Dienstag, 31.10.2017. Eifel. Ich hatte mal einen Traum: eine Lobbyorganisation bilden, die hilft, Hartz IV um 100 Euro zu erhöhen. Jeden Monat. Die Idee war eigentlich einfach: die Einflussmechanismen, die die Pharmaindustrie für die Ärzteschaft entwickelt hatte, auf Sozialstaat umzuprogrammieren und damit Entscheider so lange zu bearbeiten, bis sie ihre Hand für unsere Idee heben. Macht die Pharmaindustrie jeden Tag äußerst erfolgreich und setzt ihren Willen überall durch. Es gäbe genug Argumente dafür: der Abschied von der asozialen Arbeitslosenpolizei und der staatlich befohlenen Armut (was ja immer absurdere Züge annimmt, in denen den Hartz-Abhängigen jetzt sogar das selbst vom Munde abgesparte Geld als „Einkommen“ angerechnet und vom Regelsatz abgezogen wird) und die Ausstattung der Bürger mit hinreichend Geld zur Versorgung, zur Steigerung der eigenen Qulifikation und Bewerbbarkeit würde der Binnenkonjunktur einen enormen Schub verpassen, es gäbe viele neue Arbeitsplätze, die auch in die Sozialkassen einzahlen: eine unschlagbare Argumentation. Nun: daraus wurde nichts, wir hätten 75 Millionen Euro gebraucht – theoretisch ein Klacks für damals 7 Millionen Hartz IV-Abhängige. Nur: damals wusste ich noch nicht, wie tiefgreifend demotivierend und zerrüttend die Erfahrung der staatlich flankierten und gesellschaftlich geforderten und gewünschten Verachtung für die Almosenempfänger ist, aus ihren Reihen ist keine Hilfe mehr zu erwarten, sie ist schon längst eine depressive Masse ohne inneren Zusammenhalt.
Was mir jedoch viel wichtiger war, als mir die Arbeit ans Bein zu binden, noch einen Außendienst aufzubauen – diesmal einen sozialen Außendienst, „Botschafter der Gerechtigkeit“, die sich mit vielen Geschenken, Freundlichkeiten und Gefälligkeiten einen Weg durch die Bürokratie hätten graben können – war, aufzuzeigen, dass man was bewegen kann – auch wenn man draußen ist. Theoretisch ist das sehr einfach, die Methoden erfolgreichen Lobbyismus hätte ich jedem beibringen können – mein bester Pharmareferent war Hauptschüler, man braucht für Lobbyismus nicht viel Bildung, nur Disziplin, eine Strategie – und den entschlossenen Willen, die Kampagne durchzuziehen. Und die Munition für die Kampagne – hätte ich zuerst selbst geliefert, bis wir aus den Kreisen der sozial geächteten andere fähige Leute gefunden hätten. Gibt genug gute Verkäufer unter den Arbeitlosen – ein bischen was am Outfit getan und die gehen als Unternehmensberater durch … nach entsprechender Schulung. Hat man so ein Instrument erstmal geschaffen, geschmiedet, geschliffen – kann man es wieder und wieder einsetzen: gegen Schlachthöfe, gegen Bundeswehreinsätze im Ausland, gegen Altersarmut – suchen Sie sich was aus. Oder 500 Euro Hartz IV mehr, Abschaffung der Sanktionen – was sie wollen. Sie müssen nur auf breiter Front (also: in Gemeinden, Kirchen, Parteien, Verwaltungen, Vereinen …) Werbung für ihre Sache machen, so dass „Entscheider“ dem Thema schon am eigenen Familientisch nicht mehr entkommen können.
Ich weiß, das fällt schwer zu glauben, wenn man nie mit einem solchen Apparat gearbeitet hat – aber was glauben Sie, warum sich die Pharmaindustrie ein Riesenheer von Pharmareferenten hält, die nichts verkaufen, aber Meinung machen? Einfach, weil sie es supercool finden, wenn erfahrene Chefärzte in Unikliniken ihre Therapieempfehlungen einfach mal so von heute auf morgen umschmeißen – und alle Oberärzte sich wundern, was denn in den gefahren ist … wie auch die CDU sich wundert, was in Angela Merkel gefahren ist.
Sicher, Sie werden sich jetzt fragen, ob das ethisch ist. Ich sage Ihnen ganz klar: nein. Es ist schon notwendig, die Grenzen von Manipulation, Korruption und Einflussnahme weit zu überschreiten – wobei man ohne weiteres lange Zeit im Rahmen der Legalität bleiben kann – wenn man sich geschickt anstellt. Ich sage Ihnen aber auch ganz klar: wenn sich die Geächteten nicht formieren, werden sie ausgelöscht werden. Im Rahmen der neoliberalen Logik gibt es am Ende der Verwertungskette menschlichen Lebens unter betriebswirtschaftlichen Kostengesichtspunkten nur eine Reaktion: das möglichst billige und schnelle Ende der „Kosten auf zwei Beinen“. Ich möchte darüber jetzt keine große Diskussion starten, sondern auf die rein betriebswirtschaftliche Logik der Vernichtungslager des Nationalsozialismus verweisen, wie sie Götz Aly in seinen Werken „Hitlers Volksstaat“ und „Vordenker der Vernichtung“ beschrieben hat und damit eine besonders unangenehme, kaum weiter verbreitete Perspektive aufwarf, die die innere Logik des NS-Staates auf einen ganz nüchternen Nenner brachte: die Vernichtung breiter Bevölkerungsschichten zum Zwecke der Bereicherung anderer Schichten – ein Prozess, der heute auch noch läuft.
Und kommen Sie mir jetzt nicht mit dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ – ich habe Grund zur Annahme, dass dieser durchaus positive Grundgedanke schon jetzt so weit pervertiert ist, dass er zur Vernichtung des gesamten Sozialstaates benutzt wird und letztlich Millionen von Menschen mit einem Lebensstandard weit unter Hartz IV zurückläßt, entsprechende Pläne wurden im Silicon Valley schon durchdacht: Abschaffung aller Schulen und Universitäten, komplette Privatisierung von Krankheit und Alter, komplette Privatisierung der gesamten bislang staatlichen Infrastruktur – Sie werden schnell sehen, dass sie 1500 Euro im Monat umsonst bekommen, aber Rechnungen von 3000 – 5000 Euro monatlich zu stemmen haben, um überleben zu können. Ja: die anderen, die Vordenker und Förderer der Plutonomie sind da schon längst viel weiter als die naiven Planer des bedingungslosen Grundeinkommens, die zuerst nur ihre eigene Bedürftigkeit in der momentanen Kostensituation berücksichtigen und kaum in der Lage sind, weit über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Wie Bitte? Zu düster? Zu hart gedacht? Hatte man mir schon 2001 vorgeworfen, als ich in Foren, die längst im Nirwana der gelöschten Inhalte verschwunden sind, die Pläne der Vordenker des Neoliberalismus für Hartz IV (gut, den Namen hatte ich nicht dafür, der kam in der Tat später), vom gnadenlosen Umbau des Sozialstaates sprach, von der Einführung einer Arbeitspflicht unter allen Umständen und der Etablierung einer Arbeitslosenpolizei, die brav darüber wacht, dass alle ordentlich anschaffen gehen – im Niedriglohnsektor, der für den Chef die meisten Gewinne abwirft. 2005 war es Realität geworden, 2017 denkt niemand mehr ernsthaft über Widerstand gegen diese Entwicklung nach.
Es ist ein Krieg gegen die demokratische Zivilgesellschaft im Gange, die allen machtlüsternen Psychopathen ein Dorn im Auge ist – und von denen sollen wir ja nach Angaben der Wissenschaft sehr viele haben, die sind mit der NS-Zeit nicht ausgestorben. Wir sind zwar sehr sensibel geworden, was die Verwendung von NS-Symbolen und NS-Parolen angeht – aber wenn die gleiche Bande im feinen Anzug daherkommt und eine linksorientieres Vokabular gebraucht, dann erkennen wir sie nicht – weil Götz Aly zu wenig an Schulen und Universitäten zitiert wird, nicht ins Fernsehen kommt auch nicht nicht in der Tageszeitung Erwähung findet.
