Portugal

This tag is associated with 13 posts

Home Office # 129

Public Relation Disasters

4 Milliarden Dollar Verlust an der Börse gab es laut Bildzeitung für die Coca Cola Company, nur weil Starstürmer Christiano Ronaldo bei einer Pressekonferenz die kleinen Fläschen mit der braunen Substanz demonstrativ aus dem Bild rückte und auf das Trinken von Wasser verwies. Doch auch Greenpeace erlitt durch den Absturz eines Paragliders direkt in die Allianzarena einen enormen Imageschaden.

Außerdem sind wir heute mit Pelli im Libanon sowie Franz in Portugal verbunden und erfahren heute ausführlich etwas über Permakultur und einen alternativen Lebensstil.

Links:
Permakultur Farm: http://quintakania.com/
Atombomben Test – Animation: https://www.youtube.com/watch?v=kOu7GtGgRxw
Im Gespräch mit Hans Peter Dürr: https://nuoviso.tv/home/talk/wir-erleben-mehr-als-wir-begreifen/
Ramstein – Das letzte Gefacht: https://www.pantaray.tv/ramstein–das-letzte-gefecht

Partylizenz für 25 EUR?

Kindesmissbrauch, Kindesfolter, Kindermord – das Hobby der Elite in Europa

Digital StillCamera

Dienstag, 15.9.2015. Eifel. Was ich heute zu erzählen habe, klingt unglaubhaft – und ich kann nur jedem raten, sich nicht damit zu beschäftigen – auch nicht, wenn man Staatsanwalt oder Polizist ist: es droht der sofortige professionell eingefädelte Tod. Es geht um den Tod von Kindern, ja, mehr noch: um ihre Folterung, ihren Missbrauch, ihre absichtliche Ermordung. Während Bilder von einem ertrunkenem Flüchtlingskind ganz Deutschland aufrütteln, werden Sie von diesen Kindern niemals Fotos sehen – und wenn: dann laufen Sie ganz schnell fort, Sie befinden sich dann in akuter Lebensgefahr, werden einer Macht begegnen, gegen die selbst die Polizei nichts ausrichten kann.

Gelegentlich schreibe ich ja schon mal über dieses Thema, nutze meine Freiheit, weder von der Gunst einer Partei, eines Herausgebers, eines Auftraggebers oder einer Behörde abhängig zu sein. Ich kann hier auch nur Geschichten erzählen, da der Nachrichtenspiegel keine Rechtsabteilung hat, noch verfügen wir über endlose Ressourcen, die uns Reisen und abenteuerliche Ermittlungen erlauben, uns bleibt nur die Spurensuche im Netz und die Methode des klassischen Kombinierens von Fakten, um uns der Wahrheit zu nähern – aber als solche Hofnarren der Macht können wir uns Freiheiten erlauben, die anderen berichtenden Medien verboten sind. Manchmal jedoch begegnen mir Geschichten – besondere Geschichten – die einfach auch aus der Nähe zu Belgien entstehen, jenem Land, dass einen ganz besonderen Kinderschänder hervorgebracht hatte. Andere Geschichten stammen von anderen Menschen, die einem gelegentlich mal über den Weg laufen – wie die Geschichte jenes kleinen Mädchens, dass speziell von seinen Eltern gezeugt wurde, um als „Ware“ dargeboten zu werden, durch die man Einlaß in „höchste Kreise“ bekommt. Komm, jetzt gucken Sie mal nicht so: überlegen Sie mal, was Menschen alles für Geld tun – überlegen Sie mal besonders gründlich, was Sie schon jetzt nicht alles für Geld tun.

Nein, ich werde nicht verraten, wo ich die Geschichten her habe. Als Philosoph ist man „Arzt der Seele“, hat Schweigepflicht – zur Not würde aber schon die journalistische Schweigepflicht genügen. Außerdem: was weiß ich schon? „Der Wind hat mir ein Lied geflüstert“ – so sprach Franz Josef Strauß einst, wenn er seine Quellen schützen wollte – und dieser Wind flüstert manchmal auch zu mir.

Außerdem: was wollen Sie mit den Quellen? Die Opfer nochmal einer peinlichen Befragung unterziehen? Sie im grellen Licht der Öffentlichkeit zur Aussage zwingen? Wozu? Sie werden keinen Richter finden, der sich der Sache annimmt, keinen Staatsanwalt, keinen Polizisten. Ist alles schon geschehen – in Belgien. Weiß nur keiner von.

Ja, Belgien. Da gibt es dieses Haus, diese noble, hinter hohen Wällen verborgene Herberge, die umgeben ist von leerstehenden Häusern. Niemand will dort wohnen, denn: dort zu wohnen ist lebensgefährlich und absolut tödlich für die Kinder. Der Ruf des Hauses strahlt weit in die Nachbarschaft aus, man weiß, dass man dort nicht spazierengeht, weil man umgehend von kräftigen, gut gerüsteten Männern entfernt wird, Männer, die eindeutige Warnungen aussprechen, die man sonst nur aus Filmen kennt. Man weiß, dass man seine Kinder dort nicht allein auf die Straße läßt – ja, am Besten läßt man sie gar nicht auf die Straße, am Besten zieht man ganz weit weg: deshalb wohnt ja auch niemand mehr in der direkten Nähe dieses Hauses. Der Grund für diese Warnungen: manchmal kommen viele große, schwere Limousinen in der Nacht, Szenen wie in Stanley Kubricks Film „Eyes Wide Shut“, wo der Protagonist versehentlich in geheime Orgien hineinplatzt, werden Realität: hier trifft sich die Elite der Macht, um sich ganz besonderen Vergnügungen hinzugeben … Vergnüngungen, bei denen kleine Kinder wie der an den Strand gespülte Jüngling eine besondere Rolle spielen. Ja, sicher: es gab naive, engagierte Menschen, die – aufgeweckt durch den Fall Detroux – diesen Gerüchten nachgingen und sich genau dort hinbegaben, wo man sich normalerweise hinbegibt: zur Polizei. Dort machten sie alle die gleiche Erfahrung: „unter vier Augen“ warnten die Polizisten sie, der Sache weiter Aufmerksamkeit zu schenken. Sie selbst würden den Teufel tun, dort „nach dem Rechten zu sehen“ und können auch nur jedem anderen raten, sich von der Sache fern zu halten – da droht nicht nur Schläge, da droht der sofortige, schnelle Tod.

Gruselig, oder? Mitten in Europa – dicht an der belgisch-deutschen Grenze – gibt es ein unantastbares Haus, in dem unfassbare Dinge geschehen. Ein Haus, vor dem selbst die Staatsmacht zurückschreckt … und Angst hat. Dort in diesem Haus könnten Sie den wahren Herren Europas begegnen – wie anders soll man jene Gestalten nennen, die die Macht haben, die gesamte Exekutive eines Staates einzuschüchtern?

Die Existenz dieses Hauses – und anderer Häuser – ist im Prinzip kein großes Geheimnis, meine kleine Geschichte berichtet Ihnen da also nichts Neues. Nein, wirklich: schauen Sie mal in Ihre „Leitmedien“, der „Spiegel“ berichtete schon 1996 über die „Rosa Ballette“ (siehe Spiegel):

„Ins Blickfeld der Ermittler von Neufchâteau geraten jetzt auch wieder die „rosa Ballette“ – Sexfeste der gehobenen Stände, auf denen sich Ärzte, Advokaten, Politiker, Staatsschützer und hohe Justizbeamte mit Edelnutten oder freizügigen Damen der Gesellschaft vergnügten. Die Orgien waren Anfang der achtziger Jahre gerichtskundig geworden, nachdem eine Frau auf mysteriöse Weise umgekommen war – sie hatte auf einer der Partouzes damit gedroht, über die Teilnahme Minderjähriger auszupacken.“

Lesen Sie den Artikel ruhig ganz: Marc Detroux wird Ihnen auch begegnen. Die Rosa Ballette sind seit den siebziger Jahren bekannt, sechs Zeugen, die über sie Aussagen wollten, sind von der „Bande von Nivelles“ ermordet worden – die nebenbei noch zweizwanzig weitere Menschen in den Tod beförderten und nie gefasst wurden. Das … ist wahre Macht.

Jene Macht schlug auch zu, als die Ermittlungen über Marc Detroux ausuferten: 27 Zeugen starben, um die Einzeltätertheorie nicht zu gefährden, darunter auch Staatsanwälte und Polizisten. Ich sage ja: hier begegnet man der wahren Macht, die den „Westen“ regiert. Ach ja – ich zitiere nochmal das oben genannte „Leitmedium“:

„Wann immer in den letzten Jahren in Belgien Kinder verschwanden, gingen auf Dutroux-Konten Beträge zwischen 40 000 und 60 000 Mark ein. Noch ist nicht bekannt, von wem das Geld kam. Mehr als ein halbes Dutzend Häuser und Baracken nennt der Sozialhilfeempfänger sein eigen, er besitzt Aktien, eine Wohnung im Steuerparadies Panama und verfügt über rund 200 000 Mark Erspartes, wie die Ermittler herausfanden.“

Woher kommen diese Summen? Interessiert niemanden – jedenfalls niemanden, dem sein Leben lieb ist. Wir sehen: Kindesmissbrauch ist nicht billig. Und er schweißt die höchsten Stände zu einer festen Gemeinschaft zusammen, die sich auch im Rotarierclub Beistand leisten können. „Schutz von ganz oben“ ist die natürliche Folge solcher Lustgewinnallianzen (siehe Spiegel), die dem demokratischen Rechtsstaat zeigt, wo der Hammer hängt.

Lust? Nun – es geht um andere Dinge als „nur“ um Sex. Die „Zeit“ berichtet 2004 darüber (siehe Zeit):

„Regina Louf schildert Einzelheiten der Morde, Folterinstrumente aus Metall und Fesseln aus Stromkabeln. Einige Beschreibungen werden später von den Ermittlungen bestätigt.“

Natürlich wurden ihre Aussagen von der Justiz als unwahr dargestellt, jene Justiz, die auch das massenhafte Versterben der Zeugen nicht aus der Ruhe brachte. Alle im Fall Detroux machten die gleichen Erfahrungen wie jene Menschen, die sich um unser „unheimliches Haus“ kümmern wollten: man begegnet dort der absoluten Macht – einer Macht, die es in einer Demokratie gar nicht geben sollte.

Und doch existiert sie, foltert und ermordet unsere Kinder vor unseren Augen – ohne das es Konsequenzen gibt. Nun – ein paar gibt es doch. Hier, wo ich wohne, direkt an der Grenze zu Belgien, wartet man nicht auf die Ergebnisse der Untersuchungen, die nie abgeschlossen werden, hier hat man verstanden, was es bedeutet, dass Gutachter erklärt hatten, dass Detroux zwar ein brutaler Psychopath aber eben kein Pädophiler war (siehe Wikipedia), hier hatte man sich seinen Reim darauf gemacht, woher das Geld kam, dass dieser Verbrecher besaß: hier vor Ort gibt es angeblich Telefonketten, die Eltern informieren, wenn ein belgischer Wagen in der Nähe von Grundschulen und Kindergärten unterwegs ist. Gelegentlich findet man auch in dem heimischen Werbeblättchen eine Notiz, wann und wo ein entsprechendes Fahrzeug vor einem Kindergarten gesichtet wurden: die Angst der Menschen, die das unheimliche Haus in Belgien fürchteten, geht auch hier um. 30000 Euro für ein Kind … da wird manch einer schwach.

Nun – gerne lehnen wir uns zurück und sagen: in Deutschland gibt es so etwas nicht, das ist – wenn überhaupt – ein rein belgisches Problem und außerdem lange her. Nun – das ist es nicht. Auch hier in Deutschland treffen Sozialarbeiter, die sich um Straßenkinder kümmern, immer mal wieder auf jene armen Seelen, die auf den Partys der Reichen herumgereicht werden – doch offiziell reden möchte darüber niemand, wie ich erst kürzlich wieder erleben durfte. Warum auch die Erfahrungen wiederholen, die in Belgien schon durchlebt worden sind? Wozu mit einer Macht anlegen, die unbezingbar ist – selbst für die Polizei?

Außerdem hat das in Deutschland schon jemand erleben müssen: Mandy Kopp, die mit 16 Jahren zur Prostitution gezwungen wurde und dann im Gerichtssaal ihren Freier in Gestalt des Richters wiedererkannte. Die Folgen? Der „Spiegel“ hat sie geschildert (siehe Spiegel):

„Sie wurde als Minderjährige zur Prostitution gezwungen, eingesperrt und misshandelt. Zwanzig Jahre später geht Mandy Kopp mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Unterlagen zeigen, dass Teile der Justiz ihr keine Hilfe waren – im Gegenteil: Sie wurde als Prostituierte stigmatisiert.“

Es fielen in diesem Zusammenhang sogar beachtliche Worte:

„Für SPD-Obmann Karl Nolle ist der eigentliche Sumpf der Umgang mit den Zeugen. „Der ‚Sachsensumpf‘ ist in der Tat inzwischen der rechtsstaatsferne vordemokratische Umgang mit der Sache, mit Zeugen, mit Journalisten, Abgeordneten und Mitarbeitern des Landesamtes für Verfassungsschutz durch Teile der Justiz und Staatsregierung, die das Thema auf Teufel komm raus plattzumachen hatten und haben“, sagt er. Das sei alles aktueller denn je.“

Auch hier: die Begegnung mit einer Macht, die der Staat nichts entgegen zu setzen hat, weil sie ihn infiltriert und okupiert hat.

Das gilt nicht nur für Deutschland. Auch in Großbritannien gibt es Schutz von ganz oben für Kindesmissbrauch (siehe Spiegel): ein Premierminister, „261 einflussreiche Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, darunter 76 Politiker“ stehen unter Verdacht. Nebenbei wird erwähnt, dass jedes 20. Kind in Großbritannien schon einmal missbraucht wurde: ein Wahnsinn … denn dadurch nähert sich die Zahl der Missbrauchsfälle in diesem Land der Million.

Kindesmissbrauch als Massensport, nicht nur in Rotherham. Rotherham? Ja – schauen Sie mal in die Zeit (siehe Zeit):

„Ein Besuch im englischen Rotherham: 1400 Mädchen wurden hier von pakistanischen Banden missbraucht. Die örtliche Labour-Regierung vertuschte dies jahrelang.“ Werden wir jemals erfahren, warum die pakistanischen Banden geschützt wurden? Darf man vermuten, dass sie ähnliche Funktionen für das System in Rotherham (und ganz England) hatten wie Marc Detroux in Belgien? Pakistanis als Zulieferer für die Folterorgien der Oberschicht? Da werden ja ganz neue Allianzen denkbar.

In London hatte die Polizei schon in den siebziger Jahren Pädophilenringe gedeckt (siehe Augsburger Allgemeine), wir sehen also: das Problem der Verwicklung staatlicher Macht in Kindesmissbrauch ist ein sehr altes Problem.

Zuletzt darf natürlich Portugal nicht fehlen (siehe Zeit):

„In Lissabon wurden sechs Männer und eine Frau schuldig gesprochen, die jahrelang Waisenkinder missbraucht hatten. Unter den Tätern sind ein TV-Moderator und ein Politiker.“

Ein TV-Moderator und ein Politiker.

Die Elite. Die, die die Preise zahlen können.

Wir werden immer abgespeist mit derselben Erklärung: das sind Pädophile und Schluss. Ich kenne mich nun nicht sehr gut aus im Bereich der Pädophilie, erkenne aber doch die sprachliche Wurzel, die das Wort „Liebe“ beinhaltet. Der Pädophile soll „Einfühlungsvermögen“ besitzen, „aber keine Impulskontrolle“ (siehe Tagesspiegel). Darüber reden wir hier aber gar nicht. Wir reden über Machtausübung, über Menschenraub, über Folter, Vergewaltigung und Mord. Wir reden hier nicht über Menschen, die – versehentlich – das kindliche Körperschema als Schlüsselreiz für Sexualität haben, wir reden über Verbrecher übelster Art, deren Macht soweit reicht, dass die Staaten dem hilflos gegenüber stehen. Wir reden nicht über Pädophile, die mal über die Strenge schlagen – was schlimm genug ist –  wir reden über Psychopathen, die gezielt und absichtlich einer Vernichtungsindustrie für Kinder aufgebaut haben – mindestens europaweit.

Das ist eine ganz andere Qualität des Wahnsinns. Seitdem mir der Wind das Lied über dieses seltsam abgeschirmte Haus in Belgien erzählt hat – eine Geschichte, die ich auch nur weitererzählen darf unter dem Vesprechen, eher mein Leben zu opfern als den Informanten preiszugeben … der nur mal kurz in der Nachbarschaft zu Gast war und Angst hat, umzukommen, wenn zu viele Details erwähnt werden. Aber viele Details hat der Wind einfach verschluckt – dumm aber auch.

Warum erzählt man diese Geschichte trotz der Tatsache, dass klar ist, dass es keine Macht auf der Welt gibt, die jene kinderschändende „IS“ des Abendlandes aufhalten kann?

Weil sie erzählt werden muss … damit Sie endlich verstehen, dass die Welt kein Ponyhof ist, auch wenn „die aus dem Fernsehen“ Ihnen das den ganzen Tag erzählen.

Aber glauben … sollten Sie diese Geschichte nicht. Kann leicht sein, dass Sie danach einen tödlichen Unfall haben – oder eine suizidale Neigung entwickeln.

Was für mich nur übrig bleibt, ist die Frage: warum tut man so etwas – wenn man eigentlich gar nicht pädophil ist?

 

 

 

 

 

 

Rotherham, Kindesmissbauch, Muslime und … Weltpolitik

eifelphilosoph_200

eifelphilosoph_200Donnerstag, 28.8.2014. Eifel. Es gibt Themen, zu denen habe ich keinen Zugang. Kindesmissbrauch, zum Beispiel. Der Begriff „Kind“ und der Begriff „Sexualität“ sind in meinem Hirn soweit getrennt wie die Begriffe „heiße Herdplatte“ und „Hand drauflegen“. Ähnlich gelagert war bei mir das Thema Vergewaltigung – es funktionierte nicht unter der Rubrik „Sexualität“, verstanden habe ich diese Handlungen erst, als ich sie unter der Rubrik „Macht“ abgespeichert habe, „Macht“ mit Querverbindung zu vernichtender Gewalt.

Ebenso habe ich Probleme mit dem Begriff „Islam“ oder „Moslem“. Für mich durchaus positiv besetzte Begriffe. Eingeführt in den Islam wurde ich durch eine überzeugte muslimische Psychiaterin einer deutschen Universitätsklinik, ihren Alltag erlebte ich bei Sufitänzen in moslemischen Zentren und ihre Zivilisationskritik teilen westliche Intelektuelle seit Jahrzehnten – ist ja auch nicht schwer, angesichts der Trümmer und Leichen, die diese Kultur weltweit hinterläßt … da hilft auch nicht das Mantra der Kanzlerin („Deutschland geht es gut“), um diese Tatsachen zu verdrängen, auch wenn Deutsche Mantren mögen („Wir marschieren zum ENDSIEG“ – war auch mal eins).

Obwohl ich dem Islam als einer hochethischen Religionsform sehr positiv gegenüberstehe, kann ich nicht umhin, gewissen Forderungen deutscher Politiker mit deutlicher Skepsis zu begegnen – wie zum Beispiel der Forderung des Sigmar Gabriel, mehr Muslime in öffentliche Ämter zu holen. Die Forderungen muten seltsam an, die Formulierungen sind haarsträubend (siehe: der Westen):

In Deutschland müssten nach Meinung von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) wesentlich mehr Muslime öffentliche Funktionen bekleiden. Es fehlten muslimische Richter, Staatsanwälte, Polizisten, Schulleiter. „Ich glaube, dass wir daran arbeiten müssen, Menschen Mut zu machen, sich sozusagen auch diesen Teil der deutschen Gesellschaft zu erobern“, sagte Gabriel am Mittwochabend beim Fastenbrechen in einer Kölner Moschee. 

