Prognosen

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Corona und gekaufte Wissenschaft

Wie falsche Wissenschaft die Welt in einen Abgrund stürzt

Ein Standpunkt von Christian Kreiß.

Der „report 9“ des Imperial College London vom 16.3.2020

Am 16. März 2020 veröffentlichte der britische Epidemiologe und Professor für mathematische Biologie, Neil Ferguson vom angesehenen Imperial College London, zusammen mit 30 anderen Forschern einen wissenschaftlichen Bericht, der dramatische Auswirkungen auf die angelsächsische Welt und kurz darauf auf fast die ganze übrige Welt hatte. Der „report 9“ vom Imperial College COVID-19 Response Team, wie das wissenschaftliche Paper offiziell genannt wurde [1], baute auf einem mathematischen epidemiologischen Modell auf. Es sprach von der größten Gesundheitsbedrohung durch ein Atemwegsvirus seit der Grippewelle von 1918. Falls keine politischen Gegenmaßnahmen ergriffen würden, sagte der Report 550.000 Tote für Großbritannien und 2,2 Millionen Tote für die USA voraus sowie eine 30-fache Überlastung der Krankenhausbetten. [2] .

Deutschland 2012: Prognosen für Realisten

Mittwoch, 28.12.2011, Eifel. Aktuell werden wir ja überschüttet mit Prognosen für 2012. Für Deutschland sieht es - mal wieder, ganz hervorragend aus. Das wissen wir ja schon seit langem ... seit 2007 ist die aktuelle Krise mit Sicherheit vorbei, 2008 erst recht, 2009 total, 2010 vollkommen und 2011 endgültig. Mehr vorbei kann gar keine Krise sein. Gut, ich gebe zu: ich habe mich selbst schon mal bei Prognosen vertan: ich rechnete mit 10 Millionen Arbeitslosen. Ob ich recht habe, weiß ich nicht, da man inzwischen die Bewertungen von "Arbeitslosigkeit" geändert hat. Ist man bei einem privaten Arbeitsvermittler (ich kenne da einen persönlich, der ist selber arbeitslos), zählt man nicht mehr dazu. Vielleicht hatte ich also mit meiner Prognose auch gar nicht mal so unrecht ... aber wie konnte ich auch ahnen, das jetzt alle für 400 Euro im Monat arbeiten und somit als "beschäftigt" gelten? Mit meinen Prognosen für die Zukunft liege ich aber gar nicht mal so schlecht im Rennen, wenn man die Konkurrenz vergleicht, siehe die Welt:

Mittwoch, 28.12.2011, Eifel. Aktuell werden wir ja überschüttet mit Prognosen für 2012. Für Deutschland sieht es – mal wieder, ganz hervorragend aus. Das wissen wir ja schon seit langem … seit 2007 ist die aktuelle Krise mit Sicherheit vorbei, 2008 erst recht, 2009 total, 2010 vollkommen und 2011 endgültig. Mehr vorbei kann gar keine Krise sein. Gut, ich gebe zu: ich habe mich selbst schon mal bei Prognosen vertan: ich rechnete mit 10 Millionen Arbeitslosen. Ob ich recht habe, weiß ich nicht, da man inzwischen die Bewertungen von „Arbeitslosigkeit“ geändert hat. Ist man bei einem privaten Arbeitsvermittler (ich kenne da einen persönlich, der ist selber arbeitslos), zählt man nicht mehr dazu. Vielleicht hatte ich also mit meiner Prognose auch gar nicht mal so unrecht … aber wie konnte ich auch ahnen, das jetzt alle für 400 Euro im Monat arbeiten und somit als „beschäftigt“ gelten? Mit meinen Prognosen für die Zukunft liege ich aber gar nicht mal so schlecht im Rennen, wenn man die Konkurrenz vergleicht, siehe die Welt:

Sie hat die Dax-Prognosen der Börsenprofis der vergangenen 16 Jahre mit der Realität verglichen. Seit 1996 folgte der Aktienindex lediglich vier Mal dem Skript der Profis und wich am Jahresende weniger als zehn Prozent von der Vorhersage ab. In allen anderen Jahren entwickelte sich der Dax ganz anders, als es die Profi-Prognosen wissen wollten. Zwischen Ist und Soll klafften Lücken von teilweise über 50 Prozent.