Ein Krieg? Ich merke: das wird Ihnen jetzt zuviel – aber nur, weil Sie diese Geschichte mit den Lehmanpapieren (bitte selber googeln) schon längst wieder verdrängt haben, weil Sie kaum verstanden haben, wie die raffinierter gewordenen faschistischen Banden die demokratische Selbstkontrolle gezielt durch Lobbyismus (sagen wir lieber: Meinungsmache) unterlaufen und nun vor aller Augen ihre „Cum Ex“-Geschäfte machen und nur selten mal auffliegen (siehe den Beitrag unseres geschätzten Parkwächters). Merken Sie, wie schwach diese Gesellschaft schon geworden ist, wie lethargisch, wie … opferhaft?
Nun – ich rede vom Krieg – und ich kann Ihnen das auch beweisen, durch ein einfaches Beispiel aus Ihrer Alltagssprache, der Ihnen klar macht, dass Sie schon längst als Feind definiert wurden, ganz offen, ja, täglich in den Medien erwähnt: raten Sie mal, warum Sie immer öfter als „Verbraucher“ bezeichnet werden denn als „Staatsbürger“ und „Souverän des Landes“. Das kennen Sie doch, diesen Begriff, oder? Was empfinden Sie dabei, wenn innerhalb einer Gemeinschaft von Menschen Gestalten existieren, die nur „verbrauchen“? Und nun denken Sie sich mal diese gierigen, skrupellosen, nichtsnutzigen „Verbraucher“ vor dem Hintergrund einer endlichen Welt mit endlichen Ressourcen (was ja oft genug gepredigt wird) – was folgert dann notwendigerweise aus diesem Sprachgebrauch?
Entscheiden Sie selbst.
Natürlich ist das so vertraut wirkende, bekannte, überall gebräuchliche Wort „Verbraucher“ ein Lügenwort der Extraklasse, denn: jene, die so frech und unverschämt als Verbraucher deklassiert und ins moralische Abseits gedrängt werden (im Gegensatz zu den noblen, edlen, superpositiven Produzenten … die die eigentlichen Rohstoffverbraucher sind), sind auch jene, die durch ihre Arbeitskraft die Verbrauchsgüter überhaupt erst produzieren – ohne sie gäbe es keine Güter, würden die Chefs ohne Strom in leeren Hallen fluchen anstatt dick abzukassieren – dank gespartem Lohn.
Wir befinden uns in einem Krieg, der sich – noch, der Einsatz der Bundeswehr im Inneren wurde ja nicht ohne Hintergedanken möglich gemacht – in den Grenzen der gerade noch gültigen Gesetze bewegt … mal abgesehen von dem, was hinter den Kulissen abläuft – hinter jenen Kulissen, die ja gerade errichtet wurden, um dem Auge des Gesetzes und dem Zorn der Öffentlichkeit entgehen zu können. Es ist erstmal ein Krieg der Worte – der jedoch schon für die ersten Hartz-IV-Abhängigen tödlich endete, hunderttausende Obdachlose produzierte und weitere hunderttausende Menschen (auch Kinder) ohne Strom und Gas zurücklies: Vernichtung light, die halt momentan so stattfinden muss, weil die starke Variante mit den aktuellen Gesetzen nicht vereinbar ist. Die … kann man aber ändern. Läßt man Dachdecker bis 80 oder 90 arbeiten (ja – das war schon im Gespräch, das Renteneintrittsalter so weit auszudehnen, manche denken da schon sehr weit), fallen die – rentenschonend – recht früh allein vom Dach. Auch eine Form von Vernichtung menschlichen Lebens – Vernichtung durch Arbeit (und ja, Sie erinnern richtig: damit hat Auschwitz angefangen).
Ja – das macht Angst, oder? Es ist auch Zeit, Angst zu haben. Sie sollten Riesenangst bekommen – denn die setzt Adrenalin frei, dass brauchen Sie für den Kampf … jenen Kampf, den Sie noch lange nicht verloren haben und momentan nur nicht führen können, weil Sie den Feind noch nicht sehen.
Noch nicht?
Eigentlich Quatsch, oder. Schauen Sie mal weiter oben: Lehman, CumEx, Freshfield – Sie kennen diese Namen doch, wissen, wofür die stehen. Sie wissen sehr genau, dass unser gemeinsamer Staatsschatz von einer skrupellosen, bestens vernetzten Lumpenelite unbegrenzt ausgeplündert wird, sie bekommen beständig mit, dass nach immer mehr Möglichkeiten gesucht wird, die Staatsschulden zu vergrößern um sich persönlich zu bereichern, 60 Prozent der Bundesbürger wissen genau um den zu großen Einfluss von „Wirtschaft“ auf „Politik“ – wobei „Wirtschaft“ wieder ein Lügenwort ist, denn: der kleine Verkäufer bei Norma, der Eifelbauer, der selbständige Schreiner und der gesamte Mittelstand hat da gar keinen Einfluss, weil sie keine Lobbyorganisationen haben, die effektiv und agressiv sowie offensiv arbeiten, ihre Vertretungen (genau wie die Parteien) sind froh über die Pöstchen, die sie haben und lassen jeden Kampfgeist missen. Wir müssen über den Einfluss von Megakonzernen reden – da nur sie die straffe Führung durch Arbeit in Verdrängungsmärkten gewonnen haben und über genug Gewinn verfügen, den sie in gezielten Lobbyismus umsetzen können.
Ein Beispiel?
Gerne. Während unsere Idee, eine Armenlobbytruppe aufzubauen, nicht weiter verfolgt wurde, hat eine kleine Gruppe von Milliardären diese Technik schon Jahre früher umgesetzt und gezielt angewendet: mit entsprechendem Erfolg. Es geschahen auch die entsprechenden Wunder – die mit dem Spruch „Deutschland zeigt Herz“ kaschiert wurden. Jene Partei, die jahrzehntelang jenen Menschen ohne Deutsch als Muttersprache in strenger Gegnerschaft gegenüberstand, wandelte sich innerhalb von wenigen Tagen zu einer großen, liebenden Herzgemeinschaft, lies eine Million „Neubürger“ ohne große Diskussion in eines der am dichtesten bevölkerten Länder der Welt einwandern und erklärte – ebenfalls ohne große Diskussion – dieses schon ziemlich volle Land zum Einwanderungsland … ähnlich Kanada, den USA und Australien, die allerdings selbst – obwohl über viel „Lebensraum“ verfügend – ihre Grenzen sehr dicht machen.
Spätestens seit 2005 arbeitet eine breit gestaffelte Front von Meinungsbildungsorganisationen gezielt und mit äußerster Professionalität daran, aus Europa ein Einwanderungsland zu machen. Ja – hört sich nach Verschwörungstheorie an, ist aber belegbar. „Die geheime Migrationsagenda“ (Kopp-Verlag August 2016) heißt das Buch der jüngst überraschend verstorbenen Friederike Beck, in dem mit großer Akribie der Angriff auf die Selbstbestimmung der europäischen Bürger beschrieben wird, man einiges über den „Markt“ Migration erfährt (inzwischen ein 6-Milliarden-Dollar-Markt), über Ausbildung, Vernetzung und Finanzierung vieler Dutzend Unterorganisationen, die an dem großen Plan mitarbeiten, über die Drahtzieher (erwähnt seien hier Peter Sutherland, dessen einflussreichen Hintergrund man bei Lobbypedia nachlesen kann oder George Soros, der zwar keine Steuern zahlt und sein Vermögen – und das seiner getreuen Gefolgsleute – auf Steueroasen in Sicherheit brachte, aber gerne Weltpolitik steuert, wie seine Netzwerke zeigen, die bei Mukety zu studieren sind) und ihre Methoden.
