Papst

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Papst gibt Titel „Stellvertreter Christi“ ab

Papst gibt Titel „Stellvertreter Christi“ ab

Die heilige Angela und der heilige Benedikt!

(Karnevalsbeitrag nach Wilhelm Busch: Der heilige Antonius von Padua)

Johannes Paul der erste kam sogleich
ins wunderschöne Himmelreich,
denn wer sich gegen den Kaiser wendet
dessen Leben wird schnell beendet

Im Buch „Im Namen Gottes“ steht,
dass es da auch um Pädophile geht
Paul hat sich mit den Tätern angelegt

Böse  Menschen gerne auch das Bild von Papst Benedikt zerkratzten
und ihm die weitere Karriere verpatzten
Heimtückische Medien schneiden voller Tücke
in Benedikts Papsttum eine Lücke

Auch Pope Franziskus ihn immer noch verklärt –
machte sein Vorgänger doch wirklich nichts verkehrt!
Der jetzige Papst, er ist ein guter Christ
wenn er auch wieder  Opfer  der Medien ist

Doch Angela wurde schon heilig geboren
ja schon im Voraus zum Engel erkoren
es hätte sie zu Ihrem großen Glück
nur noch der Nobelpreis sehr entzückt
Doch der Sekretär des Nobelpreiskomitees

der schrieb ein Buch was alles bös
in der Vergabe der Trophäe
sie wäre überhaupt nur noch ein Schmäh

Obama für den Nobelpreis? Oh je!
Geplant für Angela! Oh nee!
Da trat Sekretär Lundstad zurück
Für Merkel war das gar kein Glück

im europäischen Süden schafft sie nur noch Gutes
die Griechen lieben sie voll guten Mutes
überall sie Oligarchen schützt
was ihr wirklich sehr viel nützt

überall will sie Frieden schaffen
die Waffenlobby hat darüber viel zu lachen
und die großartigen Waffen
dann die Flüchtlinge schaffen

Die Flüchtlinge die armen,
wer würde sich nicht ihrer erbarmen?

die Medien lieben Angela gar sehr
sie stützen sie immer sehr fair
nennen wir`s dann Würstelpresse,
hauen sie uns dann in die Fresse?

und selbst wenn sie das schlechteste Wahlergebnis
vor kurzem erreicht, so war das ein Erlebnis –
die Medien stempeln sie zur Siegerin
die freie Presse ist dahin

So kann sie die ärmsten deutschen Bürger
ganz erfolgreich gierig würgen
so dass sie geben ihren Sold
den Oligarchen, die ihr hold

Wenn Flüchtlinge müssen zu hunderttausenden emigrieren
dann werden sie die Probleme des Nahen Ostens nun endlich zu uns transportieren
Dem deutschen Ingenieur
ist bekanntlich nichts zu schwör.

Den Ärmsten war sie wirklich offen
die armen Flüchtlinge durften hoffen
Traumatisierte Juden ängstigten sich gar laut:
„Wenn der Feind kommt, dann lauf
und gib alle Hoffnung auf,
das hat die Merkel uns versaut!“

Und wenn dann alle weggelaufen sind
dann schau behände, liebes Kind –
Beginnt dann der Krieg?
Und unser ist der Sieg ?

Und wenn die Flüchtlinge sind gut geraten,
dann kann man sie beim nächsten Mammonskult auch braten
die Erwachsenen eignen sich auch als Soldaten

Sie sind von der Nato gut gedrillt
und auch zum Töten sehr gewillt
sie bekämpfen Mörder und Tyrannen
wehe sie entdecken hier die Satanskult Mannen

Gert Wilders und Herr Strache
sind nicht meine Sache
Doch hält Angela selig still
weil beide an ihrem Busen trinken viel!

Die Wirtschaft fördert die Angela mehr
das freut das Klima gar zu sehr

Auch für die Erderwärmung war Angela offen
die Globalisierung durfte hoffen.
denn im fernen Osten ist Produktion ohne Ökologie
denn weiter kommt man ohne sie

Dann wird alles dort produziert
und unsere Wirtschaft wird ruiniert
die Schlote, die sind ohne Schutz
Halogene entweichen ganz verdutzt

Das Ozonloch das wird größer
und alles wird dann besser
ein paar Tage ohne Wolken weiß
dann wird es wirklich heiß!

Was bedeutet das fürs Klima?
Ohne Geoengineering geht das nimmer?
die Sonn ist weg und auch die Sterne
das Glück der Menschen rückt in die Ferne

Auch der Benedikt ist ihr gewogen
das ist wirklich nicht gelogen

Die beiden waren ein großartig Team
doch sollte es nicht sein, wie es schien
denn Benedikt begann zu beten
um sich zu erwehren seinen Nöten

Der Himmel war ihm gnädig
schickt ein Zeichen
das war nicht schäbig
er sah das Zeichen unter Eichen

Der heilige Benedikt, er war verdutzt
die heilige Angela war futsch

„Und siehe da! – Aus Waldes Mitten
Ein Wildschwein kommt daher geschritten.“

Er denkt in klarer tiefer Meditation
„Wer glaubt das schon!“
„Die Merkel
ist doch kein Ferkel!“

Er übt sich weiter im Gebet
so lang er kräftig war und lebt
Und als er das Leben ausgehaucht
er schnell hinauf in den Himmel saust

„Willkommen! Gehet ein in Frieden!
Hier wird kein Freund vom Freund geschieden
Es kommt so manches Schaf herein,
Warum nicht auch ein braves Schwein!!“

Heißt es da von droben
das Paradies, das wird nicht aufgeschoben

Das Schweinchen spricht: Ich wurd gegrillt
das war ich gar nicht gern gewillt
doch bevor die Schnitzel aus mir machen
muss ich noch sagen wichtige Sachen:

Denkt wirklich stark daran!
Ihr lebenden Menschen, man macht Euch arm!
Deutschland geht es gut
drum saugen sie Euer Blut

Denn wenn wirklich kommt die Not
und ihr seid krank, dann kommt der Tod.
Verlasst Euch nicht auf „Gratis Medizin!“
Die ist in der Krise bald dahin

Esst nicht zu viel Fleisch!
Vor allem wenn ihr seid nicht reich!
Denn zu viel Fleisch ist nicht gesund
da werdet ihr obendrein kugelrund

Denkt an mich Schweinchen BABE
Wie schön wenn ich noch leb‘!
Lasst mich bitte aus dem Stall
Dann schmeckt mein Fleisch nicht schal

Das  teure Auto, das lasst stehen
gesünder ist’s, zu Fuß zu gehen
Wer sich bewegt, bekommt bald Kraft
damit ist die Krise doch geschafft!

Gesunde Menschen leisten Widerstand
bei Krankheit verläuft ja der im Sand
am besten organisieren
da kann man nicht verlieren

Ihr seid ja Millionen,
bildet doch Assoziationen!

und wenn ihr warm geworden seid
dann seid doch wirklich bald gescheit
baut kräftige Gedanken
die auch in der Krise nicht wanken

Schafft leuchtende Ideen
die Euch zutiefst bewegen
arbeitet kräftig daran
dann kommt in der Krise kein Gram

Vergesst nicht das Ziel Eures Lebens
sonst lebt Ihr frustriert und vergebens

Da wurde das weise Schweinchen abtransportiert
und als Grillwürstchen serviert

Doch stopp, das ist nicht
das Ende der Geschicht‘
Denn als sich das Schweinchen entwand,
Folgendes entstand:

Da war der heilige Benedikt
ganz entzückt
und entrückt

Er sprach: “Die eignet sich gar sehr,
für den Geschlechtsverkehr,
doch mit Marmor wird das schwer!“

 


Bilder (creative commons) – von oben nach unten:

Wikimedia/Wikipedie/commons Der heilig Antonius von Padua/Wilhelm Busch
Matthias Kabel .wikimedia.org/wikipedia/commons/Venus_of_Willendorf

wikimedia/wikipedia/commons/Der_heilige_Antonius_von_Padua_59.png 
wikimedia.org/wikipedia/commons/Der_heilige_Antonius_von_Padua
wikimedia./wikipedia/commons/Der_heilige_Antonius_von_Padua_72.png
By unknown Marie-Lan nguyen
commons.wikimedia.org/wiki/Venus_of_Arles_Louvre

 

Charlie Hebdo, Pegida und der leise Zerfall der Demokratie

Digital StillCamera

Donnerstag, 8.1.2015. Eifel. Wie fängt man an, von einem Ende zu schreiben? Vom Ende einer Idee, die 3000 Jahre alt ist – damals aber nur für „Vollbürger“ gelten sollte. Einer Idee, die in den letzten zwei- dreihundert Jahren kurz aufblühte und jetzt langsam stirbt. Einer Idee, die zu einer Revolution wurde, und dem Staat Grenzen aufzeigte: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit sollten fortan herrschen, Werte, die der Menschheit den Frieden bringen sollten, den sie so sehr ersehnte. Leistungskult, Promikult und Bürgerlichkeit – so werden die Werte heute gelebt, was an sich schon reicht, um nervös zu werden und sich wieder in einem Sklavenhalterstaat zu fühlen – eine anarchistische Gruppe hat mit einer Guerilla-Aktion aktuell gegen den Wahn unserer sinnlosen Bullshitjobs mit einer Plakataktion in der Londoner U-Bahn für Begeisterung gesorgt (siehe Storyfilter), einer Aktion, die selbst schon revolutionär ist.

Ach ja – Anarchisten. Sie sind sehr verpönt bei rechts und links, weil sie eine eindeutige Antwort auf die Frage haben, wer eigentlich das Land regieren soll: entweder alle – oder keiner. Von Regierungen halten sie nicht viel, weil sie der Ansicht sind, dass jede Form von Herrschaft dem Menschen nicht angemessen ist – und er auch erwachsen genug ist, sie nicht zu brauchen. Anarchisten werden deshalb meistens überall verboten und sind bei allen verpönt, geht es doch ALLEN politischen Parteien nur darum, an die Fleischtröge des Parlaments zu kommen, welche die Anarchisten gerne unter das Volk aufteilen wollen. Gut, das behaupten auch die Kommunisten, aber wie die Geschichte zeigt, war dies nur ein Werbegag: sobald man die Macht hat, landen die Gewinne beim großen Vorsitzenden.

Wissen Sie übrigens, wo Anarchisten heute noch geduldet werden, ja, sich kleine Lebensräume erschaffen haben? In den USA. Ihre Ideen haben viele der Gemeindeverfassungen geprägt und sind auch heute noch der Hauptgrund, warum Amerikaner so sehr an dem Recht hängen, selber Waffen zu tragen – dadurch gibt man das Recht auf Ausübung von Gewalt zum Schutze der eigenen Person nicht völlig in die Hände des Staates und behält sich auch vor (in guter, alter, amerikanischer Tradition, wie der englische König erfahren musste), diese Waffen notfalls gegen den Staat selbst einzusetzen … jenes Recht wird seltsamerweise in Europa nicht gegönnt, obwohl kurioserweise gerade wir Deutschen zu den größten Waffenproduzenten der Welt gehören.

Eine Partei, die – ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein – Grundwerte des Anarchismus predigt? Die FDP. Ja – FREIHEIT ist ein zentraler Wert des Anarchismus, Freiheit von jeder Art von Herrschaft. Leider findet man in der Partei keine konsequente Umsetzung dieses Wertes, eben so wenig wie man in der katholischen Kirche noch die Umsetzung urchristlicher Werte wiederfindet.

Das Satiremagazin Charlie Hebdo entstammt aus einer solchen Tradition, weshalb es – bzw. sein Vorgänger Hara Kiri – in den sechziger Jahren verboten war. Kein Politiker mag Anarchisten, sie wollen genau jene Macht abschaffen, die er mit jeder Faser seines Seins erlangen will, um fortan ein Leben auf Kosten der Allgemeinheit zu führen und jener Allgemeinheit seine Willen per Gesetz aufzuzwingen.

Aktuell ist dieses Satiremagazin in den Schlagzeilen: ein Überfallkommando hat einen Massenmord in den Redaktionsstuben ausgelöst, was viele Mächtige insgeheim freuen wird, ist doch die Satire der letzte Rückzugsort herrschaftsfreien Denkens, wie es in Deutschland Volker Pispers vorbildlich praktiziert.

Wer waren die Täter? Scheinbar arabisch stämmige Männer, wie ich heute lese. Einer der Täter, die gestern noch als hochprofessionelles Killerkommando geschildert wurden, hatte seinen Ausweis im Fluchtwagen liegen gelassen (siehe Spiegel). Erinnert Sie das an was? Ja – auch bei den Anschlägen von nine-eleven überstand ein Ausweis jenen Glutball, der ein Hochhaus zum Einstürzen brachte – und fiel direkt vor die Füße von Ermittlungsbeamten. Immer diese Araber. Immer ein wenig dümmlich in der Ausführung ihrer Attentate, das passt zum Bild des wahnsinnigen Untermenschen, das gerne über diesen Kulturkreis verbreitet wird.

Kaum war der Anschlag ausgeführt, meldete sich der deutsche Innenminister Friedrich zu Wort und forderte die Löschung von Videos aus you tube, die die Ermordung eines auf dem Boden liegenden Polizisten zeigten (siehe Heise). Mehrere Videos sind entfernt worden, wie heute zu merken ist – was mich neugierig gemacht hatte. Was war zu sehen?

Das Killerkommando – angeblich bestehend aus drei militärischen Laien, von denen einer laut Angaben von Spiegel-online schon mal im Gefängnis saß, weil er in den Dschihad ziehen wollte – wird auf der Flucht von einem Polizeiwagen gestoppt. Obwohl sie nach einem Massenmord auf der Flucht sind – als unprofessionelle Killer vermutlich nervlich sehr angeschlagen – und obwohl sie wissen dass mit jeder Sekunde tausend mehr Menschen nach ihnen Ausschau halten werden, das mit jeder Sekunde mehr Straßen gesperrt werden, gehen sie zu zweit an mehreren Autos vorbei, um einen auf dem Boden liegenden Polizisten zu erschießen – eine Tat, die sie als wahre Bestien dar stehen läßt.

Wundert es da, dass heute schon von „Operationen unter falscher Flagge“ gesprochen wird, die zur weiteren Dämonisierung einer Weltreligion animieren sollen? Woher haben diese Killer die Nerven, sich mitten auf der Flucht noch Zeit zu nehmen, um noch mal richtig einen drauf zu setzen? Verfolgt von einer ganzen Stadt? Wundert es da, dass man die Videos sperren lassen möchte? Wer Glück hat, findet noch einen Ausschnitt, auf dem man sieht, wie sie relativ ruhig wieder zu ihrem Auto zurückkehren. Wie Profikiller, die wissen, dass ihre Flucht sicher ist.

Nun – wollen wir den Bürger nicht noch weiter verunsichern, wollen wir heute mal keine Theorien darüber aufstellen, wer denn von einem solchen Anschlag im Prinzig den meisten „Profit“ hat – in Deutschland wissen wir es eh´ schon: Pediga, jene Bürgerbewegung, die auf breiter Front vom „Establishment“ bekämpft wird, sogar der Kölner Dom macht die Lichter aus, wenn die Dämonen von Pediga zum Marsch blasen, auch Kanzlerin und Bundespräsident reihen sich nahtlos ein in den Kampf gegen eine Bewegung, deren Organsiatoren gelegentlich für den Springer-Verlag gearbeitet haben.

Was nicht gefragt wird: ist denn nun die breite Front jener Menschen, die gegen die Gegner der Islamisierung des Abendlandes sind, für die Islamisierung des Abendlandes?

Bevor wir nun weiter spitzfindig herumraten, wollen wir uns an ein paar Grundregeln der Demokratie erinnern, die man wohl auf rechter und linker Seite vergessen hat. Hier darf jeder eine Meinung haben. Bundespräsident und Bundeskanzlerin haben dafür zu sorgen, dass dies so bleibt: sie sind Verwaltungsangestellte, keine Monarchen. Jeder darf für so gut wie alles demonstrieren – und wenn Menschen Angst vor „Überfremdung“ haben, dann dürfen sie dies kund tun. Wenn es eine Supermacht gibt, die den Islam als große Bedrohung der Menschheit erachtet und ihn weltweit (mit aktiver Unterstützung der Bundeswehr) mit brutaler Waffengewalt bekämpft, dann darf man nicht jenen Deutschen die Schuld für ihre Ängste zuschieben, die auf die Nachrichten nur REAGIEREN – und sie nicht erfinden.

Anders als zu der NS-Zeit, als der „Stürmer“ wilde Geschichten von kannibalischen, kindermordenden Juden unters Volk streute, die nichts andere wollten, als deutsche Frauen und deutsche Kinder zu vergewaltigen (erinnert ein wenig an die Katholikenhatz der Gegenwart, die aus fast jedem Priester einen Kinderschänder machen möchte und dabei völlig vergisst, dass die meiste sexuelle Gewalt gegen Kinder von Familien ausgeht – nicht von Priestern; auf Antifamilientiraden wartet man jedoch vergebens) sind es heute die breite Front der „seriösen“ Medien, die Gräuelgeschichten über „Islamisten“ verbreiten, wobei der Begriff „Islamist“ eine interessante Nutzung über sich ergehen lassen muss: gemeint sind im Prinzip wohl alle Muslime, die ihre religiöse Überzeugung ernst nehmen.