Eine Religion aufzufordern, sich Teile des Staates zu erobern, klingt äußerst fremd in meinen Ohren. Wann werden praktizierende Esoteriker eingeladen, in die Verwaltung einzuziehen, wann Heiden und Schamanen? Auch hiervon gibt es in Deutschland eine Menge. Wann werden Christen und Atheisten aufgefordert, sich ihren Brocken Staat zu erobern? Seit wann qualifiziert eine Form der Religionsausübung zu einer öffentlichen Funktion?

Nun ja – wir haben es hier mit Politikern auf der Jagd nach Wählerstimmen zu tun … und sie reden hier mit den falschen „Kunden“. Die Moslems, die wir in der Eifel haben, sind sehr religiöse Menschen: kein Fernsehen, kein Fleisch, kein Konsumterror – es sind Menschen, von denen man sich wünscht, es würde mehr von ihnen geben, da sie den Ressourcen dieses Planeten gut tun.

Nun – von diesen Aspekten erfährt man in den Medien wenig, hier ist Religion seit 13 Jahren Feindbild – besonders die muslimische Form der Religion. Gut, es wird mokiert, dass sie kein gutes Bild von unserer Kultur haben – doch das kenne ich von Iranern seit der frühen Studienzeit: „Deutsche Frauen sind Huren“ – hieß es Anfang der achtziger Jahre …. und die Herren benutzten sie auch so. Waren allerdings keine sonderlich gläubigen Muslime, sondern Jungs mit dem Hauptberuf „Sohn“.

Was die Medien uns predigen, ist die Mär von einer rückständigen, barbarischen Sekte, die nicht zu kontrollieren ist und ausgerottet gehört. Ausgerottet? Ja – für die „Terrormilizen“ gibt es keinen Platz im 21. Jahrhundert – das meint wenigsten Präsident Obama, der mächtigste Mann der Welt (siehe Spiegel). Mir wird bei solchen Formulierungen sehr mulmig – lese ich doch mehr als nur die amtlich abgesegneten Medien. In den USA selbst zum Beispiel finden wir die „Current News„, die ein wunderschönes Foto von John McCain im engen Schulterschluss mit den „Terrormilizen“ zeigen – zu einer Zeit, als man die noch gegen Syrien einsetzen konnte. Damals hießen sie noch „Rebellen“ – und nicht „Terrormilizen“ … man muss hier fein differenzieren.

John McCain? Ja, genau der McCain, der davon ausging, dass der arabische Frühling bald auch China erreicht (siehe Standard) und der ebenfalls in Kiew auf dem Maidan auftrat (siehe Tagesschau) – bevor der Krieg ausbrach, der immer mehr Weltkrieg wird.

Darf man in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass augenscheinlich auch Osama bin Laden in den Diensten der Geheimdienste stand – bis zum 11.9.2001 (siehe Hintergrund)?

Man muss sich diese Verwicklungen vor Augen halten, wenn man sich nun einem Thema widmet, dass gerade Großbritannien aufwühlt: die unglaubliche Geschichte von sexuellem Missbrauch von 1400 Kindern in der Stadt nordenglischen Stadt.Rotherham (siehe Spiegel). Eine reißerische Geschichte – die allerdings uralt ist. Wir finden sie schon im Tagesspiegel aus dem Jahre 2011:

Zwar sind 80 Prozent der Sexualstraftäter in den Gefängnissen weiße Briten, aber nun sind die Zeitungen voll von Berichten über organisierte Banden von pakistanischstämmigen Muslimen, die weiße Mädchen systematisch als „Sexsklaven“ heranziehen. Nach Berichten der „Times“ wissen Polizei und Behörden schon lange von diesen „systematischen Misshandlungen“, unternahmen aber nichts – aus Furcht, Rechtsextremisten in die Hände zu spielen.

Diese Furcht vor den Rechtsextremisten scheint wohl auch die Zeit dazu animiert zu haben, den Hinweis auf Abstammung und Religionszugehörigkeit zu vermeiden und den Blick auf einen anderen Aspekt zu lenken (siehe Zeit):

In etwa einem Drittel der Fälle seien die Opfer bereits bei Kinderschutzeinrichtungen bekannt gewesen. Die Polizei der nordenglischen Region South Yorkshire habe den Ermittlungen keine Priorität eingeräumt und „viele der Kinder, die Opfer waren, mit Verachtung betrachtet“, sagte Jay.

Der Stern verdeutlicht dieses Versagen noch weiter:

Zwischen 2002 und 2006 habe es bereits drei Untersuchungen gegeben, die „in der Beschreibung der Lage in Rotherham nicht klarer hätten sein können“. Sie seien aktiv zurückgehalten oder ignoriert worden. „Das Versagen der örtlichen Behörden, das der Bericht bloßgestellt hat, ist erschreckend“, sagte der Regierungssprecher in London.

Nahezu wortgleiche Artikel findet man im Handelsblatt oder in der FAZ

Das Versagen der Behörden wird zum Hauptthema, vergessen wird, dass es sich hier um systematischen, ritualisierten Missbrauch handelt, der mehr als nur eine Stadt betraf (siehe BBC):

Rotherham was not the only community in the North and the Midlands to have uncovered such abuse. There have also been arrests or prosecutions of groups of men in 11 towns and cities, including Oldham, Rochdale and Derby.

Wo laufen wir jetzt hin mit unserer Mistgabel? Muslime jagen? Oder lieber die englische Verwaltung?

Halten Sie bitte noch einmal ein wenig inne – und legen Sie die Fackel erstmal wieder weg. Wir sind noch nicht fertig mit der Erarbeitung aller Facetten, die zur Urteilsfindung nötig sind. Lassen Sie uns erstmal zwei weitere Begriffe betrachten: „Kindesmissbrauch“ und „Großbritannien“. Hierzu gibt es auch Informationen, die überhaupt nichts mit dem Thema „Islam“ zu tun haben (siehe Tagesanzeiger):

Kein Tag scheint diesen Sommer zu vergehen, an dem nicht neue, schockierende Nachrichten über Kinderpornografie und den Missbrauch von Minderjährigen an die Öffentlichkeit kommen in Grossbritannien. Kürzlich erst hat die Polizei nach einem landesweiten Grosseinsatz die Verhaftung von 660 Personen gemeldet. Lehrer, Ärzte, Sozialarbeiter und ehemalige Polizeibeamte sind darunter, von denen einige bereits in Untersuchungshaft sitzen. 10’000 Namen insgesamt will die Polizei – einem Bericht der Londoner «Times» zufolge – auf ihrer Pädophilen-Liste haben.

Wir erfahren in dem Artikel noch mehr – Geschichten über eine 80-jährige Richterin, die den Opfern nicht wohlgesonnen ist, verschwundene Beweise gegen hochrangige Politiker … der Fall scheint einen anderen Geschmack zu bekommen. Erinnern Sie sich an den Fall Marc Dutroux? Ja, genau, der „Einzeltäter“, der immer behauptete, nur Zulieferer für einen Pädophilenring in höchsten Kreisen zu sein. Eine völlig unglaubwürdige Geschichte, gegen die viele Fachleute Sturm gelaufen sind. Man würde ihr auch nicht weiter nachgehen brauchen, wenn nicht … ja, wenn nicht das ZDF auf eine kleine Seltsamkeit hingewiesen hätte: in der Dokumentation „Marc Dutroux und die Kinderschänder“ vom 30. Januar 2001 werden 27 Todesfälle von Zeugen beschrieben, die in dem Prozess gegen Dutroux aussagen sollten – die Aufklärungsgruppe Krodokil hat den Fall Dutroux samt der Merkwürdigkeiten in einer umfangreichen Arbeit dokumentiert, in der man auch einiges über diese Todesfälle nachlesen kann.

Im Zusammenhang mit dem Artikel vom Tagesanzeiger erkennt man beunruhigende Paralellen im Umgang der Behörden mit systematischem und ritualisierten Kindesmissbrauch. Doch damit nicht genug: neben Großbritannien und Belgien hatte auch Portugal seinen Missbrauchsskandal (siehe Süddeutsche Zeitung):

Nach einem Marathon-Prozess spricht ein Gericht in Lissabon die Urteile gegen einen Pädophilenring: Bis zu 18 Jahre müssen dessen Mitglieder hinter Gitter – Politiker und Fernsehstars sollen jahrelang in einem Kinderheim missbraucht haben.

Fernsehstars? Da war doch was?

Natürlich – wieder zurück nach Großbritannien, wo neben Gary Glitter (siehe Spiegel) und Rolf Harris (siehe Spiegel) vor allem Jimmy Savile im Kinderschändergedächtnis geblieben ist (siehe FAZ):

Seine Opfer waren zwischen fünf und fünfundsiebzig Jahre alt. Die Vorwürfe reichen von anstößigen Bemerkungen bis hin zu drei Vergewaltigungen. Savile, der 2011 im Alter von 84 Jahren starb, soll sogar Tote geschändet und die Glasaugen von Toten als Ringe getragen haben.

Tote schänden, Leichenteile tragen? Wo kommen wir denn da hin? Richtig – weg vom Islam, hin zum rituellen Kindesmissbrauch im Satanismus, den es – folgen wir den Einträgen bei Wikipedia zur „rituellen Gewalt“ eigentlich gar nicht gibt. Außer natürlich in Rotherham – oder ist der systematische Missbrauch nicht-muslimischer Mädchen durch eine große, weit verzweigte „pakistanische“ Bande etwa nicht rituell? Nun – das hängt immer von der Definition ab – aber mir fallen ein paar dazu ein, die funktionieren würden – gerade im Bezug auf die „Heiligkeit“ der muslimischen Mädchen und die „Abartigkeit“ der westlichen Kinder, die abgestraft werden mußten (siehe Wikipedia):

Rituelle Gewalt ist eine Form der organisierten Gewalt. Sie wird in Gruppierungen ausgeübt, die ihre Handlungen in ein Glaubenssystem einbetten oder ein Glaubenssystem vortäuschen.

Richtig – wir sind jetzt voll im antiislamischen Fahrwasser. Doch bevor wir mit Feuer und Mistgabel die nächste Dönerbude niederbrennen, sollten wir vielleicht kurz innehalten. Sicher – wir kommen hier in Bereiche der verbotenen politischen Wahrheitstheorien (von der Täterseite her gerne als „Verschwörungstheorien“ verharmlost), plötzlich fällt uns auch der Bohemian Grove auf, ein weiterer Tummelplatz der politischen, wirtschaftlichen und medialen Elite, die dort lustig kostümiert vor einer Eulenstatue (unter anderem das Symbol der kinderfressenden Göttin Lillith) Brandopfer von Kindern simuliert – Themen, die der sensationshungrige Main-Stream in den Medien nicht weiter untersuchen möchte … seltsamerweise.

Und ja: es gibt Gerüchte, das George Bush, sein potentieller Nachfolger McCain und Obama dort im Jahre 2008 zusammentrafen – aber es sind wirklich nur Gerüchte.

Sie merken vielleicht: ich möchte die Dönerbude vor dem impulsiven Niederbrennen schützen – und lieber erstmal zum Nachdenken anregen.

In das abartige Denken von Kinderschändern kann ich mich – wie anfangs geschildert – noch nicht mal bruchstückhaft hineindenken. Aber das Thema Macht – das ist leichter zu begreifen.

Tja – Pakistan. Der große Verbündete der USA im Kampf gegen den Terror, einzige „islamische“ Atommacht, deren Geheimdienst scheinbar in die Finanzierung eines der Attentäter von nine-eleven verstrickt war (siehe Dawn – eine weit verbreitete englischsprachige Zeitung in Pakistan). Kann es sein, dass man da als Verschwörer schnell Freunde findet – aus alter Gewohnheit heraus?

Oh weih – jetzt bewegen wir uns schon wieder in den Bereichen „verbotenen“ Denkens, jenes Denkens, das vermutet dass Plan und Absicht hinter politischen Taten stecken – anstatt Würfel und Roulette.

Ein John McCain in Rotherham, der eine pakistanische Bande zu unglaublichen sexuellen Exzessen anstachelt? Nun – sicher nicht er selbst … aber „interessierte Kreise“, die Zwietracht und Hass säen wollen – wie in Syrien, im Irak, Libyen, in Ägypten, in China, Russland und der Ukraine?

Braucht man nicht eine gewisse „Stimmung“, um dafür zu sorgen, das für Muslime im 21. Jahrhundert kein Platz mehr ist? Braucht man dafür nicht die Mitarbeit breiter Bevölkerungskreise? Ließe sich das duldsame Verhalten der britischen Behörden in dieser äußerst ekelerregenden Angelegenheit nicht auch ganz anders erklären … und sei es nur mit dem geflüsterten Hinweis, dass alle Berichte über „sexuellen Missbrauch im Köngreich ihrer Majestät“ einem großen Tabu unterliegen? Einem Tabu, dessen Bruch tödliche Folgen wie in Belgien haben kann?

Von kriegstreibenden Kreisen instrumentalisierte Moslems – mit politischem Druck in die deutsche Verwaltung gebracht – können gesellschaftliche Gefüge schon ziemlich auseinandertreiben.

Ein Horrogemälde?

Sicher.

Es geht aber bei der Wahrheitsfindung nicht darum, dass nur das wahr zu sein hat, was der Bundeskanzlerin bei der Steuerung der Bevölkerung nützt. Als demokratische Zivilgesellschaft sollten wir – erst recht nach den real vorhandenen folgenreichen Manipulationen der letzten Jahre – gelegentlich mal die Pfade des „erlaubten Denkens“ verlassen.

Dazu gehört auch, dass sich die Berichte in Deutschland auf die schottische Professorin Alexis Jay zurückgehen … kurz vor einer Abstimmung über Schottlands Selbständigkeit – was ganz andere mögliche Hintergründe der Geschichte aufzeigen kann.

Wohin also nun mit Fackel und Mistgabel, aufgeputscht, wie wir gerade sind?

In den Keller, wo sie keinen Unfug anrichten können. Jedenfalls solange, bis uns klar wird, wer warum welche Information wo und wann zu welchem Zwecke veröffentlicht – und wie wahr diese Informationen eigentlich sind.

Und wer jetzt die Verschwörungstheorie formuliert, dass der Gabriel Al Kaida (oder andere, vom CIA missbrauchte Idealisten – Entschuldigung: Terroristen) in die Stadtverwaltung von Bielefeld einschleusen will … der tut das auf eigene Gefahr.

Wer sich aber jetzt aufmachen möchte, mal gründlich zu recherchieren, was bezüglich Kindesmissbrauch in Europa hinter den Kulissen der wohlfeilen Elite vor sich geht, wird in mir einen eifrigen Leser finden – mir selbst ist, wie geschildert, das Thema zu fremd ….allerdings fällt es mir schwer, es auf Muslime in Rotherham zu reduzieren.

 

Feindesland Deutschland – Aussichten und Konsequenzen

Feindesland Deutschland - Aussichten und Konsequenzen

Mittwoch, 3.7.2013. Eifel. Zunächst Grüße ich einmal unsere Freunde von den mitspeichernden Geheimdiensten, von deren Existenz ich immer wusste, über die ich mich aber nie zu sprechen gewagt  habe. „Antiamerikanismus“, „Verschwörungstheorie“ und was weiß ich nicht noch alles an modernen Pseudodiagnosen wären einem um die Ohren geschlagen worden hätte man sich nur in die Nähe dieses Themas gewagt. Das ist nicht ungefährlich: immerhin leben wir in Deutschland, einem Land, in dem man schon in die Psychiatrie kommen kann, nur weil man – wie im Fall Gustl Mollath – über heute überall bekannte krumme Geschäfte einer Bank berichtet. Wir sind da immer noch gründlich.

Um Verschwörungstheoretiker zu werden, braucht man sich heutzutage nicht viel Mühe zu machen: es reicht schon, wenn man ein Gedächtnis hat. So etwas ist zwar selten geworden in der „Fit-for-Job“-Spaßgesellschaft, die wir nach US-Vorbild seit „Dallas“-Zeiten gezielt auch in Deutschland implementiert haben, aber manche leisten sich noch eins: Sascha Lobo gehört dazu. In einer aktuellen Kolumne für den Spiegel zitiert er einen 15 Jahre alten Artikel:

Amerikas geheimster Geheimdienst, die National Security Agency (NSA), lauscht weltweit und rund um die Uhr, ganz besonders in der Bundesrepublik. Von alliierten Sonderrechten ermächtigt und durch Gesetze geschützt, von […] elektronischen Schutzschilden umhüllt, hat sich die NSA zu einer Monsterorganisation entwickelt, die in einem politischen Vakuum weitgehend nach eigenem Gutdünken operiert.

Die Agentur ist auch nicht zufällig zu jenem Monster geworden, dass sie nun darstellt. Das war ein gezielter, undemokratischer Akt:

Einen solchen Freibrief für die NSA hatte der damalige US-Präsident Harry S. Truman wohl im Sinn, als er am 24. Oktober 1952 seine Unterschrift unter ein siebenseitiges Schriftstück setzte, dessen Wortlaut bis heute geheim ist. Das Memorandum des Präsidenten bedurfte nach amerikanischem Recht keiner Zustimmung des Kongresses. Mit der Geheimorder wurde die NSA gegründet. […] Der Auftrag an die NSA lautete verkürzt: Spionage zugunsten der USA in allen Fällen von nationalem Interesse – politisch, militärisch und wirtschaftlich.

Man sieht also: die alten Geschichten der UFO-Gläubigen, die Mythen um Majestic 12 haben einen ganz realen Ursprung. Ebenso gibt es für all die Anhänger von Verschwörungstheorien jeder Art einen handfesten Grund, so überkritisch und besonders aufmerksam zu sein: in ihrem eigenen Land existiert eine Superbehörde, eine „Monsterorganisation“ die jenseits aller politischen Kontrolle die Welt gestaltet, wie es ihr gefällt: Hauptsache, die US-Wirtschaft hat einen Nutzen davon.

Nun gibt es ein großes mediales Getöse um die Vorfälle, das sicher auch seine Berechtigung hat.

Hört man aber genauer hin, so hat dieses Getöse hauptsächlich einen Sinn: von dem wahren Skandal abzulenken.

Die Tagesschau – Leitmedium Nr. 1 – sagt uns Deutschen unverblümt, was wir zu tun haben:

Alle, die jetzt laut „Skandal“ schreien, müssten beim nächsten Terroranschlag auf deutschen Boden, der eben nicht verhindert wurde, weil man ja keine Informationen aus dubiosen Geheimdienstquellen wollte, den Rücken gerade machen und sagen: Das ist der Preis.

Das Abhören von EU-Botschaften und EU-Vertretungen, die Speicherung unserer E-Mails und Telefonate dient nur unserem eigenen Schutz. Wollen wir das nicht akzeptieren, dann sprengt man eben so lange Menschen an Bahnhöfen in die Luft, bis wir das endlich kapieren.

Eine ähnliche Strategie findet man im Handelsblatt, der Nr. 1 der Wirtschaftsmedien. Mit einem kecken „Na und ?!“ will man dort das Thema beenden.

Dabei ist der eigentliche Skandal nicht die Tatsache, wie skrupellos und kriminell ein außer Rand und Band geratener Inlandsgeheimdienst die Grundfesten der Demokratie auch im Ausland zersägt.

Der eigentlich Skandal, von dem alle ablenken wollen, ist: Deutschland muss sich bewusst werden, dass es immer noch (oder: wieder) FEINDLAND geworden ist.  Jakob Augstein erwähnt es in seiner Spiegel-Kolumne:

Ähnlich eifrig wie in China, dem Irak und Saudi-Arabien überwachen die Amerikaner in Deutschland. Genau 50 Jahre nach Kennedys Ich-bin-ein-Berliner-Rede müssen wir einsehen: Wir sind ein Ziel, keine Verbündeten. Hier zerbricht ein deutsches Weltbild.

Das in China überwacht wird, ist klar: das ist das neu auserkorene Reich des Bösen. Die Cowboys brauchen halt ihre Indianer, sonst können sie nicht helfenhaft um sich schießen.