Ich empfehle die Lektüre dieses Buches nur eingeschränkt, es muss mit großem, kritischen Verstand gelesen werden und hat (zum Beispiel im Bereich „Politisch korrekter Sex in der Migrationsgesellschaft“) selbst manipulative Ansätze, die sich durch aus dem Zusammenhang gerissenen Bildern aufzeigen lassen, gleichsam zeigt es aber deutlich auf, wie superreiche Privatpersonen Politik in ganz großem Maßstab beeinflussen … und für große Wunder sorgen. Der letzte, der einen derart großen Menschenimport (oder Menschenraub, besser gesagt) durchdacht, geplant und durchgeführt hat, war Adolf Hitler – Millionen Menschen aus über einhundert Länder wurden zur Arbeit nach Deutschland gerufen … bzw abgeführt (siehe Süddeutsche). Mit gut durchdachtem Kalkül wird jedoch Aufklärungsarbeit in dieser Hinsicht schon im Ansatz verhindert, in dem man pauschal die Losung ausgegeben hat, dass von nun an jede Kritik an der Migrationsagenda selbst einen nationalsozialistischen Ursprung zu haben hat und alle Kritiker Angela Merkels gefälligst als „Nazis“ zu beschimpfen sind: das kann man erreichen, wenn man weit genug denkt, präzise Personal schult und umfassend Meinung gestaltet.
Bitte folgen Sie nicht unkritisch den Schlussfolgerungen der Frau Beck – die sind nicht unbedingt sauber. In Wirklichkeit kann niemand sagen, warum sich die Lumpenelite der Plutonomie dafür entschieden hat, eine künstliche Völkerwanderung ins Leben zu rufen, in dem sie einerseits die Nothilfen vor Ort drastisch reduzierte (obwohl sie bei Reingewinnen von 180 Milliarden Euro im Jahr allein bei den 10 größten Fonds jede Not der Welt mit Leichtigkeit beseitigen könnten … wenn sie wirklich so humanitär wären, wie sie behaupten) und andererseits eine ganze Industrie ins Leben rief, die dafür sorgen soll, dass der Import von Menschen nach Europa am Laufen bleibt . Es mag sein, dass – wie Frau Beck mutmaßt – sie einfach Deutschland kriegsbereit machen wollen, in dem sie das Elend vor die Haustür bringen, mag sein, dass sie die Konkurrenz Europas im Rahmen ihrer eigenen Spinnereien (siehe PNAC) auf unelegante Art beseitigen wollen – oder eine Amerikanisierung aller Völker der Welt anstreben, um so die weltweite kulturelle Hegemonie zu erlangen … doch das müssen alles Mutmaßungen bleiben. Fakten jedoch sind, dass dort einflussreiche Personen – unter Zuhilfenahme vieler gutgläubiger Mitmenschen – den Zuzug von 45 Millionen Menschen bis 2045 planen – allein in Deutschland (siehe Peter Sutherland beim Council of Foreign Relations am 30. September 2015, zitiert bei F. Beck, a.a.O., Seite 142-143).
Und was der noch will, der Herr Sutherland? Gehälter, Lohnkosten und Pensionen massiv kürzen (Beck, a.a.O., Seite 148). Da jubelt die großdeutsche Lumpenelite gleich auf: noch mehr Geld für Luxus!
Und das ist im Prinzip das erste, was an dem Treiben dieser Herren auffällt: sie wollen mehr Geld für sich – von uns. Wie immer. Wie schon … seit Jahrtausenden, als der Ungeist des Feudalismus sich in der Welt etablierte.
Ich kann nun der Frau Beck überhaupt nicht mehr folgen, wenn es um ihre Schlussfolgerungen geht, um einen Krieg gegen den Nationalstaat als solchen. Ja – wir werden eine Weltregierung brauchen, um Widerstand gegen diese weltweite Bande der anarchistischen Finanzoligarchen organisieren und durchsetzen zu können. Wir haben schon längst eine Weltregierung – es ist allerdings das Regiment der globalisierenden und marodierenden Räuberbanden, die das Sagen haben … und kein Nationalstaat kann sich gegen sie zur Wehr setzen, weil alle einzeln genommen zu klein dafür sind. Zwar ist die Vorstellung eines kleinen, feinen Dorfes innerhalb der zusammenbrechenden Ordnung sehr romantisch (weshalb wohl viele gerade mit Katalonien sympathisieren, dabei aber vergessen, wie zornig sie selbst werden würden, wenn sich das reiche Bayern aus dem Verband der Bundesrepublik zurückziehen würde, um seinen Wohlstand allein für sich zu behalten), aber Georges Soros hat selbst gezeigt, wie man mit einem kurzen, harten Krieg gegen die Landeswährung (damals das britische Pfund) ganze Länder in die Knie zwingen kann – um den Grundstock für ein gewaltiges, eigenes Vermögen zu legen.
Worüber man sich aber völlig im Klaren sein muss: der Widerstand wird nicht leicht werden. Der Gegner ist perfekt geschult, optimal organisiert, straff und effektiv geführt und verfügt über grenzenlose Ressourcen, die in sekundenschnelle weltweit verlagert werden können: optimale Vorraussetzungen für Räuber (Beweglichkeit war das große Plus der räuberischen Wikingerflotten, die damit ihr eigenes, profitables Räuberreich errichteten, das an Ausdehnung das römische Imperium weit übertraf, bis nach Amerika und Russland reichte).
Nur … soviel Geld, um ihm empfindliche Schläge zuzufügen, sein Treiben zu entlarven, ihm Steine ins Räderwerk zu werfen … soviel Geld haben wird noch.
Und – um das abschließend für die jetzt auflaufenden Kritiker zu sagen: ich bin absolut Pro-Asyl. Das Schulden wir der Erklärung der allgemeinen Menschenrechte. Ich bin auch für eine Weltregierung – wir werden uns sonst nie gegen die Räuberbanden zur Wehr setzen können … darum haben wir ja früher Dörfer gebildet, anstatt auf unseren isolierten Höfen zu bleiben. Ich bin aber völlig entsetzt, wenn ich sehe, wie die Plutonomie, die selbst mächtiger ist als die US-Regierung, die Regierung des mächtigsten atomaren Nationalstaates der Erde (siehe hierzu Süddeutsche) mit Menschenmassen spielt (und eine Million Tote Flüchtlinge, die in der Sahara auf ihrem Weg ins Paradies elendig verreckten – siehe Handelsblatt – billigend in Kauf nahmen und noch mehr Tote in Kauf nehmen werden, was genug über ihre eigentliche Gesinnung aussagt, die alles andere als human ist), als seien es Schachfiguren.
Einen Grund für das Spiel … kann ich mir momentan auch nicht zusammenreimen. Vielleicht ist es ganz einfach: weil man es kann – und Spaß an seiner eigenen Supermacht hat.
So wie der Adel früher gerne Menschen mit Hunden zu Tode hetzte – einfach als Amüsement und Mittel gegen dröge Langeweile …
Der Widerstand dagegen – wird jedoch viel Geld und Arbeit kosten … und manch einem vielleicht sogar das Leben, wie jener Bloggerin auf Malta, die der Wahrheit zu nahe gekommen ist und mittels Autobombe getötet wurden (siehe Süddeutsche). Ja – wir sind schon soweit … ich rede nicht umsonst von Krieg.
Einem Krieg, den wir uns nicht ausgesucht haben, den wir aber immer noch gewinnen können. So schwer – ist das gar nicht.
Freitag, 10.Februar 1017. Eifel. Ja, was haben wir nicht gerade für ein Chaos in der Welt. Riesengroße Kriegsgefahr wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wie bitte? Das stimmt nicht? Alles friedlich, alles nur postfaktische Fakenews? Alternative Fakten? Dann bitte ich doch mal das Handelsblatt zu lesen:
„Wir haben seit Jahrzehnten keine so potenziell gefährliche weltpolitische Lage gehabt wie heute. Deshalb kommen auch mehr wichtige Entscheidungsträger als je zuvor nach München.“
Sagt: Wolfgang Ischinger, Oberhaupt der Münchener Sicherheitskonferenz. Ja: es sind Wirtschaftszeitungen, in denen noch mehr Wahrheit herüberkommt als in den „politischen“ Medien, die gerne auch über Kino, Videogames, Leibesübungen und Klatsch und Tratsch berichten – wie der einst renommierte „Spiegel“. Seltsam, dass eine solche Bedrohungslage nicht Gegenstand allgemeiner Diskussion wird, gerade im Wahlkampf sollte man doch dazu mal Stellung beziehen: erst recht, wenn wieder ein „starkes Europa“ gefordert wird, das gegen Trump und Putin bestehen soll.