Wissen Sie, woher ich diese Idee habe? Unter anderem von Jan Fleischhauer, der vor den Anschlägen auf Charlie Hebdo durchaus schlüssige und brisante Gedanken zur Islamophobie der Gegenwart formulierte (siehe Spiegel):

Was macht am Alltags-Islam also solche Angst? Die Provokation liegt nicht in der Verschleierung oder der Polygamie, die vielen als Symbole der fremden Religion gelten: Als Provokation reicht der Glaube an sich. In einer Gesellschaft, in der schon das sonntägliche Kirchengeläut als Störung empfunden wird, muss eine Versammlung von Menschen, für die Gott nicht Chiffre, sondern lebendige Realität ist, Beklemmung auslösen. Jede Glaubensrichtung, die sich zu markant äußert, taugt heute zum Skandal; da macht der Katholizismus keine Ausnahme, wie die hysterische Beschäftigung mit dem Opus Dei zeigt. Erst wenn sich eine Religion wie der Protestantismus so weit säkularisiert hat, dass sie nahezu unsichtbar geworden ist, gilt sie als gesellschaftlich verträglich.

Hier spricht ein bekennender „Rechter“ – und Schlussfolgerungen zu seinen Beobachtungen reichen viel tiefer, als es den meisten lieb sein wird.

Bleiben wir jedoch erstmal beim Islam, der von der Bundeswehr im Ausland mit Gewalt bekämpft wird, aber in Deutschland von Medien und Regierung besonderen Schutz erfährt – „Islamisten töten“ scheint nur im Ausland „gut“ zu sein.

In einer freien Gesellschaft – und erst recht in einer freien Marktwirtschaft – gelten Angebot und Nachfrage. Sollte der Islam – als Religion – den europäischen Bürgern ein Angebot machen, dass sie überzeugender finden als das Angebot, dass herrschende Religionen ihnen machen, so ist das völlig in Ordnung. Deshalb haben wir Religionsfreiheit als Grundrecht, „gegen den Islam“ zu marschieren ist in etwas so demokratisch, wie gegen Juden, Anarchisten oder Gebrauchtwagenhändler zu demonstrieren. Erzielt der Islam in Europa deutliche Stimmengewinne, so zeigt dies nicht, dass er böse ist, sondern nur, dass wir mit unserer praktisch atheistischen Kultur Schwächen haben – Schwächen, die die oben erwähnten Anarchisten den Pendlern in der U-Bahn so deutlich aufgezeigt haben, dass sie dafür gefeiert wurden.

Unsere Kultur vermittelt keinen Sinn, gibt keinen Halt, macht nicht glücklich. Hier wäre der richtige Ansatz für eine Auseinandersetzung mit dem Islam. Wer sich noch auf Seiten des Islam befindet – jedenfalls aus dieser Sicht?

Der Papst selbst, oberster Hüter der Kultur des ehedem christlichen Abendlandes (und eigentlich der Mann, dessen „Job“ es wäre, im Streit der Religionen  um die Vorherschaft seine Sache so gut an den Mann zu bringen, dass seine „Mitbewerber“ in Europa chancenlos bleiben). Wird wenig beachtet – und ohne die „Zeit“ wüssten wir wahrscheinlich gar nichts davon (siehe Zeit):

Die führenden Volkswirtschaften in der Welt sanierten ihre Bilanzen mit der Produktion und dem Verkauf von Waffen. Sie opferten den Menschen dem Idol des Geldes. „Wenn man Fotos von unterernährten Kindern aus verschiedenen Teilen der Welt sieht, kratzt man sich am Kopf. Das versteht man nicht“, sagte der Papst. „Das Wirtschaftssystem sollte im Dienst des Menschen stehen. Aber wir haben das Geld in den Mittelpunkt gerückt, das Geld als Gott.“

Demokraten müssten den Islam innerhalb ihrer Reihen dulden, sofern er mit seiner eigenen Gesetzgebung nicht die Gesetzgebung der Demokratie überschreiben möchte. Köpfe abschlagen, Hände abhacken, Frauen verkaufen – geht hier nicht, egal, im Namen welcher Religion man solche Gräuel begehen möchte. Genauso muss man dulden, dass es Menschen gibt, die auf die mediale Darstellung des Moslems (schlägt Köpfe ab, hackt Hände ab, verkauft Frauen) mit großer Abneigung und Angst reagiert – obwohl die meisten Teilnehmer von Pegida in Dresden nie einen Moslem gesehen haben, noch mit einem gesprochen hätten.

Für wen wird also der Islam gefährlich? Oder Pegida?

Für unsere neue, eigentliche, wirkliche, wirksame und täglich praktizierte Religion – so oder so. Verteidiger eines christlichen Abendlandes (vermute, die wenigsten haben eine Ahnung davon, dass dies hemmungslose Sozialromantik bedeutet -und die Verdreifachung des Hartz IV-Regelsatzes) stören den neuen, verführerischen, allmächtigen Gott genauso wie JEDE Form ernsthafter Religiösität … und hier müssen sich gerade die Kirchen den Vorwurf gefallen lassen, dass sie im Staatsauftrag vor allem dies bewirken: jede Ernsthaftigkeit von Religion in ihren eigenen Reihen zu bekämpfen.

Warum diese Sicht wahrhaftiger sein soll als jene, die von der Religion des Geldes verbreitet wird?

Nun – sehen Sie irgendeine Form von breiten Widerstand gegen die Bombadierung von unschuldigen Männern, Frauen und Kindern durch die „westliche Allianz“ im Ausland? Macht da ein Dom die Lichter für aus?

Nur da, wo der eigene Geld-Gott ernsthaft angegriffen wird, regt sich enormer Widerstand. Darf ich daran erinnern, wer diese Religion öffentlich predigt? (siehe FAZ):

Der Vorstandschef der Investmentbank Goldman Sachs, Lloyd Blankfein, hat ein ganz eigenes Bild von Gott. Riesige Bonuszahlungen und große Profite in der Krise – für die Gesellschaft sei das alles unproblematisch, sagte er. Und die Banker, vor allem die von Goldman, würden in Wahrheit Göttliches tun.

Wir haben jetzt einen großen Bogen gespannt – von Anarchisten der sechziger Jahre bis zu einem Anschlag in Frankreich auf die Erben jener Anarchisten im Jahre 2015. Das verlangt viel ab. Und ich muss den Bogen noch ein wenig weiter spannen, um jenes Bild zeichnen zu können, in dem wir uns aktuell bewegen. Ein Beitrag im „Zeit“-Blog aus dem Jahre 2010 liefert hier ein Puzzle-Stück, dass einen unheimlichen Ausblick bietet (siehe Zeit):

Die renommierte “Washington Post” zitierte unlängst den Boss des amerikanischen Geheimdienstes CIA, Hayden, mit den Worten, dass Deutschland spätestens im Jahre 2020 nicht mehr regierbar sei. Der Werteverfall, die Islamisierung, die Massenarbeitslosigkeit und der fehlende Integrationswille einiger Zuwanderer, die sich “rechtsfreie ethnisch weitgehend homogene Räume” selbst mit Waffengewalt erkämpfen würden, sowie viele andere deutsche Probleme werden sich nach dieser Studie in einem Bürgerkrieg entladen.

Der Autor erwähnt eine Kleinigkeit am Rande, die 2015 (nach dem „Fuck the EU“ einer US-Repräsentantin im Rahmen des Konfliktes in der Ukraine) eigentlich Allgemeinwissen sein sollte:

Vor all diesen Hintergründen dürfen wir natürlich nicht vergessen, dass es auch in den USA ein breites Klientel dafür gibt, das sich eigentlich gegen ein zu starkes Europa gewandt hat, ohne es laut auszusprechen. Speziell für dieses Klientel kommt die Uneinigkeit Europas und das Setzen nationaler Prioritäten der europäischen Staaten gerade recht, während sich die Europäische Union dadurch selbst ausbremst und gefährdet.

Worte, bei denen man sich fragt, ob es 2015 überhaupt noch erlaubt ist, sie laut auszusprechen. Wissen Sie eigentlich, welche Konzerne am meisten für Lobbyarbeit in Brüssel ausgeben? Drei US-Konzerne: Microsoft, Phillip Morris und Exxon Mobile (siehe Lobbycontrol) – ohne das sich irgendjemand darüber aufregt, dass Nicht-Eu-Firmen massiv in die Gestaltung der Politik der EU eingreifen – geschweige denn, dass jemand als Protest dagegen den Dom in Köln verdunkelt.

Verstehen Sie nun, warum ein Jan Fleischhauer der Meinung ist, dass echte Religiösität (bzw. die faktische und theoretische Nichtanerkennung des Geld-Gottes) uns am meisten beunruhigt?

Und verstehen Sie jetzt, was die aktuellen „False-Flag“-Beschwörer motiviert, besonders gründlich hinzuschauen?

Die können sich halt noch daran erinnern, dass alle deutschen Medien in breiter Front die „Iraker klauen Babys aus kuweitischen Brutkästen“-Geschichte verteilt  haben – ebenso wie die Geschichte über die Massenvernichtungswaffen im Irak. Sie erinnern sich daran, dass die Hauptfinanziers des „Islamischen Staates“ die Freunde der US-Konzerne und der US-Oberschicht sind, ebenso erinnern sie sich daran, dass die „Taliban“ einst als Waffe der CIA gegen sowjetische Truppen in Afghanistan gefördert wurden.

Ist es vor diesem Bild wirklich verwunderlich, dass man skeptisch auf neue, „amtliche“ Versionen eines grauenvollen Attentats reagiert, das vor allem eins bewirken wird: die Kluft in Europa zu vergrößern. Pegida kann nun mit ungeahntem Auftrieb rechnen, „der Islam“ hat bewiesen, wie abgrundtief boshaft er ist – dank eines vergessenen Personalausweises.

Was jetzt zu tun ist, fragen Sie?

Aufgeben – wäre eine Alternative.

Die Zahl der lebendigen Demokraten scheint immer weiter abzunehmen, die Zahl der Idioten steigt an.

Auch wenn es jetzt „Pediga“-freundliche Leser stört: in einer Demokratie darf sich NIEMAND gegen die Ausübung einer Religion wenden, noch sollte sich der Staat in den Wettstreit der Religionen einmischen. Wir demonstrieren auch nicht für „Omo“ gegen „Dash“ (falls es diese Waschmittel meiner Jugend heute überhaupt noch gibt).

Auch wenn es „Pegida“-feindliche Leser stört: in einer Demokratie darf NIEMAND an der Äußerung seiner Ängste gehindert werden – auch dann nicht, wenn Linke ihn für rechts halten.

Und was ist jetzt mit Charlie Hebdo?

Es ist vollkommen unwesentlich, ob wir es hier mit einem Terrorkommando (arabischer?) Söldner des CIA zu tun haben oder mit frustrierten Jugendlichen, die – wie z.B. beim Massaker in Erfurt – ihren Frust mit Waffengewalt an ihrer Umwelt auslassen, dieser Anschlag trifft – viel besser, als es viele andere Ziele könnten – ins Herz des freien, aufgeklärten, intelligenten europäischen Menschen.

Für uns als Demokraten ist es wichtig, sich 2015 nicht davon abbringen zu lassen, Grundwerte der Demokratie zu verteidigen: das Recht auf Meinungsfreiheit – und das GLEICHWERTIGE Recht auf Religionsfreiheit.

Wir riskieren allerdings, dann zwischen alle Fronten zu geraten – weil die Macht des neuen Gottes schier unendlich ist. Wir sollten uns aber zuerst klar darüber werden, wo überall Fronten aufgebaut werden, die vor allem eins gemeinsam haben: die völlige Vernichtung der Demokratie, die Zersplitterung der Bevölkerung in kleine, kontrollierbare, sich ständig gegenseitig auch mit tödlicher Gewalt bekämpfende Teile.

Der Kampf, den Demokraten (und Menschenfreunde aller Art) 2015 zu kämpfen haben, wird jedoch nicht einfach sein: nichts anders als ein Gott ist unser Feind, ein neuer Herr der Welt, der alle Menschlichkeit zugunsten der Rendite vernichtet. Wie sehr er im Vormarsch ist, sieht man daran, dass zur Verkündigung von Hartz IV kein Dom das Licht gelöscht hat – obwohl es ein heftiger Schlag gegen zentrale Werte des christlichen Abendlandes war, ein harter Streich gegen … nie Nächstenliebe, die uns eigentlich so auszeichnen sollte und die nebenbei auch ein passender Wert für eine lebendige Demokratie wäre.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/charlie-hebdo-in-paris-nachruf-auf-die-getoeteten-karikaturisten-a-1011827.html

PS 1: den oben im Zitat erwähnten Artikel in der Washington Post habe ich nicht finden können, möglicherweise war jener hier gemeint:

http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/04/30/AR2008043003258.html?nav=rss_world

PS 2: lesenwert der Spiegel-Artikel über die ermordeten, „links-liberalen“ Zeichner – er zeigt, wie viele Feinde die sich noch gemacht haben:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/charlie-hebdo-in-paris-nachruf-auf-die-getoeteten-karikaturisten-a-1011827.html

PS 3: zwei Videos, die ich benutzt habe, um mir mein Bild vom Tathergang zu machen – die Leute wirken auf mich nicht wie untrainierte Jugendliche, erst recht ihre sich gegenseitig absichernde Teamarbeit verblüfft mich. Vielleicht – irre ich aber hier.

 

 

 

Wort zum Sonntag am Montag: heute – Kindesmissbrauch in der Kirche

Montag, 25.8.2014. Eifel. Heute mache ich es mir mal ganz bequem – und bringe ein kleines Werk einer „nicht unbekannten Autorin“. Ich habe die Erlaubnis, es zu veröffentlichen. Ich weiß – in meiner Harmoniesucht nehme ich die Kirche oft in Schutz – weil es schlimmere Kräfte gibt, die uns das Leben schwer machen. Schreibe ja oft genug drüber. Hier jedoch geht es um eine „Qualität“ die – wie ich meine – besondere Aufmerksamkeit verdient. Immerhin: der Papst selbst bezeichnt den Missbrauch von Kindern in der Kirche als „satanische Messe“ (siehe Spiegel), als größte denkbare Perversion des christlichen Glaubens.

Wie christlich ist eigentlich eine Kirche, in der „satanische Messen“ regelmäßig vorkommen? Ist die Frage gestattet, welcher Geist in den schwarzen Nobelkutten regiert?

Satanisch? Ja – sogar antichristlich. „Lasset die Kinder zu mir kommen“ war ein Versprechen von Hochachtung, Wertschätzung, Schutz und Geborgenheit – doch hier wird das Himmelreich zur Hölle auf Erden geformt … und noch mehr: die heilige Mutter Kirche zum Werkzeug jener Kräfte, zur dessen Bekämpfung sie berufen ist. Was das heißt? Das die Kirche verloren hat – nach ihren eigenen Regeln. Feind der Christenheit ist sie geworden – eine teuflische Falle.

So jedenfalls empfand ich, als ich dies´ hier las – und deshalb gebe ich das gerne weiter:

 

 

 

Kinder Gottes

Wachsbleiche Wichsgriffel tasten im Namen des Herrn.
Auf der Kanzel stehend Sitte und Moral predigend,
pocht und pulsiert es schon unter dem hochwürdlichen Talar.
Nach frischem Ministrantenfleisch gieren ihre Sinne.
Lasset die Kinder zu mir kommen,
denn ihnen ist das Himmelreich.
Und die Kinderseelsorgen graben sich in das Leben –

Lebenslänglich!

Nicht die priesterlichen Täter leiden.
Kinderseelen,
kranken, verrotten ob dieser Pfaffengier und sterben.
Mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm.
Wachsbleiche Wichsgriffel greifen im Namen des Herrn
im Glanz chamoistriefender Kerzen, im dunklen Muff der Sakristeien.
Altargeschenk im Angesicht des teuflischen Geschehens:

Kinder!

Wehrlose Geschöpfe Gottes!
Im Namen dessen geweihte Männer Elend bringen.
Denn es werden Menschen kommen, die sich in meinem Namen
vergehen, verführen, verletzen, sich einfach nehmen,
was sie begieren, wonach sie lechzen,
was ihnen in die wachsbleichen Wichsgriffel übergeben wird.
Zum Teufel, lasst sie in der Hölle schmoren, die Pfaffen.

 

 

©Nicht unbekannte Autorin

Armageddon am Sonntag: der Weltkrieg der Seelenlosen

Armageddon am Sonntag: der Weltkrieg der Seelenlosen

Sonntag. 16.3.2014. Eifel. Schöner Sonntag, oder? Man kann ausschlafen, in Ruhe frühstücken, bevor eine Zeitspanne unsäglicher Langeweile beginnt – jedenfalls für vielen, wenn wir Sybille Berg folgen wollen, die sich im Spiegel ausführlich über die Nöte der Wohlstandsbarbaren am Sonntag ausgelassen hat. Wäre früher undenkbar gewesen: man war heilfroh, dass die Kirche Adel und Wirtschaft den Sonntag als Feiertag abgetrotzt hatte: endlich ein Tag ohne Arbeit!

Warum wir ihn heute nicht mehr so genießen können? Nun – das ist einfach zu beantworten: wir arbeiten gar nicht mehr. Jedenfalls erledigen wir keine Arbeiten mehr, wie wir seit Anbeginn der Menschheit erledigt hatten: wir kultivierten Umweld, sorgten uns um das Gemeinwesen, schufen im Sinne eines ewigen Friedens Gerechtigkeit – so gut es uns möglich war und planten weise und langfristig unsere Zukunft.

Heute leben wir anders: die Quartalszahlen der Konzerne bestimmen unser Wohlbefinden, täglich mahnt die Börse und ruft zur Pflege des Kapitalismus auf, stündlich berichten Nachrichten über den großen Erfolgszug des Kapitalismus gegen eine böse, dumme, hinterhältige und gemeine Umwelt, die überall … von Ägypten über Syrien bis zur Ukraine … Scharfschützen auf dem Dach hat.

