kein Geld. Ich lasse einen Container kommen und schrumpfe über fünf Tage hinweg einen ehemals auf sechs Personen ausgerichteten Haushalt. Dass das auch psychische Schwerarbeit für mich ist… bemerke ich gar nicht.

Der neue Vermieter duldet Hunde… im Garten. Okay. Drei Interessenten wollen mein Haus kaufen. Was so einfach nicht ist, denn ich hatte in den Notjahren den Grund an eine Stiftung verkauft und dann darauf Erbpacht bestellt… so hatten wir Luft, alle Haus-Kredite abgelöst!
Aber ein Haus mit Erbpacht… verkauft sich so leicht nicht.
Eine kleine Familie will es aber kaufen… das ist im April. Perfekt. So ist selbst wenn ich den Vater meiner Kinder noch zu einem Teil auszahlen müsste, bis zum Sommer Miete und alles weitere gesichert.

Da erreicht mich eine Mail aus meiner Argentur: „Wenn ich weiterhin so große private Probleme hätte, sollte ich mir überlegen, mein Büro zu räumen“!

Nun bin ich dabei – eigens dorthin! zu ziehen… ich muss doch noch unter dem Dach der Argentur arbeiten… bis ich Prüfung machen werde… im Sommer!

Egal, wenn das Haus verkauft ist… wird es bis zum neuen Prüfungstermin auch so gehen. Und DANN bin ich alleine auch jemand. Habe von einem älteren Kollegen einen alten Kundenbestand übernommen… einen Teil davon. Und ich werde die Zeit bis zum Sommer nutzen um nach zu lernen und mich in der neuen Umgebung einzurichten… ALLES wird gut.

Am ersten Mai 2008 bin ich mit der Hilfe vieler Freunde umgezogen.
Der Vermieter zeigt sich hilfreich: klar, bis der Hausverkauf unter Dach und Fach ist, würde er auf die Miete auch warten…

Eine Woche später sagt mein Käufer ab.
Ich sehe nicht mehr, fühle nicht mehr… ich weiß nichts mehr… kein Geld, mein Plan im Eimer und ich bin so kraftlos…
Später geben sich Freunde von mir die Schuld: sie werden sagen „wir hätten deutlicher zu dir sein müssen. Hätten sagen müssen, dass das alles zu viel wird. Kräfte mäßig, finanziell….

Ich gehe nur noch mit den Hunden nach draussen. Leere den Postkasten nicht oder lege alle Post einfach auf den Schuhschrank… klassisch!
Meine Hausärztin will dass ich sofort! In eine Klinik gehe.

Ich raffe nochmals alles zusammen… beginne Saisonarbeit in der Lebkuchenfabrik. Verkaufe mein schönes Auto… um ein paar Mieten zahlen zu können… fahre mit dem Rad zur Spätschicht – – –
Alles nur vorübergehend… ich muss mich nur noch eine kleine Weile über Wasser halten und anstrengen – dass ich ohne Auto auch nicht mehr arbeiten kann… fällt mir überhaupt nicht auf.
Zur Saisonarbeit fahre ich über eine halbe Stunde mit dem Rad quer durch die Stadt in den nächsten Ort.

Dann stellt man mir Telefon und Internet ab. Danach den Strom. Es ist Sommer. Und ich arbeite von 15.30 bis 22 Uhr. Komme um 23 Uhr nach Hause… wenn ich weg gehe am Nachmittag, lege ich schon Feuerzeug und Teelichte bereit, dass ich nicht im Dunkeln tappe, wenn ich nach Hause komme.

Dann sind die Hunde meine Welt… meine Zuflucht, meine Hilfe zum Leben.

Der Vermieter fängt an übel zu fragen… aber nicht wegen der Miete zunächst, sondern wegen meiner Hunde. Ich gabe einen weiteren Hund für die Dauer ihres Urlaubs von einer Freundin für drei Wochen in Pflege…

Auf den AB spricht er mir. Ungehalten und „er habe Zeugen hier am Tisch gegen über, er kündige mir, denn er habe mir nur drei Hunde erlaubt.“
Ein Bekannter Rechtsanwalt erklärt mir , dass er DAS nicht könne.
Ist aber ohnehin relativ egal… er wird nun auch wegen der Miete ärgerlich. Und habe festgestellt, das ich keinen Strom mehr hätte.

Und mit Mietnomaden hielte er sich nun schon gar nicht auf.
Ich mache überhaupt keinen Erklärungsversuch… muss die Saisonarbeit vorzeitig beenden, habe mir einen Bandscheibenvorfall geholt.

Muss dringend sehen, wie ich es schaffe, eine Wohnung zu finden… Alg2 beantragen… ich kann kaum irgendetwas.
Noch heute kann ich nicht beschreiben, welcher Art DIESE Kraftlosigkeit ist. Sie IST in jedem Fall umfassend und kaum zu durchbrechen… weil man dazu ja wieder Kraft bräuchte…

Ein anderer Bekannter erinnert sich daran, dass die GBW in der Stadt einige Wohnungen hat… womöglich wäre dort etwas zu finden… Mein Vermieter hat mich raus geklagt… mit letzter Kraft erkläre ich, dass ich zwei Wochen über den Zwangsräumungs-Termin brauche… denn ich hätte eine Wohnung gefunden, aber könne erst Mitte Dezember einziehen…

Die Hausärztin ist nun riguros – Sie schickt mir die Einweisung in die Psychosomatische Klinik – Ende September soll ich einpassieren… Das geht nicht… ich ziehe gerade erst um… ich muss eine Menge Dinge erledigen bevor ich vier Wochen weg bin…

Sie lässt sich erweichen… 29. Oktober!

Wieder helfen – nur noch wenige – Freunde alles wieder in verschiedene Autos zu wuchten… mein Sohn hilft auch… damals gerade 14 hält er die Stellung allein in der neuen Wohnung, wenn sie mit den Kisten und Möbelteilen an rücken… Nachkriegswohnung. Drei Zimmerchen. Ein Bad mit Energie fressendem Heizgebläse… zwei Gasöfen. Einer Küche… so klein, dass nichts unterzubringen ist…

Wenigstens hat die ARGE die Kaution vor gestreckt.