Doch heute wollte ich mal nicht über „Politik“ reden. Viel zu viel wird da geredet, eine „Trump“-Kampagne von unglaublich antiamerikanischen Ausmaß hält alle in Atem, als wäre der Beelzebub persönlich auf die Erde gekommen … und nur der deutsche Meinungsmacher ist schlau genug, ihm Widerstand zu leisten. Spiegel-online rettet das Universum.
Ach ja: Universum. Haben Sie sich darüber schon mal Gedanken gemacht? Nein, nicht wahr? Komisch: das machen Menschen seit Jahrtausenden, die klassische alte griechische Philosophie ist voll davon … doch die moderne Philosophie meidet dieses Thema, schwafelt lieber über Geistiges. Ich habe da letztens was gefunden, was schon seit Jahrtausenden diskutiert wird (siehe Grenzwissenschaften):
In Unregelmäßigkeiten in der kosmischen Mikrowellenhintergrundstrahlung will ein internationales Astrophysikerteam erstmals auf der Grundlage direkter Beobachtungen Hinweise darauf gefunden haben, dass unser Universum ein gewaltiges und komplexes Hologramm sein könnte. Die Beweise für eine derartige Theorie seien nicht weniger stichhaltig wie jene bisheriger, sozusagen natürlicher Erklärungen auf der Grundlage etwa der Inflation – also der raschen Ausdehnung des Universums nach dem Urknall.
Man belästigt uns selten in der Tagesschau mit solchen epischen Dimensionen, in denen man über das Sein an sich reflektiert. Warum wohl? Nun: wahrscheinlich ist das Herrschaftswissen, das nur für wenige Eingeweihte vorgesehen ist. Dabei wäre das doch mal interessant: wir kämen – mal wieder – direkt in die Welt der platonischen Philosophie (und vieler Religionen), wonach diese Welt nur ein blasses Abbild jener Welt der „Ideen“ ist, die hier unten die Welt der Formen steuert. Wer würde denn noch fleißig arbeiten gehen, wenn er erfahren würde, dass er nur die blasse Gestaltwerdung eines Gedankens ist, der aus anderen Welten herüberweht? Wer würde noch den Tod fürchten, wenn Gewissheit herrschen würde, dass man nach Erlöschen der blassen Erscheinung zurück in präsentere Wirklichkeiten kehrt – in eine Welt, in der alle Menschen in der Idee (der Druckschablone, um in dem Bild zu bleiben) „Mensch“ hängen, alle erleben würden, wie war der indische Begriff des „tat twam asi“ … des Bekenntnisses dazu, dass alles eins ist und verbunden mit höheren Wirklichkeiten? Wie sollte man noch Kriege führen, wenn solche Wahrheiten flächendeckend Verbreitung finden?
Vielleicht wäre es das definitive Ende der „Bequemlichkeitsverblödung“ (siehe Focus), wenn die Medien in breiter Front die philosophische Diskussion anstoßen würden, die Menschen erkennen würden, dass „der Russe“, der „Putin“, der „Trump“ nur Wesen wie sie selbst wären. Frieden könnte einkehren … auch sozialer Friede, denn niemand würde mehr einen anderen Menschen leiden lassen, da: tat twam asi.
Doch heute … arbeiten Milliardäre lieber an anderen Unheimlichkeiten: der Erlösung der Mensch aus der „Matrix“. Nein – das holografische Universum hat wenig mit der Matrix zu tun, der Film- Trilogie um jene Helden, die die Menschheit aus einer Alptraumwelt (unserer Realität) befreien …. und in eine noch viel düsterere Realität bringen, in denen Roboter Menschen die Lebenskraft aussagen, um ihre Maschinen am Laufen zu halten … dass dürfen Sie jetzt nicht durcheinander bringen. Die Milliardäre geben ihr Geld dafür aus, uns in eine andere Welt zu bringen, unsere „Idee“ für immer und ewig in der Welt der Materie gefangen zu halten (siehe Standard):
„Leben wir Menschen in einer „Matrix“-ähnlichen Computer-Simulation? Glaubt man Tech-Milliardär Elon Musk ist dem tatsächlich so. Bereits im Juli sagte der Tesla- und SpaceX-Gründer, dass die Chance, dass wir nicht in einer Simulation leben bei „eins zu einer Milliarde“ liege. Doch nicht nur Musk teilt diese Ansicht, auch Analysten der Bank of America haben im September offiziell bekannt gegeben, dass die Chancen für ein „Matrix“-ähnliches Leben der Menschheit bei 50 Prozent liegt“.
Und die wollen jetzt unsere Gehirne mit Computern verschmelzen, um die Matrix dirigieren zu können. Für diese Forschungen ist Geld da. Denken Sie mal weiter: was würden solche Menschen wohl zu dem Phänomen „Krieg“ sagen? Nun – der ist egal, ist ja nur ein Illusion, diese ganze Welt. Ist wie eine Religion, die sich da entfaltet – eine dunkle, düstere Religion ohne gütigen Gott, die Maschinengötzen verehrt. Es muss eine irre Welt sein, in der die Milliardäre da leben – in einer Welt, in der man gleichzeitg vor künstlicher Intelligenz warnt – und Milliarden dafür ausgibt, sie zu erforschen (siehe Heise).
Überhaupt: die Forscher. Die sind jetzt ganz stolz darauf, das erste lebendige Mischwesen aus Mensch und Schwein geschaffen zu haben (siehe Focus). Man will gezielt Organe züchten, die man dann transplantieren kann. Natürlich wissenschaftlich absolut wichtig – für den Materialismus. Der eine sehr eigentümliche und historisch außerordentlich isolierte Philosophie des Todes zeichnet und den Tod als die völlige Vernichtung allen Seins darstellt, der es unter allen Umständen zu entgehen gilt. Mit dieser Philosophie kann man natürlich Weltkriege inszenieren und Scharen junger Männer in den Tod treiben, immer mit der Drohung: schießt Du nicht auf den Feind, erschießen wir Dich! Sogar der deutsche Sozialstaat hat ja dieses Muster inzwischen verinnerlicht: gehst Du nicht arbeiten, lassen wir Dich verhungern!
Ach – wo sind wir nun wieder gelandet. Wir wollten ja über den Weltkrieg reden – und die kommende Dunkelheit. Na gut: Dunkelheit haben wir ja schon. Habe heute erst privat über eine seltsame Beobachtung gesprochen, die mich seit Jahren beschäftigt. Hatte damals ein Buch eines Theologen (Rothkrantz 666) gelesen, der sich später zu einer führenden Figur des Rechtsradikalismus entwickelte (siehe Holocaust-Referenz). Gut – man denkt an einen paranoiden Wahn, wenn man den Ausführungen dieses Mannes folgen möchte … aber eins blieb bei mir hängen: nicht nur die dreifache Sechs in allen Strichcodes, sondern auch auf jedem Apothekenrezept. Habe heute draufgeschaut: die Zahl ist immer noch da, angeblich dient die „666 rl“ der Justierung von Scannern im Abrechnungszentrum (siehe Deutschesapothekenportal), aber hätte man da nicht einfach mal ganz harmlose Zahlen nehmen können … anstatt diese unheilige Kombination mit dem potentiellen Kürzel für „Reich Luzifers“? Immerhin sind wir im christlichen Abendland, da hat die Zahl eine gewisse Brisanz – nicht wegen Juden, Freimaurern oder den üblichen Verdächtigen, sondern wegen der Apokalypse des Johannes, der gruseligen Endzeit der Geschichte. Huch – da sind wir schon wieder beim Weltkrieg. Wäre trotzdem neugierig, wieso gerade diese Zahlen auf jedem Pharmarezept stehen.