Das der Irak überwacht wird, ist klar: auf keinen Fall dürfen sich dort Strömungen etablieren, die den US-Interessen entgegenstehen. Hier hat man nach dem Einmarsch auch eine besondere Verantwortung.

Das Saudi-Arabien überwacht wird, ist klar: die Familie von Osama bin Laden ist dort zu Hause, die meisten der offiziellen Attentäter vom 11.9.2001 kamen von dort. Außerdem befindet sich das Land im Krieg mit Israel, ein Zustand, den deutsche Medien gerne ausblenden, weil er nicht ins offizielle Bild passt.

Aber Deutschland, dass demokratische Musterland Europas? Klar, wir hatten auch einen Diktator, wurden auch befreit – aber das ist bald siebzig Jahre her! Wir tragen alle Jeans, essen bei McDonalds, kaufen bei E-Bay und Amazon, schauen brav jeden Propagandafilm aus Hollywood, bomben mit in aller Welt und stehen unserem großen Bruder als Hilfstruppen mit Flugzeugen, Schiffen und Bodentruppen überall und jederzeit zur Verfügung! Wir haben US-Unternehmensberater in unsere Firmen gelassen und ihre Sicht der Dinge auswendig gelernt, wir haben unseren Sozialstaat nach US-Vorbild abgebaut und sogar angefangen, unsere Gefängnisse nach US-Vorbild zu privatisieren (wie den Rest der Staatswirtschaft auch). Wieso sind wir dann noch Feindesland?

Ja, wir sind nicht nur „Ziel“. Wir sind FEIND. Das ist eine äußerst unbequeme Wahrheit, vor allem, weil Generationen von Deutschen versucht haben, alles richtig zu machen um genau das zu vermeiden.

Warum wir Feind sind, erklärt Dirk Müller in einem Interview für das Handelsblatt:

Ich glaube, dass hier geostrategische Interessen im Spiel sind. Gehen wir ein paar Jahre zurück: Der Euro war auf dem besten Wege, den Dollar als Leitwährung anzugreifen. Davor hat unter anderem Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman gewarnt. Aus Sicht der Amerikaner wäre es fahrlässig gewesen, nichts dagegen zu tun. Amerika ist existenziell darauf angewiesen, dass der Dollar die Leitwährung der Welt bleibt. Weltweit gibt es Öl fast ausschließlich gegen US-Dollar. Wenn es hierdurch nicht eine beständige Nachfrage nach US-Dollar geben würde, würde das amerikanische Modell überhaupt nicht mehr funktionieren. Die Frage ist nicht: Kann es sein, dass die Amerikaner etwas gegen den Euro haben? Sondern: Ist es realistisch, dass sie tatenlos zuschauen, wie der Euro den US-Dollar als Weltleitwährung gefährdet.

Noch Fragen?

In seinem Film „Kapitalismus – eine Liebesgeschichte“ erwähnt Michael Moore nebenbei, wie überaus nützlich es war, dass im Krieg die deutschen und japanischen Autoindustrien zerstört wurden: so konnte die US-Industrie nach dem Krieg enorm wachsen.

Viele Jahre später droht der US-Wirtschaft wieder Gefahr aus dem Osten: Europa wird zu einem gewaltigen Konkurrenten, der Euro gefährdet den Dollar – deshalb muss er vernichtet werden.  Ist auch nicht persönlich gemeint – es geht nur ums Geschäft. Die stärkste Wirtschaftsnation Europas? Deutschland – und damit der Hauptfeind. Von hier aus kann man – entsprechenden Einsatz vorausgesetzt – die ganze EU vernichten. Entsprechendes hatte man zuvor in Argentinien erprobt.

Zu weit gedacht?

Nicht weit genug.

Kann sich noch jemand an die Mittelmeerunion erinnern? Von Sarkozy 2007 initiiert, hätte sie Nordarabien und Südeuropa miteinander verzahnt – auf eine recht elegante Art und Weise sogar völlig neue Perspektiven für Palästina eröffnet … und die USA aus dem Norden Afrikas herausgedrängt. Sechs Jahre später sind Tunesien, Lybien, Ägypten und bald auch Syrien vernichtet, Spanien, Italien, Griechenland, Zypern und Portugal wirtschaftlich ruiniert, der Einfluss der USA in Nordarabien durch islamistisch gefärbte Rebellenbanden enorm gewachsen.

Zufall?

Vielleicht. Aber wenn wir eine monströse Macht im Hintergrund wissen, die gerne nichts dem Zufall überlässt, wird der Zufall unwahrscheinlicher.  Ist die Macht aber wirklich „monströs“? Ist diese Wertung nach dem „gut“ und „böse“-Schema nicht hoffnungslos veraltet?

Vielleicht – aber eine Gruppe von Menschen, die „millionenfachen Rechtsbruch“ (auch gegen Nachbarn, Freunde und Verbündete) begeht (siehe Spiegel), kann man zurecht als böse – und ziemlich psychopathisch – definieren, ohne großartig moralisch zu werden.

Man stelle sich nur vor, wie groß das Geschrei gewesen wäre, wenn Nordkorea, Russland oder der Iran in diesem Umfang in Deutschland „aktiv“ gewesen wären – und man sollte sich jetzt mal vor Augen halten, wie das Weltbild jener NSA-Verantwortlichen aussieht, die in Deutschland ein wichtigeres Angriffsziel sehen als in diesen klassischen „Feindstaaten“.

Es sind jene Menschen, mit denen die Amerikaner selber unangenehme Erfahrungen machen – und es gibt sie nicht nur beim NSA, sondern auch bei der CIA, dem FBI oder der neu gegründeten „Homeland Security“ (neben den vielen anderen „Diensten“, die dort noch aktiv sind).

„Journalisten, die sich mit der Regierung und der militärischen Macht anlegen, sterben oft unter mysteriösen Umständen.“

So zitiert die Frankfurter Rundschau die US-Plattform „Infowars“ in bezug auf den tödlichen Unfall, bei dem der Enthüllungsjournalist Hastings bis zur Unkenntlichkeit verbrannte … obwohl wir ja wissen, dass diese „Auto-brennt-nach-Unfall-Geschichte“ nur höchst selten auftritt.

Natürlich überwachen sie auch das eigenen Land mit ihren Drohnen (siehe Spiegel) und morden mit dieser wachsenden Flotte von Terrorinstrumenten ungeniert in aller Welt herum – auch von Deutschland aus (siehe Tagesschau). Das schon allein ist Grund genug, Deutschland gezielt besser zu überwachen als Nordkorea. Noch besser ist es aber, wenn man sich dann dank gezielter NSA-Informationen die Sahnestücke der deutschen Industrie gezielt unter den Nagel reißen kann (siehe FAZ).

Der Feldzug gegen Deutschland jedenfalls war ein voller Erfolg – der Euro hat laut einer neuen EZB-Studie deutlich an Einfluss verloren (siehe Handelsblatt). Die Mittelmeerunion wurde zerschlagen, bevor sie überhaupt richtig loslegen konnte, wirtschaftlich ist Europa ein Wrack, das im Namen der Rendite von Goldman-Sachs nun völlig ausblutet: führend dabei auch die fünften Kolonnen des hemmungslos blinden Amerikanismus: Rotarier, Atlantik-Brücke, American Council of Germany, Deutsch-amerikanische Handelskammer und wie sie alle noch heißen.

Darf ich an Obamas Rede in Deutschland erinnern? Hier, zitiert aus dem Handelsblatt:

Wollen wir frei leben oder in Ketten? Unter Regierungen, die unsere Menschenrechte wahren oder unter Regimes, die diese unterdrücken. Wollen wir in einer offenen Gesellschaft leben, die die Unverletzbarkeit des Einzelnen achtet oder in abgeschotteten Gesellschaften, die die Seele ersticken?

Die Frage war rein rhetorischer Natur, wie in einer Nation von Verkäufern üblich.

Die NSA (samt den anderen Geheimdienstmonstren voller ungebremster krimineller Energie) hat diese Frage für uns schon entschieden. Wir leben schon in abgeschotteten Gesellschaften, die die Seele ersticken – in Form von Hartz IV, Jugendarbeitslosigkeit, Renditeterror, Arbeitsplatzunsicherheit, Zeitarbeit, massiver Staatsverschuldung, Bildungsarmut, Medienverblödung, Pressezensur, Netzwerkverschwörungen, minderwertiger Nahrung, beständiger Arbeitsbeschleunigung und fortschreitender Zerrüttung aller sozialer Strukturen – um nur ein paar der Erscheinungsformen des modernen Lebens zu nennen, die uns als ernst zu nehmende Konkurrenten auf den Weltmärkten mangels eigener Identität zunehmend ausschalten.

Berücksichtigt man dann noch die Folgen des Einsatzes der Massenvernichtungswaffe Derivate (siehe Neopresse), so wird schnell klar, dass wir Feindesland mit allen Konsequenzen geworden sind.

Und das ist der eigentliche Skandal: das man uns unsere Feinde tagtäglich als Freunde verkauft – und Freunde wie Edward Snowden als Feinde. Ja, ein „Verräter“ ist er in den Augen unseres Bundespräsidenten Joachim Gauck (siehe Zeit).

Gauck ist Mitglied der Atlantik-Brücke.

„Die USA werden von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben.“ – so 2002 der damalig Vorstand Arndt Oetker in der Berliner Zeitung. 

Und so erklärt sich, warum die Medien in breiter Front von dem eigentlichen Thema ablenken: Deutschland ist wieder Feind der USA. Viele Deutsche arbeiten daran mit, dass es so bleibt.

Meine Lehre aus dem Husarenstreich der Geheimdienste?

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein unkontrollierbares Geheimmonstrum innerhalb der USA ein paar New-Yorker Bürotürme aus taktischen Gründen in die Luft jagd, um sich jahrzehntelang weltweit enorme strategische Vorteile (auch wirtschaftlicher Art) zu sichern, erscheint mir deutlich größer als herkömmliche Verschwörungstheorien über nierenkranke, ehemals in CIA-Diensten stehende  saudi-arabische Millionäre, in von afghanischen Höhlen aus ohne Blutwäschegeräte mit saudi-arabischem Personal Anschläge auf der anderen Seite der Welt durchführen – im am besten gesichertsten Land der Welt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Monstrum auch in Deutschland mordet (siehe RAF-Phantom), scheint mir ebenfalls sehr hoch.

Immerhin sind wir Angriffsziel – ein Feindland Nr. 1. Noch vor Nordkorea.

Deutschland – der Schurkenstaat.

Schade, dass wir keine Konsequenzen aus dieser Erkenntnis ziehen werden, weil die Vasallen des Molochs über ihre „Freundesorganisationen“ schon längst alle zentralen Position in Deutschland besetzt halten. Sicher haben wir das auch bald wieder vergessen, die Medien arbeiten mit Hochdruck daran, überschütten uns mit Nebensächlichkeiten, spülen alles fort mit der üblichen deutschen Sauberkeit und Gründlichkeit.

Bald ist Kritik am Geheimdienstmoloch wieder Antiamerikanismus, der mit Psychiatrie nicht unter zwanzig Jahren bestraft wird.

Dabei fällt mir ein: ich hatte dieses Jahr schon drei Autopannen mit tödlichem Potential.

Da denke ich mir jetzt aber noch nichts bei.

 

 

 

 

Deutschland am Vorabend des Krieges: Wirtschaft plant neues Großdeutschland, Volk ist begeistert. Ratten verlassen sinkendes Schiff.

Mittwoch, 29.5.2013. Eifel. Vor wenigen Tagen gab es die Wahlkatastrophe in Schleswig-Holstein: 53,3 Prozent der Wähler wählten das Modell Demokratie durch Nichterscheinen ab, 87,4 % entschieden sich für Sozialabbau, offensiven Einsatz der Bundeswehr im Ausland und Vetternwirtschaft auf allen Ebenen. Ähnliches kann man auch in Bayern beobachten, siehe Spiegel:

Die CSU ist stärker in die Verwandtenaffäre verwickelt als bisher bekannt. Laut Landtagspräsidium waren es vor allem Christsoziale, die noch kurz vor dem Verbot entsprechende Verträge mit Angehörigen abschlossen. Den Wähler in Bayern kümmert es kaum - die Umfragewerte für die CSU sind blendend.

Mittwoch, 29.5.2013. Eifel. Vor wenigen Tagen gab es die Wahlkatastrophe in Schleswig-Holstein: 53,3 Prozent der Wähler wählten das Modell Demokratie durch Nichterscheinen ab, 87,4 % entschieden sich für Sozialabbau, offensiven Einsatz der Bundeswehr im Ausland und Vetternwirtschaft auf allen Ebenen. Ähnliches kann man auch in Bayern beobachten, siehe Spiegel:

Die CSU ist stärker in die Verwandtenaffäre verwickelt als bisher bekannt. Laut Landtagspräsidium waren es vor allem Christsoziale, die noch kurz vor dem Verbot entsprechende Verträge mit Angehörigen abschlossen. Den Wähler in Bayern kümmert es kaum – die Umfragewerte für die CSU sind blendend.

Ja, die Wähler finden so etwas super! Egal, wie dreist die Politikschranzen auch vorgehen – hier ein besonders delikater Fall:

Es war ein ordentliches Taschengeld für die zwei minderjährigen Söhne von Georg Winter: Jeweils rund 45.000 Euro erhielten sie von dem bayerischen CSU-Landtagsabgeordneten in der Zeit von 2000 bis 2012. Das Geld floss auf Kosten des Steuerzahlers. Winter hatte seine Kinder (sie waren im Jahr 2000 13 bzw. 14 Jahre alt) als Bürohilfen eingestellt, ihm kam dabei das Bayerische Abgeordnetengesetz zugute.

Ist das nicht auch verbotene Kinderarbeit?  Ach – was schert das einen ordentlichen Parlamentarier: er ist immun gegen Strafverfolgung und aufgrund des durchschnittlichen moralischen Niveaus solcher Typen dann völlig ungehemmt in seinem Element: lügen, betrügen, abgreifen, ausbeuten – das Standardrepertoire eines jeden deutschen Politikers.

In Deutschland kann man sich so etwas aber erlauben, die Deutschen finden so etwas toll: sie hoffen alle, selbst schnellstmöglichst ins Parlament einzuziehen: die Chancen, dass das gelingt, sind höher als beim Lotto, der Gewinn ist ungefähr derselbe – wenn man sich so geschickt anstellt wie Georg Winter, der seinen Söhnen zwölf Jahre lang ein Luxustaschengeld auf Kosten der Steuerzahler bezahlte.

Was die CSU davon hält? Nun, hören wir dazu die Abendzeitung München:

Er hat seine 13 und 14 Jahre alten Söhne auf Steuerzahlerkosten beschäftigt. Die CSU stärkt ihm mit donnerndem Beifall den Rücken.

„Donnernder Beifall“ für jahrzehntelanges kriminelles staats- und volksfeindliches Handeln! Und die Opposition? Hat mit Harald Güller dieselben Probleme, siehe Augsburger Allgemeine. 

Warum nun entarten unsere Abgeordneten so? Warum schaden sie dem Ansehen des demokratischen Systems in diesem unglaublichen Maße? Fragen, die man nur beantworten kann, wenn man weit über den Tellerrand hinausschaut – zum Beispiel in die russischen Medien (hier: Stimme Russlands), die aktuell erstaunliches vermelden:

Im russisch-ukrainischen Freiwilligen-Korps, das zur Unterstützung von Syriens Präsident Al-Assad im Kampf gegen Extremisten gebildet wird, haben sich bereits mehrere tausende Menschen angemeldet. Dies erklärte der Initiator der Bildung des Korps, der Oberst außer Dienst Sergej Rasumowski, der die „Allukrainische Union obdachloser Offiziere“ leitet.

Eine Union obdachloser Offiziere. Vor denen hatte sogar Hitler Angst – und da waren die sogar in Kriegsgefangenenlagern eingesperrt.

So etwas gab es auch schon mal: 1936, kurz vor dem großen Völkerschlachten. In Spanien kämpften Deutsche, Engländer, Franzosen und Amerikaner Seite an Seite gegen Franko´s Faschisten, die von Deutschen und Italienern untersützt wurden. Dies war die Generalprobe für den Zweiten Weltkrieg.

Kommen die russischen Freiwilligen in Syrien an, haben die USA alle Argumente in der Hand, um ihren Traum von globaler Hegemonie in die Tat umzusetzen: ein willkommenes Geschenk für die Falken in den USA – und für die Rüstungsindustrie.  Vielleicht spenden die sogar für diese Offiziere, wie sie es für Hitler getan haben, dessen Politik maximalen Profit garantierte.

Nun – Menschen die Krieg nur als Unterhaltungsspektakel aus dem Fernsehen kennen, werden mit dieser Drohkulisse nichts anfangen können, wahrscheinlich begrüßen sie sogar die Entwicklung: gibt schöne blutige Sondersendungen in ARD und ZDF.

Doch leider ist der Sitzplatz in der „ersten Reihe“ von ARD und ZDF selbst in Gefahr: es droht eine neue Welle der Arbeitslosigkeit, diesmal in den edlen Kernbereichen der deutschen Industrie.  Diese Nachricht wird nicht so in voller Breite geteilt, die Tagesschau beschränkt sich lieber auf andere Themen:

Um die S-300-Raketen gehe es, seit die russische Regierung beabsichtige, dieses Waffensystem nach Syrien zu liefern, sagt Yaalon. Nach seinen Informationen sei es zu einer solchen Lieferung noch nicht gekommen. „Ich hoffe auch, dass es so bleibt, aber wenn die S-300 Syrien erreichen, dann wissen wir, wie wir darauf reagieren werden.“

Deutliche Worte an die russische Regierung.

Bleiben wir jedoch zuerst einmal bei der Meldung, die größte Aufmerksamkeit verlangt: die deutsche Exportindustrie knickt ein, siehe Spiegel:

Der deutsche Exportboom ist vorerst zu Ende. Erstmals seit mehr als drei Jahren senkten die heimischen Firmen im April ihre Preise. Grund sind die Rezession in Europa und die schwache Weltkonjunktur.

Und was bedeutet das Ende des Exportbooms für uns? Dafür muss ich mal ausführlicher zitieren:

Die schwache Konjunktur hinterlässt zunehmend auch ihre Spuren auf dem heimischen Arbeitsmarkt. So hat sich nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) vom Dienstag der rückläufige Trend beim Stellenangebot im Mai fortgesetzt. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei im zu Ende gehenden Monat auf den niedrigsten Stand seit Herbst 2010 gesunken, berichtete die BA. Der von der Bundesbehörde ermittelte Wert sank im Mai auf 144 Punkte; das sind drei Zähler weniger als im April. Im Vergleich zum Vorjahr lag der Index um 27 Punkte im Minus.

Die BA-eigenen Rechenmodelle sollten uns hier nicht interessieren, sie dienen nur der Bürgerverwirrung – wie alle Geheimsprachen. Klar ist: man muss mit erhöhter Arbeitslosigkeit rechnen. Deshalb meldet auch die von den Parteien dirigierte Tagesschau gleich erstmal einen Erfolg:

Experten erwarten weniger Arbeitslose

Wer nur oberflächlich Nachrichten konsumiert, denkt, er lebe im Schlaraffenland. Wer noch mehr liest, kriegt zurecht Angst um seine Zukunft wie der weltweit größte Rentenfondmanager Pimco, siehe Wallstreet Journal:

„Das Bevölkerungswachstum und die Produktivität gehen langsam zurück. Zusammen mit dem Schuldenabbau, den sämtliche Staaten noch leisten müssen, spricht das für ein anhaltend langsames Wirtschaftswachstum“, sagte Andrew Bosomworth, der in Deutschland das Portfoliomanagement von Pimco verantwortet, am Dienstag in Frankfurt. „Auf Sicht von zehn Jahren dürfte sich die nominale Rendite eines gemischten Porfolios auf drei bis vier Prozent belaufen“, schätzt Bosomworth.