Ich sitze mit dem Bekannten, der mir zur Wohnung verholfen hatte bei der ARGE.
Mein Sachbearbeiter erklärt, dass ich in einer zu großen Wohnung wohne.

Aber mein Sohn kommt doch immer am Wochenende – er braucht ein eigenes Zimmer!
Ausserdem wäre ich nun einige Wochen in der Klinik, und möche deshalb bitten, dass Miete und Energiezahlungen direkt von der ARGE an die GBW und den Energieversorger gehen….

Ein Gezerre, ich kann nicht mehr argumentieren, will aber zur Vorgesetzten…
Ohne Termin? Das ginge ja gar nicht. Mein Bekannter drängte darauf… ich würde ja nun bald in die Klinik gehen und hätte dann keine Zeit mehr.
Wir gehen einen Stock nach oben…
Mein Bekannter trägt mein Anliegen vor…
Okay – ich solle drei Abtretungserklärungen verfassen, sie herein reichen und somit würde sowohl die restliche Kaution, als auch Miete und Energie direkt jeden Monat überwiesen….

Ich bin ein schreibfreudiger Mensch. Nie um den Stil und die Worte verlegen gewesen…

Ich brauchte für jene Abtretungserklärungen fast vier Tage!

Und der Leser merke sich die Sache mit den Abtretungserklärungen!!!

Wer jemals zu einer Kur fahren durfte… weiß, was man dafür alles braucht. Und wie viel Stress es für einen Gesunden macht, diesen Kram zusammen zu packen.

Decken, Badezeug, Jogginganzug, feste Schuhe, Sportschuhe für drinnen, für draussen…
Die Hunde mussten untergebracht werden…
Ohne die Regelmäßigkeit die die Hunde mir aufzwangen… hätte ich nichts mehr geschafft.

Ich musste eine Bleibe für sie finden…

Nochmals zu Ärzten und ich hatte plötzlich Schmerzen in der Brust… und Panik…

Und Anfang Oktober war draussen im Treppenhaus Geräusch zu hören… dann war der Strom weg.
Wieder Panik… ich brach heulend im Bad zusammen… unfähig etwas zu unternehmen. Rief einen Freund an… jener, bei dem ich vor Jahren die Büroräume putzte…

Der Energieversorger war darauf gekommen, dass ich ja noch Schulden aus der alten Wohnung hätte… deshalb: Safte weg…

Der Freund – ohnehin aussendienstlich unterwegs… raffte provisorisch die 200 Euro vom Sparkonto seiner beiden Kinder – fuhr direkt vor Ort und bezahlte. Jaaaa – aber das Wiederanstellen? Das koste extra… und auf das Geld vom September warte man auch noch!

Ich hatte ja noch gar kein Geld von der ARGE überwiesen bekommen! Selbst wenn ich die Energiekosten selber überweisen würde… könnte ich nicht, ich hätte kein Geld! Dazu käme die Abtretungserklärungen, das hätte ich erst vor zwei Wochen – Mitte September – fest gemacht!

Mitte Oktober habe ich noch immer kein Geld von der ARGE.

Mit einem meiner drei Hundenasen mache ich mich auf – Mitte Oktober – und laufe die vierzig Minuten zur ARGE, um die Abtretungserklärungen selbst dort einzuwerfen.

Und GLAUBE, damit vorgesorgt zu haben, wenn ich während meiner Abwesenheit nicht alles selbe regeln könne.

EINE Woche vor meiner Abreise erhalte ich eine Vorladung der ARGE für den 29. Oktober…
Weil man bei dieser ARGE so gut wie NIE mit dem Telefon durch kommt… schreibe ich vor Verzweiflung heulend einen Brief: es wäre doch in den vergangen Wochen immer wieder davon die Rede gewesen, dass ich ab 29. Oktober in der Klinik wäre… ich müsste bis spätestens 13 Uhr da sein und könne unmöglich vorher noch kommen!

Herbstferien, 28. Oktober – mein Sohn und ich bringen zu Fuß die Hunde in eine Tierpension im Nachbarort… ich bin so am Ende, dass ich den gesamten Rückweg nur heule….
In der Tierpension musste ich ohnehin betteln… es stünde mein gesamtes Geld ab 28. August von der ARGE noch aus… in der Klinik bräuchte ich ja von dem Geld kaum etwas… so könne ich bezahlen sobald das Geld da wäre…

Mein Bekannter wird mich in die Klinik fahren…
Aus dem Postkasten ziehe ich eine EINLADUNG der ARGE! Für den 10. November.

Mein Bekannter verspricht mir, gleich anderntags selber bei der ARGE vorbei zu fahren und nochmals mit Nachdruck klar zu machen… ich WÄRE NUN WEG.

In der Klinik gehen die ersten zwei Wochen an mir vorüber – irgendwie dumpf und durch Watte.
Ich will ja spätestens nach vier Wochen wieder heim… und merke, dass daraus nichts werden kann.

Ich habe dort einen von unzähligen Terminen im Psycho-Sozialen Dienst… Glück im Unglück!
In der dritten Novemberwoche wage ich einen Gang in die Stadt und will zur Bank…
und meine Karte bleibt – – – im Automaten.

WARUM!!!
WAS ist nun wieder los… es muss doch Geld da sein.

Nach mehreren vergeblichen Versuchen durch die Sozialdienst-Mitarbeiterin, die ARGE telefonisch zu erreichen… erfahren wir dies:

Man habe doch die Miete für September, Oktober und November an mein Konto überwiesen!
Die regulären Zahlungen allerdings seien sanktioniert, da ich die Einladungen vom 29. Oktober und 10. November nicht wahrgenommen habe!

