Als die LKW-Maut-Türme aufgestellt wurden, habe ich es gesagt: das wird eine PKW-Maut geben – das, und noch viel mehr. Es hätte allein für die LKW`s Lösungen mit deutlich weniger Investitionskosten gegeben, aber mit diesen Türmen hatte man ein schönes, flächendeckendes Projekt, das noch ganz andere Dinge erlaubte – Fahndungen, zum Beispiel. Diese Mautanlagen waren eine schöne Alternative zu aufwendigen Straßensperren, mit ihrer Hilfe und noch ein wenig Technik mehr kann man jederzeit kontrollieren, wer wohin im Lande unterwegs ist – solche Bewegungsbilder wünscht sich jeder Autokrat von seinen Untertanen.
Natürlich war auch klar, das man seine gierigen Finger kaum im Zaum halten kann, wenn es um die PKW-Maut geht, die man mit einem Knopfdruck durchsetzen kann. Da Frage war nur: wer traut sich? Wem fällt die Aufgabe zu, hier den ersten Schritt zu machen, den Sachzwang in die Welt zu setzen, dem alle anderen dann bedauernd folgen?
Die Frage ist nun beantwortet: die Grünen machen es. Als Folge der Proteste von Stuttgart 21 haben wir eine gute Chance, den ersten Grünen Ministerpräsidenten zu bekommen – und der hat jetzt im ManagerMagazin preisgegeben, wohin die Reise geht:
Im Verkehr brauchen wir beispielsweise eine satellitengestützte Maut für alle Fahrzeuge auf allen klassifizierten Straßen, um Lenkungseffekte zu erzielen. Es muss eben mehr kosten, morgens in die Großstadt zu fahren, als nachts auf dem Land. Es geht insgesamt um intelligente Strategien und Produkte, die reflektieren, dass Ressourcen knapp sind. Wir müssen in diesem Jahrhundert die Wirtschaft ökologisch modernisieren. Die meisten Mittelständler wissen, dass die Zukunft ‚Green Technology‘ gehört.
Nun wissen wir, was geplant ist. Nur noch Reiche werden sich zu gewissen Zeiten gewisse Fahrten erlauben können, wer das Pech hat, zur gleichen Zeit wie der grüne Wohlfühlbürger in die Innenstadt zu müssen – zur ARGE etwa oder zum Arzt – wird tief in die Tasche greifen müssen. Nun, den Stuttgartern mag es gefallen, wenn sie dafür ihren Bahnhof NICHT bekommen, doch auch das ist nicht sicher:
mm: Stoppen Sie das Projekt auf jeden Fall, wenn Sie regieren?
Kretschmann: Wir können den Ausstieg nicht versprechen. Es ist ja unklar, wie weit das Ganze in sieben Monaten fortgeschritten ist. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem man nicht mehr umkehren kann. Aber den sehen wir nicht, solange die Tunnelbohrmaschinen nicht unter der Erde sind. Die Fragen eines Ausstieges und seiner Kosten werden noch Gegenstand der Schlichtungsgespräche sein.
Und so spielt man in der politischen Kaste das gleiche Spiel – reihum serviert immer eine andere Partei Grausamkeiten für den Bürger … von denen alle Parteien profitieren.
Am Ende steht das gesunde Leben in der ökologischen Traumrepublik … in der leider nicht mehr Platz für alle ist. Vor allen Dingen: kein Platz für Arme. Die müssen jetzt schon über drei Jahre sparen, wenn sie sich einen neuen Personalausweis leisten wollen – wobei ich jetzt mal die Regelsatzerhöhungen mit den Kosten für den neuen Personalausweis verrechnet habe. Natürlich gibt es – laut Welt – auch eine Ausweisversion für Arme, die billiger zu haben ist:
Es hagelt Kritik an den Kosten für den neuen Personalausweis: Rund 100 bis 200 Euro muss man investieren, wenn man die neue elektronische Identitätskarte voll nutzen will. Damit kann man im Internet unter anderem einkaufen, Geschäfte rechtsverbindlich abschließen oder ein Bankkonto eröffnen.