Trübe Aussichten. Pimco hat den notwendigen Schuldenabbau der Staaten fest im Blick – nur mit deutschen Politikern geht das nicht. Die müssen nicht nur ihre Familien ernähren, sondern auch noch den Lobbyisten einen Gefallen tun, damit sie selbst eine Chance haben, Lobbyist zu werden, siehe Süddeutsche:

Der Staatsminister im Bundeskanzleramt, Eckart von Klaeden, wechselt in die Wirtschaft. Nach der laufenden Legislaturperiode wird er beim Autokonzern Daimler Bereichsleiter für Politik und Außenbeziehungen.

 

Einer von vielen, die von der Wirtschaft dankbar aufgesogen werden, nachdem der Steuerzahler ihren Werdegang bezahlt hat. Wozu ein Konzern einen „Bereichsleiter für Politik und Außenbeziehungen braucht“, erfahren wir leider nicht.

Eine so feste, gelungene Verzahnung von Wirtschaft und Politik führt erwartungsgemäß zu absonderlichen Erscheinungen in der politischen Welt, von der eine weitere brisante Information eher am Rande zu finden ist, siehe Handelsblatt:

Dass der deutsche Steuerzahler Kredite für Spaniens Wirtschaft absichern soll, hört sich abenteuerlich an. Die SPD will den Schäuble-Plan aber dennoch mittragen. Allerdings nur, wenn eine zentrale Bedingung erfüllt ist.

Ja, richtig gehört. Im Rahmen der durch deutsche Sparpolitik verursachten Massenarbeitslosigkeit unter den europäischen Jugendlichen wurde nun ein Programm zu Bekämpfung dieser Schande beschlossen, für das …. Überraschung! … der deutsche Steuerzahler zur Kasse gebeten wird. Der deutsche Politiker selbst zeigt sich als Lobbyist ausländischer Firmen in Deutschland, bezahlt allerdings vom deutschen Steuerzahler. Warum? Dies erfahren wir auf Seite 3 des Artikels:

Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatte beklagt, dass trotz historischer niedriger Zinsen in der Eurozone Firmen etwa in Italien oder Spanien keinen Zugang zu bezahlbaren Unternehmenskrediten hätten.

Die Politik schenkt den Banken billiges Geld – was die auch gerne nehmen. Aber anstatt es an die europäische Wirtschaft weiterzugeben, investieren die es lieber erstmal in Massenaufkäufen deutscher Aktien (siehe: DAX). Die so gerade vor dem Kollaps geretteten Banken verursachen so doppelten und dreifachen Schaden.

Während es den deutschen Firmen zunehmen schlecht geht, retten wir Firmen im Ausland und … klauen denen auch noch die Fachkräfte. Neben einer breiten Sympathieoffensive in der Tagesschau spricht auch das Handelsblatt von „Deutschlands ungehobenem Schatz„: Millionen gut ausgebildeter Fachkräfte strömen nach Deutschland, um ihre Arbeit dort zu Niedrigstlöhnen in Gold für die Börse der Aktionäre verwandeln zu lassen, während hier Städte zerfallen und Gemeinden von Sparkommissaren zwangsverwaltet werden.

Der BDI hat auch gleich eine gesamteuropäische, nahezu imperiale Lösung bereit (nochmal Handelsblatt):

In der Debatte um mehr Wettbewerbsfähigkeit in der EU empfahl der BDI-Mann Kerber Euro-Ländern wie Spanien eine radikale Neuausrichtung – sie sollten sich stärker als Zulieferer der deutschen Wirtschaft verstehen. „Ich glaube, dass das polnische Modell durchaus auch ein Vorbild sein kann für andere EU-Länder wie Spanien“, . „Polen hat vor über zehn Jahren sehr genau von A bis Z analysiert, was in Deutschland produziert wird und welche Produktionskomponenten benötigt werden, und sich dann strategisch dafür entschieden: Wir werden Deutschland wettbewerbsfähig zuliefern“, sagte Kerber.

Ganz Europa als logistisches Hinterland für das großdeutsche Reich. Solche größenwahnsinnigen Träume kann man derzeit wieder öffentlich ausleben: man weiß den Wähler im Rücken, der sich von der großdeutschen Lösung mal wieder Zahngoldberge verspricht, von denen er selbst ein gutes Stück abbekommt. Ja, ich weiß: solche Vergleiche sind heute verpönt – aber man sollte sich mal gründlich Gedanken darüber machen, warum eigentlich.

Wie gut, dass es Brüssel gibt (siehe Spiegel):

Brüssel habe aber „die wahre schlechte Lage noch immer nicht genügend erkannt“. Ihm bereite die Lage in vielen EU-Ländern Sorge. Staaten wie Bulgarien, Rumänien und Italien seien „im Grunde genommen kaum regierbar“. „Zu viele in Europa“ glaubten noch immer, alles werde gut. Laut „Bild“-Zeitung lautet Oettingers Fazit: „Europa ist ein Sanierungsfall.“

Liest man weiter, erfährt man, das auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien sich auf dem Wege zur Unregierbarkeit bewegen. Nun – für Griechenland hatte der Herr Oettinger ja schon mal eine direkte Diktatur durch EU-Beamte angemahnt (siehe Spiegel).

Vielleicht heitert ihn ja die Nachricht russischer Freiwilligenkorps für Syrien etwas auf  – immerhin hat er die Bedeutung von Kriegen für die Wirtschaft ja schon erkannt, siehe Wikipedia:

„In einer Wohlstandsgesellschaft gibt es weniger Dynamik als in den Aufbaujahren nach dem Krieg. Wir sind in der unglaublich schönen Lage, nur von Freunden umgeben zu sein. Das Blöde ist, es kommt kein Krieg mehr. Früher, bei der Rente oder der Staatsverschuldung haben Kriege Veränderungen gebracht. Heute, ohne Notsituation, muss man das aus eigener Kraft schaffen.“

Tja, schon blöd, wenn kein Krieg mehr kommt.  Ich habe noch in Erinnerung, dass Krieg gerne dann kommen, wenn Politik und Wirtschaft den Karren mal wieder soweit in den Dreck gesetzt haben, dass er mit friedlichen Mitteln nicht mehr herauszuziehen ist.

Das wissen vielleicht auch die Portugiesen, die sich immer besser vorstellen können, ohne Europa und den Euro leben zu können, anstatt als vollkommen abhängige Zulieferbetriebe für deutsche Unternehmen und Lieferanten für den deutschen Leiharbeitsmarkt dahin zu vegetieren (siehe Wallstreet-Journal).

Und von Freunden sind wir auch nicht mehr so unbedingt umgeben.

Das letzte Mal übrigens, das Deutschland so viele „Fremdarbeiter“ für die eigene Wirtschaft brauchte, war 1944 (siehe zum).

Da war Krieg.

Jetzt können wir uns auch die Wahlergebnisse in Schleswig-Holstein erklären: im Krieg scharrt sich das verängstigte Volk gerne mal um starke Parteien – oder bleibt zu Hause, bis der Sturm vorübergezogen ist.

Und es erklärt auch hinreichend das Verhalten unserer Politiker: die Ratten verlassen das sinkende Schiff – und nehmen so viel wie möglich mit auf die Reise.

 

 

 

 

 

 

Die EU stinkt! Über die gezielten Verarmungsprogramme für Deutschland.

Montag, 25.3.2013. Eifel. Endlich Ferien - wie ich höre, auch von der Krise. Zypern ist gerettet - irgendwie. Schon wieder. Lang ist her, da war Zypern schon mal zu retten: das NATO-Mitglied Türkei nahm dem NATO-Mitglied Griechenland ein Drittel der Insel mit militärischer Gewalt weg, ohne das die US-Flotte sie daran gehindert hätte. Angriffskriege unter Natomitgliedern waren damals protokollarisch noch nicht geregelt. Was war das für eine Peinlichkeit, als am 20. Juli 1974 türkische Truppen im Rahmen der Operation Attila den Norden Zyperns besetzten - "der Russe" war begeistert, zeigte sich doch erneut, wie dekadent die kapitalistische Nato war. Die Insel ist immer noch geteilt - davon erfährt man im Rahmen der neuen Zypernkrise nur wenig. Die oft zitierten "britischen Geldbesitzer" auf der Insel dürften sich aus den Kriegsflüchtlingen der damaligen Tage rekrutieren, in Großbritannien wohnen heutzutage mehr türkische Zyprioten als auf Zypern selbst, siehe Wikipedia. Dort erfährt man auch, das der EU-Beitritt der Insel nicht ganz korrekt war - eigentlich kann nur die ganze Insel beitreten. Aber - wie immer, wenn die EU etwas will, dann kriegt sie das auch. Hätte sie sich korrekt verhalten, dann hätten wir nie ein Zypernproblem gehabt - aber die Gier, Größe, Macht und Herrlichkeit der EU grenzenlos auszuweiten war größer als die Tatsache, das eine 2/3-Insel nicht beitreten kann.

Montag, 25.3.2013. Eifel. Endlich Ferien – wie ich höre, auch von der Krise. Zypern ist gerettet – irgendwie. Schon wieder. Lang ist her, da war Zypern schon mal zu retten: das NATO-Mitglied Türkei nahm dem NATO-Mitglied Griechenland ein Drittel der Insel mit militärischer Gewalt weg, ohne das die US-Flotte sie daran gehindert hätte. Angriffskriege unter Natomitgliedern waren damals protokollarisch noch nicht geregelt. Was war das für eine Peinlichkeit, als am 20. Juli 1974 türkische Truppen im Rahmen der Operation Attila den Norden Zyperns besetzten – „der Russe“ war begeistert, zeigte sich doch erneut, wie dekadent die kapitalistische Nato war. Die Insel ist immer noch geteilt – davon erfährt man im Rahmen der neuen Zypernkrise nur wenig. Die oft zitierten „britischen Geldbesitzer“ auf der Insel dürften sich aus den Kriegsflüchtlingen der damaligen Tage rekrutieren, in Großbritannien wohnen heutzutage mehr türkische Zyprioten als auf Zypern selbst, siehe Wikipedia. Dort erfährt man auch, das der EU-Beitritt der Insel nicht ganz korrekt war – eigentlich kann nur die ganze Insel beitreten. Aber – wie immer, wenn die EU etwas will, dann kriegt sie das auch. Hätte sie sich korrekt verhalten, dann hätten wir nie ein Zypernproblem gehabt – aber die Gier, Größe, Macht und Herrlichkeit der EU grenzenlos auszuweiten war größer als die Tatsache, das eine 2/3-Insel nicht beitreten kann.

Nun ja – wie haben´s halt jetzt wieder einmal geschafft … und gerade noch den GAU für europäische Sparer vermieden: den direkten Zugriff der Staatsmacht auf die ganz privaten Sparkonten. Haben wir das wirklich geschafft? Der Spiegel weist heute darauf hin, das die Sicherheit von Kleinsparerguthaben in Krisenländern ab sofort nicht mehr gegeben ist: soviel sollte man aus dem Zirkus gelernt haben. Das Handelsblatt hatte vor ein paar Tagen berichtet, das die Europäische Zentralbank verschiedene Instrumente zur Kontrolle des Kapitalverkehrs in Zypern vorbereitet, unter anderem sollte man nicht mehr als 400 Euro pro Tag abheben können, aktuell sollen es nur noch 100 Euro sein, Onlinebanking war eine Zeit lang völlig unmöglich.

Gut – die Instrumente werden jetzt nicht eingesetzt … aber sie sind doch jetzt da, oder?

Sie schweben über uns wie das Damoklesschwert Hartz IV über den deutschen Arbeitern und Angestellten, die im Falle der Arbeitlosigkeit auch jeden Moment vom Staat komplett enteignet werden können – nur kräht bei denen kein Hahn danach. Wir haben halt Sozialdarwinismus und finden den auch gut – wer versagt, muss zur Belustigung der Republik Scheiße fressen.

Es sei denn, er lebt nicht in Deutschland.

Das ist eine Erkenntnis, die mir erst langsam dämmert, den Verdacht hege ich schon lange, seit dem ich sehe, welch´ teure Häuser sich Holländer aus verdachtsgemäß niedrigen Einkommensschichten in der Eifel kaufen können.  Wir hören immer wieder Horrormeldungen aus dem Ausland – ganz so, wie es die Kanzlerin von den Chefredakteuren zwecks gemeinsamer Steuerung des Tankers Deutschland wünscht. Die wirkliche Horrormeldung ist aber: die sind schon längst alle viel reicher als wir. Der Hintergrund erläutert eine Studie der Bundesbank:

Ein deutscher Durchschnittshaushalt hat laut der Bundesbank-Studie ein Bruttovermögen von 67.900 Euro. Abzüglich der Schulden bleibt ein Nettovermögen von 51.400 Euro, wie die Deutsche Bundesbank gestern bei der Präsentation ihrer Studie  Private Haushalte und ihre Finanzen in Eltville berichtete. Das Durchschnittsvermögen der reichsten zehn Prozent, die 59, 2 Prozent des Nettovermögens besitzen, liegt mit brutto 440.000 Euro und netto 195.200 Euro sehr deutlich höher. 73 Prozent der Deutschen hingegen haben mittlerweile ein „unterdurchschnittliches“ Nettovermögen. Die Mittelschicht dünnt also erheblich nach unten aus.

73 % der Deutschen haben ein unterdurchschnittliches Nettovermögen – Tendenz: steigend für die Schicht, sinkend für das Vermögen.

Ist das das Volk, das die EU retten soll?

Interessant ist, dass das mittlere Nettovermögen der Deutschen im europäischen Vergleich miserabel ausfällt. In Frankreich beträgt es 113.500 Euro pro Haushalt, in den von der großen Krise geschüttelten Ländern Spanien erstaunliche 178.300 und in Italien 163.900 Euro.

Der Grund für den mehr als bescheidenen Vermögenswert im reichen Deutschland ist die extrem niedrige Eigenheim-Quote. Von den Deutschen besitzen nur 44,2 Prozent ein Haus oder eine Wohnung. In Frankreich sind es 57,9 Prozent, in Italien 68,4 Prozent und in Spanien sogar 82,7 Prozent, im Vergleich mit Deutschland also fast die doppelte Anzahl.

Man merkt, warum die Ausweitung von Hartz IV interessant sein könnte: da draußen warten ganz viele Immobilien auf den potenten Käufer aus Deutschland … zum Beispiel in Spanien. Das Land verliert im 1. Quartal nochmal 300 000 Arbeitsplätze (siehe Alambus.blog), seine Verschuldung steigt auf neue Rekordwerte (siehe Spiegel), aber die Bürger brauchen keine Angst vor Obdachlosigkeit zu haben, weil fast doppelt so viele Spanier wie Deutsche ihr Eigenheim haben.

Die deutschen Eigenheime sind zudem auch deutlich weniger Wert als die der europäischen Brüder und Schwestern, siehe Institut der deutschen Wirtschaft:

In den letzten vier Jahrzehnten haben die Immobilienpreise nur in den 70er Jahren real zugelegt. Seit den 80er Jahren haben die Hauspreise hingegen durchschnittlich real an Wert verloren (Tabelle). Ganz anders in Spanien, den Niederlanden oder auch dem Vereinigten Königreich. Dort sind die Preise allenfalls in einer Zeitperiode gefallen. In den meisten Zeitperioden sind die Preise jedoch kräftig gestiegen, teilweise sogar um mehr als 80 Prozent in 10 Jahren.

Wer dort ein Haus hat und verkauft, der kann sich in Deutschland gleich zwei leisten. Wir sind Billigland – nicht nur bei den Löhnen. Die neuen Polen Europas.

Warum schafft unsere Regierung so etwas nicht, was im Rest Europas Normalität ist? Warum versagt hier unsere Wirtschaft so völlig, wo man doch gerade zehntausende von „Anlageberatern“ durch die Gegend schickt, um den Deutschen zu mehr Vermögen zu verhelfen? Wieso gibt es hier eigentlich kein gigantisches Hilfsprogramm für Deutschland, die verarmende Mieternation im Herzen Europas?

Während wir auf keinen grünen Zweig kommen, steigt allerdings unsere Pro-Kopf-Verschuldung hinsichtlich der Staatsschulden ständig weiter an: die 73%, die unter dem Durchschnitt verdienen, müssen schon ganz schön knechten, um ihren Anteil zusammen zu bekommen.

Nun – eine Antwort auf die Frage ergibt sich schon aus der Agenda 2010: man wollte den flexiblen Arbeitnehmer, was ein Leser des Handelsblattes deutlich formulierte:

Flexibilisierung heißt nichts anderes als Lohndrückerei bei gleichzeitiger Rund-um-die-Uhr Verfügbarkeit.

In dem Artikel ging es um den „Erfolg“ der Agenda 2010, der sich bei näherem Hinsehen als „Scheinriese“ entpuppt, siehe nochmal Handelsblatt:

Die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 haben nach einem Zeitungsbericht nicht mehr Beschäftigung gebracht. Die Zahl der Arbeitsstunden lag im vergangenen Jahr bei 58,1 Milliarden und damit 0,3 Prozent höher als 2000, wie die „Berliner Zeitung“ aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken zitierte.

Man sieht: es ging eher um ein Programm zur Vernichtung des lebenslänglichen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatzes als um ein Programm zu Bekämpfung der Arbeitslosigkeit: ein Volk von Wanderarbeitern sollte geschaffen werden – und die brauchen weder Wohneigentum noch sonst ein Vermögen, eher im Gegenteil: haben die zuviel, dann wandern die zuwenig.

Die gleiche EU, die jetzt die gespaltene Miniinsel mit 10 Milliarden Euro rettet, bleibt stumm und still, wenn es um die Verarmung Deutschlands geht. Geht es aber um Maßnahmen zur Förderung der Verarmung, dann fallen denen ziemlich viele neue Ideen ein – zum Beispiel die „Wärmedämmung“, die aktuell von der EU vorgenommen wird. Hausbesitzer in Deutschland (also …. die kleine, noch nicht verarmte Minderheit) sind momentan nicht nur angehalten, die Sanierung der Straße in Deutschland mitzutragen, sondern auch noch zusätzliche Maßnahmen zur Wärmedämmung vorzunehmen – im Schnitt 17 000 Euro, siehe Wirtschaftswoche.

Im gleichen Artikel wird auch eine Studie zitiert, die belegt, das die Dämmung sogar zu einem Anstieg der Heizkosten führt – da hat die EU sich wohl mal wieder richtig vertan – aber nicht nur das. Capital beschreibt weitere EU-diktierte Scheußlichkeiten an deutschen Häusern:

BASF weist diese Vorwürfe zurück. „Bei unfachmännisch sanierten Altbauten kann es unter Umständen zu Wartungsbedarf kommen, aber Styropor ist darauf angelegt, so lange zu halten wie ein Haus“, sagt Jürgen Fischer. In der Theorie stimmt das auch.

Die Praxis indes sieht oft anders aus: Mal nisten sich in den weichen WDVS-Fassaden Mäuse ein, mal Spechte, mal sorgt die Witterung für Risse in der schützenden Außenschicht. So oder so ist die Fassade dann undicht, anfällig für Wasserschäden, Schimmel, Wärmeverlust. Nach Angaben des Fraunhofer-Informationszentrums Raum und Bau liegt die schadenfreie Lebensdauer von Styropor-WDVS im Schnitt bei nur 22 Jahren.

Und wie oft hat Henrich schon wärmegedämmte Gebäude begutachtet, deren Außenwände sich bereits nach wenigen Monaten grün verfärbten. ­Fritschiella heißt die Übeltäterin – eine Grünalge, die auf den Kunststofffassaden ideale ­Lebensbedingungen vorfindet. Gerade Nordwände, die kaum von Sonne beschienen werden, sind oft feucht und kühl, beste Voraussetzungen für die Alge, sich rasant zu vermehren. Gleiches gelte für Schimmel, den der Sachverständige immer wieder hinter den Platten oder an Anschlusspunkten, Übergängen und Verklebungsstellen entdeckt.

Viele Styropor-WDVS werden daher mittlerweile mit Algiziden und Fungi­ziden getränkt. Die Mittel waschen sich mit der Zeit aus, gelangen ins Grundwasser. Welchen Schaden sie dort anrichten, ist noch weitgehend unerforscht.

