Nordsee

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Ein kurzer Nachrichtenüberblick – 2012.04.18

Es kann nicht immer viel sein…

 War klar, oder?

Die Finanzkrise sollte den Banken eine Lehre sein. Der Fiskus bittet die Branche seitdem zur Kasse. Eine Abgabe soll einen Rettungsfonds füllen, um ein Polster für neue Schieflagen zu bilden. Doch das Geld tröpfelt nur.

Na ja, sind dann ja nur 140 Jahre…

Fast vergessen:

Der französische Energiekonzern Total kommt nach eigenen Angaben beim Einsatz gegen das Gasleck an der havarierten Plattform “Elgin” in der Nordsee voran. Es gebe “deutliche Fortschritte”, teilte der Konzern am Samstag mit. Total will schweren Schlamm in das undichte Bohrloch pressen und außerdem Entlastungsbohrungen vorantreiben.

 Und das hier auch:

You already know that Fukushima’s fuel pool number 4 may be the single greatest threat, but that pool number 3 is very dangerous as well.

Soo viele gruselige Bilder

 Dann hoffen wir mal, daß Sarkozy auch bald vergessen wird:

Nicolas Sarkozy hat am Wochenende mit einer letzten Kraftanstrengung versucht, das Unmögliche doch noch möglich zu machen und den immer wahrscheinlicher werdenden Wahlsieg des Sozialisten François Hollande zu verhindern – ohne Erfolg.

 Die Wikipedia ist Böse™

Nun aber hat der unübersehbar geisteskranke Attentäter selbst offenbart, woher er seine Inspiration nahm: Wichtigste Quelle seiner Ideologie sei nicht Broders Schriftwerk, nicht das Blog eines nordischen Schwertmannesr und nicht Sarrazins „krude These“ (Der Spiegel) vom Untergang Deutschlands, sondern das Internet-Lexikon Wikipedia gewesen.

 Wie immer gibts hier schöne, aufgelesene und kommentierte Nachrichten. Das obligatorische Beispiel:

Bundespräsident Joachim Gauck: EU sollte mehr Macht haben
Und der Heini fordert sogar ein „uneingeschränktes Ja zu Europa“. Also im Klartext: Egal was es uns Steuerzahler kostet. Aber wenn man seine 200.000 Euro im Jahr lebenslang sicher hat, verliert man eben schnell jeglichen Kontakt zur Lebensrealität der normalen Leute.

Ach ja: Gaucks unermüdliches Freiheits-Geschwätz verträgt sich übrigens ganz hervorragend mit seinem „uneingeschränkten Ja zu Europa“, auch wenn die EU-Regierung derzeit flächendeckenden Demokratieabbau betreibt, die totale Überwachung anstrebt und auch vor dem Einsatz des Militärs nicht zurückschreckt, um die Interessen der Vermögenden durchzusetzen. Das alles ist KEIN Widerspruch. Gauck war schon immer ein Prediger der kapitalistischen Freiheit – und nicht etwa ein Prediger zugunsten der Freiheit des Pöbels.

 

 

Multimedia:

Für die gepflegten Vorurteile:
„Statt ungesunden Biokram gibts lieber frisch gekochte Pizza. Von Steinofen!“


[Ja ich weiß, Scripted Reality – aber dann wars eine beindruckende schauspielerische Leistung]

Eine Durchhaltesendung. Alles wird Gut™:

FNORD

Von BP nichts gelernt: Tiefseebohrungen in der Nordsee

Von BP nichts gelernt: Tiefseebohrungen in der Nordsee

Im 2. Anlauf verbietet die US-Regierung Tiefseebohrungen bis zum 30 November.

Der Grund liegt auf der Hand dem Wasser: seit dem 20. April 2010 sind aus dem Tiefseebohrloch der “Deepwater Horizon” mindestens 397 Millionen Liter (ca. 342.000 Tonnen) Rohöl ausgetreten – und das Leck ist immer noch nicht gestopft.

Laut DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert kann und darf aber nicht auf Tiefseebohrungen nach Öl verzichtet werden.

450 Ölplattformen sind in der Nordsee zu finden, 450 umweltbedrohende Zeitbomben, wie Uno-Umweltchef Achim Steiner erklärt:

"Der Raubbau an der Natur durch die Wirtschaft setzt sich seit Jahren ungebremst fort (…) Das natürliche Kapital der Welt wird im großen Stil vernichtet (…) Viele Volkswirtschaften sind noch immer blind für den enormen Einfluss der Artenvielfalt von Tieren, Pflanzen und anderen Lebensformen und ihre Rolle für die Funktion des Ökosystems" (Quelle: SpOn vom 13.07.2010)

Diese Meinung teilt auch Wolfgang Blendinger, Professor für Erdölgeologie an der TU Clausthal:

„Je unkonventioneller das Vorkommen, umso größer auch die Wagnisse, die in Kauf genommen werden“ (Quelle: Focus.de vom 20.05.2010)

Catalin Teodoriu, Bereichsleiter Tiefbohrtechnik am Institut für Erdöl- und Erdgastechnik an der TU Clausthal, erklärt ergänzend:

„In der Nordsee vor der deutschen Küste am südlichen Rand des Nationalparks Schleswig Holsteinisches Wattenmeer wurden in den vergangenen Jahren mehrere Horizontalbohrungen zur Erschließung des Ölfelds Mittelplate gebohrt. (…) Unglücke wie das im Golf von Mexiko zeigen, dass wir die Sache nicht im Griff haben. (…) Hundert Prozent sichere Technik gibt es nicht“ (Quelle: ebenda)

Man muß sich angesichts dieser Expertenaussagen und der immer noch tobenden Umweltkatastrophe der “Deepwater Horizon” doch fragen, warum nicht auch die Nordseeanrainerstaaten ein solches Bohrverbot verhängen, um Mensch und Natur zu schützen.

Andererseits wird ja gerade um die Verlängerung der AKW-Laufzeiten gerungen, damit dürfte der tatsächliche Stellenwert von Menschen- und Naturschutz dieser schwarz-gelben Regierung klar sein…

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