Wissen Sie, was der große General Douglas Mac Arthur am 2.9.1945 gesagt hat?

„Wir hatten unsere letzte Chance. Wenn wir kein besseres oder gerechteres System schaffen können, wie das Armageddon vor unserer Tür stehen“.

Nun – die Chance haben wir verpasst. Gründlich. Geht nur ein wenig fehl, stehen wir – trotz „Demokratie“ und aller angeblichen Bemühungen um „Frieden“ – wieder vor einem Weltenbrand … dem mutmaßlich letzten der Menschheitsgeschichte. Sicher, es wäre sehr unvernünftig, einen Krieg mit Russland vom Zaun zu brechen, wenn China sich Russland anschließt … aber wo regiert im Reich der Politik und Wirtschaft, im Reich von Macht und Gier, schon Vernunft?

Während sich andere blasiert über ihre unglaublichen Leiden am Sonntag echauffieren, geht das Armageddon Tag für Tag weiter. Wir werden nur nicht beständig darüber informiert – das könnte die Geschäfte stören.

In den letzten vierundzwanzig Stunden sind auf unserem Planeten 80000 Hektar Regenwald zerstört worden. Volle 13000 Tonnen giftiger Chemikalien wurden in unsere Umwelt entlassen. Mehr als 45 000 Menschen sind verhungert, davon 38000 Kinder. Und mehr als 130 Pflanzen- oder Tierarten sind durch menschliches Handeln ausgelöscht worden. (Ein Artensterben von diesen Ausmaßen fand zuletzt beim Untergang der Dinosaurier statt).

(Aus: Thom Hartmann, Unser ausgebrannter Planet, Riemann Verlag, 2000, Seite 23 – dort findet sich auch des Zitat des erfolgreichen Pazifikkriegers).

Ein ganz normaler Sonntag.

Nun, das Buch ist ja alt. Sicher haben Politik und Wirtschaft seitdem viel getan, denkt man sich: dafür werden die ja auch fürstlich bezahlt. Außerdem ist das ja auch alles weit weg – wir haben in Deutschland keinen Regenwald.

Nun – schauen wir einfach mal nach. Direkt vor Ort: Umweltbericht der Landesregierung NRW von 2013 … direkt vor meiner Tür:

Das Artensterben schreitet auch in NRW voran. Nach dem jüngsten Umweltbericht der Landesregierung ist die Zahl der ausgestorbenen oder verschollenen Arten in Nordrhein-Westfalen so hoch wie nie und liegt inzwischen bei über neun Prozent. 1979 waren es bereits fünf Prozent. Insgesamt sind nach der jüngsten Roten Liste etwa 45 Prozent der beobachteten Arten gefährdet, vom Aussterben bedroht oder ausgestorben.

Wer Zahlen mag: das ist ein Anstieg der Vernichtungsquote von 900 % in nur 35 Jahren.

Geht aber nicht nur um Tiere. Es geht auch um Wasser:

In NRW verschwinden täglich rund zehn Hektar Natur durch Bebauung. Der Trend zum Flächenverbrauch ist zwar rückläufig, trotzdem ist der Verlust von Freiflächen zu Gunsten von Siedlungs- und Verkehrsflächen weiterhin zu hoch.

Klar, das wissen wir schon lange. Sofortiger weltweiter Baustopp wäre angesagt – erst recht dort, wo noch wertvolle Ackerfläche liegt … oder wertvolles Grundwasser.

Die Fließgewässer in Nordrhein-Westfalen sind zum Großteil weiterhin nicht in einem ökologisch guten Zustand. Demnach verfügen lediglich acht Prozent der untersuchten 13.750 Gewässerkilometer in NRW über ein intaktes Ökosystem. 92 Prozent sind in einem mäßigen bis schlechten ökologischen Zustand.

Beim Grundwasser gibt es auch keine Entwarnung.

Nach der aktuellen Bestandsanalyse sind rund 40 Prozent der Grundwasserkörper in NRW wegen hoher Nitratbelastungen derzeit nicht in einem guten chemischen Zustand. Seit 1990 gibt es keine nennenswerten Verbesserungen.

Klar, es gibt auch Erfolgsmeldungen – aber die stehen in keinem Vergleich zum laufenden Armageddon. Nur 8 Prozent der Fließgewässer sind noch intakt.

Eigentlich müßte das Volk Amok laufen: es ist dem Untergang geweiht.

Was gab es gestern in der Tagesschau? Sandstürme in Deutschland:

Sandstürme haben am Sonnabend in Mecklenburg-Vorpommern örtlich den Verkehr behindert. Nach der langen Trockenheit trugen starke Windböen infolge eines Wetterumschwungs an mehreren Stellen im Land Boden und Sand von den ausgedörrten Äckern und Feldern auf die Fahrbahnen.

So fängt es an. Stürme fegen die hauchdünne fruchtbare Oberfläche fort – dann folgt die Wüste. Mitten in Deutschland.

Die Frage ist: warum ist das so? Darüber wird viel diskutiert.

Eigentlich ist jede Diskusstion überflüssig – auch wenn das jetzt den normalen Akademikern zuwider ist: es wäre Zeit, Taten folgen zu lassen. Dafür bezahlen wir ja Regierungen – eigentlich.

In Wirklichkeit bezahlen wir die für nichts. Man sollte eine Institution schaffen, die „Eingliederungsvereinbarungen“ für Regierungen schafft: bekommt ihr Hungertote, Kriegsgefahr und Umweltapokalypse nicht in einem Jahr in den Griff, werden die Diäten und Alimente gekürzt. Pro Jahr um 30%. Oder pro Quartal? Bei Arbeitslosen soll diese Methode wahre Wunder wirken, sagt die Regierung.

Die Ursache der Misere?

Ghandi hat da mal einen Tip gegeben: Die Natur hat genug, um uns alle zu ernähren, aber nicht genug, um die Gier weniger zu stillen. (Jugendrotkreuz.at).

Ja – Gier. Gier nach MEHR, IMMER MEHR UND NOCHMAL: MEHR.

Die Philosophie des weißen Mannes … nicht, wie oft von weißen Umweltschützern so gern erwähnt, die Gier des Menschen an sich. Überhaupt: wir reden nicht gerne über diese Täter. Wer ist schon gegen Sklaverei, wenn er zu den Haltern gehört. Die Tatsache, dass unsere Armen nicht nackt und hungernd auf der Straße liegen, hat nur damit zu tun, dass wir unsere Preise auf dem Rücken farbiger Untermenschen (momentan: hauptsächlich gelbe) niedrig halten. T-Shirt, Jeans, Turnschuhe – sogar unnötiger Nippes wird mit viel Arbeitsaufwand zu ganz ganz wenig Geld weit weg von hier gefertigt. Toller Trick: so machen wir unsere Armen auch zu Tätern, auf die wir immer wieder fein mit dem Finger zeigen können: „Huch, seht mal: die kaufen bei Kik. Nein, was für Unterdrücker!“.

Die Kritiker selbst sieht man häufiger auf der Kö in Düsseldorf.

Schön blöd, oder?

Das ist Absicht, meint jedenfalls Peter Scholl-Latour, ein Mensch, der in den Folterkellern der Gestapo die Abgründe menschlichen Seins erleben durfte, siehe Heise:

Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, besonders der medialen Massenverblödung.

Wenn Sie sich einmal anschauen, wie einseitig die hiesigen Medien, von TAZ bis Welt, über die Ereignisse in der Ukraine berichten, dann kann man wirklich von einer Desinformation im großen Stil berichten, flankiert von den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters, dann kann man nur feststellen, die Globalisierung hat in der Medienwelt zu einer betrüblichen Provinzialisierung geführt. Ähnliches fand und findet ja bezüglich Syrien und anderen Krisenherden statt.

Nur – gerade diese Massenverblödung schützt uns vor dem kollektiven Amoklauf, der folgen würde, wenn wir merken würden, dass unser Schiff mit rasender Geschwindigkeit sinkt.

Die Kultur des weißen Mannes ist eine Kultur der Gier – vom Milliardär bis zu Hartz IV: überall hört man das gleiche Geschrei nach MEHR, IMMER MEHR UND NOCHMAL MEHR.

Wir verhalten uns wie kranke Psychpathen, die im Rausche der Völlerei im Oktober den Kornspeicher leerfressen, der sie über den Winter bringen sollte – und währenddessen lassen wir uns dazu verführen, ein absurdes Spiel „Gut“ gegen „Böse“ zu spielen, so als ob gerade wir die weiße Weste hätten. Dafür reicht ein Blick in den Spiegel von heute: Krim – alles Mafiosi (Spiegel), Venezuela – alles Mörder (Spiegel), Paris, London, Peking – tödlich verseucht (Spiegel) … nur der Deutsche, der ist weise und gut und hat den vollen Durchblick (ebenfalls: Spiegel):

Das umstrittene Referendum auf der Krim findet offenbar regen Zulauf, viele der 1,5 Millionen Wahlberechtigten sollen bereits abgestimmt haben. Außenminister Steinmeier spricht in einem Zeitungsinterview von einer „brandgefährlichen Lage“.

In der Tat: eine gefährliche Lage. Die Hälfte der Wahlberechtigten hatte ihre Stimme schon im ersten Drittel des Tages abgegeben: sowiel Demokratie ist für Sozialdemokraten wirklich brandgefährlich. Hier ist dringend ein Anschluß an die Massenverblödung der EU erforderlich, damit auch deren Sonntage unerträglich öde werden.

Lauschen wir nochmal Sybille Berg, die uns ausführlich über ihren Sonntag berichtet hatte:

Wo bist du am Sonntag, wenn die Welt um dich mit sich beschäftigt ist, die Geräte schlafen, keiner dich treibt, dich braucht und du allein bist. Mit dir. Etwas Unbekanntem.

 

So läufst du herum, sprichst mit dem Gestühl, alle schweigen, keiner mag dich. Und du denkst an damals, als du zum ersten Mal erkanntest, dass du keine Seele hast.

Ja – das ist es doch! Das erkärt alles!

Der weiße Mann hat keine Seele mehr.

Darum wirkt Verblödungsfunk so gut – und darum ändert sich auch nichts am laufenden Armageddon. Im Gegenteil: die Seelenlosen, die schon Pflanzen, Wasser, Tier und Luft vernichten, wollen genau das! Wenn kein Leben in ihnen ist – dann soll es auch nirgendwo anders sein.

Und wenn ihr eigenes Land voller Morde, Mafia und Seuchen ist, dann darf es den anderen auch nicht besser gehen.

Wir hatten unsere letzte Chance.

Jetzt haben wir Armageddon – übrigens auch symbolisch, wie der Papst selbst kürzlich erfahren musste, siehe Süddeutsche vom 27.1.2014:

Als Papst Franziskus zwei weiße Tauben aus dem Fenster des Apostolischen Palastes fliegen ließ, war das als Zeichen des Friedens gedacht. Doch die Tiere kamen nur wenige Meter weit, bevor sie von zwei anderen Vögeln heftig attackiert wurden.

Der Frieden komme dieses Jahr nur ein paar Meter weit.

Einen Monat später … wäre fast Weltkrieg gewesen.

Aber den brauchen wir eigentlich nicht mehr, der läuft auch schon so – seit vielen Jahren: der Weltkrieg der Seelelosen gegen alles Lebendige.

Wird der jetzt auch noch zum heißen Krieg um die Krim oder die Ukraine, dann bekommt der seelenlose weiße Mann nur mal wieder eine Portion seiner eigenen Medizin zu spüren, die jetzt gerade die Welt verzehrt.

 

 

Der Papstrücktritt: das Ende der Kultur der Nächstenliebe und der Triumph der Kultur der Psychopathen.

Dienstag, 12.2.2013. Eifel. Na, gut gefeiert gestern? Gestern war Rosenmontag. Karneval - carne vale, wie der Lateiner sagt. Karneval ist ein katholisches Fest, welches möglicherweise auf alte babylonische Riten zurückgeht. Orgiastische Feierlichkeiten haben allerdings in der Geschichte der Kultur schon immer einen festen Platz gehabt. Ja, ich weiß: den Kölner Sitzungskarneval mit seinen Zwangswitzen und seinem Kommandospaß als orgiastisches Treiben zu bezeichnen, ist etwas übertrieben, außerdem ist er eine Veranstaltung, die nur der Anbahnung und Pflege von Geschäftsbeziehungen dient, aber es muss aktuell mal erlaubt sein, auf diesen Ursprung hinzuweisen. Bei Wikipedia findet man mehr:

Dienstag, 12.2.2013. Eifel. Na, gut gefeiert gestern? Gestern war Rosenmontag. Karneval – carne vale, wie der Lateiner sagt. Karneval ist ein katholisches Fest, welches möglicherweise auf alte babylonische Riten zurückgeht. Orgiastische Feierlichkeiten haben allerdings in der Geschichte der Kultur schon immer einen festen Platz gehabt. Ja, ich weiß: den Kölner Sitzungskarneval mit seinen Zwangswitzen und seinem Kommandospaß als orgiastisches Treiben zu bezeichnen, ist etwas übertrieben, außerdem ist er eine Veranstaltung, die nur der Anbahnung und Pflege von Geschäftsbeziehungen dient, aber es muss aktuell mal erlaubt sein, auf diesen Ursprung hinzuweisen. Bei Wikipedia findet man mehr:

Die mittelalterliche Fastnacht wird auf die augustinischen Lehren in seinem Werk De civitate Dei zurückgeführt. Die Fastnacht steht daher für die civitas diaboli, den Staat des Teufels. Daher wurde die oftmals ausartende Fastnacht von der Kirche als didaktisches Beispiel geduldet, um zu zeigen, dass die civitas diaboli wie auch der Menschvergänglich ist und am Ende Gott siegreich bleibt. Mit dem Aschermittwoch musste daher die Fastnacht enden, um die unausweichliche Umkehr zu Gott zu verdeutlichen. Während die Kirche bei gotteslästernden Szenen während der Fastnacht untätig blieb, wurde ein Weiterfeiern der Fastnacht in den Aschermittwoch hinein streng verfolgt.

Wir sehen: dieser Rosenmontag als Höhepunkt närrischen Treibens hat für Katholiken eine ganz besondere Bedeutung, der steht für den Staat des Teufels. Bevor nun jemand meint: „Och, das ist ja nur, weil die Kirche so prüde ist und uns keinen Spaß gönnt“, möchte ich aber daran erinnern, worin der „Spaß“ des Karneval einst bestand. In seinem Buch „Traumzeit“ berichtet Hans Peter Duerr über verschiedene – karnevalistische – Rituale, die grausamen Tod und Verstümmelung hervorriefen und Vernichtung von Haus und Hof mit sich brachten. Der „Staat des Teufels“ hatte damals noch ganz konkrete Erscheinungsformen, die wir säkularen Menschen auch heute eher durch die Polizei bekämpfen als durch Narren feiern lassen würden.

Nun, die FAZ ist sich sicher, das der deutsche Papst bei der Bekanntgabe seines Rücktritts nicht an den katholischen Teufelstanz gedacht hat: offensichtlich haben dort auch Journalisten prophetische Gaben. „Er läuft nicht weg, er gibt ein Beispiel“ heißt es dort. Man fragt sich nur: welches Beispiel?

In der Zeit finden wir die Antwort darauf:

Für Max Seckler, ein langjähriger Freund des Papsts, ist der Rücktritt ein Zeichen der Größe. „Er stärkt damit die Auffassung, dass ein Papst aufhören soll, wenn es ihm die Gesundheit gebietet“, sagte der Tübinger Theologe.

„Er hat sehr gelitten unter manchen Dingen, die dieses Amt mit sich bringt“, fügte der 85-Jährige hinzu. „Man kann sich schwer vorstellen, welche Intrigen es da in Rom gibt, mit denen er sich rumschlagen muss. Das hat ihn sehr belastet, weil er ja ein Theologe ist und ein edler Mensch.“

In der Tat kann man sich die Intrigen schwer vorstellen. Das ist in Deutschland besonders verpönt, denn hier wird jeder Gedanke darüber, das es so etwas wie Intrigen überhaupt geben könnte, gleich mit dem Schandmal „Verschwörungstheorie“ und entsprechendem Diskussionsverbot belegt: wir Deutschen zweifeln nicht an den Angaben und Informationen, die uns die Obrigkeit gönnt. Wir nehmen sie gehorsam auf und befolgen sie.

Alternative Wahrheiten dürfen wir uns höchstens in Romanform zu Gemüte führen, dort findet auch kritische Kost eine Möglichkeit, zum deutschen Leser zu gelangen. Eine dieser Romane ist „Der letzte Papst“ von Malachi Martin, hier in einer Buchsprechung von Josef Spindelböck bei stjosef.at

Der „letzte Papst“ des Romans ist – obwohl er nie mit seinem eigentlichen Namen genannt wird – in Wirklichkeit Johannes Paul II. Dabei bleibt offen, wie der Ausdruck zu verstehen ist: ob er tatsächlich der letzte Papst ist, weil das beschriebene Komplott mächtiger Männer gegen Papsttum und Kirche zu gelingen droht, oder weil er einfach der „letzte Papst der katholischen Epoche“ ist, insofern sich gerade unter seinem Pontifikat ein grundlegender globaler Wandel in Gesellschaft und Kirche ereignet, der diese Charakterisierung zuläßt. Es sind dunkle Gestalten aus dem Milieu von Freimaurerei und Satanismus, die sich verschworen haben gegen die katholische Auffassung und Ausübung des Papsttums und die sich Eintritt verschafft haben auch in die Kirche. So ist es die Auffassung des Autors, die er in dem Roman zum Ausdruck bringt. Auch gutgläubige Personen geraten in den Einfluß dieser Kreise und werden von ihnen ohne ihr Wissen mißbraucht, um die Ziele der Umwandlung der Kirche und des Rücktritts des „letzten Papstes“ durchzusetzen.