„Weitgehend unerforscht“? Im Internet habe ich auf Anhieb keine Studie gefunden, weiß aber aus NRW, das einzelne Gemeinden schon mit einer Schadstofferhöhung von 600% über Norm leben müssen … alles ausgewaschener Mist aus den Dämmplatten, heißt es unter der Hand.

Capital ist nun sicher keine linksradikale Zeitschrift – und doch wagt sie sich etwas zu schreiben, was bei anderen als „Verschwörungstheorie“ abgelehnt worden wäre:

Es greift alles ineinander: Die Politik gibt den Immobilienbesitzern das Ziel vor und braucht dazu Normen. Diese Normen werden von Lobbyisten festgelegt, und schon stellt sich ganz Deutschland als ein Sanierungsfall heraus. Und schon lohnen sich auch 20 Zentimeter dicke Styroporplatten. Die Immobilienbesitzer müssen sich schließlich an die Normen halten.

Fazit: Die Politik feiert sich für ihre ­klimapolitischen Erfolge, die Industrie kassiert ab. Und der Hausbesitzer ist der Dumme.

Es lohnt sich, den Artikel im Detail zu lesen und sich kündig darüber zu machen, wie einflussreiche Konzerne über finanziell abhängige Institute wissenschaftlich „gesicherte“ Normen entwickeln, um das ganz große Geschäft zu machen.

Das Geschäft mit dem Dämmstoff Neopor führte beim Hauptanbieter BASF zu einer Verdreifachung der Produktion in Deutschland (siehe Euripcities), während 2012 Anlagen in Indien und Malaysia geschlossen wurden (siehe Chemmanager-online): dank brummendem EU-Geschäft sind die Märkt unrelevant geworden.

Wer nun denkt: damit ist es aber genug mit der EU – der irrt. Dieses zu einem Instrument des Lobbyismus verkommene politische Spektakel (das die armen Deutschen von allen Ländern am meisten kostet) plant noch weitere Schläge zur Verarmung des Bürgers – oder zur Rettung der Industrie. Den neuesten Plan – für den jetzt schon Wissenschaftler ganz neue Theorien aufstellen – benennt die Zeitschrift Focus:

Die EU-Umweltkomission will laut eines Medienberichtes angeblich alle Autos in Großstädten verbieten, die Baujahr 2004 oder älter sind. In Deutschland dürfte dann rund jedes zweite Auto nicht mehr in die Stadt fahren.

Ab wann verbietet die EU eigentlich Bürger in Großstädten, die älter als 65 Jahre sind? Begründungen dafür ließen sich – bei entsprechender Bezahlung – schnell finden, „Umwelt“ allein gibt da schon genug her. Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, können sich in den Städten sowieso schon nicht halten.

Nun, es ist Zeit, aus der deutschen Armut aufzutauchen und sich wieder der Europapolitik zuzuwenden, die jetzt mit dem Coup in Zypern wieder Kasse gemacht hat. Diesmal wurden „Reiche“ enteignet – sagen uns die Medien – und zwar genau die richtigen: alles geldwaschende Drogenmafiosi, so tönt es aus allen Rohren.

Das hört sich gerecht an – ist es aber nicht. Über die Enteignung von Kapital aus Verbrechen entscheidet in demokratischen Zivilgesellschaften ein Gericht – nicht der Finanzminister des eigentlich ärmsten Landes der EU – in diesem Falle: Deutschland. Und der wagt es auch noch, sich jetzt vor die Zyprer zu stellen und denen zu sagen, das jetzt harte Zeiten auf sie zukommen werden. Der Mann ist nur mein Angestellter – und ich wünsche nicht, das der durch die Welt zieht und meinen europäischen Brüdern Angst macht.

Sowas kann schlimm enden, siehe Heise:

„Die Regierung gehorcht nur Technokraten der Troika aus EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds und Europäischer Zentralbank, den Finanzmärkten und Frau Angela Merkel“, kritisiert Soares. Portugal verliere die Unabhängigkeit und sei ein „Protektorat“ von „Wucherern“.

Das meint Mário Suarez, ein ehemaliger Ministerpräsident Portugals. Er rechnet mit gewalttägigen Unruhen … und wie sich zeigt, ist die Troika durch solche Aktionen in der Tat zu bewegen:

Dass sich die Lage im Land zuspitzt, sieht offenbar auch die Troika ein. Aus verschiedenen Quellen ist zu vernehmen, dass sie Portugal erneut mehr Zeit für den Defizitabbau einräumt. Wie Irland soll auch Portugal mit der Rückzahlung der Hilfskredite erst viel später beginnen, um „Belastungsspitzen“ zu vermeiden.

Geht also – solange Deutschland zahlt und ruhig hält.

Wir sitzen lieber in unseren verschimmelten, vergifteten Styroporkartons, trauen uns mit unserem alten Renault nicht mehr auf die Straße und arbeiten rund um die Uhr für beständig weniger Geld, während wir darauf warten, das die EZB ihre „Instrumente“ auch mal in Deutschland einsetzt, um auch noch den Rest des Geldes abzugreifen.

Wer nicht ruhig hält, ist die Eifel. Hier vor Ort weigert man sich, der EU-Verordnung über die Gestaltung von Kreisverkehren nachzukommen (siehe Aachener Nachrichten). Solange die Pariser ihren Triumphbogen nicht abreißen, wird auch in der Eifel an den mit Kunstobjekten lokaler Künstler vollgepackten Kreisverkehren nicht herumgebastelt.

Nun – vielleicht fängt  ja hier vor Ort der Prozess an, der Deutschland zum Umdenken bewegt … bevor noch die EU festlegt, wie viel Geld wir monatlich bezahlen müssen, um einen echten Arbeitsplatz zugeteilt zu bekommen.

Obwohl – auf solche Ideen kommt die deutsche Politik sicher noch von selbst.

 

 

 

 

 

Die Elite der Deutschen? Alles gewissenlose Lumpen, wegen denen das Land zerfällt.

Montag, 12.11.2012. Eifel. Ralph Boes hungert heute den 12. Tag, bisher hat er 2,2 Kilo abgenommen. Sanktionshungern nennt sich das, geschieht im Kampf gegen die asoziale Praxis eines "Sozialstaates", der zu allen sozial ist, die sehr viel haben, aber extrem unsozial wird, wenn Leute zu wenig haben. "Der Teufel scheißt halt immer auf den größten Haufen" - heißt ein alter Sinnspruch, der heute Wirtschaftsprogramm geworden ist. Doch gehen wir mal fort von dem Unrecht, das den Armen dieses Landes widerfährt und hin zu den Abenteuern, die der Mittelstand zu bewältigen hat. Bei uns im Dorf geht jetzt der Pleitegeier in großem Ausmaße um, sogar das Fernsehen war schon da. Wo das Dorf liegt, ist eigentlich egal, was dort geschieht, aber nicht. Dabei geht es mir gar nicht um jenen Nachbarn, der sein Haus verkaufen musste um die Medizin für seinen Sohn zu bezahlen, die die Krankenkassen nicht mehr finanzieren wollten (die brauchen das Geld für ihre Überschüsse, von denen sie sich dann fette Gehaltszulagen gönnen können) - das Haus ist jetzt übrigens in der Zwangsversteigerung, der Sohn hatte keine Zeit, auf einen Käufer zu warten. Nein, es geht um jene Nachbarn, die jetzt eine neue Straße bekommen: eine EU-Richtlinie muss durchgeführt werden, der alte Schotterweg wird aphaltiert.  Kostenpunkt pro Familie: 30 000 Euro (in Worten: DREISSIGTAUSEND). 60000 für das letzte Hotel im Tal. Sowohl Familien als auch das Hotel werden durch diese Maßnahme in den Bankrott getrieben, erste Häuser stehen zum Verkauf. Die Leute haben das Geld für die EU-Richtlinien nicht, wo sie mit ihren Kindern unterkommen, steht noch in den Sternen. Wenn sie Pech haben, dann kommen ihre Häuser auch in die Zwangsversteigerung - das war es dann für den Rest des Lebens. Von den Schulden kommt man nicht mehr los.

Montag, 12.11.2012. Eifel. Ralph Boes hungert heute den 12. Tag, bisher hat er 2,2 Kilo abgenommen. Sanktionshungern nennt sich das, geschieht im Kampf gegen die asoziale Praxis eines „Sozialstaates“, der zu allen sozial ist, die sehr viel haben, aber extrem unsozial wird, wenn Leute zu wenig haben. „Der Teufel scheißt halt immer auf den größten Haufen“ – heißt ein alter Sinnspruch, der heute Wirtschaftsprogramm geworden ist. Doch gehen wir mal fort von dem Unrecht, das den Armen dieses Landes widerfährt und hin zu den Abenteuern, die der Mittelstand zu bewältigen hat. Bei uns im Dorf geht jetzt der Pleitegeier in großem Ausmaße um, sogar das Fernsehen war schon da. Wo das Dorf liegt, ist eigentlich egal, was dort geschieht, aber nicht. Dabei geht es mir gar nicht um jenen Nachbarn, der sein Haus verkaufen musste um die Medizin für seinen Sohn zu bezahlen, die die Krankenkassen nicht mehr finanzieren wollten (die brauchen das Geld für ihre Überschüsse, von denen sie sich dann fette Gehaltszulagen gönnen können) – das Haus ist jetzt übrigens in der Zwangsversteigerung, der Sohn hatte keine Zeit, auf einen Käufer zu warten. Nein, es geht um jene Nachbarn, die jetzt eine neue Straße bekommen: eine EU-Richtlinie muss durchgeführt werden, der alte Schotterweg wird asphaltiert.  Kostenpunkt pro Familie: 30 000 Euro (in Worten: DREISSIGTAUSEND). 60000 für das letzte Hotel im Tal. Sowohl Familien als auch das Hotel werden durch diese Maßnahme in den Bankrott getrieben, erste Häuser stehen zum Verkauf. Die Leute haben das Geld für die EU-Richtlinien nicht, wo sie mit ihren Kindern unterkommen, steht noch in den Sternen. Wenn sie Pech haben, dann kommen ihre Häuser auch in die Zwangsversteigerung – das war es dann für den Rest des Lebens. Von den Schulden kommt man nicht mehr los.

Das erinnert schon an amerikanische Verhältnisse, über die der Stern augenblicklich berichtet:

Immer mehr Menschen in den USA sind ohne Dach über dem Kopf, obwohl sie einen Vollzeitjob haben – sie leben in Vans. Im ganzen Land entstehen Parkplätze für die neue Klasse berufstätiger Obdachloser.

Odachlos trotz Arbeit – es wird immer verrückter. Ein Drittel der Amerikaner können ihre Hypothekenzinsen nicht mehr bezahlen – der nächste Crash steht direkt bevor und was macht die Regierung, hier wie dort? Pumpt mehr Geld in die Wirtschaft, die damit die Immobilienpreise in den Städten und die Aktienkurse an den Börsen in die Höhe treibt.  Statt Arbeit (und Geld) gibt es Hartz IV (und staatlich verordnete Armut inklusive der Chance auf Hungertod). Aber Forderungen wir „Arbeit statt Hartz IV“, wie sie die AWO aktuell stellt, verhallen hier ungehört. Dafür gibt es auch einen Grund, den Jakob Augstein im Spiegel beschreibt:

Das ist Amerika: Hightech für die Eliten. Entwicklungsland für den Rest.

Sie hassen die Schwulen, die Schwachen und den Staat, sie unterdrücken die Frauen und verfolgen die Einwanderer, und ihr Abtreibungsmoralismus macht auch vor den Opfern von Vergewaltigung nicht halt. Sie sind die Taliban des Westens.

Wer jetzt denkt, das alles ist ja weit weg, der irrt sich gewaltig. Deutschland – kürzlich erst in der Welt als „kleines Amerika“ bezeichnet, nimmt seit Rot-grün den gleichen Schmusekurs mit dem gnadenlosen US-Kapitalismus, was dazu führt, das man auch hier die Schwachen hasst – und wer nicht spontan 30 000 Euro für einen neuen Kanalanschluß zahlen kann, der ist eben schwach. Versteht sich ja auch von selbst. „Die Reichen haben ihr eigenen Infrastruktur“, schreibt Jakob Augstein – und darum sind in den USA selbst heute noch viele Haushalte nach dem Sturm ohne Strom (siehe Spiegel): wer keinen eigenen Generator hat, ist halt schwach … und gehört weg.

Und nun bitte nicht gemütlich zurücklehnen und sagen „ich habe schon einen Kanal, mir kann nichts geschehen“. Pustekuchen – einfach mal in der Welt nachlesen:

Viele Kommunen haben aus Finanznot kurzfristige Kredite zu niedrigen Zinsen aufgenommen. Experten sind alarmiert: Sie könnten zu einer existenzbedrohenden Belastung führen, wenn die Zinsen steigen.

Und jetzt ratet mal, wo die Kommunen dann das Geld hernehmen? Im Ruhrgebiet kenne ich Gegenden, wo die Bürger denn Schneedienst auf Seitenstraßen komplett selbst übernehmen müssen. Dort zum Beispiel, wo meine Mutter wohnt: die darf jetzt mit ihren 78 Jahren die gesamte Straße freihalten – und hat noch nicht mal einen Führerschein. Auch dort ist „Kanalsanierung nach EU-Muster“ ein Supergeschäft, das alle in den Bankrott treiben wird, weil keiner die paar tausend Euro über hat, die dann anfallen.

Aber woran liegt es? Wo ist der Fehler im System, den wir so verzweifelt suchen? Der Schäuble hat ihn gefunden, als er über Griechenland sinnierte, siehe Welt:

Wenn Staaten vor großen Schwierigkeiten stehen, liegt es meistens an einem Versagen der Eliten, und es ist normalerweise nicht die Schuld des kleinen Mannes.

Das sagt er, einfach so. Ich meine: uns hier vor Ort ist das plausibel, wenn wir unsere Familien, Vereine und Freundeskreise so behandeln würden wie die ihre Bürger, dann wäre schon längst Bürgerkrieg ausgebrochen.  Was wäre, wenn wir vom Deutschen Bundestag fordern würden, das er uns Entlassunglisten vorlegt, bevor wie die nächsten Diäten überweisen – solche Listen, wie sie die Troika jetzt von Athen gefordert hat (siehe Spiegel)? Die wären nicht begeistert – und das wird auch nicht geschehen, denn auch für unser System gilt: Hightech für die Eliten. Entwicklungsland für den Rest.

Zum Beispiel für die ehemaligen Bundeskanzler, deren aufwändiger Fuhrpark in der Tat laut Spiegel 1,3 Millionen Euro kosten. Dafür kriegt man 82 nagelneue VW Golf der modernsten Klasse: macht 25 Autos pro überlebendem Altkanzler. Gut – die fahren kein Golf, das Pöbelmobil würden die nie betreten. Für die Exekutive des Kapitalismus werden andere Gefährte gebaut – aber ich denke, es wird den sanktionsverhungernden Ralph Boes freuen zu hören, wohin sein Geld geht. Er leidet nicht umsonst, sondern für den wohlgepolsterten Kanzlerpopo.

Auch sonst zeichnet sich unsere Elite durch einige Kunststücke aus, auf die wir hier im Dorf nie gekommen wären. Zum Beispiel bei Thyssen, siehe Welt:

First Class fliegen, in Fünfsternehotels übernachten und tagelange Safaris: Ein ThyssenKrupp-Vorstand unternimmt Luxusreisen mit Journalisten – dabei ist er für die Konzern-Richtlinien verantwortlich.

So macht die Elite Pressearbeit – das können Arbeitslose nicht. Die können nur durch Hunger auf sich aufmerksam machen, auf Mitleid hoffen und für göttliche Hilfe beten.

Auch die Süddeutsche berichtet über interessante Geschäftspraktiken der Elite und deren Folgen:

Bestechung und Untreue, Geldwäsche und Betrug: Wegen Geschäften mit Österreich ermitteln Staatsanwaltschaften in ganz Europa gegen EADS.

Das war schon immer die Vorgehensweise der economic hit man, so hat man auch Griechenland und Portugal Waffen angedreht, die sie eigentlich nicht brauchen – ist ja kein Krieg, oder?

Die Taliban des Westens halt.

Während oben fleissig geschmiert und geprasst wird, wird es unten immer enger – über 50 % der Beschäftigten fühlen sich überfordert (siehe Wiwo):

Kaum Zeit für das Hobby oder die Familie, Zeitdruck und gesundheitliche Probleme – viele Beschäftigte empfinden ihren Arbeitsalltag als belastend, so die Befragung der Gesellschaft für Konsum, Markt und Absatzforschung.

Das Land wird zum Arbeitslager nach US-Vorbild, was uns jetzt schon einen Ausblick auf unsere Zukunft erlaubt, die sowieso düster ist, weil unsere Rentner für die Bankenabenteuer der EU mit 3,4 Billionen (das sind in Worten DREITAUSENDVIERHUNDERT MILLIARDEN) haften (siehe Welt). Dafür haben wir am Ende der Umverteilung aber viel mehr reiche Banker und werden noch mehr Spiegelbild der USA.

Und was machen unsere Medien? Nun – sie bringen in der Tat an vorderster Stelle die Nachricht, das sich der Johannes Ponader von der Piratenpartei jetzt Socken anzieht, siehe Spiegel. Das kommt davon, wenn man viele wichtige Themen nicht anpacken möchte, weil sonst die schönen Fernreisen in Gefahr geraten. Andererseits macht man sich keine Gedanken darüber, das die Verteidiger der NSU-Neonazi-Killer Sturm, Stahl und Heer heißen (siehe Spiegel): wie ein Sturm aus Stahl brauste schon dereinst das deutsche Heer durch Europa, irgendwie seltsam, das diese verbale Konstellation jetzt zur Verteidigung von Nazi-Mördern auftritt – mit entsprechendem Background:

Heer, Stahl, Sturm – die drei Anwälte von Beate Zschäpe sind allesamt um die 40 Jahre alt und erfahrene Strafverteidiger. Sie vertraten bisher Mörder, Mafiosi und Milieugrößen, Islamisten, Betrüger und korrupte Manager.

Das man sich bei dieser Kundschaft noch „Rechtsanwalt“ nennen darf, ist ein Wunder. Kriminellenbüttel wäre da eher angesagt. Schröder (der mit den 25 nagelneuen VW – Golf im Ruhestand) war übrigens auch Rechtsanwalt, sein Kumpel, bei dem er übernachtet, nachdem er sich von seiner Frau getrennt hatte, auch – mit besten Kontakten zu den Hells Angels in Hannover.

Merkt man langsam, das auch Deutschland ein Problem mit seiner Elite hat? Ich hätte nie gedacht, das ich das mal sage, aber „Danke, Herr Schäuble“ für diese Erkenntnis:

Wenn Staaten vor großen Schwierigkeiten stehen, liegt es meistens an einem Versagen der Eliten.

Nun – Wirtschaftler, Politiker, Journalisten, Anwälte … haben wir sonst noch Eliten, die uns für Gagen von 1000 Euro am Tag um das Ersparte bringen?

Sicher – die Merkel, die aktuell von sich Reden macht, weil sie wieder mal in die Pressefreiheit eingreift. Das hat sie schon einmal getan – völlig ohne Folgen, siehe Freitag:

Ein paar Monate zuvor, am 8. Oktober 2008, hatte es ein sonderbares Treffen gegeben, das in diesem Zusammenhang Erwähnung finden soll. Die Bundeskanzlerin hatte an jenem Tag die bedeutenden Chefredakteure der bedeutenden Medien eingeladen. Es war die Zeit, in die der Ausbruch der großen Finanzkrise fiel. Man findet keinen ausführlichen Bericht über dieses Treffen, der veröffentlicht worden wäre und überhaupt nur wenige Erwähnungen in den Archiven, nur hin und wieder einen Nebensatz, eine knappe Bemerkung. An einer Stelle liest man in dürren Worten, worum es an diesem Abend im Kanzleramt ging: Merkel bat die Journalisten, zurückhaltend über die Krise zu berichten und keine Panik zu schüren.