1. Auf diesem Konto – das früher mein Geschäftskonto gewesen war – waren noch etwa 2000 Euro Soll…
2. fiel der Sparkasse just in dem Moment als drei Monatsmieten und das bisschen Rest des Alg2 auf dem Konto eingingen… und auch nicht sofort abgehoben wurden – ein, dass man wohl bei meiner Lage nie wieder zu Geld kommen würde, füllte man das Soll damit auf und strick ratzfatz den Dispo…
3. wofür hatte ich nun die Abtretungserklärungen geschrieben?

Zeitgleich steckte zu Hause in meinen Postkasten – den mein Bekannter leerte – die Räumungsklage der GBW weil ja schon die dritte Monatsmiete fehlte…

Der Zähigkeit dieser Klinik-Sozialarbeiterin ist es zu verdanken, dass die Räumungsklage abgewandt werden konnte…

Nachdem eine Aufenthaltsbestätigung der Klinik auf unbestimmte Zeit per Einschreiben UND Fax an die ARGE ging… wurden die Sanktionen aufgehoben…

Aber nur auf dem Papier.
DENN: ich wäre ja nun in der Klinik und deshalb dürften werweißwieviel Euro einbehalten werden…

Nur um mal eben einen Schnitt zu machen und sich darüber klar zu werden:
eigentlich war ich in der Klinik um in Ruhe mit meinem Zusammenbruch, den oberflächlichen und tieferen Gründen die dazu geführt hatten, klar zu kommen.

Stattdessen lieferte mir der Klinikaufenthalt durch die tolle Mithilfe der ARGE stetig neue Aufreger!

Ja – es holte mich auch all die lange nicht geöffnete Post ein…
Schulden, die sich aufgehäuft hatten… aber all diese Dinge waren in der Klinik und mit Hilfe der Menschen dort verhältnismäßig leicht zu händeln im Gegensatz zu den Böcken, die die ARGE auf Lager hatte.

Laut mehreren Gerichtsurteilen allein in 2008 darf die ARGE die Alg2 Leistungen NICHT aufgrund eines Klinik-Aufenthaltes kürzen.
Was der ARGE wohl komplett durch die Lappen gegangen war.

Dies versuchte die Sozialdienst-Mitarbeiterin im Lauf des Dezembers mehrfach zu erklären… hatte aber bis Weihnachten nichts erreicht…

So musste ich mir von Mitpatienten leihen oder schenken lassen:
Geld für neue Socken,
etwas Weihnachts-Deko,
Briefmarken,
Toilettenartikel, Briefkuverts… Instant-Kaffee,
ein Wasserglas fürs Zimmer,
warme Strumpfhosen, ein Paar Feinstrumpfhosen – da Weihnachten…
Papiertaschentücher,

Von der Klinik erhielt ich aus einem Spendentopf noch 20 Euro…

Aufgrund meiner Diagnosen und des zu Ende gehenden Klinikaufenthaltes gegen Ende Januar – empfahl man mir, baldmöglichst für die aufgelaufenen Ämterangelegenheiten einen Betreuer zu bestellen…
was ich zugegebenermaßen nicht ganz frei dann auch entschied, zu tun.

Im Januar endlich gab die ARGE klein bei, die Kürzungen seien unrechtmäßig… Geld kam aber immer noch keines.

So wurde ich – mit Besorgnis seitens der Oberärztin, denn ich wurde nur entlassen, weil die Krankenkasse einen weiteren Aufenthalt nicht genehmigte – bereits mit einer Vorladung am ANDEREN TAG!!!! bei der ARGE – entlassen.

Vom Frühstücksbuffet nahm ich noch zwei Brötchen und etwas Butter mit… denn ich würde in einen leere Küche mit nur einem Rest Kaffeepulver kommen…. ohne Geld.

Wie sich ein Mensch, der nach knapp drei Monaten Psychosomatischer Klinik wieder zu Hause ankommt, fühlt – – – beschreibe ich hier nicht, dafür gibt es keine Pauschalbeschreibung! Kann ja nicht.
Wie sich ein Mensch fühlt, der dazu keinen Cent Geld aber keine Lebensmittel zu Hause hat, dafür aber am nächsten Tag bereits zur ARGE traben darf – – – mit tausend Ängsten im Gepäck – darf sich jeder selbst ausmalen…
Die angegebene Zimmernummer kenne ich nicht… ich laufe im Irrgarten ARGE hin und her… in der Anmeldung fragen darf ich nicht… dort ist „rot“ … endlich treffe ich zwei Personen im Flur und frage nach der Nummer… beide ARGE-Mitarbeiter gucken sich an … wissen nichts.

Derweilen bin ich zehn Minuten über der Zeit, was eine weitere Mitarbeiterin auch nicht mehr raus reißt, die dann weiß, in welchem Winkel ganz vorn leicht zurückgesetzt neben der Putzkammer DAS Büro ist…

Am Schreibtisch sitzt ein vernichtender Blick.

Ich sei zu spät! Ich sage nichts.
Ich müsse zur ämtsärztlichen Untersuchung wegen Arbeitsfähigkeit.
Dazu bekäme ich aber noch einen Brief.

Ich frage, warum ich noch immer kein Geld auf dem Konto hätte… ich hätte nach drei Monaten Klinik überhaupt nichts zu Essen zu Hause!

„dann gehe Se halt zur Dafel!“

Damit klappte das Visier runter… Keine Antwort mehr auf meinen Einwand, die Tafel habe ja nur zwei Tage in der Woche geöffnet und heute eben nicht!
Visier unten.

Dafür war ich 40 Minuten her gelaufen.

Ich bestelle einen Betreuer.
Bis April dauert das Verfahren… derweilen rät mir der (wirklich sehr nette!) Gerichtsvollzieher in meinem Fall unbedingt, Privatinsolvenz anzumelden. Erklärt mir, was zu tun sei. Wohlgemerkt im Frühjahr 2009!

Mein Betreuer „scheint“ fähig zu sein.

