Clemens Tönnies, Sigmar Gabriel und Philipp Amthor. An was denken Sie, wenn Sie diese Namen hören?
Sehen Sie, das ist ihr Neidkomplex. Sie sollten sich schämen. Da haben drei Männer hart gearbeitet, na gut, sie haben vielleicht auch etwas Schwein gehabt, aber Ihnen fällt nichts besseres ein, als das unter aller Sau zu finden. So geht das nicht.
Sie schreiben jetzt 14 Tage jeden Abend 100 mal „Leistung muss sich wieder lohnen“ in ihr Bundesgesinnungsheftchen, dann können wir vielleicht weiterreden. Die drei Männer wissen halt, wie der Hase läuft, sie bringen ihn gekonnt zur Strecke. Zwei von ihnen, Tönnies und Amthor, schießen ihn gerne über den Haufen. Sie sind Jäger.
Es handelt sich bei Gabriel, Amthor und Tönnies um drei Männer, die viel besser als Sie wissen, welchen tieferen Sinn das Wort „ausschlachten“ hat.
„Das ist ganz klar kein Einzelfall, und genau da liegt das Problem.“ Das sagt der Bundestagsabgeordnete Marco Bülow im NachDenkSeiten-Interview zum Fall Philipp Amthor. Bülow, der aus der SPD ausgetreten und fraktionsloses Mitglied des Bundestages ist, kritisiert seit langem die Nebentätigkeiten von Politikern. Den Fall des 27-jährigen Amthors, der derzeit im Zentrum einer Lobbyismus-Affäre steht, bezeichnet er im Interview als „besondere Zuspitzung eines weitaus größeren Problems.“ Mit deutlichen Worten kritisiert Bülow Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU), der sagte, er sehe derzeit keine Verstöße Amthors. „Ein Bundestagspräsident“, so Bülow, „der sich schützend vor eine Person mit diesen Auswüchsen stellt, wird seinem Amt in keiner Weise gerecht.“ Ein Interview über Lobbyismus im Bundestag und die Frage, warum das Problem so schwer in den Griff zu bekommen ist.