Das ist der Kern des Romanes: der Kampf um den ersten freiwilligen Rücktritt eines Papstes seit dem ersten vatikanischen Konzil, das die Unfehlbarkeit des Papstes festgeschrieben hatte. Der Hintergedanke: tritt ein Papst von einem „heiligen“ Amt freiwillig zurück (weist also die von Christus persönlich übergebene Würde von sich), wird aus dem Papsttum ein Verwaltungsjob wie jeder andere auch. Dann ist der Weg frei zur Auflösung der katholischen Kirche, im Roman betrieben von satanischen Kräften innerhalb (und außerhalb) der Kirche, die sich von dem „Schwächling“ Christus lossagen wollen um weltweit ungehindert eine Politik der Stärke durchsetzen zu können – auf deutsch: Hartz IV bei halbiertem Regelsatz für maximal fünf Jahre anstelle des ständigen Gewinnsels der Sozialromantiker, die einfach nicht einsehen wollen, das diese Welt nur den Starken gehört.

Bevor wir aber darüber urteilen, in wie fern die von Malachi Martin geschilderten Intrigen denen entsprechen könnten, die Max Seckler erwähnte, müssen wir einen Blick auf den Autor selbst werfen. Wer ist also dieser Malachi Martin? Hören wir nochmal den Herrn Spindelböck:

Doch wie ist der Standpunkt des Autors, eines römisch-katholischen Priesters, der ursprünglich dem Jesuitenorden angehörte, Berater und Mitarbeiter mehrer Päpste war und dann von Papst Paul VI. von seinen Gelübden entbunden wurde, aber in seinem Priesteramt verblieben ist, näher zu bestimmen? Er vertritt eine traditionalistische Position, die das Wirken der Konzilspäpste Johannes XXIII. und Pauls VI. negativ wertet und in der nachkonziliaren Erneuerung der Liturgie ihre Zerstörung erblickt. Aufgrund der meisterhaft durchgeführten Dramatik des Romans kann der Leser sich dieser Sichtweise kaum entziehen. Die Botschaft ist klar: Die Kirche Christi ist in höchster Gefahr, und überall lauern die Verschwörer. Sie werden auch benannt, meist mit einem Pseudonym, und manche Leser haben sich bereits einen Sport daraus gemacht, die realen Personen dahinter auszumachen, was durchaus nicht unproblematisch ist …

Leider existiert die Seite nicht mehr, die quasi ein „Who is Who“ der in dem Roman vorkommenden Personen darstellen soll. Ich vermag mich noch daran erinnern, das die Leser hinter der Gestalt des „Preußen mit Brille“ (eine Person, die maßgeblich an der angeblichen Inthronisation Satans mitgearbeitet hat) gerade jenen Kardinal Ratzinger vermuteten, der jetzt durch seinen Rücktritt das vollendet hat, was die Verschwörer im Vatikan seit den sechziger Jahren versucht haben: die Destabilisierung, Verwässerung und letztlich die Vernichtung der katholischen Kirche als Hüterin der Lehre Christi und Garant für jenen moralischen Satz, um dessen Verwirklichung wir seit zweitausend Jahren kämpfen: Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst. 

In Zeiten, in denen eine solche Einstellung als „Sozialromantik“ gebrandmarkt wird, kann man verstehen, wie lästig eine 2000 Jahre alte Institution geworden ist, die die Diskussion um die Notwendigkeit von Nächstenliebe grundsätzlich mit dem Hinweis auf „Gottes Gebot“ verweigert: das ultimative „BASTA!“.

Das stört politische Kreise enorm, die allen Lesern namentlich wohl bekannt sein dürften. Zur Durchsetzung einer marktkonformen Demokratie braucht man einen großen gesellschaftlichen Konsens für den Neoliberalismus, der alles andere als christlich daherkommt. Der jetzt zurückgetretene Papst hat vor dem deutschen Bundestag eine beeindruckende Rede gehalten, die im Spiegel vollständig abgedruckt wurde. Hören wir einmal ganz genau hin, was er gesagt hat:

Lassen Sie mich meine Überlegungen über die Grundlagen des Rechts mit einer kleinen Geschichte aus der Heiligen Schrift beginnen. Im ersten Buch der Könige wird erzählt, dass Gott dem jungen König Salomon bei seiner Thronbesteigung eine Bitte freistellte. Was wird sich der junge Herrscher in diesem wichtigen Augenblick erbitten? Erfolg – Reichtum – langes Leben – Vernichtung der Feinde? Nicht um diese Dinge bittet er. Er bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht“ (1 Kön 3,9).

Die Bibel will uns mit dieser Erzählung sagen, worauf es für einen Politiker letztlich ankommen muss. Sein letzter Maßstab und der Grund für seine Arbeit als Politiker darf nicht der Erfolg und schon gar nicht materieller Gewinn sein. Die Politik muss Mühen um Gerechtigkeit sein und so die Grundvoraussetzung für Friede schaffen.

Natürlich wird ein Politiker den Erfolg suchen, der ihm überhaupt die Möglichkeit politischer Gestaltung eröffnet. Aber der Erfolg ist dem Maßstab der Gerechtigkeit, dem Willen zum Recht und dem Verstehen für das Recht untergeordnet. Erfolg kann auch Verführung sein und kann so den Weg auftun für die Verfälschung des Rechts, für die Zerstörung der Gerechtigkeit. „Nimm das Recht weg – was ist dann ein Staat noch anderes als eine große Räuberbande“, hat der heilige Augustinus einmal gesagt.

Maßstab für die politische Arbeit soll nicht der Erfolg oder der materielle Gewinn sein? Kennt der etwa keine SPD-Politiker? Der Papst ging im Bundestag sogar noch einen Schritt weiter:

Wir Deutsche wissen es aus eigener Erfahrung, dass diese Worte nicht ein leeres Schreckgespenst sind. Wir haben erlebt, dass Macht von Recht getrennt wurde, dass Macht gegen Recht stand, das Recht zertreten hat und dass der Staat zum Instrument der Rechtszerstörung wurde – zu einer sehr gut organisierten Räuberbande, die die ganze Welt bedrohen und an den Rand des Abgrunds treiben konnte.

Dem Recht zu dienen und der Herrschaft des Unrechts zu wehren ist und bleibt die grundlegende Aufgabe des Politikers. In einer historischen Stunde, in der dem Menschen Macht zugefallen ist, die bisher nicht vorstellbar war, wird diese Aufgabe besonders dringlich. Der Mensch kann die Welt zerstören. Er kann sich selbst manipulieren. Er kann sozusagen Menschen machen und Menschen vom Menschsein ausschließen.

„Historische Zeiten“ – in der Tat. Durch seinen Rücktritt wurden die in der Tat historisch – aber wenigstens ist er noch am Leben. Die angekündigte Ermordung ist nicht eingetreten (siehe Spiegel) – oder gehörte mit zu jenen „Intrigen“, wegen der der Papst zurückgetreten ist.

Liest man genau, so kann man hier eine ganz finstere Warnung für Deutschland hören: der deutsche Staat wird wieder zur großen Räuberbande. Jeder Steuerzahler, jeder Autofahrer, jeder Arbeitslose, viele Rentner, Schüler und Studenten erleben das Tag für Tag, auch ganz weltliche Menschen merken, was die Warnungen des Papstes an die Generation Facebook bedeuten: Egoismus, Neid und Aggression als Formen des Bösen (siehe Welt zur Papstrede in Freiburg) werden inzwischen auf in anderen Zusammenhängen wahrgenommen, sie Jakob Augstein zu Frank Schirrmachers Buch „Ego“ im Spiegel:

Im Kalten Krieg haben amerikanische Militärs und Physiker die Sowjets mit den Instrumenten der Spieltheorie in die Knie gezwungen. Als es keine Sowjets mehr gab, sind die Physiker an die Wall Street gegangen und zwingen seitdem mit ihrer Theorie die Welt in die Knie. Wir alle sind Opfer einer Ideologie des Egoismus. Sie wurde für eine Welt des Krieges entwickelt und verheert heute den Frieden. Eine Ideologie der Kälte und des Autismus. Eine Ideologie von Psychopathen für Psychopathen.

An dieser Stelle wird es egal, ob wir Malachi Martin und seinem  Intrigengemälde folgen wollen: die Ideologie von Psychopathen für Psychopathen zwingt die ganze menschliche Gesellschaft automatisch auf einen Weg, den satanische Verschwörer nicht besser hätten gestalten können, insofern ist es fast müßig, über den Realitätsgehalt des Romanes „Der letzte Papst“ zu diskutieren. Was aber bleibt, ist die Tatsache, das mit Ratzingers Rücktritt eine moralische Instanz vernichtet wurde. Durch diesen Rücktritt war Johannes Paul II wirklich der letzte Papst – die letzte Instanz, die dem Gebot der Nächstenliebe eine Heiligkeit zusicherte, die der Psychopathenkult des Egoismus zu zerstören trachtet, denn was nach Ratzinger kommt, kann man jetzt schon sagen: auf jeden Fall ein schwacher Papst.

Hören wir den Spiegel dazu:

Manche Beobachter warnen bereits vor Verhältnissen wie zuletzt in der Renaissance, als sogenannte Gegenpäpste die Kirche vor eine Zerreißprobe stellten. „Es könnte die Situation eintreten, dass ein Nachfolger einen anderen Kurs einschlägt als Benedikt“, spekuliert Papst-Biograf Andreas Englisch. „Was passiert, wenn Ratzinger sich einschaltet und sagt: ‚Ich bin immer noch Papst, und ich sehe das ganz anders‘?“ Im schlimmsten Fall sei eine Spaltung der Kirche möglich.

Ganz genau. Jeder neue Papst hat einen alten, lebendigen Papst im Genick. Das ist auch der Augsburger Allgemeinen bewußt:

Unter Kirchenexperten herrscht Einigkeit, dass sich der Papst im Fall eines Rücktritts sofort und vollständig aus allen Ämtern und aus dem öffentlichen Leben der Kirche zurückziehen müsste. Nur so könne gewährt werden, dass der Zurückgetretene nicht die Wahl seines Nachfolgers beeinflusst. Papst Johannes Paul II. hatte einmal gesagt, er könne sich einen «emeritierten Papst» nicht vorstellen.

Was sich der „letzte Papst“ noch nicht vorstellen konnte, hat der deutsche Papst mal eben als Realität in die Welt gesetzt – und diese Realität wird eine neue Tradition begründen, weil hier ein Exempel statuiert wurde. Ab dem 11.2.2013 können „kirchliche Kreise“ jeden Papst in den Ruhestand schicken, der unbequem wird – und brauchen noch nicht mal Gift dazu. Sollte nochmal ein Papst auf die Idee kommen, ein Ende des Kirchensteuersystems zu fordern (siehe katholisch.info) um „missionarisches Handeln wieder glaubhaft zu machen“, kann man ihn schnell auf Ratzinger verweisen, der im senilen Alter ebenfalls solche Phantasien hatte, aber … dann eben auch die notwendigen Konsequenzen zog, bevor er noch mehr Schaden anrichten konnte.

Damit hat die Kultur der Nächstenliebe einen weiteren, festen Anker verloren. Der nächste Papst wird nicht mehr so deutlich um Bundestag vor einer Wiedergeburt das nationalsozialistischen Räuberstaates warnen können.

Vielleicht … sollten wir dem Papst zugute halten, das er am Rosenmontag zurückgetreten ist. Immerhin ist das für deutsche Katholiken ein sehr bedeutsamer Tag. Es mag uns helfen, die Warnungen ernst zu nehmen, Warnungen über einen Staat des Teufels, den man früher anschaulich am Rosenmontag studieren konnte, um letztlich sagen zu können: „nein, danke, das ist nichts für mich“.

Heutzutage haben wir andere Bilder, die den Staat des Teufels illustrieren: Auschwitz, Dachau, Bergen-Belsen – dort konnte „man“ sich richtig austoben, ganz, wie es einem gefiel.

Das es wirklich psychopatische Kräfte geben sollte, die die menschliche Gesellschaft mit List und Tücke in ein großes Lager umbauen wollen, in dem jeder seinen fest zugefügten Platz hat, seine Nummer, seine Arbeitsverpflichtung und jeder Wärter die Möglichkeit hat, den Lagerinsassen jederzeit anzutun, was immer ihm gerade in den Sinn kommt, wollen wir hier mal nicht behaupten.

Wir müssten einen Roman darüber schreiben, weil es – wie im Falle Malachi Martins – der einzige gangbare Weg wäre, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Dafür bleibt aber keine Zeit mehr, weil die Kultur der Psychopathen eigentlich erst jetzt richtig durchstartet.

Ich denke, vielen, die heute noch laut über den Papstrücktritt lachen, wird jenes Lachen im Halse stecken bleiben, wenn die marktkonforme Demokratie in Zukunft weiter den alten, klassischen, christlich legitimierten Sozialstaaat abbaut zugunsten eines … ewigen Rosenmontages – den wir eigentlich schon haben, wenn ich mir das Fernsehprogramm so anschaue.

Die Legende vom Sohne Gottes, der unter Armen geboren wurde, um für die Armen zu leben und einen Nachfolger gewählt hat, der durch die Jahrtausende hinweg die Anbindung des sozialen Gedankens an höchste denkbare Gewalten behütet, wird in Zukunft immer weniger erzählt werden – dafür umso mehr die Geschichte eines Religionskonzerns, der sich nahtlos einreiht in die Reihen der anderen „Herren der Welt“ und deren Leitspruch schon immer lautete: Jeder ist ersetzbar.

Seit gestern sogar ein Papst, der noch lebt.

Die neue Weltordnung – und ihre Zeichen im Vatikan

Samstag, 5.1.2012. Eifel. Es gibt Themen, die reizen nicht so. Zum Beispiel das Thema "Neue Weltordnung". Ganz schnell schwimmt man dabei in einer Masse brauner Gesellen ... oder in absoluter Leere.  Dann jedoch tauchen zufällig ein paar Dokumente auf, die erstmal nichts miteinander zu tun haben - aber zusammengestellt einen Blick auf gewaltige Verschiebungen hinter der politischen Weltbühne erlauben, Verschiebungen, die gesteuert werden. Das diese Verschiebungen gesteuert werden müssen, scheint jedem klar, der Kants Schrift zum ewigen Frieden gelesen hat: das wir als vernünftige Wesen im Jahre 2013 noch nicht das Paradies auf Erden haben (trotz dem Zusammenbruch der Sowjetunion als letztem großem Feind des vernünftigen Westens) kann nur einen Grund haben: da dreht jemand dran (oder aber: Kant war doof, was wir hier jetzt aber nicht diskutieren werden). Eins der Dokumente, die ich hier vorstellen möchte, stammt aus der Vollversammlung der Lutheraner in Winnigpeg vom Sommer 2003 ... es wurde aber nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Hören wie es uns einfach mal an:

Samstag, 5.1.2012. Eifel. Es gibt Themen, die reizen nicht so. Zum Beispiel das Thema „Neue Weltordnung“. Ganz schnell schwimmt man dabei in einer Masse brauner Gesellen … oder in absoluter Leere.  Dann jedoch tauchen zufällig ein paar Dokumente auf, die erstmal nichts miteinander zu tun haben – aber zusammengestellt einen Blick auf gewaltige Verschiebungen hinter der politischen Weltbühne erlauben, Verschiebungen, die gesteuert werden. Das diese Verschiebungen gesteuert werden müssen, scheint jedem klar, der Kants Schrift zum ewigen Frieden gelesen hat: das wir als vernünftige Wesen im Jahre 2013 noch nicht das Paradies auf Erden haben (trotz dem Zusammenbruch der Sowjetunion als letztem großem Feind des vernünftigen Westens) kann nur einen Grund haben: da dreht jemand dran (oder aber: Kant war doof, was wir hier jetzt aber nicht diskutieren werden). Eins der Dokumente, die ich hier vorstellen möchte, stammt aus der Vollversammlung der Lutheraner in Winnigpeg vom Sommer 2003 … es wurde aber nicht zur Veröffentlichung freigegeben. Hören wie es uns einfach mal an:

„In unseren vielfältigen Lebenssituationen sind wir alle mit denselben negativen Konsequenzen neoliberaler Wirtschaftspolitik (dem sog. „Washington Consensus“) konfrontiert, die zu wachsender Not, vermehrtem Leid und größerem Unrecht in unseren Gemeinschaften führen … Diese falsche Ideologie gründet auf der Annahme, dass der auf Privateigentum, ungezügeltem Wettbewerb und der unabänderlichen Geltung von Verträgen aufgebaute Markt das absolute Gesetz ist, das das menschliche Leben, die Gesellschaft und die Umwelt beherrscht. Hier handelt es sich um Götzendienst. Es führt dazu, das die, die kein Eigentum besitzen, systematisch ausgeschlossen werden, die kulturelle Vielfalt zerstört wird, instabile Demokratien demontiert werden und die Erde verwüstet wird… Die weltweiten negativen Auswirkungen der wirtschaftlichen Globalisierung sind in allen Teilen unserer Gemeinschaft spürbar, aber doch besonders im Süden sowie in Mittel- und Osteuropa … Luther erinnert die Geistlichen auch daran, dass sie verpflichtet sind, verborgenes Unrecht einer wirtschaftlichen Praxis, die die Schwachen ausbeutet, aufzudecken.“ (Aus: Carl Amery, Hrsg, Briefe an den Reichtum, Luchterhand, 1. Auflage 2005, Seite 217).