Ich habe eine Klage meines Häuschen-VErmieters am Hals „wg. Betrug“. Sachverhalt bekannt.
Ich habe Mahnungen am Hals wegen Zahlungsverzug der ersten drei Monatsmieten! Sachverhalt bekannt.

Ich soll das vorgestreckte Kautionsdarlehen zurückzahlen… heute weiß ich, dass ich das überhaupt nicht gemusst hätte (Az: L 6 AS 145/07- veröffentlicht am 13.09.07) MEIN Betreuer hat mich darauf NICHT hingewiesen…

Ich gehe wöchentlich zur Psychotherapie… soll mich damit abfinden, dass nun alles anders laufen wird.

Und es läuft anders… ich kann mich bis zum heutigen Tag nicht mehr auf mehrere Dinge gleichzeitig konzentrieren… nix mit Mulit-Tasking!

Kann kein Buch mehr lesen – bekomme grade so meinen Haushalt geregelt. Mein Körper reagiert auf Stress – mit Panikattacken: „Festplatte voll“

Mein Leben ist bis zum heutigen Tag sehr langsam geworden. Ich muss mir alles genau einteilen.

Große Termine nur einen am Tag… danach immer ein Tag mit nichts… Ist mein Sohn am Wochenende da – bin ich zu nichts außer den Hunderunden fähig…

Es kommt vor, dass ich einen Augenarzt-Termin zur Kontrolle mache und am nächsten Morten es nicht schaffe, hinzugehen….

Die Klinikwochen haben mich jede Menge Energie gekostet.
Anfang Februar kommt endlich das Geld…
Mein Betreuer verfasst eine Erklärung zum Betrugs-Klage… hilft nix. Rechtsanwalts-Post.

Ich will auch beim Sozialgericht klagen wegen den Mietrückständen die ich der ARGE wegen habe.
Um derartiges zu vermeiden, hatte ich schließlich die Abtretungserklärungen geschrieben!

Im Herbst 2009 schmettert das Sozialgericht meine Klage ab mit der Begründung, dass Abtretungserklärungen erst nach drei Monaten wirksam würden!

Ich wende ein, dass mir das niemand gesagt habe. Die Leiterin der ARGE (kaspert lustig immer mal wieder mit ihrer Anwältin) sagt, ja sie könne sich daran erinnern dass ich bei ihr im Büro gewesen sei. Schon deshalb,weil sie meine ACHTUNG! Geschichte SO BEEINDRUCKT HABE, ob auch über Abtretungserklärungen gesprochen worden sei, wisse sie nun nicht mehr zu sagen.

Ich wende ein, dass ich gar keine geschrieben hätte… hätte ich von der Dreimonatsfrist gewusst!

Die ARGE musste also nicht für die drei Monatsmieten auf kommen…
Ich konnte es aber nicht.

Dazu kam, dass ich nach den drei Monaten meine beiden Windhunde völlig abgemagert in der Tierpension vorfand, meine Mischlingshündin dagegen – – – dick.

Haltungsfehler… Unwissenheit bei Windhunden gibt es oft… nur zugeben müsste man es auch…
Den Sommer über brauchte ich, um sie einigermaßen wieder hinzubekommen.
Wurde allerdings in dieser Zeit beim Amtsveterinär angezeigt – – –

Vermutlich durch eine Mitarbeiterin der Orga, von der ich die Windhunde hatte.
Ich lud den AmtsTA sofort ein, hatte mir nichts vorzuwerfen… hatte allerdings im Januar nicht den Zustand der Windhunden dokumentiert.

Ich erklärte auch, wenn ich die Hunde schlecht halten würde, dann wäre ja die Mischlingshündin auch dünn…
Der Amts-Vet war trotz allem kooperativ… bei der Orga war ich allerdings weiter auf dem Schirm… was ich erst einige Monate später fest stellen konnte. Wir kamen überein, er würde mich im Januar 2010 nochmals besuchen…

Ich bitte meine Therapeutin um eine Einweisung in die Klinik für Januar 2010 – ich kann einfach nicht mehr. Habe auch das Gefühl, es wäre aus dem ersten Aufenthalt noch vieles offen, dass irgendwie „abgerundet“ werden müsse.

Sie gibt mir sofort Recht, macht mir einen Termin für den 10. Januar 2010 – weil aber die Schweinegrippe grassiert und ich erkältet bin, soll ich lieber nicht einpassieren…

So warte ich. Mit dem Rücken zur Wand… denn die GBW will nun ENDLICH den Mietrückstand aus 2008, den die ARGE verschuldete… mein Betreuer schrieb mir dazu nichts weiter, als dass ich halt Raten zahlen sollte.
Von Alg2. Inzwischen – seit Herbst 2009 – war mir endgültig das dritte Zimmer gestrichen worden… wenn ich in der Wohnung bleiben wolle, müsse ich es selber zahlen… das dritte Zimmer.

Also 220 Euro für mich. Jeden Monat.

Ich zahle ja schon die Kaution zurück… nochmals Raten davon weg?

Im Januar sitze ich mit Erkältung und Räumungsklage – wieder einmal – auf dem Sofa… jeden Tag. Und denke mir: wenn mich diese Gesellschaft so offensichtlich nicht haben möchte. Und so offensichtlich nicht gesund werdend und lebensfroh….
dann habe ich immer noch den Gashahn in der Wohnung!

Der Betreuer schafft es nicht, die Sache mit der GBW zu regeln… Statt Klinik wieder ne Gerichtsverhandlung. Ich gehe nicht hin, sage dass ich eigentlich in der Klinik wäre… denke, mein Betreuer geht stattdessen.

Tat er nicht.

Pfff – wozu hab ich den eigentlich?
Immerhin bestand er darauf mir das Geld für eine Ikea-Küche vorzustrecken… ganz wohl war mir bei der Sache nicht… aber ich hatte ja nichts in meiner Küche ausser deinem Gefrierschrank und einer Mikrowelle sowie zwei Herdplatten nebst Kaffeemaschine.

