Michael Moore hat einen neuen Dokumentarfilm erstellt, der auf Youtube einen Monat lang gratis zum Downloaden war. Offiziell hat die Frist vorgestern geendet, der Film ist jedoch noch auf Moores Kanal verfügbar. Wer wenig Zeit hat, mag sich eventuell nur einen zweiminütigen Cocktail aus Yacht Lifestyle, schallendem Milliardärslachen und streng wissenschaftlichem Kahlfraß („UNITE BEHIND THE SCIENCE!“) zu Gemüte führen und z.B. direkt zu Minute 1:21:10 des Videos springen.
Die Weltwoche fasst den Inhalt des Films «Planet of the Humans» zusammen:
„Unbequeme Wahrheiten. Für einmal richtet Regisseur Michael Moore seine Kamera auf die grünen Lebenslügen der eigenen Klientel. Das Schweigen der Kritisierten spricht Bände.
Die unerbittliche Kamera richtet sich diesmal auf die «heilige Kuh» seiner eigenen Klientel: die vermeintlich grüne Energie. Der Regisseur und Koproduzent Jeff Gibbs, ein Umweltaktivist der ersten Stunde, begibt sich auf eine Erkundungstour durch die Welt der alternativen Energieträger. Und er stellt dabei fest: Ob Solarpanels, Windmühlen, Batterien oder Biotreibstoffe – was unter dem Label «grün» vermarktet wird, verursacht kaum weniger Umweltschäden als konventionelle Energieträger.
Das Fazit nach einer Stunde und vierzig Minuten erscheint deprimierend. Es liegt nicht an der Technologie, sondern an der Natur. Erstens sind Sonne und Wind für die Stromproduktion denkbar ungeeignet, weil sie selten dann anfallen, wenn man sie braucht. Zweitens steht der Verschleiss an Ressourcen in einem krassen Missverhältnis zum kläglichen Ertrag, was insbesondere auch für Biotreibstoffe gilt. Das ist zwar alles längst bekannt. Doch Moore und Gibbs gelingt es, diese irritierende Erkenntnis am konkreten Beispiel bildhaft aufzuzeigen.
Der grüne Zauber vermittelt den Menschen die Illusion, den Planeten zu retten. In Wahrheit, so die Message des Films, geht es einzig um die Rettung eines verschwenderischen Lifestyles. Der «Green New Deal» ist eine linke Lebenslüge – ein milliardenschweres, mit Subventionen aller Art gedoptes und verlogenes Business, an dem sich knallharte Geschäftemacher, von Elon Musk über Al Gore («An Inconvenient Truth») bis Richard Branson, eine goldene Nase verdienen.“
Obwohl das in der Filmkritik erwähnte Schweigen der Kritisierten „Bände spricht“, so ereifern sich in den sozialen Medien umso mehr die Technik- und Fortschrittsgläubigen, die es nicht zulassen wollen, in ihrer soeben erst neu gefundenen Religion desillusioniert zu werden. Von einer gigantischen globalen PR-Agenda samt angehängter Influenzer-Maschinerie rund um Mailab, Greta, Rezo & Co. auf das Credo “UNITE BEHIND THE SCIENCE!” eingeschworen, will sich eine Millionenschaft an Followern und Freunden Sheldon Coopers ihren Glauben an Wissenschaft und Technik nicht nehmen lassen. Aus allen Rohren wird daher gerade „debunked“ und „faktengecheckt“, dass sich die Balken biegen. Denn wie uns schon Christian Morgenstern erklärt hat, kann schließlich nicht sein, was nicht sein darf. Correctiv-, Gwup-, Skeptiker- und Mimikama-artige „Faktenchecker“ verbreiten auf Hochtouren Gegendarstellungen wie hyperventilierende Tintenfische. Die digitale Tinte, die diese Fische versprühen, geht dennoch ins Leere. Denn jeder, der Augen hat zu sehen, kann die Wahrheit sehen, auch wenn sie schmerzt.
So wie z.B. Michael Moore das von ihm ins Bild gebrachte grüne Gemetzel kommentiert: „The Union of Concerned Scientists has become the union of concerned salesmen …”. Doch möge sich jeder selbst eine Meinung bilden.
[25.05.2020 Video gelöscht, noch verfügbar als Re-Upload hier:]