Nun – kehren wir zurück in die Realität, weg von düsteren Zahlen, irren Forschungen und verrückten Propheten, hin zu der Welt der Wirtschaftsmagazine, in der Entscheider Informationen für Entscheidungen finden müssen – weshalb man dort wohl auch noch veritable Nachrichten auffindet. Was findet man da? Jenseits der „Deutschland geht es gut“-Propaganda einer Regierung, der die Realität so weit über den Kopf gewachsen ist, dass sie den Kopf nur noch in den Sand stecken kann, jenseits der Jubelmeldungen über gar keine Arbeitslosen mehr und Superexporte (man wundert sich, dass bei soviel Export überhaupt noch Ware im Land bleibt) findet sich Apokalyptisches in einem älteren Artikel, der jetzt nochmal veröffentlicht wurde: „Rettet den Kapitalismus vor den Kapitalisten“(siehe Manager Magazin):
„Laut Berechnungen des McKinsey Global Institute erwirtschaften mittlerweile 10 Prozent der weltweit gelisteten Börsenfirmen 80 Prozent aller Gewinne. Zwischen 1994 und 2013 ist in den USA der Anteil, den die Profite der 100 größten Aktiengesellschaften zum Bruttosozialprodukt beitragen, von 33 auf 46 Prozent gestiegen. Big Corporate rules.“
Wenn das Managermagazin schon Alarm schlägt … warum hört man davon nichts in der Politik? Gut, dass wir heute über Politik gar nicht reden wollten.
Und der Weltkrieg? Ist in vollem Gange. Nur ist es bislang ein anderer Krieg, als wir es gewohnt sind: Konzerne vernichten Staaten, ersetzen sie, die Vereinigten Staaten von Silicon Valley rücken immer näher – und wären mächtiger als die USA.
Ist Ihnen eigentlich klar, wieviel Geld da in wenigen Händen ist? Gut, über Geld redet man nicht … aber wir haben da trotzdem Zahlen, zum Beispiel von einem jungen Scheich aus den Vereinigten Arabische Emiraten (siehe Manager Magazin):
„Dank des Ölgeschäfts wird sein Familienvermögen aktuell auf über eine Billion US-Dollar geschätzt. Scheich Mansour selbst soll laut „Forbes“ derzeit rund 26 Milliarden US-Dollar besitzen.“
Die Familie hat mehr Geld als die zwanzig reichsten Menschen der Welt zusammen. Und es ist nur eine von vielen Familien. Was wäre … wenn die sich mal zusammenschließen, um die Welt zu verändern? Zu ihren Gunsten, versteht sich, denn Geld verdirbt den Charakter. Ihre Funktionäre, ihr reiches Dienstpersonal schließt sich ja schon zusammen, sogar hier in Deutschland haben wir seltsame Allianzen von Managern, Fußballern und Gesichtsfürsten aus den Medien (siehe Manager Magazin), wobei man sagen muss: so heterogen ist die Truppe gar nicht, wenn man sieht, wo die ihren kleinsten gemeinsamen Nenner haben … in dem großen Geld, dass hinter ihren großen Karrieren steckt. Auch im politischen Bereich gibt es da denkwürdige Allianzen und Verschwörungen (siehe Deutschlandfunk).
Eine Billion Dollar – das ist dreimal der Bundeshaushalt. Was könnte man damit die Wirtschaft ankurbeln. Ach ja: die reichen Saudis und ihre Kollegen waren jetzt nicht von Trumps Einreisestopp in die USA betroffen, sie sind zwar Hauptfinanziers des islamistischen Terrors … aber auch Brüder jener Mächte, die gerade den Kapitalismus zugrunde richten; den Kapitalismus, die Demokratie und den Staat an sich, den sie sich nur als als Exekutivorgan ihrer Interessen vorstellen können – und nicht mehr als freien Zusammenschluss freier Menschen. Warum denke ich jetzt eigentlich gerade daran, dass Schwarzfahren eine Straftat ist, die mit Gefängnis bestraft werden kann? Ebenso wie der Verstoß gegen die Krankenversicherungspflicht in den Knast führen kann, Angriffskriege gegen den Irak, Jugoslawien, Afghanistan und Mali aber nicht?
Undenkbar, solche Verschwörungen zum Schaden der Menschheit an sich? Ich fand da unlängst eine Arbeit, die überzeugend darlegte, wie selbst große Verschwörungen denkbar werden (siehe Grenzwissenschaften) … und dabei stieß ich auf einen Kernsatz, der mir im Konzernwesen beruflich oft begegnet ist – bei unterschiedlichen, global agierenden Konzernen: „need to know“ (also: das Minimum an Wissen, dass ein Mitarbeiter haben muss, um seine Aufgabe zu erfüllen, ohne einen Blick auf das Ganze zu bekommen), ein Satz, der das zentrale Element jeder erfolgreichen Verschwörung ist.
Da sind wir schon wieder bei der Tagesschau und dem Phänomen, dass Erörterungen des holographischen Universums dort überhaupt nicht vorgenommen werden – weil auch der Bürger inzwischen nur noch nach „need to know“ mit Informationen gefüttert wird. Der Manager muss wissen, dass die Kriegsgefahr groß wie nie ist – aber der Bürger doch nicht. Der darf weiter vom Reichtum durch Lotto träumen, ein Leben als Frühaufsteher und ordentlich freundlicher, sanfter Mitläufer führen … während intelligente Menschen eigentlich eher spät ins Bett kommen, fluchen und unordentlich sind (siehe Edition F).
So – sind Sie jetzt so verwirrt wie ich? Die Welt der Wissenschaft – schon seltsam, oder? So weit weg von dem, was unser „need to know“ ist . Wenn wir wüßten, dass Roboter für einen großen Teil fremdenfeindlicher Kommentare verantwortlich sind (siehe Nachdenkseiten) würden wir uns fragen, was denn dann die Kampagne gegen „Hatespeech“ soll? Sollte man nicht eher schauen, wer das Geld hat, diese Roboter zu bauen und das Geld dafür auf den Tisch zu legen? Wohin will man uns da eigentlich führen?
Und wer plant diese ekeligen Versuche mit dem Blut junger Menschen, das lebensverlängernd auf Körper und Hirnealte Mäuse wirkt (siehe New Scientist)? Nun – die tollen Ergebnisse dieser Studie wurden schon längst wiederrufen, sind nicht unser „need to know“ … könnten aber das Verschwinden so vieler Kinder erklären … und andere Hintergründe der „Kinderschänderringe“ erläutern, die durch unsere Presse geisterten. Unverantwortlich, solche Veröffentlichungen: ich frage mich ernsthaft, wer sich nun schon alles Kinderblut injizieren läßt, um 100 zu werden – mit viel Geld ist da vieles denkbar.
Der Weltkrieg – nun, der spukt in vielen Köpfen herum. Der Trump, der Putin, die Chinesen: auf der Klaviatur der Angst wird gerade bravourös gespielt – hauptsächlich von jenen, die immer vor Angstmacherei warnen. Und währenddessen … baut die Konzernwelt still und heimlich an einer dunklen Zukunft für die ganze Menschheit – und erobert sich eine Macht, die die Macht von Staaten weit übertrifft.
Staaten haben noch Atomwaffen? Und militärische Macht?
Nun – wir werden sehen, wem die Loyalität materialistischer Egoisten (unser Konsumentennormbild) gehört, wenn der Staat keinen Sold mehr zahlt … und der Konzern mit Milliarden winkt. Ein kleiner Staatsbankrott der USA – und die Welt kann morgen schon ganz anders aussehen. Mit ganz anderen „Nationen“ … die dann eher Google und Facebook heißen, oder Microsoft und Goldman Sachs.
Diese Visionen dürften jedoch für Wohlstandsverblödete gar nicht mehr zu verarbeiten sein – und außerdem übersteigen sie unser „need to know“, weshalb man sie jetzt Fakenews nennt.
Montag, 20.6.2016. Eifel. Sie merken doch auch, dass etwas schief läuft, oder? Auf der Straße zum Beispiel: die Leute werden immer gewalttätiger. Oder am Arbeitsplatz, wo sie von Jahr zu Jahr devoter werden müssen, um das Wohlwollen der Hierarchie zu erhalten. Oder daheim, wo man ständig mehr Mühe hat, dass die Gleichung Einnahmen – Ausgaben kein Minus am Monatsende aufweist. Oder in der Schule, wo die alten demokratischen Urwerte „Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung“ langsam der „hemmungslosen Selbstvermarktung ohne jede Verantwortung“ weichen. Oder im Fernsehen, dass von heute auf morgen neue „Feinde“ aus dem Hut zaubert. Ach ja – Fernsehen. Wissen Sie, was Mitarbeiter des Fernsehens selbst über die Qualiltät des Programms äußern? Sie werden es kaum glauben (siehe heise.de):
„Regierungsfromm, tendenziös, defizitär, agitatorisch, propagandistisch und desinformativ: Die ehemaligen NDR-Mitarbeiter Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam kommen im Telepolis-Interview zu einem vernichtenden Urteil, was die Fernsehberichterstattung angeht.“
Na – erkennen Sie Ihre Abendinformation wieder?