Doch auch ohne die Zusatzfunktionen wird der „elektronische Personalausweis nahezu viermal so teuer wie der alte Ausweis“, kritisiert Cornelia Tausch vom Bundesverband der Verbraucherzentralen gegenüber der „Welt am Sonntag“.
Das Projekt Goldcard-Bürger, die Erschaffung des Bürgers erster Klasse (und der Bürger mit nachfolgenden Rängen) ist in voller Planung. Aber auch ohne das das Projekt (wahrscheinlich dann mit eingebauter Freifahrkarte für die Überholspur auf Autobahnen) schon in allen Dimensionen sichtbar ist, erlaubt sich die Bundesregierung eine Preissteigerung von: DREIHUNDERTSECHZIG PROZENT. Der Bürger hat es ja und wir brauchen Aufschwung.
Was für ärmere Schichten übrig bliebt, ist jetzt auch schon mal geklärt: laut Welt der Stand der Schande:
Zur Menschenwürde gehört auch, dass der Mensch zur Selbsthilfe und zur Selbstverantwortung fähig ist und sich beschämt fühlt, wenn er auf Kosten anderer Leute, sei es auch über Staatsgeschenke, leben muss. Den Empfängern solcher Geschenke ohne Gegenleistung darf es nicht erspart bleiben, diese Situation als schmerzlich zu empfinden. Eben dies spornt an, aus dieser unwürdigen Lage wieder herauszukommen. Gerade dieses gewisse Stigma der öffentlichen Unterstützung empfinden aber unsere Sozialapologeten als eine unzumutbare „Demütigung“, jedenfalls als unwillkommenes Hindernis ihres umverteilenden Ehrgeizes, der ihren Job sichert.
Wir brauchen also eine Republik, in der Arbeitslose wieder straflos mit faulem Obst und Eiern beschmissen werden dürfen. Laßt sie die Hundescheiße von der Straße wischen und das Hundefutter aus den Tierfutteropferkäfigen bei LIDL essen, quält sie, erniedrigt sie, nehmet ihnen die letzte Würde – Hauptsache, die verkaufen sich dann billiger an jene Familienunternehmer, deren Institutsleiter der Professor Habermann ist …. und der so auch seinen eigenenVersorgungsposten sichert.
Der Professor hat allerdings wirklich nicht die geringste Ahnung, was Menschen in den Amtsstuben der ARGE erleben müssen, noch, was schlicht und einfach Gesetz ist:
Man ist nicht unfrei, wenn man ärmlich leben muss – Freiheit verstanden als Freiheit vom willkürlichen Herumkommandiertwerden durch andere Menschen!
Damit wir uns nicht falsch verstehen … letztlich geht es auch um Blindengeld, Rente, Kankenversicherung, Kindergeld kurzum: den Raubbau am demokratischen Kernstaat:
Die gegenwärtige Sozialhilfe hat den Ehrgeiz, Verarmung und Misserfolg möglichst vor den Augen anderer zu verbergen. Die Betroffenen sollen ein „normales“ Leben führen können, eben das, was man menschenwürdig nennt. Aber wenn diese Hilfe so menschenwürdig ist, gibt es dann noch einen Grund, sich wieder auf eigene Füße zu stellen? Zudem können sich die Betroffenen nach der geltenden „sozialen“ Schuldtheorie einreden, dass ja nicht sie, sondern die Gesellschaft an ihrer bedauernswerten Lage schuld sei. Ihnen wird gesagt: „Es ist nicht dein Fehler!“ Man fordert mit dem Recht auf öffentliche Unterstützung quasi eine soziale Wiedergutmachung.