Das könnte man auch mit Münzwurf hinkriegen … der wird aber momentan nicht so gut bezahlt. In diesem Jahr wäre Münzwurf sogar besser gewesen:

In diesem Jahr fällt die Bilanz besonders verheerend aus. 29 der 30 befragten Experten sagten steigende Notierungen für den deutschen Leitindex voraus. Im Durchschnitt rechneten die Strategen zum Jahresende 2011 mit einem Dax-Stand von 7750 Punkten. Die Realität sieht bekanntlich anders aus. Der Index notiert aktuell bei unter 5900 Punkten und damit ein Viertel unter der Profi-Prognose. Seit Januar hat der Dax mehr als 15 Prozent an Wert eingebüßt. 

Für solche Vorhersagen sackt ein „Experte“ ein sechsstelliges Jahresgehalt ein … Geld, das anderswo fehlt. Zum Beispiel beim Bürger. Wir haben inzwischen Rekorddefizite, siehe Handelsblatt:

Die öffentlichen Schulden in Deutschland sind im dritten Quartal dieses Jahres auf die Rekordsumme von 2 Billionen und 27,5 Milliarden Euro gestiegen. Das waren 10,4 Milliarden Euro oder 0,5 Prozent mehr als am Ende des zweiten Quartals 2011 und die höchste Summe seit Bestehen der Bundesrepublik, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.

Super, oder? Das können nur wirklich hoch bezahlte Experten, die selbstverständlich so viel verdienen müssen, weil sie jederzeit woanders anfangen könnten. Wäre nur schön, sie täten es endlich – man könnte vielleicht wieder richtig gut wirtschaften und schwarze Zahlen erarbeiten. Stattdessen …. betreiben wir lieber Raubbau an den griechischen Finanzen.

Wer nun denkt, das würden wir nicht tun, der irrt. Einfach mal Spiegel lesen:

Gleichzeitig ist Deutschland Nutznießer finanzieller Transfers aus Ländern wie Griechenland und Portugal. Sie haben richtig gelesen! Deutschland bekommt Geld aus diesen Ländern. Zwar hat die Bundesrepublik Garantien für den Euro-Raum gegeben – und riskiert damit Verluste. Bislang aber ist noch kein Geld verlorengegangen. Sehr wohl aber kassiert Deutschland Gebühren für seine Garantien.

Toll, oder? Die werden obdachlos und wir immer dicker. Kein Wunder, das die Deutsche nicht ausstehen können. Ich persönlich würde mich gerne nicht an der Ausplünderung von Menschen ohne soziales Netz beteiligen, erst recht nicht würde ich im Winter Bedingungen schaffen, die Menschen auf die Straße jagen – aber wer fragt mich schon? Der moderne Deutsche ist halt anders, vielleicht finden wir den Prototyp bei Ärzten im Konzentrationslager: die sind heute noch ganz stolz darauf, was sie im Namen der Wissenschaft verbracht haben, siehe Welt:

Münch ließ alle Schleier fallen. Er schwärmte von den Möglichkeiten, die er als Arzt im KZ hatte: „Ich konnte an Menschen Versuche machen, die sonst nur an Kaninchen möglich sind. Das war wichtige Arbeit für die Wissenschaft.“ So habe er Menschen Eiter injiziert, um den Zusammenhang zwischen vereiterten Zahnwurzeln und Rheumatismus zu untersuchen. Münch bezeichnete Josef Mengele, nur knapp zwei Monate vor ihm geboren, als den „Sympathischsten“ unter allen Kollegen. Und er stellte Selektionen zynisch als Gefallen dar, damit diese Leute „nicht die nächsten 14 Tage überleben müssen“.

Solche Schilderungen sind es, die mir den „naturwissenschaftlichen Typus“ unheimlich werden lassen. Solche Bestien praktizieren bei uns als Arzt und verdienen sich eine goldene Nase durch Luxusversorgung mit Beitragsgeldern der Versicherten. Ein wenig erinnern die KZ-Versuche an die momentanen Experimenten in Griechenland. Für die deutschen Gebühren haben die sich jetzt richtig ins Zeug gelegt: um 40 % sind die Umsätze des griechischen Einzelhandels eingebrochen, die Welt bemerkt dazu noch:

Am wenigsten wird beim Essen gespart.