Eigentlich DER Skandal der Nachkriegszeit – und das endgültige Ende des deutschen Journalismus. Außer einmal im Freitag – und oft hier bei uns – war dieser Akt der Entmündigung des Souveräns aber keinem großem oder kleinem Blatt mal einen Kommentar wert. Aber dafür kriegt man halt 15000-Euro-Reisen geschenkt – das kann einen schon für vieles entschädigen. Und wer besonders spurt, kriegt einen Platz am Tisch der Elite – als Pressesprecher, zum Beispiel.
Wir jedoch, die wirklich wissen wollen, was um uns herum vor sich geht, haben ein Problem: in Deutschland wird uns das niemand sagen. Wie es Jakob Augstein in seinem Kommentar zum Untergang der USA so schön sagte: die Elite hat ihre eigene Infrastruktur – und ich denke, es ist Zeit zu sagen, das auch in Deutschland die Medien in breiter Front zu dieser Elite-Infrastruktur gehören.
Da macht der Freitag keine Ausnahme: kürzlich wurde ich von denen angerufen, weil sie mir ein Abonnement andrehen wollten. Ich berichtete frei und offen von meiner asketischen, epikureischen Lebensweise und von dem enormen finanziellem Aufwand, den so ein Abonnement für mich bedeuten würde und bekam als Antwort – sinngemäß:  „ist ja schade, wenn man arm und auch noch stolz darauf ist“.  Da bleibt einem die Sprache weg – vom „ökologischem Fußabdruck“ ist da schon längst keine Rede mehr: der kann gar nicht groß genug sein, um den Rest der Welt auch noch platt zu treten.  Dabei habe ich mich schon so schön von 4,64 auf 2,83 Erden reduziert (aktuell also ganz knapp unterm Durchschnitt) – aber der Altbau und die ländliche Lage fordern immer noch einen hohen Preis. Schade, das man darauf stolz ist, wenn man 1,81 Erden weniger verbraucht, wirklich schade: das schadet nämlich dem Konsum, dem Kapitalismus, dem Zerfall des Landes und der Lähmung der Politiker.
Nochmal Jakob Augstein:
Wer das für einen Widerspruch hält, hat nicht begriffen, dass Amerika das Land des totalen Kapitalismus ist. Für dessen Funktionieren sind öffentliche Krankenhäuser nicht notwendig und die Energieversorgung privater Haushalte auch nicht. Die Eliten verfügen über ihre eigene Infrastruktur. Der totale Kapitalismus hat die amerikanische Gesellschaft zerfallen lassen und die Regierung gelähmt. Das Schicksal Amerikas ist kein Betriebsunfall des Systems. Es ist seine Konsequenz.
Die Eliten – verantwortlich für die Probleme des Staates – haben ihre eigene Infrastruktur. Die brauchen uns nicht mehr. Dort wie hier.
Fern am Horizont jedoch: Nachrichten aus privater Quelle, die aufhorchen lassen.
80 % der Griechen zweifeln an der Demokratie, so die Deutsch-Türkischen Nachrichten. Während man uns Ponaders Socken vor die Nase hält, brechen demokratische Grundüberzeugungen in Massen weg – aber so etwas sollen wir gar nicht wissen.
In Portugal sind zehntausend Soldaten und Polizisten auf die Straße gegangen (siehe

you tube), weil sie nicht gegen den Bürger angehen wollen, der sich gegen die Spardiktatur wehrt: angesichts des revolutionserprobtem portugiesischen Militärs eine dicke rote Karte für die Elite, von der wir in Deutschland aber nichts wissen sollen – nicht umsonst hat Kanzlerin Merkel die Ausstrahlung entsprechender Filme in Deutschland untersagt.

Apropo Portugal … es lohnt sich, dort mal in die Geschichte zu schauen, in die Geschichte einer faschistischen Diktatur, die durch den „neuen Staat“ (Estado Novo) bestimmt war, siehe Wikipedia:
Politik im Estado Novo war bestimmt durch die Verfolgung politischer Gegner und den Ausgleich der unterschiedlichen Interessensgruppen der das Regime stützenden Machtpole: der Kirche, dem Militär, der Wirtschaft, den Großgrundbesitzern und den Kolonien.
Im Grundsatz versuchte er aber gerade nicht, das Volk zu politisieren, sein Staat wurde oft mit dem Schlagwort „Fado, Fátima e Futebol“ also Musik, Religion und Sport beschrieben, die das Volk ruhigstellen sollten. Politik in den Salazar-Jahren beschränkte sich auf das Austarieren des Einflusses der verschiedenen Gruppen, deren Unterstützung die Regierung benötigte – das Militär, Geschäftsleute und Handel, Landbesitzer, Kolonialinteressen und die Kirche.

Alle politischen Parteien blieben verboten, die Nationale Union, offiziell keine Partei, sondern eine bürgerliche Vereinigung, sollte das Land ruhig halten und verführte ihre Anhänger deshalb eher zu Apathie als zu politischen Diskussionen.

Gut – mit der Kirche gab es später einige Probleme, aber sonst: wenn wir „Religion“ durch „Fernsehen“ ersetzen und „Nationale Union“ durch „Große Koalition“… sind wir wirklich so weit weg von der politischen und wirtschaftlichen Realität eines faschistischen Landes?

Tony Judt beschreibt die Situation Portugals am Ende des Estado Novo so: „Der durchschnittliche Lebensstandard in Salazars Portugal war eher für das kontemopräre Afrika als für das kontinentale Europa charakteristisch: Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen betrug 1960 gerade einmal 160 Dollar (verglichen mit beispielsweise 219 Dollar in der Türkei oder 1453 Dollar in den USA). Dafür waren die Reichen wirklich reich, starben die Säuglinge häufiger als in jedem anderen Land Europas und waren 32 Prozent der Bevölkerung Analphabeten.

Ich kann nur sagen: gut das wir den Grad der Faschistisierung eines Landes nicht an seiner Reichtumsverteilung messen oder an der Säuglingssterblichkeit:

In den meisten Industrieländern lässt sich eine erhöhte Säuglingssterblichkeit bei sozial benachteiligten Gruppen nachweisen, dazu zählen in Deutschland etwa arme Menschen und Menschen mit Migrationshintergrund. 

Auch bei den Analphabeten haben wir bald portugiesische Verhältnisse, siehe FAZ:

Frau Grotlüschens Studie konfrontierte uns mit der Tatsache, das siebeneinhalb Millionen Menschen, im Alter zwischen achtzehn und vierundsechzig Jahren, funktionale Analphabeten sind. Eine konservative Schätzung, betont die Professorin, zumal noch einmal mehr als dreizehn Millionen Menschen hinzukommen, die auch gebräuchliche Wörter nur fehlerhaft schreiben und einfache Texte kaum verstehen. Alle haben die deutsche Schule durchlaufen, weit mehr als die Hälfte der Analphabeten sind deutsche Muttersprachler.

Über die Reichtumsverteilung brauche ich wohl nicht noch gesondert zu reden.

Die Nelkenrevolution in Portugal, bei der junge Offiziere mit dem „neuen Staat“ aufräumten, hat übrigens nur vier Todesopfer gefordert: aus dem Geheimdienstbüro war auf Demonstranten geschossen worden.

Das sind weniger als bei uns im Jahr durch Hartz IV-Sanktionen verhungern.

 

 

 

Bohemian Grove, Marc Dutroux und die Netzwerke der Machtelite

Donnerstag, 10.5.2012. Eifel.  Ende der achtziger Jahre hatte ich beruflich Kontakt zu einer Sektenberatungsstelle im Ruhrgebiet. Während ich dort zu ganz anderen Themen recherchierte, bekam ich am Rande Ungeheuerliches mit.  Eine junge Frau hatte sich in ihrer Verzweiflung an den katholischen Pfarrer ihrer Gemeinde in Bochum gewandt - und dieser hatte  nach langem Ringen mit sich selbst unter Bruch seines Schweigegelübdes die Sektenberatungsstelle informiert.  Es hatte seinen Grund, das er seine berufliche Stellung riskierte, denn was ihm die junge Frau erzählte, war unglaublich, aber scheinbar sehr überzeugend. Sie war Mitglied einer Gruppe von Teufelsanbetern, für die sie ein auf einem Friedhof rituell gezeugtes Kind austragen sollte, das nachher geopfert (und verspeist) werden sollte.  Es waren Satanisten niederster Stufe, die sich den Kauf oder die Entführung von Babys nicht leisten konnten noch über die notwendige Organisationsqualität verfügten, dies straffrei tun zu können.

Donnerstag, 10.5.2012. Eifel.  Ende der achtziger Jahre hatte ich beruflich Kontakt zu einer Sektenberatungsstelle im Ruhrgebiet. Während ich dort zu ganz anderen Themen recherchierte, bekam ich am Rande Ungeheuerliches mit.  Eine junge Frau hatte sich in ihrer Verzweiflung an den katholischen Pfarrer ihrer Gemeinde in Bochum gewandt – und dieser hatte  nach langem Ringen mit sich selbst unter Bruch seines Schweigegelübdes die Sektenberatungsstelle informiert.  Es hatte seinen Grund, das er seine berufliche Stellung riskierte, denn was ihm die junge Frau erzählte, war unglaublich, aber scheinbar sehr überzeugend. Sie war Mitglied einer Gruppe von Teufelsanbetern, für die sie ein auf einem Friedhof rituell gezeugtes Kind austragen sollte, das nachher geopfert (und verspeist) werden sollte.  Es waren Satanisten niederster Stufe, die sich den Kauf oder die Entführung von Babys nicht leisten konnten noch über die notwendige Organisationsqualität verfügten, dies straffrei tun zu können.

Man mag es kaum aufschreiben, noch mag man daran denken, wie das wohl im Jahre 2012 bei einem Leser ankommt, aber die Welt, die ich damals kennenlernte (in Kontakt mit Sektenbeauftragten der evangelischen Landeskirchen) war mir damals so fremd wie heute – aber doch war sie real. Ich erfuhr etwas über geheime Fluchtrouten, die die evangelische Kirche für „Sektenopfer“ dieser Art hatte, über ein fein gesponnenes vielschichtiges Netzwerk von Verrückten, über eine Häufung ungeklärter Todesfälle und Unfälle im Umkreis dieser „Sekten“ und über geheime Häuser, in denen die Kirche im Ausland die Verfolgten unterbrachte.

Stoff für einen Krimi, möchte man meinen.

Die 2005 eingestellte Zeitschrift Marabo enttarnte damals einen der Satanisten in Bochum – einen Amtmann der Gemeinde. Auch heute finden sich noch Spuren davon im Netz, die der Geschichte im Nachhinein noch eine neue Dimension geben:

»Ricarda S.« hatte alle reingelegt. Ihre »Beichte« ist eine PR-Schrift für den Satanskult und ihre damalige Tätigkeit beim Essener »Sekteninfo« nutzte sie, um psychisch angeschlagene Jugendliche als Nachwuchs für ihren Kult zu rekrutieren. Sie saß praktisch an der Quelle.

Es kann sein, das „Ricarda S.“ jene junge Frau war, von der ich damals erfahren habe. Man wäre (gerne) geneigt, diese Geschichte ins Reich der Phantasie zu verbannen … wenn nicht gleichzeitig Sektenbeauftragte der Landeskirche ihre Erfahrungen mit Satanisten in Vorträgen veröffentlicht hätten und jene Sektenberatungsstelle bis heute gute Dienste leistet und weiterhin an der Aufklärung über die Schattenseiten der Gesellschaft arbeitet:

Die in der Regel von Frauen geschilderten Erlebnisse, wie sie im Sekten-Info Essen e.V. berichtet werden und auch in der Literatur beschrieben sind (z.B. Huber, 2004), ähneln einander:

  • Die Opfer sind in einer satanistischen Sekte aufgewachsen, deren Mitglieder häufig aus der eigenen Familie und Freunden der Familie bestehen.

  • In Kirchen oder an besonderen magischen Plätzen werden z.B. an satanistischen Festtagen magische Rituale gefeiert.

  • Es treten Satanspriester auf, die häufig als „Kapuzenmänner“ verkleidet sind.

  • Während der okkult-satanistischen Rituale werden die Opfer zu sexuellen Handlungen gezwungen.

  • Kinder werden gezwungen, bei der Verstümmelung von Tieren anwesend zu sein oder aktiv daran teilzunehmen, menschliches Fleisch zu essen oder Urin, Samen und Blut zu trinken.

  • Die Satanssekten sind hierarchisch organisiert. In den höheren Ebenen befinden sich häufig Staatsanwälte, Ärzte, Priester, Industrielle, hohe Polizeibeamte, die gut (auch international) vernetzt sind.

  • Es werden Babys, Kinder und Erwachsene geopfert.

Für die Menschen, die sich mit der Materie beschäftigen, sind diese Rituale nichts Besonderes, man begegnet ihnen immer wieder. Der Glaube, das der Genuss von Menschenfleisch unglaubliche Macht verleiht, ist uralt und weit verbreitet: in Tansania werden gerne Albinomädchen zu magischen Zwecken verarbeitet, in Südkorea isst man gern chinesisches Babyfleisch (in Kapseln gepresst). Auch in Europa scheint man diese alte magische Tradition nicht vergessen zu haben, siehe Aufklärungsgruppe Krokodil:

In einem Zusatz des Dossiers mit dem Datum 2. Juni 1997 vervollständigt X3 ihre Aussage.
Sie spricht von einem Schloss, in Mitten eines Parkes, wo Kinder, in Käfige eingeschlossen,
darauf warten, „dranzukommen“. Im kleinen Turm des Schlosses befände sich eine kleine
Ausstellung der Leichen von Kindern. Die Gruppe von Erwachsenen sei immer die selbe – an
die fünfzig – unter denen sie nur wenige kannte. Dort endeten die Abende nie ohne einem
Todesfall. Die Prominenten machten Jagdpartien mit Doggen auf die Kinder, die nackt in den
Park freigelassen würden. Kinder würden an Bretter gebunden und mit Rasierklingen und
Nadeln gefoltert. „Ich habe auch Menschenfleisch essen müssen, Kinderfinger mit Gelé
serviert“
(Verhör von X3, BSR, 2. Juni 1997, Protokollziffer 151.829. Diese Information findet sich in AFFÄRE
NIHOUL-DUTROUX: BRIEF AN DIE EUROPÄISCHEN ABGEORDNETEN..)

Nun, solche Schauergeschichten erzeugen erstmal einen natürlichen Abwehrreflex. Wenn „die Neger“ Menschen essen, um Zaubermacht zu bekommen, dann ist das eine Sache, aber wir … wir sind doch zivilisiert!

Die toten Kinder im Fall des Marc Dutroux sind Tatsache. Ebenso ist Tatsache, das 27 Zeugen, die im Falle Dutruox hätten aussagen können, einem plötzlichem Tod zum Opfer fielen.  Viele Ermittlungen, die die Aussagen der Zeugin X 3 hätten belegen können, verlaufen so im Sande, Ermittlungen, die auf ein Netzwerk hindeuten, ebenfalls.

Dieses Netzwerk finden wir aber in Portugal, siehe Welt:

Pedro Namora, ebenfalls ein ehemaliges Heimkind der Casa Pia und in seiner Jugend Augenzeuge von mindestens elf Vergewaltigungen, vertritt einige Casa-Pia-Opfer. „Hinter dem Ganzen steckt ein fein gewebtes und vor allem umfassendes Netzwerk, das sich von der Polizei bis in die Regierung und die Justiz zieht“, sagt er. „Portugal ist ein Paradies für Pädophile. Wenn die Namen der Beteiligten herauskommen, wird das ein Erdbeben auslösen.“

Es ist kein Spaß, mit diesem Netzwerk in Berührung zu kommen – auch nicht, wenn man selbst in gewichtiger Position steckt:

Zu dieser Aussage passen die Enthüllungen von Teresa Costa Macedo, einst Familienministerin. Sie habe 1982 den damaligen Präsidenten António Ramalho Eanes über die Zustände bei Casa Pia informiert. Geschehen sei nichts, weil „viele einflussreiche Leute involviert“ gewesen seien. Dass sie erst mehr als 20 Jahre später öffentlich spricht, begründet sie damit, massiv bedroht worden zu sein: „Ich erhielt Todesdrohungen.“

Zwanzig Jahre lang werden Kinder systematisch missbraucht … und dieses Netzwerk soll es nur in Portugal geben? Gibt es diese „Pädophilen“ nur dort … und ist es ein Zufall, das die Zeugen und Staatsanwälte, die die belgischen Netzwerke zu Tage gebracht hätten, genau jenen Tod bekommen, der der Familienministerin in Portugal nur angedroht wurde?

Wie sicher muss man sich fühlen, wenn man Minister bedrohen kann? Nun – die Frage beantworten Zitate aus der Seite Antikinderporno.de

Unter www.investigateur.ms stellte der Luxemburger Journalist Jean Nicolas die Dutroux-Akte ins internet. Nicolas, der unter anderem 1998 die Vetternwirtschaft um die EU-Kommissarin Edith Cresson aufdeckte, beschäftigt sich seit Jahren mit dem sexuellen Missbrauch von Kindern. In diversen Büchern wirft er der belgischen Justiz Versäumnisse beim Kampf gegen Pädophilie vor. Im August 2001 machte Nicolas mit dem Buch „Akte Pädophilie“ Schlagzeilen. Darin warf er dem belgischen König Albert II vor, in den 80er Jahren Gast bei Sexparties gewesen zu sein, auf denen Kinder missbraucht wurden. Die belgische Justiz wurde aktiv, suchte Nicolas per internationalem Haftbefehl.

Jean Nicolas lebt noch … aber seine o.g. Seite existiert nicht mehr. Probleme bekamen auch Polizisten, die ermitteln mussten:

Ähnliche Schwierigkeiten wie der Journalist Nicolas bekamen auch ermittelnde Polizeibeamte, wie Patick Debaets, dem „Superflic„, dem „besten Bullen Belgiens„, wie man ihn vor der Dutroux Affäre nannte. DeBaets war es, der die Zeugin X1, Regina Louf, als erster vernahm. De Baets sagt: „Sobald man gegen Pädophilie vorgehen will, stößt man auf ein System von Protektionen und bekommt sofort Probleme. In Belgien hat der größte Teil der Presse die Opfer und die Ermittler lächerlich und unglaubwürdig gemacht um selbst eben keine Probleme zu bekommen“ Manipulierte Zeugenaussagen, Beweise, die verschwinden, Verleumdungen: Mit allen Mitteln hat man versucht, die Ermittlungen zu sabotieren. Sein Kollege Aimé Bille fügt hinzu: „Wir müssen gegen alle kämpfen, gegen die Richter, gegen unsere Hierarchie, gegen die Presse, selbst gegen Politiker, wir haben alle gegen uns.“

Als Informant gegenüber der Presse betätigte sich auch der zwielichtige Brüsseler Immobilienmakler Jean Michel Nihoul. Sexorgien und Partnertausch der feinen Gesellschaft – über sie besitzt Jean Michel Nihoul nach eigenen Worten intime Informationen. „Ich traf Minister und Richter auf den Sexpartys, Leute in den höchsten Positionen, wichtige Personen aus der Wirtschaft und ich traf Mitglieder des Adels“, sagt Nihoul.

Erinnert an Portugal. Oder an Ermittlungen gegen Satanisten in Deutschland. Man findet immer wieder Opfer, aber Täter gibt es offiziell nicht. Der „gößte Teil der Presse“ beteiligt sich an der Vertuschung … und keiner denkt sich etwas dabei. Doch – der Anwalt von Dutroux:

Verbunden mit scharfen Angriffen gegen die belgische Justiz hat der Hauptverteidiger des mutmaßlichen Kinderschänders Marc Dutroux sein Mandat niedergelegt. Es bestehe von Seiten der Justiz kein Interesse daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen, begründete der Anwalt Daniel Kahn am Donnerstag seinen Schritt. Kahn bekräftigte seine bisherige Verteidigungsstrategie, wonach Dutroux als „Sündenbock“ für die ungesühnten Verfehlungen eines Ringes gesellschaftlich hochstehender Kinderschänder herhalten solle: „Das System, eine Verflechtung von Menschen und Mächten, will in diesem Fall nicht die Wahrheit. Man will um jeden Preis die These von einem isolierten Einzeltäter festhalten, obwohl dies keine gute These ist.“

Vergleicht man nun die Erfahrungen von Sekteninfo Essen mit denen jener Menschen, die im Fall Dutroux ermittelten, so ergeben sich erschreckende Ähnlichkeiten.