Ergo muß die Hilfe menschenunwürdig bleiben und immer unwürdiger werden. „Erfolg“ ist hierbei für Professor Habermann, das Glück, von Pappa ein gut funktionierendes Unternehmen geerbt zu haben. Wer solchen „Erfolg“ nicht hatte, soll gefälligst im Dreck kriechen. Das motiviert. „Schuld“ hat immer das Individuum, wobei man Entwicklungen unterschlägt, die mit den Gründerzeitphilosophien der überversorgten Firmenerben und ihrer Aktenträger nicht mehr in Einklang zu bringen sind, zum Beispiel hier im Handelsblatt:
Ein Jahrzehnt lang hatten Finanzinvestoren über den kleinen Bierdeckelgiganten geherrscht. Zuletzt gehörte Katz zu Equivest/CBR. Die Statthalter der Münchener bewiesen wenig Weitsicht. Neue Technik, neue Kunden, neue Produkte, all dies schien überflüssig. Heute heißt es bei CBR, man habe ein falsches Management beschäftigt.
Die Quittung kam vor zwei Jahren. Die Umsätze brachen ein, die Fixkosten blieben oben, ebenso die Auszahlungsverpflichtungen an die Gesellschafter. Das überlebt selbst ein Weltmarktführer nicht.
Und schon … wäre das Unternehmen fast Geschichte gewesen. Schade das Professor Habermann so etwas verdrängt – könnte ja auf Systemfehler schließen lassen –
Daniel Bitton, der Retter des Unternehmens, beendete auch die Kultur des willkürlichen herumkommandiert werdens durch andere Menschen – eine Kultur, der sich halt nicht nur Arbeitslose beugen müssen:
Daniel Bitton, der Anführer der Anzugträger, ergreift das Wort, er lobt die Mitarbeiter, dann sagt er etwas aus Sicht der Arbeiter unerhörtes: „Wir möchten Sie um etwas bitten.“
Da horchen sie auf, die Arbeiter in Weisenbach, 50 Kilometer südlich von Karlsruhe. Gebeten hat sie lange kein Chef mehr um etwas, eher herumkommandiert.
Und was ist nun die Welt der tollen Familienunternehmer, für die Professor Habermann als Lohnknecht tätig ist?
Präsident ist Dr. Patrick Adenauer, bekannt auch durch den Antikorruptionsblog:
Hier ist ein Blog entstanden, in dem sich alle diejenigen Bürger und Steuerzahler, welche durch das korrupte Kölner Netzwerk geschädigt wurden, im Kampf gegen diesen stetig wachsenden Machtmissbrauch auf höchster Ebene organisieren können.
Mir ist bisher nachweißlich bekannt, dass die Adenauer Enkel, Herr Paul Bauwens-Adenauer und Herr Patrick Adenauer, die zentralen Strippenzieher dieses sehr wohl organisierten als auch durchaus kriminellen Netzwerkes sind.
Da gibt es auch Tengelmann:
Die Staatsanwaltschaft Duisburg ermittelt gegen die Unternehmensgruppe Tengelmann wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.
Laut „Spiegel” seien der Tengelmann Energie GmbH (TEG) elf Millionen Euro Stromsteuer zu Unrecht erstattet worden, weil Verträge zurückdatiert worden seien.
Mal von den Kaninchenmastskandalen hat Tengelmann ja auch durch seine Tochter Kik von sich reden gemacht, hier beim ksta: Niedriglöhne, Mitarbeiterbespitzelung, ausufernde Bonitätsabfragen beim Personal.
Eine schöne neue Welt planen da die Familienunternehmer (samt Bertelsmann)… und vernetzen sich international, um sie auch durchsetzen zu können, so zum Beispiel in der Mont Pelerin Society, hier bei Wikipedia:
Der marxistische Sozialforscher Bernhard Walpen sieht in der Mont Pelerin Society ein „hegemoniales Projekt“. Das weitgesteckte Ziel der MPS bestünde nach Hayek darin, zur Durchsetzung des Liberalismus als dominantes Prinzip sozialer Organisation beizutragen. Hierzu sei es nötig, eine „konsequente Weltanschauung“ (Hayek) des Liberalismus zu entwickeln.[4]
Professor Habermann ist stolzes Mitglied dieser „Society“.
Aber wir merken: es gibt keine Verschwörungen.
Es gibt auch keine Autobahnmaut.
Stuttgart 21 wird nicht realisiert.
Bleiben Sie in ihren Wohnungen und warten sie weitere Befehle ab, der Umbau ihrer Gesellschaft läuft wie geplant.
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