Was haben Gaddafi, Saddam Hussein und Christophe de Margerie gemeinsam?Wer Christophe de Margerie ist? Nun – der Chef des französischen Totalkonzerns. Ist gestorben, weil sein Privatjet auf dem Moskauer Flughafen bei Nebel mit einem Schneepflug kollidierte. Alle Insassen verbrannten, der Jet auch. Passiert ja jeden Tag, so was. Hatten ja auch Minustemperaturen in Moskau. Was war nun mit den Gemeinsamkeiten?
Nun – zu erst einmal sind sie alle tot.
Dann … hatten sie alle mit Öl zu tun, die einen haben es verkauft, die anderen haben es gekauft.
Was noch?
Alle haben die letzten Grundfesten des amerikanischen Imperiums angegriffen. Ja: die USA stehen und fallen mit ihrem Dollar. Der ist zwar nichts mehr wert, aber so lange alle ihn zum Bezahlen benutzen, wird der Dollar selbst zur Ware, an der man sehr gut verdienen kann. Stellen Sie sich nur vor, jedes Land und jede Firma müssten erst ein paar Euro kaufen, bevor sie Öl kaufen könnten: ein kleiner Aufschlag bei jedem Geschäft, eine kleine Gebühr: wir würden durch Nichtstun sehr reich werden. Gleichfalls sichert dieser Status dem Dollar einen gewissen Wert: ohne Dollar kein Öl, genau genommen, ohne Petrodollar kein Öl. „Petrodollar“ – das Ölgeld.
Diese Abhängigkeit vom Dollar hat viele gestört. Gaddafi, zum Beispiel. Oder Saddam Hussein. Herr de Margerie (Sproß einer superreichen Hotel- und Champagnerdynastie – klar, so macht man Karriere als „Sohn“, in Frankreich ist was anderes kaum denkbar, wird bei uns ja auch immer mehr zum Standard) hatte sich zu diesem Thema ebenfalls mal zu Wort gemeldet – im Juni diesen Jahres.
Viele Menschen in Frankreich machen sich seit einiger Zeit Gedanken darüber, den Dollar als Leitwährung abzuschaffen, er wird ja sogar innerhalb Europas verwendet – zum Beispiel beim Flugzeugbau (siehe DWN). Sollte man die jetzt alle vor Schneepflügen warnen?
Nein, verlassen wir lieber diese Gedanken. Was früher als solide journalistische Arbeit verstanden wurde, gilt heute als Produktion von Verschwörungstheorien – und die ist verboten. Der neue Deutsche hört auf die Presseerklärungen von Regierung und Konzernwelt. Immerhin arbeiten dort auch Journalisten – ist also fast wie Zeitung lesen.