Vor dreissig Jahren berichtete der Spiegel über eine Veranstaltung, die ebenfalls Ähnlichkeiten zu den Erfahrungen der Essener Sektenberatung aufweist:

Unter riesigen Mammutbäumen, nahe einem kleinen See, steht eine rund zehn Meter hohe, moosüberwachsene Eulenskulptur. Davor sind Holzkloben zu einem Scheiterhaufen aufgeschichtet. In lange rote Gewänder gekleidete Männer tragen eine Figur herbei, bringen sie zum Scheiterhaufen und entzünden ihn unter Sang und Klang. Eine Band spielt das Lied „Heiße Zeiten in der alten Stadt“.

Die reichsten und mächtigsten Männer der USA (und der Welt) treffen sich dort zu einem heidnischen Ritual. Ist natürlich alles nur Spaß. Ich selbst lache mich jedesmal halbtot, wenn ich höre, wie Menschen Menschen auf Scheiterhaufen verbrennen. Ist ja auch ein enorm lustiges Symbol – erst recht, wenn es von einer Machtelite inszeniert wird. Ich würde mich an Stelle der Grover allerdings nicht beschweren, wenn man mich in eine satanistische Ecke stellt – nicht bei der Symbolik, mit der ich mich umgeben.

Nein, ernsthaft: wenn ich eine Hakenkreuzarmbinde trage, dann darf man mich ja auch „Nazi“ schimpfen.

Zurück zu Ricarda S. und meiner alten Heimat Bochum.

Wenn man einmal solche Erfahrungen gemacht hat, verändert das das Weltbild.

Es gibt Menschen, die essen gerne Menschenfleisch. Das ist ein Fakt.

Es gibt Menschen, die quälen gerne Kinder („Pädophil“ ist da meines Erachtens nach noch ein viel zu freundliches Wort). Das ist ein Fakt.

Es gibt reiche und mächtige Menschen, die einen ganz anderen Wertekanon pflegen als den, den sie uns über die Medien eintrichtern wollen (man denken nur an die Brennesselstrafe in der Familie der amtierenden Ministerin von der Leyen, für die jede andere Familie unter Aufsicht des Jugendamtes gestellt werden würde).

Es gibt eine Presse, die sich ihr Äußerstes abverlangt, von diesen Tatsachen abzulenken.

Es gibt Verwerfungen in Wirtschaft und Politik, die wir uns aktuell kaum mehr rational erklären können.

Was wäre also, wenn … einige dieser Mächtigen einfach Teil eines Netzwerkes wären, das eine ganz andere Motivation hat. Hören wir nochmal die raffinierte Ricarda, die sich zwecks Neurekrutierungen in die Sektenberatung eingeschlichen hatte, hier bei Sektenberatung.ch:

„Satan will und fordert von uns den Hass. Die Menschen sollen sich nicht lieben, das können
sie gar nicht. Das intensivste und ehrlichste aller Gefühle hat SATAN uns gezeigt…
Die Kraft SATANS wirkt langsam in dir. Lass dich darauf ein. Du musst dich befreien von
deinen alten Spiesserzwängen. Wenn du hasst, kannst du nicht enttäuscht werden. Wenn du
die Menschen hasst, kann dir nichts mehr passieren. Das ist gut so. Wenn du die alten
Zwänge überwinden kannst, wirklich überwinden kannst, dann bist du frei, wirklich frei.“

Wäre es wirklich unglaublich, das eine solche Weltanschauung Grundlage vieler politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen der Gegenwart ist?

Wäre so nicht eine Gesellschaft in ihrer Entwicklung plausibel zu beschreiben, in der Kinder von Arbeitslosen hungern müssen, während die Abgeordneten, die dies verfügt haben, in Saus und Braus schwelgen – und Kinderpornos gucken?

Ich denke, für Menschen, die niemals in den Dunstkreis solcher Perversen gelangt sind, ist das unglaublich, zumal die Medien ja alles tun, um solche Geschichten ins Reich der Legenden zu verbannen … mal abgesehen von der Märkischen Allgemeinen, die es 2008 nochmal wagt, über neue Akten zum Fall Dutroux zu berichten, die die Einzeltäterlegende erneut in Frage stellen.

Ist man dem Dunstkreis aber mal begegnet, sortiert man die Bilderwelten des Bohemian Grove gleich ganz anders ein – und auf einmal erscheint die Eurokrise in einem ganz anderen Licht, wird die Omnipräsenz der Goldmänner in Politik und Wirtschaft erst recht unheimlich und man fragt sich, was wohl letztlich das wirkliche Endziel ihrer irrationalen Politik ist.

Ist es wirklich nur „Gier“ … und wenn, dann wirklich nur die Gier nach Geld?

Oder steckt dahinter eine andere Gier – und das bewusste Schaffen eines weltweiten Klimas von Not und Angst, in dem die eigene Gier vollkommen straffrei ausgelebt werden kann, weil alle anderen damit beschäftigt sind, bei ständig steigenden Preisen noch Brot fürs Überleben zu bekommen?

Immerhin: der Preis für Menschenfleisch dürfte dann sinken.

Für manche Kreise ein durchaus willkommener Nebeneffekt.

Und auch wenn wir und die gesamte Presse die Augen vor diesen dunklen Wirklichkeiten verschließen: sie werden sich dadurch nicht in Luft auflösen.

Ganz im Gegenteil.


Der Eurokollaps 2012: Seuchen, Genozid, Preistreiberei – und doch nur ein Vorbote der kollabierenden Weltwirtschaft

Dienstag, 24.4.2012. Eifel. Vorgestern war "Earth Day". Ich hätte Pionier des Monats werden können. Stattdessen ist es ein Catering-Dientsleister geworden. So geht das heute: verschmutzt einer gar nichts, bemerkt man ihn nicht. Wenn aber eine Super-Umweltsau sich mal eine Biobanane kauft, kommt´s in die Zeitung. Ich kann mir kaum vorstellen, das ein Catering-Service eine erträgliche Umweltbilanz hat - auch wenn er nur Gemüse ausliefert. Irgendwie ist das doch der Hintergrund der ganzen grünen Bewegung: anstatt Energieeffizient in Hochhäusern zu leben, zersiedeln die Ökos die ganze Umwelt mit ihren Einfamilientempeln - haben aber Sonnenkollektoren auf dem Dach, die der ganzen Gegend zeigen sollen: "Wir haben´s drauf".  Das Einfamilienhäuser an und für sich eine ökologische Katastrophe sind - darüber wird in Deutschland nicht nachgedacht. Man denkt ja auch nicht darüber nach, das Kreuzfahrtschiffe soviel Dreck machen wie 2,5 Milliarden Autos oder das allein das in aller Regel die unnütze Urlaubsfliegerei eine fünfmal höhere Umweltschädigung nach sich zieht als die gleiche Strecke mit der Bahn zu bewältigen. Insofern wäre es eigentlich den "Pionier des Monats" wert, wenn ich NICHT über den globalen wirtschaftlichen Kollaps schreiben würde, der die meisten Klimasäue in Leichen verwandeln wird. Immerhin: der Erde wird es nützen - für die Menschen jedoch wird es eine heftige Zeit werden - vielleicht sogar die letzte, die sie erleben werden.

Dienstag, 24.4.2012. Eifel. Vorgestern war „Earth Day„. Ich hätte Pionier des Monats werden können. Stattdessen ist es ein Catering-Dientsleister geworden. So geht das heute: verschmutzt einer gar nichts, bemerkt man ihn nicht. Wenn aber eine Super-Umweltsau sich mal eine Biobanane kauft, kommt´s in die Zeitung. Ich kann mir kaum vorstellen, das ein Catering-Service eine erträgliche Umweltbilanz hat – auch wenn er nur Gemüse ausliefert. Irgendwie ist das doch der Hintergrund der ganzen grünen Bewegung: anstatt Energieeffizient in Hochhäusern zu leben, zersiedeln die Ökos die ganze Umwelt mit ihren Einfamilientempeln – haben aber Sonnenkollektoren auf dem Dach, die der ganzen Gegend zeigen sollen: „Wir haben´s drauf“.  Das Einfamilienhäuser an und für sich eine ökologische Katastrophe sind – darüber wird in Deutschland nicht nachgedacht. Man denkt ja auch nicht darüber nach, das Kreuzfahrtschiffe soviel Dreck machen wie 2,5 Milliarden Autos oder das allein das in aller Regel die unnütze Urlaubsfliegerei eine fünfmal höhere Umweltschädigung nach sich zieht als die gleiche Strecke mit der Bahn zu bewältigen. Insofern wäre es eigentlich den „Pionier des Monats“ wert, wenn ich NICHT über den globalen wirtschaftlichen Kollaps schreiben würde, der die meisten Klimasäue in Leichen verwandeln wird. Immerhin: der Erde wird es nützen – für die Menschen jedoch wird es eine heftige Zeit werden – vielleicht sogar die letzte, die sie erleben werden.

Wie heftig die Zeit wird, merkt man jetzt schon an Griechenland. Eine Arbeitslosigkeit über zwanzig Prozent, eine Jugendarbeitslosigkeit bei fünfzig Prozent und ein kollabierendes Gesellschaftssystem, dessen medizinische Versorgung an manchen Orten nur noch von „Ärzten ohne Grenzen“ aufrecht gehalten werden kann, Ärzten, die sich eigentlich um leidende Menschen aus ärmsten Flüchtlingsländern kümmern wollten, jetzt aber darum kämpfen, das die Malaria nicht wieder auf dem europäischen Kontinent Fuss fasst, weil wir sonst auch bald wieder Pest in Hannover haben. Das motiviert wohl auch die einheimischen Ärzte, ihre Arbeitskraft umsonst zur Verfügung zu stellen, weil es sonst in wenigen Monaten Seuchen ungeahnten Ausmasses in Griechenland geben würde.

Früher wäre es undenkbar gewesen, das europäische Länder tatenlos zusehen, wie die Armut nach Europa zurückkehrt, heute arbeiten sie tatkräftig an der künstlichen Verarmung des griechischen Volkes mit.

Oder schauen wir nach Portugal – dort bringt der Rettungsschirm (bzw. seine Nebenwirkungen) ganz direkt Leute um.  Infolge der „Sparmassnahmen“ ist die Sterblichkeit in Portugal um 20% gestiegen. Das kann man schon einen Genozid nennen: die Massenvernichtung von Leben, für das wir kein Geld mehr ausgeben möchten. So etwas lässt sich auch in Zahlen ausdrücken, die jeder versteht. Der portugiesische Rentner bekommt eine Rente von 300 Euro – im Durchschnitt. Infolge der Sparmassnahmen im Gesundheitswesen zahlt er für einen Krankenhausbesuch 20 Euro, für weitere Untersuchungen (wie z.B. Röntgenaufnahmen) 50 Euro.

Das würde auch reichen Deutschen weh tun. Gut, der Artikel kommt aus den USA – man regt sich dort auch über die Horrorspritpreise in Europa auf. Fast acht Dollar pro Gallone kostet der Sprit hier, während die gerade im Schnitt bei 3,80 Dollar liegen – das wären umgerechnet ca 75 Cent pro Liter. Das wären Preise, die die deutsche Wirtschaft und die deutschen Familien sehr entlasten könnten – wenn man sie ihnen gönnen würde.

Tut man aber nicht.

Erst recht unheimlich wird es, wenn man nach Spanien schaut. Spaniens drei größte Banken sind fast doppelt so groß wie der Rest der Wirtschaft … und haben dicke Probleme. Spaniens Wirtschaft schrumpft … und seine Arbeitslosenzahlen sind die höchsten in Europa – sie liegen noch über denen von Griechenland.

Damit sind die Probleme Europas aber noch nicht zuende. Wir haben die Rückkehr längst besiegt geglaubter Seuchen zu verzeichnen, Alter wird zunehmend immer früher wieder ein tödliches Risiko und wir erleben eine Preistreiberei wie zu Zeiten großer Weltwirtschaftskrisen – eine Preistreiberei, die nur noch durch immer mehr „frisches Geld“ überdeckt wird – und dabei haben wir noch gar nicht über Italien geredet. Italien hat die gleichen Probleme wie Griechenland, Portugal und Spanien – ist nur größer als alle drei zusammen. Sinkende Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit, schrumpfende Wirtschaft: der altbekannte Teufelskreis geht auch dort um.

Insofern kann es nicht verwundern, das es Stimmen gibt, die den Zusammenbruch der europäischen Union für Mai/Juni diesen Jahres erwarten – mit guten Argumenten. Man erfährt dort nebenbei, das Griechenland neben den bislang in deutschen Medien abgehandelten Schulden nochmal ungedeckte Verbindlichkeiten in Höhe von 800% des BIP hat. Noch bedrochlicher sind aber die „Hebel“, Hebel, die die Krise überhaupt erstmal ausgelöst haben. Hatte die Lehmanbank noch 30 Dollar pro Dollar echtem Kapital verliehen, liegt die Quote für die EZB, die allen Schrott aufkauft, den die Bankenwelt sich ausgedacht hat, schon bei 36:1. Die ganze Eurozone hat eine Quote von 26:1, die Bankenwelt der USA von – überaschenderweise – 13:1.

Die deutschen Banken?

Liegen mit 32:1 deutlich über dem katastrophalen Lehmanlevel.

Aber wir retten alle.

Das man unter diesen Umständen in den USA einen massiven Kollaps der Eurozone erwartet, verwundert kaum noch – allerdings sieht es in den USA selbst nicht viel besser aus.

53 % der Collegeabsolventen sind unterbeschäftigt oder arbeitslos, die Anzahl der Städte und Gemeinden, die unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen, wächst weiter so wie auch die Zahl der Zwangsversteigerungen. Geht es um die Staatsschulden, wird es noch schlimmer. Insgesamt 160 Billionen Euro Schulden haben Unternehmen, Privatpersonen und Regierungen weltweit aufgehäuft, Regierungen allein liegen bei 40 Billionen – wovon die US-Regierung mit 14 Billionen mehr als ein Drittel zu verantworten hat.

Gegen diese Schuldenlawine sind auch die 18 Billionen Dollar, die die globale Elite in Steuerparadiesen angehäuft hat, nur ein Tropfen auf dem heissen Stein – aber man versteht auf einmal, warum sie diese ausgeprägten Fluchttendenzen hat. Wie es aussieht, werden wir dem totalen Zusammenbruch, der laut einer Studie des renommierten MIT im Jahre 2030 droht, überhaupt nicht mehr entkommen können.

Das wird Milliarden von Menschen das Leben kosten.

Auch das ist nicht weiter verwunderlich, denn auf jeden Politiker, der etwas an den Verhältnissen ändern möchte, kommen tausend Lobbyisten, Anlageberater, Auto-, Reise- und Versicherungsverkäufer, Investmentbanker, Anwälte und Unternehmensberater, die die Schuldenblase noch weiter anfeuern und dafür von den Medien umfangreich als „Leistungsträger“ gewürdigt werden, anstatt das man sie als Totengräber der menschlichen Zivilisation anklagt.

Für die Erde jedoch wird dies ein Segen sein.

Man wird merken, das es ihr ohne Catering-Service noch besser geht als mit grün angehauchtem Catering-Service.

Das Leben an sich wird neue Wege finden, sich auszudrücken – und intelligente Käfer der Zukunft mögen die Reste unserer Städte für sonderbare Felsformationen halten (für die sie tolle vernünftige Erklärungen haben werden) und das plötzliche Aussterben der haarlosen Riesenaffen einer Klimaveränderung zuschreiben, die der Einschlag eines Riesenmeteors verursacht hat.

Das ist für uns auch weniger peinlich als wenn man sich die Geschichte erzählen würde, wie wir wirklich untergegegangen sind: aus Faulheit, Dummheit und Niedertracht – und weil wir mit dem Konstrukt „Konzern“ unsere eigenen Weltuntergangsmaschinen gebaut haben.

Ein wenig ähneln unsere Konzerne ja auch in der Tat den ausgestorbenen Dinosauriern: sie werden immer größer, fressen immer mehr, bis sie letztlich alles aufgefressen haben, was sie zum Leben brauchten. Dinosaurier hatten nur keinen Staat, der sie dann auffangen musste, noch Banken, die ihnen Heu und Fleisch zwischenfinanziert haben.

Man sieht: hätte ich das nicht geschrieben, dann hätte ich Chancen gehabt, Pionier des Monats zu werden.

Ich kann aber nicht ruhig zusehen, wie Menschen umgebracht werden. Heute sterben in Portugal wieder ein paar, die ohne Sparpakete noch leben würden – und gerade heute wird bekannt, das die Deutsche Wirtschaft auch in Deutschland höhere Mortalitätsquoten fordert – also: mehr Sparmaßnahmen.

Wir sind schon mitten drin im Kollaps – wir nennen es nur anders.

Darum ist es auch letztendlich egal, ob man was drüber schreibt oder nicht, denn wie es aussieht, wird die Marktwirtschaft es in der Tat schaffen, die Menschheit von der Erde zu tilgen – auch ohne Weltkrieg mit der SOZ.

 

 

 

 

 

 

SKANDAL! DEUTSCHLANDS KINDER HUNGERN – Land wird immer asozialer, sagt UN.

Wissen wir eigentlich noch, was wirklich da draussen los ist? "Ja, na klar! Ich schaue doch Nachrichten!" - schmettert mir die Nachbarschaft geschlossen entgegen. Jedenfalls sollte sie das tun, wenn man Wirtschaft, Journalismus und Politik fragt. Das ist unsere Rolle als Konsumenten: konsumieren, was vorgesetzt wird:

Die: "Ehec kommt von der Gurke!"

Wir: "Hurra!"

Die: "Ehec kommt vom Biohof!"

Wir: "Hurra!"

Die: "Ehec kommt vom Bockshornkleesamen aus Ägypten!"

Wir: "Hurra!"

Wissen wir eigentlich noch, was wirklich da draussen los ist? „Ja, na klar! Ich schaue doch Nachrichten!“ – schmettert mir die Nachbarschaft geschlossen entgegen. Jedenfalls sollte sie das tun, wenn man Wirtschaft, Journalismus und Politik fragt. Das ist unsere Rolle als Konsumenten: konsumieren, was vorgesetzt wird:

Die: „Ehec kommt von der Gurke!“

Wir: „Hurra!“

Die: „Ehec kommt vom Biohof!“

Wir: „Hurra!“

Die: „Ehec kommt vom Bockshornkleesamen aus Ägypten!“

Wir: „Hurra!“

So stellt man sich den idealen Bürger vor. Immer in „Hab´Acht Stellung“ vor den großen Männern, die die Welt bewegen oder die ihn darüber aufklären, was denn da draußen eigentlich so los ist. Die geben sich auch alle Mühe – wie etwa im Falle der ermordeten Amanda Dowler: Korruption, Bestechung und Betrug inklusive von „Sonderbeziehungen“ zwischen Politik, Medien und Polizei, das – leider inzwischen übliche – Gemauschel zwischen denen, „die es geschafft haben“.  Da gibt es einen krassen Schnitt zwischen „Oben“ und „Unten“ – und eben auch andere Regeln. Wer „Oben“ Regeln bricht – egal, ob nun die Regeln der Gesellschaft oder einfach auch die Regeln normalen menschlichen Anstandes – kann als Journalist damit rechnen, dann eben Pressesprecher der Regierung, einer Partei oder eines Konzerns zu werden. Manchmal gibt es auch Pöstchen im Vorstand oder im Aufsichtsrat, wenn gerade kein Politiker zur Hand ist, der bedient werden muß. Wer „Unten“ die Regeln bricht, kommt ins Gefängnis – ohne Gnade.