Ich wies in darauf hin, dass er meine Lage ja kenne und dass es lange dauern könne, bis er sein Geld wieder sehen würde…
HEUTE WEISS ICH, dass das verboten ist. Er hätte beim Amtsgericht anmelden müssen, mit mir einen Vertrag über die Gewährung eines Kredites zum Küchenkauf abzuschließen…

Meine Hunde sind inzwischen wieder so weit aufgefüttert. Der AmtsTA ist zufrieden. Ich sage, dass ich im März nun in die Klinik gehen werde… er will die Woche davor noch mal gucken, damit nicht wieder was schief geht…

Eine – wie ich glaubte!!!! Freundin aus früheren Tagen, Hundepsychologin, betrieb damals noch (man beachte!!!) seit kurzem ein Tierhotel in NRW, bot mir an alle drei bis Ende Mai für einen geringen Festpreis zu nehmen… .

Am 18. März 2010 kontrollierte wie vereinbart der Amtsveterinär meine Hunde… OHNE Beanstandung! Am selben Tag abends hatte ich Termin bei meiner TÄ zum impfen fürs Tierhotel, dort wurden auch alle drei Hunde gewogen und alles war bestens!
Ich sollte nur mit meinem Galgo-Rüden nach meiner Rückkehr zum Zahnstein entfernen kommen…

Am 21. März fuhr mir eine Hunde-Freundin meine drei nach NRW… meinen Galgo-Buben und die Greyhündin sollte ich nicht mehr wieder sehen…

Am 23. März kam ich in die Klinik und wurde in der zweiten Mai-Woche entlassen – die letzte Maiwoche sollte ich in Norwegen sein..
Meine älteste Tochter lebte 2010 gerade in Norwegen und sie lud mich für die Zeit nach der Klinik zu einer Woche Norwegen ein… und schenkte mir den Flug!
.
Frisch aus der Klinik ging ich zur Bank, meine monatlichen Überweisungen – auch die Futterbestellung für meine zwei in NRW – zu bezahlen… schwache 90 Euro auf meinem Konto… Hundefutter, Hundehalterhaftpflich und das Geld für die Fahrkarte zum Flughafen… kein Geld mehr für mich übrig… für Lebensmittel bis zum Abflug… ich hatte 50 Euro Geschenk für „Norwegen“ bekommen… um halt mal was zu kaufen, einen Kaffee zu trinken…. das ging nun erst mal für Lebensmittel drauf…

Hektische E-Mail an meinen Betreuer, was die ARGE nun schon wieder geleistet hätte….

Antwort:
Er sei enttäuscht von mir, ich habe seit Wochen nichts darüber verlauten lassen, wann ich das Geld – 800 Euro – für die Küche zurückzuzahlen zu gedenke…
Nun habe der Energieversorger eine Rückzahlung von 300 Euro an mich überweisen wollen… die habe er nun auf sein Konto umgeleitet!

Und die ARGE habe – anteilig!!! – wegen der Rückzahlung das Alg2 gekürzt!

Tja… soviel zum Roman-Klischee vom Betreuer…

Ich weise einfach mal noch darauf hin, dass ich seit meinem 12. Lebensjahr nicht mehr geflogen bin… dass ich trotz meiner Erkrankung nach langer Zeit wieder mal reisen werde…
Und dies nun OHNE Geld auf dem Weg zu bewerkstelligen habe… das heißt, ich muss mit allem meiner Tochter auf der Tasche liegen…

Bedrückt ja alles überhaupt nicht…

Im Sommer 2010 wechselte ich den Betreuer… dem Amtsgericht liegt der gesamte Sachverhalt vor… Original-E-Mails habe ich noch – – – der Betreuer arbeitet munter weiter und ist guter Dinge… einzig die fehlenden 500 Euro werden ihm nach meiner Lage wohl auch weiter fehlen…

Während ich in Norwegen bin, erfahre ich, dass am Sonntag für den die Rückholung meiner Hunde geplant war (ich würde am FREitag zurück kehren), der Abholer „nicht könne“…

Fieberhaft beginne ich – per Internet nach Menschen zu suchen, die mir aushelfen könnten. Aber Leute die ich gut kenne, haben entweder nur einen Hund und ein zu kleines Auto oder gar keinen Hund und wollen nicht drei in ihr Auto lassen oder wohnen zu weit weg…

Und ich bin nicht kräftig genug… und kann auch niemandem sagen: da haste 100 Euro dafür….
Ich maile meiner „Freundin“, dass ich nach Ersatz fürs Abholen suche… aber am Sonntag… das würde nicht klappen. Bis Mittwoch – bereits Juni dann – müssten sie noch aushalten… bitte.

Am Dienstag bekomme ich einen frostige E-Mail, sie habe meine Windhunde an den Verein zurückgegeben… die Mischlingshündin würde sie behalten.. mich würden ja sowieso immer nur die Windhunde interessieren…

Ich glaube an das Gute im Menschen.

Deshalb und weil ich auch schon für diesen Verein arbeitete, dachte ich… gut, dann frage ich dort nach, ob man mir eine Fahrkette bildet… die beiden herunter bringt und mir bitte auch die Mischlingshündin mit holt…

Was dann folgte, war an Schmerz und Verleumdung nicht zu überbieten… E-Mails habe ich alle noch!!!

Ich bin da wohl ein weiteres Mal zusammen gebrochen.
Wo meine beiden Windhunde seither leben – weiß ich nicht und Freunde die es für mich heraus finden wollten… haben aber auch was erlebt…

Meinen dritten Hund holte mir dann liebenswürdiger Weise jemand heim… allerdings erst im Juli 2010…

Im Winter 2010/11 strengte das AG eine ärztliche Beurteilung meines Gesundheitszustandes 2008! an… hm!