Oder die Politik. Linke Politiker machen eine 180-Grad-Wendung und bauen im Namen von „Reformen“ den Sozialstaat ab, eine aus der Friedens- und Umweltbewegung stammende Partei schickt das erste mal seit Hitler wieder Bomber ins neutrale Ausland, ihr „Superstar“ Fischer berät im Anschluss Automobilkonzerne, obwohl Autos nur Sondermüll auf vier Rädern sind, eine ebensolche Wendung erfährt die CDU, die von heute auf morgen zur großen „Pro-Asyl“-Partei wird – nach jahrzehntelanger Ausländerfeindlichkeit (bis hin zu den Plänen Helmut Kohls, die ansässigen Türken wieder aus dem Land zu entfernen). Völlig wirr das Ganze, oder? Währenddessen verfällt die Bevölkerung in eine Art Apathie – was nicht verwundert: Rechte machen linke Politik, Linke machen rechte Politik (auch die Linkspartei bewegt sich zögerlich in diese Richtung, wenn sie „Regierungsverantwortung“ hat): da soll noch einer mitkommen.
Das war mal anders – und zwar weltweit. Angefangen hatte es in den dreißiger Jahren in der führenden Supermacht der westlichen Welt, den USA. Dort hatte sich ein Präsident mit aller Macht gegen die Macht der Wirtschaft gestemmt, einen „New Deal“ entworfen und durchgesetzt (mit tatkräftiger Hilfe der Gewerkschaften und sympathisierender Bürger, die auf den Straßen standen, um Solidarität und Kampfbereitschaft zu demonstrieren) und der Oligarchie einen empfindsamen Stoß versetzt, nicht so hart aber ähnlich wirksam wie die Revolution von 1789. Darüber wurde viel geschrieben – weniger allerdings über die Operation Backlash – den Gegenschlag der Menschenhalter. Nun – ich nenne sie nur Operation Gegenschlag, wie sie intern bei „denen“ heißt, kann ich nicht sagen. Auch der König verriet den Rebellen nicht, wie er seine Gegenaktionen nannte – noch nicht mal, als man ihm den Kopf abschlug.
Sie könnten davon erfahren – nur: der Film, in dem die Geschichte erzählt wird, ist kaum bekannt – und natürlich gibt es keine deutsche Übersetzung dafür. Erst Recht keine große Werbung: jede Art von Aufklärung über die realen Machtverhältnisse dieser Welt wird von der „Elite“ (so wollen wir diese Gestalten mal eine Weile lang nennen, weil sie sich selbst als solche empfinden) als „Verschwörungstheorie“ diffamiert – womit sie jede Bestrebung schlecht reden, ihre Pläne und Schachzüge der Öffentlichkeit zu unterbreiten und damit gleichzeitig verbreiten, dass alle historische Entwicklung, jedes verabschiedete Gesetz, jede Strategie der Unternehmerverbände nur auf bloßen Zufall beruht und niemals irgendwelche Absichten hat, noch stecken konkrete Pläne dahinter: im Gegenteil – die hochbezahlten Fachkräfte, die die intelligentesten Menschen der Gesellschaft für viel Geld anwerben, Würfeln oder befragen Orakel, wenn sie Entscheidungen treffen … jedenfalls soll uns dieses Gefühl vermittelt werden. Verantwortung für alles Unheil hat nur – das hören wir oft genug – der Verbraucher. Er hat beschlossen, dass die landwirtschaftliche Selbstversorgung abgeschafft wird, er hat beschlossen, sein Leben in Fabriken und Großraumbüros fernab der Familie zu verbringen, ihm ist es zu verdanken, dass die Umweltschäden der kurzsichtigen Produktionsweise die gesamte Ökosphere vernichten, er will ein künstliches Leben, in dem er 14 Stunden täglich mit den Herausforderungen des Alltags beschäftigt ist – anstatt nur drei Stunden wie seine Brüder im Dschungel, er will ein von Autobahnen und Eisenbahnnetzen durchzogenes Land, überteuerte Großstädte mit schlechter Luft und chronischem Lärmterror, er will Fleisch aus erbärmlicher Massentierhaltung, pestizidversuchtes Obst und Gemüse oder mit Quecksilber verseuchtes Grundwasser – die „Elite“ fällt zwar die Entscheidungen (und zwar ALLE, seit dem 18. Jahrhundert), aber die Verantwortung dafür tragen nur SIE, der Feind der Schöpfung.
Der Film heißt „Requiem for the american dream“ und äußert Gedanken, die hierzulande schlicht verboten sind: er beschreibt den „Backlash“, den Gegenschlag der Geldmächtigen aus der Sicht von Noam Chomsky, der als einer der führenden Intellektuellen der US-Gesellschaft gilt und schon während der Studentenproteste der sechziger Jahre verhaftet wurden (siehe Filmstarts.de):
„In über einen Zeitraum von vier Jahren geführten Interviews verdeutlicht der Linguist und Philosoph Noam Chomsky wie wir zu einer nie zuvor dagewesenen Ungleichheit gekommen sind, indem er ein halbes Jahrhundert Politik nachzeichnet, die die Reichen zuungunsten der Mehrheit bevorteilt hat. Er warnt dabei vor einer Entsolidarisierung der Gemeinschaft und rüttelt den Zuschauer auf, für eine gerechte Zukunft einzustehen, die im letzten halben Jahrhundert aus den Augen verloren gegangen ist…“
Chomsky beschreibt die 10 strategischen Zielrichtungen der Geldelite zur Machterhaltung und Machtgestaltung, mit denen sie ihren Blitzkrieg gegen die Demokratie (meine Formulierung) führen, Ziele, die ich hier kurz erläutern möchte. Grundlage für die Operation Gegenschlag waren die viel gescholtenen Proteste in den USA der sechziger Jahre, wo eine ganze Gesellschaft auf die Straße ging und mehr Demokratie einforderte – mehr Rechte für Frauen, mehr Rechte für Menschen anderer Hautfarbe, mehr Rechte für Kinder, Schüler und Studenten … und gegen die renditeträchtigen Kriege der Regierung (allein der Vietnamkrieg hatte der Industrie Aufträge für 10000 Hubschrauber eingebracht: da war viel in die Taschen der „Elite“ zu verteilen). Ich möchte diese zehn Strategien für Deutschland und Europa mit eigenen Worten füllen, dies stellt also keine Inhaltsangabe des Films da, der sich speziell mit der Situation in den USA befasst (von der wir allerdings direkt und indirekt selbst betroffen sind).
Strategie 1: Reduziere Demokratie
Von „exzessiver Demokratie“ war damals in den Gutachten – auch der „liberalen“ Partei – zu lesen, und sie wurde als Gefahr empfunden. Wo käme man denn auch hin, wenn das Volk selbst entscheiden würde? Das weiß man seit dem alten Griechenland: das arme Volk würde entscheiden, dass die Superreichen was abgeben müssten. Es wäre vernünftig und sinnvoll – und würde der Wirtschaft einen gigantischen Schwung verpassen. Unmöglich? Das Geldvermögen der Deutschen liegt bei 5 Billionen Euro. Nehme ich davon 3 Billionen Euro für eine „Sonderabgabe Aufschwung“, kann ich jedem Deutschen 37500 Euro schenken. Das würde in dem Jahr eine Steigerung der Binnenwirtschaft um über 100 Prozent bedeuten – es gäbe mehr Steuereinahmen, mehr Arbeitsplätze, keine Armut mehr. Die Reichen verdienen auch sofort mit: die Verdienststrukturen sind ja weiterhin da. Doch das möchte man nicht – weshalb man die Demokratie „repräsentativ“ hält … und die Repräsententen durch Diäten reich macht, damit sie wissen, auf welcher Seite sie zu stehen haben. Darum ist dies Ziel Nr. 1: die Demokratie muss abgebaut werden, was dazu führt, dass 70 Prozent der US-Bevölkerung aktuell überhaupt keinen Einfluss mehr auf die Politik haben – in Deutschland und Europa dürften die Zahlen ähnlich sein: wir wählen nur noch die Kellner, aber nicht mehr das Gericht – die eigentliche Grundlage für unsere angebliche „Wahlmüdigkeit“.
