Prof. Michael Meyen

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Michael Meyen: Die Medien-Matrix

Ob der Journalismus mit oder an Corona verstorben ist, kann Michael Meyen, Professor für Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München, nur skizzieren. Klar wird jedoch, dass die so genannte vierte Gewalt schwer angeschlagen ist. Sie leidet an Zensur, Verleumdung und Korruption und im Moment weiß niemand so genau, ob sie jemals wieder etwas für die Demokratie tun kann.

In seinem Vortrag „Die Medien-Matrix“ zeigt Meyen auf, wie Leitmedien arbeiten, wie groß ihre Deutungshoheit wirklich ist und wie sehr eine gesunde Demokratie unabhängige Medien nötig hat. Auf einer Reise durch die verschiedenen Arenen der Medienmanipulation lernen wir die Netzwerke hinter der vierten Gewalt kennen und erhalten eine klare Definition, wie Journalismus wirklich arbeiten sollte – frei, unabhängig, kritisch.

Um die Medien-Matrix zu durchschauen, braucht es wenig. Um aber aus der Medien-Matrix auszubrechen und wirklich unabhängigen Journalismus zu betreiben, ist schon etwas mehr als eine rote Pille wie im gleichnamigen „Matrix“-Film nötig. Es braucht Mut, Rückgrat und Verantwortungsbewusstsein. Ob dem kränkelnden Journalismus dies wieder zur Gesundung hilft, werden wir in der aktuellen Krise live beobachten dürfen.

Der Vortrag wurde am 18.09.2021 aufgenommen.

Kapitelübersicht:

0:02:43 Inhaltsangabe

0:04:05 Die Definitionsmacht der Leitmedien

0:14:19 Journalismus und Macht

0:22:50 Der Kampf um die Medien-Matrix

0:34:12 Medialisierung

0:53:32 Medienorganisation

1:01:30 Das journalistische Feld

1:08:34 Journalismus neu organisieren

Auf dem Weg zum Wahrheitsministerium – Von Michael Meyen

Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) finden Sie hier: https://apolut.net/auf-dem-weg-zum-wahrheitsministerium-von-michael-meyen/

Volker Bruch hat mich für die Aktion #allesaufdentisch zum Thema Faktenchecker interviewt und damit in den Redaktionen einen Nerv getroffen. Neben Verbalinjurien und Versuchen, mich über Fake News oder Kontaktschuld als Sprecher zu delegitimieren, gab es inhaltliche Gegenargumente. Ich danke den Herausgebern von Multipolar für das Angebot, hier darauf reagieren und dabei auch die Belege nachreichen zu können, die bei einem kurzen Bildschirmtreffen zwangsläufig unter den Tisch fallen.

Ein Standpunkt von Michael Meyen.

Erste Vorbemerkung: Das Video hat sein Ziel erreicht. Der Journalismus spricht über die Faktenchecker, auf der großen Bühne. Alle können sehen, hören oder lesen, dass diese Portale ein Problem sind. Ich habe nicht erwartet, dass es Nachdenklichkeit gibt oder gar ein Einsehen, schon gar nicht bei dem Tempo, das die Atemlosigkeit öffentlicher Kommunikation im Plattform-Zeitalter offenbar verlangt. Manche Reaktionen auf die Aktion #allesaufdentisch waren schneller online, als man so viele Videos überhaupt sehen, geschweige denn einordnen und bewerten kann.

Zweite Vorbemerkung: Wer das Prinzip „Faktencheck“ angreift, zielt auf die Ideologie des Journalismus – auf den Glauben, der diesen Berufsstand in seinem Innersten zusammenhält. Objektivität, Neutralität, Autonomie: Diese Trias wurzelt nicht im Journalismus oder gar in der Demokratie, sondern im Kapitalismus und ist nach 1945 von den US-Amerikanern nach Deutschland gebracht worden. Auch vor 1933 konnte man hierzulande mit Zeitungen Geld verdienen, jeder wusste aber, dass die einen für Weimar sind, die anderen für den Kaiser und manche auch für die Weltrevolution. Nicht wenige Verleger haben für solche Ziele draufgezahlt (1).