Obwohl es ja möglicherweise ausgeschlossen sein könnte, beinahe drei Jahre später noch auf meinen unbehandelten Gesundheitszustand schließen zu können, gab sich der Arzt viel Mühe und verwandte viel Zeit auf die Begutachtung und auf das Gutachten selbst.

Dennoch kam das AG zu dem Schluss, ich habe mit Abschluss des Mietvertrages für das Häuschen im Februar 2008 den Vermieter betrogen und hätte nun nach Kräften Wiedergutmachung zu leisten.

Zumindest eine Geldstrafe von soundsoviel Tagssätzen…

Das Argument meines Anwaltes, dass ja dann wieder das Geld fehlen würde und ich ja schon die Klage hätte, weil ich eben zahlungsunfähig gewesen wäre, griff das Gericht auf und verwies darauf, ich hätte mich in den kommenden Monaten zu melden und den Willen zur Wiedergutmachung zu zeigen… die Kosten des Verfahrens…. blablabla… kann ja nicht…

Im November 2011 wurde man ungeduldig, weil ich zwar einen Brief an den Vermieter verfasst hatte… wie vom Gericht so erwartet… aber nun noch Taten sehen wollte.

Also wurde ich zu Arbeitsdienst – vier Stunden wöchentlich – verdonnert. Zu dieser Zeit ging ich wöchentlich einmal hier über die Straße ins AWO-Heim mit meiner Mischlingshündin zum Hundebesuch… dazu hatte ich mich aufgerafft… lange Anlauf genommen, aber dort auch erzählt, was mit mir los ist, warum ich nicht viel kann aber doch den Leuten diese Möglichkeit des Hundebesuchs geben möchte… so hilft diese Stunde mir nämlich auch, vor allem weil ich nur über die Straße muss.. und für mich ist sehr schlimm immer der WEG… das draussen sein, verletzbar sein… angesprochen zu werden…

Ich bot dem Gericht an, diesen Hundebesuch anzurechnen…
Nein, vier Stunden die Woche…

Ich nahm allen Mut zusammen, outete mich im Heim… und fragte, welche Möglichkeiten es da noch gäbe und man erbot sich, mir diese vier Stunden in der Wäscherei machen zu lassen… allerdings alle vier Stunden am Stück.

Im Dezember sollte ich den Einsatz beginnen – einen Tag davor ging es mir derart schlecht – ich fühlte mich so hilflos und fehl am Platz… so unverstanden auch.

Meine Ärzte bläuen mir regelrecht seit Monaten ein, ich müsste auf mich achten, ich könne nun mal nicht mehr das, was ich früher geleistet hätte…. und wahrscheinlich hätte ich das auch früher schon alles nicht leisten könne…. nur habe es keiner bemerkt…

Und nun entschied man hier einfach über mich hinweg…
Ich sagte ab, mit der Begründung, ich sei ja nicht ohne Grund nur unter drei Stunden arbeisfähig… und könne dies nun nicht…
Auf meine Beschwerde beim Landgericht im Frühjahr hierzu erhielt ich die Antwort, es wäre ohnehin nicht rechtens gewesen, die Auflage einfach so in einen Arbeitsdienst um zu deuten.

Worauf das Amtsgericht nun im Oktober acht Monatsraten zu 20 Euro ans Rote Kreuz zu zahlen, fest setzte…

IMMER wird in den Schreiben und Beschlüssen der Sachverhalt dahin gehend dargestellt, dass ich nicht „Willens“ oder „bereit“ sei, Wiedergutmachung zu leisten…

Was so nicht stimmt.
Ich bin seit Februar 2012 offiziell erwerbsunfähig mit Schwerbehindertenausweis.
Zur psychischen Erkrankung kommen noch kaputte Hüften, Knie und zwei Bandscheibenvorfälle… bin heilfroh, wenn ich meinen Haushalt schaffe, alles geht extrem langsam von statten. Ich kann keinen Arbeitsdienst leisten, zu dem ich weit gehen oder fahren müsste…

Und 20 Euro von meinen 220 Euro nach Miete und Energie… das kann nun auch nicht sein, das würde ja gesetzeswidrig meine Grundsicherung schmälern.

Denn EU-Rente bekomme ich ja nicht – – – mir fehlen die 1995 ausgezahlten Anwartschaften!

Das also wird meine Antwort diesbezüglich ans AG sein, denn auf meinen letzten Einwand, dass ich nicht nochmal 20 Euro abknapsen könne, kam vergangene Woche wieder ein Schrieb mit dem Vorwurf, ich wäre nicht Willens und man würde mich nun für den 2. Januar zur Anhörung vor laden!

Wohin ich nicht gehen werde, denn ich behalte mir vor, die Vorgehensweise jetzt mit meinem Anwalt zu besprechen, der hat aber vor Weihnachten keinen Termin mehr… und gegebenenfalls beim Sozialgericht zu klagen.

Das Jetzt

Ich bin nun fast 49 Jahre alt, erwerbsunfähig, soll im nächsten Sommer meine Hüfte operieren lassen… erhalte auf meinen Schwerbehindertenausweis kein G – muss alle Zusatzzahlungen zu Schuhzurichtungen, Massagen, Krankengymnastik usw. bezahlen.

Zahle das Zimmer für meinen Sohn immer noch selber… weil das Jugendamt es nicht schafft, eine Begründung als Rückzugsmöglichkeit für meinen Sohn beispielsweise – zu formulieren. Und dass der Vater meiner Kinder in seiner Eigentumswohnung!!! ja kein Zimmer für seine Kinder vorgesehen habe…

Soll für notwendigen Zahnersatz links 300 Euro bezahlen… und 300 Euro rechts… Dürfte dies auch auf Raten bezahlen… ABER die Raten sollen nicht unter 50 Euro liegen…

was also so schon gar nicht geht… Kein Zahnersatz – warum auch!