Strategie 2: Ideologie formen
Dies geschah schon ab den fünfziger Jahren, für Deutschland hat dies Frank Schirrmacher in seinem Buch „Ego“ hinreichend beschrieben: was, wie und wo gedacht werden sollte, wird vorgeschrieben, die Diskurse in den Talkshows sind heftig – aber nur innerhalb eng gesteckter Grenzen. Es musste eine „Anti-Ideologie“ zur Hippie-Kultur gefunden werden – man schuf sie, in dem man den „Yuppie“ entwarf (samt einer industriell erzeugten und gesteuerten Musikkultur): junge Menschen, die mit drei Knopfdrücken zu Multimillionären wurden. Dies war zwar verbunden mit einigen Verlusten, weil die Deppen manchmal zur falschen Zeit den falschen Knopf drückten, doch diese Folgen waren angesichts des Nutzens egal: der Jüngling mit dem Maserati demonstrierte allen politisch Engagierten, was wirkliche, sichtbare Macht bedeutet und zerrüttete so die ganze ehedem rebellische Jugend: für einen Maserati bekam man 10000 treue, gehorsame Gefolgsleute, die auch „Yuppie“ werden wollten anstatt die Welt zu retten – das war ein preiswertes Geschäft, auch wenn es für die eine oder andere Bank den Untergang bedeutete. Nebenher fuhr man eine besondere Philosophie, die man in den Schränken degenerierter Zweige des amerikanischen Protestantismus fand: das „positiv Denken“ als Erfolgsrezept für alle Lebenslagen, welches kurz gefasst besagt: jeder bekommt das, was er verdient. Hat jemand Milliarden, ist er wohl so „gut“, dass er es verdient. Kriegt jemand Hartz IV, ist er so schlecht, dass er es eben verdient (von Auschwitz wollen wir hier gar nicht erst reden, eben so wenig vom Tod im Schützengraben, unter Bombenteppichen, dem Unfalltod oder durch Krebs – auch da gilt das Gesetz, das jeder bekommt, was er verdient). Diese Ideologie wird – beachtenswerter weise – gerade von der „Gegenkultur“ der Esoteriker verbreitet, findet aber auch weiten Anklang bei allen bedeutenden Unternehmensberatern (ohne dass sich da jemand über diese seltsame Allianz groß wundert). Nebenbei rückt er die Reichen an die Seite Gottes – je reicher, umso näher dran. Arme, Alte, Kranke, Ausgebeutete, Vergewaltigte, Ermordete hingegen … sind auf der Gegenseite zu finden. Und natürlich: selbst Schuld.
Strategie 3: Neuordnung der Wirtschaft
Geld braucht zu seiner Vermehrung gar keine Warenproduktion – warum als die Wirtschaft nicht so umbauen, dass die Finanzwirtschaft ein unheimliches Eigenleben führt – dazu müssen nur die staatlichen Regularien abgeschafft werden (was bei uns rot-grün erledigte – und dafür für Riesenverluste auf Seiten der Kleinanleger sorgte). In der Tat machten Großkonzerne wie „General Electric“ in Folge mehr Gewinn mit Finanzspekulationen als mit der Produktion von Strom – so irre das auch für die Volkswirtschaft war, die konkrete Werte anstatt virtueller Werte braucht. Das große Geld aber, die „Plutonomie“, wie laut Chomsky die Banken selbst das System nennen, braucht dies nicht. Das System „kapitalistisch“ zu nennen ist völlig falsch (obwohl alle gerne darüber reden): gehen Banken mangels erfolgreicher Geschäftstätigkeit (oder den Folgen extrem kriminellen Handelns) zwecks Rettung zum Sozialstaat, hat die mit „Markt“ und „Kapitalismus“ nichts zu tun: es ist der tyrannische Luxussozialstaat der Reichen … für Arme jedoch gelten andere Gesetze, lebensbedrohende Sanktionen bei mangelnder Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Mitarbeit bei der Bankenrettung.
Strategie 4: Umverteilung der Lasten
Wir kennen das sehr gut: der kleine Mann bezahlt über 50 Prozent seines „Gewinnes“ (das heißt: der sowieso schon mageren Erträge seiner Erwerbsarbeit) an den Staat – mit steigender Tendenz. Die Großkonzerne – wie Götter als juristische Personen unsterblich, ewig und mächtiger als Staaten – zahlen so gut wie nichts … oder bekommen noch etwas heraus. Dafür finanzieren sie die Wahlkämpfe der Parteien (wie unlängst bekannt wurde, mischen da auch deutsche Konzerne in den USA mit – siehe Managermagazin), liefern Pöstchen bei genehmer Politik (was sogar so weit geht, dass Ex-Bundeskanzler Beraterposten bei Rockefeller/Rothschild-Allianz erhalten – zu dieser Allianz, deren Erwähung schon dazu führen kann, dass man von elitären Kreisen als bekennender Nationalsozialist diffamiert wird, zu der Allianz siehe Spiegel). Noch praktischer sieht man das an den deutschen Autobahnen: während aktuell eine wahnwitzige Neuinvestition von 260 Milliarden Euro für den Ausbau der extrem umweltschädlichen Autobahnen geplant ist (siehe Spiegel) denkt man gleichzeitig an die Privatisierung der Autobahnen (siehe Spiegel), die komplett vom deutschen Steuerzahler bezahlt wurden und ihm voll und ganz gehören: ein Supergeschenk für jene, die sich Autobahnen leisten können von jenen, die gerne Beraterpositionen hätten, um auch endlich dazu zu gehören. Während die Gewinne krimineller Bankgeschäfte den „Bandenchefs“ und ihren Finanziers zufließen, zahlt die Verluste der Steuerzahler – sogar der Hartz-IV-Empfänger mit 19 Prozent Mehrwertsteuer.
Strategie 5: Zerstörung der Solidarität
Diese Strategie greift die Wurzel des Menschseins an sich an – und die Wurzel der Macht einer jeden Bevölkerung. „Einigkeit macht stark“ – wussten die Menschen seit Anbeginn der Zeiten, dem entgegen wurde die Philosophie des „alles für mich, nichts für die anderen“ gesetzt, der egomane, selbstverliebte, künstlich gezüchtet Konsummensch, der eine unheilige Lebenspartnerschaft mit seinem Fernseher einging, jenem „Herren“, der beschreibt, wie er zu denken, zu fühlen, zu handeln und zu entscheiden hat, wenn er weiter von den Herren der Welt als „Sieger“ betrachtet werden möchte. Gleichzeitig wird aber jener Verbraucher zum „Feind der Menschheit“ erklärt, denn nur er ist voll verantwortlich für alles Ungemach dieser Welt: Wirtschaftskrisen, Umweltzerstörung, Arbeitslosigkeit, Ausbeutung, Lebensmittelverseuchung und Weltkriegen. Mitleid – der klassische Urwert der westlichen Welt (und des Menschen an sich) wird als „Sozialromantik“ verächtlich gemacht, asoziales Verhalten zum Heldentum hochstilisiert: die Armen, Alten und Kranken rutschen in eine Kultur der Verachtung hinein, währen die Soziopathen und Psychopathen sich als Helden feiern dürfen. „Wettbewerbsfähigkeit“ ist das Zauberwort, mit dem man die Gewerkschaften im Zaum hält, „Hartz IV“ die Knute, die die arbeitende Bevölkerung zum still halten zwingt: jeder ist im Wettbewerb der Feind des anderen – wer altert, wird Feind aller.