Klare, christliche Worte. Man stelle sich mal vor, was geschehen würde, wenn über eine Milliarde Christen (Fernsehstars, Politiker, Wissenschaftler, Unternehmer) gegen den Götzendienst zu Felde ziehen würden: von heute auf morgen wäre Schluß mit der Neoliberalisierungsbarbarei. Wir könnten auch jetzt damit anfangen … immerhin haben wir 2012 gemerkt, das auch stabile Demokratien demontiert werden können: 2013 plündert Spanien die Rentenkassen (siehe Spiegel), die Immobilienpreise in Griechenland fallen um 70% (siehe Griechenlandblog) – die internationale Finanzwelt kennt keine Grenzen mehr: ein guter Grund, ihr Einhalt zu gebieten.

Leider wurde diese Passage aus der Abschlusserklärung gestrichen, dafür erfährt man, das die Kirchen andere Maßnahmen ergriffen haben: sie haben die Bezüge ihrer Spitzenleute massiv erhöht.

Dem normalen Leser bleibt verdutzt zurück und fragt sich: wieso das?

Nun – seit gestern kenne ich die Antwort. Ich habe sie zufällig gefunden, weil ich über ein Bild gestolpert bin. Ich fand es im Kopfständlerblog. Eine besondere Quelle dafür habe ich nicht gefunden – und ich gebe zu: Anfangs habe ich es für einen Scherz gehalten. Allerdings blieb mir das Lachen schnell im Halse stecken, denn dieses Machwerk ist echt (siehe Wikipedia, Rome Reports,). Der Anschaulichkeit halber setze ich das Bild mal hier ´rein und hoffe, das ich damit keine Urheberrechte verletze:

 

Man muss es sich schon im Detail anschauen. Je nachdem, wie die Lichtverhältnisse sind (ausgeleuchtet übrigens mit preisgekrönter deutscher Solarenergie), kann man Totenschädel in den verästelten Strukturen erahnen, die für den Kenner mittelalterlicher Kunst eher an Höllendarstellungen und die Leiden gequälter Seelen im ewigen Feuer erinnern.  Die Christusgestalt selber wirkt auch mich eher wie ein sardonisch-triumphierender Antigott, der sich an den endlosen, ewigen Qualen geschundener Seelen ergötzt anstatt an jenen Menschen, der einst meinte: „Verkaufe alles, was Du hast, gib es den Armen und folge mir nach“.

Nun – das ist mein subjektiver Eindruck. Vielleicht gibt es hier Leser, die dieses Gebilde als stillvollen Ausdruck der christlichen Botschaft der Nächstenliebe verstehen. Um sicher zu gehen, das dieses Werk bewusst und mit Absicht so geschaffen wurde, habe ich mich ein wenig mit dem Künstler beschäftigt:  Pericle Fazzini.

Im deutschen Wikipediaeintrag findet man keinen Hinweis darauf, das er Schöpfer der Bronzeskulptur ist, aber der Rome Report erinnert sich noch daran … und auch, was diese Skulptur bedeuten soll:

When he created it in 1977, Fazzini explained that the statue shows Jesus rising from the crater of a nuclear bomb. “The Resurrection” is made from bronze and measures 66 feet tall and 23 feet wide.

Christus steigt aus einem  Nuklearbombenkrater auf? Nun – als Kunstobjekt nicht uninteressant … aber in der Empfangshalle des Papstes? Schaut er deshalb so sardonisch drein? „Seht mal ihr Krücken, das habt ihr nun davon?“ Nun, ich scheine meinen Emotionen noch trauen zu können: anstatt die Feuerhölle des Mittelalters haben wir hier die Nuklearhölle der Gegenwart. Aber wie kann ein normal denkender Mensch so etwas als Leitsymbol in die Kirche stellen? Einmal abgesehen davon, das es eine ästhetische Geschmacklosigkeit darstellt und die christliche Botschaft ziemlich pervertiert („Evangelium“ ist eine „frohe Botschaft“ – die Botschaft, das Christus erst dann kommt, wenn die Nuklearkrater wachsen, empfinde ich als weniger froh…), ist sie auch politisch gefährlich: eine nicht geringe Anzahl von „Christen“ aus den USA träumt ganz real den nuklearen Holocaust herbei, siehe Heise:

Leider halten es in Europa nur wenige politisch Verantwortliche für notwendig, sich über die Vorstellungswelt der christlichen Apokalyptiker gründlich zu informieren. Das ist angesichts des großen Einflusses von US-Endzeitpropheten grob fahrlässig. Seit der Zeit des Reaganismus warnen vor allem lateinamerikanische Befreiungstheologen vor den gefährlichen Ideen vieler evangelikaler Massenverführer in den Vereinigten Staaten. Franz J. Hinkelammert schrieb über sie bereits 1989:

Je schlimmer, um so besser, das ist das fundamentalistische apokalyptische Denken. In unserer heutigen Welt ist der Fundamentalismus wohl die wichtigste Denkform, die der Zerstörung einen positiven Sinn abgewinnen kann. Je schlimmer es wird, um so besser, denn jede Katastrophe ist ein Zeichen der Zeit, das die Wiederkunft Christi ankündigt. Der Fundamentalismus ist daher auch wohl die einzige, viele Menschen bewegende Ideologie, die dem Atomkrieg einen Sinn abgewinnt. Als Atom-Armageddon wird er als Hoffnungszeichen in die Sicht der Zukunft aufgenommen. Wo alles zerstört wird, da wird alles gut.

Denen dürfte die Statue und ihre Aussage sehr gefallen.  Ich selbst würde in diesem Moment immer noch nicht stutzig werden. Es fehlt einfach eine konkrete Verbindung zwischen evangelikalen Endzeitchristen und dem Vatikan, ebenso wie ich keine Verbindung zwischen kirchlichen Strukturen und den Herren der Globalisierung sehe … bis gestern jedenfalls.

Angeregt durch die in meinen Augen höllische Darstellung bzw. höllische Präsenz im Vatikan erinnerte ich mich an ein altes Buch, das mir schon oft begegnet ist, das ich aber nie lesen wollte: Der letzte Papst von Malachi Martin, zuerst 1996 in den USA erschienen. Es ist ein Roman, der – so die Rezensenten – von etwas ganz Ungeheuerlichem berichtet: von der Inthronisation Satans im Vatikan. Nun – eine Religion, die die Leiche ihres Gottessohnes überall in der Gegend herumhängt und damit kleine Kinder ängstigt, die ganz in Schwarz mit roten Streifen herumwandelt und einen der ihren zum Stellvertreter Gottes auf Erden ernennt, hat schon an sich etwas satanisches an sich … deshalb gab es ja diesen Luther und hundert andere Widerständler gegen diese seltsame „Tradition“ – das Thema war also für mich nicht sonderlich interessant.

Aber die Rezensenten irrten.

Ich habe erst 236 Seiten gelesen … aber schon jetzt genug Puzzelstücke, um Antworten zu bislang ungeklärten Fragen zu finden. Es geht nicht um die Kirche und Satan … es geht vielmehr um den Einfluss einer mächtigen Gruppe von (aus katholischer Sicht auch satanischen) Geschäftsleuten, die nicht mehr oder weniger wollen als eine neue Weltordnung:

„Gegen Ende Dezember 1989 waren zehn Männer an den amerikanischen Präsidenten herangetreten, die als wahre Riesen in den größten, wichtigsten und wohlhabensten transnationalen Unternehmen galten. Männer, die die Kontrolle über Telekommunikation, und Elektronik und Öl, Agrarwirtschaft, Finanz- Versicherungs- und Rückversicherungswesen hatten“. (M.Martin, Der letzte Papst, Schneekluth 1997/Weltbild, Seite 221).

Ihr Argument: wenn die USA nicht schnellstens Gegenmassnahmen ergreifen würden, so gäbe es 1993 ein Großeuropa inklusive Russlands, dem die USA nichts mehr entgegenzusetzen hätten. Das galt es zu verhindern – das sah der Präsident (Reagan oder Bush – macht wohl in Echt keinen Unterschied) ein.  Wäre schön für Europa gewesen, wenn es so gekommen wäre – die Bodenschätze Russlands, die Technologie und der Reichtum Europas … das wäre eine gelungene Kombination, um sich aus den Wirren der Welt herauszuhalten und Frieden zu schaffen.

Leider gibt es ganz konkret benennbare Menschen, die an Friede kein Interesse haben.

Man wird sich jetzt zurecht fragen: wer ist eigentlich dieser Malachi Martin? Und meint er das überhaupt ernst mit seinem Roman? Viel Material über ihn findet man im englischen Wikipediaeintrag (der deutsche ist wieder einmal sehr … dünn).  Mit Hilfe von Google findet man eines der letzten Interviews mit Malachi Martin von Uri Dowbenko als PDF-Dokument auf Zeitdiagnose.de.

Dort steht Malachi Martin zu seinen Behauptungen – und erklärt, das er die Romanform wählte, um seine Erfahrungen risikoloser für alle Beteiligten an die Öffentlichkeit bringen zu können. Ohne diesen Aspekt könnte man denken, es handele sich um einen lustigen Unterhaltungsroman, der mal eben die Kirche auf den Arm nimmt. Aber auch ohne Martins Bekenntnis zur Echtheit der Grundlagen seiner Geschichte verblüfft die Tatsache, das sie viele seltsame und merkwürdige Begebenheiten der Geschichte der letzten zwanzig Jahre hinreichend erklären … auch die Tatsache, wieso die Kirchenoberen der Lutheraner so erpicht darauf waren, die oben genannte Stellungnahme aus der Abschlusserklärung zu streichen, obwohl sie doch nur eine einfache, vielfältig belegbare Wahrheit beschreiben: Martin zeigt in seinem Roman ebenfalls auf, wie geschickt Kirchenfürsten für die neue Weltordnung geworben werden … einerseits mit dem Versprechen, die Welt in ein irdisches Paradies zu verwandeln, andererseits aber … mit der konkreten Einbindung der Bischöfe in lukrative Geschäfte, mit dem Versprechen, das sie beim Bau der neuen Weltordnung nicht leer ausgehen werden. Bezahlt wird auch vorher.

Da fließen selbstverständlich nur Taschengelder – Taschengelder, wie sie auch der deutsche Bundeskanzler bislang bekommt. Um die Dimensionen zu verstehen, über die wir da reden, reicht vielleicht ein Blick in die Einkommensstruktur einfacher Sparkassendirektoren. 107 davon gibt es in NRW – und die verdienen pro Kopf bis zu 756 000 Euro im Jahr (siehe Handelsblatt) – doppelt soviel wie ein Bundeskanzler. So züchtet man sich erfolgreiche Bodentruppen für eine neue Weltordnung heran und setzt auch für deutsche Bischöfe lukrative Ziele, denn die – vom Steuerzahler finanziert – sind im Vergleich dazu arme Leute, siehe spart-euch-die-kirche:

Bischöfe werden i.d.R. vom Staat besoldet. In den westlichen Bundesländern beziehen sie ein Gehalt meist nach Besoldungsstufe B6 (7.778,83 EUR), Erzbischöfe gem. B10 (10.740,52 EUR), in München sogar nach B 11 (11.157,60 EUR). Ihr Monatseinkommen liegt incl. Zulagen, geldwerter Vorteile und dem umgelegten 13. Gehalt bei ca. 10.000 bzw. 13.000 bzw. 13.500 EUR. Ihre Pension macht 71,75 % dieses Gehalts aus.

Der Spiegel nannte vor zwei Jahren einmal andere konkrete Zahlen:

Im Gespräch mit SPIEGEL TV erklärte Kirchenexperte Carsten Frerk die Lage am Beispiel von Bayern: Die sieben Bistümer des Freistaats haben jährliche Kircheneinnahmen von rund 1,2 Milliarden Euro, trotzdem zahlt das Land die Gehälter von beispielsweise fünf Bischöfen und zwei Erzbischöfen, zwölf Weihbischöfen, 60 Kanonikern sowie 33 Erziehern an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren.

In Bayern flossen dafür allein im vergangenen Jahr 65 Millionen Euro vom Freistaat an die katholische Kirche, hinzu kamen 21 Millionen für die evangelischen Kollegen. Auch Baden-Württemberg zeigte sich gegenüber den Geistlichen großzügig: Je 49 Millionen zahlte das Land 2009 an die katholische und die evangelische Kirche.

Malachi Martin hat diesen Geldsegen vorhergesagt.

„Gehe hin, verkaufe alles, was Du hast und gib es den Armen“.

Schön wäre es – die Realität ist anders. Wir Bürger regen uns über die Brotkrumen für Bischöfe auf, zahlen aber ein Vielfaches für einfache Sparkassendirektoren auf Kreisebene, ohne uns etwas dabei zu denken … dabei zeigt das deutlich, welche Finanzvolumen entsprechende Akteure den Bischöfen in Aussicht stellen können – oder jedem anderen, der an einer neuen Weltordnung arbeitet.

Und weil die Realität innerhalb der Kirche, innerhalb des Vatikans eine andere als rein christliche  ist, können wir zurecht daraus schlussfolgern, das Malachi Martins Bild unangenehme Realitäten zeichnet, Realitäten, die zudem auch plausibel sind.

Eine europäische Union mit einem fest integriertem Russland wäre der Horror für die US-Wirtschaft.

Also gehört die europäische Union zerschlagen … was gerade mit Hilfe der US-Größe Goldman-Sachs geschieht.

Aus dieser Perspektive sieht es so aus, als ob wirklich eine verschworene Allianz von Superreichen an einer neuen Weltordnung arbeitet. Das tun manche von ihnen auch ganz offen, siehe PNAC:

Das Project for the New American Century (PNAC), zu deutsch: Projekt für das neue amerikanische Jahrhundert, war eine US-amerikanische neokonservative Denkfabrik mit Sitz in Washington, D.C.. Es befand sich im selben Gebäude wie das American Enterprise Institute.

Es wurde im Frühjahr 1997 als nicht-kommerzielle Ausbildungsorganisation mit dem Ziel gegründet, für weltweite Führerschaft der Vereinigten Staaten zu werben. Das PNAC wurde im Jahr 2006 aufgelöst. Die 2009 gegründete Foreign Policy Initiative ist als Nachfolgeorganisation des PNAC zu sehen. 

Und was macht PNAC so?

Das PNAC vertrat unter anderem folgende Thesen:

  • US-amerikanische Führerschaft ist sowohl gut für die Vereinigten Staaten von Amerika als auch für die ganze Welt.
  • Eine solche Führerschaft erfordert militärische Stärke, diplomatische Energie und Hingabe an moralische Prinzipien.
  • Eine multipolare Welt hat den Frieden nicht gesichert, sondern stets zu Kriegen geführt.
  • Die Regierung der Vereinigten Staaten soll Kapital schlagen aus ihrer technologischen und wirtschaftlichen Überlegenheit, um durch Einsatz aller Mittel – einschließlich militärischer – unangefochtene Überlegenheit zu erreichen.

Wenn Diplomatie gescheitert sei, seien Militäraktionen ein akzeptables und nötiges Mittel (Carl von Clausewitz). Das PNAC befürwortet die weltweite Errichtung dauerhafter eigener Militärstützpunkte, um die USA weitestgehend unangreifbar zu machen. Als „Weltpolizist” (bzw. „Welt-Ordnungs-Hüter”) hätten die Vereinigten Staaten die Macht, in einer chaotischen „hobbesianischen” Welt für die Einhaltung von Recht und Gesetz gemäß den von den USA gesetzten Maßstäben zu sorgen – wenn es sein muss, auch ohne Absprache mit oder Rücksichtnahme auf Verbündete und andere supranationale Organisationen, Verträge und sonstige Rechtsverbindlichkeiten (Unilateralismus). Darin sehen alle Kritiker einen klaren geschichtlichen Rückfall hinter die mühselig errungenen Fortschritte im Völkerrecht seit demWestfälischen Frieden.

Das ist alles öffentlich zugänglich … und erklärt hinreichend die politischen Erscheinungen der letzten zwanzig Jahre. Martins Protagonisten waren Ende der neunziger Jahre sehr in Eile, weil ein großes Ereignis bevorstand, das das Rad der Geschichte unwiederruflich zu ihren Gunsten drehen könnte, wenn sie nur schnell genug sind. Am 11.9.2001 gab es dann in der Tat so ein Ereignis – und danach rollte eine Welle von Kriegen über die Welt, wie man sie zuvor für undenkbar gehalten hat.

Dabei hat PNAC sie schon fünf Jahre zuvor gefordert.

2013 gibt es in der Welt mehr Kriege als je zuvor, die Wirtschaft wankt seit Jahren von einer Katastrophe zur nächsten, Menschenrechte werden zugunsten von Profiten in den stabilsten Demokratien Europas mit Füssen getreten, ohne das die Kirche als Hüter der göttliche legitimierten Menschenrechte auch nur einen Hauch von Widerstand liefert … mich hätte es da nicht gewundert, wenn Margot Kässmann wirklich mit Gerhard Schröder heimlich  im Auto gesessen hätte.

Das Bild passt auf jeden Fall.

Nach Malachi Martin haben diese Geschäftsleute, die damals an den Präsidenten herantraten, großzügige Vollmachten erhalten, die Weltgeschichte nach ihrem Gutdünken zu gestalten.