Unverschämt, oder? Der Grieche weigert sich immer noch, zu hungern. Na, das werden wir ihm schon beibringen … seiner Wirtschaft geht es immerhin von Jahr zu Jahr schlechter, das miese Weihnachtsgeschäft wird wohl noch mehr Pleiten nach sich ziehen, die „Reformen“ werden schon dafür sorgen.

Momentan verlaufen sie sehr schleppend, sagt man. Der Spiegel schimpft die Griechen schon „Reformversager“. Der Verkauf des Staatseigentums stockt, die Auflösung der Ministerien läuft nur schleppend, die Massenentlassungen wurden nicht zügig durchgeführt, ebensowenig die Rentenkürzungen … dafür hatte ein Abgeordneter plötzlich eine Million auf dem Konto. Überraschend.

Viele andere Spitzenpolitiker in Griechenland sind ebenfalls reich … ohne jedoch unbekannte Spender zu haben. Der Finanzminister ist sogar Millionär, jeder fünfte Abgeordnete hat über 220000 Euro auf dem Konto: Verhältnisse wie in Deutschland, möchte man meinen. Da fragt man sich doch: warum müssen eigentlich die kleinen Leute sparen? Haben die etwas persönlich die Rüstungskäufe getätigt? Wurden die alle von den Firmen eingeladen, die die ganzen Waffen verkaufen? Haben die selbst die Schulden gemacht – oder unerwartet Millionen auf dem Konto? Nein – darum sind sie ja auch so arm. Und wie die Selektion den Menschen das Leiden erspart, ersparen wir den Griechen Hartz IV – das Leid wollen wir denen gar nicht erst zumuten.

Nun haben nicht nur die Griechen Schulden – auch den Spaniern geht es schlecht.

Zwar können die sich Fussballer für 94 Millionen Euro kaufen und ihnen 11 Millionen Euro Jahresgehalt schenken, aber ansonsten geht es dem Land nicht so gut.

Oder die USA? Dort bekommen drittklassige Serienstars, die fiktive Psychopathinnen in New York spielen, 30 Millionen Dollar Gage. Der Staat? Redkordschulden, fast pleite. Da sieht man, wo das ganze Geld bleibt: die Funktionselite für Volksbeschäftigung wird superreich, das unbeschäftigte Volk wird aussortiert. Deshalb bekommt ein Gottschalk 6 Millionen Euro fürs Possen reissen, während ein Arbeitslosenkind von 974,55 Euro im Jahr ernährt werden muss. Keiner von denen bekommt sein Geld für Leistung … sie bekommen es per „Beschluss“. Da stecken Menschen hinter, die bestimmen, das ein Gottschalk soviel geschenkt bekommt wie die Kinder einer ganzen deutschen Kleinstadt – als ob 10000 Euro Monatsgehalt nicht auch ausreichen würden.

Darf man fragen, wer so etwas organisiert hat? Gibt es da wieder einen Hitler oder Himmler, die so etwas andenken? Oder hat sich die bequeme darwinistische Sichtweise jetzt auch völlig auf gesellschaftliche Bereiche ausgedehnt, so das wir auch hier automatisch von „Zufall“ ausgehen?

„Huch, da sind ja auf einmal 30 Millionen Dollar auf meinem Konto? Wo kommen die denn her?“ … wobei die letztere Frage einen schon in den Bereich der Verschwörungstheorien bringt. Wir fragen nicht mehr nach. Wir glauben. Denken … ist nur noch wenigen erlaubt – wie zum Beispiel den Unternehmern.