Strategie 6: Kontrolle über Regularien
Wir hören das täglich, kennen das zur Genüge: es regiert nicht das Volk, sondern der Lobbyist – so erfolgreich, so offen, dass schon 60 Prozent der Deutschen die Mechanismen durchschaut haben und der Demokratie misstrauen – aber auch zu jenen gehören, die keinerlei Einfluss mehr auf die Politik haben. Wir haben Berichte genug darüber, wie Mitarbeiter der unsterblichen gottgleichen Großkonzerne in den Abteilungen der Ministerien sitzen, um jene Gesetze zu schreiben, die ihren Herren nützen – doch keinerlei Macht mehr, dagegen vor zu gehen.
Strategie 7: Wahlen dirigieren
Wahlen – machen nur Sinn, wenn es erkennbare Alternativen gibt. Heute jedoch begegnen wir in Wahlen gar keinen echten Politikern mehr, sondern nur noch Kunstprodukten der Werbewirtschaft, die zwischen den Wahlen Zahnpasta, Autos, Urlaubsziele und Schlafzimmer verkaufen. Der Politiker ist Ware, künstlich mit viel Aufwand gestaltetes Produkt, fernab jeglicher ideellen Motivation, die für Politik wesentlich sein sollte. Darum … haben wir die oben geschilderten Verhältnisse, in denen gar nicht mehr zu erkennen ist, welche Parteien welche Positionen durchsetzen wollen.
Strategie 8: Den Mob unter Kontrolle halten
1789 will man nicht noch mal erleben. 1918 auch nicht. Streiks, Protestmärsche, Sitzblockaden eben so wenig. Zur Ausübung von Geldmacht brauchen die Diener der Herren der Wirtschaft noch ein hohes Maß an Beweglichkeit im öffentlichen Raum: es wäre unschön, wenn „der Pöbel“, „das Prekariat“, „das Pack“ sich auf den Straßen versammelt um Stärke zu demonstrieren und den Verkehr aufzuhalten, hierzu gilt es vor allem, die Selbstorganisation der Bürger zu verhindern – also Gewerkschaften zu entmachten. Der Weg dazu ist einfach: man gibt ihrer eigenen „Elite“ Pöstchen im Aufsichtsrat, macht sie zu kleinen Reichen, die mit den großen Reichen mehr gemeinsam haben als mit ihresgleichen – so kriegt man sie „mit ins Boot“, um „alternativlose“ Reformen durchzusetzen, die in einer Demokratie nie Aussicht auf Erfolg hätten.
Strategie 9: Für Zustimmung sorgen
Genialerweise zerschägt man nicht nur die Gewerkschaftsmacht (die sowieso in Deutschland dank dem Vernichtungsfeldzug gegen Systemalternativen wie dem demokratischen Sozialismus oder der sozialen Marktwirtschaft enorm schwach und kaum überzeugend ist, weil sie vor Hartz IV nicht schützen kann), sondern entzieht jeglichem Widerstand auch das Personal, in dem man es in einer künstlich geschaffenen Welt gefangen hält, in der nur noch eins wichtig ist: sich selbst darüber zu definieren, was man kaufen kann. Aus dem Leitsatz „ich denke, also bin ich“ – woraus letztlich die Aufklärung, die undogmatische Naturwissenschaft und die demokratischen Revolutionen entsprangen, wurde „ich konsumiere, also bin ich“ – der Erwerb von zunehmend mehr und teureren Statussymbolen (in meiner Schulzeit noch von Lehrern als äußerst sinnloser, umweltschädlicher und persönlichkeitsverzerrender Akt schwacher Charaktere beschrieben – in einem Kolleg mit Schwerpunkt Wirtschaft) wird zum einzigen Lebenszweck der Menschen – was nebenbei dazu führt, dass Umwelt, Gemeinwesen, Familie und Kinder völlig aus dem Blick geraten. Paralell dazu … strebt man die Kontrolle über alle und jeden an, wer keinen Chef aus der Wirtschaft hat, bekommt eine Jobcoach der Arbeitsagentur, der ihn zurück zu der Aufsicht der Wirtschaft führt und sie übergangsweise so lange selbst ausführt, bis ein Chef gefunden wurde. „Bedürfnisse“ werden mit großer Geldmacht künstlich erzeugt, „Bedürfnisbefriedigung“ zum allein gültigen Fetisch erklärt, die jahrtausende alte Erkenntis diverser menschlicher Kulturen, dass die souveräne Herrschaft über die eigenen Bedürfnisse den Menschen ureigentlich vom Tier unterscheidet und eine wichtige Voraussetzung für Lebensglück überhaupt ist, wird völlig ausgeblendet.
Strategie 10 Bevölkerung an die Wand drängen
Eine Erkenntnis, die man seit dem Mittelalter hat (und die in den Blitzkriegen der Wehrmacht oder in Stalingrad bestätigt wurde): jede Armee, jede Macht kann leicht vernichtet werden, wenn man ihr die Lebensbasis Nahrung und Wasser entzieht. Selbst stärkste, bestens ausgerüstete, optimal geführte Kampfverbände werden hilflos, wenn ihre Versorgung nicht klappt: das Gleiche gilt für friedliche, revolutionär gesinnte (also: für Reformen eintretende) Massen. Darum muss der Sozialstaat sterben – und die Menschen gegeneinander geführt werden. Der Arbeiter soll den Leiharbeiter verachten, der Leiharbeiter den Ein-Euro-Jobber, der Ein-Euro-Jobber den Arbeitslosen, der Arbeitslose den Ausländer, der Ausländer den Asylbewerber, Eigenheimbesitzer sollen Mieter verachten, Mieter Obdachlose gering schätzen. Veganer sollen Normalköstler verachten, Atheisten die Anhänger von Religionen, Fußgänger Fahrradfahrer, Fahrradfahrer Autofahrer, Autofahrer den Fernkraftverkehr – so sind alle damit beschäftigt, sich gegenseitig das Leben schwer zu machen, Lebensmittel, die in irrsinnigen Mengen fortgeworfen werden, werden für Arme knapp gehalten, um eine künstliche Not zu erzeugen, die das ganze System des gegenseitigen Hasses am Leben erhält … und beständig demonstriert, wie leicht und schnell man jeder revolutionären Bewegung die Versorgung kappen kann.
Erkennen Sie die historische Entwicklung der letzten Jahre wieder? Das Jahr 1976 als Startjahr habe ich willkürlich gewählt, es soll nur symbolisch für die „Operation Gegenschlag“ stehen, die in den siebziger Jahren von „der Wirtschaft“ in den USA gestartet wurde, weil – so offizielle Dokumente – „die Wirtschaft die Kontrolle über die Gesellschaft zu verlieren drohte“. Exzessiv wird dieser Gegenschlag seit dem 11.9.2001, seitdem ausgestattet mit großem Rückenwind durch den „Kampf gegen den Terrorismus“, der in schöner Regelmäßigkeit in Europa zuschlägt um Stimmung zu machen gegen die „schwache“ Demokratie, die durch etwas anderes ersetzt wird: der Herrschaft der Plutonomie, die an sich … gar nichts gegen Terrorismus unternimmt.
Dabei wäre es so einfach – weshalb ich diesen kurzen Ausblick auf den Blitzkrieg gegen die Demokratie (der in Deutschland seit 2005 läuft – aber lange vorher vorbereitet wurde) mit einer Alternative schließen möchte (siehe hafawo):
„Weltweit starren Manager fassungslos auf die Firma Semco: Was dort passiert, widerspricht allem, an was sie glauben. Die 3000 Mitarbeiter wählen ihre Vorgesetzten, bestimmen ihre eigenen Arbeitszeiten und Gehälter. Es gibt keine Geschäftspläne, keine Personalabteilung, fast keine Hierarchie. Alle Gewinne werden per Abstimmung aufgeteilt, die Gehälter und sämtliche Geschäftsbücher sind für alle einsehbar, die Emails dafür strikt privat und wie viel Geld die Mitarbeiter für Geschäftsreisen oder ihre Computer ausgeben, ist ihnen selbst überlassen.“
Wirtschaft so geführt, ließe keinen Platz für die Zunahme einer rechtsextremistischen Kultur des Hasses (was meiner Ansicht nach die eigentliche emotionale Wurzel für alle „rechten“ Kulturen ist) wie sie aktuell der geschildert wird (siehe Spiegel).
PS. das Foto zeigt eine explodierte Bombe aus dem Hürtgenwaldmuseum, Quelle: Autor.