Nach ihm haben sie sich mit viel Mühe Einfluss in der EU, im Vatikan und in vielen anderen, entscheidenden Gremien erkauft – oft auch mit einer sehr schönen Geschichte: die Errichtung einer Weltregierung (wohl nach Maßgaben des PNAC), die Auflösung der Nationalstaaten und somit auch Möglichkeit der Kriege zwischen ihnen: ein Paradies auf Erden soll es werden, ganz dem „Ewigen Frieden“ nachempfunden, der nach Kant der einzige Endzustand der Geschichte sein kann.

Was sehen wir aber als Bodenpersonal der Staaten im Alltag?

Einen immer stärkeren Abbau von Menschlichkeit, sozialem Denken und eine Verbrämung solchen Denkens als „Sozialromantik“ … ein Wort, dessen Gegenstück als „asozialer Pragmatismus“ oder einfach auch als „Satanismus“ beschrieben werden kann: „Tu was Du willst, soll sein Dein ganzes Gesetz“.

Für Reiche ist das schon Alltag.

Für Arme jedoch … wird wahrscheinlich gerade an einer neuen Weltordnung gebastelt, die als krönenden Höhepunkt aus einem nuklearen Krater besteht, aus dem Christus dann auferstehen soll.

Ich würde da aber dazu raten, den Vatikan und seine Künstler ernst zu nehmen: was da aus den Trümmern der Zivilisation (bzw. der Krönung der wissenschaftlichen Arbeit der materialistisch-atheistischen Gesellschaft) heraufsteigt, ist ein sardonisch grinsender Anti-Gott.

Und das ist dann – mal wieder völlig jenseits aller versprochenen Paradiese – die wirkliche Realität jener „Neuen Weltordnung“.

„Tu was Du willst, sei Dein ganzes Gesetz“ … Frank Schirrmacher (FAZ) hat dazu ein ganzes Buch geschrieben, das aktuell heiß diskutiert wird, obwohl es noch nicht herausgekommen ist, siehe randomhouse:

Dieses Buch erzählt davon, wie nach dem Ende des Kalten Kriegs ein neuer Kalter Krieg im Herzen unserer Gesellschaft eröffnet wird. Es ist die Geschichte einer Manipulation: Vor sechzig Jahren wurde von Militärs und Ökonomen das theoretische Model eines Menschen entwickelt. Ein egoistisches Wesen, das nur auf das Erreichen seiner Ziele, auf seinen Vorteil und das Austricksen der anderen bedacht war: ein moderner Homo oeconomicus. Nach seiner Karriere im Kalten Krieg wurde er nicht ausgemustert, sondern eroberte den Alltag des 21. Jahrhunderts. Aktienmärkte werden heute durch ihn gesteuert, Menschen ebenso. Er will in die Köpfe der Menschen eindringen, um Waren und Politik zu verkaufen. Das Modell ist zur selbsterfüllenden Prophezeiung geworden. Der Mensch ist als Träger seiner Entscheidungen abgelöst, das große Spiel des Lebens läuft ohne uns.

Der Homo Oeconomicus arbeitet schon jetzt mit Hochdruck an einer neuen Weltordnung – dazu braucht er gar keinen Satanismus. Aber gäbe es jenen: er würde ihm perfekt dienen, auch ohne je von ihm gehört zu haben.

Das Geschöpft von Militärs und Ökonomen ist der perfekte Homo Satanicus, der es letztlich total „geil“ finden wird, in einer nuklearen Explosion zum Wohle seines Erlösers zu verglühen.

Was dieses Geschöpf aber erstmal alles anstellt, wenn es wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Macht in Händen hält, welche Schachzüge es sich ausdenkt, wie es die einzelnen Würdenträger der Gesellschaft für sich gewinnt, um an sein Ziel zu kommen, wie es Schritt für Schritt immer mehr Organisationen infiltriert, um seinen Willen durchzusetzen, das konnte man schon in dem Roman von Malachi Martin nachlesen: ein schönes Werk für jene, die strategisches Denken und Handeln studieren wollen.

Die anderen können sich mit dem oben gezeigten Bild begnügen: es sagt für sich genommen eigentlich schon mehr aus als meine 3000 Worte hier:

Der Papst im Vatikan vor einem Christus, der aus einem nuklearen Krater aufsteigt – sind wir eigentlich ganz sicher, das wir nicht versehentlich in Folge unkontrollierter Experimente durchgeknallter Wissenschaftler in einem Horrorroman gelandet sind?

 

Nachrichten trotz Urlaub

 

Wenn ich auf die Straße gehe und aus „nicht wirtschaftlichen Gründen“ ein paar Menschen erschieße und ein paar schwer verletze und ich der Meinung bin, daß es eine gute Tat ist – ob ich dann auch mit 4 Jahren davon komme?

Ein ehemaliger Chefarzt, der Operationswunden und Geschwüre seiner Patienten mit Zitronensaft behandelt hatte, kann derzeit nicht auf eine vorzeitige Haftentlassung hoffen. Das Oberlandesgericht Köln lehnte es jetzt ab, den auf Bewährung zu entlassen, nachdem er die Hälfte seiner Freiheitsstrafe abgesessen hat.

Der Arzt hatte, so das rechtskräftige Urteil, nicht indizierte medizinische Eingriffe vorgenommen, zum Teil die erforderliche Aufklärung über die Eingriffe unterlassen und Patienten mit nicht anerkannten Methoden behandelt. Unter anderem hatte er
Operationswunden und Geschwüre mit frisch gepresstem Zitronensaft behandelt. Er wurde in mehreren Fällen der Körperverletzung mit Todesfolge, der fahrlässigen Tötung und wegen einfacher Körperverletzung zu vier Jahren Haft verurteilt.

 Kann man sich gar nicht ausdenken sowas. Das war dann sogar einen eigenen Wikipedia Eintrag wert (natürlich nicht in der deutschen Version):

Ursula and Sabina Eriksson, born 1967, are a pair of Swedish twins who came to national attention in the United Kingdom in 2008 after an apparent episode of folie à deux which resulted in unique footage of insanity on the M6 motorway and the killing of Glenn Hollinshead. No drugs or alcohol were involved in any of the incidents. Their actions have never been explained, other than by a rare, induced delusional disorder which caused the pair to be temporarily insane.

 Das hier auch nicht:

Der Untergang der Titanic hat am 14.04.2012 100-jähriges Jubiläum, der geplante Raketenstart von Nordkorea soll am 15.04.2012 stattfinden, Japan droht mit Abschuss, Nordkorea erwidert diese Ankündigung mit einer kriegerischen Drohung, TimeWave Zero von Terrence McKenna deutet auf eine massive Veränderung innerhalb der kommenden Tage hin und Ed Dames spricht in seinen Vorhersagen vom solaren “Killshot” und einem globalen Event, dass mit dem nuklearen Angriff Nordkoreas auf Südkorea beginnt und seit Tagen mehren sich die Anzeichen, für bevorstehende Massenverhaftungen der Bankster, der Cabal und deren krimineller Handlanger… und das menschliche Bewusstsein dringt in neue Gefilde ein.

 Der Papst mit einer wichtigen Durchsage:

Rom (dpo) – Papst Benedikt XVI. hat während der traditionellen Gründonnerstagsmesse noch einmal bekräftigt, dass katholische Priester unter allen Umständen im Besitz eines Penis sein müssen. Ohne einen solchen sei es ihnen unmöglich, die Heilige Messe durchzuführen, Sakramente zu spenden oder das Wort Gottes zu verkünden.

Wir werden alle sterben:

Zeit für ein neues Kaninchen, das man aus dem Hut zaubern kann: Die Bedrohung durch Außerirdische. Im australischen Fernsehen kam es über die Osterfeiertage zu einem Interview mit Professor Paul Springer vom U.S. Air Command and Staff College. In dem Interview sagte Springer, dass die Regierung und das Pentagon Pläne für eine Invasion der Außerirdischen hätten.

Die Idee einer Invasion aus dem All ist nichts neues, Ronald Reagan erwähnte sie unter anderem  1987 in der UNO. Und NASA-Chef Wernher von Braun wußte schon in den siebziger Jahren davon. Man vergeiche auch dazu  Holographietechniken, HAARP, Chemtrails, Handys, Project Bluebeam.

Ein paar von uns vielleicht mit einem Grinsen im Gesicht:

Um neue Arbeitsplätze zu schaffen und ihr Dorf aus der Krise herauszuziehen, wollen die Bewohner eines 900-Seelen-Dorfes Marihuana anbauen und es verkaufen. Das Rathaus hat dem Plan zugestimmt, aber die Rechtslage könnte das Projekt verhindern.

 

 

Häufig wechselnde Bilderserien – mit Ton:

Das macht mir Angst. Supermann lebt:

Der Papst erwartet den Weltuntergang – zurecht. Der soziale Kampf wird alternativlos.

Der Papst erwartet den Weltuntergang - zurecht. Der soziale Kampf wird alternativlos.

Mittwoch, 5.Oktober 2011. Eifel. Die Welt war lange Zeit in Ordnung. Jedenfalls bei uns. Gut, auch wir haben hier unsere Schmierlappen in Politik und Parteienfilz, die sich an den Bundesgeldern für die Ordensburg Vogelsang eine goldene Nase verdienen wollen, so wie sie sich schon immer überall im Land eine goldene Nase durch Bundesgelder verdient haben, wir haben auch mal Leute, die einen Zigarettenautomaten aufbrechen oder im Freien urinieren, aber so generell, wenn die zugezogene Politprominenz und die Touristen fort sind, dann ist es hier ganz beschaulich. Die Eifel war schon immer arm, weshalb Europleite, Weltwirtschaftskrise und Rezession in Deutschland uns nicht weiter kümmern. Wir haben nichts zu verlieren – das beruhigt sehr. Unserer Fenster bieten uns ein besseres Bild als die beste HD/BlueRay-Technologie, unsere Talsperren haben Trinkwasser für Jahrhunderte – unsere ständig verregneten Sommer sorgen für den Rest – und unsere vogelreichen Wälder übertreffen mit ihren Klängen jede Dolby-Sourround-Anlage.  Doch jetzt … machen wir uns Sorgen. Ganz ernste Sorgen, denn es sieht so aus, als wenn was ganz Dickes auf uns zukommt: der Papst fürchtet das Ende der Welt.

Das versteht man als Nichtkatholik nicht ohne Weiteres, als Nichtchrist erst recht nicht und als Atheist überhaupt nicht. Da lauscht man den Worten des Papstes mit Andacht – und klatscht, wenn man sich nicht angegriffen fühlt. Da kann er – indirekt – die deutschen Politiker vor einem neuen Auschwitz warnen oder das ganze Volk mit der Tatsache konfrontieren, das Gott selbst einer dieser vielbespöttelten Sozialromantiker ist, das macht uns nicht nervös … aber wenn er anfängt, freiwillig auf Kirchensteuer zu verzichten, dann wissen wir: da droht etwas ganz Ernstes, der weiß etwas, was wir nicht wissen.

“Revolutionäre” Wende: Papst fordert Ende des Kirchensteuersystems – “Entweltlichung” damit “missionarisches Handeln wieder glaubhaft” wird

Hören wir den Papst selbst dazu:

Es geht hier nicht darum, eine neue Taktik zu finden, um der Kirche wieder Geltung zu verschaffen. Vielmehr gilt es, jede bloße Taktik abzulegen und nach der totalen Redlichkeit zu suchen, die nichts von der Wahrheit unseres Heute ausklammert oder verdrängt, sondern ganz im Heute den Glauben vollzieht, eben dadurch daß sie ihn ganz in der Nüchternheit des Heute lebt, ihn ganz zu sich selbst bringt, indem sie das von ihm abstreift, was nur scheinbar Glaube, in Wahrheit aber Konvention und Gewohnheit ist.

Was meint: die gehen jetzt aufs Ganze, die Katholiken:

Die Säkularisierungen – sei es die Enteignung von Kirchengütern, sei es die Streichung von Privilegien oder ähnliches – bedeuteten nämlich jedesmal eine tiefgreifende Entweltlichung der Kirche, die sich dabei gleichsam ihres weltlichen Reichtums entblößt und wieder ganz ihre weltliche Armut annimmt. Damit teilt sie das Schicksal des Stammes Levi, der nach dem Bericht des Alten Testamentes als einziger Stamm in Israel kein eigenes Erbland besaß, sondern allein Gott selbst, sein Wort und seine Zeichen als seinen Losanteil gezogen hatte. Mit ihm teilte sie in jenen geschichtlichen Momenten den Anspruch einer Armut, die sich zur Welt geöffnet hat, um sich von ihren materiellen Bindungen zu lösen, und so wurde auch ihr missionarisches Handeln wieder glaubhaft. 

Eine seltsame Wendung – für eine Organisation, die zu den reichsten Konzernen der Welt gehört und diesen Reichtum immer damit gerechtfertigt hat, das ja „die frohe Botschaft verkündet werden müsse“. Umfangreiche Ländereien, Prachtbauten, ein eigener Staat gar – nichts schien der Kirche genug zu sein, nirgends machte sie halt.

Warum also auf einmal diese Wendung?

Viele mag das nicht interessieren. „Ich glaube nicht an Gott“ reicht für sie als Spruch und Entschuldigung aus, sich nicht weiter mit dem Thema beschäftigen zu müssen – eine Nebenwirkung unserer Konsumgesellschaft, in der der Kunde König ist und die Welt um sich herum nur noch als beliebig wählbare Ware begreift, ohne zu verstehen, das andere Menschen andere Werte leben können – wie zum Beispiel die Katholiken.

Für sie ist die Welt böse und schlecht. Sicher, man muss sich mit ihr arrangieren, aber – nochmal der Papst:

Und die Liebe ist nicht nur irgendwie in Gott, er selbst ist sie, ist vom Wesen her die Liebe. Und die göttliche Liebe will nicht nur für sich sein, sie will sich ihrem Wesen nach verströmen. Sie ist in der Menschwerdung und Hingabe des Sohnes Gottes in besonderer Weise auf die Menschheit, auf uns zugekommen, und zwar so, daß Christus, der Sohn Gottes, gleichsamaus dem Rahmen seines Gottseins herausgetreten ist, Fleisch angenommen hat, Mensch geworden ist, nicht nur, um die Welt in ihrer Weltlichkeit zu bestätigen und ihr Gefährte zu sein, der sie so läßt, wie sie ist, sondern um sie zu verwandeln

Das ist Grundkonsens des christlichen Glaubens – der allerdings in dieser Deutlichkeit nur noch selten gepredigt wird, um die Menschen nicht zusätzlich zu verschrecken. Die Welt Christi hat mit unserer Welt nichts zu tun – diese Welt muss vergehen, um seine Welt gebären zu können (was uns einen unsicheren Blick auf die schwer bewaffneten Endzeitchristen in den USA werfen lässt – hoffentlich wollen die nicht „nachhelfen“).

Jahrtausendelang hat die Kirche gerafft, wo sie nur konnte – weshalb sollte sie jetzt damit aufhören?

Nun weil … die Endzeit naht. „Geschichte“ ist für Christen „endlich“, denn irgendwann kommt der Sohn Gottes zurück – diesmal jedoch nicht als armer Wanderer, sondern „in aller Pracht und Herrlichkeit“. Das glauben die, auch wenn die Medien diese Aspekte seltener herausarbeiten. Und wenn der wiederkommt, dann sollte man als Christ „voll auf Kurs sein“ – denn sonst landet man draußen, wo „heulen und zähneknirschen“ angesagt ist.

Der Papst – so scheint es – erwartet den Weltuntergang. Wie die Maya, deren Kalender ja für 2012 historische Ereignisse verhersagt … mir vielleicht ganz überraschenden Wendungen, wie Grenzwissenschaft-aktuell in einem Bericht über ein anstehendes Filmprojekt informiert:

„Mexico wird alte, 80 Jahre lang geheim gehaltene, Codices, Artefakte und wichtige Dokumente veröffentlichen, die beweisen werden, dass die Maya mit Außerirdischen in Kontakt standen und alle diese Informationen werden von Archäologen bekräftigt“, so der Produzent.

Während es bislang keine Bestätigung der Aussage durch Caballeros vorliegt, stellte sich der Minister für Tourismus des mexikanischen Staates Campeche Luis Augusto García Rosado zunächst offiziell hinter das Projekt: „Übersetzungen verschiedener Codices, die von der mexikanischen Regierung lange Zeit geheim gehalten wurden, belegen Kontakte zwischen den Maya und außerirdischen Besuchern“, wird der Minister zitiert. 

Ob nun Christus mit einem UFO daher kommt oder selbige verjagen muss, weil sie nicht in seine neue Welt passen, kann man so aus der feuchten Eifel heraus nicht beurteilen – was man aber beurteilen kann, ist die Tatsache, das die Zerrüttungen unserer Gesellschaft in einem Ausmaß zunehmen, das so erschreckend ist, das sogar der Papst das  Ende der Welt erwartet.

Nehmen wir profane Themen – wie Wirtschaft … hier mal was aus den Mittelstandsnachrichten:

Zwei New Yorker Risiko-Management Experten haben errechnet: In den vergangenen fünf Jahren haben die amerikanischen Banker und Bankangestellten die sagenhafte Summe von 2,2 Billionen Dollar auf ihren persönlichen Gehaltskonten verbucht. Der tiefere Sinn der ausufernden Rettungsschirme dient nichts anderem als dem Erhalt dieses Systems. 