Einer hat jetzt mal einen gewagten Vorschlag gemacht, siehe Handelsblatt:

Es geht vor allem darum, dass die Griechen selbst Initiative ergreifen und sich selbst helfen. Als Erstes brauchen wir einen Beitrag der Reichen, eine Art Solidarzuschlag. Rund 200 Milliarden Euro auf Schweizer Konten stammen aus Griechenland, meist aus der Oberschicht. Das ist doch zum größten Teil nicht versteuertes Geld. Davon müssten die Griechen mindestens 25 Prozent als Solidarbeitrag für ihr Land zusteuern. Das wären schon einmal 50 Milliarden Euro, mit denen die Leistungsfähigkeit des Landes gestärkt würde. Der zweite Punkt wäre der Aufbau eines soliden Finanz- und Steuersystems. Am besten mit Hilfe von sehr pflichtbewussten und versierten Steuerbeamten

Das wäre doch auch was für Deutschland, oder? Der Mann ist Tunnelbohrer, der kann sich solche Kommentare leisten: der ist jederzeit auf und davon. Würden wir Deutschen (also: wie reichen Deutschen, die Mehrheit der Armen hat bislang schon einen viel höheren Beitrag geleistet, viele haben alles gegeben)  einen Solidarbeitrag von 25 % leisten … der Staat wäre saniert. Wir bekämen wieder Geld für unsere Arbeit. Juchhu.

So jedoch … dürfen wir umsonst arbeiten, bekommen noch einen kleinen Notzuschuss, um Hungerrevolten zu vermeiden: das war es dann aber auch. Glamourschnepfen, Hobbykicker und telegene Plaudertaschen brauchen das Geld dringender … meinen jedenfalls die, die in Aufsichtsratssitzungen die Verteilungen der Geldströme beeinflussen.

Damit die für ihre Freunde auch immer größere Geschenke machen können, brauchen sie natürlich Geld. Das bekommen sie von uns – durch Preise, die jetzt erstmal satt steigen werden. Strom, Gas, Benzin – ein Anstieg von 50% wird uns ein schönes Jahr 2012 bescheren.

Dabei geht es unserer Wirtschaft insgesamt wahrscheinlich nicht so gut.

Wenn es stimmt, das der Preis der Weine der Millionäre die Zukunft vorhersagt, stehen uns düstere Zeiten bevor – die Preise sind um 18 % gesunken. Allen Jubelrufen über die nun wirklich ganz ganz sicher bewältigte Krise bereiten sich die ersten Banken auf die Rückkehr der nationalen Währungen vor, der deutsche Mittelstand bittet schon Kunden um Kredite.

Das stimmt zuversichtlich, oder?

Darum meine Prognose für 2012:

die politische und wirtschaftliche Oberschicht wird weiter abkassieren, noch mehr als zuvor. Schenkt die europäische Zentralbank den Privatbanken weiter Geld, das die dann teuer weiter verleihen, bekommen wir noch mehr Millionäre in Deutschland und noch mehr Feinde im europäischen Ausland – und das auch zurecht. Behalten die Banken des Geld aber lieber selbst, wie die Rekordeinlagen bei der EZB andeuten, dann werden uns nächstes Jahr noch mehr Handwerker anpumpen wollen.  Jeder, der nicht im Netzwerk der Blutsauger aktiv ist, wird weniger Geld haben. Die Preise werden steigen, die Vollzeitarbeitsplätze weiter abnehmen, die ständig sinkende Lebensqualität wird zu noch mehr Krankheiten führen, die wir dann für noch höhere Arztgehälter und weiter steigende Medikamentenpreise unzureichend behandeln … aber seltsamerweise niemals heilen.

Für den Rest: schließe ich mich Ausnahmsweise mal Herrn Sinn vom Ifo-Institut an, dem Dinosaurier des Jahres 2009, der in der Welt einen eigenen Ausblick wagt:

„Es kann sein, dass im nächsten Jahr größere Eruptionen stattfinden“, sagte Sinn Reuters TV. „Wir sind in einer wirklich existenziellen Krise des Euro. Solch eine Krise haben wir in der Nachkriegszeit noch nicht gesehen.“ Das könne auch politische Folgen haben. „Ich wage gar nicht, mir das alles auszumalen.“

Gut, das wir jetzt wissen, wie erfolgreich Experten mit ihren Prognosen sind.

Schade … das ich keiner bin, denn so … habe ich eine Chance, richtig zu liegen.

Das … wäre wirklich schlimm – weil es auf jeden Fall hässlich enden wird.

So wie jetzt in Griechenland.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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