Ich habe keine Unterstützung für Fahrgeld – Mobilität kann ich mir nicht leisten…
Schwimmbad kann ich mir nicht leisten…
Wenn ich mich an manchen Tagen gut fühle – kann ich mich nicht mit einer Freundin in WÜ treffen… kostet 11,50 – und ich brauche das Geld für die zwei Fahrten zur Therapie in WÜ… (O-Ton Amt: „dann gehe se halt hier zur Derabie!“
Soviel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und zur Freien Arztwahl!
Meine Privatinsolvenz liegt auf Eis, weil ich sobald der Antrag gestellt ist, keine Gläubiger mehr bedienen darf…
ABER dann dürfte ich auch der GBW die Mietschulden von 2008, von der ARGE verschuldet – wir erinnern uns – in 10 Euro-Raten nicht bezahlen… Die GBW signalisierte aber schon, dass sie mich dann raus wirft…

Wobei es meinem derzeitigen Betreuer nicht gelingt in Erfahrung zu bringen, ob das überhaupt ginge… denn ich bin ja schwerbehindert… das müsste ich nun wieder selber recherchieren….

Ich hätte so gern einen sauberen Schnitt!!!

Ich hätte liebend gern ein Auto. Das geht natürlich nicht… denn Menschen wie ich brauchen kein Auto.
Mir würde es so vieles erleichtern… grade auch wenn ich Mühe habe aus psychischen Gründen einen Weg zu nehmen… ins Auto gesetzt und „geschützt“ von A nach B kommen…

Von Einkäufen und anderen Erleichterungen, wenn die Hüften schmerzen… ganz abgesehen.

Die Tiere – ja ich habe wieder drei Hunde… es gibt noch Menschen mit Hirn und Herz – sind zwar wissenschafltich als hilfreich anerkannt… aber was stört das die Gesetzgebung!!!

Futterunterstützung von einer Frau aus der Nachbarschaft…

Ein Garten wäre ein Königreich für mich… Selber Gemüse und Obst haben… Sowas ist für eine wie mich nicht vorgesehen..

Es gibt Kulturen – – oder gab sie – die pfleg(t)en ihre Kranken! Und lassen oder ließen ihnen Fürsorge angedeihen…

Hier gilt nur: geh zur Tafel… hast Du keine Freunde die dir helfen?

Ich lebe in dieser Nachkriegswohnung mit zugigen Fenstern. Energietechnisch eine Katastrophe… was den Vermieter nicht stört, die Heizkosten fallen ja bei mir an… im letzten Frühjahr Nachzahlung…

Ich würde gern einfach Socken stricken… öfter mal. Wenn ich sonst schon ausgelaugt bin. Aber Sockenwolle ist teuer.

Ich kann „hund“ und ich würde gern mit meinem jüngsten Hund, den ich seit Januar habe Therapiehundarbeit machen. Ich muss Dinge tun, bei denen ich Sicherheit habe.

Aber eine Ausbildung für den Hund kann ich mir im ganzen Leben nicht leisten… so wie es grade aussieht.
Aber nur mit Ausbildung und Prüfung könnten wir dann einen Obulus für eine Stunde verlangen… so hätten wir bei einer Stunde die Woche im Monat vielleicht 50 Euro Taschengeld… wäre doch toll.

Ich bin es im Grunde müde, zu kämpfen für die Verwirklichung kleiner Träume…
Ich fand ein altes Häuschen mit Garten, der Mann der es vermieten wollte, meinte – er wäre froh, das Haus habe seiner Schwester gehört und er hätte so viel Last damit… wenn jemand im Garten ein bisschen was täte – und es mir Recht wäre, dass nur gestrichen wird aber nicht renoviert… aber die Miete hätte warm nochmal 50 Euro als die jetzige Miete gekostet… DAS darf ich nicht. Sagt das Amt.

Ich möchte niemanden erschrecken, aber nach wie vor ist für mich die Möglichkeit mein Leben zu beenden, wenn ich hier weiterhin nur reduziert auf ein bisschen Essen und Schlafen existieren darf, in einem reichen Land, das Armutsberichte schönt…, eine ganz nüchterne logische Handlungsweise.

Wenn mir diese Gesellschaft, diese Regierung mit ihren zweifelhaften Vertretern und Apparaten, ihrer Klüngelei und Wirtschafts-Hörigkeit nichts weiter zugesteht als Verachtung, sogar Mißachtung,
dann muss ich hier auch nicht leben. Wäre ich ja dumm… DAFÜR??? Um mir dauernd alles zu erkämpfen, zu erstreiten und zu erboxen, hinter allem herzurennen und ständig alles zu erbetteln? Dafür bin ich zu friedliebend, bin ich mir zu schade…

Noch geht es. Noch glimmt ein bisschen Rachelust… noch.

Der Autorin vielen Dank für diese Worte – und dem Leser vielen Dank für seine Geduld, bis hierher gefolgt zu sein.

Diese Geschichte ist kein Einzelfall – sie ist ein typisches Systemschicksal. Schon die geringste Schwäche führt heutzutage auf einen abschüssigen Weg, von dem es kein Entrinnen mehr gibt – soviel man auch strampeln mag. Immer wieder im Blick: die Ärzte, die verzweifelt versuchen, die Wunden zu heilen, die die Gesellschaft tagtäglich schlägt. Sie wissen, das das, was wir Arbeitsleben nennen, ein Programm zur Selbstverstümmelung ist – ein Programm, dem wir begeistert folgen, um bloß nicht in Hartz IV zu landen und von den Medienhyänen im Anschluss zerrissen zu werden.

Leider macht unsere Biologie dabei nicht mit. Wir werden schwächer im Alter – zu schwach für das Hamsterrad der Neoliberalen, die uns am Liebsten schon mit 35 aussortieren würden … uns aber gnädigerweise noch bis 40 durchfüttern, dann aber müssen wir endlich mal selbst sehen, wie wir über die Runden kommen.

