PS-PRO

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PS-Pro

Da gibt es eine Zweigstelle der Bundesagentur für Existenzvermichtung und Bevölkerungsbespitzelung, die an die Schulen heran getreten ist. Mit Berufsberatern und dem Ziel, die Schulen „ausbildungsfreundlich“ erscheinen zu lassen. Das Projekt trägt den Namen „PS-Pro-Verfahren“ und wird bislang erst eng begrenzt durchgeführt. Die Testphase sozusagen. Man will die Kids dahingehend analysieren, dass sie die ihnen am besten zusagenden Berufe finden. Man will Bewerbungstrainings durchführen. Man will …

Man macht Tests mit den Schülern. Als Ergebnis besagter Tests kommt für jeden Teilnehmer ein „Persönliche Stärken Profil“ (PS-Pro) heraus. Anhand dieses Profils (erstellt von Lehrkräften, die sich die Kids nicht aussuchen können) und unter Berücksichtigung von Tests (wie man sie z. T. in der Psychologie findet und die daher in die Hand erfahrener Psychologen gehören) erstellen die für solche Testauswertungen ungeeigneten Aushilfspsychologen Lehrkräfte ein angeblich lebenslang gültiges Stärkenprofil, welches den Schülern schriftlich ausgehändigt wird: In eine Schublade einsortiert, Klappe zu.

Weil ich schon meine eigenen, ganz persönlichen Erfahrungen mit besagter Bundesagentur gesammelt habe und weil besagte Erfahrung auch von anderen Menschen geteilt wird, war ich gegen eine Teilnahme meiner Tochter an diesem Verfahren. Denn ich traue diesem Staat nicht mal mehr so weit, wie ich kotzen spucken kann. Allein, es hat nichts genützt. PS-Pro wurde verbindlich, verpflichtend und für die Eltern kostenpflichtig (!) für alle Schüler durchgezogen. Wer was dagegen hat, der kann ja klagen. Bis dahin aber hat das Kind teilzunehmen. Zähneknirschen … „Wenn du da nicht hingehst, dann habe ich nichts dagegen“ sagte ich zu meiner Tochter. Sie ging hin. Gruppendruck. Wie im Dritten Reich.

Dann folgten die ersten Test. Tests, in denen die Lehrkräfte, die zuvor selbst dazu offensichtlich nicht in der Lage gewesen sind, qualifiziert mit Hilfe der BA die „schlummernden Fähigkeiten und Stärken“ der ihnen Anbefohlenen ans Tageslicht bringen konnten. Tests, die Fragen zur Qualifikation der Schüler beinhalten: „Welchen Beruf haben deine Eltern? (Hilfsbremser in der Seilbahnstation)“ Oder: „Welche Schule haben deine Eltern besucht? (Baumschule Bokeloh)“ Oder: „Bei welchem Arbeitgeber sind deine Eltern beschäftigt? (Hamsterbestattungsinstitut Iserlohn-Nord)“ Anhand der so ermittelten Begabungen (man schaut nach, was die Eltern machen und schließt von daher auf das Kind) empfiehlt die Lehrkraft hinterher verbindlich (!), welches Praktikum ein Kind während der Schulzeit machen muss – was natürlich nicht ohne Auswirkungen bei späteren Bewerbungen bleibt. Die Testergebnisse werden selbstverständlich auch der BA zur Kenntnis gegeben, so dass bei künftigen Vorstellungen im Jobcenter dort schon mal eine Akte existiert.

Tests, die Fragen beinhalten welche mit den Fähigkeiten des Kindes gar nichts, mit Herkunftspädagogik und mit Bespitzelung hingegen sehr, sehr viel zu tun haben. Nun ja, man muss selbstverständlich schon frühzeitig anfangen, wenn man linientreue Untertanen erzeugen will. Die örtlichen Käseblätter jedenfalls waren voll des Lobes über diese „Begabungsanalyse“. Und kritisch hinterfragen tun das doch nur Miesmacher … und Linke!

 

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