Nach dem Krieg haben die neuen Herren im Westen ein Ideal gepredigt, das dem Gott des Geldes dient und verschleiert, welchen Einfluss Menschen mit Macht und Besitz auf die Inhalte haben. Kommerzielle Medien streben außerdem nach Publikumsmaximierung. Da stört jedes offene Bekenntnis. Wer „wahre“ Nachrichten verspricht, umarmt nicht nur alle Weltanschauungen, sondern hat einen zweiten, viel größeren Vorteil: Das Publikum merkt nicht, wenn es gelenkt werden soll. Was auf der Titelseite steht oder am Anfang der Tagesschau, muss das Allerwichtigste sein. Wir sind doch objektiv, neutral und unabhängig. Ging also gar nicht anders (2).

Schwierigkeiten mit der „Wahrheit“

Dritte Vorbemerkung: All das sagt nichts gegen gründliche Recherche oder gegen den Wunsch, möglichst viele Stimmen zu hören, bevor eine Geschichte veröffentlicht wird. All das sagt auch nichts gegen interne Kontrollen. Vier Augen sehen mehr als zwei und acht vermutlich (fast) alles. Martin Zeyn warf mir im Bayerischen Rundfunk vor, ich hätte unterschlagen, „dass Magazine wie The New Yorker oder der Spiegel schon lange vor 9/11 Abteilungen hatten, die jeden Artikel auf Faktentreue kontrolliert haben. Nur traten die nie öffentlich in Erscheinung.“ Ich habe das nicht unterschlagen. Es handelt sich schlicht um ein anderes Thema, einerseits. Das gilt auch für die „intensiven Debatten“ (Martin Zeyn), die der Journalismus nach jedem Fehlschlag führt. …

Stiftung Corona Untersuchungsausschuss – Sitzung 64: Medienkritik war gestern

Gesamte Sitzung

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Einzelschicksale:

Tony Nikolic, Prof. Rocco Loiacono, Prof. Gigi Foster

Im Gespräch mit:
Tony Nikolic (Rechtsanwalt und Kriminologe)
Prof. Rocco Loiacono (Dozent für Immobilienrecht und fortgeschrittene Rechtsforschung)
Prof. Gigi Foster (Wirtschaftsprofessor, Universität Sydney)

Prof. Michael Meyen

Im Gespräch mit Prof. Michael Meyen (Medienforscher, Universität München)

Dr. Renate Holzeisen

Im Gespräch mit Dr. Renate Holzeisen (Rechtsanwältin, Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin)



Markus Schlöffel

Im Gespräch mit Markus Schlöffel (suspendierter Polizeihauptmeister der Bundespolizei)

Zusammenfassung von Dr. Füllmich

Die mit den Wölfen heulen

Den vollständigen Standpunkte-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und Links) findet ihr hier:
…weiterlesen hier: https://kenfm.de/die-mit-den-woelfen-heulen-von-michael-meyen/

Die Kommunikationswissenschaft ist zu einem Herrschaftsinstrument verkommen, das vor allem eines vermittelt: Statusgewinn durch die Nähe zur Macht.

Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien!

Wie konnte es dazu kommen, dass eine Clique von Berufspolitikern mit einer für die allermeisten Menschen ganz offensichtlich schädlichen Agenda durchregieren kann — fast ohne dabei auf Widerspruch zu stoßen? Hier richten sich die Augen vor allem auf erwiesenermaßen kluge Menschen: Intellektuelle und Akademiker. Von schlichten Gemütern hätte man ja nichts anderes erwartet als Unfähigkeit, die Schliche der Demokratiefeinde zu durchschauen. Diese alten Denkmuster greifen in der Corona-Krise jedoch nicht mehr. Wer intelligent ist, nutzt dies heute oft lediglich, um ausgefeilte Narrative zu entwerfen, die sein Versagen etwas besser interpretieren. Michael Meyen, Autor des kürzlich erschienenen Spiegel-Bestsellers „Die Propaganda-Matrix“, ist selbst Lehrstuhlinhaber für Medienwissenschaft und erzählt in diesem Beitrag aus eigener Erfahrung, wie sich sein Fach in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Sein ernüchterndes Resümee: Um Wahrheit, Objektivität und unabhängiges Denken geht es längst nicht mehr im Universitätsbetrieb. Vielmehr um die „Fleischtöpfe“ — Forschungsgelder, Reputation — und um das Schulterklopfen der Machthaber, deren Ideologie man durch abhängige Forschung beflissen zu unterstützen versucht.

Ein Standpunkt von Michael Meyen.

RUBIKON: Im Gespräch: „Die Propaganda-Matrix“

Michael Meyen und Jens Lehrich

Im Rubikon-Exklusivinterview erklärt Prof. Michael Meyen, warum der Kampf für freie Medien über unsere Zukunft entscheidet.

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