Wie lange wird es dauern, bis wir verstehen, das nicht nur die Dritte Welt ausgebeutet wird? Das ein bisschen mehr Hartz IV oder ein Grundeinkommen nur noch an den Symptomen herumschrauben (und immer ganz vergessen, das erst nochmal 2 Billionen Euro an Schulden abbezahlt werden müssen, bevor das alternative System starten kann), während es aber dringend die Krankheit zu heilen gilt?

Besonders pervers: niemand kann Alexandra helfen – oder den Millionen anderer künstlich verarmter Menschen. Selbst wenn es jetzt einen Mäzen gäbe, der ihre kreative Ader zu schätzen weiß (ihre umfangreiche Webpräsenz befindet sich hier): alle Spenden gelten als Verdienst und versickern in dem Monster Hartz IV, denn DER STAAT WILL ARMUT.

Das sagt er uns nur nicht so deutlich – aber ohne die gewaltsam verursachte Armut rennen die Niedriglöhner nicht so schnell, wie es der Renditewunsch der Anleger verlangt.

„Sie müssen jetzt was für SICH tun“ … diese Warnung der Ärzte kenne ich selbst nur zu gut – und habe sie ignoriert, mit hässlichen Folgen. Ich kenne persönlich schon Dutzende, denen es so geht. Nicht alle landen beim Jobcenter, ältere kriegen  noch Renten, die heute im Sinne der Armutszüchtung abgeschafft wurden – aber jeder, der eine Familie ernähren muss und einen Vollzeitarbeitsplatz hat, weiß, das „für sich“ nie Zeit da ist.

Die gehört den Anlegern.

Menschen mit einem solchen Hintergrund, einem solchen Leben möchte ich im Bundestag sehen – keine weltfremden Juristen, Lehrer und Historiker, die Leben nur durch Buchstaben erfahren. Damit wären wir schon einen Schritt weiter.

Und desweiteren möchte ich Alexandras Schicksal einfach mal allen vor die Nase halten: für die Produktion solcher Schicksale, solcher Lebensumstände zahlen wir wirklich JEDEN ZWEITEN EURO unseres Staatshaushaltes? Für solche Ergebnisse der Arbeit von Vermittlern, Helfern, Richtern, Anwälten und Beratern würde eine normale Firma keinen Cent vom Kunden sehen … und „Staatskunden“ sind wir ja seit der Einführung von Hartz IV alle. Manche haben nur augenblicklich noch Geld genug, das sie das nicht merken brauchen. Wenn ein Mensch Hilfe braucht, sollte er die Hilfe auch bekommen – und (wichtige Notiz für die Zukunft) selbst bestimmen, ob die Helfer ihr Geld auch wert waren.

Was ich hier sehe (als Mensch, der auch mal Personalverantwortung hatte) ist eine willensstarke, leistungswillige, engagierte und couragierte Frau, die die ganze Hilfe unseres „Sozialstaates“ erhalten hat – aber anstatt als selbstständige Versicherungsmaklerin arbeiten zu können nun als verarmte Suizidkandidatin endet … trotz des Einsatzes von großen Mitteln seitens der Versicherungen.  Deutlicher  kann man die erbärmliche Ineffektivität unseres Sozialstaates kaum beschreiben – das Geld wäre als Grundeinkommen besser angelegt, würden wir nicht alle damit beglücken, könnten wir uns Regelsätze von 3000 Euro leisten – im Monat, solange, bis der Mensch wieder auf eigenen Beinen stehen kann.

Zuviel Geld? Nicht mit Kinder – pro Kind würde ich nochmal minimal 1000 Euro drauflegen: Nachhilfe, Hausaufgabenbetreuung, Krankennotdienst, Fahrten zu Ärzten, Freunden, Vereinen, Arbeitsgemeinschaften: einen Leistungsträger zu produzieren und seine ganzen Kräfte zu entfalten ist sehr sehr teuer – und allein kaum zu schaffen.

Wir sollten aus diesem Schicksal etwas lernen, damit das Leid nicht umsonst in die Welt gesetzt wurde. Vor allem sollten wir daraus lernen, das Armut künstlich produziert wird, weil man in Wirklichkeit keine Hilfe bekommt – sondern mit aller Macht in die wirtschaftliche Vernichtung gedrängt wird. Ich will da jetzt auch kein Gemaule hören „die Frau ist ja krank“ und deshalb nicht der Regelfall: das Gegenteil ist die Regel – die beständige Bedrohung der Person durch wirtschaftliche Zwänge macht auch den Körper krank – gerade Rücken und Gelenke protestieren dagegen … und da der Mensch in Wirklichkeit doch keine Maschine ist, reagiert auch die Psyche irgendwann und zieht den Saft aus der Batterie (vor allem, wenn der Mensch so einen Unfug macht wie „arbeiten gehen unter Zielvereinbarungen“).

Ärzte wissen das – darum raten sie erstaunlich früh zu einer Schonung, die uns Staat und Wirtschaft aber ums Verrecken nicht gönnen wollen: sie verheizen uns lieber.

Darum zahlt der Staat den Ärzten aber auch fürstliche Honorare, würden die den Eid des Hypokrates ernst nehmen, so hätten sie schon längst zur Revolution auffordern müssen: unser Arbeitsleben macht uns nur krank, unser Arbeitslosigkeit macht uns nur noch kränker und irgendwann können die Krankenkassen das nicht mehr bezahlen.

Das sind die Tatsachen, denen wir uns Auge sehen müssen, wenn wir dieses Programm zum großen volkswirtschaftlichen Suizid im Dienste der Rendite der kolumbianischen Drogengelder (um es mal deutlich zu sagen) stoppen wollen.

Wenn nicht – werden wir Alexandra folgen, auf die eine oder andere Art und Weise.

Übrigens: es ist jetzt Weihnachten. Alexandra hat Bücher geschrieben – vielleicht braucht noch jemand ein Weihnachtsgeschenk. Dies wäre sogar ein Geschenk mit einer ganz besonderen Hintergrundgeschichte, die es noch wertvoller macht – weil es ein ganz besonders wertvoller Mensch ist, der dahinter steckt.

 

 

 

 

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