Viele schmunzeln sicher angesichts von Papst- und UFO-Gläubigen, während die aber zunehmend schmunzeln über das System, das arrogant und hochnäsig über sie lacht, selber aber gezielt und mit offenem Visier auf den Abgrund zusteuert. Für die USA erwarten Experten eine Arbeitslosenquote von 50% sowie eine Reduktion der Aktienwerte um 90%, wie man bei Karl Weiss nachlesen kann. Seltsamerweise sind es übrigens genau zwei Billionen Euro, die wir jetzt binnen „weniger Wochen“ als Europäer laut Welt als „Bazooka“ auf die Beine stellen müssen, damit das „System“ noch weiter funktioniert, weil eine Aussenstelle des Systems gerade offen aus dem Ruder läuft, siehe Spiegel:

Eine kleine Gruppe Großindustrieller leiste sich die Presseorgane, um damit politischen und unternehmerischen Einfluss auszuüben. Es gebe zwischen Politik, Wirtschaft und Presse ein dicht gesponnenes Geflecht gegenseitiger Interessen und Abhängigkeiten: „Die Beziehungen sind komplizierter und inzestuöser als die der Götter, Halbgötter und Menschen in der griechischen Mythologie“, so die Diplomaten.

Es geht hier um die Aussenstelle Griechenland – speziell um das Versagen der Presse. Wundersam, das wir so tun, als gäbe es dieses „dicht gesponnene Geflecht gegenseitiger Interessen und Abhängigkeiten“ nur in Griechenland. Wie heißt es so schön beim Bundespresseball:

 Der Bundespresseball ist der exklusive Treffpunkt besonders vieler Entscheidungsträger aus Politik, Medien und Wirtschaft.

Na also.

Dabei ist das nur ein Aspekt, den wir im „Spiegel Griechenland“ entdecken, ein Volkswirt bei Presseurop beschreibt die Hintergründe detallierter:

Die griechische Mittelschicht ist bereit, Steuern zu zahlen, so wie in jedem anderen europäischen Land auch. Doch der Durchschnittsgrieche hat dazu keine Lust, weil er weiß, dass ein riesiger Teil dieser Summen in den Taschen von Familien und Freunden der herrschenden Klasse verschwindet. Die Euros, die in der Vergangenheit nach Griechenland geflossen sind, haben die griechische Bevölkerung ruhig gehalten: Jeder bekam irgendwie seinen kleinen Anteil, und die wirklich ehrgeizigen jungen Menschen sind klammheimlich ausgewandert. Nun wächst der Druck. Noch mehr Euros zahlen wird den nötigen sozialen Kampf nur hinausschieben.

Solange die Vetternwirtschaft nicht zurückgedrängt wird, wird die griechische Volkswirtschaft niemals in der Lage sein, ihre Schulden zu begleichen, ganz egal, wie hoch sie auch sein mag. Selbst bei einem kompletten Schuldenschnitt wäre das Land gezwungen, am Tag darauf neue Schulden aufzunehmen.

Und raten Sie mal, wer für die nächste Rettungsaktion der Banken oder Griechenlands zahlen wird? 

Nun, ich weiß wer dafür zahlen wird – und ich weiß auch wie: Autobahnmaut wird das nächste Thema sein, mit der wir die Boni der internationalen Bankenmafia und ihres politischen, wirtschaftlichen und medialen Hofstaates  sichern, die jetzt mit der Herabstufung Italiens ein zusätzliches Fass aufgemacht haben, aus dem das süsse Geld sprudelt.

Der Bundesvetternwirtschaftsball wird sicher für neue Pläne, Visionen und Winkelzüge sorgen, neue Kontakte erlauben, die Presse, Wirtschaft und Politik in einzigartiger Art und Weise verschmelzen und so die asoziale egomane „Herrschaft des goldenen Kalbs“ noch weiter zementieren, die deutschen Großmachtspläne forcieren während innenpolitisch europaweit die Autokratie voranschreitet und der Kontinent wieder absolutistisch wird.

Aussenpolitisch werden ganz andere Praktiken Standard – unter dem Siegel der „humanitären Hilfe“ hatte man vor wenigen Wochen die Rebellen in Lybien beschützt, während man nun die Vernichtung einer Stadt durch die Rebellen zunehmend ignoriert – es gibt eben „gute Massenvernichtung“ und „böse Massenvernichtung“ – und uninteressante „alternativlose“ Massenvernichtung wie z.B. in Somalia. Morde an Systemgegnern werden durch das US-Justizministerium abgesegnet während Beweisstücke für den Mord an deutschen Politikern spurlos aus deutschen Asservatenkammern verschwinden.

So gesehen … kann man dem Papst nur recht geben – erst recht, wenn man berücksichtig, das dieser Mann mit seiner flächendeckenden Priesterschaft (und dem äußerst kostbaren Schatz an „Beichtgeheimnissen“) noch viel weiter hinter die Kulissen schauen kann, als wir es uns selbst in unseren kühnsten Träumen ausmalen können.

Doch wir brauchen keine „geheimen“ Einsichten, um zu erkennen, das auch in Deutschland ein „dicht gesponnenes Geflecht gegenseitiger Interessen und Abhängigkeiten“ zwischen Politik, Wirtschaft und Medien existiert, das jetzt dazu führt, das ein Jörg Asmussen Karriere macht – und noch medial gefördert wird, siehe Handelsblatt:

Um so weniger will Asmussen an das erinnert werden, was er im Herbst 2006 in einem Aufsatz für die Fachzeitschrift für das Kreditwesen ZKW schrieb. Damals setzte er sich ausdrücklich für genau die komplizierten Finanzprodukte ein, die inzwischen als Teufelszeug erkannt worden sind.

Das Bundesfinanzministerium habe „moderne Kapitalmarktgesetze“ auf den Weg gebracht, rühmte sich Asmussen in dem Artikel, und betonte: „Dabei war uns stets wichtig, dass sich auch der Markts für Assed Backed Securities (ABS) stärker als bislang entwickelt.“ 

Mit solchen Fehleinschätzung kann man in Deutschland 2011 eine Riesenkarriere machen. Wird nun klar, warum ich verstehe, warum der Papst die Kirche „entweltlichen“ will – und warum ich nicht über die Ufo-Gläubigen lache?

Wenn wir so weiter machen, wird die Wiederkehr Christi oder die Massenlandung von Aliens die einzige Hoffnung sein, die uns noch bleibt … es sein denn, wir erkennen, das der soziale Kampf auch für uns alternativlos ist.

Da Deutschland aber politisch der absolute Krisengewinner sein wird, fürchte ich, das man hier noch nicht mal kleine Minderheiten mobilisieren kann.

Immerhin: „Wir“ sind wieder wer … und mit etwas Glück können „wir“ bei der Umverteilung der Werte einen guten Schnitt machen, wenn wir nur schneller und begeisterter um das „goldene Kalb“ hüpfen als andere (und nicht nebenbei vom Burn Out aus der Bahn geschossen werden). Das mobilisiert uns mehr als der Kampf für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.

Und selbst … wenn der Aspekt des nahenden Weltendes eine Überinterpretation darstellen sollte, so habe ich doch jetzt eine gewisse Sympathie für einen Menschen entwickelt, der sich angewiedert von der „Welt“ abwendet, weil er weiß, das es schöner, besser, gerechter zugehen könnte.

Das es solche Menschen noch gibt, macht dann doch wieder Hoffnung – völlig jenseits der UFOs und der Esoterik.

 

 

 

 

Papst ängstigt Deutsche: GOTT ist SOZIALROMANTIKER, Hartz IV ist böse, Krieg ist schlecht.

Es reizt einen ja schon ... dieses "Papstbashing". Allein - wie der schon aussieht - die Klamotten sind doch wohl wirklich ein Lacher schlechthin. Und dann das Auto. Kann sich noch einer erinnern an jenen denkwürdigen Satz, den niemand im großen katholischen Weltreich jemals ernst genommen hat? "Gehe hin, verkaufe alles was Du hast, gib es den Armen und folge mit nach!" So sprach Gott selbst, bzw. sein Sohn - für genaue Differenzierungen bitte den ortsansässigen Himmelskomiker fragen.  Und wenn man gerade dabei ist, könnte man auch mal fragen, ob man sich eigentlich niemals darüber Gedanken gemacht hat, das "Rom" für den Sohn Gottes immer das Sinnbild der feindlichen widergöttlichen Mächte war, die Kirche aber gerade dort ihr Hauptquartier bezogen hat und ein ähnliches "Imperium" aufgebaut hat - mit viel "imperialer Symbolik" in ihrem Alltag.

Es reizt einen ja schon … dieses „Papstbashing“. Allein – wie der schon aussieht – die Klamotten sind doch wohl wirklich ein Lacher schlechthin. Und dann das Auto. Kann sich noch einer erinnern an jenen denkwürdigen Satz, den niemand im großen katholischen Weltreich jemals ernst genommen hat? „Gehe hin, verkaufe alles was Du hast, gib es den Armen und folge mit nach!“ So sprach Gott selbst, bzw. sein Sohn – für genaue Differenzierungen bitte den ortsansässigen Himmelskomiker fragen.  Und wenn man gerade dabei ist, könnte man auch mal fragen, ob man sich eigentlich niemals darüber Gedanken gemacht hat, das „Rom“ für den Sohn Gottes immer das Sinnbild der feindlichen widergöttlichen Mächte war, die Kirche aber gerade dort ihr Hauptquartier bezogen hat und ein ähnliches „Imperium“ aufgebaut hat – mit viel „imperialer Symbolik“ in ihrem Alltag.

Man merkt – es ist leicht, diese Gruppierung von Menschen in Bausch und Bogen zu verdammen….und dann missbrauchen die noch Kinder. Die Nato oder die Bundeswehr haben nicht mit so einer Ablehnung zu rechnen, dabei missbrauchen sie nicht nur Kinder, in dem sie sie zum Töten (oder Morden – je nach juristischer Auslegung der Tat) ausbilden, sie bringen im Ausland auch noch regelmässig Kinder um – wie jetzt gerade in Libyen. Obwohl die „guten Demokraten“ dort jetzt gewonnen haben, hört man von 36 Bombenangriffen am Freitag, die Stadt Sirte soll unter heftigem Artilleriefeuer liegen.

Kinder missbrauchen ist sehr böse, da besteht kein Zweifel. Sie zu töten aber nicht?

Ach so – die missbrauchten Kinder waren ordentliche deutsche Arier, die zerfetzten Kinder dreckige Araber. Da differenziert der kirchenkritische Linke schon im Vorfeld sehr sorgfältig ohne es explizit zu nennen. Dabei fällt mir ein: die Katholiken haben es eigentlich gut. Die haben nur einen Papst. Nehme ich an einer Strategiedebatte der Linken teil, habe ich den Eindruck: da ist jeder Papst – oder möchte es gern werden. Vielleicht ist das die Quelle der Papstkritik.

In „Kirchenkritik“ treffen sich ja auch rechts und links und marschieren gemeinsam – wie übrigens auch zum Marsch „Vernichtet Israel“ (als ob die Vernichtung eines Staates eine völlig bedenkenlose Sache wäre, unblutig wie eine Abstimmung im Provinzrathaus).  Ob es da Zusammenhänge gibt, möchte ich momentan nicht weiter untersuchen, denn mich interessieren auf einmal Inhalte – mich interessiert (und ich meine nach Lektüre der vielen Artikel zu dem Thema, das ich wohl der einzige Mensch mit Tastatur bin, den das interessiert): wie sieht der Papst gerade die Welt?

Ich nehmen an, düster – nicht umsonst stockt der seine Exorzistenbataillone auf.

Was die Kommentatoren oft nicht berücksichtigen, ist: der Papst nimmt seine Weltsicht so ernst wie wir die unsere. Für ihn ist das Böse real und bleibt es auch, selbst wenn Spiegel, Blogger, das Handelsblatt und all die selbsternannten „Gegenpäpste“ dagegen sind – siehe Welt:

Im Schein unzähliger Lichter, als Vorfreude auf die sonntägliche Messe mit dem Papst ganz in der Nähe, geißelt er Egoismus, Neid und Aggression. Er mahnt die Jugend, das Böse in sich selbst zu suchen, wobei die Liste aller Übel in der Welt „draußen“ auch für ihn schon unerträglich lang ist.

„Das Böse in sich selbst suchen“ – wäre ja noch schöner. Egoismus, Neid und Aggression sind Standard und Bürgerpflicht in unserem Land. Wo kämen wir denn immerhin hin, wenn die stinkenden, faulen Arbeitslosen neben der vielen Lebenszeit, die sie sinnlos verplempern dürfen, auch noch GELD bekommen würden?

Wo kämen wir hin, wenn wir politische Probleme nicht mehr mit Bomben sondern mit Diplomatie lösen würden? Wo kämen wir hin, wenn wir unsere Super-Top-Kultur mal mit kritischen Augen beobachten würden – so wie hier:

Es ist der „American Way of Life“, die einzige räuberische Ideologie, die bestreitet, eine Ideologie zu sein. Die mit mächtigen Fangarmen weltweit operierenden Konzerne, die diktatorisch nach eigenen Gesetzen herrschen, das Militär, das zu einem Staat im Staate geworden ist, die hinter der Fassade der (angeblich) besten Demokratie der Welt in Washington agierenden 35.000 Lobbyisten, die Politiker kaufen, und eine Popkultur, die nur ablenken und verdummen soll, prägen ein System, das es so bisher nicht gab. Es mag differenzierter (als der Faschismus) sein, aber es hat eindeutig die gleichen Folgen. Denis Halliday und Hans von Sponeck, die beiden führenden UN-Beauftragten, die während der unter Führung der USA und Großbritanniens durchgeführten Blockade für den Irak zuständig waren, sind sich einig, dass damit ein Genozid begangen wurde. Sie fanden zwar keine Gaskammern. Aber schleichend, unerklärt und trotzdem offen in Gang gesetzt, begann auch der Dritte Weltkrieg mit einem Völkermord, der immer mehr Menschen das Leben kostet.

Wo sind eigentlich die großen Demonstrationen gegen die Ideologie dieses „American Way of Life“? Kann es sein, das „rechts“ und „links“ sich hier wieder einmal friedlich zusammen bei Coke und BigMac zu einem Disneyfilm treffen?

Norman Mailer sagte einmal, er glaube, die USA seien mit ihren endlosen Kriegen und ihrem Drang nach Weltherrschaft in eine „präfaschistische Ära“ eingetreten. Mailer unternahm den Versuch, vor einer Entwicklung zu warnen, die er nicht genau definieren konnte. „Faschismus“ ist eigentlich nicht der richtige Terminus, weil er an unpassende historische Präzedenzfälle erinnert und erneut die Bilder der deutschen und der italienischen Terrorherrschaft beschwört. Denn das autoritäre Herrschaftssystem der USA ist, wie kürzlich der Kulturkritiker Henry Giroux aufzeigte, „nuancenreicher, weniger theatralisch und durchtriebener, und es arbeitet weniger mit repressiven Kontrollmethoden als mit durch Manipulation erzeugter Zustimmung“.

Ich hätte gerne mal den Papst gefragt, was er eigentlich zu einer Kultur sagt, die Egoismus, Neid und Aggression in großem Umfang in alle Schichten der Gesellschaft trägt und deren führende männliche Köpfe von Wirtschaft, Politik und Show-Bizz sich regelmässig zu Ritualen vor einer großen Eule treffen (u.a. ist die Eule das Symbol der kinderfressenden Dämonin Lillith) und dort ein symbolisches Menschenopfer bringen – ja, ich meine wieder einmal den Bohemian Grove, jenen lustigen Ort in den USA, wo Weltpolitik gemacht und Atombomben geplant werden, ohne das wir etwas davon erfahren dürfen … oder jemals erfahren werden.

Proteste gegen die Grover? Bislang nur von den „weißen Hexen“ in den USA, aus politischen Kreisen (dort, wo man gedankenlos am Burger und am Bürger nagt) hört man da keine große Kritik – eher verspürt man den Wunsch, auch mal dort eingeladen zu werden, wo die wirklichen Herren der Welt tagen. Keine Kritik an den Kutten, der Symbolik, an dem Verschwörungscharakter der Veranstaltung, keine Kritik an der Straffälligkeit der Teilnehmer – ja, man nimmt es sogar gerne einfach nicht wahr, was dort geschieht.

Dann lieber nochmal „Star Wars“ gucken … obwohl dort genauso das Heraufdämmern einer bösen Kultur beschrieben wird, wie es der Papst beschreibt: wie der Bankenclan die Republik vernichtet, erleben wir gerade am eigenen Leib, ebenso wie die Technologieunion das Volk verstrahlt oder die Handelsgilde den letzten Cent aus uns herauspresst – aktuell wächst die Lücke auf unserem Konto in gigantischem Ausmaß:

Vor allem die Finanzierung der Pflegeversicherung drohe angesichts der ungünstigen demografischen Entwicklung die aktiv Beschäftigten zu überfordern, warnt er. Diese sogenannte implizite Staatsverschuldung kommt zur amtlichen, also expliziten Schuldenlast hinzu. Zusammen ergeben sich dann fast sieben Billionen Euro, die Raffelhüschen „Nachhaltigkeitslücke“ nennt.

Dabei wird die Bankenrettung noch teurer als befürchtet:

Die europäischen Banken stehen nach Einschätzung der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich einer «Finanzierungslücke» gegenüber, die bis zu knapp 4 Billionen Dollar betragen könnte.

Wir stehen vor dem Nichts – praktisch gesehen gehört unser ganzes Geld schon jemand anderem.

Warum wir nichts davon erfahren?

Weil die Macht der neuen Ideologie bis in die Tastatur der „unabhängigen“ Nachrichtensender reicht:

Der Chefredakteur des arabischen Nachrichtensenders „Al Jazeera“ trat vergangene Woche zurück , nachdem herausgekommen war, dass er Berichte über den Irak-Krieg auf Druck der USA hin manipuliert hatte. 

Wer hätte das gedacht, das sogar diese unabhängige Nachrichtenagentur nur eine Aussenstelle des CIA war – und was heißt das eigentlich für unsere Medien vor Ort?