„Oben“ gibt es zum Beispiel erzwungene Hochzeiten wie jetzt die in Monaco. Gerüchte besagen, das die flüchtige Braut am Flughafen von der Polizei festgehalten wurde. Stimmt das, dann haben wir dort einen Terrorstaat – den wir nur nicht so nennen, weil er „denen da oben“ gehört. Würde ich – als einer von „unten“ – eine Frau zur Heirat zwingen wollen, dann würde die Polizei MICH festhalten … und nicht sie.

In Japan geht die Kluft zwischen „Oben“ und „Unten“ inzwischen soweit auseinander, das man öffentlich von einem „nationalen Verbrechen“ spricht. Journalisten haben gelogen, die Rettungskräfte sind wie Zwangsarbeitern in Lagern untergebracht worden, um Flucht zu unterbinden … der NS-Staat kehrt zurück, mitten im 21. Jahrhundert, mitten in einem der reichsten und zivilisiertesten Länder der Welt. „Oben“ jedoch freut man sich, das es gelungen ist, den Tokioter Aktienmarkt zu stabilisieren.

Warum haben die Journalisten gelogen? Weil sie entsprechende Anweisungen von den Chefredakteuren bekommen haben, die ihnen plausibel vorgaben, was zu berichten sei, um eine Panik zu verhindern. Auf keinen Fall durfte das Volk, der Bürger …. der Souverän … die Wahrheit erfahren.

Alle haben da mitgemacht.

Wer da jetzt Parallelen zur deutschen Aufschwungsberichterstattung sieht, dem neuen deutschen Wirtschaftswunder, das Geld in die Kassen spült, die Arbeitskräfte vom Markt fegt und aus jedem Obdachlosen einen reichen Häuslebauer macht, der liegt da vielleicht gar nicht falsch. Es gibt halt Wahrheiten für „Oben“ und Wahrheiten für „Unten“.  Manchmal gibt es noch Meldungen dazwischen, die wohl nicht schnell genug bearbeitet werden konnten, Meldungen wie diese im Handelsblatt:

Die Vereinten Nationen kritisieren nach einem Bericht des „Tagesspiegel“ in ihrem neuesten Staatenbericht die soziale Lage in Deutschland.

In dem UN-Bericht wird kritisiert, dass Migranten diskriminiert würden und es an einem umfassenden Armutsbekämpfungsprogramm fehle – das seien zwei der zentralen Kritikpunkte der dem Berliner „Tagesspiegel“ (Mittwochausgabe) vorliegenden Analyse.

„Tief besorgt“ zeige sich der zuständige Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, dass viele seiner früheren Empfehlungen nicht umgesetzt würden. Einer der brisantesten Vorwürfe ist nach Angaben der Zeitung: Jeder vierte Schüler gehe ohne Frühstück zur Schule.

Ein anderes freies unabhängiges Medium formuliert die Nachricht wie folgt:

Die Vereinten Nationen gehen in ihrem neuesten Staatenbericht hart mit der sozialen Lage in Deutschland ins Gericht. Migranten würden diskriminiert, und es fehle an einem umfassenden Armutsbekämpfungsprogramm, heißt es in der zehnseitigen Analyse, aus der der Berliner „Tagesspiegel“ in seiner Mittwochsausgabe zitiert. „Tief besorgt“ zeigt sich demnach der zuständige Ausschuss für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, dass viele seiner früheren Empfehlungen nicht umgesetzt wurden. Einer der brisantesten Vorwürfe laute, dass jeder vierte Schüler ohne Frühstück zur Schule gehe. Nachdrücklich gefordert werden „konkrete Maßnahmen“, damit „Kinder, besonders aus armen Familien, richtige Mahlzeiten erhalten“.

Eigentlich ein Skandal allererster Güte. Ich würde ihn mir auf den Titelseiten der großen Nachrichtenmagazine wünschen … mit den üblichen dicken fetten Buchstaben, die ansonsten benutzt werden, um Sozialhilfemissbrauch anzuprangern. Leider berichtet der Spiegel heute lieber über Frauenfussball, dieTagesschau über mangelnden Sparwillen angesichts unsicherer Zeiten und das Handelsblatt über einen Angriff der FDP auf den Solidaritätszuschlag im Rahmen der Steuersenkungsdiskussion.

Hungernde Kinder in Deutschland, die sogar das Augenmerk der UN auf sich ziehen: so etwas kommt allenfalls mal nebenbei vor. Man muss halt auch so etwas mal melden … aber wie man mit der Nachricht umgeht, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich frage mich auch, ob ich mir Gedanken machen muss über die Parallelen in den Formulierungen – Handelsblatt und Welt haben doch wohl nicht schon einen gemeinsamen Chefredakteur? Gut, das andere Medien diese Nachricht so weit verstecken, verdrängen und ignorieren, das sie gar nicht erst auffällt: möglicherweise würde man sich erschrecken, wenn man den Text noch häufiger finden würde … leicht könnte man den Verdacht haben, es handele sich um eine Presseerklärung der Bundesnachrichtenagentur oder des Amtes für Wahrheitssetzung.

„Tief besorgt“ ist die UN … weil ihre Empfehlungen ignoriert werden.

Wahrscheinlich wissen die noch nicht, das Deutschland ein Land geworden ist, wo es wieder „Oben“ und „Unten“ gibt … und das man alles daran setzt, diesen Zustand noch auszuweiten.

„Oben“ interessiert sich nicht für hungernde Kinder, die UN oder den ganzen demokratischen Zirkus.

„Oben“ interessiert sich für Geld … und das wird nun noch reichlicher fließen, denn pünktlich, nachdem man den Banken für Griechenland Geld geschenkt hat, werden wir jetzt daran erinnert, das wir ja den Banken auch noch Geld für Portugal schenken müssen: Portugals Anleihen haben Ramschniveau erreicht. Angesichts der anstehenden Wahlen spricht das Handelsblatt schon mal eine erschreckende Wahrheit aus: die Portugiesen haben keine Wahl.

Die Medien lügen uns derweil weiter die Hucke voll: immer wieder ist von der Rettung Griechenlands die Rede … dabei weiß jeder „da oben“, das jeder Euro, der nach Griechenland fließt, in den eigenen Taschen landet. Das ist ja auch nur fair: wenn die deutschen Kinder schon hungern und – trotz mehrfacher UN-Rüge – niemand etwas dagegen unternehmen will, warum soll es den Kindern der Griechen und Portugiesen besser gehen? Spanische, irische und isländische Kinder sehen auch noch ziemlich wohlgenährt aus, daran könnte man auch mit etwas deutschem Sparwillen etwas ändern, selbst wenn manche diesen deutschen Export als neuen Kolonialismus empfinden oder gar eine Diktatur der Krämerseelen heraufziehen sieht.

Nun wissen wir, was da draußen los ist. Die deutsche Wirtschaft und die deutsche Regierung führen Hand in Hand mit Medienvertretern einen brutalen Krieg gegen deutsche Kinder, einen Krieg, den sie gerne auf ganz Europa ausdehnen möchten.

Hungernde Kinder finden die kinderlosen Krämerseelen halt geil. So kommt man ja auch leichter an Rohstoffmaterial für Kinderpornos heran … da muss man einfach mal nutzenorientiert denken, mal in den Geist eines Menschen von „oben“ versetzen, für die Korruption, Machtmissbrauch, Lug und Betrug zur Grundausstattung gehört … ja mitlerweile vielleicht schon Bedingung für jede Art von Karriere ist.

Ein zu schlimmes Bild? Zu krass gezeichnet? Davon würden wir doch was merken?

Das Bild ist nicht meins, es kommt von der UN, die sich zurecht sehr verwundert, warum wir mit lächerlichen absurden „Bildungsgutscheinen“ gegen Hunger vorgehen wollen und ansonsten die wachsende Asozialität im deutschen Lande völlig ignorieren. Merken würden wir davon soviel, wie die Japaner von der Strahlenbelastung in Fukushima gemerkt haben. Wir würden das unangenehme Gefühl haben, das etwas nicht stimmt im Lande.

Das haben wir aber schon. Nur … was genau, sagt man uns nicht.

Ist ja auch egal, wir haben ja Frauenfussball.

Wulff&Morgenthaler, Karrikaturisten, die gerne im Online-Auftritt der Welt auftauchen, überzeugen gerade mit einer Karrikatur, in der die Behörden für die Einschläferung eines Kindes sorgen, weil es „Harry Potter“ nicht kennt.

Soweit sind wir schon wieder … darüber müssen wir jetzt lachen können.

 

 

 

Steuerschätzer rechnen mit Plus, unterm Strich steht aber immer noch ein Minus

Können sie sich noch an die letzte Steuerschätzung erinnern? Das war im November 2010. Damals haben die Experten die Erwartung formuliert, dass der Staat mit deutlich höheren Einnahmen rechnen könne. Vor allem der damals noch Ein-Themen-Partei FDP hat das gefallen. Die Liberalen glaubten, ihr Steuersenkungswahlversprechen doch noch umsetzen zu können. Bekanntlich kam es dann zu Steuervereinfachungen, mit denen sich die liberalen Fachmänner für Luftbuchungen ohne Bodenhaftungsrückkehrversicherung (Zitat: Volker Pispers) brüsteten.

Stolz verkündete man, mit der Erhöhung der Werbungskostenpauschale auch etwas für kleinere und mittlere Einkommen getan zu haben. Dabei kostet die Erhöhung der Pauschale den Staat gerade einmal 330 Millionen Euro im Jahr. Die Beschäftigten dürfen sich demnach auf etwa ein bis zwei Euro Steuerersparnis freuen. Die Hoteliers waren da zuvor deutlich besser weggekommen. Rund eine Milliarde Euro pro Jahr verschenkte die schwarz-gelbe Bundesregierung mit der Senkung der Mehrwertsteuer auf Hotelübernachtungen. Eine weitere Reform der Unternehmenssteuern schlug mit rund 2,5 Milliarden Euro zu Buche.

Das alles wird natürlich durch die freudige Botschaft der Steuerschätzer gedeckt, dem Fiskus stünden künftig höhere Einnahmen zur Verfügung. Im Jahr 2010 schlossen Städte und Kommunen ihre Bilanzen gerade wegen des unerwarteten Steuersegens mit einem Rekorddefizit von 10 Mrd. Euro ab. Da fragt man sich doch glatt, was von höheren Erwartungen zu halten ist, die den katastrophalen Ist-Zustand regelmäßig ausblenden.

Volker Pispers hat das einmal so formuliert:

„D.h., in einer Situation, in der der Staat auf jeden Fall deutlich weniger einnehmen wird, als er ausgibt, wollen sie mögliche Mehreinnahmen für noch höhere Ausgaben nutzen, wohl um das Einnahmen-Ausgaben Abstandsgebot nicht zu verletzen.“

Der Staat gibt deutlich mehr Geld für Bankenrettung aus, als er zur Verfügung hat. Im letzten Jahr betrug die Nettoneuverschuldung 304,4 Mrd. Euro. Davon entfielen allein 232,2 Milliarden Euro, also über 76 Prozent der Neuverschuldung, auf Maßnahmen zur Stabilisierung maroder Finanzinstitute. Sicher ist, dass noch mehr Geld zur Rettung des Finanzkasinos locker gemacht werden muss. Der dauerhafte Eurokrisenmechanismus ist, wie zu erwarten war, bereits jetzt schon am Ende seiner Kräfte angelangt.

Wenn man die Berichterstattung über den Einbruch der griechischen Wirtschaft und den damit verbundenen Vertrauensentzug durch die Märkte so verfolgt, kann man wirklich den Eindruck gewinnen, als hätten Journalisten und verantwortliche Politiker das Märchen vom Spardiktat geglaubt. So als ob sich der Spruch Solidarität nur gegen Solidität tatsächlich verwirklichen ließe. Es war von Anfang an klar, dass mit dem Kürzen von Löhnen, Renten und Sozialleistungen bei gleichzeitiger Erhöhung der Konsumsteuern, die Nachfrage ein- und die Wirtschaft zusammenbrechen würde und damit auch die Einnahmen des Staates.

Das sich Dummstellen der Kanzlerin in dieser Frage haben alle kritiklos zur Kenntnis genommen, weil sie es gut fanden, dass den angeblich so faulen Griechen mal so richtig in den Arsch getreten wurde. Jetzt wird es für die Deutschen wieder teurer. Das war absehbar. Von den Griechen hätte man lernen können, es bei den Portugiesen besser zu machen. Aber nein, auch da wird erst der Fuß ausgefahren. Am Ende wird es noch teurer. Garantiert. So etwas kann man als realistische Erwartung durchaus formulieren. Es wird nur nicht getan.

Stattdessen blickt man auf die Steuerschätzer, die für dieses Jahr neuen Geldsegen voraussehen und somit eine weitere Debatte über Steuersenkungen in Gang setzen werden. Im Grunde genommen kann man es wieder nicht erwarten, die erwarteten Mehreinnahmen, ganz unabhängig davon, ob sie denn auch tatsächlich eintreten, gleich wieder auszugeben.

Geschätzte Steuermehreinnahmen haben eben eine höhere Glaubwürdigkeit als das sicher vorhersagbare Zusammenbrechen ganzer Volkswirtschaften infolge nach wie vor ungezügelt agierender Finanzmärkte, die ihre Verluste durch staatliche Rettungsschirme dauerhaft absichern durften. Wetten, dass es am Ende wieder heißt, die Katastrophe sei völlig unerwartet, wie ein Spring-ins-Feld-Teufel, über uns gekommen?

Was schätzen sie?

http://tautenhahn.blog.de

Ein absurder Zinsschritt

Höhere Zinsen sind gegenwärtig Gift für die Konjunktur. Nicht die Gefahr einer Inflation, sondern die einer monetär nicht zu beherrschenden Deflation verschärft sich weiter. Denn offenbar gibt es weder Nachfrage nach Investitionskrediten noch die Bereitschaft der Banken, solche an private Investoren zu vergeben, damit diese wiederum in die Realwirtschaft investieren oder reale Waren und Dienstleistungen konsumieren.

Die Krise kommt nicht zurück, sie ist immer noch da.

Die europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins für die Eurozone auf 1,25 Prozent angehoben. Begründung: Inflationsgefahr.

Das ist natürlich armselig und falsch zugleich, weil die EZB einmal mehr die streng monetäre einer real wirtschaftlichen Betrachtung vorzieht. Wegen einer gemessenen Inflationsrate von 2,6 Prozent innerhalb der Eurozone wird einfach darauf geschlossen, dass es eine konjunkturelle Überhitzung geben müsse, die zu einer sog. Lohn-Preis-Spirale führe, der man mit restriktiver Finanzpolitik entgegentreten müsse. Denn Ziel der Zentralbank ist nach wie vor die Preisstabilität.

Zahlreiche Analysten und Experten hätten diesen Zinsschritt, den man inzwischen schon als “Wende” bezeichnet, vorausgesehen und erwartet. Die Inflation sei schuld. Doch was ist in der realen Wirtschaft eigentlich los? In Deutschland herrscht Aufschwung. Wer’s glaubt. Die steigenden Preise hierzulande sind aber keinesfalls nachfrageinduziert. Die Einzelhandelsumsätze stagnieren bereits wieder, nachdem sie sich im letzten Jahr aus dem Krisenkeller etwas nach oben entwickelt hatten.

Quelle: Tautenhahn

Im Rest der Eurozone herrscht Krisenstimmung. Griechenland, Irland und seit gestern auch Portugal hängen am Topf des europäischen Rettungsfonds. In den Volkswirtschaften bricht sich die Rezession abermals bahn. Dort wird man sich bei der EZB bedanken, weil Kredite für Investitionen, die dringend gebraucht werden wieder teurer und damit unattraktiv werden. Dazu kommen die harten Sparbedingungen des Rettungsfonds. Die Wirtschaft hat also keine Chance, sich zu erholen.

Mit dem Zinsschritt schadet die EZB der realen Wirtschaft zusätzlich. Zwar gibt die Zentralbank vor, besonders Spekulanten im Blick zu haben, die bisher mit billigem Geld weiter zocken gehen, doch die schreckt man doch nicht mit geringfügig höheren Zinsen ab, wenn sie ihr Geld für deutlich mehr Rendite weiterreichen und dabei immer noch einen guten Schnitt machen können. Fragen sie die Deutsche Bank, eine der schlimmsten Zockerbuden weit und breit.

Wer der Spekulation und der Zockerei Einhalt gebieten will, muss dafür sorgen, dass das Kasino geschlossen wird!

Die steigenden Preise sind aber nicht nur eine Folge der Spekulation, sondern vielmehr Ausdruck eines Herdentriebs an den Finanzmärkten, der sich eben nicht nach wirtschaftlichen Indikatoren ausrichtet und auch nichts mit Angebot und Nachfrage zu tun hat, sondern damit, ob alle ins Risiko gehen oder nicht. Seit März 2009 gehen alle wieder rein. Die Kurse stiegen und das mitten im Abschwung. Es gab und gibt also keine Verbindung zur realen wirtschaftlichen Entwicklung. Dafür herrscht aber erneut der Glaube vor, dass eine Blase schon nicht platzen wird, obwohl die recht junge Erfahrung etwas anderes lehrt.

Es liegt eben an der Politik, dem unverantwortlichen Treiben an den Börsen und in den Banken ein Ende zu setzen. Doch die bleibt tatenlos.

Früher galten für Analysten und Volkswirte die Zahlen der Bundesbank zur Geldmenge als verlässliches Zeichen, ob eine Inflation bevorstehe oder nicht. Die Anhänger der Geldmengenlehre (Monetarismus), zu denen auch die EZB-Banker gehören, haben von ihrem geistigen Übervater und Chicago Boy Milton Friedman gelernt, dass Inflationsgefahr bestehe, wenn die für die Wirtschaft relevante Geldmenge M3 zunimmt. Doch heute schaut keiner mehr auf diesen Chart der Bundesbank, der ziemlich eindeutig in die andere Richtung weist.

Quelle: Bundesbank

Im Prinzip müssten die Chicago Boys und Girls Deflationsalarm geben, wenn sie denn ihrer Dogmenlehre streng folgen. Es ist halt schwer zu glauben, dass bei Ausweitung von Staatsdefiziten und Rettungsgeldern in Milliardenhöhe, also einer vordergründigen Geldschwemme, keine Inflation entsteht.

Das Problem ist eben, dass das viele Geld niemals im wirtschaftlichen Kreislauf angekommen ist, sondern innerhalb der Banken- und Finanzwelt zirkuliert, quasi die Blase immer weiter aufbläht.

Wir retten eben keine Staaten und Volkswirtschaften, sondern immer noch Banken!

Die Verluste der Banken muss aber nach wie vor die Volkswirtschaft begleichen. Deshalb sollen alle sparen und ihr Tafelsilber verkaufen. Nicht damit sie ihre Haushalte konsolidieren, sondern damit sie die Zinsen zahlen.

Der einzige Wirtschaftsweise mit Hirn, Peter Bofinger, fordert daher zurecht eine Art Marshall-Plan für europäische Krisenländer. Die Finanzgenies der europäischen Union, gemeint ist natürlich die deutsche Bundesregierung, scheinen nach Auffassung Bofingers eben nicht zu begreifen, dass man mit rigorosen Sparprogrammen nichts konsolidiert, sondern die Konjunktur abwürgt und das Problem der Haushaltdefizite nur verschärft.

Die EZB tut ihr übriges hinzu. Höhere Zinsen sind gegenwärtig Gift für die Konjunktur. Nicht die Gefahr einer Inflation, sondern die einer monetär nicht zu beherrschenden Deflation verschärft sich weiter. Denn offenbar gibt es weder Nachfrage nach Investitionskrediten noch die Bereitschaft der Banken, solche an private Investoren zu vergeben, damit diese wiederum in die Realwirtschaft investieren oder reale Waren und Dienstleistungen konsumieren.

Die Krise kommt nicht zurück, sie ist immer noch da.

______________________________________________________________

http://tautenhahn.blog.de

Die letzten 100 Artikel