Aber hier sind wir ja jetzt wieder ganz weit weg vom Papstbesuch in Deutschland – und wieder bei dem Übel da draußen, das für ihn“unerträglich“ ist. Jedenfalls für einen Papst, Politiker und Journalisten kommen offenbar klar damit, sie folgen gern der „durch Manipulation erzeugten Zustimmung“ und peitschen deshalb auch den ESM-Vertrag – das neue Ermächtigungsgesetz – im Eiltempo durch die Instanzen: noch nicht einmal mehr ein Jahr bleibt uns, bis wir unsere Souveränität an einen anonymen, undemokratischen Koloss abgegeben haben:

Der Druck auf die europäischen Regierungen steigt: Deshalb wird nun ernsthaft erwogen, den dauerhaften Rettungsschirm (ESM) bereits ein Jahr früher als geplant einzuführen, konkret im Juli 2012. Damit wäre die Transferunion im Eilverfahren ins Leben gerufen.

Unsere „Übel“ sind zwar auch unerträglich – aber für uns sind sie einfach „alternativlos“.

Unser Gott ist ja auch tot, habe ich mir sagen lassen.

Man stelle sich mal vor, jeder der „Entscheider“ würde das Böse zuerst in sich selbst suchen. Man stelle sich kurz mal vor, jeder Mensch würde ebenso verfahren. Was das Böse ist? Nur ein paar unheimliche Gefühle: Egoismus, Neid, Aggression. Ob da wirklich noch Dämonen zu kommen, ist wohl Anschauungssache.

Man stelle sich nur mal kurz vor, wie leicht der Umgang mit Arbeitslosen wäre, wenn es den Neid nicht gäbe, wenn man einfach locker sagen könnte: „Hey, ihr habt schon keinen Job mehr, langweilt euch zu Tode, zerfleischt euch wegen der Sinnlosigkeit eurer Existenz – da könntet ihr doch auch gut 2000 Euro im Monat gebrauchen, damit ihr wenigstens konsumieren könnt!“

Wäre doch fair, oder? Immerhin haben die ihre Jobs nicht nach China exportiert, das waren andere.

Warum wir das nicht machen?

Nur aus Neid, Egoismus und weil man an Arbeitslosen so schön seine Aggressionen ausleben kann.

In der katholischen Welt nennt man das schlichtweg „Böse“ – weil Gott ein Sozialromantiker ist, der gemäß katholischem Mythos seinen eigenen Sohn zur Erde sandte, um deutlich zu machen, was er von dem Theater hier unten hält:

„Liebe deinen Nächsten wie Dich selbst“ war seine Botschaft. 

 

 

„Liebe Dich selbst ist die Botschaft, auf die die neue Ideologie den Satz verkürzt hat und die auch jeder Politiker in sich trägt – wie zum Beispiel Rezzo Schlauch, der unlängst bewies, das er wie Gerhard Schröder die Nähe zu Milliardendeals mit Gas-Prom sucht.

Wenn ein Papst so offen zu Parlament und Jugend spricht, müssen ihn große Sorgen umtreiben, denke ich mir. Oder aber er faselt einfach undurchdachten Mist durch den Raum.

Gut, das er sich nicht in die Politik einmischt – das hat sein Chef verboten. Sonst müsste er sagen, das mit Hartz IV das Reich des Bösen in Deutschland Fuß gefasst hat.

Genau genommen hat er das auch gesagt, sowohl im Parlament als auch gegenüber der Jugend. Aber so sehen … will das keiner. Wer will schon wirklich Ärger mit den wahren Herren der Welt?

Dann doch lieber ein bischen Papstbashing, das macht Spaß, beruhigt die Nerven und bringt den Arbeitsplatz nicht in Gefahr.

„Denke nur an Dich selbst, klau´ Deinem Nächsten das Butterbrot und hau´ ihm eine ´rein“ – das ist die Devise unserer modernen Kultur und der Leitsatz jeden Leistungsträgers – von rechts bis links.

Ratet mal, welche Devise mehr Sicherheit, Wohlstand und Lebensglück für die Gemeinschaft der Menschen bringt?

Lese ich dann, das der Papst überhaupt keinen Beitrag zur Lösung der Probleme der Welt gebracht hat, dann wird mir ganz seltsam zumute, denn genau das hat er getan:

Meidet Egoismus, Neid und Aggression, lebt als Politiker für Gerechtigkeit und nicht für Bargeld – und schon sind wir einen gigantischen Schritt weiter.

Warum man das jedoch nicht sehen will … sollte vielleicht jeder mit der Stimme des Bösen in sich selbst ausfechten und sich klar machen, warum er ihr eigentlich folgt.

 

 

 

 

 

 

 

Papst siegt über Naturwissenschaft, Politik und Gesellschaft

Ein völlig uninteressanter Streit tobt gerade in den Kommentaren der großen Zeitungen. Da ist ein Spiegelredakteur Katholik geworden - oder war es vielleicht schon immer. Warum sollte das auch nicht möglich sein, dies ist ein freies Land - und gerade in religiösen Dingen sollte es keine Vorschriften geben. Wir brauchen doch wohl nicht wieder eine heilige Inquisition, die uns vorschreibt, was wir glauben dürfen und was nicht?

Erschreckend finde ich, das es diese Inquisition dann doch gibt, auch wenn sie noch keine erkennbaren Scheiterhaufen aufgehäuft hat. Noch erschreckender ist die Dummheit, die Intoleranz und Ignoranz, mit der argumentiert wird, wobei ich unter Dummheit hier verstehe, das man einerseits auf Wissen zum Thema dankend verzichtet, andererseits aber auch nicht gewillt oder fähig scheint, seinen Kopf zu gebrauchen.

Ein völlig uninteressanter Streit tobt gerade in den Kommentaren der großen Zeitungen. Da ist ein Spiegelredakteur Katholik geworden – oder war es vielleicht schon immer. Warum sollte das auch nicht möglich sein, dies ist ein freies Land – und gerade in religiösen Dingen sollte es keine Vorschriften geben. Wir brauchen doch wohl nicht wieder eine heilige Inquisition, die uns vorschreibt, was wir glauben dürfen und was nicht?

Erschreckend finde ich, das es diese Inquisition dann doch gibt, auch wenn sie noch keine erkennbaren Scheiterhaufen aufgehäuft hat. Noch erschreckender ist die Dummheit, die Intoleranz und Ignoranz, mit der argumentiert wird, wobei ich unter Dummheit hier verstehe, das man einerseits auf Wissen zum Thema dankend verzichtet, andererseits aber auch nicht gewillt oder fähig scheint, seinen Kopf zu gebrauchen.

Sicher ist Religion ein schwieriges Thema. Deshalb darf man sich aus der Diskussion ja auch heraushalten – das ist erlaubt. Man muss sich nicht zu Religion bekennen noch über sie urteilen. Wie will man das auch? Unsere naturwissenschaftliche Methodik befasst sich mit Dingen aus dem Bereich der Natur, Religion (und zunehmend auch die Physik) mit Dingen dahinter. Alle zitieren mit einer Träne im Augen nahezu täglich den „Kleinen Prinzen“: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ – aber keiner will die Konsequenz daraus ziehen. Religiöse  Wahrheiten sind offensichtlich keine Wahrheiten des Verstandes – wollten sie auch nie sein – sondern Wahrheiten des Herzens. Das sie also nicht in die Raster der Vernunft zu pressen sind, spricht in erster Linie gegen die Vernunft – oder zeigt halt ihre Grenzen auf, die schon erreicht sind, wenn wir über die Grundlagen der menschlichen Erkenntnis reden – aber nicht gegen das weite Feld von Religion.

Im Streit um Religion werden erwachsene Männer schnell wieder zu kleinen Kindern und jammern groß darüber, wie Gott nur den Untergang der Titanic oder der Estonia zulassen konnte. Mal unabhängig von der Tatsache, das Gott weder die Titanic gebaut noch sie vor den Eisberg gesteuert hat: wie groß wäre denn das Gejammer, wenn er dirigistisch in unser Leben eingreifen würde? Vielleicht tut er das sogar gelegentlich noch mal, eigentlich glaube ich aber nicht daran. Es würde nicht zum Geschäft gehören. Einerseits soll der Mensch frei sein, tun und lassen können was er will, andererseits ist im Verständnis der Religionen die Welt wie wir sie sehen nicht so wichtig – oder sogar teuflisch. Letzteres ist eine Erfahrung, die gerade Teldafaxkunden machen: der von der Regierung mit großer Lust deregulierte Strommarkt wird zu einer bösen Falle wie vorher schon der deregulierte Arbeitsmarkt oder der regulierte Finanzmarkt zu bösen Fallen für Menschen wurden.

Im Verständnis der Religionen ist der Mensch – huch – selbst verantwortlich für seine Kriege, seine Vernichtungslager, seine Atombomben, seine Arbeitsmarktreformen und seine Anlagestrategien. Was ist denn das für eine Einstellung, die völlige Freiheit für menschliches Handeln fordert, doch wenn es schief geht,  übernatürliche Zauberkräfte als rettende Kavallerie einfordert? So denken Babys, wenn sie die Windel vollmachen – oder aber Banken, wenn ihre eigenen Zauberkunststücke – wie zu erwarten – schief gehen.

Das ist mehr als albern – funktioniert aber, wenn man Bank oder Baby ist, nur sind es Menschen, die dort zu Hilfe kommen. Babys sind für die Hilfe dankbar, Banken erhöhen aus Dank erstmal die Zinsen und ruinieren dann fröhlich weiter die Volkswirtschaften zum Zwecke der eigenen Bereicherung.

Man fragt sich, warum es eigentlich diesen Streit gibt. Man hätte ihn ignorieren können wie den Prozess um diesen Kachelmann. Doch ebenso wie der Kachelmannprozess lässt diese Auseinandersetzung tiefer blicken als es einem lieb ist.

Es geht hier um nichts anders als das Versagen sämtlicher gesellschaftlicher Ordnungssysteme, die den ehemaligen Kulturchef des Spiegels in die Religion getrieben haben – und das „moderne“ Menschen wie er Zuflucht in der katholischen Kirche suchen zeigt sehr deutlich die Zerrüttung unserer gesellschaftlichen Grundüberzeugungen.

Es wird gerade in diesen Zeiten fast täglich ersichtlich, wie sehr wir den Karren vor die Wand gefahren haben. Kaum ein Tag vergeht, an dem die Presse nicht süffisant über das Erlahmen des bürgerlichen Widerstandes (und seine Sinnlosigkeit) schmunzelt oder sich über bürgerlichen Zorn echauffiert, der die Parlamente stürmt. Nach dem Ende des Kommunismus zerstört der Kapitalismus noch eben die bürgerliche Gesellschaft, bevor er zeigt, das er ebenfalls unfinanzierbar ist.

Es kommt zur Wunschträumen über neue kommunistische Umwälzungen und sozialfreundliche Umsturzversuche, die allesamt leugnen, das neben dem Kapitalismus auch der Kommunismus versagt hat und eine Neuauflage alter Ideologien nicht automatisch eine Antwort auf moderne Probleme gibt.

Übrig bleibt: die Religion.

So unangenehm diese Wahrheit auch ist: wenn wir so weiter marschieren, dann wird der Papst gewinnen. Nicht der Zen-Buddhist, der Schamane oder der protestantische Theologe, sondern der Papst, gewählt, um das zweitausend Jahre alte Schiff der katholischen Kirche in dunklen Zeiten durch die Unwetter zu steuern, die moderne Naturwissenschaften, die industrielle Kultur und der Konsumwahn entfacht haben.

Wer die Evangelien (die „frohen Botschaften“) mal selber liest, der wird sehen, das sie von der Weltsicht der von der Kirche massakrierten Katharer gar nicht mehr so weit entfernt sind: die Welt wird regiert vom Teufel, er steckt selbst im Detail. Und wer sich an das Schicksal der „reingläubigen“ Katharer erinnert, dem graut vor dem Sieg des Papstes: die friedliche christliche Botschaft ernst zu nehmen wird auch in kirchlichen Kreisen nicht gern gesehen.

Die Überzeugung, das die Religion als Solche Feind der Mächte dieser Welt geworden ist, scheinen viele Mächtige zu teilen – so wird der Krieg des Westens gegen den Islam auf einmal recht plausibel, umgekehrt versteht man, warum Moslems gerade die USA für den „großen Satan“ halten. Die US-Kultur prägt die Moderne wie keine andere Kultur, hat im Siegeszug nationale Kulturen jeder Art völlig verdrängt und wird – wie es momentan aussieht – die Weltwirtschaft in den größten Knall der Menschheitsgeschichte hineinführen, einen Knall, auf den sie sich seit Jahrzehnten gezielt militärisch vorbereitet.

Und was hat uns als Menschheit zerrüttet?

Unsere Verführbarkeit – wie schon in der Paradiesgeschichte. Dort waren es verbotene Äpfel, hier sind es Glitzerperlen der Konsumkultur. Wir sind da nicht besser dran als die „Indianer“ Nordamerikas, die ihr Land, ihr Glück und ihre Gesellschaftsordnung für ein paar Glasperlen und ein Metallmesser verkauft haben. Wenigstens erinnern wir uns noch daran, das es ihre freiheitliche Verfassung war, die unsere Aufklärung überrascht … und geprägt hat.

So ist es schon eine gewisse Ironie des Schicksals, das die westliche Kultur der Aufklärung nun ebenfalls das Schicksal der Irokesen teilt. Der politisch freie Mensch des Westens streitet sich über die Fahrtrichtung eines Autos, dessen Tankinhalt von jenen Konzernen bestimmt wird, die auch für Reparaturen und Straßenbau sorgen. Die Freiheit, die wir nach dreihundert Jahren Aufklärung erleben dürfen, ist die Freiheit eines Lastesels. Dem Versuch, dem Fluch der Arbeit zu entkommen, haben NSDAP und SPD die Verherrlichung des Fluches entgegengesetzt – was bleibt da noch anderes übrig, als sein Heil in der Kirche zu suchen, die als letzte menschliche Organisation noch zugibt, das Arbeit mühsam und eigentlich eine Strafe ist, was arbeitende Menschen jeden Tag erleben dürfen – falls wir überhaupt noch Arbeit haben.

Die katholische Kirche – als Unternehmen – fasziniert Menschen quer durch alle Bildungs- und Glaubensschichten. Während durchschnittliche Firmen nach 40 Jahren vom Markt verschwinden, hält sich diese Firma seit Jahrtausenden über Wasser, präsentiert sich als älteste Organisationsform der Menschheit und als eine Ideologie, die recht behalten hat mit ihren Warnungen den Kräften, die sich letztlich wirklich hinter der wohlgemeinten Aufklärung austobten.

Und so steht am Ende der Weltgeschichte der Triumph des Papstes über die Naturwissenschaften, die nur Kräfte entfesselt haben, die sie nicht beherrschen konnten, über die Politik, die selbst nur noch wortreich und kunstvoll ihre alternativlose Ohnmacht formuliert und über die menschliche Gesellschaft, die nach allen Versuchen, ohne Gott und Kirche auf eigenen Beinen zu stehen, kläglich gescheitert ist und  nur deshalb Gott verflucht, weil er nicht als Kindermädchen auftritt und alles wieder heil macht, was der Mensch zerstörte.

Wir sehen also: der Streit ist an sich gar nicht so uninteressant.

Nur sind die Wahrheiten, die ihn tragen, ziemlich hässlich.

 

 

 

 

 

 

Tatort Internet

Kindersuppe

Abseits aller (berechtigter) Kritik an dieser Sendung möchte ich kurz darauf hinweisen, daß im Vatikanstaat, der Heimat unseres Papstes, diese Sendung gar nicht möglich wäre.
Denn dort beträgt die Altersgrenze, die sexuelle Kontakte mit Minderjährigen begrenzt, ganze 12 Jahre.
Heißt, der Papst und seine Lakaien dürfen, ohne rechtliche Probleme befürchten zu müssen, mit 13 Jährigen Sex haben.

Sind kirchliche Einrichtungen eigentlich wie Botschaften exterritoriales Gelände? Hoffe nicht…

Und wenn wir jetzt noch bedenken, daß bisher kein Staatsanwalt ein Verfahren gegen die „Tatort Internet“ „Opfer“ eröffnet hat, weil kein Anfangsverdacht auf sonstwas besteht und sich die angeblichen Täter somit nur nach moralischen Gesichtspunkten etwas vorzuwerfen haben, sollte man mal die Moralvorstellungen der in Deutschland herrschenden Sekte etwas genauer anschauen.

Quelle:
Rechtsvergleich in Europa

Kirchlicher Würdenträger beim Zubereiten einer schmackhaften Kindersuppe

Zum Bild:

Vor langer langer Zeit, als meine Kinder noch Jung und Unschuldig waren, stand ich vor dem Dilemma, wie man Kindern, die keine Ahnung von Sex oder gar sexuellen Perversionen haben glaubhaft erklären kann, warum sie ein wenig Vorsicht mit zu netten Erwachsenen haben sollten und auch nicht dem armen Mann helfen sollten, sein verlorengegangenes Hundebaby zu suchen.
Dies führte zur Erfindung der „Kindersuppe“, weil, Grimms Märchen sei Dank, den Begriff des Kannibalen kannten sie schon. Und weil sie nicht im Kochtopf enden wollten, sind sie auch immer sofort zu Daddy gelaufen, wenn jemand zu Nah kam bzw. zu freundlich wurde.

Tja, und dann musste ich an einer kirchlichen Wand in Krefeld-Uerdingen sehen, daß ich gar nichts Neues erfunden hatte..

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